149.
Jahrgang.
RELUEEULLL UUN
149.
Jahrguug.
Womementopreis
vlertelährlich 1 Mar 50 Pf. md.
Brlngerlohn. Auswaͤrtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck Voſtaufſchlag
Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 96. ſowie auzwärts
von allen Annonzen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
1s3.
Dienstag den 21. September.
1886.
Bekanntmuchung.
Betreffend: Die Erweiterung des Artillerie=Schießplatzes bei Griesheim.
Im Auftrage des Königlich Preußiſchen Kriegsminiſteriums hat die Großherzogliche Garniſonverwaltung zu Darmſtadt
Mamens des Reichs=Militärfiskus in Gemäßheit des Artikels 22 des Geſetzes vom 26. Juli 1884, die Enteignung des
Grund=
eigenthums betr., Antrag auf Enteignung bezüglich des der Gemeinde Griesheim gehörigen zur Erweiterung des Schießplatzes
bei Griesheim erforderlichen Geländes Flur XXV. Nr. 257 der Gemarkung Griesheim bei der unterzeichneten Behörde
Lrhoben.
Es wird dieſes mit dem Anfügen zux offentlichen Kenntniß gebracht, daß der Situationsplan über die Erweiterung des
Artillerie=Schießplatzes nebſt Grundbuchs=Auszug über das zu enteignende Grundſtück und die Eingabe der Garniſonverwal=
Kung vom 23. September bis 6. Oktober l. J3. in dem Gemeindehauſe zu Griesheim zu Jedermanns Einſicht
offenliegen.
Zugleich wird zur Verhandlung über den Plan und die zu leiſtenden Entſchädigungen Tagfahrt vor der Lokal=Commiſſion
nauf Freitag den 8. Oktober l. Js., Vormittags 10 Uhr, in das Gemeindehaus zu Griesheim anberaumt.
Die Eigenthümer, Pächter, Miether und ſonſtige an den abzutretenden Grundſtücken perſönlich Berechtigte, ſowie alle
tübrigen an der beantragten Enteignung Betheiligten werden aufgefordert:
1) Einwendungen gegen den Plan bei Meidung des Ausſchluſſes und Annahme der Einwilligung in die beanſpruchte,
Abtretung oder Beſchränkung,
2) Erklärung auf die angebotene aus der Eingabe der Garniſonverwaltung erſichtliche Entſchädigungsſumme bei
Meidung der Unterſtellung der Annahme des Angebotes,
3) Anträge auf Ausdehnung der Enteignung bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
4) Anträge auf Aufrechterhaltung beſtehender Laſten bei Meidung des Ausſchluſſes mit ſolchen,
5) Anträge auf Einrichtung und Unterhaltung von Anlagen, welche für die benachbarten Grundſtücke oder im
öffent=
lichen Intereſſe zur Sicherung gegen Gefahren und Nachtheile nothwendig ſind,
6) etwaige noch Unbekannte Anſprüche und Rechte an die zu enteignenden Grundſtücke
tin dem oben erwähnten Termin vorzubringen.
Wenn dritte Perſonen als dinglich Berechtigte oder wegen ſonſtiger Rechtsverhältniſſe bei der Enteignung betheiligt ſind,
ſſo muß ſie der Eigenthümer ſofort nach Zuſtellung der Bekanntmachung dem Unterzeichneten bezeichnen. Unterläßt der
Eigen=
thümer dieſe Bezeichnung, ſo bleibt er für dieſe Anſprüche verantwortlich.
Der Eigenthümer der abzutretenden Grundſtücke muß von der Zuſtellung dieſer Bekanntmachung an zu neuen Anlagen
wder zu einer von der bisherigen, bezw. der gewöhnlichen abweichenden Art der Bewirthſchaftung die Genehmigung des
Unter=
mehmers des Bahnbaus einholen, widrigenfalls eine Entſchädigung demnächſt nur inſoweit verlangt werden kann, als durch
Die Veränderung auch für den öffentlichen Zweck, für welchen die Enteignung geſchieht, der Werth des Geländes erhöht
worden iſt.
Räumt der Eigenthümer einem Anderen von dem Zeitpunkte der Zuſtellung an ein dingliches Recht an dem zu
ent=
eignenden Grundſtücke oder ein perſönliches Recht auf deſſen Benutzung ohne Genehmigung des Unternehmers ein, ſo ſteht
jenem Anderen an den Reichs=Militärfiskus ein Anſpruch auf eine beſondere Entſchädigung nicht zu.
Darmſtadt, den 18. September 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.:
l9273
Dr. v. Wedekind, Amtmann.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Schießen der preußiſchen Erſatz=Reſerviſten aus Geſchützen
auf dem Artillerie=Schießplatz bei Griesheim am 23. und 25. September, 7. und 9. Ottober und 4. und 6. November l. J.
ſtattfinden wird.
586
2248
R 183
Die Uebungen beginnen morgens 8 Uhr und enden um 12 Uhr. Bei nebliger und trüber Witterung iſt eine
Ab=
weichung von dieſem Plane nicht ausgeſchloſſen. Soweit möglich, ſoll jedoch das Schießen Vormittags beendigt werden.
Darmſtadt, den 11. September 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[9274
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 31. Juli l. J. für die Kies= und Hochſtraße angeordnete Sperre iſt hiermit wieder aufgehoben.
Darmſtadt, am 15. September 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
v. Grolman.
[9275
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von ſolgenden Früchten
vom 1. bis 15. September 1886.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1750. — Korn per Sack
100 Kilo M. 14.- - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15. -. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 13.-.
Darmſtadt, den 16. September 1886.
Großherzogliches Pollzeiamt.
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. September 1886.
Butter per ¼, Kilo M. 1.25, desgl. in Partien 100 Kilo
M. 1.15. Eier per Stück 6¹ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 50. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 30. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50 -
Heu per 50 Kilo M. 3.
Darmſtadt, den 16. September 1886.
9276
Großherzogliches Polizeiamt.
Pr u t u t.
Betreffend: Die Reinigung der Straßen und öffentlichen Plätze in der Haupt= und Reſidenzſtadt
Darmſtadt.
Auf Grund des Art. 9 der Städteordnung wird vermöge Beſchluſſes der Stadtverordneten=Verſammlung vom 25. März
1886 und mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 2. Juli 1886 zu Nr. M. d.
J. 18711 Nachſtehendes beſtimmt:
8 1.
Die Reinigung der Straßen einſchließl. der Fußſteige
Trottoirs) ſowie der öffentlichen Plätze nebſt der Abfuhr des
Kehrichts, des Schnees und Eiſes und das Beſprengen der
Fahrbahn wird, ſoweit dieſe Arbeiten nicht gemäß dieſes
Sta=
tuts den Eigenthümern der angrenzenden Hofraithen, Plätze
und Gärten zur Laſt fallen, von der ſtädtiſchen Straßen=
Reinigungs=Anſtalt auf Koſten der Stadtkaſſe beſorgt.
Ausgenommen ſind noch nicht eröffnete oder zu dem
Stadtbebauungsplan nicht gehörende Straßen und Plätze.
8 2.
Wenn die ſtädtiſche Straßen=Reinigungs=Anſtalt die in
8 1 bezeichnete Reinigung der Straßen, Fußſteige (Trottoirs)
und Plätze oder die Beſprengung der Fahrbahn wegen
außer=
ordentlicher Ereigniſſe nicht vornehmen könnte, ſo ſind die
Eigenthümer der angrenzenden Hofraithe, Plätze und Gärten
auf Antrag der Bürgermeiſterei nach Anordnung des Großh.
Polizeiamtes zur Leiſtung der gedachten Arbeiten auf ihre
Koſten verpflichtet.
8 3.
Die Eigenthümer der Hofraithen, Gärten, Bauplätze ꝛc.,
haben jederzeit die ihnen nach den beſtehenden oder noch
er=
laſſen werdenden Polizei=Verordnungen zur Laſt fallenden
Ar=
beiten, ſoweit ihr Beſitz an die Straßen und öffentlichen
Plätze angrenzt, auszuführen.
Es gehört hierzu namentlich auch:
a) das Begießen der Fußſteige (Trottoirs) bei trockenem
Wetter,
b) das Beſtreuen derſelben mit Sand bei Glatteis,
e) die vollſtändige Reinigung der Trottoirs von Eis und
Schnee und die Beſeitigung jeder etwaigen
außerge=
wöhnlichen Verunreinigung.
Es iſt hierbei unweſentlich, ob das Gelände neben den
Fußſteigen bebaut oder nicht bebaut, ob die Fußſteige und die
Straße befeſtigt oder nicht befeſtigt ſind.
Darmſtadt, am 14. September 1886.
In allen noch nicht eröffneten oder zu dem
Stadtbe=
bauungsplan nicht gehörenden Straßen und Plätzen liegen
den Eigenthümern der angrenzenden Hofraithen, Plätze und
Gärten auch die in 8 1 gedachten Leiſtungen ob.
8 4.
Die ſtädtiſche Straßenreinigungs=Anſtalt beſorgt auch
die unentgeldliche Abfuhr des Hauskehrrichts. ſoweit ſolcher
nicht in Gruben ꝛc. geſammelt, ſondern in Gefäßen zur
Ab=
holung an den öffentlich bekannt gemacht werdenden
Abfuhr=
tagen bereit geſtellt wird.
Die Abfuhr erfolgt jedoch nur dann, wenn die in dieſer
Beziehung beſtehenden oder noch erlaſſen werdenden Polizei=
Verordnungen von den Hauseigenthümern und deren Miethern
genau eingehalten werden. Andernfalls hat die Abfuhr durch
den Hauseigenthümer zu geſchehen.
8 5.
Auf Wunſch der Hauseigenthümer übernimmt die
Straßenreinigungsanſtalt die Entleerung der Privatſinkaſten
gegen eine zur Stadtkaſſe zu zahlende Gebühr von 5 Mk. per
Jahr und per Sinkkaſten.
Die Stadt übernimmt auch die Entleerung der auf den
Grundſtücken befindlichen Kehrichtgruben auf Grund beſonderer
Vereinbarung für alle Diejenigen, welche dies zu Anfang des
Jahres von Großh. Bürgermeiſterei für das ganze Jahr k
wünſchen.
8 6.
Die von der Stadt gemäß dieſes Statutes
aufzuwen=
denden Koſten werden in den ſtädtiſchen Voranſchlag
einge=
ſtellt. Vor den nicht communalſteuerpflichtigen Gebäuden und
auf nicht in ſtädtiſchem Eigenthum befindlichen öffentlichen
Plätzen und Straßen übernimmt die Stadt die Reinigung
nur auf Grund beſonderer Verträge zwiſchen ihr und den
be=
treffenden Eigenthümern.
87.
Gegenwärtiges Statut tritt mit dem 1. Oktober 1886
in Kraft.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
9277
1)
=
8.=
⁄
[ ← ][ ][ → ] R 183
Betanntmuchung.
Die Verſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe, Grafenſtraße Nr. 9, beginnt
am 1. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
was mit dem Anfügen zur Kenntniß gebracht wird, daß darin Gold, Silber und
Pretioſen, ſowie Kleidungsſtücke und Weißzeug jeder Art, zum Ausgebot kommen.
Ganz beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Gold= und Silber=
Gegenſtände am 12. und 15. Oktober verſteigert werden.
Darmſtadt, den 11. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
9014
Ohly.
Bekanntmuchung.
Die Grummetgras=Ernte von der Wieſe hinter dem Friedhof mit den Wieſen
im Soder, ſowie die zweite Schur von dem Kleeſtück am Eingang des Friedhofs
ſoll Mittwoch den 22. September, Nachmittags 5 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Steigliebhaber wollen ſich zu genannter Zeit an der Kreuzung der Beck= und
Darmſtraße einfinden.
Darmſtadt, den 15. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.:
O9164
Riedlinger, Beigeordneter.
Die Pflegegelder und Unterſtützungen
für
Bliſen fuͤrs I. Semeſter 1886
werden vom 22. dieſes Monats an ſchon ausgezahlt.
Darmſtadt, den 21. September 1886.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
[9278
Vergrhung
von
Zimmer= und Weißbinder=Arbeit.
Die Herſtellung von Ortstafeln und Wegweiſer in der Gemarkung Beſſungen
ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Voranſchlag und Bedingungen
liegen während der Büreauſtunden bei uns offen. Submiſſionstermin wird
an=
beraumt auf
Mittwoch den 22. September 1886, Vormittags 10 Uhr,
und ſind Offerten bis dahin bei uns einzureichen.
Beſſungen, den 13. September 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
09024
2249
Pferde=Verkauf
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[9186
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Nächſten Mittwoch den 22. September, Vormittags 9 Uhr,
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öffentlich meiſtbietend verſteigert.
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R183
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Donnerstag den 23. September und Freitag den 24.
Sep=
tember 1886, Vormittags 9 Uhr und Nachmittags 2 Uhr,
werden in dem Hauſe ,Beſſunger Wilhelminenſtraße 161 wegen
Ab=
reiſe der Frau General Scudamore nachverzeichnete Gegenſtände
gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert:
1 Sopha, 2 Fauteuils (grüner Rips=Bezug), 1 Divan mit
Fantaſieſtoff=Bezug, 1 Pariſer Zierſchrank, 1 Büffet, 1
Ver=
ttkow, 1 Ausziehtiſch, vollſtändige Betten mit Sprungfeder=
Matratzen, ſowie Seegras= und Wollmatratzen, wollene und
geſteppte Bettdecken und Federbetten, diverſe Kinderbetten,
Spiegel, Waſchtiſche und Nachttiſche, Kommoden mit 3 und 4
Schubladen, Kleiderſchränke (einthürig und zweithürig), Rohr=
und Strohſtühle, Uhren, worunter 2 Regulators, 1 Herren=
Schreibtiſch, diverſe ⬜ und Fantaſie=Tiſche, Teppiche in allen
Größen, Cocosmatten und Cocostreppenläufer, Büchergeſtelle,
Kleiderſtöcke, 1 Schultafel, 7 Schulbänke mit Tiſchen, 2
Vor=
thüren und 1 Bretterabſchluß, 3 eiſerne Oefen, complete
Waſch=
garnituren, 1 Tafelſervice, Porzellan und Glas, Hänge= und
Stehlampen, eine Partie engliſche und deutſche Bücher, 1
Eis=
ſchrank, Küchen= und ſonſtiger Hausrath.
H. Strauss, Taxator.
Die Verſteigerung beginnt mit dem Verkauf von Glas und
Porzellan, ſowie Küchengeräthe; die Möbel werden Nachmittags
2 Uhr ausgeboten.
Großze Verſteigerung
van
Muuren uller Art.
Dienstag den 21. September 1886, Vormittags 9 Uhr
und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden in der Gartenhalle „zur Bockshaut= nachbenannte für
Wiederverkäufer und Private geeignete Arttkel, als:
Verlenbeſütze, Franzen, Spitzen, Litzen, Knöpfe aller Art, Wolle,
Seide, Bänder, Kragen, Manſchetten, Vorſtecker, Kurzwaaren
aller Art, Hoſenträger, Photographie=Rahmen, Portefeuille=
Waaren, Armbänder und eine Partie ſchwarze Schmuckſachen,
Blumenſtänder, 24 Nipp= und Rauchtiſche in Cuivre poli,
Fein=
guß und Holz, Etagsres, Schreibzeug, Ziertaſchen,
Handſchuh=
kaſten und ſonſtige Stücke;
ferner an Möbel:
1 Waſchtiſch, 1 Seſſel, Oeldruckbilder, Wandleuchter, 1 Glas=
Ampel, Spiegel, 1 Zinkbadbütte, 1 Krautſtänder und ſonſtige
Stücke,
öffentlich meiſtbietend mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
c.
S. Adler hr., HofTaxator.
8
EElLUnEdor
4.
AUk
Die patentirten
EurusrzzcAzu raonnrzAAurcrzu vonurexorson
fheilen oder vermindern dle Tanbheit,gleichviol ausvelcher Vreache dieselbe heretammt.
Die bemerkenzverthesten Hellungen eind erfolgt. Man vende 20 pfonnig. um franco eln
inetrirte-Work von 80 Seiten zu Smpfangen, welches dio intorevsanten Beschreibungen
übor dio Vorsuche enthaelt, die zur Heilung der Taubheit untornommen vorden
sind; man Andet darin anch Anerkennungssehreiben von Doctoren, Advocaton, Vorle
gern und anderen hervorragenden Persulichkeiten, nelche durch dieso
Trom-
melhéntehen goheilt Vorden eind und dieselben angelegentlichst empfehlen.
En nont aed eu 1. 4. Hehorsol, 4, tu hrun u kent, uter tnead door Latungs.
dd00000000000
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Buchonhol,
Johkäso.
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oder: „Wer ſichert den Frieden?"
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Meine
alhfrolmgung.
LA.
(neueſtes Syſtem)
143
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3
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GaAOuDN
Amerik. Rauchfleiſch
im Ausſchnitt, ſowte 1 Pfund=
2 Pfund= und 6 Pfd.=Doſen.
8
TA TAA,
I. „
Bleichſtraße.
(928
4089) Aliceſtraße 23 am
Wilhelms=
platz die Beletage, beſtehend aus 6
Zim=
mern, Küche, 3 Dachkammern ꝛc., per 1.
Oktober c. zu vermiethen. Näheres
da=
ſelbſt parterre, Nachmittags.
6794) Ecke der Hoffmanns= und
Niederramſtädterſtraße iſt die Beletage
5 Zimmer, 2 Bodenkammern,
Gartenan=
theil ꝛc. per 1. October zu vermiethen.
Heinrich Beſt.
7181) Aliceſtraße 25 (Louvre) die
Beletage, beſtehend aus 5 Zimmern
Küche, Keller, 3 Dachkammern ꝛc., auf
Wunſch mit Stallung, per 1. October c.
preiswürdig zu vermiethen. Näh.
Alice=
ſtraße 23 Hochpart. links, Nachmittags.
7199) Victoriaſtraße 32
eine ſchöne Parterrewohnung, beſtehend
aus 6 Zimmern, Küche ꝛc. anderweitig
zu vermiethen. Näheres zu erfragen
Lie=
bigſtraße 13¼
7855) Eichbergſtr. 27 Manſarde:
3 Zimmer, Küche mit Waſſerleitung und
Keller demnächſt an eine ſtille Familie
ohne Kinder.
7934) Wittmannſtraße 30 iſt der
2. Stock mit 4 Zimmern und allen
Be=
quemlichkeiten zu verm. u. gleich zu bez.
8350) Mühlſtraße 24 im Neubau
Manſarde: 2 Z., Küche, abgeſchl. Vorplatz
u. Zubeh. Näh. L. Koch, Dieburgerſtr. 5.
8351) Ernſt=Ludwigsſtraße 14 der
2. Stock, enthaltend 5 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſenen Vorplatz, Magd= und
Bo=
denkammer, Waſſer= und Gasleitung,
an=
derweitig zu vermiethen.
8555) Rheinſtr. 8 eine kleine
freund=
liche Wohnung mit allem Zubehör.
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8596) Theaterplatz 1 freundliche
8 Manſardenwohnung mit allem
Zu=
behör per gleich od. ſpäter an ruhige (
8 Miether zu vermiethen.
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8716) Beſſungen, Wittmannsſtr.
iſt die Beletage, 4 Zimmer mit 2
Kabi=
netten zu vermiethen. Näheres parterre.
8719) Verlüngerte Kiesſtraße eine
feine Wohnung, 2 Zimmer nach d. Straße
mit Veranda und Küche, per 1. Oktober
zu vermiethen.
Näheres Hügelſtraße 21 im Laden.
2253
8789) Schützenſtr. 5 Manſarde: drei
Zimmer mit Zubehör wegen Verſetzung
an ruhige Leute zu verm. und eventuell
gleich zu beziehen.
9035) Ecke d. Carls=u. Heinrichſtr. 72
die Manſarde m. Zubehör u. Waſſerleitung
an eine ruhige Familie.
9118) Beſſ. Orangerieſtraße 1 iſt
der 2. Stock, ganz od. getr. gleich beziehb.
9155) Heidelbergerſtraße 43 eine
elegante Wohnung mit allem Zubehör für
kommenden Herbſt an eine ruhige
Fa=
milie zu vermiethen.
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Läden, Hagazis slo.
8069) Eliſabethenſtr. 39 Laden u.
Wohnung zu vermiethen.
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Näume,
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unter L. P. an die Exped. d. Bl. (9139
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Wri.
8597) Mathildenplatz 3 ein gut
möbl. Zimmer nach der Straße per 1. Okt.
8604) Mühlſtraße 12 im mittleren
Stock ein möblirtes Zimer per 1.
Ok=
tober zu vermiethen.
8732) Eliſabethenſtr. 35 im 1. St.
ein ſchön möbl. Zimmer zu vermiethen.
8790) Beſſ. Carlsſtr. 42 ſind ein
bis zwei freundl. möbl. Zimmer zu verm.
8962) Eliſabethenſtr. 37 möbl. Zim.
9036) Ecke d. Ludwigsſtraße und
Ludwigsplatz 10 ein ſchönes möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9038) Stiftſtr. 46 ein möbl. Zimmer
gleich zu beziehen. Preis 9 M.
9081) Schulſtr. 9 im Vorderhaus ein
gut möblirtes Zimmer zu vermiethen.
9227) Eliſabetheuſtr. 42 ein gut
möbl. Zimmer zu vermiethen.
9290) Schützenſtr. 8. 2 Tr. links,
ein ſchön möblirtes Zimmer, auf Wunſch
mit Peuſion.
9291) Waldſtraße 32 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9292) Magdalenenſtraße 2 zwei
ineinandergehende Zimmer, paſſend für
Einjährig=Freiwillige, ſofort zu verm.
9293) Alexanderſtraße 14. parterre,
nächſt d. Kaſerne, zwer feinmöbl. Zimmer.
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Ex.
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Schrften, Noten, Zeichn., Buchdruck, Lithographle
ge. zu vervielfältigen hat, verlange Proſpekt,
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proben ꝛc. (gratis und frei) vom patent.
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Otto Steuer, Dresden 3.
immerſpähne zu verkaufen. L. Sonn=
[7922
O thal, Oberer Herdweg.
Die Vermeſſungsarbeiten
für die Expropriation und Schlußvermeſſung der Nebenbahn Weinheim-
Mann=
heim in der Gemarkung Viernheim ſind an einen qualificirten Geometer in Aecord
zu vergeben.
Bedingungen ſind bei der Bauverwaltung Hermann Bachſtein,
Reckar=
ſtraße 10, einzuſehen und Offerten an dieſelbe einzureichen.
Bauverwaltung:
Hermann Bachſtein. (9295.
Holländiſche
Voll-Härmgo
per Stück 6 und 8 Pf.,
ditto marinirt
in pikanter Sauce,
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtadter Tughlutt
[149. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden
Blättern wie das älteſte, ſo auch das verbreitetſte in allen Kreiſen. Es
iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des Großh.
Kreisamts, der Polizei und ſämmtlicher Behörden und eignet ſich durch
ſeine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art, welchen es durch ſeinen großen
Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht
reich=
haltige Mittheilungen von allgemeinem und localem
Iu=
tereſſe aus Stadt und Land; Unterhaltung wird ferner durch das
damit verbundene „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt: mit Beiträgen
namhafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen ſoliden
Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch
die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, ſowvie
auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit dem
erſten Beſtellgang.
Neu hinzutretende Abonnenten erhalten das Blatt bis Ende d. M. gratis.
Die Expedition.
Berliner Rollmops,
Russische Sardinen,
Gardines a Thuile,
Kronsn-Hummer,
friſch eingetroffen.
G.
P. Poth
Bleichſtraße.
(929=
Peſucht wird per 1. October in der
2) Rheinſtraße oder in der Nähe
der=
ſelben eine Parterre=Wohnung vom
vier Zimmern; ſtatt deſſen auch nur
zwei Zimmer ohne Küche ꝛc.
Offerten mit Preisangabe unter der
Chiffre L. M. in der Exped. d. Blatts
abzugeben.
[9261
Epiehlung.
Empfehle mich den geehrten Damen in=
Kleidermachen
jeder Art zu den billigſten Preiſen.
Adelheid Echerdt.
Mauerſtr. 9½, Hinterbau.
Gesucht
ein gewandter Bureaudiener. - Rur
ſolche wollen ſich melden, welche
vorzüg=
liche Zeugniſſe vorlegen können.
Bauverwaltung:
Hermann Bachſtein, Neckarſtr. 10.
Das Koßlengeſchäft W. Hoſtmamm,
Geſchäftslokal: Grafenſtraße 18,
empfeht Rührkohlen vorzüiglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Loche ver. Hamburg, ſowie (7953
Muss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
Abonnements und Insorate
für das „Darmſtädter Tageblatt” mit
illuſtrirter Sonntagsbeilage werden
jeder=
zeit angenommen und pünktlich beſorgt
(8028
durch
H. V. Lücker, Arheilgen.
N6 183
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Nachſtehend verzeichnete 7 Beiblätter:
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1) „Von Nah und Fern: ein h 3.50
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illuſtrirtes Familienblatt erſten Ranges tz
[16 Druckſeiten ſtark; — wöchentlich),
2) Mode u. Handarbeit, illuſtrirte Modenzeitung mit Schnittmuſter=
Beilagen monatlich
3) „ Produkten= und Waarenmarkt=Bericht:, betr. Baumwolle, Wolle,
Getreide, Leder, Colonial= und Fettwaaren ꝛc. - wöchentlich,
4) „Verlooſungsblatt” betreffend Staatspapiere, Prioritäten, Anleihe=
Looſe ꝛc. wöchentlich,
5) Zeitung für Landwirthſchaft und Gartenbau” 2 Mal monatlich,
6) „Hausfrauen=Zeitung;, 2 Mal monatlich,
„Humoriſtiſches Echo” wöchentlich,
erhalten die Abonnenten der in Berlin erſcheinenden
0
„Neneſte Nachrichten:
Die Zeitung zählt nach erſt fünfjährigem Beſtehen bereits zu den
geleſenſten Tagesblättern des deutſchen Reichs.
Am
a Sie verdankt dieſe ſtets wachſende Ausbreitung 6
Mark Hund Beliebtheit vor allem ihrer
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vollkommen unparteiiſchen
3.50
3.50
„
Watt
Haltung.
Die Neueſte Nachrichten enthalten bei tüglichem Erſcheinen (außer
Montags) Ausführliche unparteiiſche, politiſche Mittheilungen,
ferner Wiedergabe intereſſanter Meinungsäußerungen aus der Preſſe aller
Parteien. — Nachrichten über Theater, Muſik, Kunſt und
Wiſſen=
ſchaft: Gerichtshalle, lokale Nachrichten.
Spannende Nomane.
Sorgfältige Börſen= und Handelsuachrichten. — Vollſtändiges
Berliner Coursblatt. — Lotterieliſten. — Amtliche Nachrichten.
Abonnements der „Neueſte Nachrichten incluſive obiger
7 Beiblätter pro Quartal nur 3.50 M. nehmen alle deutſchen
und öſterreichiſchen Poſtanſtalten entgegen.
Der im Feuilleton der „Neueſte Nachrichten! im September begonnene
ungemein ſpannende Roman „Vivai( von M. Forreſter wird, ſoweit er
bis zum neuen Quartal erſchienen iſt, den neu hinzutretenden Abonnenten
auf Verlangen gratis und franko überſandt werden.
19299
Inſerate haben bei der großen Verbreitung
des Blattes die denkbar günſtigſte Wirkung.
Probe=Nummern gratis und franco.
Billigſte Berliner Tages=Zeitung.
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3.50
2251
9238) Eine tüchtige Köchin ſucht per
l. October Stelle. Näheres in der
Ex=
pedition d. Blattes.
„üdchen können das Kleidermachen
1 unentgeldlich erlernen. Zu erfragen
in der Exped. d. Bl.
19246
9048) Auf Michaelis ein braves
Mädchen für leichte Hausarbeit geſucht.
Arheilgerſtraße 50 parterre.
ſEin gewandtes, zuverläſſ. H
Mädchen, das gut kochen
z kann und, alle Hausarbeit
4 gründlich verſteht, für gleich
oder zu Michaeli in einen
kl. Haushalt gegen guten
Lohn geſucht.
WoL ſagt die Exp. (3006
9301) Ein ſauberes Laufmädchen für
ſofort geſucht. Grünerweg 10, 3. Stock.
S
66
Ein - hrmädchen
S
kann alsbald bei mir eintreten.
Carl Hornmann.
9302) Ein ſolider, durchaus erfahrener
Buchbinder
kann ſofort dauernde Condition erhalten.
Näheres in der Expedition d. Bl.
9303) Ein Eiſendreher
geſucht. Zu erfragen bei Gg. Reichard,
Hofuhrmacher, Rheinſtraße 23.
W
AmfkläruN,
Da ſeit einigen Tagen ein Herr Namens Chriſtian Heß, behufs Acquirirung
m Mitgliedern reſp. Abonnenten, die hieſigen und auswärtigen Geſchäftsleute
be=
ucht, derſelbe aber weder mit mir, noch mit meinem Geſchäfte in keinerlei
Be=
ichungen ſteht, und um Frrthümern vorzubeugen, ſo halte ich es für ſehr
noth=
vemdig, dieſe Aufklärung meiner zahlreichen Kundſchaft hiermit zur öffentlichen
enntniß zu bringen, mit dem Bemerken, daß ich für Sachen, welche einer anderen
erſon übergeben werden, in dem guten Glauben, der Auftrag ſei für mich
be=
immt, nicht haften kann, und iſt daher hier Vorſicht dringend geboten.
Darmſtadt, den 17. September 1886.
J. C. Hess, Auskunfts= und Ineaſſo=Geſchäft,
Schulſtraße 15.
[9156
Ein Kloines Wirthshaus
n Mitte der Stadt iſt unter günſtiger
Ledingungen zu vermiethen, eventuell zu
er kaufen und ſofort zu beziehen.
Näheres in der Expedition. (9157
Jiejenigen, welche noch Forderungen
T an den verſtorbenen Herrn Dr. Laun
hier haben, werden gebeten, Rechnung
darüber bis ſpäteſtens den 24. d. M. an
Frau Leuthner, Soderſtraße 63, hier
abzugeben.
O9265
9304) Kiſtenſchreiner
geſucht in dauernde Arbeit.
Frankfurter=
ſtraße 20 bei Schött.
9160) In meinem Waarengeſchäft iſt
cine Lehrlingsſtelle
zu beſetzen.
Carl Hornmann.
Ein Lehrling
wird zum Herbſt oder früher in eine
Droguenhandlung geſucht. Zu erfragen
bei der Expedition d. Bl.
(7579
Mehrere Jungen
von 14-17 Jahren finden bei hohent
Lohn dauernde Beſchäftigung bei (8568
Gebrüder Losder.
Lehrling
für Comptoir geſucht. — Schriftliche
Offerten sub f. 100 an die Exped. (8996
588
2256
R183
Nadelholzſamen=Verpachtung.
Montag den 27. September d. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſoll in dem Gemeindehauſe zu Beſſungen die diesjährige Nadelholzſamen=Erute
in den Domanialwaldungen der Oberförſtereien Beſſungen, Eberſtadt,
Ernſt=
hofen, Langen, Meſſel und Nieder=Ramſtadt, ſowie in dem Beſſunger und
Darmſtädter Gemeindewald, meiſtbietend verpachtet werden.
Darmſtadt, den 18. September 1886.
J. A.:
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
09279)
E
Geſchafts=Betiegung
u7d EmpſehlUkſ.
Beehre mich hiermit ergebenſt mitzutheilen, daß ich unter dem Heutigen
mein Ladengeſchäft nach
Ecke der Wilhelminen= und Waldſtraße
verlegt habe.
Indem ich für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen beſtens danke, bitte ich,
mir dasſelbe auch ferner bewahren zu wollen.
Mit Hochachtung
Joh. Blumlehm
C0
2
H)
4
oine Stelle sucht oder zu vergeben hat,
Stwas kaufen oder verkaufen will,
1 überhaupk zweckentaprechend inseriren
will, resp. Iuserate in augenfälligster Form in kür
den betrefenden Eweck
goeignelsten Leituygen
oder Leitschriften zu erlassen wünscht, erhält nur objectiven Rath,
ge-
wissenhafteste und billigste Bedienung durch die ülleste im Jahre
1855 gegründete
Annoneen-Uxpedition
Hagsenstaim & Vogler,
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Die neuesten Zeitungs-Verzeichnisse, sovie Mosten-Anschlüge
stohen den verehrlichen Inserenten gratis und franco zu Diensten.
Gratis-Annahme der Oſſerthriefe, welche auf Wunsch täglich 2mal
an die Auftraggeber abgesandt werden.
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billigen Preiſen abgegeben Ecke d.
Eli=
ſabethen= u. Louiſenſtr. 42 II. St. (9027
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für ein hieſiges Colonialwaaren= und
De=
likateſſen=Geſchäft wird geſucht. Zu
er=
fragen in der Exped. d. Bl.
(8616
(Ein hieſiger Studirender ertheilt
Nachhülfeſtunden
in Mathematik. Honorar mäßig.
Näheres in der Expedition.
[8407
(Pin kleines Kind wird in gute Pflege
C=genommen. Näh. i. d. Exped. d. Bl.
„2
Pür ein ig. Mädchen wird Peuſion in
T5 geb. chriſtl. Familie geſucht, wo ſie
Anleitung im Haushalt u. geſell. Verkehr
fände. Off. unter h. f. 6 an die Exped.
ſEin ig. Herr ſucht per 1. Oktober bei
E= anſtändiger Familie ein möblirtes
Zimmer nebſt voller Penſion im
Blu=
menthalviertel. — Offerten unter A- M.
an die Expedition d. Bl.
[9306
10
OT. könso”
prakt. u. Speo.-Arzt f.hlaut-Frauen-
und Unterleihskrankheſten ete.
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Anist. Prof. Risords,. ausn. brloſ.
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2O den angenommen und gründlicher
aseißzengarbeiten jeder Art wer=
Unterricht in demſelben wird ertheilt S
O. Welcker, Soderſtraße 25.
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M
J)
on der Reiſe zurückgekehrt,
nehme ich meine ärztliche
Praxis wieder auf.
Dr. Aaurv.
eine Cravatte mit
VGk1618 goldener Vorſtecknadel.
Dem redlichen Finder gute Belohnung.
Abzugeben Aliceſtraße 19 parterre. (9308
Salz= und Eſſig=
Gurken.
14
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Bleichſtraße.
(9309
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Verlorsh der, Promenadeſtraße
zwiſchen Caſino= und Grafenſtraße.
Ab=
zugeben gegen Belohnung
Heidelberger=
ſtraße 5 im Hinterbau.
[9310
GLEid.
Central-Annoncen-Expedition
der deutsoh. und ausl. Leitungen.
Central-Burean: Frankfurt a. A.
Vorner: Berlin. Cöln. Dresden.
ſlamburg. Hannover. Jeiprig. London
Hünchen. Parta. Stuttgart. Wlen.
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A Sokannte Iberals Bedlngungen.
Bei grbsseren Anttrigen
Ausn ahmepreise.
2 Annoncon-Monopol der
bodoutendaten Journale do=
Auslandes.
Woog 20. September 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 339 Mtr.
Lufttemperatur 100 B.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 130 R.
Voogpolizeiwache.
mers vom Nordd. Loyd in Bremen, welcher
am 8. Sept. von Bremen und am 9. Sept.
von Southampton abgegangen war iſt am
17., der Poſtdampfer „Caland: von der
Nie=
derl.-Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft,
welcher am 4. Septbr. von Rotterdam
abge=
gangen war, iſt am 18. Septbr. wohlbehalten
in New=York angekommen.
p
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag 21. September.
11.Vorſtellung in d. 1. Abonnements=Abtheilung.
GRothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
König Richard der Zritte.
Hiſtorie in 5 Aufzügen von Shakeſpeare.
Vorher wird die von W. Bargiel komponierte
Ouvertüre zur Oper „Medea ausgeführt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende 10 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 21. September.
Deutſches Reich. Der Kaiſer wohnte am Samstag dem
Feld=
manöver des 15. Armeecorps, welches die Manöver beendete, auf
der Höhe öſtlich von Niwwersheim bei. Gleich nach 1 Uhr
ſam=
melten ſich die Kommandeure um den Kaiſer, welcher dem Corps
ſäne Anerkennung ausſprach, ſich dann verabſchiedete und nach
Straßburg zurückkehrte, wo er um halb 3 Uhr eintraf, von den
er thuſiaſtiſchen Zurufen der zuſammengeſtrömten Menge begrüßt.
Ann Nachmittag empfing Se. Majeſtät eine Deputation des Metzer
Gemeinderats, die dem Kaiſer zwei Originalbriefe Karls V
über=
ſriichte, die letzten, die ein deutſcher Kaiſer an die Stadt Metz
ge=
rächtet hatte. Die Deputation wurde zur kaiſerlichen Tafel gezogen.
Bei dem am abend ſtattgefundenen Fackelzuge beteiligten ſich mehrere
tamiſend Mitglieder verſchiedener Vereine. Der Männergeſangverein
tnug drei Lieder vor. Der Bürgermeiſter brachte ein Hoch auf den
haiſer aus, worin die Volksmenge begeiſtert einſtimmte. Der Kaiſer
eiſſchien auf dem Balkon des Statthalterpalaſtes und verneigte ſich
dankend; er beſchied die Vorſtände der Vereine, den Direktor des
Væſangvereins und die Zugordner zu ſich und ſprach denſelben
eme hohe Zufriedenheit und ſeinen Dank für die Ovation aus.
Am Sonntag wohnte der Kaiſer und die anderen in Straßburg.
nweſenden Fürſtlichkeiten dem Gottesdienſte in der Neuen Kirche
r. Der Pfarrer Lebois ſprach das Gebet, der Pfarrer Hörler
prrde auf der Fahrt zur Kirche wie bei der Rückfahrt von der in
en Straßen verſammelten Volksmenge mit lebhaften Zurufen
be=
rä6t. Am Nachmittag um 1 Uhr iſt Se. Majeſtät der Kaiſer mit
hrer Königl. Hoheit der Frau Großherzogin von Baden nach
s den=Baden abgereiſt, nachdem Allerhöchſtderſelbe von Sr. Königl.
heit dem Kronprinzen, Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen
Wil=
emm, dem Statthalter Fürſten Hohenlohe, dem Staatsſekretär
⁄. Hofmann und der Generalität Abſchied genommen hatte. Dem
ürgermeiſter Back drückte Seine Majeſtät nochmals ſeine höchſte
nfriedenheit über den Empfang aus. Auf dem Bahnhofe war eine
rße Volksmenge verſammelt, welche Seine Majeſtät mit
Enthu=
as mus begrüßte. Dem Statthalter Fürſten Hohenlobe hat der
äiſer ſein lebensgroßes Bildnis mit huldvollem Schreiben zugehen
inen und an Beamte ꝛc. zahlreiche Ordensauszeichnungon
ver=
leben. Den Armen der Stadt hat Se. Majeſtät 3000 M. und den
3hlthätigkeitsanſtalten Ihre Majeſtät die Kaiſerin 2000 M.
swendet.
Die Ankunft in Baden=Baden erfolgte Sonntag nachmittag
m 3 Uhr. Ein Empfang fand nicht ſtatt, es war nur das erb=
Ph. Paar anweſend. Die verſammelte Volksmenge begrüßte den
aſer, welcher recht wohl ausſah, mit lebhaften Hochrufen.
Se. Majeſtät der Kaiſer hat den Staatsſekretär Grafen Herbert,
ismarck nach Maßgabe des Geſetzes vom 17. März 1878 mit der
h llvertretung des Reichskanzlers im Bereiche des Auswärtigen
mtes betraut.
Der König von Sachſen iſt am Samstag von Straßburg
abge=
iſr. Der Kronprinz reiſte Montag früh 8 Uhr nach Metz. Mit
n nämlichen Zug begaben ſich auch Prinz Wilhelm und der
roßherzog von Baden dorthin. Prinz Albrecht iſt bereits Sonn=
19 Mittag in Metz eingetroffen.
Bei dem Staatsminiſter v. Hofmann fand Freitag eine größere
bandgeſellſchaft ſtatt, welcher der König von Sachſen, der
Kron=
ürz, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, ſowie
mttliche anderen in Straßburg anweſenden Fürſtlichkeiten mit
rum Gefolge beiwohnten.
Der Reichstag genehmigte am Samstag nach längerer Debatte
n deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrag in zweiter Leſung. Die dritte
ſenatung erfolgte am Montag und wurde der Vertrag debattelos
lgenommen. Staatsſekretär v. Botticher verlas darauf eine
kaiſer=
he Botſchaft, welche den Reichstag ſchließt. Eine in der
Reichs=
gs ſitzung am Samstag herumgegebene Interpellation der
Sozial=
mokraten über Bulgarien fand bei den anderen Fraktionen keine
terſtützung, kommt deshalb nicht zur Verhandlung
Wie die „N. Pr. 8tg. erfährt, ſind zu Generalen der
Infan=
vie, bezw. der Kavallerie ernannt: die General=Lieutenants von
aul ffen, Gouverneur des Invalidenhauſes zu Berlin; v. Wichmann,
lmnandierender General des 6. Armeecorps: v. Voigts=Rhetz,
Ge=
rad-Inſpekteur der Artillerie; Friedrich Wilhelm, Prinz zu
Hohen=
p-Ingelfingen, General=Adjutant des Kaiſers: Freiherr v. Los
beneral=Adjutant des Kaiſers und kommandierender General de=
Urmeecorps; Heinrich Prinz von Heſſen und bei Rhein,
l.wh. Hoheit, Kommandeur der Großh. Heſſ. (26.) Diviſion; Leopold
frſtt von Hohenzollern, Chef des hohenzollernſchen Füſilier=
Regi=
enés Nr. 40; v. Albedyll, General=Adjutant des Kaiſers, Chef
6 Militärkabinetts; Graf v. Wartensleben, kommandierender Ge
nall des 3. Armeecorps; v. Kleiſt, kommandierender General de=
Aermeecorps; Karl Günther Fürſt von Schwarzburg=Sonders=
welt die Predigt, welcher das Evangelium über den barmherzigen
nmariter zu Grunde gelegt war, der Pfarrer Kopp ſprach das
chlußgebet und den Segen. Beim Gebet erhob ſich der Kaiſer
7d blieb bis zum Schluſſe desſelben aufrecht ſtehen. Der Kaiſer
12
183
257
hauſen la guite der Armee und v. Alvensleben, kommandierender
General des 13. (königl. württembergiſchen) Armeecorps. Zu
Ge=
nerallieutenants ſind befördert: Die Generalmajors v. Lattre,
bis=
her Kommandeur des Kadettencorps, unter Ernennung zum Direktor
der Kriegsakademie; v. Paſſow, Kommandeur der 60. Infanterie=
Brigade; v. Hahnke, Kommandeur der 1. Garde=Infanterie=Brigade,
v. Koeſter, Führer der 28. Diviſion; v. Gottberg, Führer der
Ka=
vallerie=Diviſion 15. Armeecorps und Graf v. Haeſeler,
Komman=
deur der 31. Kavallerie=Brigade. Außerdem iſt der Prinz Ludwig
von Bahern zum Chef des 2. Niederſchleſiſchen Infanterie=
Regi=
ments Nr. 47 (Garniſon Straßburg i. E.) ernannt;
Generallieu=
tenant v. Heuduck, Führer des 15. Armeecorps, 1 la guite des
Dragoner=Regiments Prinz Albrecht von Preußen (Litthauiſches)
Nr. 1 geſtellt; Oberſt Goltz, kommandiert zum Generalſtabe, zum
Chef der Landes=Aufnahme; Oberſt von Rheinbaben, Kommandeur
der Haupt=Radetten=Anſtalt, zum Kommandeur des Kadetten=Corps
und Oberſt=Lieutenant Knappe, beauftragt mit der Führung des
Eiſenbahn=Regiments, zum Kommandeur dieſes Regiments ernannt
worden.
Heſterreich=Angarn. Telegramme mehrerer Wiener Blätter
melden von der Grenzſtation Podwolezyska die Durchreiſe des
Herzogs Alexander von Oldenburg, Kommandeurs des ruſſiſchen
Gardecorps, und ſeiner Gemahlin nach Wien.
Der neue ruſſiſche diplomatiſche Agent in Sofia, Generalmajor
Kaulbars, traf in Wien ein und wird erſt in einigen Tagen nach
Sofia abreiſen.
Das Wiener„Fremdenblatt= lobt die Adreſſe der Sobranje an
die Regentſchaft höchlich, weil dieſelbe dem berechtigten Abſcheu des
Landes gegen die Verſchwörer und der warmen Bewunderung für
den Fürſten lebhaften Ausdruck gebe, jedoch die Abdankung voll
annehme und ſich den Forderungen der Gegenwart und nachſten
Zukunft nicht verſchließe.
Die Peſter Kommiſſion für anſteckende Krankheiten gibt amtlich
kund, daß Cholerafälle in Peſt in geringer Anzahl und
vorüber=
gehend vorkommen, daß aber eine Seuche noch nicht zu befürchten
1ſt. Dagegen werden aus Raab, Gran und Fünfkirchen mehrfache
Cholerafälle gemeldet. In Ofen ſind Blatternfälle zahlreich.
Rranſreich. Kriegsminiſter Boulanger dementiert die vom
„Soleil” wiederholte Behauptung, daß er bei den Manövern
ge=
äußert, ves iſt Leit, die Defenſivpolitik aufzugeben und eine
offen=
ſive Politik zu befolgen.: Boulanger wiederholt, er habe von
offenſiver Taktik, nicht von offenſiver Volitik geſprochen.
Engkand. Bei der Beratung des Etats des diplomatiſchen
Per=
ſonals erklärt Ferguſſon, es wäre nicht zweckmäßig und nicht
patrio=
tiſch, die baldige Beendigung der egoptiſchen Expedition zu verſprechen.
Niemand erwarte, daß England Cayhpten verlaſſe, bevor die Reformen,
die bereits gute Früchte tragen, vollſtändig durchgeführt und
beſon=
ders bevor die Finanzen des Landes gehoben ſind. Ein Antrag
Camp=
bell's, den Etatspoſten um 4000 Pfund St. zu reduzieren, wobei die
Kürzung des Gehalts für Sir Drummond Wolff einbegriffen iſt,
wurde mit 158 gegen 154 Stimmen verworfen und dann die weiteren
Poſitionen des Ausgabebudgets erledigt.
In Londoner diplomatiſchen Kreiſen finden die ruſſiſchen
Ver=
ſicherungen Glauben, daß eine Beſetzung Bulgariens nicht
beabſich=
tigt ſei, daß Rußland vielmehr die Behaudlung der bulgariſchen
Frage auf ruhigem diplomatiſchem Wege unterſtützen werde
voraus=
geſetzt, daß kein Bürgerkrieg entſtände, was allerdings durch
Alexan=
ders Wiederwahl möglich werden könnte. Rußland hofft, daß die
engliſche Regierung mittelbar ihren Einfluß gegen die Wiederwahl
Alexanders aufbieten werde.
Gladſtone iſt am 19. wieder nach London zurückgekehrt.
Hpanien. Die „Correſpondencia; ein miniſterielles Blatt,
meldet von karliſtiſchen Wühlereien an der bſtlichen
Pyrenäen=
grenze; einige Sendlinge des Don Carlos ſeien in den Grenzſtädten
geſehen worden.
Ruzkand. Die Moskauer 8tg.- ſchreibt, anknüpfend an die
Auszeichnung des Kriegsminiſters durch die Brillantabzeichen des
Alexander Newski=Ordens für Verdienſte um die Hebung der
ruſſiſchen Wehrkraft: Der Krieg von 1877 traf Rußland inmitten
der durch Einführung der allgemeinen Wehrpflicht hervorgerufenen
Reorganiſation an: gleichwohl ſchlug ſich die ruſſiſche Armee gut.
Jetzt hätten die Reformen der letzten 6 Jahre das Jhrige gethan.
Ein Plewna ſei jetzt unmöglich geworden. Welche Wendung die
Ereigniſſe auch nehmen möchten, die ruſſiſche Armee könne denſelben
im Bewußtſein ihrer Kraft ruhig entgegenſehen. Sie könne ein
mächtiger Verbündeter, ein ſchrecklicher Feind ſein. Eine ſolche
Armee ſei ein ſicheres Unterpfand des Friedens, die ehrenhaften,
vitalen Intereſſen des Landes ſchützenden Friedens. Dieſe
That=
ſache könne und müſſe die Diplomatie im Auge haben. Auf der
Balkanhalbinſel könne nicht nur gemacht werden, was Rußland
wolle, wie jüngſt ein offiziöſes Wiener Blatt bemerkt, ſondern werde
gemacht werden, was Nußland für notwendig halte, wovon es
irgend wem zu Gefallen nicht abſtehen könne. Die Zeit der
Kon=
zeſſionen ſei vorbei, die Manöver von Breſt=Litowsk ſeien das
Examen für die Armee geweſen, das die gewünſchten Reſultate
er=
geben habe. Jetzt komme die Reihe an die Diplomatie.
2258
Das „Journal de St. Petersburg' ſchreibt, es würde ſchiwer
ſein, den Text der von der Sobranje in Soſia an den Kaiſer
ge=
richteten Adreſſe mit der Antwort, welche dieſelbe Verſammlung
auf die Botſchaft der Regentſchaft erteilt hat, in Einklang zu
bringen. Das Journal glaubt, ſich über den Mangel an
Zuſam=
menhang, der zwiſchen der Verſammlung in Soſia und ihren
Führern beſteht, ſein Urteil vorbehalten zn ſollen. Wenn die
Miſſion des General Kaulbars noch irgendwelcher Rechtfertigung
bedurft hätte, ſo würde dieſe ſicherlich durch die Verwirrung
ge=
geben ſein, welche jene beiden Aktenſtücke bekunden. -Hoffen wir,
daß es dem General Kaulbars gelingen wird, durch ſeine
Rat=
ſchläge dazu beizutragen, daß Bulgarien aus der gegenwärtigen
Kriſis herauskomme.
Der türkiſche Botſchafter Schakir Paſcha in Petersburg iſt
nach Konſtantinopel berufen worden, wohin derſelbe über Odeſſa
abgereiſt iſt.
Bukgarien. Die Sobranje genehmigte den Geſetzentwurf, betr.
den Ankauf der Immobilien des Fürſten Alexander. Der Raufpreis
beträgt 2½ Millionen, wovon 840000 Franes abgehen, welche der
Fürſt der Bank ſchuldet.
Der von der Sobranje angenommene Geſetzentwurf, betr. die
Modiſikation des gegenwaͤrtigen Wahlgeſetzes, beſtimmt, daß bei dem
erſten Wahlgange künftig, „ der Stimmen der eingeſchriebenen
Wähler erforderlich iſt der zweite Wahlgang fällt ganz fort. Die
Wahl findet durch abſolute Majorität ſtatt. Dieſer Wahlmodus
ſoll bereits bei den nächſten Wahlen für die große Sobranje zur
Anwendung kommen. In der Sitzung am 11. wurde von einer
Gruppe Deputierter ein Antrag eingebracht, die Gehälter der
Be=
amten um 15 pCt. herabzuſetzen, der Antrag wurde jedoch nach
leb=
hafter Debatte abaelehnt; im Verlaufe derſelben hatten die Miniſter
erklärt, daß die Annahme dieſes Antrages eine Kabinettsfrage
her=
vorrufen würde.
Nach Eröffnung der Sitzung der Sobrauje am 18. ds. Mts.
ſchlug ein Deputierter die Abhaltung eines Tedeums zur Feier des
Jahrestages der Revolution in Philippopel vor. Die Mitglieder
der Sobranje begaben ſich infolge deſſen mit den Miniſtern nach
der Kathedrale und wohnten der vom Biſchof von Macedonien
abgehaltenen kirchlichen Feier bei. - Für die Mitglieder der
Re=
gentſchaft wurde von der Sobranje ein jährliches Gehalt von je
24000 Francs bewilligt. - Am 18. abends vereinigten ſich etwa 50
Mitglieder aus Anlaß des Jahrestages der Revolution von
Philip=
popel zu einem Feſteſſen, bei welchem ein Begrüßungstelegramm an
den früheren Fürſten Alexander beſchloſſen wurde. — Das
oſtru=
meliſche Regiment, welches bisher noch in Sofia zurückgeblieben
war, hat mit den Mannſchaften des aufgelöſten Regiments
Stroms=
ky, welche in dasſelbe eingereiht worden ſind, den Rückmarſch nach
Philippopel angetreten.
Geſtern fand die Vernichtung der Fahne der Kadettenſchule
ſtatt. Ein Bataillon bildete ein Quarre, inmitten deſſen die
Hög=
linge der Kadettenſchule aufgeſtellt waren. Major Popoff hielt
eine Anſprache an dieſelben, indem er die in der Nacht des 21.
Auguſt von den Kadetten begangenen Handlungen brandmarkte.
Darauf wurde die Fahne den Flammen übergeben. In Radomir
wurde die Fahne des Regiments Stromsky in gleicher Weiſe
ver=
nichtet.
Rumänien. Am Samstag Vormittag zog eine große
Volkz=
menge, in welcher alle Bevölkerungsklaſſen vertreten waren, vor
das Miniſterium des Innern, um ihren Abſcheu über ein am
Frei=
tag Abend gegen den Miniſterpräſidenten Bratiano verübtes
Atten=
tat Ausdruck zu geben. Bratiano erſchien infolge der ſympathiſchen
Kundgebung der Menge auf dem Balkon und dankte derſelben.
Nach dieſer Kurdgebung zog ein Volkshaufen vor die Bureaux
der der Oppoſition angehörigen Journale, namentlich der Epoca;
der =Independance romaine= und der =Romania, zertrümmerte
die Fenſter und vergriff ſich thätlich an dem Adminiſtrator der
„Epoca' und an einem Redakteur der „Romania”, ſo daß die
Wolizei einſchreiten und die Ordnung wiederherſtellen mußte. Es
wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen.
R 183
Darmſtadt, 21. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog wohnten am Freitag
mit Sr. Königl. Hobeit dem Erbgroßherzog und dem Prinzen
Chriſtian Victor von Schleswig=Holſtein dem
Diviſions=
manöver bei Bönſtadt bei. - Zur Großh. Tafel waren
Provinzial=
direktor Dr. Boekmann von Gießen Oberamtsrichter Sellheim,
Kreisrat Dr. Braden und Bürgermeiſter Steinhäuſer von
Fried=
berg eingeladen.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog und Se. Hoheit Prinz Chriſtian Victor
von Schleswig=Holſtein wohnten auch am Samstag dem
Divi=
ſionsmanöver bei. Nach Beendigung desſelben fuhren die
Aller=
höchſten und Höchſten Herrſchaften mit der Eiſenbahn nach Zell=
Romrod, um Schloß Romrod zu beſuchen. Nachdem ein
Gabel=
frühſtück eingenommen und die renovierte Kirche beſichtigt war,
führte ein Extrazug um 6 Uhr 20 Minnten die Herrſchaften von=
Zell=Romrod nach Gießen, von wo die Rückehr nach Friedberg:
erfolgte.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Großh.
Familie=
beſuchten am Sonntag den Gottesdienſt in der Friedberger
Burg=
kirche. Zum Vortrag empfingen Se. Königl. Hoheit den Geheimerat
Dr. Becker und den Hofjägermeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog begaben ſich zum
Bahn=
hof, um dort S. K. H. den Brinzen Chriſtian von Schleswig=
Holſtein und Sohn Prinz Albert, ſowie S. Durchl. den Fürſten
zu Solms=Hohenſolms=Lich zu empfangen, Höchſtwelche zum
Beſuch Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs kamen und zur Großh.
Taſel blieben, zu welcher auch Se. Erl. der Graf zu Solms=
Rödel=
heim eingeladen war. Im Laufe des Nachmittags reiſten die
Herr=
ſchaften wieder ab.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin Ludwig
von Battenberg, Se. Hoheit Fürſt Alexander von Bulgarien und
Se. Durchl. Prinz Ludwig von Battenberg trafen Samſtag gegen
Abend zu Beſuch in Friedberg ein.
Wie der D. 8ta. von wohlinformierter Seite mitgeteilt
wird, iſt die Nachricht, wonach Se. Hoheit der Fürſt von
Bul=
garien, einer Einladung der Königin folgend, ſich demnächſt nach
England begeben werde, unrichtig.
Herr Oberſt von Prittwitz und Gaffron, Kommandeu
des Großb. Feld=Art.=Regts. Nr. 25, iſt als Brigade=Kommandem
nach Münſter verſetzt.
Herr Oberbürgermeiſter Ohly iſt zur Teilnahme an dem
diesjährigen Kongreß des „deutſchen Vereins für Armenpflege
und Wohlthätigkeit nach Stuttgart abgereiſt.
Die Freunde und Verehrer des als Kreisrat nach
Offen=
bach verſetzten Herrn Polizeirat Haas beabſichtigen ein
Abſchieds=
eſſen zu veranſtalten welches Samstag den 25. September,
nach=
mittags 2 Uhr, im Caalbau ſtattfinden ſoll.
O Im Monat Dezember werden es 100 Jahre, das Karl
Maria v. Weber geboren wurde. Aus dieſem Anlaſſe wird an
den meiſten größeren Theatern eine Weber=Feier vorbereitet. Wie
wir hören, ſteht auch an unſerer Hofbühne eine derartige Feier
in Ausſicht. Es werden zur Aufführung kommen Precioſa,
Frei=
ſchütz, Eurvanthe und Oberon.
2 Anfang November ſoll an unſerer Hofbühne Richard
Wagners Siegfried (2. Tag aus deſſen Nibelungenring) zur
Auf=
führ ung kommen. Die Geſangesproben zu dieſem äußerſt
ſchwie=
rigen Werk ſind bereits in vollem Gang. Die Beſetzung iſt
ſol=
gende: Siegfried (Herr Bär), Mime (Herr Hofmüller), Alberich
Herr Bögel, Wanderer (Herr Feßler), Brunhilde (Fräulein Roth)
und Stimme des Waldvogel (Frau Mayr=Olbrich).
Wie wir hören, wäre das Engaaement der neuen Tänzerin
Fräulein Sprünger nicht perfekt geworden und die Dame bereits
aus Darmſtadt wieder abgereiſt.
Der Sammelverein für kath. Waiſenhäuſer
hat die Gründung und Unterſtützung katholiſcher Anſtalten zum
Zwecke, während die Reichsfechtſchulen gemeinſame Häuſer zum
Ziele haben. Der hieſige Verein zühlt in dieſem Jahre ca. 500
Mitglieder, iſt noch über 200 gegen das Vorjahr zurück. Die
Ver=
einigung am vorigen Sonntag. brachte neue Anregung und neue
Glieder. Im unterhaltenden Teil nahmen die Aufführungen aus
Magie und Illuſion durch Herrn Wahlig eine hervorragende Stelle
ein. Derſelbe hat es auf dieſem Gebiete zu großer Fertigkeit
ge=
bracht und braucht das öffentliche Auftreten keineswegs zu ſcheuen.
Den Experimenten, die er mit Eleganz ausführte, folgte reicher
Beifall der zahlreich Verſammelten.
N Einem hieſigen Schneidermeiſter wurden von dem Vorplatz
ſeiner Wohnung ein Paar noch neue Zugſtiefel entwendet. - Am
Montag morgen gegen halb 6 Uhr wurde in der Dieburgerſtraße
in der Nähe des Alicehoſpitals ein Hausburſche von einem
Möbel=
transporteur durch einen Stich in den Unterleib ſchwer verletzt, ſo
daß derſelbe in das Hoſpital verbracht werden mußte. Der Thäter
wurde in Haft genommen.
Bei der am Sonntag ſtattgehabten Blumenausſtellung von
Arbeiterfamilien erhielten die nachbenannten Preiſe: 1. Preis (3 M.)
Johann Ruppert, Leonh. Roeder, Paul Adam, Heinrich Haubach,
Vhil. Horſt, Wilhelm Walther, Pet. Ganſert, Balth. Vock, Emil
Lerch.
2. Preis 12 M.). Georg Vormuth Gg. Kröh, Wtw. Tromp,
Joh. Hattemer, Wilh. Stumpf, Jak. Koch, W. Hepp, Carl Weber,
Carl Werner, Heinr. Roth, Lorenz Ruppert, Carl Auracher,
Wen=
del Appel, Gg. Wenz, Joh. Klein, Mich. Reinheimer, Pet.
Brück=
mann, H. Bonarius Heinr. Hergo, J. Spalt, Adam Graf, Jerem.
Rühl, Ad. Möſer, Carl Kline, Marg. Hechler, Ad. Waſenmüller,
Frau Fir, Heinrich Schneider, Briefträger Walther, Georg Glock,
Heinr. Fiſcher, Pet. Schnellbacher, Carl Müller, Elias Kemmer
zehl, Konrad Vierheller, Karoline Lauer, Wilhelm Roth, Heinrich
Jücker
3. Preis 1 M.). Wtw. Möſer, Wtw. Weitzel, Konrad Krebs,
Jak. Naas, Wtw. Hallenberger, Kutſcher Petri, Johann Grimm
Carl Stöhr, Anna Bögel, Julius Heudorf. Georg Dickel, Heinrich
oſl. nrich Debus. Joh. Weigel, Schreiner Lemp, Joh. Mohr, Carl
ſpen, Adam Röder, Jacob Schüttler. Ferner wurden noch 20
himenpreiſe verteilt.
Immobilienverkauf. Das neuerbaute 3½ſtöckige
Geſchäfts=
nw Wohnhaus des Herrn Banunternehmers J. Wagner
Schützen=
ruße Nr. 7 ging in den Beſitz des Herrn Rentner J. Volz
käuf=
über. Der Verkauf wurde durch den Agenten P. Thüringer
beeſchloſſen:
4terung iſt die Anſammlung der Schwalben zu großen Schwär= platz hält, ſtatt wie ſeither in der oberen Rheinſtraße.
jm zu betrachten.
10)
undern Städten vorgeht.”
Nach alter Erfahruͤng wirken Uebertreibungen nie, und da doch 1 eignen dürfte.
rainehmen iſt, daß heutzutage in einer Stadt von 51000
Ein=
inern durch ſelbſtthätiges Denken an der Hand gemachter Er= winnen iſt als von der oberen Rheinſtraße aus.
d geſchlagen wird.
twurde, ſie iſt aber auch etwas völlig Neues. Sie iſt in erſter geſchlagen, immer ſchwieriger wird.
lie eine Vorſtadtbahn, die den Verkehr aus den Vorſtädten mitten
vas Herz der Stadt hineinbringt und nebenbei auch noch den ſich
ſieht das Rangieren nicht nur im Verſetzen der Locomotive, ſon= und gegen den Rauch der Lokomotiven.
ra dieſe nimmt Waſſer ein, wird nachgeſehen, geölt ꝛc. In Kaſſel
ei Vorlagen.
kurf, da wir in der Ueberzeugung leben, daß ſie auch die Energie ligen Wünſchen entgegenkommen wird.
ulen wird, wirklichen Mißſtänden abzuhelfen.
lät ter' anerkannt wurde, iſt ein hervorragender Mißſtand, daß das l treffende hervorgehen wird.
A183
2259
Leiſchmann, Balth. Ittmann, Nik. Burger, Mart. Hergo, Joh., Straßenende der oberen Rheinſtraße Rangierbahnhof geworden iſt.
jarſter, Franz Baumann, Ludw. Repſon, Gg. Bruſt. Carl Neuß, Zehnmal des Tages halten die beiden Züge nebeneinander in der
ſcann Hofmann. Nik. Gunkel Carl Anderthalb, Philipp Klein, oberen Rheinſtraße. Während dieſer Zeit von 12- 20 Minuten iſt:
1) der Wagenverkehr in der oberen Rheinſtraße nahezu unmöglich,
ein Ausweichen zweier Wagen völlig ausgeſchloſſen;
2) ſind die Häuſer der Herren Faix und Boßler, namentlich an
den dre: Markttagen. derart von Wartenden beläſtigt, wie es
auf die Dauer den Hausbeſitzern und Geſchäftsinhabern nicht
zugemutet werden kann.
Mauche glauben, daß der Mißſtand sub 2 ſich ändern dürfte,
wenn die proiektierte Wartehalle fertig ſei. Wir bezweifeln dies
Als ein Zeichen des zu =gewärtigenden Eintritts herbſtlicher ſo lange nicht die Bahn thatſächlich auch an dem Ernſt=Ludwigs=
Wir ſind gleichfalls der Anſicht, daß dieſer große Mißſtand,
Eingeſandt. Die Darmſtädter Dampfſtraßenbahn. durch welchen ein Teil einer der ſchönſten und belebteſten Straßen
Imn dem Schreiber dieſer Beilen auch wohl bewußt iſt daß l zehn= bis elfmal am Tage 12-20 Minuten lang dem Rangieren der
r geehrte Leſer dieſer Blättek lieber die Berichte über die Kaiſer= Züge ausgeſetzt iſt, erſt dann ganz beſeitigt ſein dürfte, wenn die
ſo över und das Ergehen unſſeres allverehrten Kaiſers lieſt oder Bahn weiter geführt wird und die obere Rheinſtraße nicht mehr
kelser hört von den uns Darmſtädtern beſonders nahe gegangenen die Kopfſtation iſt. Aber bis dahin iſt es noch lange hin und es
ſræbuiſſen unſeres heimgekehrter Landsmanns, des Fürſten Alexan= dürfte alſo notwendig werden, jetzt wenigſtens die Abhilfe zu ſchaffen,
r ſo können wir ihm döch nicht einen kleinen Erguß über die l welche möglich iſt, ohne die Bahn in ihrem Betriebe einzuſchränken
ſampfſtraßenbahn vorenthalten; Werden doch durch ſie Intereſſen oder zu ſchädigen. Das könnte einmal geſchehen durch eine
Aen=
lihrt und gefördert, die für ums Darmſtädter von großem Werte derung des Fahrplans. Wenn wir auch zugeben, daß gewiſſe Züge,
wie diejenigen, welche Arbeiter und Schüler befoͤrdern, zu derſelben
Wir erkühnen uns nicht ſi n Namen faſt aller Rheinſträßer zu Zeit des Morgens einlaufen und des Abends abgehen müſſen, ſo
frziben, auch liegt uns der Hangierbahnhof nicht im Magen wie können doch alle dazwiſchen liegenden Züge zu verſchiedener Zeit
uhen Einſender der dieſe =ezeichnung entrüſtet zurückweiſt und ihn ankommen und abgehen. Wir haben es dann an den
Haupttages=
f.lein ganz unſchuldiages Rangierbahnhöfchen hält, „wo ja nur die l zeiten nur mit je einem Zug zu thun und das iſt ſchon eine weſent=
Alſchine ſich wizeder an die Spitze ſetzt= und dem ein Jeder, der liche Erleichterung. Größer würde dieſe Erleichterung noch ſein,
ſw irgend gitien Einwand gegen die Baͤmpfſtraßenbahu hat, „als ſ wenn eine Bahulinie, beiſpielsweiſe die Griesheimer, von dem
velhrittler erſcheint, der Darmſtadt öde und leer laſſen will und äußerſten Curvenpunkte auf dem Luiſenplatz abzweigen, in die
ſi Verſtändnis hat für vermehrten Verkehr und nicht weiß, was ) Luiſenſtraße einlaufen und am Mathildenplatz enden würde. Wir
ſchlagen dieſe Linie vor, da die Straße am Schloßgraben ſich nicht
Der Mathildenplatz aber wäre um ſo paſſender, als die
Dampf=
ſichnern Beſſungen eingerechnet) eine nicht unbedeutende Anzahl 1 ſtraßenbahn doch wohl nach Arheilgen fortgeſetzt werden wird, und
boz Menſchen exiſtiert, die nicht in blinder Leidenſchaft urteilen, auch vom Mathildenplatz weit leichter die Alexanderſtraße zu ge=
Wie dringend
læungen zu einem Schluſſe kommen, ſo iſt weder anzunehmen, notwendig es iſt, die Beratung dieſer Angelegenheit nicht zu
ver=
die Dampftraßenbahn innerhalb der Stadt ſofort wieder abge= ſchieben, geht ſchon daraus hervör daß die Bahnverwaltung im
Be=
fft noch daß jeder Einwand gegen die vorhandenen Mißſtände griffe ſteht eine größere Wartehalle auf dem Ernſt=Ludwigsplatz zu
bauen, die auch noch den weiteren Zweck haben ſoll, dem Güter=
Die Dampfſtraßenbahn, wie ſie ſich uns Darmſtädtern nun in verkehr zu dienen. Iſt dieſe Wartehalle einmal gebaut, ſo ſteht zu
e. rwöchentlichem Betriebe vorſtellt, iſt etwas anderes, als erwar= befürchten, daß eine Decentraliſation des Verkehrs wie oben vor=
Mit der vorgeſchlagenen Veränderung des Fahrplans und der
le Stunde bietenden Lokalverkehr befriedigt. Neu daran iſt, daß Verlegung des Endpunktes einer der beiden Linien wäre wohl den
ſeæ Vorſtadtbahn mit 3, 4 und mehr großen Wagen, beſpaunt mit l gerechten Beſchwerden der Bewohner der plötzlich zum
Nangier=
hur ſchweren Locomotive, bis an das Ende einer verkehrsreichen Bahnhof gewordenen obern Rheinſtraße bis zur Weiterführung der
ſtraße fahren kann, und da dieſes Ende die Kopfſtation bildet, Bahn abgeholfſen. Aber neben dieſen mitgeteilten Beſchwerden
leEs Straßenende auch zum Rangierbahnhof macht Die Züge laufen noch eine ganze Menge gerechtfertigter und ungerechtfertigter,
lcen nämlich nicht am Ernſt=Ludwigsplatz, wie urſprünglich von die ſich gegen das ſchwere Materiäl der Wagen und Lokomotiven
leermann angenommen, ſondern in der oberen Rheinſtraße. Auch richten, gegen die Anzahl der Wagen, gegen das häufige Läuten
Die Dampfſtraßenbahn hat heftige Gegner unter Reitern und
Die Dampfſtraßenbahn mehr eine dem Lokalverkehr und dem Fahrern und unter allen denen, die ſeither Neckar= und Rheinſtraße
ſel kehr mit der Wilhelmshöhe dienende Bahn, kein Zug fährt als ruhige Straßen anſahen, in oenen auch ein dem geſchäftlichen
ſezr als zwei Wagen, die Locomotive arbeitet faſt geräuſchlos l Treiben fernſtehender und der behaglichen Ruhe Lebender ſich wohl
lid die Bahn mündet auf einen großen=weiten Platz, den Kö= fühlen konnte. Alle dieſe möchten die Dampfſtraßenbahn durch eine
ſgisplatz, der auch als Marktplatz dient. IIn München geht die Pferdebahn erſetzt haben. Darauf aber wird die Bahnverwaltung
ſarnpfſtraßenbahn bis zu dem an der Peripherie liegenden Stigl= nicht eingehen können. Der lokale Verkehr iſt zu klein, um neben
eierplatz und wird von da aus Pferdebahn, in Hamburg iſt die dem jetzigen Fahrmaterial auch noch Pferdekräfte halken zu konnen,
baenzahl eine ebenfalls auf 2 beſchränkte und die Bahn mün= der Betrieb würde zu theuer, das ganze Unternehmen unrentabel.
desgleichen auf einem großen Platz, in Karlsruhe geht die Auch iſt anzunehmen, daß Reiter und Fahrer, wie auch. ruhig leben
lampfſtraßenbahn nur bis an die Thore und wird dann Pferde= wollende Rentner ſich gewöhnen, ſobald das jugendlich
geräuſch=
thei, ſelbſt in Mülhauſen, eine Fabrikſtadt erſten Ranges, wo man l volle und ungeſtüme Weſen der Dampfſtraßenbahn in ruhigere
Rauch gewöhnt iſt, ſind einſchränkende Beſtimmungen, die wir l Bahnen einlenkt. Die Rheinſtraße iſt auch ohne Dampfſtraßenbahn
li mitteilen werden, erlaſſen worden. In Straßburg, wo wir keine ruhige Straße, es iſt den Tag über ein ſtetes Kommen und
üher auch im Innern der Stadt Dampfwagen geſehen haben, iſt Gehen von Fuhrwerk aller Art, nur ſind wir daran gewöhnt, und
fr Dampfbetrieb durch Pferdebetrieb erſetzt. Es iſt alſo gar keine ebenſo wird es mit der Dampfſtraßenbahn gehen. Allerdings
wer=
lage, wir haben es hier mit einer Vorſtadtbahn zu thun. die den den die Väter der Stadt zu überlegen haben, ob es bei dem
der=
læn Sekundärbahnbetrieb auf den ihr von Staat und Stadt un- maligen Fahrmaterial, wie es wohl für die Bahnlinie
Reinheim=
theltlich zur Verfügung geſtellten Straßen und Plätzen ausübt. Reichelsheim ganz geeignet ſein mag, ſein Bewenden haben ſoll, ob
Es iſt ſtädtiſcherſeits dieſer Entwicklung kein Hindernis in den 1 die Wagenzahl nicht wie anderwärks eine Beſchränkung erfahren
beg gelegt worden: es wurden zwar, wie man uns verſichert, in muß und ob die Lokomotiven in ihren Lebensäußerungen ſo
fort=
r ſtädtiſchen Baukommiſſion Bedenken laut gegen die Größe der fahren dürfen wie ſeither Aber trotz alledem wollen wir nicht
ver=
bagen und Locomotiven, man ſtellte aber keine Bedingungen, um kennen, welche große Vorteile die Dampfſtraßenbahn jetzt ſchon
ſeſSchwierigkeiten nicht zu vermehren, welche der Unternehmung bietet und immer mehr bieten wird, je weiter das Retz ſich
aus=
næhin erwachſen waren, man dachte wohl auch an die ſchon mehrfach dehnt. Andererſeits aber dürfen auch die Einwohner Darmſtadts
lieder zerronnenen Ausſichten auf eine Trambahn und genehmigte erwarten, daß ſeitens der Bahnverwaltung, die trotz des
Sekundär=
bahnbetriebs keinerlei Gelände zu erwerben hatte, ſondern Straßen
Wir machen hieraus der ſtädtiſchen Verwaltung keinen Vor= und Plätze von Staat und Stadt frei zur Verfügung erhielt, bil=
Wir ſind überzeugt, daß aus dieſem Streit der Meinungen, den
Wie auch in einem Eingeſandt der „Neuen Heſſiſchen Volks= wir für ein Zeichen geſunden Lebeus halten, das Gute und Zu=
589
2260
Eingeſandt. Der Verſchönerungs=Verein wird freundlichſt
ge=
beten die Stufen, welche an der Halteſtelle Ludwigshöhe der
Darm=
ſtadt=Eberſtädter Straßenbahu den ſteilen Rain hinaufführen etwas
weniger halsbrecheriſch und ſo herſtellen zu laſſen, daß die Damen
nicht Gefahr laufen, an den vorſtehenden Pfählen ihre Kleider zu
zerreißen.
Groß=Gerau, 18. September. Bei der in dieſer Woche
ſtattgehabten landwirtſchaftlichen Ausſtellung wurden für
Mutterſtuten mit Fohlen an nachſtehende Züchter folgende Preiſe
verteilt: a. Staatspreis von 90 M.: Bürgermeiſter Dörr von
Lee=
heim. b. Vereinspreiſe: 1. Preis 50 M. Ph. Lochmann von Berkach.
2. Preis 70 M.:. Joh. Gambel von Klein=Rohrheim. 3. Preis
50 M.. Chriſt. Fückel VI. von Trebur. 4. Preis 40 M. Johann
Appel von Wolfskehlen. 5. Preis 30 M.: Jak. Becker III. von
Rüſſelsheim. 6. Preis 30 M.: Peter Funk von Wallerſtädten.
7. Preis 30 M.: Chr. L. Schäfer V von Wolfskehlen.
Mainz. 20. September. Wie der „M. A.u mitteilt, werden
die Theaterzettel von jetzt ab bei Vorſtellungen im Rot=Abonnement
auf rotem, bei Blau=Abonnement auf blauem und außer
Abon=
ment auf weißem Papier an den Plakattafeln erſcheinen.
Frankfurt, 19. Sept. Proſeſſor Eduard v. Steinle iſt
geſtern nachmittag im Alter von 75 Jahren geſtorben.
Berlin, 18. September. Die Naturforſcherverſammlung
wurde heute vormittag um 11 Uhr 15 Min. vor einem äußerſt
zahl=
reichen Publikum durch Profeſſor Virchow mit einer Rede eröffnet,
welche mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Seine Majeſtät
den Kaiſer ſchloß. Virchow teilte ſodann mit, daß der Kaiſer es
ſehr bedauere, durch ſeinen Beſuch in den Reichslanden an der
Bei=
wohnung des Kongreſſes verhindert zu ſein und verlieſt ein Schreiben
der Kaiſerin gleichen Inhalts, ſowie eine ähnliche Mitteilung des
Kronprinzenpaares. Unterſtaatsſekretär Lukanus begrüßt die
Ver=
ſammlung namens des Kultusminiſters und verlieſt ein überaus
ſym=
pathiſches Schreiben desſelben: Oberbürgermeiſter v. Forckenbeck heißt,
die Verſammlung namens der Stadt, Rektor Kleinert namens der
Univerſität willkommen. Die Verſammlung beauftragte den Vorſtand,
den Majeſtäten den ehrerbietigſten Dank zu übermit eln und wählte
Wiesbaden zum nächſtjährigen Verſammlungsort. Geheimer Hofrat
Freſe und Sanitätsrat Pagenſtecher wurden zu Geſchäftsführern für
die nächſte Verſammlung gewählt; Werner Siemens eröffnete alsdann
die Reihe der Vorträge mit einer Rede über das
naturwiſſenſchaft=
liche Zeitalter.
Berlin, 19. Septbr. Das anhaltend ſchöne Wetter, ſowie der
ſich noch immer ſteigernde Beſuch der Jubiläums=
Kunſtaus=
ſtellung, hat den Senat der Königl. Akademie der Künſte zu
Ber=
lin veranlaßt, den Schluß der Ausſtellung auf die Zeit bis Anfang
November er. hinauszuſchieben. Mit Rückſicht hierauf ſoll auch die
Ziehung der mit der Ausſtellung verbundenen Lotterie erſt am
1. November er. und in den folgenden Tagen ſtattfinden, damit die
vielen wertvollen und allgemeines Aufſehen erregenden Gemälde
erſter Meiſter, welche als Gewinne
es ſind im Ganzen 28662
Gewinne - angekauft ſind, nicht vor Schluß der Ausſtellung
ent=
fernt werden, und ſo das Einheitliche derſelben geſtört wird.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 17. September.
„Mit Vergnügen=
E. Als erſte Novität der Saiſon ſtellt ſich eine Kompagniearbeit
ein. Moſer und Girndt's 4aktiger Schwank„Mit Vergnügen; hat
ſchon auf verſchiedenen Bühnen die Feuerprobe beſtanden und durfte
hoffen, auch bei uns „mit Veanügen' empfangen zu werden.
In welcher Art G. v. Moſer ſeine „Schwänke' aufbaut oder,
beſſer geſagt, zuſammenſetzt, brauche ich wohl nicht eingehend
zu erörtern; es iſt Jedem bekannt, der ſich in der Theaterlitteratur
auf dem Laufenden erhält. Viele wollen bemerken, daß Moſers
Triebkraft ſich erſchöpft habe, daß ſeine Transpoſitionen immer
tiefer die Skala nach unten herab ſinken. Mir ſcheint es eher, daß
Moſer genau derſelbe geblieben iſt, als der er uns im „Stiftungs.
feſt; entgegentritt, daß nur das Publikum ihm gegenüber ein anderes
geworden iſt. Dieſes iſt nämlich im Lauf der Jahre ſeiner
ge=
ſchickten, zuweilen auch geſchmackvollen Mache auf die Spur
ge=
kommen, kennt ſich jetzt völlig damit aus und bringt den neuen
Arbeiten des Verfaſſers, die lediglich das Repetitionsgeſetz befolgen,
ein mäßiges Intereſſe entgegen. Mit Paul Lindau ſagen wir: „Es
iſt ſchade, daß Moſer ſeine außergewöhnliche Begabung nur nach
der Seite hin, die man die kombinatoriſche nennen könnte, zu
ent=
wickeln ſtrebt, daß ſeine dramatiſche Erfindung mit der Geiſtesarbeit,
welche Schachprobleme produziert, eine verzweifelte Aehnlichkeit hat.
Da die Wirkung ſeiner Luſtſpiele und Schwänke lediglich auf der
Situationskomik beruht, Handlung und Charaktere aber dabei eine
ſehr untergeordnete Rolle ſpielen, fällt es ſchwer den Inhalt eines
Moſerſchen Stücks zu erzählen, man muß ſich damit beanügen, die
verſchiedenen Kombinationen nur anzudeuten. „Mit Vergnügen
der Titel iſt ſehr willkürlich gewählt, das Stück könnte ebenſo
gut viele andere Namen tragen - verſetzt uns in eine „Komödie
der Irrungen= wie ſie zwerchfellerſchütternder und zugleich un=
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wahrſcheinlicher nicht erſonnen werden kann. Die
Verwechs=
lungen beginnen mit der erſten Scene und hören mit der letzten
auf. Was dabei auf Rechnung von Moſer, was auf die ſeines
Mitarbeiters Girndt kommt, läßt ſich nicht feſtſtellen, jedenfalls
bewegt letzterer ſich auch mit vollen Segeln im Fahrwaſſer der
Situationskomik. Zu Anfang des Stücks ſtellen uns die Verfaſſer
ein junges Ehepaar vor, das trotz allen häuslichen Glücks ohne
kleine Reibereien, die bald einen mehr oder minder heftigen Charakter
annehmen, nicht leben kann. Im Bilde dieſer häuslichen Zwiſtig
keiten fehlt auch nicht die dritte Perſon, eine Tante der jungen
Frau. Anfangs ſcheint es, als hätten die Autoren derſelben die
Rolle des Störenfrieds zugedacht, allein das ſcheint nur ſo, Frl.
Frey entpuppt ſich als ſehr harmlos und ſpricht - ungeachtet der
wenig ſchmeichelhaften Beinamen, die ihr der Herr Neffe giebt
vernünftiger als alle übrigen Perſonen des Stücks. „Verreiſe doch
einmal auf ein paar Wochen, ſagt die Tante zu ihrer Nichte als
wieder einmal ein Wölkchen den ehelichen Horizont verdunkelt.
„ Ja, wenn mein Mann es erlaubt” meint die junge Frau. „Oh,
mit Vergnügenl giebt der piquierte Gatte zur Antwort, bereut
aber das Wort, ſobald es ſeinem Munde entfahren iſt. Die
Bade=
reiſe kommt zuſtande, trotzdem Er und Sie ſie innerlich verwünſchen,
ſich aber zuſammennehmen und ſehr „tapfer; ſcheinen. Herr Noll
hat, während die Vorbereitungen zur Abreiſe ſeiner Frau getroffen
werden, für nichts anderes Sinn und gibt auf die Fragen ſeine;
Kompagnons die konfuſeſten Antworten. Ein junger Kaufmann,
Namens Jonas, ſpricht in Geſchäftsangelegenheiten vor, wird vom
Komptoir in das Wohnzimmer und aus dieſem wieder ins Komptoir
geſchickt, bis er endlich wieder im Wohnzimmer anlangt und hier
mit einer fremden jungen Dame zuſammentrifft, die zu Frl. Frey
kommt. Frl. Käthchen Schwarzkopf, dies iſt ihr Name macht großen
Eindruck auf das Herz des jungen Mannes, und als er verninmt,
daß ſie mit den Damen des Noll'ſchen Hauſes in dasſelbe Bad zu
gehen beabſichtigt, beſchließt er ihr zu folgen. In ſeinen
Be=
mühungen, den Namen des Badeortes zu erfahren, erregt er den
Argwohn des Herrn Noll, welcher der Meinung iſt, das Intereſſe
gelte ſeiner Frau, und derſelben ſofort nachreiſt, aber incognito.
Im 2. Akt findet ſich im Kurort Heilſalz die ganze Geſellſchaft
zu=
ſammen: Noll und Frau; erſterer hat ſein Aeußeres etwas
umge=
modelt und geht unter dem Namen „Lehmann”
immerhin iſt es
ſehr unwahrſcheinlich, daß Frau Wally nicht ganz ſicher iſt, ihren
Mann vor ſich zu haben und er ſeinerſeits nicht bemerkt, daß ſeine
Frau ihn erkannt hat, - ferner die Tante, Käthchen Schwarzkopf
mit einem Onkel, welcher den eingebildeten Kranken” in verjüngtem
Maßſtabe repräſentiert und Herr Jonas der hinter Käthchen
her=
ſtreicht. Herr Noll, der immer hinſichtlich ſeiner Frau auf der
Lauer liegt und infolge des angenommenen Namens Depeſchen
em=
pfängt und beantwortet, die an den echten „Lehmann: der im
näm=
lichen Hotel logiert, gerichtet ſind, gerät in den Augen des
Bade=
arztes in den Verdacht irrſinnig zu ſein und wird für eine Nacht
in Gewahrſam gebracht. Herr Jonas muß es ſich gefallen laſſen
für kurze Zeit als Taſchendieb gehalten zu werden, denn auf
An=
ſtiften der Noll'ſchen Damen, die Gewißheit haben wollen, ob der
unter dem Namen Lehmann einquartierte Fremde, nicht Fritz Noll
ſei, entwendet er dieſem ein Taſchentuch und macht ſich über den
Reiſekoffer. Zwiſchen Käthchen Schwarzkopf und ihrem Onkel
ſpielt ſich auch ein höchſt ergötzliches Mißverſtändnis ab. Vier
Akte hindurch werden die Figuren hin= und hergeworfen, eine
Ver=
wirrung führt die andere herbei, man amüſiert ſich über die
ver=
ſchiedenartigen Verwicklungen und iſt zuguterletzt auch damit
ein=
verſtanden, wenn der letzte Akt dem tollen Treiben ein Ende macht.
Geſpielt wurde friſch und lebendig. Anf Einzelheiten gehen
wir bei der Wiederholung ein.
Hodes-Anzeige.
Statt jeder beſonderen Meldung.
Heute entſchlief ſanft nach längerem Leiden unſer
guter Gatte, Vater, Schwiegervater,
Kirchenrath i. P. Harl Müllor,
im 72. Lebensjahre.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Bensheim, Höchſt a. M.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 22. September,
Nachmittags um 5 Uhr, auf dem Darmſtädter
Fried=
hofe ſtatt.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.