Darmstädter Tagblatt 1886


24. August 1886

[  ][ ]

EVUpELEL CUo

149.
Juhrgung.

Wonnementdpeis
verntelſhelc 1 Mark 50 Pl. ud.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vw Quartal incl. Voſtaufſchlag

Srag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſemtz
werdenangenommen= unDarmſiao.
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 80, ſowie auzwärt
von allen Annonzen Erxpeditionen

Amtliches Organ
flir die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

Ne 163.

Dienstag den 24. Auguſt.

1886.

Betreffend: Den Rundgang der Wieſenvorſtände.
Darmſtadt, am 21. Auguſt 1886.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir erinnern Sie an die Einſendung der Protokolle über den im Juli l. Js. vorgenommenen Rundgang der Wieſen=
vorſtände
.
v. Marquard.
(8334

B e k a n n t m ä ch u n g,
Laut Bekanntmachung des Großh. Kreisamts zu Offenbach vom 14. Auguſt 1886 iſt auf Grund des 8 11 des Reichs=
geſetzes
vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie die Nr. 1 des Offen=
bacher
Abendblattes: Verlag von Julius Fritſche in Offenbach) verboten und zugleich das fernere Erſcheinen des gedachten
Blattes unterſagt worden.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. B.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
18335
B e k a n n t m a ch u n g.
Die nachſtehende Polizei=Verordnung bringen wir mit dem Anfügen in Erinnerung, daß unſer Feldſchutzperſonal ange=
wieſen
worden iſt, Diejenigen, welche ſich den fraglichen Verrichtungen nicht bis Ende d. Mts. unterzogen haben, zur An=
zeige
zu bringen, worauf Beſtrafung der Säumigen mit 1 bis 5 Mk. und Ausführung des Zurückſchneidens ꝛc. auf deren
Koſten von Amtswegen eintritt.
37Darmſtadt, den 18. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Polizei=Verordnung.
Betreffend: Das Beſchneiden der Hecken.
Auf Grund des Art. 31 des Feldſtrafgeſetzes vum 21. September 1841, der Art. 78 und 48. V. 2 der Kr.= u. Prov=
Ord., mit Zuſtimmung des Kreis=Ausſchuſſes, ſowie mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 16. Dezember 1881 von Nr. M. J. 25744 wird uuter Aufhebung der für die Gemarkung Darmſtadt erlaſſenen
Lokal=Polizei=Verordnung vom 25. April 1877 für den Kreis Darmſtadt verordnet, wie folgt:
8 1. Alle Hecken an öffentlichen Fahr= und Fußwegen im Kreiſe Darmſtadt müſſen jeweilig und zwar in der Zeit
zwiſchen dem 1. Auguſt des einen und dem 1. März des folgenden Jahres ſo weit zurückgeſchnitten und jeder=
zeit
zurückgebunden werden, daß ſie nicht über die Nachbar= und Weggrenze hinausragen.
8 2. Alle Garteneinfriedigungen, ſoweit ſie an oͤffentliche Wege oder Plätze angrenzen, ſind ſtels in ordnungsmäßigem
Zuſtande zu erhalten und etwaige Lücken in denſelben auszubeſſern.
5 3. Zuwiederhandlungen unterliegen einer Geldſtraſe von ein bis fünf Mark und wird außerdem das Zurückſchneiden
der Hecken, Zurückbinden der Schößlinge und die Ergänzung der mangelhaften Garteneinfriedigungen, wenn nöthig,
auf Koſten der Säumigen von Amtswegen ausgeführt.

Darmſtadt, am 12. Januar 1882.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[8245
gez. v. Marquard.

[ ][  ][ ]

2012
förſtereien Beſſungen und Niederram=
ſtadt
öffentlich meiſtbietend verpachtet,
werden.
Darmſtadt, den 20. Auguſt 1886.
J. A.:
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
[8250
Preuſchen.

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u7

E163
Das L. und 11. Ziel Kommunal= und
Kirchenſteuer pro 18868.
iſt bei Vermeidung der Mahnung bis Ende Auguſt an die Stadtkaſſe in den Vor=
mittagsſtunden
von 8 bis 12 Uhr zu entrichten.
Darmſtadt, am 19. Auguſt 1886.
Die Stadtkaſſe:
ſch.
J. A.:
Becker, Aſiſtent.
[824

Bekanntmunhung.
Donnerstag den 26. Auguſt l. J., Vormittags 11 Uhr,
werden in dem Mädchenſchulhauſe (Schulſtraße)
mehrere Centner altes Eiſen, eine Partie gebrauchte Waſſerleitungs=Röhren,
eine Partie Siedröhren von verſchiedener Länge, ſowie mehrere eiſerne Fenſter,
auch eine kleine gut erhaltene Waſſerpumpe,
öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert.
Beſſungen, den 17. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[8183

Hrummretgrun Yerſteigerung.
Montag den 6. September l. Js., Vormittags 9 Uhr,
ſoll die Grummetgras=Ernte von der ſog. Viehweide, in circa 50 Looſen beſtehend,
an Ort und Stelle öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert werden.

Zuſammenkunft der Steigerer am Eingang des Waldes, Kirchenweg.

Beſſungen, den 20. Auguſt 1886.

Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[8338
Ammahilten Yerſeigerung.
Auf freiwilliges Anſtehen des Herrn Chriſtian zu Beſſungen werden die
demſelben gehoͤrigen nachbenannten Immobilien, als:

Meter.
228 Hofraithe im Gerauer Weg (Heidelbergerſtraße),
103 Bauplatz daſelbſt, mit darauf erbautem Rebenbau,
1591 Acker daſelbſt Gauplätze),
3981 Acker im Gemmerloch,
988 Acker daſelbſt,
1L.
36
7519 Acker im Irrfeld,
1L.
37
3819 Acker daſelbſt,
45
1X.
2906 Acker daſelbſt,

IX.
46
2938 Acker daſelbſt,

1X.
47
2018 Acker daſelbſt,
Samstag den 28. Auguſt d. Js., Vormittags 1 Uhr.
auf hieſigem Rathhaus einer einmaligen öffentlichen Verſteigerung ausgeſetzt und
wird bei annehmbarem Gebote der Zuſchlag ſogleich ertheilt.
Bemerkt wird hierzu, daß die Hofraithe außer einem 2½ ſtöckigen Wohnhaus
in einem Seitenbau mit Waſchhaus, ſowie einem Nebenbau mit Stallung beſteht,
gut gebaut iſt, und daß günſtige Zahlungs=Bedingungen geſtellt werden.
Beſſungen, den 20. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
(8251
Grummet=Verſteigerung zu Büttelborn.
Samstag den 4. September, Nachm. 5 Uhr, ſRuſſenhütte).
45 Morgen=Looſe beſten Futters.
Müchler. 68339

Flur. Nr. 14 90⁷⁄ 14 87¹⁄₀ 14 89 1T. 1 1X. 2

[ ][  ][ ]

Näk163
ferde=Yerſteigerung.
Dienstag den 31. Auguſt, Vormittags 10 Uhr,
wird in der Gendarmerie=Kaſerne dahier Schloßgartenſtraße Nr. 61)
ein ausrangirtes Dienſtpferd gegen gleich baare Zahlung öffentlich
verſteigert.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1886.
Großherzogliches Gendarmerie=Diſtricts=Commando Starkenburg.
Barthel,
68340
Oberſt=Lieutenant und Diſtricts=Commandeur.

won zonndioh ndto

trinkt man bekanntlich und in Wahrheit in Oeſterreich.
Die ganze Kunſt, um auch hier zu Lande eine ebenſo mild, angenehm
und fein ſchmeckende Taſſe Kaffee, von ſchöner goldklarer Farbe zu erzielen,
beſteht einfach darin, dem gemahlenen Bohnenkaffee ein kleines Quantum
Andre Hofer's Feigen=Kaffee beizumiſchen, dagegen alle anderen Bei=
miſchungsmittel
wegzulaſſen.
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Freilaſſing (Baiern), das feinſte Fabrkat dieſer Art, iſt in ganz Deutſch=
land
und Oeſterreich in faſt allen beſſeren Spezerei= und Delikateſſen= Hand=
lungen
vorräthig, und wird gebeten, genau darauf zu achten, daß die Paquete
nebſt der vollen Firma auch die Schutzmarke, das Bildniß des Tyroler Hel=
den
, Andreas Hofer, tragen.
[8341

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Weimar 1886
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3 5000, 6 3000, 6 2000, 25 1000,
60 500 Mark u. S. w.
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[ ][  ][ ]

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[8344

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am 27., 28. und 20. September 1886
mit Verlooſung und Prämlirung auf dem Biehmarktplatz nüchſt den Bahn=
höfen
, zu welchem der Verein die geehrten Herren Züchter, Verkäufer und
Käufer freundlichſt einladet.
Muſterung und Prämirung von Pferden und Fohlen am 27. September/
1886, Vormittags 9 Uhr, Prämienvertheilung Nachmittags 3 Uhr, wozu
namhafte Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
Die Verlooſung findet ſtatt am 29. September, Nachmittags 4 Uhr,
im Ausſtellungsgebaude.
Zur Ausgabe kommen 20,000 Stück Looſe, per Stück 2 Mark.
Gewinne: 1 eleganter Wagen, Zweiſpänner, mit zwei Pferden
und completem Geſchirr im Werthe von ca. 6000 Mk., 1 Reitpferd mit
Sattel und Zaum im Werthe von ca. 2000 Mk., 1 Stuhlwagen mit einem
Pferde und Geſchirr im Werthe von ca. 1700 Mk., 16 Pferde oder
Fohlen im Geſammtwerthe von 10,000 Mk., 315 andere Gewinne im
Geſammtwerthe von 4300 Mk.
Den Vertrieb der Looſe haben wir dem Herrn L. F. Ohnacker in
Darmſtadt und Frankfurt a. M. im alleinigen General=Debit übergeben.
(8345
Der Darmſtädter Pferdemarkt=Verein.

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Pfunde, Preis per Pfund 3 Mark.
Unſere Cacao's zeichnen ſich vor anderen Fabrikaten durch reinen aroma=
tiſchen Geſchmack, ſowie auch dadurch aus, daß ſie reiner entölt und deshalb
leichter verdaulich ſind und ſich dennoch der Preis billiger ſtellt, als bei den
nmeiſten Concurrenz=Fabrikaten.
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Carl Watzinger, Wilh. Weber Nachf., Hoflieferant.
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525

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2016
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8289) Kiesſtr. 22. 1. St. ein möbl. 8.
8294) Heidelhergerſtraße 37 part.
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um 6 Uhr:
Concerk im Garten
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von der Kapelle des Großh. Heſſiſchen Leib=Dragoner=
Regiments Nr. 24.
unter Leitung ihres Dirigenten Herrn Stützel.
Anmerkung: Bei ungünſtiger Witterung findet um 8 Uhr:
Béunion in den oberen Räumen ſtatt.
Das obere Local wird um 7 Uhr geöffnet.
(8355
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1886.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.

1 30,000
20000-
1 15000=
10000-

Unter Allerhöchstem Protectorate Sr. H. des Kaisers I.
und unter dem Ehrenpräsidium
Sr. E. R. Hoheit des Hronprinzen
Jubiläums-Ausstollungs-
3 5,000
10 2,000-
20 1,000
LOGON
1O.
20 600;
8 30 400
Liehung am 15. Sept. 1886 u. folgonden Tagen. y.
35 300-
Originalloose 1 Mark - auk 10 Loose ein 5 5o 200-
Freilogs - (auch gegen Coupons oder Brief-Ggo; 150:
marken) empfiehlt und versendet,
100 120-
100 100-
EATTAOIRIIO "20 0-
800 20-
Alloinigos Genoral Dopit uud Hanpt Colletiol, fliooo vo-
1200 5=
Hamburg, ſrosso Johannisstr. 4. ſlasooo Cen. -
TaulsTEIIE:
28662 Nn. I. W. v.300,000 ür,
Berlin W., Unter den Linden 3.

Eönigs

30,000 M
20,000
15,000
10,000
15,000
20,000
20,000
12000
12,000
10500,
10,000
13500
12,000
10,000
8000
16,000
10000
6,000
50,000

Die bebernahme
de1
Restauration
Wlisabethenstrasse 26
beehre mich hiermit ergebenſt anzuzeigen mit dem Bemerken, daß ich ein vorzügliche=
Glas Bier aus der renommirten Viernheimer Aetienbraueres ſHoflieferant
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs) verabreiche. Ebenſo empfehle meine reinen
Weine, kalte und warme Speiſen zu jeder Tageszeit, ſowie einen guten
Mittagstisch von 50 Pfg. an.
Hochachtungsvoll (8399
Heiurich Schmidt.

Größte, verbreitetſte deutſche
zume
Monatsſchrift, alle Gebiete um=
1
faſſend. Muſterh. Gediegenheit u.
äußerſt amüſanter=Inhalt durd
Illuſtrat. nuch Zahl u. Wert 1. Nanges. Viele Kunſtbl. Wertvolle Extra=
beil
. Alles in Allem:Veſtes Vlatt für jede Familie. Nur 1 Ml. jedes Heft.
Wegen hoher Aufl. beſtes Inſertionsmittel. - Jetzt beſ. zu beachten: Ein
grandioses Panorama Gorlin im 90. Lebensjahre Raiser Milhelmsr

LH. bEtL. Mtarbeiter 1.Nanges verbürg.

[ ][  ][ ]

M163

DamplSlrassenbahnen
Darmſtadt-Griesheim. Darmſtadt-Eberſtadt.

Die Zeiten von 600 Uhr
Abends bis 559 früh ſind

Die Zeiten von 600 Uhr
Fahrulam.
Abends bis 559 früh ſind
durch Unterſtreichung der
durch Unterſtreichung der
vom Bage der Betriebseröffnung ab.
Minutenzahlen bezeichnet.
Minutenzahlen bezeichnet.
Darmſtadt-Griesheim.

Nach Bedarf wird an folgenden, durch Tafeln bezeichneten Punkten gehalten:
Poſt, Neckarſtraße, Rheinſtraße, Baſſin, Brauerei Böttinger.

Eberſtadt.
Darmſtadt.

Stationen
und
Halteſtellen.

Darmſtadt.
Chauſſeehaus
Ludwigshöhe
Eberſtadt

Vormittags Nachmittags Zug=Nummer 2 4 6 8 10 12 14 16 1820 22 ab 548 658 817⁄₈ 1113 l22 138 259 410 615 734 845 an 601, 71¼ 830 1126 1231 151 312 423 62 ½77 1853 an 605 717⁄₈ 836 1132) 1245 157) 318 3 420 635 904 an 61⁷₈ 727 84611142] 1255 207 828 8 439 64 803 3 91¾

Stationen
und
Halteſtellen.

Eberſtadt
Ludwigshöhe
Chauſſeehaus
Darmſtadt.

ab
an
an
an

Vormittags
Nachmittags

623
20
639
652

Zug=Nummer
791113115 1711921

730315
has 10e3ol
³⁄o 10532e
802 11061220

33¼ 53t 620 80

700 813
706
713

Nach Bedarf wird an folgenden, durch Tafeln bezeichneten Punkten gehalten:
Poſt, Neckar= und Rheinſtraße=Ecke, Heinrichſtraße.

einmalige Fahrten:

I. ari1
für

regelmapig wiederkehrende Fahrten:

[8356

Barmtadt=Griesheim.

Darmſtadt-Baſſin.
Schießplatz=
Darm=
ſtadt
= Abzweigungod.
Schießplatz.
Darmſtadt-Griesheim.
Schießplatz
Baſſin= (Abzweigungod.
Schießplatz.
Schießplatz=
Abzweigung! Griesheim
Schießplatz
Militärfahrſcheine für eine
beliebige Strecke

Fahrpreis
H. HII.
Claſſe.
Pf.Pf
Humſtadt= Eberſtadt. Fakrpreis
LL. II.
Claſſe.
Vr. Vf. Nähere Bezeichnung
der Fahrkarten. Fah.
III.
M. rpreis
Cl.
Pf. Nähere Bezeichnung
der Fahrkarten. ſlh.
III.
Ml. 20 10 Darmſtadt-Chauſſeehaus 20 10 1. Wochenkarten 2. Marktkarten 30 15 Darmſtadt-Ludwigshöhe 30 15 von Griesheim nach Darm= von Griesheim nach Darm= Darmſtadt-Eberſtadt 40 20 ſtadt und zurück ſtadt und zurück 40 20 Chauſſeehaus-Ludwigsh. 20 10 Chauſſeehaus-Eberſtadt 30 15 oder oder 20 10 Ludwigshöhe-Eberſtadt 20 10 von Eberſtadt nach Darm= von Eberſtadt nach Darm= Militärfahrſcheine f. eine ſtadt und zurück ſtadt und zurück beliebige Strecke 10 gültig zur täglich ein= gültig zur je einmaligen 20 10 maligen Hin=u. Rückfahrt! Hin= u. Rückfahrt an den an den 6 Wochentagen für 3 Markttagen Dienstag. 10 Arbeiter und Schüler. 2 Donnerstag u. Samstag

90

Darmstädter Oeconomen-Verein.

4898
Preisgekrönte
WVellchen-Rasirseiſe
aus Wunderlich's Hof=Parfümerie=
S fabrik mit köſtl., nachhaltendem Aroma,
Vorſtandsſitzung im goldenen Anker.
gut ſchäumend und mild, 50 Pf. bei
Dienstag den 24. Auguſt, Abends 9 Uhr.
E. Scharmaun,
W. Es wird dringend um vollſtändiges und pünktliches Erſcheinen gebeten. Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.

Stationen Vormittags Nachmittags Stationen Vormittags Nachmittags und Zug=Nummer und Zug=Rummer Halteſtellen. 2 4 68 10 12 14 16 181 20 Halteſtellen. 1 23 5 7 9 11 13 15 17I. 19 p
Darmſtadt.
ab 550 1656 5
8211 122¾ 136 30 629 732 82
Griesheim... ab 528 621
746 1030 asſ25s 218 53) 791 824 Schießplatz
an
Abzweigung
an
Schießplatz.
Griesheim.
an 16 609 715 839 1131 124 155 823 639 7½ 921 Schießplatz
an
Abzweigung 52 628 753 1037 1153 103) 225 542 798 8½1 325 903 ab
Schießplatz: 549 616 722 8 346. 13725 50) 202 339 646 758 916 Dan mſt, adt an 1½ 544 6( 647 8i2 Gsl2iel 122 24

[ ][  ][ ]

2018

4 163

Die neue Strickwolle

iſt eingetroffen. Anſere bisherigen billigen Preiſe laſſen vor-
läuſig
noch beſtehen.
1. Stade a. Beer.

Bekanntmuchung.

In Gemäßheit der Verfügung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 25. Oktober 1882 betreffend die Wirthſchaftsrechnungen über die
Kanzleikoſten der= Großh. Handelskammer benachrichtigen wir die Intereſſenten un=
ſeres
Bezirks, daß unſere Wirthſchaftsrechnung über Einnahmen und Ausgaben im
Etatsjahre 1885-86 nebſt Belegen auf unſerem Secretariate, Aliceſtraße 21, zur
Einſicht der Wahlberechtigten vom 24. bis 31. Auguſt l. Js., beides einſchließlich,
Abends von 5-6 Uhr, aufliegt.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1886.
Großherzogliche Handelskammer Darmſtadt.
Merck.
Dr. Kahlert.
[8358

Vereinigte Geſellſchaft.

Da in der heutigen Generalverſammlung die zur Beſchlußfaſſung erforderliche
Anzahl von Mitgliedern nicht erſchienen iſt, ſo wird in Gemäßheit des dritten
Abſatzes des 8 31 der Statuten eine weitere
General-Versammlung.
auf Donnerstag den 26. Auguſt d. J., Abends 6 Uhr, anberaumt.
In derſelben ſoll über den in der Einladung vom 4. d. M. bezeichneten An=
trag
Beſchluß gefaßt werden, und es werden hierzu ſämmtliche ordentliche Mitglieder
mit dem Bemerken eingeladen, daß die Generalverſammlung ohne Rückſicht au
die Zahl der Erſchienenen endgültig beſchließt.
Darmſtadt, den 21. Auguſt 1886.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
Hahn.
[8359

Dio Hitgliodor dos Vorochönorungsvoreins

fr Darmstadt.- Ressungen,
welche geſonnen ſind, der Einweihung des Knodener Ausſichtsthurmes und
der damit verbundenen Feier beizuwohnen, ſind gebeten ſich in die Theilnahmeliſte
einzuzeichnen, welche nebſt genauem Programm der Feierlichkeiten bei dem Vicepräſi=
denten
des Vereins, H. Müller in Beſſungen, Heidelbergerſtraße 43, bis zum
25. l. Mts. aufgelegt bleibt. Die Unterſchrift iſt bindend und werden Karten
mit Coupons ausgegeben für Damen M. 2.50 und.für Herren M. 3. das Betreten des Feſtplatzes, das Beſteigen des Thurmes, unentgeltlicher
Muſikgenuß und Theilnahme am Frühſtück geſichert ſind.
[8296

1
Männer-Duarkett
Loeſungen.
Samstag den 28. l. Mts., Abends 8 Uhr:
domuet=basho.

auf dem Chausseehaus.
Nichtmitglieder mit Damen iſt der Eintritt geſtattet gegen Erhebung einer
Karte für 1 Mark bei Herrn Spengler Roth, Herrn Gaſtwirth Hartmann und
Abends an der Kaſſe.
Der Vorſtand.
68360

Muſikdirertor Lerlett
wohnt Liebigſtraße Nr. 15.

Meine

8

eigener Herſtellung,
bringe ich hierdurch in empfehlende Er=
innerung
.
Dieſelben zeichnen ſich bei hoher Deck=
kraft
und ſchönem Glanz durch größte
Haltbarkeit und raſches Trocknen aus
und repräſentiren das Beſte, was darin
geboten werden kann.
Bleioryd=Oker=Farbe und Blei=
oryd
=Umbraunfarbe, als Anſtrich,für
Treppen, Vorplätze, Küchen, ſowie als.
Lackuntergrund vorzüglich; trocknen un=
bedingt
über Nacht, decken ausgezeichnet
und ſind weit haltbarer als gewöhn=
liche
Oelfarben, wobei noch auf den bil=
ligen
Preis - 60 Pfg. per Pfund,
beſonders hinzuweiſen iſt.
Gefäße werden gratis beigegeben.
Ein ſachverſtändiger und zuver=
läſſiger
Anſtreicher kann nachgewieſen
werden.
Oelfarben in allen Nuancen, ſtreich=
fertig
und dick, billigſt.
Pinſel in denkbar größter Auswahl.
Leinölfirniß, Leinöl und alle trocke=
nen
Farben.
Schellack, Spiritus ꝛc., zum Selbſt=
verfertigen
von Lack, in zuverläſſigſten
Qualitäten.
Parquetwachs, weiß und gelb, re=
nommirtes
Fabrikat von Finsler, Zürich.
Stahlſpähne, grob und fein.
Muſteraufſtriche der Lacke, ſowie be=
ſondere
Preisliſten und genaue Ge=
brauchsanweiſungen
gerne zu Dienſten.

Christian Schwinn,

Ecke der Wilhelminen=u. Eliſabethen=
ſtraße
, Eingang Wilhelminenſtraße.

Hand. Java-Haſſee

feinſter Miſchung,
das Beſte, was darin geboten
werden kann, bei

H. W. Prassel,

16 Rheinstr. 16.
Hiederlagen:
F. Wagner Wwe., Mühlſtraße 14
M. Herge, Holzſtraße 17
Carl Löhr, Promenadeſtraße 27.

[8361

Zwei nebeneinander liegende
Parket=Logenplätze,
vordere Reihe, je ¼ abzugeben.
Wilhelminenſtraße 35, 2. St. (836:

F

[ ][  ][ ]

8363) Ein Mädchen, welches nähen
und bügeln kann, ſucht Stelle in beſſerem
Hauſe. Frank's Stellenbureau, Caſino=
ſtraße
2.
8364) Ordentliche Mädchen kann ich
den geehrten Herrſchaften auf Michaeli
empfehlen. Becks Stellenbureau, Ma=
thildenplatz
11.
7484) Ein junges Mädchen, welches
als Kindergärtnerm gelernt hat, ſucht
Stellung. Näheres Pankratiusſtr. 25.

8365) Ein 18jähriges braves Mäd=
chen
, welches bügeln, nähen u. die Haus=
arbeit
verſteht, ſucht eine Stelle in einem
kleinen ruhigen Haushalt.
Näheres Sandſtraße 8 Manſarde.

8366) Eine Frau ſucht Laufd., Aus=
hülfſtelle
od. Waſchen u. Putzen. Kies=
ſtraße
14 Manſarde.

ſcin Mann, der mehrere freie Stunden
hat, wünſcht irgend eine Beſchäftigung
Kleine Bachgaſſe 2.
(8366a

ſFin junger Mann ſucht ſeine freie
Zeit nach Schluß der Büreauſtunden
mit ſchriftlichen Arbeiten, auszufüllen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8010

zuAtu

Tüchtige Stepperinnen und
Vorrichter
finden dauernde u. lohnende Beſchäftigung.
Näheres in der Exped. d. Bl.
[8211

Eine angohende Ladnerim
in der Kurzwaaren=Branche geſucht.
Zu erfragen in der Expedition. (8130

8303) Geſucht wird auf Michaeli ein
braves Hausmädchen, das nähen und
bügeln kann. Näh. Frankfurterſtr. 22.

J

Behrmadchen
gegen Vergütung in ein größeres Ge=
ſchäft
geſucht. Adreſſe in der Expedition

8368) In einen größeren Haushalt
wird ein tüchtiges Mädchen mit gnten
Zeugniſſen für Küche und etwas Haus=
arbeit
geſucht. Näheres Annaſtr. 34.

8369) Brave Mädchen können das
Kleidermachen unentgeltlich erlernen.
Schützenſtr. 5, Manſ.

8367) Reinliche, brave Monats=
frau
geſucht. Eichbergſtr. 27.

8370) Ein junges Müdchen für
leichte Hausarbeit geſucht.
Schützenſtr. 5, Manſ. ON
O0000000000000
L.OOSN
E
der Jubiläums=
4 Kunſtausſtellungs=Lotterie
in Berlin,
H
der Landwirthſchaftlichen
3 Ausſtellung in Offenbach
1 Hark,
8 ſowie, des Darmſtädter
Pferdemarkts 2 Mk.
8 ſind in der Expedition ds. Bl.
zu haben.
S ſeuinne im Worthe v. 30,000,
4 20000, 15,000, 10,000 ete. Mke.
900aaaaaoo00 8371) Ein Auslaufer im Alter von
16 bis 18 Jahren geſucht.
Otto Homberger. 8372) Ein fleißiger und zuverläſſiger
Mann, am liebſten früherer Handſchuh=
macher
, Buchbinder oder Schuhmacher,
zum Zuſchneiden von Leder u. ſ. w. ge=
ſucht
. Näheres bei der Exped d. Bl.
8
Commis-Gesuch.
G
Für ein Lotterie=Comptoir wird ein
junger Mann, welcher ſchon in einem
Lotterie=Geſchäft thätig war und ziemlich
ſelbſtändig zu führen verſteht, geſucht.
Zu erfragen in der Exped. d. Bl. Ein Hausburſche
im Alter von 14-16 Jahren per erſter
September geſucht. Herdweg 58. (8311 8312) Ein tüchtiger Schreinerge=
hülfe
für ſofort geſucht. L. Thomas,
Schreinermeiſter, Niederramſtädterſtr. 9. Sohuhmadher.
Tüchtige Zwicker und Ausputzer
finden dauernde u. lohnende Beſchäftigung
Näheres in der Exped. d. Bl.
[8219
8374) 2 Kiſtenſchreiner ſofort geſucht,
ſowie 1 Hausburſche bei Schött, Frank=
furterſtraße
20.
8314) Ein 15= bis 17jähriger
Emabe, Sohn braver Eltern, geſucht zur Hülfe
des erſten Dieners; hat tüchtig im Garten/
und Hauſe zu arbeiten. 20 Weſtendſtraße, Frankfurt a. M.
8375) Kräftige Hausburſchen ſowie
ein jüngerer auf ſofort geſucht. Becks
Stellenbureau, Mathildenplatz 11. Ein Lehrling
wird zum Herbſt oder früher in eine
Droguenhandlung geſucht. Zu erfragen
bei der Expedition d. Bl.
(7579 10
bnadk t önisrſshsker anſehl ſtonvon-
U. hGhdeu, Petart a. A. guaunraun 2. u.
Loit. Prof. Rieords, auov. brioſ.
nie Urheberin der vielen, an mir
näher Bekannte und mich ge=
&E. Ein Sperrsitr
(zweiter Platz der ſechſten Reihe) iſt für!
die erſte Hälfte der Theaterſaiſon abzu=
geben
. Mathildenplatz 15 part. (8376,
Arste Rangloge zwei halbe Plätze noch abzugeben.
Saalbauſtr. 73, eine St. hoch. (8377 Zwei halbe Sperrſitze
[8378
Nr. 51-52 ſind abzugeben.
Theodor Schwab.

526

[ ][  ][ ]

N
2020
Poliriſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
Peutſches Reich. Se. M. der Kaiſer empfing am A. d. M.
den Marquis Tſeng.
Fürſt Bismarck gedenkt am k. Donnerſtag Gaſtein zu verlaſſen
und ſich zunächſt nach Berlin zu begeben.
Waddington wurde zum franzöſiſchen Geſandten in Berlin
ernannt.
Der ruſiſche Finanzminiſter Bunge iſt in Berlin eingetroffen.
Seine Anweſenheit ſoll mit der Konverſion der ruſſiſchen Staats=
anlehen
in Verbindung ſtehen.
Der türkiſche Unterſtaatsſekretär Blum Paſcha, welcher kürzlich
aus Karo eintraf, hat Berlin wieder verlaſſen. Der türkiſche Di=
viſionsgeneral
und General=Adjutant des Sultans, Kamphövener
Paſcha iſt aus Prag in Berlin eingetroffen.
An Stelle des zum Gouverneur von Mainz ernannten Generals
Grafen Schlippenbach iſt Generallieutenant Miſchke zum Inſpecteur
der Kriegsſchulen ernannt worden.
Die Nat=8tg.: verſichert, die Jeſuitenfrage habe zur Zeit keine
aktuelle Bedeutung; ſie wiſſe zuverläſſig, daß bei den Verhandlungen
über die definitive Reviſion der kirchenpolitiſchen Geſetze die Auf=
hebung
des Jeſuitengeſetzes nicht in Frage gekommen ſei.
Die Poſt' beurteilt die Nachricht über die Abſetzung des
Fürſten Alexander in friedlichem Sinne, da die Hoffnung Englands.
daß Bulgarien ein öſterreichiſch=ruſſiſches Duell ohne engliſche
Opfer veranlaſſen werde, vereitelt ſei, ferner da England mit
inneren Angelegenheiten beſchäftigt ſei, die Türkei gegen Rußland
weder einen Krieg führen wolle noch könne und das Einvernehmen
der drei Kaiſer deutlicher als je erkennbar werde. Unter dieſen
Umſtänden könne man das Weitere ohne Unruhe erwarten.
Den Berliner Pol. Nachr. zufolge wird auch die Reichsfinanz=
verwaltung
für neu zu begebende Anleihen zu dreieinhalbprocentigem
Zinsſatz übergehen. Die Ausgabe dementſprechender Schuldver=
ſchreibungen
ſteht in Kürze bevor.
Schweiz. Da die Cholera ſich in Oberitalien auszubreiten
droht, hat der Bundesrat die üblichen polizeilichen Maßregeln für
den Kanton Teſſin ſofort in Kraft treten laſſen und die früheren
hierauf bezüglichen Vorſchriften für den Gotthardbahnverkehr, die
Dampfſchiffahrten auf dem Luganer See und für die Poſtfahrten
erneuert. Gleichzeitig hat er die Ein= und Durchfuhr von unge=
beizten
Häuten, ungewaſchener Wolle, Hadern, alten Kleidern und
Gepäck von Reiſenden unterſagt; ausgenommen hiervon iſt das Ge=
päck
, das Reiſende auf der Fahrt von Italien nach der Schweiz
mit ſich führen.
Heſtereich=Angarn. Kaiſer Franz Joſef empfing am 20. den
Reichskanzler Fürſten Bismarck in zweiſtündiger Audienz. Tags
vorher hatte der Kaiſer den Fürſten beſucht und etwa eine Stunde
bei ihm verweilt.
Ein bairiſcher Prinz wird mit großem Gefolge in Ofen den
Feſtlichkeiten anwohnen. - Tiſza verlangt von den Siebenbürger
Sachſen, ſie möchten einen Ausgleich ſchriftlich aufſtellen, deſſen
Hauptpunkte die Begünſtigung bezüglich der deutſchen Sprache und
Schule und der Beamtenbeſetzung ſein würden.
Die ungariſche Staatsbahn beſchloß eine Erhöhung der Fracht=
ſätze
für höherwertige Waren, inbeſondere in der erſten und zweiten
Frachtklaſſe. Die übrigen Verkehrsanſtalten werden dieſem Beiſpiele
folgen.
Jänemark. Die Befeſtigung Kopenhagens wurde von dem =
niſchen
Kriegsminiſter Generax Bahnſon, vor einer konſervativen
Verſammlung in Fredericia beſprochen. Derſelbe erklärt die Be=
feſtigung
Kopenhagens für um ſo nötiger, nachdem die deutſche
Flotte ſtärker als die däniſche geworden ſei. Kopenhagen müſſe
befeſtigt werden, damit Dänemarck einen Stützpunkt bis dahin habe,
wo ein Bundesgenoſſe ihm zu Hilfe kommen könne. Komme keine
Hilfe und Dänemark müſſe fallen, dann ſei es ſchöner und ehren=
hafter
, wenn es 3. B. nach einem zweimonatlichen Kampfe falle,
als wenn es ſich ſogleich ergeben müſſe. Wenn Folkethingspräſident
Berg geſagt habe, daß man noch warten könne, ſo ſei das Nonſens,
Dänemark habe gar keine Zeit zu verlieren. Der Tod eines Man=
nes
könne jederzeit eintreten und einen europäiſchen Kampf ent=
flammen
laſſen; Dänemark müſſe deshalb darauf bedacht ſein, nicht
der Spielball der Kämpfenden zu werden. Das ſind etwas un=
vorſichtige
Aeußerungen ſeitens eines Miniſters.
Engkand. Das Parlament iſt jetzt wie folgt zuſammengeſetzt:
314 Konſervative, 77 liberale Unioniſten, 189 Gladſtonianer, 84
Parnelliten. 5 Sitze ſind unbeſetzt. Mit dem Sprecher zählt das
Haus ſomit 670 Mitglieder.
Gladſtone ſoll entſchloſſen ſein, einen mehrwöchentlichen Auf=
enthalt
in Deutſchland zu nehmen; wie es heißt, würde er zunächſt
den Rhein bereiſen und ſich alsdann, einer Einladung folgend, auf
die in Bayern gelegenen Güter ſeines Freundes Lord Acton be=
geben
.
Die Times' glaubt, Rußland werde ſich mit dem Sturz des
Fürſten Alexander begnügen und keine weiteren Veränderungen in
der Lage auf der Balkanhalbinſel verſuchen. DerStandard' ſieht

163
in dem Vorgehen Rußlands eine Verletzung des Status guo und
eine Störung des Machtgleichgewichts; das Blatt hofft, Fürſt Bis=
marck
werde den Berliner Vertrag wahren. Die Dailh News=
hält
die Wirkung des Vorgehens Rußlands für ernſthaft: die ruſ=
ſiſche
Intervention würde ungerechtfertigt und unentſchuldbar ſein.
Rußtand. Kaiſer Alexander wird am 1. September den großen
Manövern im Militärbezirk Warſchau anwohnen und wird zu den=
ſelben
der Beſuch des Prinzen Wilhelm von Preußen erwartet.
Eine den Blättern zugegangene offizielle Mitteilung ſagt: In
der letzten Zeit erſchienen in einigen ruſſiſchen Blättern Beſprechungen
der politiſchen Lage, worin vollſtändig willkürliche und unrichtige
Anſichten über die zwiſchen Rußland und den anderen Mächten be=
ſtehenden
Beziehungen ausgeſprochen werden. Im Laufe dieſes
Jahres waren jene Beziehungen keinen Aenderungen unterworfen,
auch ſind keine Umſtände in Ausſicht, welche als Grund zu der
Befürchtung dienen könnten, daß dieſe Beziehungen geſtört und die
kaiſerliche Regierung veranlaßt werden kann, ihre Politik zu ver=
ändern
.
Butgarien. Aus Sofia wird vom 22. gemeldet: Durch Kara=
weloff
und Zankoff wurde in Abweſenheit des Fürſten Alexander
eine proviſoriſche Regierung gebildet. Der Fürſt wurde bei einer
Truppenbeſichtigung in Widdin gefangen genommen und ſeine Ab=
ſetzung
proklamiert.
Eine Proklamation der proviſoriſchen bulgariſchen Regierung
ſagt: Fürſt Alexander leiſtete Bulgarien auf dem Schlachtfelde
große Dienſte, er nahm aber in der Politik zu wenig Rückſicht auf
Bulgartens Stellung als ſlaviſcher Staat und auf ein gutes Ver=
hältnis
zu Rußland; ſeine Abſetzung wurde daher notwendig. Der
Fürſt iſt in Lompalanka gefangen und wird demnächſt über die
Grenze geſchafft.
Nachdem in den letzten Tagen die panſlaviſtiſchen Wühlereien
immer offener betrieben worden waren, iſt es ſicher, daß der an
dem Fürſten begangene Hochverrat von langer Hand und mit zu=
verläſſigem
Rückhalt vollzogen worden iſt. Es war, wie dieK. 9.
betont, das tragiſche Schickſal des Fürſten Alexander, daß er ſich
hochherzig an die Spitze dieſer nationalen Bewegung ſtellte, daß er
die Bulgaren für ein Volk hielt, welches würdig und fähig ſei, der
eigene Herr ſeines Schickſals zu ſein. Die Bulgaren haben ihm
dieſen edlen Irrtum ſoeben mit glänzendem Undank gelohnt und
damit ſich als eine Geſellſchaft gekennzeichnet, welche das unver=
diente
Glück hatte, von einem ausgezeichneten Manne regiert zu
werden. Die Bulgaren ſind nicht aus dem guten ſtarken Menſchen=
ſtoffe
gemacht, aus dem man freie Völker ſchnitzt, und ſie haben es
deshalb verſtanden, eine beiſpielloſe Gunſt des Schickſals zu ver=
ſcherzen
. Jedoch es giebt Irrtümer, in die nur ein großer und
freier Geiſt geraten kann, und ein ſolcher Irrtum ließ den Fürſten
das Volksmaterial, mit dem er ſeinen ſtolzen Freiheitsbau auf=
führen
wollte, verkennen. Die Folge war, daß ſeine herzlichen Be=
ziehungen
zum Zaren immer mehr erkalteten, ohne daß er in Bul=
garien
dafür in einer charaktervollen, nationalen Partei einen wider=
ſtandsfähigen
Rückhalt gefunden hätte.
Aumänien. Das Journal Bointza Nationale' erfährt, daß
die Entthronung des Fürſten von Bulgarien am 21. ſtattgefunden
habe, und daß die proviſoriſche Regierung aus Karaweloff, Zankoff,
Radoslavoff und anderen beſtehe. Der Fürſt ſolle von Widdin zu
Schiff nach Turn=Severin gebracht werden. Miniſterpräſident
Bratiano hat ſich von Govora nach Sinaja zum Könige begeben,
wo Miniſterrat ſtattfinden ſoll.
Vereinigte Htaaten. Die in dem Anarchiſtenprozeß in Chicago
zum Tode verurteilten Anarchiſten ſind: Auguſt Spies, Michael
Schwab, Samuel Fielden, Albert R. Parſens, Adolf Fiſcher, Georg
Engel und Louis Lingg. Mit Ausnahme von Parſens und Fielden,
von denen erſterer ein Amerikaner, letzterer ein Engländer iſt, ſind
die übrigen Verurteilten alle Deutſche. Die Verteidiger der Ver=
urteilten
haben Berufung eingelegt. Es unterliegt jedoch wohl kaum
einem Zweifel, daß das Urteil vollſtreckt werden wird. Die
Behörden von Chicago gedenken demnächſt alle der Mitſchuld an
den Unruhen verdächtige Perſonen zu belangen, um damit dem
Anarchiſtenunweſen in Chicago ein Ende zu machen; man glaubt,
daß noch ca. 300 Verhaftungen ſtattfinden werden.
Der amerikaniſche Konſul Greenebaum, der durch die eigen=
mächtige
Flaggenhiſſung und Verkündung der amerikaniſchen Schutz=
herrſchaft
auf Samoa zur Verſchärfung der dortigen inneren Ver=
wickelungen
beigetragen hat, iſt, nachdem er bereits vorher von ſeiner
Regierung verleugnet worden war, jetzt aus dem Dienſt entlaſſen
worden. Den letzten Anſtoß zu dieſer Maßregel gab der Umſtand,
daß der Konſul eigenmächtig wie immer ſeinen Poſten verlaſſen
hatte und ohne Urlaub in den Vereinigten Staaten erſchienen war.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Oberſtlieutenant Barthel vom Großh. Gendarmerie=Corps,
den Rittmeiſter Damſch von der Großh. Train=Kompagnie, den
Premierlieutenant der Landwehr=Kavallerie Freſenius und den

[ ][  ][ ]

R 163
Sekondlieutenant der Reſerbe des 22. Großh. Dragoner=Regiments
Nr. 24 Michel, kommandiert zur Dienſtleiſtung bei der Großh.
Train=Kompagnie, den Sekondlieutenant Hofmann L. vom 1. Großh.
Infanterie=Regiment Nr. 115, den Sekondlieutenant Scheibe vom
Großh. Feld=Artillerie=Regiment Nr. 25, den Sekondlieutenant der
Landwehr=Kavallerie Parcus, den erſten Staatsanwalt am Land=
gericht
der Provinz Starkenburg Zimmermann, den erſten Staats=
anwalt
am Landgericht der Provinz Oberheſſen Jöckel, den Forſt=
meiſter
Herpel von Friedberg, den Forſtmeiſter Muhl; zum Vortrag
den Miniſterialpräſidenten Weber, den Miniſterialrat v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben am 31. v. M.
den Amtsgerichtstaxator Simon Adler dahier zum Hof=Taxator.
ernannt.
Renn=Bericht vom 22. Bei günſtigem Wetter verliefen die
heutigen Rennen des Darmſtädter Reitervereins ohne Unfall. Zumerſten
Rennen (Trabrennen für Landwirte) ſtarteten 7 Pferde und errangen
Moſes Meyerfeld aus Biebesheim, Gütlich=Weilerhof und
A. Laun IV. aus Bauſchheim die vom Landespferdezuchtverein
gegebenen Preiſe von 100 M. bezw. 50 und 20 M. Herr Heſ=
inger
, Beſitzer des Geſtüts Mariahall bei Sprendlingen hatte
die große Liebenswürdigkeit dem Publikum alsdann 2 ſeiner Traber=
pferde
vorzuführen und dürften deren vorzügliche Leiſtungen für
viele Veranlaſſung geben das bei kurzem Beſtehen bereits großartige
Geſtüt zu beſichtigen und ein allgemeines Intereſſe für dieſen Sport
zu erregen.
In dem Eröffnungs=Jagd=Rennen (Ehrenpreis vom Verein dem
erſten und zweiten Pferde) übernahm und behielt der ſchwarzbraune
Wallach Cadett des Lt. Brüſtlein (25. Art.) die Führung bis zum
Ziel und ſchlug die ſchwarzbraune Stute Donna des Lt. v. Grol=
man
(24. Drag.) um drer Längen. Lt. Chandos Poles (24.
Drag.) Stute dritte.
Im Sommer=Jagd=Rennen (Ehrenpreis Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander dem erſten, Ehrenpreis vom Verein dem zweiten
Pferde) ſtarteten die Herren Baum's (Kreuznach) br. St. Sper=
maceti
, Lt. Kekules (5. Art.) br. W. The Swell und Lt. Mum=
my's
(8. Huſ.) br. St. Hanſa. Letztgenannte übernahm die Füh=
rung
bis zum Tribünenſprung. von wo aus Spermaceti vorging
und nachdem Hanſa am Eingang zum Hopfengarten ausgebrochen,
eicht gegen The Swell gewann.
In dem darauf folgenden ſchweren Jagd=Rennen (Ehrenpreis
Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Heinrich dem erſten, Ehrenpreis
vom Verein dem zweiten Pferde) führte Lt. v. Oertzen (24. Drag.
auf der Fuchsſtute Agnes das ganze Rennen und ſchlug den br. Wallach
Ottocar des Lt. Liman (23. Drag.) um mehrere Längen. Lieut.
Mummy's Hanſa verfehlte den Tribünenſprung und wurde an=
gehalten
.
Als Schluß=Rennen folgte Darmſtädter Handicap (Ehrenpreis
Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs dem erſten, Ehrenpreis vom
Verein dem zweiten Pferde). Das große Rennen ging in ſehr
charfer Pace geſchloſſen ab, und blieben während dem erſten Um=
lauf
Lt. Ritter v. Lößl's (24. Drag.) Fuchswallach Aramis, Lieut.
Klinker's (23. Drag.) Fuchswallach Belfort und Rittmeiſter
v. Wrochems (24. Drag.) ſchwarzbr. Wallach Tip=top lunter Lt.
9. Oertzen) dicht zuſammen. Beim zweiten Uebergang über den
großen Kugelfang übernahm Aramis die Führung und ſchlug die
beiden anderen, die einen harten Kampf mit ſich ausfochten, leicht
Um viele Längen. Belfort zweiter.
Seine Königl. Hoheit der Großherzog, Seine Königl. Hoheit
der Erbgroßherzog und Ihre Großh. Hoh. Prinzeſſin Jrene
und ein zahlreiches Publikum aus Nah und Fern wohnten dem
Rennen mit Intereſſe bis zum Schluſſe bei. Die geſchmackvollen
Ehrenpreiſe waren ſämtlich von hieſigen Firmen (Wondra, Horn=
mann
, Rittershaus) geliefert und erhielten ungeteilten Beifall. Es
beſteht die Abſicht des Vereins in der Nähe von Darmſtadt eine
günſtigere und ſtabile Rennbahn herzuſtellen, in der Hoffnung
uch künftig bei dem Publikum das Intereſſe für ſeine Veran=
taltungen
zu erregen.
An der geſtern ſtattgehabten landespolizeilichen Be=
ichtigung
der Dampfſtraßenbahn beteiligten ſich außer den
Regierungskommiſſären und den Vertretern der Polizei auch die
Herren Oberbürgermeiſter Ohly und Bürgermeiſter Berth von
Beſſungen. Das Reſultat der Beſichtigung und der damit verbun=
denen
Fahrt war dem Vernehmen nach ein günſtiges und wird
der Eröffnung der Bahn am 25. d. M. wohl kein weiteres Hindernis
entgegenſtehen. Bei der Fahrt durch die Rheinſtraße hatte ein mit
Lumpen breit geladener Wagen das Ausweichen trotz wiederholter
Signale unterlaſſen und wurde mit Mühe ein Zuſammenſtoß ver=
mieden
, wobei allerdings zwei Alleebäume zu Schaden kamen. Es
Hürfte das Befahren der Rhein= und Neckarſtraße durch breit ge=
adene
Wagen wohl unterſagt werden müſſen, wenn nicht die Allee=
väume
auf das Bankett verſetzt werden, wie dies auch ſchon bei
Anpflanzung derſelben vorgeſchlagen worden war.
Das 4. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 118 wird
vemnächſt auf dem Griesheimer Schießplatz zuſammengezogen wer=
den
, Um dort ſeine Regiments=Uebungen und dann die Brigade=
übungen
im Verein mit dem vorausſichtlich am 81. d. M. in unſerer

Stadt zur Einquartierung kommenden 3. Infanterie=Regiment Nr. 117
abzuhalten.
Das ſtädtiſche Hoſpital wird demnächſt mit einer elek=
triſchen
Telegraphen=, verbunden mit einer Telephon= An=
lage
verſehen werden.
0 Das Rechneramt bei der freiwilligen Turnerfeuerwehr iſt
auf Herrn Kaufmann Franck übergegangen nachdem Herr Stadt=
verordneter
Lehr, welcher dasſelbe während vieler Jahre bekleidet,
ſich veranlaßt geſehen hat, dasſelbe aus Geſundheitsrückſichten
niederzulegen.
Die am letzten Freitag in der ſtädtiſchen Turnhalle abge=
haltene
ordentliche Generalverſammlung der Ortskranken=
kaſſe
für Handlungs= und Apothekergehilfen und Lehrlinge
Merkurs war von etwa 35 Perſonen beſucht; die Wichtigkeit der
Tagesordnung hätte allerdings eine zahlreichere Beteiligung gerecht=
fertigt
. Die Rechnungsablage des Vorſtandes ergab ein äußerſt
günſtiges Reſultat und konnte ein beträchtlicher Ueberſchuß (circa
4000 Mark) als Anfang des Kapitalſtocks angelegt werden. Der
Antrag auf Erweiterung der Leiſtungen der Kaſſe durch Gewäh=
rung
ärztlicher Hilfe und Medikamente auch an die Familien der
Mitglieder kam leider zu Fall; unbegreiflicher Weiſe hatte es die
Mehrzahl der Antragſteller verſäumt, in der Verſammlung zu er=
ſcheinen
. Dagegen hatte ſich der Vorſchlag der Aufſichtsbehörde,
die Mitgliederbeiträge von 3 auf 2½ pCt. zu ermäßigen, der
Billigung der Verſammlung zu erfreuen. Ein Antrag auf Auf=
löſung
der Kaſſe ſcheiterte an dem berechtigten Widerſpruch des
Vorſitzenden, wegen zu ſpäten Einbringens desſelben. Es iſt be=
dauerlich
, daß ein Teil der Intereſſenten der Kaſſe nicht gerade
freundlich gegenüberſteht, deren Anſicht, daß der Kaufmannsſtand
ſolcher Zwangskaſſen nicht bedürfe, iſt durchaus unberechtigt. So
ehrenwert der Kaufmannsſtand iſt, eine ſo bedeutende Stellung er,
und gewiß mit Recht, einnimmt, ſo gewiß iſt es jedenfalls, daß
gerade in dem Kaufmannsſtande ſich in dem letzten Jahrzehnt unter
dem Druck ungünſtiger Verhältniſſe ein zahlreiches Proletariat ge=
bildet
, das von gewichtigen Stimmen aus dem Kaufmannsſtande
ſelbſt ſchon oft als eine Gefahr für dieſen letzteren geſchildert wurde.
In Berlin hat ſich noch in den letzten Tagen der Vorſitzende der
Freien Organiſation junger Kaufleute; auf eine Anfrage des dorti=
gen
Magiſtrats, ob der Verſicherungszwang auf den Kaufmanns=
ſtand
auszudehnen ſei, durchaus zuſtimmend geäußert und den
chweren ſozialen Notſtand unter einem großen Teil der Hand=
lungscommis
und Lehrlinge durchaus zugegeben. Für die wirt=
chaftlich
Unfreien und Schwachen zu ſorgen iſt aber der Zweck des
Krankenverſicherungsgeſetzes, eine Anſicht, die übrigens auch in der
gedachten Generalverſammlung ihre Vertretung fand. Die Inter=
eſſenten
, welche der Ortskrankenkaſſe Merkur: bis jetzt noch un=
ympathiſch
gegenüberſtehen, ſollten ſich eher bemühen, mit deren
warmen Anhängern und Freunden für das Wohl der Kaſſe zu
ſorgen, als ſolche gelegentlich mit Auflöſungsanträgen zu bedrohen.
Denn es iſt doch wohl kaum denkbar, daß unſere ſtädtiſche Ver=
waltung
, welche ſeiner Zeit den Verſicherungszwang auch für den
Kaufmannsſtand, im wohlverſtandenen Intereſſe der Mehrheit der
Handlungsgehilfen und Lehrlinge ausgeſprochen, ſich dazu verſtehen
wird, dieſen Verſicherungszwang wieder aufzuheben.
6 Am Samstag nachmittag verſtarb dahier plötzlich in einer
Wirtſchaft auf dem Mathildenplatz ein Makler aus Schneppen=
hauſen
. Die Todesurſache ſoll Altersſchwäche geweſen ſein. - An
demſelben Tage wurde an der Realſchule eine circa 40 Meter lange
Hanfleine entwendet. Am Samstag Abend vor Abgang des
Zuges 90 entwickelte ſich auf dem Perron der Station Roſenhöhe
zwiſchen ca. 20 Arbeitern eine arge Schlägerei und war es nicht
möglich die Leute zur Ruhe zu bringen. Nach Abgang des Zuges
fand man verſchiedene zerſchlagene Stöcke, einen Pfläſtererſtuhl, ſo=
wie
einige Hüte und Mützen auf dem Kampfplatz vor. Die Namen
der Arbeiter konnten teilweiſe feſtgeſtellt werden. Ein Glaſer=
geſelle
warf am Sonntag Nachmittag in der Karlsſtraße in ange=
trunkenem
Zuſtande Geld unter die ſich um ihn verſammelnden
Kinder und machte außerdem Straßenſkandal. Der Burſche wurde
in das Polizeigefängnis verbracht. Sonntag nacht wurde aus
einem parterre gelegenen Schlafzimmer in der Beſſunger Hermann=
ſtraße
eine ſilberne Remontoiruhr von etwa 50 M. Wert entwendet.
Der Dieb iſt durch ein offen ſtehendes Fenſter in das Zimmer ein=
geſtiegen
. Durch das verurſachte Geräuſch erwachten die Haus=
bewohner
und machten Lärm, worauf der Dieb flüchtig ging.
In derſelben Nacht wurden in der Hochſtraße ſowie Beſſunger Witt=
mannſtraße
Einbruchsverſuche gemacht, der Einbrecher aber in
beiden Fällen durch den Hauswohner alsbald wieder, ohne ſeinen
Zweck erreicht zu haben, verſcheucht. Unter diejen Umſtänden dürfte
es ſich empfehlen, die Fenſter der parterre gelegenen Wohnungen
zur Nachtzeit zu ſchließen.
Die Uehungen der Erſatzreſerve 1. Kl. haben am A.
Auguſt begonnen.
Reichsgerichtsentſcheidungen. Bei dem Beginn der
Jagdzeit iſt nachſtehende Entſcheidung vom 1. Juni d. J. nicht ohne
Intereſſe für Jäger: Der Anſtand auf eigenem Jagdgebiete, ver=
bunden
mit Anſtellung von Treibern, welche das Wild aus fremdem

[ ][  ][ ]

2022
Gebiet zutreiben ſollen, iſt als Eingriff in fremdes Jagd=
gebiet
auch dann anzuſehen, wenn das Wild erſt nach dem Ueber=
kreten
erlegt werden ſollte.
Nach einem Urteil vom 20. Mai d. J. liegt eine nach 88 128.
129 des Str.=G.=B. zu beſtrafende Teilnahme an einer auf den
Umſturz des Beſtehenden gerichteten Verbindung ſchon dann vor,
wenn jemand als Mitglied der Verbindung, deren unerlaubte Zwecke
er kennt, beigetreten iſt, ohne ſelbſt bei Verfolgung der Zwecke der
Verbindung beſonders thätig geweſen zu ſein. Der deutſche Teil=
nehmer
einer derartigen unerlaubten Verbindung. welche zwar
außerhalb des Deutſchen Reiches ihren Sitz hat, aber auf den Um=
ſturz
des Beſtehenden auch im Deutſchen Reiche gerichtet iſt, iſt
ſtrafbar, wenn er während ſeines Aufenthalts im Deutſchen Reiche
der Verbindung als Mitglied angehört hat.
Mainz. Nach der nun veröffentlichten Kabinettsordre iſt der
Gouverneur der Feſtung, General v. Woyna in Genehmigung ſeines
Abſchiedsgeſuchs unter Verleihung des Großkomthur=Kreuzes des
Königl. Hausordens von Hohenzollern mit der geſetzlichen Penſion
zur Dispoſition geſtellt.
Mainz. Herr Bürgermeiſter Dr. Oechsner hat dem Ehren=
bürger
unſerer Stadt, Herrn Gouverneur v. Woyna, im Namen
der Stadt Mainz ein Abſchiedsbankett angeboten, welches Se. Excel=
lenz
angenommen hat, und wird das Bankett künftigen Sonntag
den 2. Auguſt ſtattfinden. Dem neuernannten Gouverneur unſerer
Feſtung, dem Generallieutenant Graf von Schlippenbach, In=
ſpekteur
der königlichen Kriegsſchulen, geht der Ruf eines höchſt be=
gabten
, praktiſchen und gelehrten Offiziers voraus,
Worms. Von zuſtändiger Seite wird der W. 8.1 die Mit=
teilung
gemacht, daß der ſeit 1880 hier beſtehenden Bäcker= In=
nung
, nachdem ſich dieſelbe auf dem Gebiete des Lehrlingsweſens
bewährt hat, von Großh. Kreisamt die Rechte des 8 100e der Ge=
werbeordnung
erteilt wurden wonach hieſige Bäckermeiſter, die be=
rechtigt
ſind, der Innung beizutreten, derſelben aber nicht ange=
hören
, vom 1. Oktober 1886 Lehrlinge nicht mehr annehmen dürfen.
Groß=Gerau. Die hieſige Aktien=Zuckerfabrik hat nach
dem Rechnungsabſchluß vom 30. Juni im Rechnungsjahre 1885ſ86
einen Gewinn von 27638 M. erzielt.
Frankfurt. Wereſchagin=Ausſtellung. Die ſeit
ihrer Eröffnung von einheimiſchen und fremden Kunſtfreunden ſehr
lebhaft beſuchte Ausſtellung hat jetzt einen neuen Reiz, durch das
ſEintreffen des längſt erwarteten, vielgenannten Koloſſal=Gemäldes:
Der Einzug des Prinzen von Wales in Jeyporer erhalten. Dieſes
überaus effektvolle, farbenprächtige, in den größten Dimenſionen
gehaltene Gemälde hat überall, wo es bis jetzt ausgeſtellt geweſen,
die größte Senſation erregt. Ueber ſeine Entſtehungsgeſchichte er=
fahren
wir folgendes: Im Jahre 1874 bereiſte der Prince of
Wales Indien: der Künſtler, welcher zu der Heit gleichfalls in
Indien weilte, hatte hier Gelegenheit, ſich dem Gefolge des Prinzen
anzuſchließen und war dabei auch Zeuge des Einzugs in Jeypore.
Jeypore (Dſchaipur) Hauptſtadt des gleichnamigen Fürſtentums, iſt
eine der regelmäßigſten und ſchönſten aller Hinduſtädte. Der Prinz
wurde hier prächtig bewirtet und, um den Effekt des Empfangs zu
erhöhen, wurde auf Befehl des Maha Raja die ganze Stadt mit
Roſenfarbe angeſtrichen. Dieſer Einzug iſt auf dem ausgeſtellten
Bilde, auf dem ſich unter anderem vier lebensgroße Elephanten be=
finden
. mit überraſchender Naturtreue zur Darſtellung gelangt.
Wien. Der vierzehnte internationale Getreide= und
Saatenmarkt in Wien wird am 30. und 31. Auguſt laufenden
Jahres in der Rotunde (k. L. Prater) abgehalten werden. Gleich=
zeitig
mit dieſem Markte findet in Wien ein vom Verbande öſter=
reichiſcher
Müller und Mühlenintereſſenten einberufener öſterreichi=
ſcher
Müllertag, ſtatt. Nach dem Programme des Saatenmarktes
iſt der 30. Auguſt dem Vortrage der Ernteberichte aus: Oeſterreich=
Ungarn, Preußen, Sachſen, Bayern, Württemberg, Baden, Frank=
reich
, Italien, England, Rumänien, ſämtlichen Teilen Rußlands.
Indien, und Nordamerika, der 81. Auguſt den Geſchäften gewidmet.
Anmeldungen werden im Sekretariate der Wiener Frucht= und
Mehlbörſe C., Börſegaſſe 18) entgegengenommen und daſelbſt den
Teilnehmern Auskünfte über die Fahrpreisermäßigungen erteilt,
welche in ſämtlichen öſterreichiſch=ungariſchen Verkehrsrichtungen
für die Reiſe von und nach Wien von den Transportanſtalten ge=
währt
worden ſind.
Rotterdam. Ein aus Geiſtlichen, Juriſten und anderen an=
geſehenen
Männern zuſammengeſetzter Verein in Rotterdam erläßt
eine öffentliche Bekanntmachung, in welcher er auf das dringendſte
allen Müdchen, welche nach Holland, Belgien, Frankreich
oder England engagiert werden ſollen, die größte Vorſicht an=
empfiehlt
.
Päris, 20 Auguſt. Das Boulanger=Fieber erweiſt ſich
nachgerade als eine wahre Goldgrube für findige Unternehmer.
Seit geſtern abend findet eine neue Schrift, der in Form einer
Heitungsnummer verabreichte Boulangiſte;, auf allen Straßen
und Boulevards reißenden Abſatz. Im Gegenſatz zu der jüngſt

N 163
erſchienenen Lebensbeſchreibung wird niemand ſo boshaft ſein, hinter
dieſem Boulangiſten den Kriegsminiſter als Urheber zu wittern.
Die luſtige kleine Schrift zieren 22 Bildniſſe des Kriegsminiſters,
achtzehn davon geben ihn in leiblicher Geſtalt und vier ſind ſinn=
bildliche
Darſtellungen; da erſcheint der General ohne Bart, mit
Bart, zu Fuß. wie er das Volk grüßt, ſeine Rückenanſicht, die
Seitenanſicht, hoch zu Roß, in großer Uniform, wie er raucht, in
Civil, auf der Tribüne, wie er in die Luft ſchießt, nach dem Brief,
bei der Arbeit, nach der Prinzenausweiſung, nach dem Duell und
endlich der General von der Preſſe ge.... langweilt. Es folgen
dann die ſinnbildlichen Darſtellungen, und zwar: 1) unter dem
Kaiſerreich: ein Herz. von einem ſtrahlenden Kreuze überragt und
mit einem Adler geziert; 2) unter Mac Mahon: das Herz mit dem
Kreuz - die Strahlen ſind faſt erloſchen - geziert mit einem
liliengeſchmückten Hahn, das Herz neigt ſich nach Lechts: 3) unter
Grevys erſter Präſidentſchaft: das Kreuz über dem Herzen ſchwankt
und neigt ſich nach links, inmitten prangt ein Fragezeichen ? 4) unter
Grevys zweiter Präſidentſchaft; das Kreuz über dem Herzen iſt
zerbrochen und ganz nach links geneigt, das Fragezeichen hat einer
phrygiſchen Mütze Platz gemacht. Die Artikel des Boulangiſte
zählen alle Heldenthaten' Boulangers auf, von ſeinem Eintritt
ins Miniſterium bis zum 16. Auguſt. Der Anzeigeteil enthält nur
den Kriegsminiſter betreffende Anzeigen. Hunderttauſend Exem=
plare
der Flugſchrift wurden geſtern abgeſetzt.
Bern, 2. Auguſt. Der heute nachmittag um 1 Uhr von
hier nach Genf abgegangene Schnellzug iſt in der Nähe von =
dingen
(vor Freiburg) mit ſämtlichen Wagen entgleiſt. Soweit
bis jetzt bekannt, ſind dabei vier Perſonen ſchwer verwundet wordens

Bodes-Anzeige.

Samstag Abend 8 Uhr verſchied nach längerem
ſchweren Leiden unſere innigſtgeliebte Mutter, Großmutter
und Tante
Frau Eeonore Pietsch,
Wittwe des Großh. ganzliſten.
Verwandten, Freunden und Bekannten widme dieſe
traurige Mittheilung mit dem Bemerken, daß ſich die
Verſtorbene jede Blumenſpende verbeten hat.
Der tieftrauernde Sohn
Friedrich Piotsch.
Darmſtadt, den 22. Auguſt 1886.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 25. Auguſt, Vor=
mittags
8 Uhr vom Diakoniſſenhaus aus ſtatt.

[8386

Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige Freunden und Bekannten
die traurige Mittheilung, daß unſere theuere, unvergeß=
liche
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante
Frau Marie Bormuth,
geb. Pettmann,
nach langem, ſchwerem Leiden heute, Montag Vormittag
8¾ Uhr, verſchieden iſt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Die trauernde Familie.
Darmſtadt, 23. Auguſt 1886.
Die Beerdigung findet Mittwoch den 25. Auguſt, Nach=
mittags
½5 Uhr ſtatt.

Tageskalender.
Dienstag, 24. Auguſt: Vorſtandsſitzung des Darmſtädter Oekonomen=
vereins
im goldenen Anker.
Mittwoch. 25. Auguſt: Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Donnerstag. 26. Auguſt: Generalverſammlung der Vereinigten
Geſellſchaft.
Samstag. 28. Auguſt: Sommer=Kaſino des Männer=Quartetts
Beſſungen auf dem Chauſſeehaus.

Hierzu eine Beilage: Bahnordnung der Dampfſtraßenbahn Darmſtadt-Griesheim und Darmſtadt-Eberſtadt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.

[ ][  ][ ]

Beilage zum Darmſtädter Tagblatt.


Bolizei=Regrement,
betreffend den Betrieb der Dampfſtraßenbahnen Darmſtadt-Griesheim und Darmſtadt-Eberſtadt.
Mit Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz wird für die Dampfſtraßenbahnen
Darmſtadt-Griesheim und Darmſtadt-Eberſtadt hiermit verordnet. wie folgt:

Baßnordnung
für die Dampfſtraßenbahnen Darmſtadt-Griesheim und Darmſtadt-Eberſtadt:

8 1.
Die Eiſenbahn=Reiſenden und das ſonſtige Publikum müſſen den Allgemeinen Anordnungen nachkommen, welche von
der Bahnverwaltung behufs Aufrechthaltung der Ordnung beim Transport der Perſonen und Effecten getroffen werden und
haben den dienſtlichen Anordnungen der in Uniform befindlichen oder mit einem Dienſtabzeichen oder mit einer beſonderen
Legitimation verſehenen Bahnpolizei=Beamten Folge zu leiſten.
Paſſagiere, welche die Anordnungen der Bahnbeamten unbeachtet laſſen, werden eventuell aus dem Wagen entfernt,
ohne daß ihnen ein Erſatz=Anſpruch für das bereits gezahlte Fahrgeld zuſteht.
82.
Beim Erthnen der Zugſignale haben Fußgänger, Fuhrwerke, Reiter und Bieh=Transporte ſich rechtzeitig von den
Geleiſen zu entfernen und dem Zuge vollſtändig auszuweichen. E3 iſt verboten, Fuhrwerke oder Bieh ohne Aufſicht auf
oder neben den Fahrgeleiſen ſtehen zu laſſen. Es iſt ferner unterſagt, Vieh frei auf der Bahn laufen zu laſſen und ſind
Perſonen, welchen die Aufſicht über die auf der Straße oder ſonſt in der Nähe der Bahn befindlichen Thiere obliegt, dafür
verantwortlich, daß die Bahn von den Thieren nicht betreten wird, beziehungsweiſe, daß dieſelben vorkommenden Falles
alsbald wieder von der Bahn abgetrieben werden. Aufſichtslos daſtehendes Fuhrwerk und Vieh, ſowie ſonſtige Gegenſtände,
welche die Geleiſe verſperren, iſt das Bahnperſonal daraus zu entfernen befugt.
8 3.
Als Zugſignal dient in jedem Falle das dreimalige Läuten mit der Locomotivglocke.
8 4.
Das Hinüberſchaffen von Pflügen, Eggen und anderen Geräthen, ſowie von Baumſtämmen und anderen ſchweren
Gegenſtänden über die Bahn darf, ſofern ſolche nicht getragen werden, nur auf Wagen oder unterlegten Schleifen erfolgen.
8 5.
Alle Beſchädigungen der Bahn und der dazu gehorigen Anlagen, ſowie der Betriebsmittel nebſt Zubehör, ingleichen
das Auflegen von Steinen, Holz und ſonſtigen Sachen auf das Planum der Bahn, das Auf= und Abladen von Gegenſtänden
auf dem Fahrgeleiſe oder näher als ein Meter von demſelben, das Anbringen ſonſtiger Fahrhinderniſſe ſind verboten, ebenſo
die Erregung falſchen Alarms, die Nachahmung von Signalen, die Verſtellung von Ausweiche=Vorrichtungen und überhaupt
die Vornahme aller den Betrieb ſtbrenden Handlungen.

8 6.
Außerhalb der beſtimmungsmäßig dem Publikum für immer oder zeitweiſe geöffneten Räume darf Niemand den Bahn=
hof
ohne Erlaubnißkarte betreten, mit Ausnahme der in Ausübung ihres Dienſtes befindlichen Chefs der Militär= und Po=
lizei
=Behorden, ſowie der in der Ausübung ihres Dienſtes befindlichen Forſtſchutz=, Zoll=, Steuer=, Telegraphen= Polizei= Be=
amten
, der Beamten der Staatsanwaltſchaften und der zur Recognoscirung dienſtlich entſendeten Officiere, dabei iſt jedoch
die Bewegung, wie der Aufenthalt innerhalb der Fahr= und Rangirgeleiſe zu vermeiden.
87.
Das Beſteigen und Verlaſſen eines in Bewegung befindlichen Zuges, der Verſuch oder die Hülfeleiſtung dazu, das
eigenmächtige Oeffnen der Plattform=Verſchlüſſe der Wagen, ſowie das Aufſteigen auf einen von dem Schaffer als voll=
ſtändig
beſetzt bezeichneten Wagen, iſt verboten.

88.
Nur an den durch Tafeln bezeichneten Haltepunkten iſt der Schaffner verpflichtet, während der Fahrt Perſonen aufu=
nehmen
bezw. abzuſetzen.
89.

Larmen, Singen und jedes die Mitfahrenden beläſtigende Verhalten der Fahrgäſte iſt unterſagt.
Das Rauchen im Innern der Wagen iſt nicht geſtattet.

[ ][  ]

8 10.
Perſonen, welche wegen einer ſichtlichen Krankheit oder aus anderen Gründen durch ihre Nachbarſchaft den Mitreiſen=
den
augenſcheinlich läſtig werden, werden vom Mitfahren ausgeſchloſſen.
Betrunkene Perſonen dürfen zur Mitfahrt nicht zugelaſſen werden.
Auch iſt die Mitnahme vou Hunden und anderen Thieren und von ſolchen Gegenſtänden, welche durch ihren Umfang,
üblen Geruch oder unſaubere Beſchaffenheit, den Fahrgäſten läſtig werden, unterſagt.
Feuergefährliche Gegenſtände, ſowie alles Gepaͤck, welches Flüſſigkeiten und andere Gegenſtände enthält, die auf irgend
eine Weiſe Schaden verurſachen können, insbeſondere geladene Gewehre, Schießpulver, leicht entzündbare Präparate und an=/
dere Sachen gleicher Eigenſchaft dürfen in den Perſonenwagen nicht mitgenommen werden.
Das Eiſenbahn=Dienſtperſonal iſt berechtigt, ſich in dieſer Beziehüng die nöͤthige Ueberzeugung zu verſchaffen.
Jägern und im öffentlichen Dienſte ſtehenden Perſonen iſt jedoch die Mitführung von Handmunition geſtattet.
Der Lauf eines mitgeführten Gewehres muß nach oben gehalten werden.
8 11.
Die Bahnpolizeibeamten ſind befugt, einen Jeden vorläufig feſtzunehmen, der bei der Uebertretung der Beſtimmungen
betroffen oder unmittelbar nach der Uebertretung verfolgt wird und ſich über ſeine Perſon nicht auszuweiſen vermag.
Derſelbe iſt mit der Feſtnahme zu verſchonen, wenn er eine angemeſſene Sicherheit beſtellt. Die Sicherheit darf den
Höchſtbetrag der angedrohten Strafe nicht überſteigen. Enthält die ſtrafbare Handlung ein Verbrechen oder Vergehen, ſo kann
ſich der Schuldige durch eine Sicherheitsbeſtellung der vorläufigen Feſtnahme nicht entziehen.
Jeder Feſtgenommene iſt ungeſäumt an die nächſte Polizei=Behoͤrde oder an den Staats= oder Amts=Anwalt ab
zuliefern.
8 12.
Den Bahnpolizei=Beamten iſt geſtattet, die feſtgenommenen Perſonen durch Mannſchaften aus dem auf der Eiſenbahn
befindlichen Arbeitsperſonal in Bewachung nehmen und an den Beſtimmungsort abliefern zu laſſen. In dieſem Falle ha=
der
Bahnpolizei=Beamte eine mit ſeinem Namen und mit ſeiner Dienſtqualität bezeichnete (Karte) Feſtnehmungskarte mitzu=
geben
, welche vorläufig die aufzunehmende Verhandlung vertritt, die in der Regel an demſelben Tage, an dem die Ueber
tretung conſtatirt wurde, ſpäteſtens aber am Vormittage des folgenden Tages an die Polizei=Behörde oder den Staats. odel
Polizei=Anwalt eingeſandt werden muß.
8 13.
Zuwiderhandlungen gegen dieſe Bahnordnung werden, ſoweit nicht auf Grund anderweitiger Strafbeſtimmungen eine höher
Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mark, im Unvermbgensfalle mit entſprechender Haftſtrafe geahndet.
8 14.
Die großte zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit für die Züge und einzeln fahrende Lokomotiven wird für die Fahrt innerhall
der Stadt auf 15 Kilometer, fur die Fahrt außerhalb der Stadt auf 20 Kilometer pro Zeitſtunde feſtgeſetzt.
Im Uebrigen gelten die Beſtimmungen der Bahnordnung für deutſche Eiſenbahnen untergeordneter Bedeutung von
12. Juni 1878, ſoweit nicht in den vorſtehenden 88 Abweichungen feſtgeſetzt ſind.
8 15.
Aenderungen und Erganzungen dieſer Bahnordnung bleiben vorbehalten.
Darmſtadt, den 23. Auguſt 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.
v. Graney.

8. C. Willichſche Hofbuchdrmckirei, Darmſiadt.