Darmstädter Tagblatt 1886


18. August 1886

[  ][ ]

Wonnementsopreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Mck.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag

(rag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.

Znſerate
werdenangenommen. inDarmſiao
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärth
von allen Annonsen=Expedilionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Mittwoch den 18. Auguſt.
N. 159.
1886.

Gefunden: 1 Meſſer mit Metallgriff und 2 Klingen. 1 ſilberner Fingerhut. 1 Paar Windlöffel. 1 weißes
Taſchentuch, F. S. gez. 1 Schlüſſel. 1 Stück Spitze, weiß, blau und roth. 1 Portemonnaie, enthaltend 2 Mk. 31 Pfg.
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1 Portemonnaie, enthaltend 13 Pfg. 1 gelber baumwollener Handſchuh.
Verloren: 1 goldenes Medaillon mit rothen Steinen und 1 Bild. 1 Portemonnaie von hellgepreßtem Leder, ent=
ſhaltend
ca. 60 Mk. 1 rothes Korallenarmband. 1 Kinderſchuh, dunkelroth mit weißen Tupfen. 2 Packete, enthaltend Bücher.
Zugelaufen: 1 Hündchen ſchwarz und weiß) mit Marke 4552. Zugeflogen: 1 rothe Kropftaube. Entflogen:
1 Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g,
Die Ausführung des Artikels 22 des Geſetzes vom 30. Juni l. J3. uber das Civildiener=Wittwen=
Inſtitut betreffend.
Vom 1. Juli 1886.
Nach Artikel 22 des Geſetzes vom 30. Juni l. Js., das Eivildiener=Wittwen=Inſtitut betreffend, findet dasſelbe auf die
Wittwen und Waiſen der vor dem 1. Oktober 1886 verſtorbenen Staatsbeamten keine Anwendung. Jedoch ſollen die Wittwen
und Waiſen ſolcher Staatsbeamten, welche Mitglieder des Civildiener=Wittwen=Inſtituts geweſen und in der Zeit vom 1. April
lois zum 30. September 1886 - ſei es im aktiven Dienſte, ſei es nach Verſetzung in den Ruheſtand während dieſes Zeit=
raums
- geſtorben ſind, die Bemeſſung ihres Wittwen= und Waiſengeldes nach den Beſtimmungen des erwähnten Geſetzes
verlangen können, falls ſie einen desfallſigen Anſpruch vor dem 15. Oktober 1886 bei der Cibildiener=Wittwenkaſſe= Kom=
miſſion
geltend machen.
Indem wir die Intereſſenten auf vorſtehende geſetzliche Beſtimmung zur Wahrung ihrer Rechtszuſtündigkeiten beſonders
aufmerkſam machen, bemerken wir, daß zu den hiernach bei Meidung des Ausſchluſſes bis ſpäteſtens den 14. Oktober
1886 einſchließlich bei Großherzoglicher Eivildiener=Wittwenkaſſe=Kommiſſion einzureichenden Erklärungen Stempel nicht zu
verwenden iſt.
Darmſtadt, den 1. Juli 1886.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Köhler. (8141
Finger.

B e k a n n t m a ch u n g,
die Ausführung der Artikel 23 und 24 des Geſetzes vom 30. Juni l. J3. über das Civildiener=
Wittwen=Inſtitut betreffend.

Vom 1. Juli 1886.
Nach Artikel 23 des Geſetzes vom 90. Juni l. 3s., das Eivildiener=Wittwen=Inſtitut betreffend, ſteht es denjenigen
Akliven Staatsbeamten, ſowie denjenigen in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1886 in den Ruheſtand verſetzten
Staatsbeamten, welche vor dem 1. Oktober 1886, ſei es kraft Geſetzes, ſei es in Folge vorläufiger Aufnahme, Mitglieder
des Civildiener=Wittwen=Inſtituts geworden ſind, frei, in dem ſeitherigen Verhältniß zum Inſtitut zu verbleiben, unter Bei=
behaltung
der damit verbunden geweſenen Penſionsanſprüche der Wittwen und Waiſen und der entſprechenden jährlichen Bei=
träge
und Eintrittsgelder; ſie ſind jedoch verpflichtet, dieſen ihren Entſchluß vor dem Oktober 1886 der Civildiener=
Wittwenkaſſe=Kommiſion anzuzeigen, widrigenfalls angenommen wird, daß ſie ſich den Beſtimmungen des erwähnten Geſetzes
unterwerſen.
Nach Artikel 24 des nämlichen Geſetzes werden allen denjenigen aktiven Staatsbeamten, ſowie denjenigen in der Zeit vom
April bis 30. September 1886 in den Ruheſtand verſetzten Staatsbeamten, welche vor dem 1. Oktober 1886, ſei es kraft Geſetzes, ſei
eis in Folge vorläufiger Aufnahme, Mitglieder des Civildiener=Wittwen=Inſtituts geworden ſind, und welche von der in Artikel
28 zugeſtandenen Befugniß keinen Gebrauch gemacht haben, vom 1. Okober 1886 an die nach Artikel 4 und 5 feſtgeſetzten
512

[ ][  ][ ]

R159
1968
Wittwen= und Waiſengeldbeiträge in Abzug gebracht; ſpätere Reklamationen dagegen bleiben unberückſichtigt. Jedoch ſollen
die Hinterbliebenen ſolcher Beamten an Wittwen= und Waiſengeld zuſammen ſoviel zu beziehen haben, als das Wittwen= oder
Waiſengeld betragen haben würde, wenn der Beamte in dem ſeitherigen Verhältniß zu dem Inſtitute geblieben wäre, ſofern
gedachte Beamten ſich auf Grund einer vor dem 1. Oktober 1886 bei der Civildiener=Wittwenkaſſe=Kommiſſion abzugebenden
Erklärung verpflichten, die höheren Beiträge, welche ſie in dem ſeitherigen Verhältniß zu dem Civildiener=Wittwen=Inſtitut zu
entrichten hatten, in ſo lange weiter zahlen zu wollen, bis ſich die Wittwen= und Waiſengeldbeiträge nach Artikel 4 und 5
des angeführten Geſetzes gleich hoch oder höher berechnen.
Indem wir die Intereſſenten auf vorſtehende geſetzliche Beſtimmungen zur Wahrung ihrer Rechtszuſtändigkeiten beſon=
ders
aufmerkſam machen, bemerken wir, daß zu den hiernach bei Meidung des Ausſchluſſes bis ſpüteſtens den 30. Sep=
tember
1886 einſchließlich bei Großherzoglicher Eivildiener=Wittwenkaſſe=Kommiſſion einzureichenden Erklärungen Stempel
nicht zu verwenden iſt.
Darmſtadt, den 1. Juli 1886.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz.
Finger.
Köhler. 8142

1l

B e k a n n t m a ch u n g,
den Beitritt der Staatsforſtbeamten zum Eivildiener=Wittwen=Inſtitut betreffend.
Vom 6. Auguſt 1886.
Nachdem die beiden Abtheilungen des Forſtdiener=Wittwen=Inſtituts durch, in der Generalverſammlung vom 21. Juli l.
J3. gefaßten, unterm 31. ejusd. Allerhöchſt genehmigten Beſchluß ihren Beitritt zum Civildiener=Wittwen=Inſtitut erklärt
haben, wird ſolches mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß in Gemäßheit der Beſtimmung des Artikels 1
des Geſetzes vom 30. Juni l. J3. das Civildiener=Wittwen=Inſtitut betreffend (egierungsblatt Nr. 15) der Beitritt ſämmt=
licher
Mitglieder beider Abtheilungen des Forſtdiener=Wittwen=Inſtituts zu dem Civildiener=Wittwen=Inſtitut, ſowie die Ein=
bringung
des geſammten, einer jeden der beiden Abtheilungen des Forſtdiener=Wittwen=Inſtituts zuſtehenden Vermögens in
das Eivildiener=Wittwen=Inſtitut mit dem 1. Oktober l. Js. zu erfolgen hat.
In Abſatz 2 des Artikels 1 des Geſetzes vom 30. Juni l. Js., das Eivildiener=Wittwen Inſtitut betreffend, iſt ange=
ordnet
, daß, ſoweit in dieſem Geſetze Beſtimmungen getroffen ſind, welche auf die ſeitherige Mitgliedſchaft und das ſeitherige
Verhältniß der Staatsbeamten beziehungsweiſe Bedienſteten zum Civildiener=Wittwen=Inſtitut Bezug haben, dieſelben in dem
nunmehr eingetretenen Falle des Beitritts der Staatsforſtbeamten zu gedachtem Inſtitut in gleicher Weiſe auf die ſeitherige
Mitgliedſchaft und das ſeitherige Verhältniß derſelben zum Forſtdiener=Wittwen=Inſtitut erſter und zweiter Abtheilung, inſo=
fern
ein Anderes nicht ausdrücklich feſtgeſetzt iſt, Anwendung finden. Es werden daher die Staatsforſtbeamten auf die Be=
ſtimmungen
dieſes Geſetzes, insbeſondere auf die Uebergangsbeſtimmungen der Artikel 22, 23 und 24 desſelben und auf die
in dieſer Beziehung ergangenen, in Nr. 15 des Regierungsblattes publizirten beiden Bekanntmachungen des unterzeichneten
Miniſteriums vom 1. Juli l. Js., die Ausführung des Artikels 22, ſowie die Ausführung der Artikel 23 und 24 des Ge=
ſetzes
vom 30. Juni 1886 über das Civildiener=Wittwen=Inſtitut betreffend, mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß
etwaige hiernach, und zwar vor dem 1. Oktober beziehungsweiſe vor dem 15. Oktober l. J3. bei Meidung des Aus=
ſchluſſes
abzugebende Erklärungen bei Großherzoglicher Civildiener=Wittwenkaſſe=Kommiſſion dahier einzoreichen ſind und daß
Stempel zu den betreffenden Eingaben nicht zu verwenden iſt.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1886.
Großherzogliches Miniſterium des Iunern und der Juſtiz.
Finger.
Köhler. (8143
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübung des 115. Infanterie=Regiments bei Ober=Ramſtadt.
Das 1. Großh. Heſſ. Infanterie=Leibgarde=Regiments Nr. 115 wird am Donnerstag den 19. d. Mts., Vormit=
tags
von 8 bis 11 Uhr, am Seſenberg noͤrdlich von Ober=Ramſtadt, ſowie auf der weſtlich angrenzenden Höhe ein Ge=
fechtsſchießen
mit ſcharfer Munition abhalten. Den Weiſungen der zur Abſperrung des dahinter liegenden Geländes aufge=
ſtellten
Poſten iſt zur Vermeidung von Unglücksfällen unbedingt Folge zu leiſten.
Es wird dieſes mit dem Anfügen öffentlich bekannt gemacht, daß das Gelände nördlich von Ober=Ramſtadt, beſonders
die Waldgrenze öftlich und weſtlich der von Ober=Ramſtadt nach Roßdorf führenden Straße durch die Uebung gefährdet iſt.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[8144

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingeführlichen Beſtrebungen der
Sozialdemokratie ſind verboten worden:
Laut Bekanntmachung des Großh. Kreisamts Offenbach vom 3. l. M. die Rummer 1 des =Offenbacher Localanzeigerss, h
Anzeige= und Localausgabe des Offenbacher Sonntagsblattz (Verlag von Carl Ullrich in Offenbach) und wurde zugleich ſ
das fernere Erſcheinen des gedachten Blattes unterſagt.
Laut Bekanntmachung der Königl. Kreishauptmannſchaft zu Leipzig vom 11. I. Mts. die nichtperiodiſche Druckſchrift
Soyialdemokratiſche Bibliothek VIII., Der todte Schulze gegen den lebenden Laſſalle; aus dem Berliner Sozialdemokrat 1868,
Hottingen-Fürich, Verlag der Volksbuchhandlung 1886.
Laut Bekanntmachung der Köͤnigl. Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 11. I. Mts. das am 1. bezw.
2. Oſterfeiertage d. Js. in Auerbach und Umgegend als Flugblatt verbreitete, mit den Worten: Weißt Du wie viel Stern=
lein
ſtehen beginnende Lied für Alt und Jung.
Darmſtadt, am 16. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
68145
Haas.

5.
4
12.

.

[ ][  ][ ]

R159
Beunutmuchung.
Die Herren Spenglermeiſter L. Luck und Schloſſermeiſter Franz Alt von
Beſſungen haben den erforderlichen Nachweis über die Geſchäfiseinrichtung zur Aus=
führung
von Privatwaſſerleitungen erbracht und ihre Preistarife hierfür bei uns
hinterlegt.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[8146
AteinkuhlenAteferung.
Die Lieferung des Steinkohlenbedarſs des Gr. Amtsgerichts Darmſtadt!
für den Winter 188687 - circa 400 Centner - ſoll auf dem Weg der Sub=
miſſion
vergeben werden. Die Offerten ſind verſchloſſen mit der entſprechenden
Aufſchrift bis längſtens
Montag den 23. Auguſt 1886, Vormittags 12 Uhr,
bei der Gerichtsſchreiberei des Gr. Amtsgerichts Darmſtadt L einzureichen, woſelbſt
auch die Lieferungsbedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, 9. Auguſt 1886.
Kümmel, Gerichtsſchreiber des Gr. Amtsgerichts I.
8018

Ee.

A ClUlu,e Ull Nurr ub.
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Auguſt 1886 ſoll nachſtehende Hofraithe
des Wirths Johannes Trapp dahier
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
8 10¹ 175 Hofraithe am
Holzhof,
Mittwoch den 20. September d. J.,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[8149
Harres.

er.
e.

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M 159

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meines Hauſes bis September an eine
ruhige Familie anderweitig zu vermiethen.
Georg Schmitt fr. C. A. Stengel.
7621) Schloßgarten 49 der 2. St.
von 4 Zimmern,= Küche, Waſſerleitung,
Glasabſchluß, Magdzimmer u. allem Zu=
behör
, per 26. Sept. beziehbar.
7628) Eine Wohnung mit Waſſer=
leitung
in der Linden=Allee Beſſungen
per 15. Auguſt zu vermiethen.
Ph. Jacobi IV., Glaſermſtr.
7632) Alexanderſtr. 11 eine Wohng.
5 Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
Boden u. allem Zubeh., am 1. Okt. be=
ziehbar
. Näh. im Hinterbau. Ebendaſ.
ein Zimmer ohne Möbel.

7750) Hügelſtr. 5½ die Par=
terrewohnung
, 5 Zimmer, 2 Entre=
ols
, mehrere Bodenräume, im Garten
1 Zimmer, Waſchküche, Platz zum
Trocknen, Waſſerltg. und ſonſt alle
Bequemlichkeiten. Im halben Oct.
zu beziehen. Näheres Beletage.

7854) In meinem neu erbauten
Hauſe, Ecke der Heinrich=
und Hochſtraße, ſind
2 Herrſchafts=Wohnungen im 1. u.
2. Stock mit je fünf Zimmern,
Badezimmer, Magdkammer, geräu=
migen
Boden= und Keller= Räum=
lichkeiten
, Mitgebrauch der Waſch=
küche
und des Bleichplatzes, ſowie
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten,
ferner im 3. Stock:
eine aus 6 Zimmern beſtehende
Wohnung mit allem Zubehör und
hübſcher Fernſicht
alsbald zu vermiethen und zu be=
ziehen
. Einzuſehen Nachmittag=
zwiſchen
3 und 6 Uhr. Näheres bei
Hofmetzger Carl Jacobi.

8o

7874) Lautenſchlägerſtraße 36 eine
Wohnung zu verm. Zu erfr. i. Hinterb.
7860) Kirchſtr. 10 eine Manſarden=
wohnung
, 2 Zimmer, Küche ꝛc. per erſten
Oktober zu vermiethen.
7868) Schwanenſtr. 43 eine frdlch.
Wohnung per 1. September zu beziehen.

E 159
7869) Hochſtraße 32 die Manſarde,
4 Zimmer, Küche ꝛc. ſofort beziehbar.
7871) Verlüng. Kiesſtr. 91 in dem
neuerbauten Hauſe iſt der Parterreſtock u.
die Manſarde zu vermiethen und Anfang
September zu beziehen. Näheres daſelbſt.
7877) Beſſ. Wittmannsſtr. 16 die
Beletage, 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
zu vermiethen und Anfangs Sept. zu bez
7878) Neckarſtraße 26 im Vorder=
hauſe
3 Zimmer, Küche, Bodenk., Keller,
Bleichplatz, bald beziehbar, zu vermiethen.
Näheres parterre.
7962) Ballonplatz 6 im Hinterbau
eine Wohnung mit Raum für Magazin
oder Werkſtatt für Dachdecker ꝛc. per 1.
Nov. auch früher zu beziehen.
7963) Schuſtergaſſe 13 eine hübſche
Wohnung, 6 geräumige Zimmer u. alles
Zubehör, per 1. Sept. zu vermiethen.
7961) Riedeſelſtr. 35 in der Beletage/
3 Zimmer, Küche ꝛc. an eine ruhige kleine
Familie alsbald zu vermiethen.
7964) HeidelbergerſtraßeL eine Woh=
nung
, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör zu vermiethen. Näheres parterr=
oder
bei Herrn Möbelfabrikant Alter.
8003) Kiesſtr. 20 (eubau) eine
Wohnung, 1. Stock, 3 Z., Küche, Mitge=
brauch
d. Waſchk. u. Bleichpl., 15. Okto=
ber
zu beziehen. Preis 280 M.
8050) Ecke der verl. Hoch= und
Mathildenſtraße die Beletage, 5 bis
6 Zimmer, Waſſerleitung ꝛc., per I. Oe=
tober
zu vermiethen.
8051) Victoriaſtr. 55 der 1. Stock
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, 1 Man=
larde
ꝛc. per 1. October c. zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 23 parterre Nachm.
8057) Grafenſtraße 16 im 3. Stod
3 Zimmer nebſt Zubehör, Anfang Novem=
ber
zu beziehen.
3058) Niederramſtädterſtr. 26 iſ.
im Vorderhaus die Manſardewohnung
3 Zimmer mit Zubehör, anderweitig zu
vermiethen. Zu erfragen im Seitenbau.
8066) Mathildenplatz 4 mittlerer
Stock mit Balkon pro 15. Auguſt c. zu
vermiethen. Näheres 2 Treppen hoch.
8124) Beſſ. Holzſtraße 16 ſind zwei
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
8155) Lauteſchlägerſtraße 14 eine
Wohnung ſogleich zu beziehen.
8156) Kapellplatz 64 Beletage: ſech=
Zimmer nebſt allen Bequemlichkeiten bi=
November zu vermiethen, auf Wunſch auch
früher. Näheres Parterre.
8157) Fuhrmannsſtr. 13 eine kleine
fr. Wohnung an ruhige Familie alsbald
8158) Rückertſtraße 34 eine Woh=
nung
im Seitenbau für ruhige Familie
zu vermiethen. Stallung für 2 Pferde.
Zwei Zimmer.
8159) Eliſabethenſtr. 59 Beletage,
neu hergerichtet, 5 Zimmer, Küche und
alle Bequemlichkeiten per 15. Oktober
oder 1. November zu vermiethen.
Auf Wunſch kann die Manſard=
mit
vermiethet werden.

8160) Ecke d. Lindenhofſtr. u. Hin=
kelgaſſe
21 eine Wohnung mit Waſſer.
Preis 10 M. monatlich.
8161) Martinsſtraße 35 zu ver=
miethen
: Beletage mit Balkon, 5 Zimmer.
Anzuſehen Nachmittags 3-5 Uhr.
In der Villa, Herdweg 56, eine
Manſardewohnung.
8162) Hofſtallſtr. 6 nächſt dem Ma=
thildenplatz
eine neuhergerichtete Wohnung.
3-4 Zimmer nebſt Zubehör, ſofort bezb.
8163) Landwehrſtraße 21 eine Woh=
nung
, 4 Zimmer, Küche und Keller, zu
verm.
B. Mayer, Capellplatz 56.

6202) Ernſt=Ludwigsſtr. 5 ein
Laden mit Comptoir zu vermiethen.
Näheres Mühlſtraße Nr. 56, zwei
Treppen hoch.

6203)
Zwei Räume
zu Werkſtätten ſowie zu Lagerräumen ge=
eignet
, zu vermiethen. Auf Wunſch kann
ſpäter auch Wohnung dazu gegeben wer=
den
. Näheres in der Expedition.

6831) Hübſche Stallung zu ver=
miethen
. Wendelſtadtſtraße 15.

7640) Eine Schreinerwerkſtätte mit
Wohnung per Oktbr. Näheres Exped.
7883) Holzſtraße 24 zwei Läden
ſofort zu vermiethen.
Laden mit Werkſtätte
und zwei geräumigen Magazinen im
Hinterhauſe, gegenüber der Thorſahrt
Marktplatz Nr. 4, bald beziehbar, zu
(7965
vermiethen.
8068) Waldſtraße 7 ein Laden zu
vermiethen mit oder ohne Wohnung.
Desgl. 1. Stock, 4 Zimmer, Küche mit
Waſſerleitung, abgeſchl. Vorplatz, Magd=
und Bodenkammer, 2 Keller, Waſchküche,
per Oktbr. Desgl. Manſarde, 3 Zim=
mer
, 3 Kabinette, Küche mit Waſſerltg.
und Küchenkammer, Boden, Keller und
Waſchküche, per Oktober.
8164) In beſter Lage der Stadt ſind
große Fabrik=Räumlichkeiten
owie ausgedehnte Lagerräume, auch für
eine größere Druckerer geeignet, zu verm.
Auskunft ertheilt Auguſt Werner,
Niederramſtädterſtraße 26.

1)
14
M
E

2442) Ballonplatz 7 zwei, möblirte
Zimmer ſofort zu vermiethen.
4240) Heerdwegſtr. 37 möbl. Zim=
mer
und Kabinet mit od. ohne Penſion.
6605) Landwehrſtr. A, part., nach
der Straße, Wohn= und Schlafzimmer,
gut möblirt, zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

5842) Mauerſtraße 14 ein neuher=
gerichtetes
möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
6718) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer per ſofort
zu beziehen.
K. Volz, Metzgermſtr.
10
6832) Rheinſtr. 8 ein gut möblirtes
großes Zimmer zu vermiethen.
6835) Dieburgerſtr. 28 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6962) Lauteſchlägerſtr. 18 ſchön
mübl. Zimmer mit Kabinet zu verm.
7067) Schützenſtraße 18 ein möbl.
5l Wohn= und zwei Schlafzimmer gleich zu
beziehen.
7318) Ballonplatz 1 im 1. Stock
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
7320) Riedeſelftr. 46 zwei feinmöbl.
Zimmer per ſofort beziehbar.
7431) Wendelſtadtſtr. 39 ½. St. ein
gut möbl. Zimmer mit Kabinet ſofort.
7433) Caſerneſtraße 64 Manſarde
ein möblirtes Zimmer ſofort.
7516) In nächſter Nähe der Drago=
nerkaſerne
2 ſchön möbl. Zimmer zu
A vermiethen u. am 1. October zu beziehen.
A Näheres Neckarſtr. 18 parterre rechts.
7754) Beſſ. Heidelbergerſtr. 7 ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu erfragen im Hauſe ſelbſt.
7757) Steinſtr. 26 Beletage möbl.
13
Zimmer mit Kabinett per Sept. zu verm.
7759) Mehrere ſchön möblirte
Zimmer per September zu vermiethen.
mu 55⁄₈äheres Rheinſtraße 49, II.
7966) Neckarſtr. 18 möbl. 8. m.Penſion.
8004) Alexanderſtr. 14 parterre,
ſeu;
nüchſt d. Caſerne, ein oder 2 elegant
möblirte Zimmer zu vermjethen.
G=
8070) Luiſenſt. 34 3. St. ein gutmöbl.
14
9 Zimmer mit oder ohne Penſion.
l=
8166) Hofſtallſtr. 6 nächſt dem Ma=
23
5 29childenplatz ein auch 2 feinmöbl. Parterre=
rZimmer
ſofort zu beziehen, ebendaſelbſt
63J auch ein kl. möbl. Zimmer.
89
6166) Wilhelminenſtraße 27 ein
noolhöblirtes Zimmer mit Kabinet zu verm.
Näheres im Laden daſelbſt.
8197) Schulſtraße 15, 3. Stock, ein
Imöblirtes Zimmer.
lh.
8168) Kapellpl. 14 2 heizb. Entreſol=
. 1 heizb. Manſ=Zim. f. einzel. Perſonen.

Aalltal,
Zweiſtöckiges Wohnhaus, 6-7
Zimmer per Etage, nebſt Garten im
weſtlichen Stadttheil alsbald zu kau=
ſen
geſucht.
Offerten mit Preisangabe gub
R. M. an die Expedition. (7969

W119.
fl18.

üge=


ne grosse Brückenatz
ſon circa 25 Ctr. Tragkraft), ſowie fu
Füren mit Futter und eine Pa
enſter billigſt abzugeben.
WoL ſagt die Exped. d. Bl. (81

4 159
1973
Rell-Ansliul C.
Wissenbach
Hügelſtraße Nr. 71,
empfiehlt ſich zu:
Reit=Unterricht für Damen und Herren. Reitpferde zu Ausritten. Ca=
rouſſelreiten
. Fahrgelegenheit zum Selbſtfahren, ein= und zweiſpännig. An=
nahme
von Koſtpferden. Bewegen und Dreſſur von Koſt= und fremden
Pferden. Ueberlaſſung von Pferden zum Manöverdienſt. Benutzung der
Reitbahn während der Wintermonate. (reie Benutzung derſelben für Beſitzer
von Koſtpferden.) Abonnements können jederzeit begonnen werden.
Zu freundlichem Beſuche ladet ein
C.
Wüssembach,
alleiniger Beſitzer.
[7974

Saalbam Darmstadt.
Mittwoch den 18. Auguſt 1886, Nachmittags von 4-7 Uhr:
Maffee-Concert (Strrichmuſik).
(8170
Entrée 20 Pfo. Kinder 10 Pfg.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Gartenſaal ſtatt.

Wir bringen hiermit zur Kenntniß unſerer Mitglieder, daß
Herr Dr. Habicht, Wilhelminenſtraße 27, als Kaſſearzt,
Kaufmann A. Rady, Eliſabethenſtraße 27, als Kaſſier,
Leonhard Eitenmüller als Kaſſediener
von uns ernannt wurden.
Die Sprechſtunden des Arztes fallen in die Zeit von 3 bis 4 Uhr Nach=
mittags
und Sonntags Vormittags von 8-9 Uhr.
Der Kaſſediener wird in den nächſten Tagen mit der Erhebung der Beiträge
beginnen.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1886.
8076
Der Vorſtand.

Die Histonkabrik von Geore Schölt

befindet ſich Frankfurterſtr. 20, ſowie die Niederlage von Wein=,
(8078
Maß= und Poſtkiſten ꝛc. - Billige Preiſe.

Ausſlug mach Oſembach.
Mittwoch den 25. Auguſt 1886.
6 Uhr 30: Abfahrt; 7 Uhr 20: Ankunſt in Frankfurt; 7 Uhr 40: Fahrt mit
der elektriſchen Bahn nach Offenbach.
8 Uhr 30: Beſichtigung der Mainbrückenbauten.
10 Uhr: Frühſchoppen im neuen Schulgebäude der 1. Knabenſchule, Wilhelmſtraße,
und Beſichtigung der Ausſtellung von Zeichnungen und Schülerarbeiten
aus den inländiſchen Handwerkerſchulen.
12 Uhr: Generalverſammlung des Landesgewerbvereins.
3 Uhr: Gemeinſchaftliches Mittageſſen in der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft, wozu
die Anmeldungen bis zum 20. Auguſt an Herrn Bürgermeiſter Brink
in Offenbach oder den Vorſtand des Loealgewerbvereins Darmſtadt zu
richten ſind.
7 Uhr 20: Rückfahrt über Louiſa nach Darmſtadt; 8 Uhr 35: Ankunſt
daſelbſt.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
(8171
Tecklenburg.

[ ][  ][ ]

197

Il IIOl
IIlI

f.

welche durch Veränderung der
Farben das Wetter genau vorher
anzeigen, ſind für M. 1. 25 zu
haben bei

C. v. Ligyor,
5.
Buch= u. Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 21.

Dr. ſonsoh,

prakt.u.Speo-Arzt-Haut-frauen-
und Untsrieibskrankheſten te.
Fronkfurt a. M. Stiſkstrasis 22, xr.
Aodist. Prof. Risordé, auzw. briof.

Zweidrittel Sperrſitz,
rechts, abzugeben. Liebigſtraße Nr. 6,
[8139
Beletage.

Zwei nebeneinander befindliche
Sperrſitze
ſind je zur Hülfte abzugeben. Näheres
[8173
Eichbergſtraße 6.

(Fin Sperrſitz (zweiter Platz der 6. Reihe)
C iſt für die erſte Hälfte der Theater=
Saiſon abzugeben. Offerten unter A. B.
in der Expedition niederzulegen. (8174

ſFine ruhige Familie ſucht Wohnung
L von 5-6 Zimmern in guter Lage.

Offerten mit Preisangabe unter E. M.
in der Expedition niederzulegen. (8175

Germania zieht auf zur Wacht!
Wie hell ihr Auge blickt,
Denn Deutſchland hat nach heißer Schlacht
Die Grenzen vorgerückt!
Sonſt ſtand ſie an des Rheines Strand,
Ein ernſtes Heldenbild.
Jetzt ſchirmet ſie das Vaterland
Dort, wo die Moſel quillt.

R159 E Dr. Eigenbrodt
iſt zurückgekehrt und hat, ſeine
Praxis wieder übernommen. 7980) Gutempfohlenes Dienſtmädchen
ſofort geſucht. Näheres Eliſabethenſtr. 1. 8176) Caſinoſtr. 30, 2 Tr., wird zu
zwei Damen ein ſolides, ehrliches Müd=
ſchen
geſucht, welches gründlich in häus=
lichen
Arbeiten, waſchen und etwas Hand=
arbeit
verſteht. 00000000000000
ſoOON
D
H
der Jubiläums=
8 Kunſtausſtellungs=Lotterie
in Berlin,
T der Landwirthſchaftlichen
4 Ausſtellung in Offenbach
1 Mark,
O ſowie, des Darmſtädter
8 Pferdemarkts 2 Mk.,
O ſind in der Expedition ds. Bl.
zu haben.
O 6euinne im Merthe v. 30,000,
6 20,000, 15,000, 10,000 ete. Ml. 9
9000000000 8177) Eine Lauffrau wird geſucht,
Lautenſchlägerſtraße 17. ooooeoceecoiceooeoooooooooe
8 [7235) Für ein Manufaktur= 8
8 waarengeſchäft wird ein junger L
8 Mann unter günſtigen Bedingungen
in die Lehre geſucht.
0 Näheres in der Expedition d. Bl. 8 ooooeeooeeeoooooooooooooooes non meiner Reiſe zurückgekehrt,
14
habe ich mit Heutigem meine
C Praxis wieder jaufgenommen,
Zugleich Vertretung für die Herren/
Dr. A. Hoffmann und
Dr. Lr. Kaufmann.
Darmſtadt, 18. Auguſt 1886.
Dr. Buymann.
3 Zwei junge Hunde
ſbraun, kleine Race) zu verkaufen.
(8179
5 Alexanderſtraße 15.
Aus ernſter Zeit.
Sum 18. Zuguſt.) Und unter ihres Panzers Erz
Hebt ſtolz ſich ihre Bruſt;
Sie preßt ihr jüngſtes Kind ans Herz,
Elſaß. voll Mütterluſt:
Biſt wieder mein nach langer Zeit,
Du Blut von meinem Blut,
Drum ſchwör ich Dir den heilgen Eid
Mit hohem, freudgem Mutl= Prinzeſſin Maria Joſepha anhält. Peutſches Reich. Der Kronprinz des deutſchen Reichs iſt am nach Altötting hat am 16. nach dem dafür aufgeſtellten Programm
Der engliſche Botſchäfter Sir Edward Malet iſt nach Berlin Thätigkeit wieder aufſehmen. Einer ſeiner erſten Beratungsgegen=
men
. Dagegen hat der italieniſche Botſchafter, Graf de Launay. hängten kleinen Belagerüngszuſtandes ſein, deſſen Gültigkeitsdauer
Berlin mik Urlaub verlaſſen und ſich mit ſeiner Gemahlin nach bekanntlich am 1. Oktober d. J. abläuft.
Der bisherige franzöſiſche Botſchafter am hieſigen Hofe, Baron Un denen die Stellung Italiens zu den beiden Kaiſerreichen erörtert
de Courcel, der Ende dieſes Monats Berlin verläßt, wird vorher wird. Bemerkenswert ſind insbeſondere nachſtehende Ausführungen:
dem Kaiſer ſein Abberufungsſchreiben überreichen und wahrſchein= Wenn übrigens Italien auch nicht perſönlich durch ſeinen Miniſter
lich auch noch Gelegenheit finden, ſich vom Fürſten Bismarck, der des Aeußern und ſeine beiden Botſchafter in Wien und Berlin in
ihm immer wohlwollte, verſönlich zu verabſchieden. Ueber ſeinen Gaſtein vertreten war ſo haben dieſelben doch, deß können die Or= Der Bundesrat wird diesmal frühzeitiger als gewöhnlich,
nämlich'ſchon in der zweiten Hälfte des Monats September ſeine
Aus Anlaß der Kaiſer= und Miniſter=Zuſammenkunft in Gaſtein
gehen der Politiſchen Korreſpondenz; aus Rom Mitteilungen zu,

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
16. früh zur Vornahme von Truppenbeſichtigungen in Frankfurt ſtattgefunden.
a. d. O. eingetroffen und hat ſich alsbald nach dem Kunnersdorfer
Felde begeben, die Beſichtigung ſtattfindet.
zurückgekehrt und hat die Geſchäfte der Botſchaft wieder überom= ſtände dürfte die Verlängerung des über Berlin und Hamburg ver=

Homburg begeben. Während ſeiner Abweſenheit wird der Bor=
ſchafter
durch den erſten Botſchaftsrat von Riva vertreten.
Nachfolger verlautet noch immer nichts Zuverläſſiges. Es ſcheint,
daß die franzöſiſche Republik auch am Berliner Hofe eine Zeitlang
nur durch einen Geſchäftsträger vertreten ſein wird.
Der König von Sachſen und Prinz Georg empfingen am 16.
nachmittags den öſterreichiſch=ungariſchen Geſandten Frhrn. v. Herbert=
Rathkeal, welcher ein Schreiben des Kaiſers von Oeſterreich über=

reichte, in welchem dieſer für den Erzherzog Otto um die Hand der
Die feierliche Ueberführung des Herzens des Königs Ludwig II.
gane der öffentlichen Meinung in Italien verſichert ſein, im Geiſte
aͤn dieſen Beratungen teilgenommen, da die italieniſche Regierung
über alles, was daſelbſt vorſiel und verhandelt wurde auf das
Vollſtändigſte unterrichtet wurde. Die Achtung und das Vertrauen,
welches man dem Grafen Robilant in Wien wie in Berlin entgegen=
bringt
, ſind zu bekannt, als daß man in Italien nicht Anlaß hat,

[ ][  ][ ]

N6
auch den Leitern der auswärtigen Politik Oeſterreich=Ungarns und
Deutſchlands mit vollſtem Vertrauen entgegenzukommen und über=
zeugt
zu ſein, daß in Gaſtein nichts beſchloſſen wurde, was nicht auch
den Intereſſen Italiens auf das vollſtändigſte entſpräche. Man
lege in Wien und in Berlin der Freundſchaft Italiens einen viel
zu hohen Wert bei, man kenne daſelbſt die Rückſichten, die man der
Würde und Großmachtſtellung Italiens ſchuldig. viel zu gut, um
auch nur den Gedanken an eine Zurückſetzung desſelben aufkommen
zu laſſen durch die Abweſenheit des Königs von Italien, welche
ihrerſeits durch die Thatſache vollſtändig erklärt wird, daß es ja
natürlich, ſozuſagen in den Verhältniſſen gelegen iſt, daß der Kaiſer
von Oeſterreich=Ungarn ſeinen deutſchen Freund und Verbündeten
anf öſterreichiſchem Boden begrüßt, und daß zu dieſem Familien=
feſte
;
man kann die Entrevue ohne Weiteres ſo nennen - auch
der im gleichen Ort weilende deutſche Reichskanzlers und ſein Wiener
Kollege zugezogen werden.
Wie das Poſener Tageblatt meldet, hat der Erzbiſchof Dinder
angeordnet, daß die Theologieſtudierenden der Erzdiöceſe Poſen=
Gneſen von Michaelis ab in Münſter und Breslau, nicht wie bis=
her
in Würzburg, den Studien obliegen ſollen.
Wie aus Hamburg mitgeteilt wird, dauert die Unterſuchung
in Sachen der verhafteten Sozialdemokraten noch immer fort und
erſtreckt ſich weit über die Grenzen von Hamburg=Altona hinaus.
Nach dem vorliegenden Material iſt jeder Zweifel daran, daß wirk
lich eine ſozialdemokratiſche Central=Verbindung beſteht, gehoben.
Es waren Rundſchreiben vorhanden, welche zu Verſammlungen ein=
laden
. Die Sammelliſten weiſen ganz genau den Verbleib des
Geldes nach. Es ſind namentlich zwei der in Freiberg verurteilten
Führer an der Sache beteiligt. Auch über den Vertrieb des Sozial=
demokrat
: liegen ſorgfältig geführte Liſten vor. Die Unterſuchungs=
haft
dürfte bei dem großen Material eine recht lange dauernde
werden. Die Verhandlung wird auf Grund des Abkommens,
welches Hamburg mit Preußen beim Erlaß des Sozialiſtengeſetzes
ſchloß. in Hamburg geführt werden.
Rrankreich. Da mehrere Blätter aus dem Erſcheinen der
Lebensbeſchreibung Boulangers geſchloſſen haben, Boulanger wolle
den Bonaparte ſpielen, und da die Republique françaiſe' Freyeinet
zum Einſchreiten aufgefordert hat, ſo bringt die Agence Havas
eine Mitteilung. daß der Kriegsminiſter durch einen Gerichtsboten
den Verleger der Flugſchrift aufgefordert habe, dieſe Veröffentlichung
und deren Verkauf einzuſtellen, zu deren Herausgabe er nicht um
Erlaubnis gebeten worden ſei. Boulanger hat auch den Polizei=
präfekten
zum Einſchreiten aufgefordert.
Der neue Botſchafter für Oeſterreich=Ungarn, Decrais reiſt
morgen nach Wien ab. Der Botſchafter de Mouy kehrt in 14 Ta=
gen
nach Rom zurück.
Engkand. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag erneuer=
ten
ſich die Unruhen in Belfaſt. Bewaffnete Mannſchaften der
Proteſtanten und der Katholiken feuerten vier Stunden lang auf=
etnander
; beide Seiten hatten mehrere Tote und Verwundete. Erſt
in früher Morgenſtunde unterdrückte das Militär die Ruheſtörung
ohne Blutvergießen.
In der Nacht zum 16. wurde in der Nähe von Portadown bei
Dublin auf einen Eiſenbahnzug der Great=Northern=Bahn geſchoſſen
ſund mit Steinen nach demſelben geworfen. Es wurde jedoch nie=
mand
verletzt.
Aus Dugannon (Irland) wird vom 16. gemeldet: Als der Zug
der Nationaliſten abends durch das Proteſtantenquartier zog, fiel
eine Ruheſtörung vor. Ein Proteſtant wurde ſchwer verwundet,
ein Nationaliſt mit dem Meſſer in der Hand verhaftet. Der be=
deutenden
Polizeimacht gelang es, die Streitenden zu trennen.
Die deutſche SchmakeMartha aus Geeſtemünde wurde, als
des Schmuggels verdächtig, unweit der Fairinſel durch ein engliſches
Kanonenboot mit Beſchlag belegt und nach Leswick eingebracht, wo
die Mannſchaft interniert wurde.
Belgien. Der Kriegsminiſter ordnete am 16. die Entlaſſung
der aktiven Bürgergarde aus dem Jahrgang 1883 an, welche an=
läßlich
der Unruhen in Lüttich und im Kohlenbecken Hainaut einbe=
rufen
worden war.
Hpanien. Die erſte ſpaniſche Weltausſtellung ſoll im Herbſte
nächſten Jahres eröffnet werden.
Der ſpaniſche Vertreter bei der Heidelberger Jubelfeier, der
Profeſſor der Medizin Alexander San Martin, hat ſeinen Madrider
preunden höchſt befriedigt von ſeinem Empfang in Deutſchland ge=
ſchrieben
.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 18. Auguſt.
Nachſtehend das Programm des Darmſtädter Reiter=
ereins
für die Sonntag den 22. d. M. nachmittags 3 Uhr, auf
ern ſüdlichen Teil des Infanterie=Exercierplatzes abzuhaltenden
ſennen: 1. Nachmittags 3 Uhr: Trab=Rennen für Landwirte 100
Mark dem Sieger, 50 M. dem zweiten, 20 M. dem dritten Pferde,
egeben von dem Landes=Pferdezuchtverein. 1I. 3½ Uhr Produktion
iniger Traberpferde aus dem Traber=Geſtüt Mariahall bei Sprend=

159
1975
lingen. III. 4 Uhr: Eröffnungs=Jagdrennen, Ehrenpreis vom
Verein dem erſten und zweiten Pferd (9 Unterſchriften). IV. 41 Uhr:
Sommer=Jagdrennen, Ehrenpreis Sr. Großh. Hoheit des Prinzen
Alexander dem erſten, Ehrenpreis dem zweiten Pferd (13 Unter=
ſchriften
). V. 5 Uhr: Schweres Jagdrennen, Ehrenpreis Sr. Gr.
Hoh. des Prinzen Heinrich dem erſten, Ehrenpreis dem zweiten
Pferd (10 Unterſchriften). VI. 5½ Uhr: Darmſtädter Handicap,
Ehrenpreis Sr. K. Hoh. des Großherzogs dem erſten, Ehrenpreis
dem zweiten Pferde (8 Unterſchriften).
Die Preiſe der Plätze
ſind= für die erſte Tribüne oder Cattelplatz 3 M. zweite Tribüne
M, Platzbillett 30 Pf. Wagenkarten 3 M. Reiterkarten 3 M.
Reſtaurationen befinden ſich auf dem Rennplatz.
Die Schulvorſtände des Kreiſes ſind angewieſen, auch
in dieſem Jahre in den Schulen eine geeignete Feier des Sedan=
tages
, beſonders durch Anſprache der Lehrer über die Bedeutung
dieſes Tages zu veranlaſſen.
Geſtern hat ſich das Betriebsmaterial der Dampfſtraßen=
bahn
um eine dritte Lokomotive, von der Maſchinenbaugeſellſchaft
Heilbronn, vermehrt.
2 Eine zur Zeit ſtellenloſe Dienſtmagd ſtahl einer Frau in
der Lautenſchlägerſtraße aus der Wohnung ein Portemonnaie mit
etwa 7 M. Inhalt.-
Vor einigen Tagen gab eine Frau aus
Beſſungen einem hieſigen Schloſſer den Auftrag, einen von der=
ſelben
gefertigten Teppich zu verlooſen. Der Schloſſer hat die
Looſe auch vertrieben, aber das Geld - 17 M. - mit Kollegen
verjubelt weshalb Anzeige wegen Unterſchlagung gegen denſelben
erfolgt iſt. Ein ca. 80 Jahre alter Werkſtättearbeiter verſuchte
ſich am Sonntag Nachmittag in der Nähe des Schnampelwegs zu
erhängeu, wurde aber von zwei Arbeitern daran verhindert und
auf das Polizeirevier verbracht. Entwendet wurde einem Bahn=
arbeiter
aus Beſſungen ſeine ſilberne Chlinderuhr, welche derſelbe
in der Güterhalle der Main=Neckarbahn abgelegt hatte.
Am
Montag Morgen geriet ein Hutmacher beim Baden im Woog in
Gefahr des Ertrinkens. Derſelbe wurde durch Zimmermann Repp,
Vicefeldwebel Geyer und Woogspächter Gunder mit eigener Lebens=
gefahr
gerettet.
Ein Taglöhner aus Ober=Ramſtadt, ein ſchon
oft beſtraftes Individuum, entwendete der Witwe des Förſters
Dillemuth aus deren Hofraum ein Paar Stiefel, ſowie eine Quan=
tität
Kaffee. Auch erſcheint er verdächtig, einem Dienſtknecht des
Hofguts Kranichſtein vor ca. 14 Tagen 10 M. entwendet zu haben.
Der Burſche wurde in das Polizeigefängnis eingeliefert.
Weiter
wurden verhaftet 4 Perſonen wegen Bettelns und 2 Perſonen wegen
lüderlichen Umhertreibens.
Beſſungen, 17. Auguſt. Die Donnerstag den 19. d., Nach=
mittag
5 Uhr, ſtattfindende Gemeinderatsſitzung hat nach=
ſtehende
Tagesordnung: 1) Mitteilungen; 2) Erbauung einer zweiten
Jauche=Sammelgrube; 3) Herſtellung der Floßrinnen in der unteren
Schulſtraße; 4) Vergebung der zu liefernden Steinkohlen; 5) desgl.
von Chauſſirſteinen; 6) Baulicher Zuſtand der Kleinkinderſchule;
7) Anſtellung eines zweiten Lehrers der Handwerkerſchule; 8) Wahl
eines Deputierten für die politiſche Vereinigung: 9) Geh. Sitzung:
8. die Anſtellung eines Ortsgerichtsdieners, b. Geſuche.
Die Eröffnung der Feldhühnerjagd iſt für Rheinheſſen
auf den 24. Auguſt feſtgeſetzt.
Worms, 17. Auguſt. Am Sonntag Mittag machte die von
Herrn Hoffmann erbaute Dampfdroſchke eine Fahrt durch ver=
ſchiedene
Straßen unſerer Stadt, welche von den daran teilnehmen=
den
Herren als eine recht gelungene bezeichnet wird.
Frankfurt, 16. Auguſt. Dem heutigen Rennen des Rhei=
niſchen
Rennvereins wohnte der Prinz von Wales nebſt einer
großen Zahl von Engländern aus Homburg v. d. H., Prinz Nikolas
von Naſſau, ſowie S. K. H. der Großherzog von Heſſen an,
welcher in einem prächtigen Viererzug erſchienen war.
Frankfurt. Wanderverſammlung des Verbands
deutſcher Architekten= und Ingenieur=Vereine. Die Be=
grüßung
der Teilnehmer und ihrer Damen in der Römerhalle am
Abend des 15. Auguſt. Wohl noch ſelten iſt eine große Feſtlichkeit
in originellerer Weiſe eröffnet worden, wie die in Rede ſtehende
VII. Wanderverſammlung. Originell in der Ausſchmückung und
vor allem originell in der Auswahl des Feſtortes, zu welchem man
nichts geringeres wie den altehrwürdigen, mit der Geſchichte unſeres
Vaterlandes ſo innig und vielfach verſchlungenen Römer= auser=
koren
hatte. Aber nicht etwa die Prunk=und Staatsgemächer des=
ſelben
, nicht der Kaiſerſaal war es, wo die Gäſte und Feſtgenoſſen
empfangen und bewirtet werden ſollten. Gott bewahrel Da barg
der alte Römer in dem Wirrwar ſeines Gemäuers, ſeiner Gänge,
Höfe und Höfchen ein Juwel ganz anderer und viel beſonderer Art
und dies Juwel war eben die bewußte Halle;, auf gut Deutſch
geſagt: der Hausgangl Da, in dem Hausgang ſeines Rathauſes, em=
pfing
Frankfurt die Architektur=und Ingenieur=Wiſſenſchaft Alldeutſch=
lands
und, was die Hauptſache iſt, es braucht ſich dieſe allerneueſte
Sorte von Empfangsſalon auch nicht im entfernteſten zu ſchämen.
Im Gegenteil: unter dem wohlgezählten halben Tauſend Menſchen,
das ſich hier zuſammengefunden, herrſchte in dieſer Beziehung aus=
nahmslos
auch nur eine Stimmung, ſie alle waren überraſcht, ent=
zückt
und was die Hauptſache iſt, angeheimelt von dem wunder=
514

[ ][  ]

N
1976
baren Anblick, welchen die alte Römerhalle in ihrem neuen Auf=
putz
darbot
Schon beim Eingang, nachdem man unter Tannendickicht den
von den letztvergangenen Kaiſertagen herſtammenden Baldachin
paſſiert, trat dem Ankömmling ein Stück altehrwürdiger, republi=
kaniſcher
Herrlichkeit entgegen. Dies waren nämlich die beiden
krebsrot vom Haupt bis zur Zehe gekleideten Hellebardieren, die
Römerwächter, zwei Geſtalten von derart hünenhaften Dimenſionen,
daß man ſich keine beſſere demonstratio ad oeulos für den Nährwert
von Eppelwei un Worſcht; hätte denken können, wie gerade dieſe
beiden Prachtgeſtalten. Und nun erſt die Hallel Was war durch
Künſtlerhand aus dieſem an und für ſich ſo ſchmuckloſer Thorwege
geſchaffen worden! So leicht dürfte ſich allerdings kein zweiter Bau
finden laſſen, der in ähnlicher Weiſe dem dekorierenden Künſtler
mit ſo vielerlei architektoniſchen Abſonderlichkeiten zu Hilfe käme,
denn vor allem handelt es ſich hier nicht um einen einzigen, ſofort
zu überblickenden Raum, ſondern um eine Spitzbogenhalle, welche
im rechten Winkel ſcharf um die Ecke biegend, mit jedem Schritte
weiter dem Eintretenden neue Verſpektiven, neue Details zeigte.
Und wie war das alles benützt und umgeſtaltet worden! Die Fenſter
hinter deren altersblinden Scheiben und trotz der nächſten Nähe der
vielbeſchäftigten; Römerwächter ſchon ſeit Jahrhunderten die
Spinnen ungeſtört auf die Mückenjagd gegangen, ſie waren urplötz=
lich
in ſtilvolle, farbenfreudige Glasmalereien verwandelt worden
ja in wirkliche, ächte, mit Leimfarbe auf dem Glas ausgeführte und
improviſierte Glasſchildereien. Die kahlen, weißgetünchten Wände
waren in ihrer ganzen Ausdehnung mit eben ſo ächten Gobelins
behangen, Gobelins mit Schilderungen aus Frankfurts Vergangen=
heit
und hergeſtellt in der Grätz'ſchen Gobelinmanufaktur aus Jute
und Leimfarbel Hob man aber neugieriger Weiſe einen dieſer koſt=
baren
Teppiche auf, ſo konnte man dahinter unter Glas und Rahmen,
das offizielle Verzeichnis der Aufgebote leſen! Na in ſolch luſtiger
Geſellſchaft und in ſolch fröhlicher Umgebung haben wohl noch ſelten
Verlobte und wenn auch nur in ekögie ihre Hängezeit durchgemacht.
In dieſem luſtigen Rahmen denke man ſich nun aus den reichen
Schätzen des ſtädtiſchen Muſeums eine ganze Muſterkarte von alten
und uralten Zunftfahnen, Herbergsſchilder, Waffen, und wildem
Wappengetier allerorten und an jedem freien Plätzchen, in jedem
Winkelchen untergebracht. Dazwiſchen glitzern überall ſchwere
Metallpokale, Zunft und Willkommhumpen, zum Teil aus den
Sammlungen von Privaten, zum Teil dem genannten Muſeum
entnommen. Hier in der Ecke neben dem Aufgang zum Kaiſerſaal
hinter deſſen geſchnörkeltem Gitterwerk die Muſik ſich aufgeſtellt
hat, ein prachtvoll ausgeſtattetes Buffet und dort hinten ein zweites
dito. Einfacher wie das Erſtere, aber vielleicht noch effektvoller,
denn aus feinem luftigen Spargelkraut lugen zwei humoriſtiſche
Aepfelwein=Stillleben; des leider ſo früh dahingeſchiedenen Hend=
ſchel
hernieder. Was ſich in, um und an dieſer feuchten Ecke' be=
findet
, das alles einſchließlich des Wirtes, ſeiner Frau und ſeiner
Gehilfen, das alles iſt ächt, iſt tadellos, iſt - ſtilvolll Mit dieſem
Worte iſt zwar in den letzten Dezennien viel Unfug getrieben worden,
hier aber ſei es mit Bewußtſein und mit voller Berechtigung nie=
dergeſchrieben
. Wie nüchtern wie alltäglich nimmt ſich im Vergleich
hiermit der vielbeſungene Bremer Ratskeller aus. Hätte der ſeelige
Hauff ſich in ſolcher Umgebung ſeelig trinken können, wer weiß,
er hätte ſich womöglich noch ſelber übertroffen:
Doch um nun endlich und endgültig auf das Feſt ſelber zu kommen,
ſo müſſen wir auch hier dem anordnenden Komits unſere Anerken=
nung
zollen, denn mit tiefer Menſchenkenntnis hat es, ſoviel wie
nur möglich alle offiziellen Reden von den Feſtgäſten fern gehalten.
Mit dem bekannten, bienenähnlichen Gemurmel und Geſummſe, ſo
wie es bei Anhäuſung großer Menſchenmaſſen ſtets entſteht, ſing
der Abend an. Freudiges Begrüßen und herzliches Wiederfinden,
Plätze ſuchen, Stühle rücken und Klang der Gläſer.
Dazwiſchen
ſchwache Verſuche der Muſikanten, ihr angenehmes Geräuſch' er=
tönen
zu laſſen. Das war der Anfang. abends um die 8. Stunde.
Das Ende war der Schunkelwalzer! Der Schunkelwalzer mit allen
ſeinen Schrecken und Gefahren für Schiff und Geſchirr des Morgens
Um die vierte Stunde. Dazwiſchen lagen nun die offiziellen Toaſte,
deren erſter Herr Direktor C. Kohen, der Vorſitzende des Frank=
furter
Architekten= und Ingenieurvereins ausbrachte. In herzlicher
Weiſe hieß er die Erſchienenen willkommen. Den zahlreich anweſen=
den
Damen erſparte er das Kompliment nicht, daß ſie erſt der feſt=
lichen
Halle den würdigen, den wertvollſten Schmuck gegeben; dem
Magiſtrat und den ſtädtiſchen Behörden dankte er für die Gaſt=
freundſchaft
, welche ſie in ihrem Hauſe den fremden Gäſten gewährt
und ſchließlich trank er aus einem mächtigen und prächtigen ſilbernen
Zunfthumpen, demſelben, aus dem ſchon bei früherer Gelegenheit
der Kaiſer den Willkomm' getrunken, auf das Wohl der Gäſte.
Ihm dankte in herzlichen Worten und im Namen der Gäſte Prof.
Baumeiſter aus Karlsruhe, der ſeinen Spruch in einem Hoch
auf den Kaiſer gipfeln ließ, das dann mit der Kaiſerhymne ſeinen
harmoniſchen Ausklang fand. Den noch hier und da vereinzelt auf=
tretenden
Rednern wollte es nicht mehr recht gelingen mit ihren gut
gemeinten Worten und den ſicherlich nicht ſchlecht geratenen Ge=

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danken durchzudringen. Nur einmal gab es noch eine große Kunſt=
pauſe
und Stille in dem allgemeinen Tohuwabohu. Das war, als
ſich urplötzlich das Gitter der Kaiſertreppe öffnete und vom Kaiſer=
ſaal
, aus dem Kreiſe ſeiner Nachfolger herabſchreitend, Karolus
Magnus in großem Krönungsornate, umgeben von den Getreuen,
ſeines Hofſtaates in der Halle erſchien, um in zündenden Worten die
Verſammlung zu begrüßen. Mit brauſendem Jubel wurde ſein
Hoch auf den Kaiſer Wilhelm, den Bauherrn des neuerſtandenen
Reichs aufgenommen. Hiermit war die offizielle Feier, ſo effektvoll
wie ſie begonnen, auch zum effektvollen Ende geführt. Was nun=
mehr
noch folgte, wir haben es ſchon kurz angedeutet, wer aber
das wirkliche Ende dieſes Begrüßungsabends' genau konſtatieren
will, der mag ſich darüber bei denjenigen Kellnern des Cafe Bauer
informieren, welche am Montag den Morgendienſt hatten.
8t Frankfurt, 16. Auguſt. Das Gartenfeſt zu Ehren des
hier tagenden Deutſchen Ingenieur= und Architektenver=
eins
hatte geſtern abend, bei prächtigſter Witterung, wohl über
5000 Perſonen in den zoologiſchen Garten geführt. Doppelkonzert,
Illumination und Serenade auf dem Weiher fielen brillant aus.
Direkt von den Rennen war der Prinz von Wales in den zoologi=
ſchen
Garten gefahren, woſelbſt er ungeachtet des Feſtes ein großes
Diner gab, an welchem der Herzog von Cambridge, Prinz Nikolaus
von Naſſau, Prinz Hermann zu Sachſen=Weimar ꝛc. teilnahmen.
Das Menu ſowie das ganze Arrangement erfreuten ſich des be=
ſonderen
Beifalls der hohen Herrſchaften.
Die HeidelbergerFeſtrede des Profeſſors Kuno
Fiſcher wird in der N. Z. Z. von Hans Thunichtgut geſchil=
dert
wie folgt: Als Alle in der Kirche drinnen, traten einige
ſchwarze Männer in die Erſcheinung, muſterten aufmerkſam, ob
jeder auf dem richtigen Platz ſäße, zogen dann rieſige Hausſchlüſſel
aus der Hoſentaſche, ſchloſſen ſämtliche Kirchenthüren ab und ver=
ſchwanden
lautlos wie jene drei ſchwarzen Männer im Tin Ogle=
welche
die ſchöne Mable lebendigen Leibes einmauerten. Wir dach=
ten
, es ſollte nur niemand mehr in die Kirche hinein. Gräßliche
Enttäuſchungl Keiner ſollte mehr heraus und dem Schrecklichen ent=
weichen
, das alsbald hereinbrach. Um zwölf Uhr verſuchte ein
Trupp entſchloſſener Männer, in der Mitte eine Anzahl leblos ge=
wordener
Profeſſorentöchter bei ſich führend, mit Gewalt aus der
Kirche auszubrechen. Die ſchweren Thorriegel wichen nicht und die
ſchwarzen Männer, welche die Schlüſſel in der Taſche trugen, ſtan=
den
inzwiſchen hohnlächelnd draußen. Sie antworteten auf die
inſtändigſten Bitten und das herzzerreißendſte Flehen nur durch ein
Guckloch: Wenn wir jetzt aufmachen, dann rennen Alle weg und
Fiſcher iſt noch lange nicht fertig.: Gegen ein Uhr verbreitete ſich
in der Stadt das Gerücht: Kuno Fiſcher habe den Großherzog ge=
tötet
, auch der ganze Hof läge erſchlagen zu ſeinen Füßen, nur der
deutſche Kronprmz, ein Hüne an Geſtalt und ſiegreich in den Stra=
pazen
dreier Feldzüge, wehre ſich noch mit ſchwindender Kraft gegen
den dreiſtündigen redneriſchen Anſturm des grimmigen Profeſſors.
Kaiſer Nero erſtickte bei einem Mahle ſeine erſchreckten Gäſte unter
einem Wolkenbruch natürlicher Roſen.
Fiſcher ließ uns bei
der Feſtrede in einem Meer künſtleriſcher Redeblumen verröcheln.
Während drinnen einer nach dem andern zu endloſem Schlum=
mer
langſam dahinſank, erfüllte draußen Wehklagen und Jam=
mer
die Gaſſen und Märkte. Eine große dunkle Menſchen=
welle
drängte ſich brauſend um das verrammelte Gotteshaus.
Herzerſchütternde Töne über das gräßliche Schickſal der einge=
ſchloſſenen
Angehörigen ſtiegen gen Himmel und wurden von innen
mit thränenreichen Seufzern beantwortet. Endlich, endlich brachen
die Pforten auf. Eine pflichtgetreue Dienſtmagd war hineinge=
drungen
, um ihre eingeſperrte Herrin zu retten. Dieſes Mädchen
wurde unſer Winkelried und brach der Freiheit eine Gaſſe. Unter
den Klängen des Mendelſohn'ſchen Lobgeſanges flüchteten wir auf
die Straße. Um halb 3 Uhr nachmittags war die Kirche geleert;
um 9 Uhr früh hatte ſie ſich gefüllt gehabt. Kein Wunder, daß
noch am ſelbigen Abend der deutſche Kronprinz abreiſte, um nicht
einer Wiederholung redneriſcher Ausſchreitungen bei den Ehren=
promotionen
ausgeſetzt zu ſein.
Litterariſches.
Ein treffliches Porträt von Franz Liszt bringt die ſoeben
erſchienene Nr. 33 der Gartenlauben
Der meiſterhaft ausge=
führte
Holzſchnitt verdient ſchon darum beſondere Beachtung, weil
ihn Liszt ſelbſt ſeiner Leit als das beſte ſeiner Portraits bezeich=
net
hat.
Tageskalender.
Mittwoch, 18. Auguſt: Friedhofs=Feier und Monatsverſammlung
des Kriegervereins Darmſtadt. Kaffee=Konzert im Saalbau.
Freitag. 20. Auguſt: General=Verſammlung der Ortskrankenkaſſe
Merkurz in der ſtädtiſchen Turnhalle.
Mittwoch, 25. Auguſt: Feier des Ludwigs=Feſtes, verbunden mit
Verloſung, in der Knaben=Arbeits=Anſtalt. Ausflug des Lokal=
gewerbvereins
Darmſtadt nach Offenbach.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.