149.
ſhrgang.
Wonnementgpreis
vlertelährtlich 1 Mark 50 Pf. d.
Brilngerlohn. Auzwaͤrtz werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu. 1 Mark 50. Pf.
pro Quartal inch. Poſtaufichlag.
rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2üplIIttp udltthurlungvbihit.
Inſerate
werdenangenommen: inDarmſtadt
von der Expeditlon, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärtz
von allen Annonten=Expeditonen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisanits, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
4e 155a.
Donnerstag den 12. Auguſt.
1886.
am 24. Auguſt in Gernsheim,
Groß=Gerau.
„ 25.
Berlin, den 3. März 1886.
B e k a n n t m a ch u n g,
den Ankauf von Remonten pro 1886 betreffend.
Zum Ankaufe von Remonten im Alter von drei und ausnahmsweiſe vier Jahren ſind im Bereiche des
Großherzog=
thums Heſſen=Darmſtadt für dieſes Jahr nachſtehende, Morgens 8 Uhr beginnende Märkte anberaumt worden und zwar:
am 19. Auguſt in Groß=Bieberau,
am 21. Auguſt in Lampertheim,
20.
„ Bickenbach,
„ Alzey,
„ 23.
Die von der Remonte=Ankaufs=Commiſſion erkauften Pferde werden zur Stelle abgenommen und ſofort gegen Quittung
baar bezahlt.
Pferde mit ſolchen Fehlern, welche nach den Landesgeſetzen den Kauf rückgängig machen, ſind vom Verkäufer gegen
Er=
ſtattung des Kaufpreiſes und der Unkoſten zurückzunehmen, ebenſo Krippenſetzer, welche ſich in den erſten achtundzwanzig
Tagen nach Einlieferung in den Depots als ſolche erweiſen. Pferde, welche den Verkäufern nicht eigenthümlich gehören, oder
durch einen nicht legitimirten Bevollmächtigten der Kommiſſign vorgeſtellt werden, ſind vom Kauf ausgeſchloſſen.
Die Verkäufer ſind ferner verpflichtet, jedem verkauften Pferde eine neue ſtarke rindlederne Trenſe mit ſtarkem Gebiß
und einer Kopfhalfter von Leder oder Hanf mit zwei mindeſtens zwei Meter langen Stricken ohne beſondere Vergltung
mitzugeben.
Um die Abſtammung der vorgeführten Pferde feſtſtellen zu können, iſt es erwünſcht, daß die Deckſcheine möglichſt
mitge=
bracht werden, auch werden die Verkäufer erſucht, die Schweife der Pferde nicht zu coupiren oder übermäßig zu verkürzen.
[3347
Kriegs=Miniſterium, Abtheilung für das Remonte=Weſen.
ekanntmnchung.
Im Intereſſe der ſtädtiſchen Anlagen und Promenaden und aus Anlaß
ſtatt=
gehabter Beſchädigungen derſelben durch Hunde, bringen wir die Beſtimmungen
des Polizei=Reglemenks vom 26. April 1878, betr. die Beaufſichtigung der Hunde,
hiermit in Erinnerung.
Nach. 8 1 des genannten Reglements iſt es unterſagt, Hunde in den ſtädtiſchen
Anlagen und den dazu gehörigen Fuß=Alleen und Wegen frei - d. h. ohne daß
ſie an einer kurzen Leine oder dergl. gehalten werden - umherlaufen und die
Ge=
büſche, Grasplätze und Beete in denſelben betreten zu laſſen.
Als ſolche Anlagen haben nach jeuem Reglement und ſpäteren
Zuſatzbeſtim=
mungen zu gelten:
a) die eingegäunten Theile des Bahnhofsplatzes;
b) die Anlagen von dem früheren Rheinthore bis zur Cavallerie=Kaſerne zwiſchen
der Bahnhofs= und Kaſerneſtraße;
die Anlage zwiſchen der Main=Reckar=Bahn und dem Exerzierplatz;
d) die eingezäunten Theile des Wilhelminenplatzes;
e) die Anlagen um die Stadtkapelle;
4) der Wilhelmsplatz (zwiſchen Alice=, Liebig= und Wendelſtadtſtraße).
Die Geldſtraſe beträgt bis zu 30 Mk. Auch ſollen die Hunde, welche nicht
an der Leine geführt werden, eingefangen und dem Waſenmeiſter überliefert werden,
wenn der Eigenthümer nicht zur Stelle iſt und den Hund in Gewahrſan
nehmen kann.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
ſ7988
Ohly.
Submiſſion.
Zur Vergebung von Weißbinder=
Ar=
beiten im Betrage von 1677 Ml. 76 Pf.
iſt Termin auf
Freitag den 13. Auguſt,
[2918
früh 10 Uhr,
anberaumt.
Offerten mit der Aufſchrift „
Submiſ=
ſion auf Uebernahme von Weißbinder=
Arbeiten' ſind zum genannnten Termin
einzureichen. Koſtenanſchlag und
Be=
dingungen liegen im Büreau aus.
Artillerie=Depot Darmſtadt.
Pfünder=Verſteigerung.
Freitag den 13. d. M., Vormittags
9 Uhr,
werden im Pfandlokal, kl. Ochſengaſſe 12,
gegen Baarzahlung verſteigert:
2 Kleiderſchränke,
2 kleine Schränkchen,
3 Wanduhren,
3 ſilberne Taſchenuhren.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1886.
17951
Scharmann,
Großherzoglicher Pfandmeiſter.
500
M 155a
1928
Aufforderung der Pfandſchuldner
und
Pfänder=Verſteigerung.
Die Schuldner des hieſigen ſtädtiſchen Pfandhauſes, deren Pfänder in den
Monaten Oktober 1885 bis incl. März 1886 fällig waren, werden hierdurch
auf=
gefordert, ſolche bis zum 10. September d. Js. einzulöſen, oder die
Pfand=
ſcheine prolongiren zu laſſen, widrigenfalls dieſe Pfänder
Montag den 1. Oktober d. Js., Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert werden.
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß füllige Pfänder, welche
weder ausgelöſt, noch prolongirt worden ſind, vor dem Verſteigerungs=Termin
umverſetzt ſein müſſen, indem während der Verſteigerungstage die
Umverſetzun=
nicht mehr ſtattfinden kann.
Darmſtadt, am 11. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7989
Ohly.
Bekanntmuchunz
Die zum Konkurs des Zimmermeiſters W. Schupp gehörigen Immobilien:
Meter.
Nr.
Flur.
1302³⁄₁₀0 172 Hofraithe Dieburgerſtraße,
III.
III.
1303¾oo 123 Grabgarten daſelbſt,
961 Hofraithe mit Zimmerplatz, Schloßgarten=
4
541⁵⁄₁₀
ſtraße,
ſollen Montag den 16. Auguſt d. Js., Vormittags 10 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[7990
Harres.
r8
4r.Fe.)
BUssboden-Glahl-Laok
Hon suas
l.
Aing=
Al=
geruchlos und ſchnell trocknend.
Eignet ſich durch ſeine praktiſchen Eigenſchaften und Einfachheit der
An=
wendung zum Selbſt=Lackiren der Fußböden.- Derſelbe iſt in verſchiedenen
Farben (deckend wie Oelfarbe) und farblos ſnur Glanz verleihend) vorräthig.
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Frann Christoph, Borlin
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Erfinder und alleiniger Fabrikant des üchten Fußboden=Glanzlack.
Niederlage in Darmſtadt bei Friedr. Schaeſer.
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Einkochgläſer
„
Einmach= und Geléegläſer,
Wein=, Bier= und Liqueurgläſer,
Punſch=, Wein= und Liqueur=Service.
Alles in großer Auswahl und
billige Preiſe.
W. Castam,
Darmstadt, 20 Rheinstr. 20.
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[799
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7.
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Reineclauden,
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Eliſabethenſtraße 1. (7993
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ein wohlgepflegtes ſchönes Geſicht ſieht
und eine zarte Haut erblickt. Bei
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unreinigkeiten, wie Hitzblättchen, Miteſſer,
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man deshalb die ſo beliebt gewordene
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[7547
u.
58
91h
8½
12
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Mais, Maisschrot,
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Boggen- und Waizenkleien,
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Gelegenheit zu benützen.
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föinrich Röhrich;
gegenüber der kath. Kirche.
10
119
[7994
Hornstroh
wird angekauft.
Poſthalterei.
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Essig
mpfiehlt
[7995
Friedr. Schaefer.
8
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[7996
A7L. Burkhardt, Rheinſtraße.
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1
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C. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (4819
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Hummern,
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Aal,
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oGebL. Aoſnger,
1145
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(7997
242
24
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zsaghleſte Qualitäten, werden nur noch kurze
810
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oialkl ſabethen= u. Louiſenſtraße 42, 2. St.
Eine Frau empfiehlt ſich beſtens zum
C. und Ankloiden der Todton.
Br. Caplaneigaſſe 49, 2 Tr. h. (7363
Vereinigte
Geſellſchaft.
Donnerstag den 12. Auguſt, bei günſtiger Witterung,
von 6 Uhr:
Concerk im Garten.
ausgeführt
von dem Muſikcorps des Naſſauiſchen Artillerie=
Regiments Nr. 27.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
ſ7973
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
Gaalbau Darmstadt.
Donnerstag den 12. Auguſt 1886, Abends von 18 bis 11 Uhr:
8
Arosses Hülitär-Concert
C. Abtheilune Streichmusil),
von der Kapelle des Großh. Heſſ. 2. Dragoner=Regiments Nr. 24,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn F. Stützel.
Entrée 40 Pfg. Kinder 10 Pfg.
Eintrittskarten zu 10 Stück für 2 Mk. ſind außer den bekannt gegebenen
Ver=
kaufsſtellen auch an der Saalbaukaſſe zu haben.
Programme an der Kaſſe.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert in den Sälen ſtatt.
2
1
Helhger Hreuzber;
Donnerstag den 12. Auguſt 1886:
10
AUOdud
ſ6l.
46
Auf vielſeitigen Wunſch:
Wiederholung des Wiener Abond
Suppé, Strauss, Millöcker,
ausgeführt von der Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Inf=(Leibg.=Meg. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. Hilge.
8000
Das Programm wird nach Bedarf ausgedehnt.
Kinder 10 Pfo.
Anfang 6 Uhr.
Entrée 40 Pfg.
Nachdem nunmehr Alles erledigt iſt, was mit dem kürzlich dahier abgehaltenen
Mainthal-Längerbundes-Lest
zuſammenhängt, ermangelt der Feſt=Ausſchuß nicht, allen denjenigen ſeinen wärmſten
Dank auszuſprechen, welche zum Gelingen des Feſtes beigetragen haben, ſei dies
nun A och.perſönliche Mitwirkung geſchehen, oder durch pecuniäre Förderung des
Unche Ruhens in einer oder der anderen Weiſe.
ver- Sammelliſten, ſowie die vollſtändige Abrechnung, werden noch bis zum
20. d. Mts. zur Einſicht der Intereſſenten bei dem Rechner der Vereinigung, Herrn
[8001
Kaufmann A. J. Supp, Schuſtergaſſe Nr. 3, zur Verfügung gehalten.
p. .
p
4089) Aliceſtraße 23 am
Wilhelms=
platz die Beletage, beſtehend aus 6
Zim=
mern, Küche, 3 Dachkammern ꝛc., per 1.
Oktober c. zu vermiethen. Näheres
da=
ſelbſt parterre, Nachmittags.
4448) Soderſtraße 82, 2. St., vier
Zimmer nebſt Zubehör. Näheres daſelbſt.
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4748) Heidelbergerſtr. 7
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ſtraße 23 Hochpart. links, Nachmittags.
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ſaͤrden ꝛc. per 1. October c. zu vermiethen.
Näheres Aliceſtr. 23 parterre Nachm.
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zu vermiethen. Näheres zu erfragen
Lie=
bigſtraße 13½.
7511) Heidelbergerſtraße 45 die
Beletage, 5 große Zimmer, Küche,
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kammer, Balkon, 3 Manſarden=, 1
Sou=
terrainzimmer, Gartenantheil, per 1.
Sep=
tember beziehbar.
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3 Zimmer nebſt Zubehör, Anfang Nov.
zu beziehen.
7787) Grafenſtr. 31 im Seitenbau
eine kleine Wohnung zu vermiethen.
7790) Schulſtraße 14 der 3. Stock:
4 Zimmer nebſt allem Zubehör,
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gerichtet, Waſſerltg. ꝛc., ſofort zu verm.
7858) Friedrichſtraße 36 zunächſt
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ſchöne Wohnung, beſtehend aus 6
Zim=
mern mit allem erforderlichen Zubehör
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J. Glückert, Bleichſtr. 29.
7874) Lautenſchlägerſtraße 36 eine
Wohnung zu verm. Zu erfr. i. Hinterb.
7961) Riedeſelſtr. 35 in der Beletage
3 Zimmer, Küche ꝛc. an eine ruhige kleine
Familie alsbald zu vermiethen.
8002) Schützenſtraße 17 eine
Man=
ſardewohnung, 3 Zimmer, Küche nebſt
allen Bequemlichkeiten, an eine ruhige
Fa=
milie per 1. Nov. zu vermiethen. Näh.
im Seitenbau.
8003) Kiesſtr. 20 Neubau) eine
Wohnung, 1. Stock, 3 Z., Küche,
Mitge=
brauch d. Waſchk. u. Bleichpl., 15.
Okto=
ber zu beziehen. Preis 280 M.
7318) Ballonplatz 11 im 1. Stock
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7433) Caſerneſtraße 64 Manſarde
ein möblirtes Zimmer ſofort.
R6 155a
8004) Alexanderſtr. 14 parterre,
nächſt d. Caſerne, ein oder 2 elegant
möblirte Zimmer zu vermiethen.
8005) Mathildenplatz 3, 2 Stiegen
hoch, ein kleines möbl. Zimmer zu verm.
Eiarreriiher.
freirreee.
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Stelle als Hausmädchen für ſofort.
Kirch=
ſtraße I7.
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Laufdienſt. Große Caplaneigaſſe 16.
8008) Eine alleinſtehende Frau ſucht
Laufdienſt. Obergaſſe 14.
8009) Eine kinderl. Wittwe geſetzten
Alters, mit beſten Zeugniſſen, ſucht Stelle
in kl. Haushalt oder als Haushälterin.
Stellenb. Röſe, Schützenſtr. 14, part.
ſFin junger Mann ſucht ſeine freie
C Zeit nach Schluß der Büreauſtunden
mit ſchriftlichen Arbeiten, auszufüllen.
Näheres in der Exped. d. Bl. (8010
7980) Gutempfohlenes Dienſtmädchen
ſofort geſucht. Näheres Eliſabethenſtr. I.
7941) Geſucht eine tüchtige
für ein Manuſakturwaarengeſchäft.
Offerten nebſt Angabe ſeitheriger
Thä=
tigkeit, ſowie Gehaltsanſprüche unter
f. L. 100 an die Expedition d. Bl.
7942) Ein ſehr geübtes Nähmädchen
geſucht. Heidelbergerſtr. 11.
7943) Ein ſolider, unverheiratheter
7707) Zu vermiethen
Schützenſtr. 8 ein gut möblirtes
Zimmer mit Kabinet an einen
ruhi=
gen ledigen Herrn.
Gutempfohlenes Mädchen
für Küche u. Hausarbeit ſofort geſucht.
Näheres von früh 8 bis 3 Uhr
Alice=
ſtraße 25 parterre.
(7719
gegen guten Lohn zum baldigen Eintritt
geſucht. Nur Bewerber mit, auter
Zeug=
niſſen finden Berückſichtigun,
geres
10.
in der Expedition d. Bl.
8011) Ein junger Menſch, nicht unter
17 Jahren, welcher fahren kann, geſucht.
Poſthalterei.
Kindermädchen.
Ein älteres Kindermädchen für
Nach=
mittags wird zum ſofortigen Eintritt
ge=
ſucht. Ludwigsplatz Nr. 7, 2. Stock.
1722) Zwei gute Schreiner
geſucht. Kiesſtraße 49.
iſt bis Ende Auguſt verreiſt; die
Herren:
Dr. Buzmann, Heinrichſtr. 73,
Dr. Maurer, Hölgesſtr. 16,
Dr. Wilh. Orth. Steinſtr. 25,
Dr. Stimmel. Neckarſtr. 1.
werden die Güte haben, denſelben
zu vertreten.
[7983
VerLoren.
Am Sonntag den 8. d. M. wurde auf
dem Weg von der Soderſtr. über d.
Markt=
platz u. durch das Schloß nach dem
Wil=
helmsplatz ein Portemonnaie m. Inhalt
verloren. Der redliche Finder wird
ge=
beten, dasſelben Liebigsſtr. 9 gegen eine
[8013
gute Belohnung abzugeben.
6000 Mark
auf erſte Hypothek anfangs Seplember
auszuleihen geſucht. Näheres Exped. (8014
Woog 11. Auguſt 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 373 Mtr.
Lufttemperatur 160 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 180 R.
Voogpoſizeiwache.
E
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 14. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Predigt um 8 Uhr 45 Min.
Sabbathausgang um 8 Uhr — Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 14. Aug.: Vorabend 6 Uhr 45 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr-Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 15. Aug. an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
NB. Montag den 16. Auguſt:
Chamischo osor beaw.
Darmſtadt, 12. Auguſt.
Deutſches Reich. Kaiſer Wilhelm und Prinz Wilhelm von
Preußen ſind am 10. nachmittags 5 Uhr in Salzburg eingetroffen,
wo ſie im „Europäiſchen Hofe; abſtiegen. Prinz Wilhelm kehrte
von dort nach Reichenhall zurück, von wo er ſich mit ſeiner
Ge=
mahlin demnächſt nach Bahreuth begeben und vorausſichtlich am
23. im Marmorpalais in Potsdam eintreffen wird.
Fürſt Bismarck beſuchte am 10. Vormittags den Grafen
Kal=
nocky, welcher am Abend dem Reichskanzler einen Abſchiedsbeſuch
machte. Fürſt Bismarck wird wahrſcheinlich bis zum 24. in Gaſtein
verweilen.
Der ſeitherige deutſche Militär=Bevollmächtigte in Petersburg,
General v. Werder, iſt zum Gouverneur von Berlin ernannt worden.
Miniſter v. Giers iſt am 10. nachmittags von Berlin nach
Franzensbad abgereiſt, nachdem er vorher noch einen Beſuch im
Unterſtaatsſekretär Graf
auswärtigen Amte abgeſtattet hatte.
Berchem gab Herrn v. Giers das Geleite zum Bahnhof.
Zur Teilnahme an der Biſchofskonferenz in Fulda ſind di=
Erzbiſchöfe von Köln und Poſen, die Biſchöfe von Limburg, Hil
desheim, Ermland, Münſter, Osnabrück und Trier perſönlich
ein=
getroffen. Der Fürſtbiſchof von Breslau iſt durch den Domherrn
Franz. das Bistum Culm durch den deſignierten neuen Biſcholf
Redner, das Bistum Paterborn durch den Domherrn Schulte
ver=
treten. Biſchof Haffner von Mainz wird der Konferenz beiwohnen.
Noa
Am 10. früh 8 Uhr fand die Eröffnung der Konferenz im
Prieſter=
ſeminare unter dem Vorſitz des Erzbiſchofs von Köln ſtatt. Die
Verhandlungen dürften am Donnerstag beendet ſein.
Heſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſeph verließ am 11. früh
4 Uhr Gaſtein. Die Ankunft in Iſchl erfolgte um 10½ Uhr. Am
10. vormittags empfing Graf Kalnocky den Beſuch des Grafen
Herbert Bismarck.
Am 10. ſind der Corpskommandant General Pajaeſav aus Wien
und Miniſterpräſident Tisza aus Geszt in Peſt eingetroffen.
Der öſterreichiſche Reichsrat wird vorausſichtlich am 25.
Sep=
tember zuſammentreten.
Kriegsminiſter Byland veröffentlicht einen Erlaß an die
Prüf=
ungskommiſſionen für Reſerve=Offiziere, unter Hinweis auf
be=
ſtehende Weiſungen, daß keinem Einjährigen die
Offiziersbefähig=
ung zuzuerkennen ſei, welcher der deutſchen Sprache nicht für
den Dienſtgebrauch hinreichend mächtig ſei.
In Gran, Großwardein, Veszprim, Roſenau und Raab haben
zahlreich beſuchte Volksverſammlungen ſtattgefunden, die ihre
Zu=
ſlimmung zu der in Peſt gefaßten Reſolution in der Militär=Affaire
ſausſprachen. In Gran haranguierte Abgeordneter Polonhi, in
Vesz=
prim Karl Eötvös die Maſſen. Die Raaber Volksverſammlung
beſchloß, ihre Reſolution durch den Staatsſekretär Baroß dem
Reichstage unterbreiten zu laſſen. Die Ordnung wurde nirgends
geſtört.
Zranſtreich. Einem am 10. eingetroffenen Telegramm des
Pariſer „Univers' aus Rom zufolge wäre ein definitives
Abkom=
men betreffend die diplomatiſche Vertretung des heiligen Stuhles
m Peking unterzeichnet.
Ueber den Hergang bei der Veröffentlichung der Briefe
Bou=
langers an den Herzog von Aumale wird aus anſcheinend gut
unter=
richteter Quelle nachfolgendes mitgeteilt: „Aumale ſträubte ſich auch
int der Verbannung noch, die Briefe ſeines ehemaligen Untergebenen
ud jetzigen Verfolgers, die den meiſten Häuptern der orleaniſtiſchen
Partei gelegentlich zu Geſicht gekommen waren, ans Licht zu ziehen.
Gegenüber dieſer hartnäckigen Zurückhaltung entſchloß ſich einer der
ſip urnaliſtiſchen Vorkämpfer des Königtums auf eigene Fauſt
vor=
zugehen. Mit einem ausgezeichneten Gedächtnis begabt, rekonſtruierte
dieſer für das „Journ. de Bruxelles; korreſpondierende Heißſporn
die weſentlichen Sätze des Dankſchreibens vom 8. Mai 1880.
Ab=
ſichtlich flocht er in dieſen dem General Boulanger
untergeſchobe=
nen Text an verſchiedenen Stellen den Ausdruck,Ew. königl. Hoheit:
ein, vorausſehend, daß dieſe thatſächlich von dem Briefſchreiber nicht
gebrauchte Form ihn zur Ableugnung ermutigen würde. Dieſe
Vorausſicht beſtätigte ſich, und der Kriegsminiſter läugnete um ſo
entſchiedener, je mehr er aus der offenbar ungenauen Wiedergabe
ſeines Briefes folgern zu dürfen glaubte, daß das ihn bloßſtellende
Orginal längſt nicht mehr vorhanden ſer. Sein Läugnen zwang
den Herzog von Aumale, den die radikalen Blätter mit
ſtrafrecht=
licher Verfolgung wegen Urkundenfälſchung und Verläumdung
be=
drohten, mit dem echten Schreiben hervorzutreten, welches ſich von
dem apokryphen nur durch ſeine noch unterwürfigere Sprache
unter=
ſchied. Boulanger ſeinerſeits, in der Meinung, beide veröffentlichte
Lesarten ſeien von dem Herzog in die Blätter gebracht worden,
eſtärkte ſich in der Ueberzeugung, daß der zweite Text wie der
erſte aus dem Gedächtnis zuſammengeſtellt ſeien, und daß man ihm
leinen der beiden in ſeiner eigenen Handſchrift werde unter die
Augen halten können. So läugnete er denn immer rückſichtsloſer,
ſeinen Gegnern keine andere Wahl mehr laſſend, als die
Rechtfer=
igung ihrer Behauptungen mittelſt Abdruckes der Facſimiles.
England. Das Unterhaus, welches ſich ſeither nur mit der
Be=
idigung ſeiner Mitglieder beſchäftigte, hat ſich am 10. bis zum 19.
M. vertagt.
Nach Belfaſt ſind am 10. weitere 1000 Mann Infanterie und
Lavallerie abgegangen. Der Oberrichter von Dublin begab ſich am
d. nachmittags nach Belfaſt, um für die Dauer der Unruhen alle
ſöheren Milizoffiziere zugleich zu Spezialrichtern zu beſtellen.
Am 9. abends fanden in Belfaſt noch mehrfache Ruheſtörungen
tatt, welche indeß raſch unterdrückt wurden; die Nacht verlief indeß
uhig. - Am 10. haben ſich die Ruheſtörungen infolge der
Entfal=
ung bedeutender militäriſcher Kräfte nicht wiederholt. Falls die
lnruhen ſich erneuern, wird die Verhängung des
Belagerungszu=
tandes erfolgen.
Welgien. Auf Befehl des Kriegsminiſters haben ſämtliche in
rüſſel befindliche Truppen für k. Sonntag den 15. Bereitſchaft in
en Kaſernen.
Das Geſchworenengericht zu Lüttich verurteilte am 10. Wagener
nd Rutters als Anſtifter der Plünderungen und Ruheſtörungen
n Lüttich im Monat März zu fünfjähriger Einſchließung und
zehn=
ähriger Polizeiaufſicht.
Itatien. Der Papſt empfing am 10. d. den franzöſiſchen
Bot=
chafter am Vatikan, mit dem er die Pekinger Nuntiatur beſprach.
Herbten. Der König traf am 9. d. abends aus Niſch in
Bel=
rad ein.
155a
1931
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Oberſt v. Scebeck, Kommandeur des 1. Großh. Inf.=Regts.
Nr. 115, den Oberſtlieutenant Weinberger vom Heſſiſchen Feld=
Art.=Regt. Nr. 11, den Kreisrat Haas, den Regierungsrat v.
Grol=
man; zum Vortrag den Geheimen Staatsrat Hallwachs, den
Miniſterialrat Dr. Draudt, den Hoftheater=Sekretär Winter.
Militärdienſtnachrichten. Die Aſſiſtenzärzte 1. Klaſſe
der Landwehr Dr. Schwarz vom 2. Bat. 3. Großh. Heſſ.Landw.=
Regts. Nr. 117. Dr. Rapp vom 1. Bat. 1. Großh. Heſſ. Landw.=
Regts. Nr. 115. wurden zu Stabsärzten der Landw. befördert:
Dr. Vierheller, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. 3. Großh.
Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 117. mit ſeiner bisherigen Uniform, der
Abſchied bewilligt; Bertram, Oberſtlt. la suite des 7. Weſtfäl.
Inf.=Regts. 56 und beauftragt mit der Führung desſelben, unter
Belaſſung der Uniform dieſes Regiments, zu den Offizieren der
Armee verſetzt.
Statt des 2. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 24,
welches wegen Erkrankungen unter den Pferden eines Badiſchen
Dragoner=Regiments zur Teilnahme an den Kaiſer=Manövern in
Elſaß befohlen iſt, wird das Huſarenregiment Nr. 13 (
Bocken=
heim und Mainz) ſich an den Manövern der Großh. (25.) Diviſion
beteiligen. Wie wir vernehmen, wird fragliches Regiment zunächſt
in dem Griesheimer Barackenlager untergebracht.
Die Manöver der 22. und 25. Diviſion werden ſich
dies=
mal in der Nähe von Gießen abſpielen. Während die Großh.
Heſſiſche Diviſion ihre Uebungen in den Kreiſen Friedberg und
Büdingen abhält, kommt die 21. Diviſion (Garniſonen Frankfurt,
Mainz, Hanau, Marburg, Hofgeismar) noch näher an Gietzen heran.
Vom 8. bis 14. September werden in den Kreiſen Wetzlar und
Gießen Detachementsübungen der 42. Infanterie=Brigade unter dem
Kommando des Generalmajors Stockmarr abgehalten.
In den
Nächten vom 10. bis 14. September biwakiert jedesmal ein Drittel
der Truppen. Am 16. 17. und 18. September manövrieren die
Truppen der 21. Diviſion gegen einander zwiſchen Butzbach, Lich
und Gießen. Die Manöver beider Diviſionen gegen einander finden
am 20., 21. und 22. September zwiſchen Gießen und Staden ſtatt,
wobei die Truppen biwakieren.
D. 3t9.
Im Juli d. J. wurden auf der Krankenabteilung des
ſtädtiſchen Hoſpitals 211 Perſonen verpflegt, gegen 246 im
gleichen Monat des Vorjahrs. Von den Aufgenommenen waren
99 zahlende Kranke und 14 Mitglieder der Dienſtbotenkrankenanſtalt:
der Reſt von 98 beſtand aus Armenkranken, darunter 26 von auswärts
zugereiſte.
C Welch erfreulichen Aufſchwung unſere Victoriaſchule,
trotz der gewichtigen Konkurrenz der hier in größerer Zahl noch
beſtehenden renommierten Privatinſtitute, gewonnen, zeigt die
Ver=
gleichung der Ergebniſſe des Schuljahres 1879,80 mit den nunmehr
vorliegenden des Schuljahres 188586. Die Schülerzahl iſt in dem
fraglichen Zeitraum von 6 Jahren von 437auf 544, demgemäß auch
die Schulgeldeinnahme von 29024 M. 50 Pf. auf 35919 M.
ge=
ſtiegen. Von den Schülerinnen des Schuljahres 1885ſ86 gehörten
466 unſerer Stadt an; die übrigen 78 waren Auswärtige.
Im ſtädtiſchen Pfründnerhaus an der Frankfurterſtraße
wurde im Juli d. J. 1 Mann neu aufgenommen; Inſaſſenbeſtand
23
nunmiehr 22 Männer und 21 Frauen. - Im Armenhaus an der
Pallaswieſenſtraße ſind 8 Männer, 1 Frau und 3 Kinder ab=
da=
gegen 6 Männer, 4 Frauen und 2 Kinder zugegangen.
Inſaͤſſen=
beſtand zu Ende des Monats 24 Männer, 24 Frauen und 26
Kin=
der, zuſ. 74 Verſonen.
2 Am Sonntag nachmittag wurde einem zweijährigen Mädchen
in der Frankfurterſtraße von 4 Knaben ein goldenes Kettchen vom
Halſe abgemacht und entwendet. — Aus einem Stall in der
Beſ=
ſunger Heidelbergerſtraße hat ein Taglöhner verſchiedenes
Hand=
werkszeug entwendet.
Am Dienstag nachmittag gelang es der
Schutzmannſchaft den Butterdieb in der Perſon eines ſchon oft mit
Gefängnis und Zuchthaus beſtraften Taglöhners aus Nieder=Kinzig
in einer Wirtſchaft in Beſſungen zu ermitteln und wurde derſelbe
in das Polizeigefängnis eingeliefert. In deſſen Beſitz fanden ſich
noch etwa 6 Pfund Butter. — Einem dahier beſchäftigten
Bäcker=
geſellen wurde am Dienstag nachmittag ein Portemonnaie mit ca.
19 M. Inhalt aus ſeiner Schlafſtube entwendet. - In der
Heidel=
bergerſtraße kam eine zur Beleuchtung einer Bauſtelle dienende
Sturmlaterne abhanden. — Einem Kaufmann kam am Dienstag
abend in einer hieſigen Wirtſchaft ſein Portemonnaie mit circa
150 M. Inhalt abhanden. — Dienstag nacht verſuchten zwei
Un=
bekannte einen Spezereiladen im hohlen Weg zu erbrechen, wurden
aber durch Hausbewohner noch rechtzeitig bemerkt und ergriffen
die Flucht.
Jugenheim, 11. Auguſt. Donnerstag den 12. Auguſt,
nach=
mittags ½5 Uhr, findet im Hotel zur goldenen Krone, zum Beſten
der Anſchaffung einer neuen Orgel für die hieſige Kirche, unter
dem Protektorate Sr. Großh. Hoheit des Prinzen Alexander
und Durchlauchtigſter Gemahlin, ein großes Konzert ſtatt.
501
193¾
R 155a
Ihre Mitwirkung haben dabei zugeſagt die Hofſängerin Fräul. Roth,
Schauſpielerin Fräul. Jenny Himmighoffen von Straßburg, Herr
Kammerſänger Feßler und Herr Profeſſor Ernſt Pauer, Großh.
Hof=
konzertmeiſter, Kaiſ. Königl. Oeſterr. Kammervirtuos.
Wie der „Starkenb. Bote- mitteilt, wird in Unter=
Schön=
mattenwag demnächſt ein Generalforſtmeiſter aus England mit
6-7 indiſchen Forſtleuten eintreffen, um in den fiskaliſchen
Wal=
dungen bei Schönbrunn die Eichenholzkultur und beſonders den
Rindenſchlag eingehend zu ſtudieren.
Worms, 11. Auguſt. Mit dem geſtrigen Tage gelangten die
Feſtlichkeiten des XVI. Mittelrhein. Turnfeſtes zu ihrem
Ab=
ſchluſſe. Der letzte Tag war den Fecht= und Ringübungen gewidmet,
und waren nach dem Urtheile der Preisrichter auch hier die
Lei=
ſtungen ganz ausgezeichnete. Den Löwenanteil der Fechtpreiſe trug
die Mainzer Turngeſellſchaft davon. Für Stoßfechten gelangten
16 Preiſe zur Verteilung und zwar fiel der 1. Pr. auf Herrn Wilh.
Barth von der L.=Geſ. Mainz. 2. Pr. Jean Schalk, T.=G. Mainz.
3. Pr. Georg Heil, Wiesbaden. 4. Pr. Otto Schwenk, T. G. Mainz.
5. Pr. Schnorrenberger, T.=G. Mainz. 6. Vr. G. Jung. T. G. Mainz
und Bramhart, Wiesbaden. 7. Vr. Schäffer, Offenbach. 8. Nr.
Böttcher, Offenbach. 9. Pr. A. Schalk. T.=G. Mainz. 10. Pr.
Hartmann, 11. Pr. Jung, 12. Pr. Kolb, alle drei aus Wiesbaden.
13. Pr. Keller und 14. Pr. Dankbrodt, T.G. Mainz. 15. Vr. Bern
hart und 16. Pr. Kolbe aus Wiesbaden. Für Schläger bekamen:
1. Pr. C. Schwalbach aus Mainz. 2. Pr. Schäfer von Frankfurt.
3. Pr. Berg, ebendaher. 4. Pr. W. Barth, L.=G. Mainz. 5. Pr.
Moll, 6. Vr. A. Heinrich, 7. Vr. A. Luthart, 8. Pr. R. Sattler, alle
vier von Mainz, und 9. Pr. Fritz Groß aus Biebrich. Für Säbel
gelangten 12 Preiſe zur Verteilung: 1. Pr. C. Schäfer, Frankfurt.
2. Pr. A. Riehl, Wiesbaden. 3. Pr. P. Langsdorf, Darmſtadt.
4. Pr. V. Heinrich, Mainz. 5. Pr. Schwalbach, Mainz. 6. Pr.
Groß, Bieberich. 1. Pr. Aug. Wolf, Wiesbaden. 8. Pr. M.
Röpp=
ler, Offenbach. 9. Pr. W. Rödler, Wiesbaden. 10. Vr. Fr. Frenſch,
Offenbach. 11. Pr. H. Schäfer, Offenbach, und 12. Pr. P. Moll
aus Mainz. Die beiden Ringpreiſe wurden von Frankfurtern und
zwar den Herren Mann und Arthes davongetragen. Nach
Vertei=
lung der Preiſe zogen die letzten Gäſte nach allen Richtungen ihren
verſchiedenen Heimſtätten zu, ſo daß der letzte Programmakt, das
Feuerwerk auf dem Feſtplatze, nur noch Wormſer zu Zuſchauern
hatte. Das Urteil der Feſtgäſte über den Verlauf der Feier iſt
ein=
ſtimmig darin, daß Bevölkerung und Ausſchüſſe gewetteifert haben,
den Auswärtigen den Aufenthalt in Worms ſo angenehm als
mög=
lich zu machen, und daß es den Bemühungen aller gelungen iſt ein
Reſultat zu erzielen, auf das Worms Grund hat ſtolz zu ſein.
St. Frankfurt, 10. Auguſt. Der Frankfurter Bieyele=
Klub verſendet ſoeben das Programm ſeines Herbſt=Wettfahrens.
Dasſelbe findet Sonntag den 5. September auf der Rennbahn des
Klubs ſtatt und umfaßt zehn verſchiedene Fahren, ſo daß den
Freun=
den des ſchönen Sports Unterhaltung in Fülle geboten ſein wird.
Hoffentlich hat auch der Himmel ein Einſehen, ſo daß ſich der
ver=
anſtaltende Klub für ſeine vielen Mühen und Arbeiten durch
leb=
haften Beſuch entſchädigt ſieht.
Frankfurt, 11. Auguſt. Verhaftet wurden 2 Knechte aus
Bornheim, welche im Verdacht ſtehen, das Feuer im Louiſenhoſ
angeſteckt zu haben.
Die Heidelberger Feſthalle wurde von dem hieſigen
Schützenverbande für das nächſtjährige hier abzuhaltende
Schützen=
feſt angekauft.
Das BootMainkette Iu machte am Montag morgen 7 Uhr
ſeine erſte Betriebsfahrt an unſerer Stadt vorüber. Mit wenigen
Fahrzeugen ankommend, konnte der Schlepper von hier mit 9 Zügen
Zug - 1 Schiff mit Schelch) die Bergfahrt machen. Die Koſten
ſtellen ſich für die Schiffe direkt um 10 pCt. billiger als durch
Lein=
reiter, auch geht die Fahrt durchweg doppelt ſo ſchnell und die
Schiffe gebrauchen nur die Hälfte Bedienungsmannſchaft.
Heidelberg. Die Korreſpondenzen, die dem „Figarol von hier
aus geſandt wurden, erregen wegen ihrer ſeltenen Unbefangenheit
und Obiektivität fortgeſetzt das höchſte Intereſſe. Die Schilderung
der Feſttage ſchließt Pierre Giffard, jener Korreſpondent, der
wirk=
lich ein weißer Rabe unter den franzöſiſchen Journaliſten genannt
zu werden verdient, mit folgenden Worten: „Auffallend war die
vollendete Vornehmheit der jungen Männer und jungen Mädchen,
welche um die Ehre gewetteifert hatten, bei dem im doppelten Sinne
des Wortes hiſtoriſchen Feſtzuge mitzuwirken. Die Damen waren
anmutig und viele von ihnen wahre Schönheiten.. Ich habe nach
beſten Kräften über dieſe glänzende Woche berichtet, in welcher die
den Wiſſenſchaften geweihten Huldigungen ſich mengten mit dem
lärmenden Gaudeamusgeſang der Jugend in den Kneipen. Das
alles liegt außerhalb unſerer franzöſiſchen Gewohnheiten, aber es
gibt eben außer uns noch Leute auf dieſer Erdenwelt. Solche
Ver=
anſtaltungen mahnen uns, das nicht zu vergeſſen. Was mir bei
dieſen volkstümlichen Feſten beſonders aufgefallen iſt, das iſt die
vollkommene Regelmäßigkeit, mit der ſich alles dem Programm
ent=
ſprechend vollzieht, ohne Anſtoß, ohne Verletzung und namentlich
ohne Lärm. Hunderttauſend Perſonen, welche ein Feſt feiern, hätten
bei uns das ganze Land betäubt. Hier geht alles methodiſch und
ohne Geſchrei vor ſich. Bei den kleinſten Einzelheiten ſpürt man
die Achtung vor der Autorität, welche Allen wohltätig erſcheint.
Man wird mir ſagen, daß die ſtändige Abneigung gegen die
Unter=
ordnung die Grundlage unſeres nationalen Geiſtes bildet.
Zuge=
gebenl aber der Vergleich mit dieſem klugen und nicht prahleriſchen
Volke fällt nicht zu unſeren Gunſten aus.
Altenburg, 9. Auguſt. Scatkongreß. Laut eben erfolgter
Verkündigung erhielt den erſten Preis (500 M.) Gimpel=Meuſelwitz
für 26 überſchüſſig gewonnene Spiele von 80 Spielen, den zweiten
1300 M.) Hiller=Niederhaßlau für 886 Points plus bei gleicher
Spielzahl, den dritten (200 M.) Miſtbach=Kötzſchenbroda für zwanzig
nur gewonnene Spiele. Der Kongreß beſchloß: Jeder Solo geht
über Null und jeder Grand über Null ouvert. Der nächſte
Kon=
greß ſoll 1887 in Leipzig abgehalten werden.
Votsdam. Einen ſchönen Lohn für eine brave That
erwarb ſich am Dienstag, wie die „Potsd. 8ta. berichtet, ein
hie=
ſiger Einwohner. Derſelbe vernahm kaum, am Kanal entlang gehend,
die lauten Rufe; „Hülfe, Hülfe, ein Kind ins Waſſer gefallen!
welche eine über das Geländer gebeugte Frau mit gerungenen
Hän=
den ausſtieß, als er auch kurz entſchloſſen herbeieilte, den Rock
ab=
warf und über das Geländer hinweg ins Waſſer ſprang. Nach
kurzem Kampfe gelang es dem edelmütigen Manne, das Kind aufs
Trockene zu bringen. Es war
ſein eigener 4½jähriger Sohn,
welchem er das Leben gerettet hatte.
Marſeille. 9. Auguſt. Ein Diebſtahl von nahezu einer
Million Werthpapiere iſt bei dem däniſchen Konſul Janſen in
Cette verübt worden. Es wurden bereits Verhaftungen
vorgenom=
men, jedoch ohne daß man des Diebes bis jetzt habhaft wurde.
Vermiſchtes.
Den Gipfel der Genauigkeit ſpiegelt ein Vorfall wider,
welcher ſich bei dem Amtsgericht zu Zehdenick in der Mark
Bran=
denburg ereignet hat. Dieſes macht den Polizeibehörden die
Mit=
teilung, daß der 22 Jahre alte Schifferknecht Auguſt Heſſe wegen
Forſtdiebſtahls zu M. 5. 40 Geldſtrafe oder 5 Tagen Gefängnis
ver=
urteilt ſer; da er jedoch nur 5 M. gezahlt hat und ſein jetziger
Auf=
enthalt unbekannt iſt, ſo werden die Polizeibehörden erſucht, die
Strafe von 40 Pfo. von dem Heſſe einzuziehen oder an ihm eine
Gefängnishaft von 8 Stunden und 53 Min. zu vollſtrecken.
Ein bemerkenswerter Rechtsſtreit wird wahrſcheinlich,
falls nicht noch eine Einigung der Parteien erfolgt, das
Reichs=
gericht beſchäftigen. Der Kaufmann H. in Sorau in Schleſien
hatte dem Schuhmacher B. daſelbſt ein Paar Stiefel zum
Be=
ſohlen übergeben und auch prompt gefertigt zurückerhalten. Als
er aber die neubeſohlten Stiefel das erſtemal anzog, verletzte er ſich
durch einen hervorſtehenden Stift derart an der Fußſohle, daß er
alsbald ärztliche Behandlung in Anſpruch nehmen mußte.
Unge=
achtet der Hilfe des Arztes verſchlimmerte ſich das Uebel immer
mehr und machte ſchließlich eine Amputation des Fußes nötig.
Der Verletzte klagte nun gegen den Schuhmacher beim Landgericht
Guben auf Entſchädigung und Kur= reſp. Operationskoſten=Erſatz.
Das Landgericht erkannte denn auch die Entſchädigungs=Anſprüche
des H. in vollem Umfange als berechtigt an und verurteilte
dem=
gemäß den Schuhmacher zur Zahlung einer lebenslänglichen Rente
in Höhe von 900 Mark pro Jahr, ſämtlicher Kurkoſten, ſowie
ſämtlicher Koſten des Rechtsſtreites. In der Begründung des
Urteils wurde beſonders hervorgehoben, daß es eine ſträfliche
Nach=
läſſigkeit des Schuhmachers involviere, indem er ſich vor
Abliefe=
rung der reparierten Stiefel nicht vergewiſſerte, ob die
hervorſtehen=
den Spitzen der Sohlenſtifte auch richtig beſeitigt ſeien. Der
Ein=
wand des Beklagten, daß die meiſten Schuhmacher die Gewohnheit
hätten, die Stifte „zu laſſen, wie ſie ſind=, d. h. alſo die
hervor=
ſtehenden Spitzen nicht gehörig zu beſeitigen, ſei ein ſo
ungebühr=
licher, daß er die gehörige Zurückweiſung verdiene, am allerwenigſten
könne er die Straffälligkeit einer =Gewohnheit; aufheben, welche,
wie im vorliegenden Falle erwieſen, geeignet ſei, die menſchliche
Ge=
undheit zu gefährden.
Eine merkwürdige Warnungstafel ließ das
Bürger=
meiſteramt zu Dillhofen am Neckar aufſtellen. Die Inſchrift lautet
„Die badenden Perſonen werden darauf aufmerkſam gemacht, daf
man hier ertrinken kann. Zuwiderhandelnde zahlen 3 Mark
Strafe, im Wiederholungsfalle bis zu 9 M. Das Bürgermeiſter=
Amt.
Tageskalender.
Donnerstag, 12. Auguſt: Konzert im Garten der Vereinigten
Ge=
ellſchaft.
- Großes Militär=Konzert im Saalbau. - Großes
Konzert auf dem Heiligen Kreuzberg.
Sonntag, 15. Auguſt: Sommer=Kaſino des Katholikenvereins.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.