149.
hſhrgang.
RSTUIIU
AL½
GEUos
12⁄₈
149.
Jahrzang.
Mbonnementspreis
vlertelſährlich 1 Marl 50 Pf. mel.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 60 Pf.
vro Quartal incl. Poſtauflchlag
(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Taſtiltep untrhltuſgohdtt.
Iuſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärtz
von allen Annonaeu=Erpeditionech.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behärden.
Ne 155.
Mittwoch den 1. Auguſt.
1896.
Gefunden: 1 weißes Taſchentuch mit rothen Streifen, gez. M. 1 Bäckerkorb, enthaltend 1 Laib Brod. 1
Porte=
monnaie, enthaltend 32 Pfg. Verſchiedene Schlüſſel. 1 Hundehalsband mit Marke 3365. 1 Tuch, roth, blau und
blau=
grau gewürſelt. 1 Zugwaage. 1 metallene Broſche, gelb und blau. 1 Taſchentuch mit blaugelbem Rande, gez. W. S. 12.
ſchwarzſeidener Regenſchirm. 1 ſchwarzer Zanellaſchirm. 1 Dolch. 1 weißes Taſchentuch, gez. G. mit Krone. 1
ſchwarz=
leidene Halsbinde, noch neu. 1 Brille mit Futteral.
Verloren: 1 goldener Ring mit der Aufſchrift V. und zum Andenken 1885 auf einem Plätthen. 1 ſilbernes Arm=
Land, vergoldet. 1 Kinderarbeitsbeutel mit Blumen geſtickt und blauem Bande.
Zugelaufen: 1 großer ſchwarz und weißer Hund. 1 grauer Spitzhund. Entflogen: 1 Sperlinpapagei.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Samstag den 14. Auguſt l. J3., Nachmittags 3 Uhr, wird im Lokal
des Gaſtwirths Günther in Roßdorf eine General=Verſammlung des
landwirth=
ſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt abgehalten werden, zu welcher die Mitglieder
ſes Vereins und alle Freunde der Landwirthſchaft hierdurch eingeladen ſind.
Tagesordnung:
1) Rechenſchaftsablage und Prüfung der Rechnung für 1885-86.
2) Feſtſetzung des Voranſchlags für 1886-87.
3) Beſprechung eines Antrags wegen Einführung der Zwangsverſicherung
gegen Perlſucht beim Rindvieh.
4) Mittheilungen, insbeſondere über das Reſultat der Faſſelſchau in 1886.
Die Herren Bürgermeiſter des Vereinsbezirks erſucht der Unterzeichnete
erge=
henſt, das Vorſtehende in ihren Gemeinden bekannt zu machen.
Darmſtadt, am 9. Auguſt 1886.
Der 2. Director des landwirthſchaftl. Bezirksvereins Darmſtadt.
(7948
v. Wedekind.
Zahlungs=Anfforderung.
Diejenigen Dienſtherrſchaften und Arbeitgeber, welche mit der Einzahlung von
Beiträgen zur ſtädtiſchen Krankenanſtalt für Dienſtboten ꝛt. ꝛc. Ifrühere
Hoſpitalanſtalt) für den Monat Juli im Rückſtande ſind, werden hiermit=
aufge=
ferdert, innerhalb 10 Tagen Zahlung zu leiſten, widrigenfalls. mit der Beitreibung
ſuch 8 3 des Regilativs begonnen wird.
Darmſtadt, den 3. Auguſt= 1886.
Krankenanſtalt für Dienſthoten ꝛc.
Jüger, Kaſſier.
[7842
Pureau: Rheinſtraße 18. Zimmer Nr. 4.
nommene Zwangsvergleich durch rechts=
Konkursverfahren. fkräftigen Beſchluß vom 2. Juli 1886
Das Konkursverfahren über das Ver= beſtätigt iſt, hierdurch aufgehoben.
högen des Kaufmanns Karl Höflingen
h Darmſtadt wird, nachdem der im Ver= Darmſtadt, den 7. Auguſt 1886.
Großh. Amtsgericht l. (7949
zleichstermine vom 15. Juli 1886 ange=
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 16.
Juli 1886 ſoll nachſtehende Hofraithe
der Fouragehändler WilhelmSchäfer
Wittwe dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Meter.
II. 535
71 Hofraithe
Lange=
gaſſe,
Mittwoch den 18. Auguſt l. J3.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Die Verſteigerung wird,
vorausge=
ſetzt, daß anderweite rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen - auch dann
ge=
nehmigt, wenn nur der halbe
Schätzungs=
preis erzielt werden wird.
Darmſtadt, den 26. Juli 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[7499
Harres.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 31.
Juli 1886 ſoll nachſtehende Hofraithe
des Wirths Johannes Trapp dahier
und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
8 10¼ 175 Hofraithe am
Holzhof,
Mittwoch den 22. September d. J.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[7950
Harres.
497
¼
[ ← ][ ][ → ]1918
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 16.
Juli 1886 ſollen nachſtehende
Immo=
bilien der Fouragehändler Wilhelm Schäfer
ſelbſt,
Mittwoch den 18. Auguſt 1886,
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Dieſe Verſteigerung wird,
vorausge=
ſetzt, daß anderweite rechtliche Hinderniſſe
nicht entgegenſtehen - auch dann
ge=
nehmigt, wenn nur der halbe
Schätzungs=
preis erzielt werden wird.
Darmſtadt, den 26. Juli 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[7498
Harres.
Anfuhr
kleingeſchnittenen Holzes in das
Collegienhaus.
Donnerstag den 12. d. Mts.,
Vor=
mittags 8 Uhr,
ſoll in dem Holzhofe dahier die Anfuhr
von 600 Rm. geſpaltenen und
kleinge=
ſchnittenen Buchenholzes an die
Wenigſt=
fordernden, abtheilungsweiſe vergeben
werden.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1886.
Großherzogliche Holzmagazins=Verwaltung
[7916
Preuſchen.
von Abfall= und Stützelholz.
Donnerstag den 12. d. Mts.,
Vor=
mittags 8½ Uhr,
ſollen in dem Holzhofe dahier 12 Am.
Abfall= und 2 Am. Stültzelholz
meiſtbie=
tend verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
Großherzogl. Holzmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (7917
Pfänder=Verſteigerung.
Freitag den 13. d. M., Vormittags
9 Uhr,
werden im Pfandlokal, kl. Ochſengaſſe 12,
gegen Baarzahlung verſteigert:
2 Kleiderſchränke,
2 kleine Schränkchen,
3 Wanduhren,
3 ſilberne Taſchenuhren.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1886.
[7951
Scharmann,
Großherzoglicher Pfandmeiſter.
R 154
Flur. Nr. Meter. V. 14¹oo Grabgarten Wen=112
delſtadtſtraße, V. 14⁵⁄₁oo 306 Hofraithe
da=
elbſt, V. 15⁄₁o₀ 169 Grabgarten da=
ſelbſt, V. 15⁵oo 775 Hofraithe
da=
ſelbſt, V. 15⁄₁oo 144 Grabgarten da=
Lantinen Yerpuchtung.
Für die vom 16. Auguſt bis 5. September d. J3. auf dem
Artillerie=Schießplatz untergebrachte 2. 3. und 4. Eskadron des
Regiments ſoll der Kantinen=Betrieb für dieſe Zeit gemeinſchaftlich
verpachtet werden.
Bedingungen liegen auf dem Büreau, Steinackerſtraße 14, offen.
Gehörig verſchloſſene und mit entſprechender Aufſchrift verſehene
Offerten ſind bis zum
13. d. Mts., Vormittags 9 Uhr,
daſelbſt abzugeben.
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
1. Großh. Heſſ. Dragoner=Regiment (Garde=Dragoner=
(7946
Regiment) Nr. 23.
B. Spreneel & Co., Hannover,
Köͤnigliche Hof=Chocoladen=Fabrik.
8.
rein Cacao und Zucker, beſonders reichhaltig an Cacao, von feinſtem Aroma.
H. 10entosnche entötte (acao8
Bereitung ſofort durch Aufguß kochenden Waſſers, 100 Taſſen aus einem
Pfunde, Preis per Pfund 3 Mark.
„ Unſere Cacao's zeichnen ſich vor anderen Fabrikaten durch reinen aroma=
„tiſchen Geſchmack, ſowie auch dadurch aus, daß ſie reiner entölt und deshalb
„leichter verdaulich ſind und ſich dennoch der Preis billiger ſtellt, als bei den
„meiſten Concurrenz=Fabrikaten.”
Niederlagen für Darmatadt bei den Hetren: Gobr. Vierholler,
Carl Watzinger, Wilh. Weber Nachf., Hoflieferant.
(6515
AOTmal-Aeth-rChorIe.
l.Normal- wird diese Gichorle genannt, weil 8te
nur aus dem besteht, was dor Name gagt, nämlich
aus Cichortenwurzeln.)
Diese Hormal-kern-Cichorie, welche unter
Con-
trone und Garantie des Herrn Prof. Dr. med. G. Jäger
4
nach den Grundsätzen der Hygiene zur aus don
feinsten Cichorionwurzeln bergestellt wird, 1st
voll-
kommen frei von 2uckerrüben, Syrup und anderen
G=
Belmischungen und zeichnet sich deshalb durch Ihre
völlige Reinheit, Gesundheitszuträglichkeit,
Wohl-
bekömmlichkeit und durch hohen Belebungseſſect
vor allen ähnlichen Fabrüaten CUhmlichst ans.
Die Hormal-Hern-Cichorie bestat ferner die
Egenschatt, den Geschmack des Bohnen-Caſſes's
in der Ursprünglichkeil zu belassen, letaterem aber
mehr Gehalt und volleren Coschmach zu geben,
Sehntzmarke
wodurch dle aufregende Uirkung des rolnon Gohnen-
Caftee's gemildert wird.
Durch eine aussergowöhnlich hohe Ausgiebigkeit ao fralt und Farbe, atent
olob dle Hormal-Aern-Cichorie verhältuisswässig billiger als ane avderen
Caflee-Surrogate.- Gebrauchsanweisung beſndet gleh auf jedem Packet.
Die Normal-Hern-Cichorle iet nur dann keht, wenn dle Etiquette dos
Beust=
ous aes Horrn Prol. Dr. nod. 6. Uger nud aie Schutenarle taie Abnsaos
des Jger’achen Nervenmessers) träet.
(7260
Lu haben in Darzstadt bei Clemens Behle, F. Buss, C. Diehm ≈
Co., A. Pischer, C. Hammmann, Ad. Hensel, Ph. Huwerth, M. Jäger, Moriz
Landau, Gg. Liebig Sohn, Wilh. Manck, F. Pröscher, C. Reinemer, J. Röhrich,
Cg. Späth, Carl Schmenger, J. Stumpf, A. J. Supp; in Bessungen bei
August Marburg.
⁄ große Oleander zu verkaufen Vie=
[952 1
2 toriaſtraße 55. 1 Treppe.
praktnspec. Aratſeklaut. Frauen-
und Unterleiskrankheiton ete.
1) prunttart a. A. Stnatrane 2. hr.
Aaaist. Prof. Ricordy, auow. briehl.
10½
785
95
4
r
65
61¼
72)
81
85
94
112„
12*
952
510
6
71C.
8
83¾
925
lls
5⁄₈
o)
½eo
858
941
1120
227 1
120
V2
51o
6-
740
82
84
923
1015
1130
6.
[ ← ][ ][ → ]1919
Liehung am 15. Sept. 1886 u. folgenden Tagon.
Originalloose 1 Mark - auf 10 Loose ein
Freiloos - ſauch gegen Coupons oder
Brief-
marken) empfiehlt und versendet
Carl HaliuD,
Alleiniges Genoral-Dopit uud HanptCollotion,
Hamburg, Grosse Johannisstr. 4.
Berlin W.,
AuusrttIE:
Unter den Linden 3.
Unter Allerhöchstem Protec'orate Sr. H. des Kaisers u. Rönigs
und unter dem Chrenpräsidium
Sr. H. H. Hoheit des Hronprinzen
1 15,000 - 15000
10000 - 10,000„
Jubiläums-Ausstollungs
3 5,000 = 15,000 „
10 2000 — 20,000
8 4ö
44
5 20 1000 2 20000
AASTO„
A½
600-
3 20
28662 Un. 1. W. v. 300,000 ü.
mpfehlen ihre ſeit 20
en Sparkochherde in
ſattung zu reducirten
n2 erste Preise
auf Ausſtellungen.
Wir erlauben uns
Machen, daß wir außer
Verkaufsſtelle hier
jenigen Herde garantiren,
ſagen.
Hierdurch beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß die regelmäßigen größeren
2) Zuſendungen von
bestem stückreichen Ruhrer Fettschrot,
Stück- und gewaschene Husskohlen,
Anthracitkohlen für amerikanische oefen,
Stein- und Braunkohlen Briquettes
ſeit einiger Zeit bereits begonnen haben und erlaube mir meine verehrlichen
Abnehmer zur Aufgabe ihrer gefälligen Beſtellungen unter Zuſicherung ſtreng
reeller Bedienung bei möglichſt niedrig geſtellten Preiſen ergebenſt einzuladen.
G. Sohneider,
8
Holz= und Kohlen=Handlung.
Bei täglich friſchen Zufuhren
offerire ich:
Pa. stückr. Ruhrer Feltschrof,
Stückkohlen,
dewasch. Husskohlen,
(7954
Anthracitkshlen,
Briqueltes.
Bei Abnahme von Original=Waggons
laſſe ich den Engros=Preis eintreten.
Meine verehrlichen Abnehmer bitte ich
um gefällige Aufgabe ihrer Beſtellungen
und ſichere prompteſte und reellſte
Bedie=
nung zu.
Car1G.LaOr,
Holz= und Kohlenhandlung,
Promenadeſtraße 42.
AAAziinrin
Erſte Darmſtädter Herdfabrik und Eiſengießerei
Roeder
Gebrüder
Jahren rülhmlichſt
bekann=
jeder Größe und Aus=
Preiſen.
Tägliche Production
40 Rochherde.
darauf aufmerkſam zu
in unſerer Fabrik keine
haben und nur für
die=
welche, unſere Firma
65819
Das Kohlengeſchäft W. Hoſkiamm,
Geſchäftslokal: Grafenſtraße 18,
ampfieht RGhrEohlen vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
nußend und von großer Heizkraft von der Leche ver. Hamburg, ſowie (7953
Nuss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
in Doſen Mk. 2.50, Mk. 3.50, Mk. 4,
gekocht und zum Anſchnitt fertig,
ſehr fein im Geſchmack und äußerſt
vor=
theilhaft, da bei Eintreffen größerer
Ge=
ſellſchaft ſofort verwendbar, bei Abnahme
von 6 Stück billiger.
19
AAO
Bleichſtraße. [7955
1
Lo
Hupfor, Silber & Gold
vor
Gh. Adt. Eupferberg & die.,
Mainz,
empfiehlt
(1681
H. W. Prassol, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug.
Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
2
1
Ein praktiſcher Reiſebegleiter iſt d.
be=
rähmte Aachener Magenbehagen; kalt zu
grnießen. Niederlage bei Ph. Weber.
Einmaohlässohen
bei Küfer Döll, Sackgaſſe 20. (7745
Prima Corvolatwurst,
eigenes Fabrikat, Winterwaare,
[7956
empfiehlt
ſeorg Freund,
Schweinemetzger,
vorm. 69. Lautonschlägor,
58 Eliſabethenftr. 58.
Gxportbior
in Flaſchen 20 Pf., bei 10 Flaſchen frei
[7957
ins Haus.
Höppel, Grafenſtr. 27.
1920
Na 154
OE venoaoune im nouen
Ganoé
könveano-
durch seinen unter allen
Sauerbrunnen höchsten
c koensatzstnair e.
135 auf 1000 Theiſe)
Vestätgt u durch Atteste empfohlen von
Lonvod,Fensington Nuseum-
PuflsjAeadémie deAédéolue
nönenen, ProknBuhl- Rukrorns
Prok. Eb-Dannsraol. ProfBüchuenr.
84Sk1, Frak Hagenbach -EIoét-
E6, Prokkürstner ete.-
In krankreich autorisirt.
Nur höchste Auszetchnungen:
Gtnug, Sroner, RRüss kI,hünenen.
und Hililär-Efecten-Pabrik
DaRmsTADT.
Nr. 6 Wilhelminenstrasse Nr. 6
in Darmſtadk.
Militär., Hof. Staats- und Civil-Uniformon.
Militär Eſfecton, Waſſon, Sättol a laumnougo.
Civil. Bekleidungsstücke & Lioréen.
Café-Restaurant Höppol,
27 Grafenſtraße 27,
empfiehlt warmes und kaltes Frühſtück,
Mittagstiſch von 50 Pfg. an, feinſte
Exportbiere, guten Wein, Kaffee,
Chocolade. Billige Speiſekarte.
Geöffnet Morgens 6 Uhr.
(7958
GUMUAiUEn
der Deutſchen Nähmaſchinenfabrik
vorm. Jos. Wertheim, Frankfurt
d. M., Fabrik=Lager bei G. Pauly,
Darmſtadt, Mauerſtraße 22,
verkaufen gegen Baarzahlung zu
ſtau=
nend billigen Preiſen. Ratenzahlungen
wöchentlich Mk. 150,
monatlich „ H.
ohne Anzahlung und ohne jede
Preis=
erhöhung. Großartige Leiſtungsfähigkeit,
feinſte Ausſtattung, reelle Garantie und
Reparaturen.
(5820
G. Fauly, Mauerſtraße 22.
Von heute an:
Nußbaumpolirte und lackirte
Möbelm,
ſowie Küchenſchränke ꝛc. billig auf Lager.
Beſſunger Seeſtraße 3 a.
[7959
Meine
gullg.
(neueſtes Syſtem)
für Bettfedern und Flaumen
halt=
beſtens empfohlen.
J. Böttinger,
Mathildenplatz 7. (728t.
Chr. Elgert, Bäckerm., Kirchſtr. 21.
Ein neues, elegantes, 4ſitziges
Breake
im guten Zuſtande, Halbverdeck (Mylord,
billlig zu verkaufen.
(7960
W. Völker, Neu=Iſenburg.
uossore RaPlrallon
ſind zu 4½ und 4 pCt. alsbald
auszu=
leihen.
P. Thüringer
Schulſtraße 5. (7766
Haupl-Depot bei
(682]
32³¾₈
„.
G
2
6
21
96
E.
„
L.
LLa.
G
9¾
ſ;
½.
25
4
2.
2⁄₈
F.
ESO
2
4
2
Ge
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24,
Mineralwasser-Handlung.
3373) Eichbergſtr. 11 iſt die Bel=
Etage, 6 Zimmer mit Balkon, Garten u.
Zubehör, ganz neu hergerichtet, an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
5199) Ludwigsplatz 3 oberer Stock,
5 Zimmer, Küche nebſt Zuhehör, pr.
1. September c. zu vermiethen. Näheres
Eliſabethenſtraße 9.
5482) Friedrichſtraße 16 iſt die
Par=
terrewohnung pr. 26. Auguſt an eine
ruhige Familie zu vermiethen.
6562) Heerdwegſtraße 56
Hoch=
parterre iſt infolge Verſetzung für erſten
October zu vermiethen. Gartenantheil:
daſelbſt auch eine Manſarde=Wohnung.
Näheres Martinſtr. 35.
6684) Dieburgerſtraße 9 die neu
hergerichtete Beletage, beſtehend aus fünf
Zimmern und allen Bequemlichkeiten, iſt
zu vermiethen.
6692) Kiesſtraße 9, 1. Stock: drei
Zimmer, abgeſchloſſener Vorplatz,
Man=
ſardenzimmer nebſt allem Zubehör per
1. September ev. auch früher. Näheres
Schützenſtraße 20.
6947) Soderſtr. 16 eine Wohnung,
3 Zimmer, an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Näheres 2. Stock links.
7062) Neckarſtraße 18. 3. Etage:
3 Zimmer mit abgeſchloſſenem Vorplatz an
einzelnen Herrn yder Dame zu verm.
hr=
[ ← ][ ][ → ] 7063) In meinem neuerbauten Hauſe
Beckſtraße 57 iſt der mittlere Stock mit
5 Zimmern und die Manſarde mit drei
H. Keller.
Zimmern zu verm.
7064) Wilhelminenſtraße 19 eine
freundliche Manſarde mit allem Zubehör
an einzelne ruhige Leute zu Anfang Oct.
7104) Neckarſtr. 16 zwei unmöbl. 8.
mit ſep. Eing., 1 Tr. hoch, per 15. Aug
7184) Eine ſchöne Wohnung von
4 Zimmern, Küche und Zubehör per
ſo=
fort zu vermiethen. Näheres Eichbergs
Conditorer, Capellplatz.
7417) Waldſtraße 7, 1. Stock, 4
Zimmer, Küche mit Waſſerleitung,
abge=
ſchloſſenem Vorplatz, Magd= und
Boden=
kammer, 2 Keller, Waſchküche, per Oktbr.
zu vermiethen.
Auch kann ein Laden dazu gegebe
werden, event. Wohnung in der Manſarde.
Auskunft Parterre.
Beſſunger Schulſtraße 57
Neu=
bau), zunächſt der Statton, die Bel=
Etage, beſtehend in 5 Zimmern,
Küche mit Waſſer und allen
Be=
quemlichkeiten, am 1. October d. J.
beziehbar.
[7413
Daſelbſt eine ſchöne Manſarde=
Wohnung mit abgeſchl. Vorplatz.
Näheres Herdwegſtr. 39, 2. St.
Zu vermiethen.
In feinſter Lage iſt eine
herr=
ſchaftliche elegante Beletage und
Mansarde alsbald zu beziehen. H
Auf Verlangen auch Stallung.
Näheres durch P. Thüringer,
Schulſtr. 5.
[7505
7509) Wienerſtr. 50 zwei
ineinander=
gehende Zimmer mit oder ohne Penſion.
510) Marienplatz 11 iſt die Bel=
Etage, beſtehend aus 5 Zimmern nebſ
ullem Zubehör, vom 20. Oktober an zu
werm. Näheres ebendaſelbſt im Entreſol.
7620) Caſerneſtraße 18 der 2. St.
meines Hauſes bis September an eine
ruhige Familie anderweitig zu vermiethen.
Georg Schmitt fr. C. A. Stengel.
762.) Schloßgarten 49 der 2. St.
von 4 Zimmern, Küche, Waſſerleitung
Glasabſchluß, Magdzimmer u. allem
Zu=
gehör, per 26. Sept. beziehbar.
7628) Eine Wohnung mit
Waſſer=
eitung in der Linden=Allee Beſſungen
Her 15. Auguſt zu vermiethen.
Ph. Jacobi IV., Glaſermſtr.
1632) Alexanderſtr. 11 eine Wohng.,
o Zimmer, Küche m. Waſſerl., Keller, gr.
Boden u. allem Zubeh., am 1. Okt.
be=
ziehbar. Näh. im Hinterbau. Ebendaſ.
äin Zimmer ohne Möbel.
7633) Hermannſtr. 15 im 2. Stock
5 Zimmer nebſt Zubehör, Anfang Nov.
zu beziehen.
K 154
2 7750) Hügelſtr. 5½ die
Par=
terrewohnung, 5 Zimmer, 2 Entre=
4 ſols, mehrere Bodenräume, im Garten
1 Zimmer, Waſchküche, Platz zum
Trocknen, Waſſerltg. und ſonſt alle
4 Bequemlichkeiten. Im halben Oct.
w zu beziehen. Näheres Beletage.
E
E
g0000oooooooeooooooooooooooe
8 7854) Iu meinem neu erbauten 8
F Hauſe, Ecke der Heinrich=
Lund Hochſtraße, ſind
2 Herrſchafts=Wohnungen im 1. u.
2. Stock mit je fünf Zimmern
Badezimmer, Magdkammer,
geräu=
migen Boden= und Keller=
Räum=
lichkeiten, Mitgebrauch der Waſch= (
küche und des Bleichplatzes, ſowie
allen ſonſtigen Bequemlichkeiten,
F ferner im 3. Stock:
eine aus 6 Zimmern beſtehende 8
Wohnung mit allem Zubehör und
hübſcher Fernſicht
g alsbald zu vermiethen und zu be= 6
g ziehen. — Einzuſehen Nachmittags
z zwiſchen 3 und 6 Uhr. Näheres bei
Z Hofmetzger Carl Jacobi.
Ooeoeaeoeaeaaooooooooooooooe
7860) Kirchſtr. 10 eine
Manſarden=
wohnung, 2 Zimmer, Küche ꝛc. per erſten
Oktober zu vermiethen.
7861) Kiesſtr. 5 eine Wohnung, 2
Zimmer mit Zubehör, per Oktober bez.
1857) Darmſtraße 15 eine ſchöne
Wohnung, 3 große Zimmer, Küche,
Waſ=
ſerleitung, Glasabſchluß u. ſonſt. Zubehör
ſofort zu beziehen. Zu erfr. im Seitenb.
E
„
7868) Schwanenftr. 43 eine frdlch.
Wohnung per 1. September zu beziehen.
7869) Hochſtraße 32 die Manſarde,
4 Zimmer, Küche ꝛc. ſofort beziehbar.
7871) Verläng. Kiesſtr. 91 in dem
neuerbauten Hauſe iſt der Parterreſtock u.
die Manſarde zu vermiethen und Anfanz
September zu beziehen. Näheres daſelbſt.
7874) Lautenſchlägerſtraße 36 eine
Wohnung zu verm. Zu erfr. 1. Hinterb
7875) Kiesſtr. 20 eine Wohnung im
1. Stock, 3 Zimmer, Küche, Waſſerltg. per
15. Oktober beziehbar. Preis 280 M.
7877) Beſſ. Wittmannsſtr. 16 die
Beletage, 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
zu vermiethen und Anfangs Sept. zu bez.
7878) Neckarſtraße 26 im
Vorder=
hauſe 3 Zimmer, Küche, Bodenk., Keller,
Bleichplatz, bald beziehbar, zu vermiethen.
Näheres parterre.
7880) Mühlſtr. 25 zwei
Entreſol=
zimmer zum Aufbewahren von Möbeln.
7961) Niedeſelſtr. 35 in der Beletage
3 Zimmer, Küche ꝛc. an eine ruhige kleine
Familie alsbald zu vermiethen.
7962) Ballonplatz 6 im Hinterbau
eine Wohnung mit Raum für Magazin
oder Werkſtatt für Dachdecker ꝛc. per 1.
Nov. auch früher zu beziehen.
1921
7963) Schuſtergaſſe 13 eine hübſche
Wohnung, 6 geräumige Zimmer u. alles
Zubehör, per 1. Sept. zu vermiethen.
1964) HeidelbergerſtraßeLeine
Woh=
nung, beſtehend aus 6 Zimmern u. allem
Zubehör zu vermiethen. Näheres parterre
oder bei Herrn Möbelfabrikant Alter.
Läden, Hagazine slo.
6202) Ernſt=Ludwigsſtr. 5 ein
Laden mit Comptoir zu vermiethen.
Näheres Mühlſtraße Nr. 56, zwei
Treppen hoch.
625)
Zwei Räume
zu Werkſtätten ſowie zu Lagerräumen
ge=
eignet, zu vermiethen. Auf Wunſch kann
ſpäter auch Wohnung dazu gegeben
wer=
den. Näheres in der Expedition.
oo0oo0ooooeeeeooeoooooooooo
E
= 6831) Hübſche Stallung zu ver=
8 miethen. Wendelſtadtſtraße 15.
cooeeoeeoeeeeooooooooooooees
7640) Eine Schreinerwerkſtätte mit
Wohnung per Oktbr. Näheres Exped.
7883) Holzſtraße 24 zwei Läden
ſofort zu vermiethen.
Laden mit Werkſtätte
und zwei geräumigen Magazinen im
Hinterhauſe, gegenüher der Thorfahrt;
Marktplatz Nr. 4, bald beziehbar, zu
vermiethen.
[7965
2442) Ballonplatz 7 zwei möblirte
Zimmer ſofort zu vermiethen.
4240) Heerdwegſtr. 37 möbl.
Zim=
mer und Kabinet mit od. ohne Penſion.
5215) Waldſtraße 7, Manſarde,
mö=
blirtes Zimmer u. Cabinet per ſofort.
Auskunft parterre.
5842) Mauerſtraße 14 ein
neuher=
gerichtetes möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
6605) Landwehrſtr. 1, part., nach
der Straße, Wohn= und Schlafzimmer,
gut möblirt, zu vermiethen.
6718) Markt zwei ſchön möblirte
Wohn= und Schlafzimmer per ſofort.
zu beziehen. K. Volz, Metzgermſtr.
6832) Rheinſtr. 8 ein gut möblirtes
großes Zimmer zu vermiethen.
6835) Dieburgerſtr. 28 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6962) Lauteſchlägerſtr. 18 ſchön
mäbl. Zimmer mit Kabinet zu verm.
7067) Schützenſtraße 18 ein möbl.
Wohn= und zwei Schlafzimmer gleich zu
beziehen.
7320) Niedeſelſtr. 46 zwei feinmöbl.
Zimmer per ſofort beziehbar.
7431) Wendelſtadtſtr. 39 1. St. ein
gut möbl. Zimmer mit Kabinet ſofort.
7433) Caſerneſtraße 64 Manſarde
ein möblirtes Zimmer ſofort.
498
1922
7318) Ballonplatz 1 im 1. Stock
ein gut möbl. Zimmer zu vermiethen.
7516) In nächſter Nähe der
Drago=
nerkaſerne 2 ſchön möbl. Zimmer zu
vermiethen u. am 1. October zu beziehen.
Näheres Neckarſtr. 18 parterre rechts.
7754) Beſſ. Heidelbergerſtr. 7 ein
ſchönes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Zu erfragen im Hauſe ſelbſt.
7757) Steinſtr. 26 Beletage möbl.
Zimmer mit Kabinett per Sept. zu verm.
7759) Meherre ſchön möblirte
Zimmer per September zu vermiethen.
Näheres Rheinſtraße 49, III.
7793) Ein feinmöblirtes Zimmer
fü=
einen Einjährigen paſſend, ganz nahe der
Caſerne, und 2 Schlafſtellen zu verm.
Näheres Obergaſſe 15 im Laden.
7794) Bleichſtraße 19 im 1. Stock
ein freundliches möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Einzuſehen täglich von 10
bis 3 Uhr Nachmittags.
7884) Neckarſtraße 26, zunächſt der
Cavalleriekaſerne, 2 ſchön möbl.
Parterre=
zimmer mit ſeparatem Eingang, paſſend
für einen Einjähr.=Freiwilligen, zu verm.
7885) Teichhausſtraße 8 möbl.
Zim=
mer, auf Wunſch mit Cabinet, zu verm.
7887) Roßdörferſtr. 32 ein freundl.
möbl. Zimmer mit allem Comfort, ſofort
zu vermiethen.
7908) Wienersſtr. 50 zwei
ineinan=
dergehende gut möblirte Zimmer mit od.
ohne Penſion für 2 oder 1 Herrn.
7966) Neckarſtr. 18 möbl. 3. m. Penſion.
7967) Hügelſtraße 13, 2 St. hoch,
ein freundliches möbl. Zimmer nach der
Straße, an einen geb. Herrn. Aufgang
im Thore links.
7968) Saalbauſtraße 4 ein möbl
Zimmer zu vermiethen.
.
p.
fe.
KaUKAUL.
Zweiſtöckiges Wohnhaus, 6-7
Zimmer per Etage, nebſt Garten im
weſtlichen Stadttheil alsbald zu
kau=
fen geſucht.
Offerten mit Preisangabe gub
R. M. an die Expedition. (7969
Cn einer guten, iſrael. Familie können
2) Mädchen, die hieſige Schulen beſuchen,
gute billige Fensiom erhalten.
Wo? ſagt die Expedition.
[7892
(Hine gebildete Dame (Wittwe) erbietet
E ſich leidenden Herren oder Damen
vorzuleſen gegen mäßiges Honorar.
Auch werden alle Arbeiten in
Weiß=
ſticken, Stilſtich und Straminarbeiten
daſelbſt raſch und billig verfertigt.
Roßdorferſtraße 32.
ſ2913
Ein Stud. phil. ertheilt
Hachhilſestunden
im Franzöſiſchen für alle Gymnaſial=
[7970
klaſſen. Näheres Expedition.
M 153
In die Bowohner von Varmstadt.
Die vom 5. bis 9. September d. Js. hier tagende Verſammlung deutſcher
Forſtmänner wird etwa 300 höhere Forſtbeamte, Profeſſoren und Freunde des
Forſtweſens in den Mauern Darmſtadts vereinen.
Wegen der gleichzeitig in hieſiger Umgegend ſtattfindenden Herbſtübungen des
Militärs laſſen ſich in Gaſthöfen nur etwa 60 Gäſte unterbringen, ſo daß die
Ge=
ſchäftsführer die Gaſtfreundſchaft ihrer Mitbewohner in Anſpruch nehmen müſſen.
Ein desfallſiger Appell hat in Darmſtadt noch nie verſagt, und geſtützt
hier=
auf, bitten wir diejenigen Familien, welche über ein Fremdenzimmer oder ein wegen
der Ferien vakantes Miethszimmer verfügen, ſich bei der Unterbringung zu
be=
theiligen und ihre Bereitwilligkeit baldthunlichſt bei der Geſchäftsführung der
Darmſtädter Forſtverſammlung — Paradeplatz 4 - ſchriftlich zu erkennen zu geben,
ſob Wohnung unentgeldlich oder gegen Bezahlung zur Verfügung geſtellt wird.
Das Programm der Verſammlung bietet keine Gelegenheit, außer der
Verab=
reichung des Morgen=Kaffee's Hoſpitalität zu üben. Eingeräumt werdende Zimmer
werden tags über vorausſichtlich nicht in Anſpruch genommen.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1886.
Müller,
Ohly,
Muhl,
Riedlinger,
v. Werner,
Stadtverordneter. Forſtmeiſter. O=Bürgermeiſter. Beigeordneter. Hofjägermeiſter.
Wilbrand, Oberforſtrath.
[7971
Im Kreiſe von Kameraden und Freunden des verſtorbenen
Auors u. D. Kattreim,
deſſen Name ebenſo unvergeſſen in der Geſchichte der Heſſiſchen Diviſion, wie im
Gedächtniß ſeiner Bekannten bleiben wird, iſt der Gedanke angeregt worden,
dem=
ſelben auch ein äußeres Zeichen treuer Erinnerung auf ſeiner Grabſtätte
auf=
zurichten.
Zur Ausführung dieſer Anregung erſuchen die Unterzeichneten, die ſich dafür
Intereſirenden, Beiträge an den Rechner der Großherzoglich Heſſiſchen militäriſchen
Fonds, Hauptmann a. D. H. Maurer, einſenden zu wollen.
Ueber das Ergebniß der Beiträge und deren demnächſtige Verwendung wird
weitere Mittheilung erfolgen.
Darmſtadt, im Auguſt 1886.
Diery, Major a. D. v. Follenius, Major. Dr. Fuchs, Oberſtabsarzt a. D.
Gerlach, Oberſt z. D. Hofmann, Major a. D. Kröll, Major a. D.
Laute=
ſchläger, Hauptmann a. D. Lotheißen, Juſtizrath. Lotheißen, Major a. D.
F. Maurer, Hauptmann a. D. H. Maurer, Hauptmann a. D. v.
Rots=
mann, Major a. D. Schneider, Major a. D. Schulz, Major a. D.
Zernin, Hauptmann I. 8.
[972
Vereinigte Geſellſchaft.
Donnerstag den 12. Auguſt, bei günſtiger Witterung,
von 6 Uhr:
Concert im Carten.
ausgeführt
von dem Muſikcorps des Naſſauiſchen Artillerie=
Regiments Nr. 27.
[7973
Darmſtadt, den 9. Auguſt 1886.
Der Ausschuss der Vereinigten Gesellschaft.
Saalbau Darmstadt.
Mittwoch den 11. Auguſt 1886, Nachmittags von 4-7 Uhr:
Maſee-Concert (Streichmuſik).
7770
Entrée 20 Pfg. Kinder 10 Pfg.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im Gartenſaal ſtatt.
Nädchen können das Bügeln erlernen. 7722) Zwei gute Schreiner
9)
Jov Friedrichſtr. 7 in Beſſungen. (7899 geſucht. Kiesſtraße 49.
heönt-Gduzzat
R154
DUvAdu,
1923
15. August:
Jungfern=Rennen.
Landgrafen=Rennen,
Ehren=
preis Sr. Kgl. Hoheit des
hochſeeligen Landgrafen
Friedrich Wilhelm von
Heſſen nebſt
⁄. Wäldchens=Aennen
⁵⁄ Crankfurter Handicap
Verlooſungs=Rennen
2
Staatspreis IV. Klaſſe
Frankfurter Steeple-Chaſe
Ehrenpreis nebſt
Erſter Platz:
Gür 2 Tage, für Herren.
gür 1 Tag. für Herren
Für 1 Tag, für Damen
16. August:
Mk. 2000. Louiſa=Rennen
Alexander=Rennen
Tribünen=Rennen
Graditzer Handicap
Main=Rennen.
5000. Staatspreis II. Klaſſe
„ 6000. Große Frankfurter Steeple=
„ 4000. Chaſe.
2800.
1500.
Mk.
2000.
3000.
2500.
3500.
2000
3000.
3000.
1200.
Mk.
Zweiter Platz
Stehplatz
Mk.
1.50.
050.
Kinder bis zu 10 Jahren zahlen zur erſten Tribüne 2 Mk. pro Tag.
Knder bis zu 10 Jahren zahlen zur zweiten Tribüne II. Platz 50 Pfa. pro Tag.
Equipagen per Tag Mk. 10, für 2 Tage 15 Mk., Reiter per Tag 5 Mk.
Die zu dem diesjährigen Mar=Meeting ausgegebenen Jahreskarten engeren
hurd weiteren Vereins haben Gültigkeit für dieſes Rennen.
Nach neuerer Beſtimmung iſt auch den Beſuchern der zweiten Tribüne lzweiten
Matzes) der Zutritt nach dem Innern des Rennplatzes geſtattet, jedoch unter der
usdrücklichen Bedingung, daß die Bahn während der Rennen frei bleibt.
M.
4
„. Sämmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen.
An den Tribünen werden keine Karten ausgegeben. — Die Kaſſen befinden
ſc auf der Chauſſee an der Louiſa, bei Niederrad und am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei den
harren: Fr. Breul, Zeil 61, W. Fuchs, Zeil 1, Chr. Ströhlein, Zeil 57,
tmiverſal=Reiſe=Bürean, Frankfurter Hof.
Es iſt unterſagt Hunde mit auf den Rennplatz zu nehmen.
Die Heſſiſche Ludwigs= und Main=Neckar=Eiſenbahn laſſen die auf den
be=
bffenden Stationen zu erſehenden Züge an den der Rennbahn zunächſt gelegenen
tationen ihrer Routen ſowohl zur Hin= als Rückfahrt anhalten.
Im Auftrage des Directoriums:
(7889
Happel.
Hügelſtraße Nr. 71,
empfiehlt ſich zu:
Reit=Unterricht für Damen und Herren. Reitpferde zu Ausritten.
Ca=
rouſſelreiten. Fahrgelegenheit zum Selbſtfahren, ein= und zweiſpännig.
An=
nahme von Koſtpferden. Bewegen und Dreſſur von Koſt= und fremden
Pferden. Ueberlaſſung von Pferden zum Manöverdienſt. Benutzung der
Reitbahn während der Wintermonate. Freie Benutzung derſelben für Beſitzer
wvon Reitpferden.) Abonnements können jederzeit begonnen werden.
Zu freundlichem Beſuche ladet ein
10
Wissembach,
alleiniger Beſitzer.
[797
Pferde=Rennen
des
Rheiniſchen Renn-Vereins in Frankfurk a. Main,
am 15. u. 16. Auguſt 1886, Nachmittags 3 Uhr, am Forſthaus.
ein Bureau befindet ſich von heute ab
Eliſabethenſtraße Nr. 25.
[7665
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1886.
Eernann Relz De. Rochtsanmalt.
7975) Ein zuverläſſiges Mädchen ſ.
Monatdienſt. Carlsſtr. 20, 2 St. hoch.
7976) Eine Frau ſucht Laufdienſt,
Waſchen u. Putzen. Beſſ. Hügelſtr. 24.
7977) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufd., Waſchen od. Putzen. Brandg. 4.
7978) Eine alleinſt. kinderl. Wittwe
wünſcht unter beſcheidenen Anſprüchen Stelle
als Haushälterin anzunehmen. Dieſelbe
kann ſofort eintreten. Zu erfragen bei
Frau Mattern, Grafenſtraße.
7979) Ein tüchtiges Müdchen, welches
alle Hausarbeit verſteht, ſucht ſogleich
Stelle. Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.
7980) Gutempfohlenes Dienſtmädchen
ſofort geſucht. Näheres Eliſabethenſtr. I.
ooooooooooooeoooooooooooooee
19
[7235) Für ein Manufaktur= 8
H waarengeſchäft wird ein junger 8
8 Mann unter günſtigen Bedingungen H
8 in die Lehre geſucht.
8 Näheres in der Expedition d. Bl.
Sooeeeeoeoeoneaeonaaanaeoos
7728) Für einen Knaben von 15
Jah=
ren wird eine Lehrſtelle bei einem Barbier
ſoder Friſeur geſucht. Koſt und Logis
muß von dem Prinzipal geſtellt werden;
für den Unterhalt in Kleidung u. Wäſche
wird eine Vergütung gezahlt. Näheres
bei Großh. Bürgermeiſterei, Stadthaus.
Zimmer Nr. 9.
7981) Ein tücht. Dienſtmädchen auf
bald nach auswärts geſucht. Gute Zgn.
erforderl. Zu melden Beſſ. Wittmannſtr. 3.
7825) Ein braver Junge mit
beſonderem Zeichentalent, kann in
die Lehre treten.
Joſ. Grimm, Lithogr. Atelier,
Darmſtadt, Markt 4.
7982) Ein jüngerer
Herrſchaftskutſcher
mit guten Zeugniſſen ſucht alsbald Stelle.
Näheres Schloßgraben 15, 2. St.
CDe.
ſEine Lehrerin wünſcht
(7902
Nachhilfeſtunden
in der deutſchen und franzöſiſchen Sprache
zu geben. Zu erfragen in der Exped.
wird gründlich und billigſt ertheilt bei
L. Menz, Alexanderſtr. 6.
1924
Dr. Arhhur Hofimann
iſt bis Ende Auguſt verreiſt; die
Herren:
Dr. Buxmann, Heinrichſtr. 73,
Dr. Haurer, Hölgesſtr. 16,
Dr. Wilh. Orth. Steinſtr. 25,
Dr. Stimmel, Neckarſtr.
werden die Güte haben, denſelben
[7983
zu vertreten.
An Vormünder.
Eine junge, ſchulpflichtige Waiſe
gebil=
deter Eltern vom Lande, welche guten
Unterricht genießen ſoll, kann unter
billi=
gen Bedingungen freundliche Aufnahme
[7984
finden. Näheres Expedition.
R154
Verlorem
am Montag Abend ein Portemonnaie
eine größere Summe Geldes enthaltend
nebſt einigen ausländiſchen Münzen.
Der redliche Finder wird gebeten, dasſelbe
in der Expedition d. Bl. gegen
entſpre=
chende Belohnung abzugeben.
[7985
Ein Stück Hlec
zu verkaufen Heinheimerſtr. 31.
7986
1ch erkläre, daß ich keine Kundſchaft
gegen Regalirung von Getränken
8
und weiteren Verſprechungen
zu=
gewieſen habe.
[7987
G.
Woog 10. Auguſt 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 374 Mtr.
Lufttemperatur 200 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 17½0 R
Voogpoſizeiwache.
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 2
Der Poſtdampfer „Rhein, Kapitän
Wie=
gand. vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
am 28. Juli von Bremen abgegangen war iſt
am 8. Auguſt wohlbehalten in New=York
angekommen.
F
„
in Herr kann Koſt und Wohnung
erhalten. Ballonplatz 10 Hinterbau.
Für die Hagetbeſchädigten in Schweinfurt
ſind eingegangen:
Von Frau Lang Witwe 5 M. B. H. 1 M.
J. Jäger i. P. 1 M. N. L. 5 M. M. G.
2 M. Summa 14. M.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition d. Bl.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Heutſches Reich. S. M. der deutſche Kaiſer empfing in Gaſtein
am 9. um 11 Uhr vormittags den ungefähr eine halbe Stunde
dauernden Beſuch des Kaiſers von Oeſterreich. Hierauf beehrte
Kaiſer Franz Joſeph den Fürſten und die Fürſtin Bismarck mit
einem ebenfalls halbſtündigen Beſuch. Um 12¾ Uhr ſtattete Kaiſer
Wilhelm dem Kaiſer von Oeſterreich, zu welchem ſich ſchon eine
Stunde vorher Fürſt Bismarck begeben hatte, einen bis 1½ Uhr
dauernden Beſuch ab. Nachmittags fand Galatafel bei Kaiſer
Wilhelm ſtatt, an welcher Kailer Franz Joſeph, Fürſt und Fürſtin
Bismarck ſowie das beiderſeitige Gefolge teilnahmen.
Der öſterreichiſche Miniſter des Aeußern, Graf Kalnocky, traf
am 9. um 8½ Uhr in Gaſtein ein und empfing alsbald den
Be=
ſuch des deutſchen Reichskanzlers. Kalnocky machte um 11 Uhr dem
Fürſten Hohenlohe und um 12 Uhr dem deutſchen Reichskanzler
einen längeren Beſuch, war um Mittag zu einer Audienz bei Kaiſer
Wilhelm und machte ſodann dem Prinzen Wilhelm von Preußen
ſeine Aufwartung. Der Kaiſer Franz Joſeph empfing den
Staats=
miniſter Graf Herbert Bismarck und darauf den Reichskanzler
Fürſten Bismarck in Audienz.
Der „Reichsanzeiger! veröffentlicht das Geſetz betr. die
Bewil=
ligung von Staatsmitteln zur Beſeitigung der im unteren
Weichſel=
gebiete durch die diesjährigen Frühjahrshochfluten herbeigeführten
Verheerungen.
Miniſter Dr. Lucius, welcher den Jubiläumsfeierlichkeiten in
Heidelberg beigewohnt, iſt von dort wieder nach Berlin
zurückge=
kehrt. — Der Chef der Admiralität Generallieutenant v. Caprivi
iſt nach Beendigung der Beſichtigungen von Kiel wieder in Berlin
eingetroffen. Auch der deutſche Geſandte in Madrid Graf Solms=
Sonnenwalde iſt dort eingetroffen.
Der Staatsſekretär im Reichspoſtamt, Dr. v. Stephan, befindet
ſich ſeit etwa einer Woche auf einer Dienſtreiſe durch die Provinz
Oſtpreußen und beſichtigt ſehr eingehend die dortigen poſtaliſchen
Einrichtungen.
Miniſter v. Giers wurde am 9. abends in Berlin erwartet, wo
er nur einen kurzen Aufenthalt zu nehmen beabſichtigte, um alsbald
die Reiſe nach Franzensbad fortzuſetzen.
Der frühere franzöſiſche Miniſter der ſchönen Künſte, Antonin
Prouſt, der mit zwei Begleitern, dem Generalſekretär Deſerquelles
und dem Miniſterialrat Hebrard, in Berlin eingetroffen iſt, reiſt
im amtlichen Auftrage, um über die Lage und Einrichtungen der
deutſchen Textilinduſtrie Bericht zu erſtatten. Deutſcherſeits findet
dieſe Abordnung, die ſchon einige größere Induſtrieſtädte der
Weſt=
provinzen beſucht hat, das freundlichſte Entgegenkommen.
Nachdem bereits im Oktober v. J. zwei jüngere deutſche
Be=
amte nach Bangkok überſiedelten, um mit Hilfe noch
auszubilden=
der Eingeborenen den Telegraphendienſt im Reiche Siam
wahrzu=
nehmen, wird nunmehr, laut Nachricht der „V. Z. ein höherer
deutſcher Telegraphenbeamter. der Telegraphen=Inſpektor Kederer
von Berlin, die Organiſation der ſiameſiſchen
Telegraphenverwal=
tung nach deutſchem Muſter vornehmen. Derſelbe wird ſich zu
dieſem Zweck ſchon in den nächſten Tagen, zunächſt auf die Dauer
eines Jahres, nach Siam begeben, wo ſeit ungefähr einem Jahre
bereits Poſtinſpektor Panckar von Berlin als Generaldirektor der
Poſten thätig iſt.
Heſterreich=Angarn. Die „Wiener Abendpoſt' ſchreibt unterm
9. d. M.: Der Blick der ganzen Welt iſt heute auf Gaſtein
ge=
richtet, woſelbſt unſer erlauchtes Kaiſerpaar, das ehrwürdige
Ober=
haupt des Deutſchen Reiches und deſſen erſtgeborener Enkel weilen,
um durch innigen perſönlichen Verkehr die zwiſchen den
beiderſeiti=
gen Regentenhäuſern und deren Völkern beſtehenden Bande der
Freundſchaft aufs neue zu befeſtigen. Die öffentliche Meinung
er=
blickt in dieſen regelmäßig wiederkehrenden Zuſammenkünften mit
Recht eine bedeutſame Gewähr des Weltfriedens und begrüßt
die=
ſelben deshalb mit ſteigender Sympathie.
Die Rede des deutſchen Kronprinzen anläßlich des Jubiläums
der Heidelberger Univerſität, welche in der geſamten Wiener Preſſe
mit wärmſtem Beifall begrüßt wurde, wird heute im Fremdenblatt
mit lebhafter Zuſtimmung beſprochen. Namentlich empfiehlt das
Blatt die Worte des deutſchen Kronprinzen, daß es, „ie höhere
Gipfel in Wiſſenſchaft und im geſchichtlichen Leben erſtiegen ſind,
je ſtolzere Ziele winken, deſto größerer Beſonnenheit und
Selbſt=
verleugnung bedarf; allgemeiner Beherzigung. „Feſtzuhalten an der
Wahrhaftigkeit und Strenge geiſtiger Zucht, ſchreibt das Blatt,
freimütig, friedfertig und brüderlich zu verharren im Streben nach
Vervollkommnung; - dahin geht die ernſte Mahnung des
Kron=
prinzen. Und nicht in Deutſchland allein darf man jene Mahnung
beachten; ſie bleibt geſprochen für die akademiſche Jugend aller
Staaten und Nationen, ſie mag auch an unſern Hochſchulen gehört
werden, wo Freimut, Friedfertigkeit und Bruderſinn, wo die
hiſto=
riſchen Tugenden der deutſchen Nation ſo oft vergeſſen werden unter
dem Einfluß der hohlen Phraſe, wo die Strenge geiſtiger Zucht, der
Idealismus der Jugend nur zu oft begraben wird unter dem Kultus
von „Idealen” die unſere Vorfahren niemals geduldet hätten im
Tempel der Wiſſenſchaft. Die vielfachen Bande, welche Oeſterreich
und Deutſchland verknüpfen, ſie erhalten uns im innigen Kontakt
mit dem Geiſtesleben im neuen Reiche, das ja in gewiſſer Hinſicht
unzertrennlich iſt von dem Geiſtesleben unſeres aus denſelben
ge=
meinſamen Kulturſchätzen ſchöpfenden Vaterlandes; ſie haben auch
unſere Sympathie und innige Teilnahme dem Heidelberger Feſte
zugewandt. Mögen darum aber auch die ernſten Worte des
deut=
ſchen Kaiſerſohnes, die Mahnung zu Freimut, Friedfertigkeit und
Bruderſinn, in Oeſterreich auf fruchtbaren Boden fallen!
Jranſtreich. Das Reſultat der Stichwahlen für die
General=
räte ſtellte ſich bis zum 9. d. auf 148 Republikaner und 35
Konſer=
vative. Die Republikaner gewannen 18 und verloren 22 Sitze.
Verſchiedene Pariſer Blätter geben ihrer Beſorgnis Ausdruck,
daß Deutſchland 70000 Mann Truppen unter dem „Vorwande von
Manövern' im Elſaß zuſammenziehe, während gleichzeitig
italie=
niſche Truppen an der franzöſiſchen Grenze operierten.
Engkand. Die Ruheſtörungen in Belfaſt wurden am 8. und 9.
fortgeſetzt. Am 9. griffen ſchon um 6 Uhr morgens die Ruheſtörer
(Orangiſten) die Polizei an, welche genötigt war, die Schußwaffen
zu gebrauchen und viele der Ruheſtörer verwundeten. Am
Nach=
mittag dauerte der Tumult noch fort. Es ſind militäriſche
Ver=
ſtärkungen verlangt worden. Die Zahl der ſeit Samstag
Verwun=
deten wird auf 130 angegeben, von welchen ſeither 11 geſtorben ſind.
Niederkande. Von dem Kriegsminiſter wurde angeordnet, daß
das 7. Infanterie=Regiment an den diesjährigen Manövern nicht
teilnehmen, ſondern in Amſterdam verbleiben ſoll.
Itakien. Aus Rom wird vom 9. die Nachricht verſchiedener
Blätter, namentlich der „Debats: von einer Erkrankung des Papſtes
als vollſtändig unbegründet bezeichnet. Der Papſt hatte noch am
Abend des 8. mehrere Audienzen erteilt.
Vereinigte Staaten. Das Urteil des merikaniſchen Gerichts
von El Paſo gegen den amerikaniſchen Redakteur Cutting lautet
auf einjährige Zwangsarbeit und 600 Dollars Geldſtrafe, im
Un=
vermögensfalle zu hunderttägigem Gefängnis.
Nach einer in New=York am 9. von der mexikaniſchen Grenze
eingegangenen Nachricht hätte der Redakteur Cutting, welcher an
dieſem Tage nach Chilhuahna abgeführt werden ſollte, den Schutz
des Gouverneurs von Texas angerufen, weil er fürchte, auf dem
Wege nach Chilhuahna getötet zu werden.
Aus Stadt und Land.
Na
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Seine Excellenz der Großh. Staatsminiſter Finger hat
geſtern eine mehrwöchige Urlaubsreiſe angetreten.
- Das Großh. Regierungsblatt Nr. 19 enthält
nach=
ſtehende Bekanntmachung, den Beitritt der Staatsforſtbeamten
zum Civildiener=Witwen=Inſtitut betr.: Nachdem die beiden
Abteilungen des Forſtdiener=Witwen=Inſtituts durch in der
General=
verſammlung vom 21. Juli l. J. gefaßten, unterm 81. ejusd.
Aller=
höchſt genehmigten Beſchluß ihren Beitritt zum Civildiener=Witwen=
Inſtitut erklärt haben, wird ſolches mit dem Bemerken zur öffent=
Uchen Kenntnis gebracht, daß in Gemäßheit der Beſtimmung des
Artikels 1 des Geſetzes vom 30. Juni l. J., das Civildiener=Witwen=
Inſtitut betreffend (Regierungsblatt Nr. 15), der Beitritt ſämtlicher
Mitglieder beider Abteilungen des Forſtdiener=Witwen=Inſtituts zu
dem Civildiener=Witwen=Inſtitut, ſowie die Einbringung des
ge=
ſamten, einer jeden der beiden Abteilungen des Forſtdiener=Witwen=
Inſtituts zuſtehenden Vermögens in das Civildiener=Witwen=Inſtitut
mit dem 1. Oktober l. J. zu erfolgen hat.
In Abſatz 2 des Artikels 1 des Geſetzes vom 30. Juni l. J.
das Civildiener=Witwen=Inſtitut betreffend, iſt angeordnet,
daß=
ſoweit in dieſem Geſetze Beſtimmungen getroffen ſind, welche auf
die ſeitherige Mitgliedſchaft und das ſeitherige Verhältnis der
Staatsbeamten beziehungsweiſe Bedienſteten zum Civildiener=
Witwen=Inſtitut Bezug haben, dieſelben in dem nunmehr
einge=
tretenen Falle des Beitritts der Staatsforſtbeamten zu gedachtem
Inſtitut in gleicher Weiſe auf die ſeitherige Mitgliedſchaft und das
ſeitherige Verhältnis derſelben zum Forſitdiener=Witwen=Inſtitut
erſter und zweiter Abteilung, inſofern ein Anderes nicht
ausdrück=
lich feſtgeſetzt iſt, Anwendung finden. Es werden daher die
Staats=
orſtbeamten auf die Beſtimmung dieſes Geſetzes, insbeſondere auf
die Uebergangsbeſtimmungen der Artikel 22, 23 und 24 desſelben
und auf die in dieſer Beziehung ergangenen, in Nr. 15 des
Regie=
rungsblatts publizierten beiden Bekanntmachungen des
unterzeich=
neten Miniſteriums vom 1. Juli l. J., die Ausführung des Art. 22,
ſowie die Ausführung der Artikel 23 und 24 des Geſetzes vom
30. Juni 1886 über das Civildiener=Witwen=Inſtitut betreffend, mit
dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß etwaige hiernach, und zwar
vor dem 1. Oktober beziehungsweiſe vor dem 15. Oktober l. J. bei
Meidung des Ausſchluſſes abzugebende Erklärungen bei Großh.
Civildiener=Witwenkaſſe=Kommiſſion dahier einzureichen ſind, und
daß Stemßel zu den betreffenden Eingaben nicht zu verwenden iſt.
Bei Beginn des neuen Schuljahres haben die unterſten
Klaſſen unſerer ſtädtiſchen Schulen an Zuwachs ſchulpflichtig
gewordener Kinder erhalten: die Vorſchule der Realſchule 48. die
Victoriaſchule 26, die Mittelſchule für Knaben 118. die Mittelſchule
für Mädchen 110, die Stadtknabenſchulen 178 und die
Stadtmädchen=
ſchulen 139.
Nachdem die Statuten der für Darmſtadt und
Beſ=
jungen neu gegründeten Schloſſer=Innung die Genehmigung
des Kreisamtes erhalten haben, ſteht die Wahl des Innungs=
Vor=
ſtandes für demnächſt zu erwarten. — Dem Innungsweſen iſt durch
die Novelle zur Gewerbeordnung vom 8. Dezember 1884 bekanntlich
eine bedeutſame Förderung dadurch zu Teil geworden, daß
Arbeit=
geber, welche ſich einer auf legalem Weg zu Stand gekommener
Innung nicht anſchließen, von der Berechtigung zum Halten von
Lehrlingen ausgeſchloſſen werden können.
Die Oktroi=Einnahmen der Stadt im Etatsjahr 1885,86
haben ſich um M. 12148. 97 gehoben und betrugen M. 393311. 03
gegen M. 381162. 24 in 1884,85. — Die größten Mehrbeträge in
1885, 86 gegen 1884185 lieferten Steinkohlen, Braunkohlen und Cokes
M. 5382.12), Schweine (M. 3038.07), in der Stadtgemarkung
fabriziertes Bier (M. 1729. 70), Kühe und Rinder (M. 1656. 33)
und eingeführtes Bier (M. 1055. 69). Größere Ausfälle in
der Oktroi=Einnahme haben aufzuweiſen Früchte, welche die Mühle
paſſiert haben (M. 1465. 12), Ochſen (M. 985. 50) und Wein in
Fäſſern (M. 921. 9). Im ganzen gingen in 1885186 mehr ein
M. 17663. 99, während die Ausfälle gegen 188485 M. 5515. 20
betrugen.
Im Mathilden=Landkrankhaus wurden im Monat
Juli 100 Kranke mit 2087 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
d Am Dienstag vormittag wurde einem Milchhändler am
Paradeplatz ein Korb mit 10 Pfund Butter geſtohlen; desgleichen
einer Frau in der Rheinſtraße ein Korb mit 12 Pfund. Der Thäter
iſt noch nicht ermittelt.
Gelegentlich der am verfloſſenen
Sonn=
tag in der O'ſchen Wirtſchaft abgehaltenen Tanzmuſik iſt eine
Dienſtmagd während dem Tanzen das Portemonnaie mit 26 M.
In=
halt aus der Taſche entwendet worden. Der Thäter wurde in der
Perſon eines Unteroffiziers ermittelt und demſelben das Geld wie=
Her abgenommen. - Ein Schreiner, welcher am vergangenen Sonn=
Tag auf dem Hugenſchütz'ſchen Felſenkeller als Aushilfskellner thätig
war, iſt von mehreren Perſonen mißhandelt worden. Die Verletz,
rungen ſind nicht bedeutend.
In der Obergaſſe lauerte ein
Hand=
arbeiter am Montag abend ſeiner von ihm geſchiedenen Ehefrau
auf und drohte dieſelbe umzubringen. Um Unglück zu verhüten
1925
und da der betreffende auch betrunken war, wurde er in Polizei=
154
gewahrſam genommen.
Jugenheim, 9. Auguſt. Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſſin
Victoria iſt heute nach vierwöchentlichem Aufenthalt auf Schloß
Heiligenberg mit der jungen Prinzeſſin Alice nach Wolfsgarten
übergeſiedelt.
Se. Hoheit der Herzog von Naſſau traf geſtern zu
zwei=
tägigem Beſuche bei Sr. Gr. Hoh. dem Prinzen Alexander hier ein.
Offenbach, 9. Auguſt. Ein großartiger
Einbruchs=
diebſtahl iſt in der Wohnung des Geh. Medicinalrats Dr. Mogk
ausgeführt worden. Die Diebe drangen durch ein Kellerfenſter ein
und begaben ſich in die Wohnzimmer, wo ſie einen Sekretär
er=
brachen und daraus eine große Anzahl Gold= und Silberſachen,
darunter die zum Teil recht wertvollen Orden des Beſtohlenen,
ſo=
wie baares Geld ſich aneigneten. Der Geſamtwert der geſtohlenen
Gegenſtände beläuft ſich auf 3000 M.
Mainz. 9. Auguſt. Bei dem geſtern zu Ehren des Herrn
Biſchof Dr. Haffner bei Herrn Gouverneur v. Woyna
ſtattge=
habten Diner war das Domkapitel durch die Herren Dr. Moufang,
Dr. Schneider und Dr. Heinrich vertreten; die Civilbehörden durch
Herrn Geheimerat Provinzialdirektor Küchler, Bürgermeiſter Dr.
Oechsner und Beigeordneter Dr. Gaßner. Ferner waren die
Ge=
nerale der hieſigen Garniſon und die Oberſten der in Mainz und
Kaſtel liegenden Regimenter eingeladen.
⬜Worms, 9. Auguſt. Die Reſultate des heutigen
Preis=
turnens waren nach dem einſtimmigen Urteil aller geradezu
glänzende. Es gelangten 37 Preiſe zur Verteilung an 34 Turker
und zwar: 1. Preis an G. Schnarr von der T.=Geſ. in Hanau mit
66¹⁄ Pkt. 2. Pr. an K. Ullrich vom L.V. in Frankfurt mit 56½.
Pkt. 3. Pr. an N. Rach desſ. Ver. mit 56 Pkt. 4. Pr. an H.
Schwarz von der L.=G. in Hanau mit 54¹⁄ Pkt. 5. Pr. an K.
Becher von der T.=G. in Hanau mit 51⁄₈₀ Pkt. 6. Pr. an A. Münch
vom Männer=L.=V. in Wiesbaden und an H. Hofmann von der
T.=G. in Frankfurt, beide mit 51½ Pkt. 7. Pr. an Ch. Haferer
von der L.=G. in Bornheim mit 505⁄ Pkt. 8. Preis an
Scharle=
mann vom L.=V. in Offenbach mit 50½ Pkt. 9. Pr. an L. Schäfer
von der T.=G. in Frankfurt und an Karl Schreiber von der T.=G.
in Hanau, beide mit 50½ Pkt. 10. Vr. an F. Bauer vom L.=V.
in Aſchaffenburg mit 49⁄ Pkt. 11. Pr. an E. Klein vom L.=V.
in Jda mit 49½ Pkt. 12. Pr. an J. Mechenſtock vom Turn= und
Fechtklub in Frankfurt mit 49½ Pkt. 13. Pr. an Wilh. Kranz
vom L.=V. in Mainz mit 49½ Pkt. 14. Pr. an S. Kramer von
der T.=G. in Hanau und an G. Braun von der T.=G. in
Offen=
bach, beide mit 49 Pkt. 15. Pr. an G. Kromes mit 48⁵⁄ Pkt.
16. Pr. an W. Schnabel von der T.=G. in Darmſtadt mit
48¹⁄₁₀ Pkt. 17. Pr. an Ph. Schauermann von der T.=G. in
Sachſen=
hauſen mit 47⁄ Pkt. 18. Pr. an Jean Weil von der T.=G. in
Hochheim mit 47½ Pkt. 19. Pr. an T. Spengler von der T.=G.
in Offenbach mit 47¹⁄ Pkt. 20. Pr. an A. Horn vom L.=V. in
Wiesbaden mit 47¹⁄ Pkt. 21. Pr. an A. Klein vom L.=V. in
Kreuznach und an P. Weitz in N.=Ingelheim. 22. Pr. an H. Greter
vom L.=V. in Mainz mit 46¹⁄ Pkt. 23. Pr. an Fritz Anger vom
L.=V. in Caſtel mit 46½ Pkt. 24. Pr. an Karl Wienard vom
M.=L.=V. in Wiesbaden und Hugo Biſermann vom L.=V. in Hanau,
beide mit 45⁄₁₀ Pkt. 25. Pr. an Fritz Bohn vom L.=V. in
Offen=
bach mit 45¹⁄ Pkt. 26. Pr. an Adam Silz von der T.=G. in
Offen=
bach und P. Cerbus vom L.=V. in Caſtel, beide mit 45¹⁄₁ Pkt.
27. Pr. an Jac. Ferg von der T.=G. in Höchſt mit 45 Pkt.
Frankfurt, 9. Auguſt. Der aus der Friedhofsaffaire bekannte
Volizeikommiſſar Maier wurde begnadigt, ebenſo der Schutzmann
Schweiger; den Schutzleuten Wingeleith und Homann, die
gleich=
falls zu Gefängnis verurteilt waren, wurde die Strafe in eine
Geldſtrafe von je 80 und 40 Mark umgewandelt.
Frankfurt 9. Auguſt. Die VII. Wanderverſammlung
des Verbandes deutſcher Architekten= und Ingenieur=
Ver=
eine wird in dieſem Jahre vom 15. bis 18. Auguſt in Frankfurt
a. M. tagen. Die Verſammlung, welcher eine Zuſammenkunft von
Abgeordneten der Einzel=Vereine vorangehen wird, nimmt am
Sonn=
tag den 15. abends durch eine Begrüßung der Teilnehmer und ihrer
Damen in der Römerhalle ihren Anfang und ſchließt mit einem
Ausflug nach Heidelberg am Donnerstag den 19. Auguſt zum
Stu=
dium der ſehr reichhaltigen Ausſtellung von Zeichnungen und Plänen
des Heidelberger Schloſſes, während die Feſtlichkeiten in Frankfurt
am Mittwoch den 18. Auguſt durch ein Feſteſſen im großen Saale
des Palmengartens und eine Feſtvorſtellung im Opernhauſe ihren
Abſchluß finden. In den an drer Tagen ſtattfindenden Sitzungen
iſt diesmal ausnahmsweiſe von einer Trennung der Architekten und
Ingenieute ganz abgeſehen, um jedem Mitgliede die Teilnahme an
den vielſeitige Intereſſen berührenden Vorträgen zu ermöglichen.
Aus dem reichen Stoffe, welcher vorliegt, heben wir hervor, daß
der der deutſchen Botſchaft in Paris zugeteilte Herr Waſſerbau=
Inſpektor Peſchek, welcher auf Einladung und in Begleitung des
Herrn von Leſſeps im vergangenen Winter die Arbeiten des
Pa=
nama=Kanals in Augenſchein genommen hat, auf Grund der an
Ort und Stelle gewonnenen Kenntnis über dies Unternehmen
be=
richten wird. Herr Profeſſor Bauſchinger=München wird über ſeine
neueren, ſachlich höchſt intereſſanten Arbeiten im mechaniſch=tech=
499
A 154
1926
niſchen Laboratorium der techniſchen Hochſchule in München
Vor=
trag halten, während der Altmeiſter deutſcher Gothik, Herr
Ober=
baurat Freiherr Friedrich von Schmidt, der frühere Dombaumeiſter
in Köln und ſpätere Erbauer des Wiener Rathauſes, einen Vortrag
„über den Dom zu Mailand und deſſen kunſthiſtoriſche Entwicklung”
übernommen hat. Während die Sitzungen im Hauptſaale des
Saal=
baues ſtattfinden, dienen die Nebenräume zur Aufſtellung der mit
der Verſammlung verbundenen Ausſtellung von Zeichnungen und
Modellen im Entwurfe vorliegender und in der Ausführung
be=
griffener Werke aus beiden Gebieten des Bauweſens.
Heidelberg, 9. Auguſt. Von dem Feſtzug berichtet man
folgende Epiſode. In demſelben wirkte als Darſteller eines der
pfälziſchen Fürſten ein stud. jur, et cam. B. aus Mannheim mit.
Der Zug ſtockte gerade vor der Fürſtentribüne und B., der dem
Großherzoge ſalutierte, fiel dem letzteren ſo auf, daß er einen in
ſeiner Nähe befindlichen Herrn, Prof. H., erſuchte, Erkundigungen
über den jungen Mann einzuziehen. Alsbald wurde dem
Groß=
herzoge die Mitteilung, daß jener junge Mann, der ſich der
diplo=
matiſchen Laufbahn widmen wolle, vor dem juriſtiſchen Examen
ſtehe, in der Ablegung desſelben aber behindert ſei durch eine ihm
wegen ſtudentiſcher Vergehen (Menſuren) zuerkannte zehnmonatliche
Feſtungsſtrafe. Der Großherzog nahm ſofort Rückſprache mit den
anweſeuden Miniſtern und lietz nach wenigen Minuten dem Stud.
B. ſagen, daß andern Tags ſeine Begnadigung erfolgen werde.
Wiesbaden. Ein hieſiges Blatt ſchreibt: Durch die
Herab=
ſebung des Zinsfußes werden die Einnahmen ſtets geringer und
in wengen Jahren wird wohl Niemand viel Geld für Badereiſen und
Bergnügungstouren übrig haben. Der Geſchäftsmann hat unter den
jetzigen drückenden Verhältniſſen nichts übrig. Die Gehalte ſind
knapp bemeſſen und der Rentier ſieht ſeine Einnahmen von Jahr
zu Jahr geringer werden. Schon jetzt zeigen die Mindereinnahmen
aller Eiſenbahnen und die Badeliſten faſt aller Bäder den verminderten
Verkehr.
München, 9. Auguſt. Die amtlichen Verhandlungen über den
Nachlaß des verſtorbenen Königs Ludwig II. kommen
nunmehr in Gang. Juſtizminiſter Dr. v. Fäuſtle erläßt als
Ver=
laſſenſchaftskommiſſar durch einen Münchener Notar, der mit
Er=
richtung des Inventars beauftragt iſt, öffentliche Ausſchreibung,
wonach alle zum Nachlaſſe des Königs gehörigen Gegenſtände
ſo=
ſort an das Hofſekretariat einzuliefern und alle dorthin geſchuldeten
Beträge ungeſäumt einzuzahlen, Forderungen an dieſen Nachlaß
aber bei Vermeidung, des Ausſchluſſes vom Inventar bis längſtens
1. September bei Nolar Otto in München anzumelden ſind.
Berlin, 8. Auguſt. In der Spandauer Geſchützgießerei wird
ſchon in den allernächſten Tagen die aus ſechs Geſchützen beſtehende
Batterie Vorderlader, Modell 1842, welche zum Geſchenk des Kaiſers.
für den Sultan von Zanzibar beſtimmt iſt, dem „Anz. f. Hav.
zufolge fertiggeſtellt ſein. Die Vernickelung iſt in Berlin
ausge=
führt worden.
Hamburg, 8. Auguſt. Das hieſige ,Handelsbl. berichtet über
die in der Vorſtadt St. Pauli Ende v. W. aufgehobene
ſozial=
demokratiſche geheime Verbindung, daß man in den
ver=
hafteten Perſonen die Leiter und Führer der ſozialdemokratiſchen
Bewegung in Hamburg, Altona, Ottenſen und Harburg ermittelt
hat. Das beſchlagnahmte Material iſt dem genannten Blatte
zu=
folge ein ſo umfaſſendes, daß auf Grund desſelben eine Anklage
wegen des Vergehens gegen den 8 128 des St.=G.=B. ſich noch
umfangreicher geſtalten dürſte, als die Freiberger Affaire. Sofort
hatten die verhafteten Perſonen ein mehrſtündiges Verhör vor dem
Unterſuchungsrichter Herrn Aſſeſſor Grünberg zu beſtehen und
wurde nach Beendigung dieſes Verhörs der Haftbefehl gegen
ſämt=
liche Perſonen erlaſſen. - Bei dem Vorſitzenden des
Unterſtützungs=
vereins deutſcher Tabakarbeiter und dem Kaſſirer in Hamburg iſt
eine Hausſuchung gehalten und eine große Zahl von Schriftſtücken,
ſowie auch die Kaſſe des Vereins beſchlagnahmt worden.
Chriſtiania, 9. Auguſt. Die Stadt Skien iſt größtenteils
abgebrannt, darunter große Warenlager. Der Geſamtſchaden
beträgt 4 bis 5 Millionen Kronen.
Ein Nachruf.
B. M. In den achtziger Jahren dieſes Jahrhunderts hat der
Tod in Deutſchland eine reiche Ernte gehalten. Franz Liszt
ge=
hört nunmehr auch zu unſeren „großen Toten”
Mit ihm iſt
wie=
der Einer dahin aus der kleinen Schar der Muſiker, welche durch
Wort und That eine neue Kunſtepoche heraufführen halfen. Im
75. Lebensjahre, an der Stätte, der er ſeine innige Teilnahme und
Fürſorge ſeit Jahren zugewandt, ſtieg er empor zu den Seligen, in
das Reich jener Verklärten, die im Gedächtnis der Menſchheit ein
ewiges Leben führen. Das Dichterwort: „Und was dem Manne
das Leben nur halb erteilt, ſoll ganz die Nachwelt geben — findet
auf Liszt nur beſchränkte Anwendung. Ihm war das ſeltene Los
beſchieden, ſchon während des Erdenwandels zu den Lieblingen der
Menſchen zu zühlen, bei welchen die Kunſt eine Heimſtätte gefunden
hat. Von den Muſen wunderbar begnadet, von den Männern
ver=
ehrt, von den Frauen umſchwärmt, iſt Liszt einen Pfad gewandert,
auf dem ihm ewiger Sonnenſchein geleuchtet, gleich jenen ſeligel.
Genien, von denen das Hölderlin'ſche Schickſalslied ſpricht im
Gegen=
ſatz zu den ſterblichen, von mancherlei Laſten niedergedrückten
Menſchen. Wer die äußeren Umriſſe dieſes Lebens betrachtet, denkt
unwillkürlich an Goethe. Von der frühen Jugend an bis hinauf
in das Mannesalter, auf die Höhe eigenen, ſelbſtändigen Schaffens,
- nichts als eine ununterbrochene Kette erfüllter Hoffnungen und
ſichtbarer Triumphe! Am 13. April 1823 konzertierte Franz - er
war 12 Jahre alt - in Wien. Beethoven war zugegen und ſtieg,
von dem Spiele hingeriſſen, auf das Podium, um das Wunderkind
zu küſſen und dadurch gewiſſermaßen zu ſeinem Jünger zu weihen.
In Paris, wo er ſeine Studien fortſetzte, wurde er in muſikaliſchen
Kreiſen als ein =unvergleichliches Kind, ein„phänomenales Talent
begrüßt. Seine 1839-47 durch ganz Europa unternommenen
Kon=
zertreiſen, welche unbeſchreiblichen Enthuſiasmus erregten,
recht=
fertigten die frühzeitig geſpendeten Lobſprüche in vollem Maße.
In alle Weiten flog Liszt's Ruhm, und, wo immer der als
Klavier=
ſpieler bahnbrechende Künſtler ſeinen Fuß hinſetzte, war er des
blendenden Sieges gewiß. Eine Erſcheinung, die am damaligen
Kunſthimmel gleich einem Meteor ſtrahlte, ſollte bedeutſam auf
Liszt's fernere Wirkſamkeit werden: er hörte das berückende Spiel
Paganinis. Von dieſem Tage an erkannte er es als ſeine
Auf=
gabe: „Die Technik Paganini's auf die Taſten zu übertragen, die
Sprung= und Spannungsfähigkeit der Hand auszubilden, das
Klang=
reich der Klaviermuſik ins Ungemeſſene zu erweitern.: Nach Liszt's
Auffaſſung nimmt das Klavier in der Hierarchie der Inſtrumente
die erſte Stelle ein. Im Umfang ſeiner ſieben Oktaven umſchließt
es den ganzen Bereich eines Orcheſters. Durch ſeine Vermittlung
wird es möglich, Werke zu verbreiten, die ſonſt von den Meiſten
wegen der Schwierigkeit ein Orcheſter zu verſammeln ungekannt
bleiben würden. Er iſt ſonach der Orcheſterkompoſition das, was
der Stahlſtich der Malerei iſt, welche er vervielfältigt und
über=
mittelt. Und entbehrt es gleich der Farbe, ſo iſt es doch imſtande
Licht und Schatten wiederzugeben.
Man kann ſich nicht verhehlen, daß die allſeitige Bewunderung,
die Liszt empfing, in erſter Linie dem Virtuoſen und in zweiter
dem Komponiſten galt, denn was dieſer an Schöpfungen ſeinem
Jahrhundert bot, hat eine ſehr verſchiedenartige Beurteilung
er=
fahren, wie ja überhaupt die Kompoſitionen, welche mit der
Tradi=
tion gebrochen, im Kreiſe der Zunftgenoſſen einen ſchweren Stand
haben. In jedem Liszt'ſchen Werke, beſonders in den ſymphoniſchen
Dichtungen, kündet ſich eine kühne, freie Individualität an, die mit
der Kraft der Phantaſie die manigfaltigſten Stoffe ergreift und
ver=
arbeitet. Man hat das Gefühl, daß hier an die höchſten Fragen
der Menſchheit herangetreten iſt. Mit tiefem, liebevollem
Verſtänd=
nis hat der bereits auch verſtorbene Aeſthetiker L. Nohl die
Stel=
lung und Bedeutung der Liszt'ſchen Kompoſitionen im künſtleriſchen
Leben unſerer Zeit erkannt und dargelegt. Da ſind die Praludien
mit ihrer Naivetät, mit ihrem einfach menſchlichen Inhalte. Zart,
ſchmerzlich bewegt, zugleich grandios erſcheint der Dichter im Taſſo.
Voetiſche Verklärung herrſcht im Orpheus. Antike Herbheit,
Schroffheit und Sprödigkeit iſt die ganz entgegengeſetzte
Eigentüm=
lichkeit des Prometheus. Schwärmeriſche Entrücktheit führt auf
die Höhen des Ideals in der Bergſymphonie. Glanz,
Feſtes=
rauſch, chevalereske Eleganz, Ritterlichkeit ſind die Eigenſchaften,
welche die Feſtklänge charakteriſieren. Deutſche Zartheit und Tiefe,
deutſche Kühnheit und Gedankenkraft treten uns im Fauſt
ent=
gegen. Myſtiſche Tiefe liegt im Dante, phantaſtiſche Wildheit
in der Hungaria, Größe des Schmerzes in der Héroide funsbre.
Jedes Werk bildet eine Einheit für ſich. Vor einigen Jahren hörten
wir auf dem deutſchen Muſikfeſt in Zürich die aus dem Jahr 1864
ſtammende Cantate „Heilige Eliſabeth= und empfingen von dem Werk,
über dem eine weiche, tiefernſte Stimmung ausgebreitet liegt, einen
ſo gewaltigen Eindruck, daß ſpäterhin nur Wagners Schöpfungen
imſtande waren dieſen zu verdunkeln. Liszt wohnte damals in
Zürich der Aufführung ſeines Werkes in Perſon bei, dirigierte aber
nicht ſelbſt. Der 7jährige Mann war noch immer eine ſtattliche,
imponierende Erſcheinung; das Alter hatte ſein Haar ſchneeweiß
gebleicht, aber die Augen belebte noch das ganze Feuer der Jugend.
Zeitlebens iſt Liszt der Worte eingedenk geblieben, die ſich in
ſeinem 1841 an Pagamini erlaſſenen Nachruf befinden und die zeigen,
wie hoch er von der Kunſt und ihren Prieſtern dachte: „Die Kunſt
nicht als bequemes Mittel für egoiſtiſche Vorteile und unfruchtbare
Berühmtheit auffaſſen, ſondern als eine ſympathiſche Macht, welche
die Menſchen vereint und einander verbindet; das eigene Daſein
auszugeſtalten zu jener hohen Würde, die dem Talente als Jdeal
vorſchwebt; den Künſtlern das Verſtändnis öffnen für das, was
ſie ſollen und können; die öffentliche Meinung beherrſchen durch das
edle Uebergewicht eines hochſinnigen Wirkens und in den Gemütern
die dem Guten ſo nahe verwandte Begeiſterung für das Schöne
entzünden und zu nähren."
Tageskalender.
Mittwoch. 11. Auguſt: Kaffee=Konzert (Saalbau).
Donnerstag, 12. Auguſt: Konzert im Garten der Vereinigten
Ge=
ſellſchaft.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.