Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. und
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal unck. Voſtaufſchlag
(Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenomment in Darmſladr
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
imn Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſraße Nr. 36, ſowie auswärts
1, von allen Annonen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekannkmachuügen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
M 150. 1886. B e k a n n t m a ch u n
Betreffend: Das Aushebungsgeſchäft vro 1886, insbeſondere Aushändigung der Ausmuſterungs= und
Erſatz=Reſerve=Scheine II. Klaſſe ꝛc. ꝛc.
Unter Bezugnahme auf den vorletzten Abſatz der diesſeitigen Bekanntmachung vom 1. Juli l. 33.: „ Das Aushebungs=
Geſchäft pro 1885 betr. Cagbl. Nr. 137). werden hierdurch diejenigen, welche bis jetzt ihre oben genannten Papiere nicht
dahier abgeholt haben, aufgefordert, dieſelben ſpäteſtens bis zum 10. l. Mts. in Empfang zu nehmen, widrigenfalls dann
die Zuſtellung auf Koſten der Säumigen erfolgt.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1886.
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
J. V.: Wedekind.
ſnn B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Umpflaſterung der Graſenſtraße wird dieſe Straße und zwar von der Promenaden= bis zur
Rheinſtraße bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
ſ778 Grtgkrankenkaſſe
für weibliche Beſchäftigungen.
Gemäß 8 60 der Kaſſeſtatuten bringen wir zur Kenntniß der Betheiligten,
daß wir, nachdem der Vorſtand die Verwaltung der Kaſſe niedergelegt und die ein=
berufene General=Verſammlung die Erſatzwahl des Vorſtandes verweigert hat, auf
Grund des 8 45 letzter Abſatz des Geſetzes unſeren Beamten, Finanzaſſiſtenten,
Koch, bis auf Weiteres mit der Wahrnehmung der Befugniſſe und Obliegenheiten
des Vorſtandes beauftragt haben. Die Aufſicht über die Verwaltung wird, wie
ſeither, von uns geführt.
Darmſtadt, am 2. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[779
Ohly. Vergebung
von Chauſſirſteinen.
Die Lieferung von kleingeſchlagenen
Baſaltſteinen zum Einſteinen der Heidel=
bergerſtraße ſoll
Montag den 9. Auguſt l. J3.,
Vormittags 11½ Uhr,
durch Submiſſion auf dem Rathhauſe in
Accord gegeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bis dahin während der Bureauſtunden auf
der Großh. Bürgermeiſterei offen.
Beſſungen, den 2. Auguſt 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(7700
Berth. PferdeYerkauf.
Nächſten Freitag den 6. d. M., Vormittags 11 Uhr,
wird auf dem Vorderhofe der Cavallerie=Kaſerne hier, ein für den
Militärdienſt nicht mehr brauchbares Dienſtpferd meiſtbietend gegen
Baurzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1886.
1. Großherzoglich Heſſiſches Dragouer=Regiment
(Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 23.
[780 [ ← ][ ][ → ]
1876
E150
Bekanntmachung.
An die Hausbeſitzer des nördlichen Theils von Beſſungen.
Nachdem der Vertrag der Gemeinde Beſſungen mit der Stadt Darmſtadt
wegen Bezug von Waſſer aus dem Darmſtädter Waſſerwerk allſeitig
ge=
nehmigt iſt, und nachdem die desfalls von dem Ortsvorſtand von Beſſungen
be=
ſchloſſenen Satzungen, ſowie die Beſtimmungen über die Anlage der Hauseinrich.
tungen die Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der
Ju=
ſtiz erhalten haben, muß nunmehr vor Beginn der Arbeiten feſtgeſtellt werden,
welche Hauseigenthümer ſich der Waſſerleitung anſchließen wollen, weil erſt alsdann
darüber, in welchen Straßen das Rohrnetz gelegt werden ſoll, Beſchluß gefaßt
werden kann. Die desfallſige Erklärung muß in derſelben Weiſe wie dies in
Darm=
ſtadt geſchieht, durch Unterzeichnung des den Satzungen beigefügten Antrags
abge=
geben werden; da durch dieſe Unterzeichnung das Rechtsverhältniß zwiſchen der
Gemeinde und den Hausbeſitzern feſtgeſtellt wird, muß ſie erfolgen ohne Rückſicht
darauf, ob ſchon früher die Bereitwilligkeit zum Anſchluß in anderer
Weiſe erklärt worden iſt. Die unterzeichnete Bürgermeiſterei wird jedem
Haus=
beſitzer ein Exemplar der Satzungen und der Beſtimmungen über die Anlage der
Hauseinrichtungen zuſtellen und erſtere nach einigen Tagen wieder abholen laſſen,
und erſucht hierdurch die Hausbeſitzer, welche den Anſchluß wünſchen, den den
Satzungen beigedruckten Antrag unter Beifügung ihrer Hausnummer zu
unter=
ſchreiben.
Dabei verfehlt man nicht, darauf aufmerkſam zu machen, daß nach dem mit
Darmſtadt abgeſchloſſenen Vertrag die Gemeinde Beſſungen in allen Straßen,
in welchen die Rohrleitung gelegt wird, ſämmtliche Privatabſtiche aus der
alten Leitung kündigen muß, daß ſonach der Anſchluß an das neue Rohrnetz
ganz beſonders im Intereſſe derjenigen Hausbeſitzer, welche ſeither einen
Privat=
abſtich hatten, liegt.
Beſſungen, den 31. Juli 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[7703
Brkanntmuchung.
Die mitten im hieſigen Orte an der Hauptſtraße Darmſtadt-Frankfurt
be=
legene Hofraithe „Gaſthaus zum weißen Roß” nebſt großen Oeconomie=Gebäuden
und dem unmittelbar angrenzenden 7294- Meter (1167 Klafter) großen
Grab=
garten, ſoll anderweiter Verfügung zufolge
Samstag den 14. Auguſt l. Js., Abends 8 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag auf hieſigem Rathhaus unter den bekannt gemacht
werdenden Bedingungen öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Das Beſitzthum, in welchem gegenwärtig Gaſt= und Landwirthſchaft betrieben
wird, eignet ſich auch vermöge ſeiner günſtigen Lage und der verſchiedenen
bedeu=
tende Räumlichkeiten enthaltenden Gebäude zu jedem anderen Betriebe.
Arheilgen, den 22. Juli 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Arheilgen.
Frey.
[7546
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ſeitherige Stellung ausweiſen können.-
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des Miethers nicht ausgeſchloſſen. Offert.
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billig zu kaufen geſucht. Von wem? ſagt
die Expedition d. Bl.
(7800
oroinKunstfreund
Honatsversammlung der Hitglieder
Freitag den 6. Auguſt 1886,
Abends 8½ Uhr,
im oberen Lokal zur „alten Poſt”
Tagesordnung: 1) Mittheilungen.2)
Be=
prechung wegen gemeinſchaftlichen
Be=
ſuchs der Kunſtſammlungen in
Frank=
furt a. M. 3) Gratts=Verlooſung
eines dem Verein gewidmeten Bildes.
Zu recht zahlreichem Beſuch ladet ein
Der Vorstand. (7801
Freunde des Vereins ſind willkommen.
Nährend meiner Abweſenheit bis Ende
22 d. Mts. werden die Herren:
Dr. Habicht, Wilhelminenſtraße 27,
Dr. Lipp, Ernſt=Ludwigsſtr. 21,
Dr. Martin, Promenadeſtraße 9,
Dr. W. Orth, Steinſtraße 25,
die Güte haben, mich in meiner Praxis
zu vertreten.
Dr. Loeb. (7802
Nur S Lage hier.
Honorar nach Erfolg.
Radikal entferne ich Hüh=
1ſe. neraugen, eingewachſene
J) Nägel, Froſtbeulen ſowie jedes
Fuß=
übel ohne Schmerz für d. Patienten.
Empfehlungen von höchſten u. hohen
Herr=
ſchaften, ſowie von Aerzten u. Apothekern
liegen zur gefl. Einſicht vor.
[7729
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geſucht. Off. sub T. an d. Exp. (7805
R156
Vereinigte Geſellſchaft.
Der Ausſchuß hat beſchloſſen einen bei ihm eingebrachten Antrag wegen der
beſonderen Wichtigkeit desſelben einer General=Verſammlung zur Beſchlußfaſſung
vorzulegen.
Der Antrag liegt von
Samstag den 7. bis inel. Freitag den 20. Auguſt
zur Einſicht der Mitglieder in dem Leſezimmer offen.
Saͤmmtliche ordentliche Mitglieder werden zur Theilnahme an der
Samstag den 21. Auguſt d. Js., Abends 6 Uhr,
ſtattfindenden General=Verſammlung mit dem Bemerken eingeladen, daß nach 8 31
bezw. 8 28 Nr. 6 der Statuten zu einem gültigen Beſchluß die Abſtimmung von
einem Viertheil der ordentlichen Mitglieder und eine Mehrheit von zwei Dritttheilen
der Abſtimmenden erfordert wird.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1886.
Namens des Ausſchuſſes der Vereinigten Geſellſchaft.
Hahn.
(7806
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 5. Auguſt 1886, Abends von ¼8 bis 11 Uhr:
Grosses Hlitär-Comcert.
C. Abthellune Streichmustk),
von der Kapelle des Großh. Heſſ. 1. Dragoner=Regiments Nr. 23,
unter Leitung ihres Muſikdirectors Herrn O. Engel.
Entrée 40 Pfg. Kinder 10 Pfg.
Eintrittskarten zu 10 Stück für 2 Mk. ſind außer den bekannt gegebenen
Ver=
kaufsſtellen auch an der Saalbaukaſſe zu haben.
Programme an der Kaſſe.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert in den Sälen ſtatt.
Gebrammte
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leigene Brennerei),
von 100-180 Pfg. das Pfd.
Neues Sauerkraut,
per Pfund 25 Pfo.,
neueSchneidbohnen,
per Pfund 25 Pfg.,
neue Hernerbsen,
per Pfund 40 Pfg.,
Salz-Essig-Pfeſker.
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Senf-Gurken.
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barſte conſervirt.
Eigenes Fabrikat.
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Weber,
Carlsſtraße 24.
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Meine Eierhandlung
befindet ſich von heute an Alexander,
ſtraße 14 (Parterre) neben Brauerei
Ensling.
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Julie hathan. 8
7810) Ein zuverläſſiger Fuhrknecht
wird geſucht. Feldbergſtraße 5.
wine junge Frau wünſcht ein Kind in
C, Pflege zu nehmen. Dasſelbe kann
mitgeſtillt werden. Hebamme Amend.
(ßine junge Dame wünſcht Unterricht
C in Rundſchrift zu nehmen. Gefl.
Adr. a. d. Exp. d. Bl. unt. A. X. (7811
(ſine große Hundhütte zu kaufen ge=
C= ſucht. Gaſthaus zur Sonne.17812
vAStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Burenu
6in Dresden, Reitbahnſtraße 25. 14853
p.
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7734) Eingeſandt. Tagtäglich werden
eine Unzahl Mittel angeboten, welche den
Zweck haben ſollen, zur Hautverſchönerung zu
dienen; viele derartige oft durch große
Rekla=
men angeprieſene Mittel enthalten nun der
Geſundheit ſchädliche Beſtandteile, abſolut
un=
ſchädlich aber und demnach den Zweck
erfül=
lend iſt Apotheker Schürer's
Sandmandel=
kleie, dieſelbe iſt eines der beſten Präparate
auf dem Gebiete der Cosmetik und das
vor=
züglichſte Mittel zur Entfernung von-
Mit=
eſſern, Hitzpickeln, Hautröte und Hautflecken/
aller Art. Durch häuſige Anwendung dieſes,
nach wiſſenſchaftlichen, rationellen Prinzipien
zuſammengeſetzten Präparats, erzielt man ſicher
einen klaren und friſchen Teint. Wir glauben
daher dem geehrten Publikum einen. Dienſt
zu erweiſen, wenn wir auf Apoth. Schürer's
Sandmandelkleie aufmerkſam machen, welche
nicht mit anderem ähnlichem Präparat zu
ver=
wechſeln iſt, das ſich zwar ebenfalls „
Sand=
mandelkleie' benennen läßt, zum größten Teil
aber nur aus Erde beſteht; daß ein derartiges
Produkt, welches die Beſtandteile, der ſeit
Hunderte von Jahren als Cosmeticum
ge=
ſchätzten Mandelkleie zu einem verſchwindend
kleinen Teile enthält, den Zweck, für den es
empfohlen wird, nicht entſprechen kann, liegt
lauf der Hand; man fordere ſich daher ſtets
Apotheker Schürer's Sandmandelkleie, und
darf ſicher ſein, ein Präparat zu erhalten,
welches bei einem mäßigen Preiſe demnach
allen Anforderungen entſpricht. Man erhält
Schürer's Sandmandelkleie echt bei
Carl Walziuger, Wilhelminenſtr. II.
von vorzüglichem Aroma und
Geſchmack,
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Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr — Min.
Schrifterklärung.
Sabbathäusgang um 8 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
i3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 7. Aug.: Vorabend 6 Uhr 55 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr-Min.
Sabbathausgang 8 Uhr 25 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 8. Aug. an:
Morgens 6 Uhr -Min.
Nachm. 6 Uhr 30 Min.
WB. Dienstag den 10. Auguſt:
Tischo beam.
N
1880
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 5. Auguſt=
Zeutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer machte am Dienstag
nachmittag 3 Uhr dem Fürſten Bismarck, welcher ihn um 12 Uhr
beſucht hatte, einen halbſtündigen Beſuch und nahm ſpäter den
Vor=
trag des wirklichen Geheimerats v. Bülow entgegen. Der Kaiſer
wird dem Vernehmen nach am 10. d. M. ſeine Kur in Gaſtein
be=
endigen und am 12. auf Schloß Babelsberg eintreffen.
In Gaſtein iſt am 2. Miniſter v. Bötticher und am 8. der
Statthalter von Elſaß=Lothringen, Fürſt Hohenlohe, eingetroffen.
Heſlerreich.=Angarn. Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza
hatte am 3. vormittags in Wien eine Unterredung mit. Graf
Kal=
noky und reiſte am 4. nach Iſchl zu dem Kaiſer. Der ungariſche
Handelsminiſter Graf-Szechenhi iſt in Wien eingetroffen.- Die
öſterreichiſch=ungariſche Zollkonferenz wird Ende Auguſt beginnen.
Es war beinahe vorauszuſehen, daß die Angelegenheit Janski=
Edelsheim in Ungarn noch nicht ſobald zur Ruhe kommen würde,
und dem iſt wirklich ſo. Eine dieſer Tage in der ungariſchen
Haupt=
ſtadt ſtattgefundene zahlreich beſuchte Volksverſammlung beauftragte
den der äußerſten Linken angehörigen Abgeordneten Frany, dem
ungariſchen Reichstage eine Petition gegen die Verſetzung Edelsheims
in den Ruheſtand zu überreichen. Der ungariſche Reichstag wird
aber die Petition vorausſichtlich ad acta legen.
Frankreich. Die Pariſer rohaliſtiſchen Blätter brachten am
Dienstag die photographiſchen Nachbildungen der drei Briefe des
Generals Boulanger an den Herzog von Aumale. In einer
Erklä=
rung, welche er imMatin' veröffentlicht, bekennt ſich Boulanger
als Verfaſſer dieſer Briefe, ſucht aber nachzuweiſen, daß er recht
gehandelt und ſich benommen habe, wie jeder Franzoſe ſich in einem
ähnlichen Falle benehmen würde. Mit Ausnahme der radikalen
Blätter greifen alle übrigen Zeitungen Boulanger heftig an; die
„Juſtice, das Leibblatt Clemenceaus, des Freundes und Gönners
des Kriegsminiſters, hüllt ſich ſeit Sonntag über die Angelegenheit
in Schweigen.
Es ſind nunmehr 1401 Generalratswahlen bekannt; von den
Gewählten gehören 829 den Republikanern, 402 den Konſervativen
an, 170 Stichwahlen haben ſtattzufinden; die Republikaner haben
69 Sitze gewonnen und 88 verloren.
England. Am 4. fand die erſte Kabinetsratsſitzung ſtatt.
Riederkande. Der angeregte Plan, ein internationales
Sozia=
liſtengeſetz zu ſchaffen, wird von der öffentlichen Meinung ſehr
günſtig aufgenommen.
Spanien. Nach Schluß der Kortes beabſichtigt Caſtillo de
Ca=
novas eine Reiſe nach Frankreich anzutreten und ſodann das Berner
Oberland und den Rhein zu beſuchen.
Mit der Demiſſion des Finanzminiſters Camaͤcho iſt die im
Madrider Kabinet ſchon längſt drohende Kriſis zum Ausbruch
ge=
langt. Camacho ſtand ſich namentlich mit ſeinem Kollegen vom
Kriegsminiſterium nicht gut, da der Kriegsminiſter dem Plane
Ca=
macho's, die bisher unabhängige Verwaltung der ſpeziellen
Militär=
kaſſen unter die Kontrolle des Finanzminiſters zu ſtellen, entſchieden
widerſprach. Auch in der Deputiertenkammer hatte ſich Camacho
durch ſeine finanziellen Operationen viele Feinde zugezogen und
waren es beſonders die kataloniſchen Deputierten, welche die
In=
tereſſen ihrer engeren Heimat durch den unter lebhafter Mitwirkung
Camacho's jüngſt abgeſchloſſenen ſpaniſcheengliſchen Handelsvertrag
geſchädigt glaubten und daher eifrig gegen den Miniſter
intriguier=
ten. Unter dieſen Umſtänden hat es daher der letztere offenbar für
beſſer gehalten, freiwillig das Feld zu räumen, als noch länger in
ſeiner ſo unbequem gewordenen Stellung auszuharren.
Rutzland. Am 2. iſt der Kronprinz von Griechenland mit
ſei=
nem Bruder, dem Prinzen Nikolaus, in Peterhof eingetroffen.
Bulgarten. Wie die „Polit. Correſp.' berichtet, hat Fürſt
Alexander den Präfekten von Philippopel, Dimitrow, und den
ehe=
maligen Agenten von Bukareſt, Zankow, zu Mitgliedern der
oſt=
rumeliſchen Kommiſſion ernannt.
Cappten. Die Kommiſſare Englands und der Türkei in
Eayp=
ten, Sir Drummond Wolff und Mukthar Paſcha, ſchicken ſich an,
das Land nach faſt dreivierteljährlicher Wirkſamkeit wieder zu
ver=
laſſen.
Vereinigte Staaten. Präſident Cleveland teilte am 3. d. dem
Kongreß einen Bericht des Staatsſekretärs Bahard über die in
Mexiko unweit der Grenze erfolgte Verhaftung des Bürgers der
Vereinigten Staaten Redakteurs Cuttinas mit und fügte hinzu, er
habe alles in ſeiner Macht ſtehende gethan, um die Freilaſſung
Cuttings zu erlangen; er müſſe nunmehr dem Kongreß das weitere
Vorgehen überlaſſen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 5. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
Se. Großh. Hoheit den Prinzen Heinrich, Kommandeur der Großh.
25.) Diviſion, den Generalmajor und Kommandanten der Reſidenz
Frhrn. Röder v. Diersburg, den Oberſtlieutenant v. Alvensleben,
Kommandeur des 2. Großh. Dragoner=Regts. Nr. 24, den
Premier=
lieutenant Zahn von demſ. Regt., den Premierlieutenant v. Dehn=
Rothfelſer vom Infanterie=Regt. Nr. 83, kommandiert zum Großh.
Dragoner=Regt. Nr. 24. den Oberſtlieutenant v. Wurmb,
etatsmätßi=
gen Stabsoffizier vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den
Sekond=
lieutenant der Reſerve v. Biegeleben, den Kreisarzt Dr. Köhler aus
Gießen; zum Vortrag den Miniſterialrat Dr. Draudt, den
Hof=
jägermeiſter v. Werner.
Ordensverleihungen. Wie das M.=W.=Bl.u mitteilt,
hat Se. Königl. Hoheit der Prinz=Regent Luitpold von Bayern
den nachbenannten Offizieren die Erlaubnis zum Anlegen der von
Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog verliehenen Orden erteilt,
und. zwar des Großkreuzes des Großh. Verdienſt=Ordens Philipps
des Großmütigen: dem Generallieutenant Grafen Verri della
Boſia, Chef des Generalſtabes der (bayr.) Armee; des
Komthur=
kreuzes zweiter Klaſſe desſelben Ordens: dem Oberſten v. Belli
de Pino, Kommandeur des 2. (bayr.) Inf.=Regts. Kronprinz; des
Ritterkreuzes erſter Klaſſe desſelben Ordens: dem Hauptmann
Frhrn. v. Reichlin=Meldegg des (bayr.) Generalſtabes.
Poſtperſonalnachrichten.
Angeſtellt ſind: die
Poſt=
praktikanten Berger und Reimann in Mainz, Gombſen in Darmſtadt
als Poſtſekretäre, der Poſtanwärter Schuluus in Mainz als
Poſt=
aſſiſtent. Verſetzt ſind die Poſtſekretäre Bohne von Mainz nach
Leipzig, Schlegel von Darmſtadt nach Düſſeldorf. In den Ruheſtand
treten: der Ober=Poſtſekretär Langlotz in Manz, der Poſtſekretär
Hahn daſelbſt und der Poſtverwalter Schlößmann in Reinheim.
Uebertragen iſt dem Poſtſekretär Sauſen in Mainz eine Ober=
Poſt=
ſekretärſtelle daſelbſt.
Nachſtehend geben wir das Programm für die XV.
Ver=
ſammlung deutſcher Forſtmänner zu Darmſtadt, vom 5. bis
9. September d. J. Zeiteinteilung: Sonntag den 5. Septbr.:
Empfang der Teilnehmer im Bahnhof=Hotel der Heſſ.
Ludwigs=
bahn; Abends geſellige Vereinigung in deſſen Räumen. Montag
den 6. Septbr.: Sitzung von 71, bis 12 Uhr im Saalbau. Nach
gemeinſamem Frühſtück, um 1 Uhr Exkurſion in die Oberförſterei
Kranichſtein. Dienstag den 7. Sepbr.: Sitzung von 7½ Uhr an
mit einer Frühſtückspauſe. Um 1 Uhr Beſichtigung der Ausſtellung
von Wald=Eiſenbahnen mit Fahrzeugen ꝛc. im Holzhofe. Um 3 Uhr
gemeinſchaftliches Mittageſſen im Saalbau. Abends Beſuch des
Großh. Hoftheaters. Mittwoch den 8. Septbr.: Sitzung von 7½ bis
12 Uhr. Nachmittags Exkurſion in die Oberförſterer Beſſungen;
Zuſammenkunft um 2 Uhr; je nach Wahl:. am Holzhof zur
Be=
ſichtigung von Waldfeldbaukulturen im Nadelwald, oder im Großh.
Orangeriegarten zum Gang durch die Laubwaldungen nach der
Ludwigshöhe. Abends geſellige Vereinigung mit Konzert im
Saal=
baugarten. Donnerstag den 9. Septbr.: Vormittags 7 Uhr
Ausflug in die Bergſtraße (Oberförſterei Jugenheim) über
Jugen=
heim, Heiligenberg, Felsberg, Auerbacher Schloß, Fürſtenlager nach
Auerbach (Station der Main=Neckar=Bahn).
Zur Beratung kommen folgende Gegenſtände: 1) In welchem
Stadium befindet ſich die Verjüngung der Holzbeſtände mittelſt
land=
wirtſchaftlicher Zwiſchennutzung? Referent: Forſtmeiſter Muhl in
Darmſtadt. Korreferent: Forſtmeiſter Sprengel in Bonn. 2) Unter
welchen Umſtänden erſcheint die Anlage von Waldeiſenbahnen
ge=
eignet, und welche Verwaltungsform, eigener Betrieb oder
Unter=
nehmerbetrieb, empfiehlt ſich für dieſelben? Referent: Forſtmeiſter
Runnebaum in Eberswalde. Korreferent: Baurat Reinhard in
Stuttgart. 3) Mitteilungen über Verſuche Beobachtungen,
Er=
fahrungen und beachtenswerte Vorkommniſſe im Bereiche des
Forſt=
weſens. 4) Genügen für die Waldarbeiter die reichsgeſetzlichen
Be=
ſtimmungen über die Arbeiter=Verſicherung? Referent;
Oberforſt=
meiſter Müller in Wernigerode. Korreferent:Profeſſor Dr.
Schwap=
pach in Gießen.
Das Schießen des Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25 auf
dem Griesheimer Schießplatz vor dem Herrn Inſpekteur findet nicht
am 6., ſondern Samstag den 7. d. M. ſtatt.
Mit Herſtellung der Trottoirs mit Cementbelag oder
Thonplättchen wird in unſerer Stadt rüſtig vorwärts geſchritten.
Nachdem jetzt die Alexanderſtraße vollendet, iſt man dermalen
mit der Schützenſtraße und der nördlichen Grafenſtraße
beſchäftigt; demnächſt ſollen Louiſen= und Wilhelminenſtraße
folgen. Auch die Saalbau= und die Caſinoſtraße dürften im
laufenden Jahre wohl noch an die Reihe kommen.
Der Ausflug des Odenwaldklubs nach Reichelsheim
und der Ruine Rodenſtein iſt nunmehr auf den 15. Auguſt, die
Einweihung des Turms auf der Knodener Höhe auf den 29. Auguſt
d. J. beſtimmt. Näheres wird noch bekannt gemacht werden. Der
Knodener Turm wird dermalen angeſtrichen und iſt deshalb für das
Publikum vorerſt nicht zugänglich.
0 Der Darmſtädter Biehcle=Klub hat nunmehr ſein
Programm zu dem am Sonntag den 8. Auguſt ſtattfindenden
111. Stiftungsfeſte, verbunden mit Wettfahren auf dem
Ma=
rienplatz, veröffentlicht und lautet dasſelbe: Vormittags 9-11 Uhr:
Empfang der ankommenden Gäſte im Reſtaurant Köhler am
Bahn=
hof. Um 11 Uhr: Fahrt nach dem Saalbau, daſelbſt Frühkonzert.
Nachmittags 1 Uhr: Mittageſſen im „Darmſtädter Hofr. Um 3 Uhr:
M
Korſo durch die Stadt nach dem Marienplatz. Um 31 Uhr:
Be=
ginn des Rennens. 1) Eröffnungsfahren, offen für Mitglieder des
Deutſchen Radfahrerbundes, 2000 m = Runden. 2 Ehrenpreiſe,
3 Medaillen. 2) Klubfahren, offen für Mitglieder des Darmſtädter
Biehcle=Klubs, 3000 m 2 104 Runden. 2 Ehrenpreiſe 3
Me=
daillen. 3) Fahren mit Sicherhertszweirädern, offen für Mitglieder
des Deutſchen Radfahrer=Bundes, 2000 m = 7 Runden. 2
Ehren=
preiſe, 3 Medaillen. 4) Dreiradfahren, offen für Mitglieder des
Deutſchen Radfahrer=Bundes, 2000m-7 Runden. 2 Ehrenpreiſe,
3 Medaillen. 5) Jugendfahren, offen für Knaben unter 14 Jahren,
800 m - 3 Runden. 3 Preiſe. 6) Großes Fahren von Darmſtadt,
offen für Mitglieder des Deutſchen Radfahrer=Bundes, 5000 m-
174 Runden. Hauptpreis, geſtiftet von Damen Darmſtadts, zwei
Ehrenpreiſe, 3 Medaillen. 7) Hindernißfahren, offen für Mitglieder
des Deutſchen Radfahrer=Bundes, 2000 m - 7 Runden. 2
Ehren=
preiſe. 3 Medaillen.
Nach Beendigung des Rennens Fahrt nach dem Darmſtädter
Hof, woſelbſt Preisverteilung und Unterhaltung mit Tanz
ſtatt=
ſindet. Wie uns weiter mitgeteilt wird, ſollen die Meldungen zur
Beteiligung an den Rennen ganz außerordentlich zahlreich ſein
und die Namen der beſten, vielfach prämiierten Fahrer des
Gau=
verbandes Nr. 9 worunter die Städte Frankfurt, Offenbach, Hanau,
Aſchaffenburg, Mainz, Worms, Wiesbaden, Mannheim zühlen,
enthalten. Das Rennen dürfte ſomit ein in hohem Grade
inter=
eſſantes werden und manchen bis jetzt dieſem Sport noch
fern=
ſtehenben ihm zuwenden. Wir wünſchen dem Darmſtädter Bieycle=
Klub, deſſen ſämtliche größere Veranſtaltungen, wir erinnern nur
an das recht gelungene Gala=Fahren im Saalbau, ſich alle der
regſten Teilnahme des Publikums erfreuten, diesmal beſſeres Wetter
als im vergangenen Jahre, auf daß die umfangreichen Vorkehrungen
Zur Unterbringung des Publikums nicht unbelohnt bleiben.
Offenbach, 4. Auguſt. Der am vergangenen Samstag zum
ærſtenmal in die Oeffentlichkeit getretene „Offenbacher Lokal=
Anzeigerr hat ſich nicht lange ſeines Daſeins erfreut. Kurz nach
dem Erſcheinen wurde das Blatt polizeilich beſchlagnahmt und das
Weitererſcheinen auf Grund des Sozialiſtengeſetzes verboten.
Dem Vernehmen nach ſoll die Genoſſenſchafts=Druckerei liquidiert
wverden.
Die jünſt hier ausgewieſene Frau Guillaume=Schack hat ſich
Pmach Zürich begeben, woſelbſt ſie ſich dauernd niederzulaſſen gedenkt.
Frankfurt. 4. Auguſt. Wie man hört, ſollen zwiſchen der
Reichspoſtverwaltung und den Beſitzern des „Ruſſiſchen
Sofesr ſeit einiger Zeit Verhandlungen wegen Ankauf des letzteren
Obiektes behufs ausgiebiger Vergrößerung des Poſtgebäudes ſchweben.
St. Frankfurt, 3. Auguſt. Der demnächſtigen deutſchen
Wein=Ausſtellung fehlt es nicht an Gegnern, welche alles
auf=
vieten das Gelingen des Unternehmens in Frage zu ſtellen und
asſelbe zu ſchädigen ſuchen. Ein Erfolg der Ausſtellung, und dieſer
keht in ſicherer Ausſicht, bedeutet eine Niederlage gewiſſer Zwiſchen=
9 EElemente im Weinhandel, ſo daß es nicht Wunder zu nehmen iſt,
paß dieſe alle Mittel aufbieten um das Unternehmen zu
discre=
vitieren. Dem allem gegenüber freut es uns umſomehr mitteilen
zu können, daß die Ausſtellung in ſchönſter und großartigſter Weiſe
mſtande kommen und dem ganzenſWeinhandel ſowie unſerer Stadt
zur Ehre gereichen wird.
Frankfurt, 4. Auguſt. Der 8oologiſche Garten war am
letzten Sonntag von mindeſtens 20000 Perſonen beſucht, 10 400
Billete zu 20 Pf. wurden am Vormittag gelöſt und auch am
Nach=
mittag waren zu den letzten Vorſtellungen der dreſſierten Elephanten
läe Zuſchauer in ſolchen Maſſen gekommen, daß man Mühe hatte,
Mernen Platz zu finden. — Am nächſten Sonntag feiert der Garten
ſr. in 2jähriges Beſtehen mit Doppelkonzert, Lampionsbeleuchtung
hurnd bengaliſcher Beleuchtung der Anlagen und des Ausſichtsturmes;
¼ſarich Herr Securius wird zur Verherrlichung des Feſtes beitragen
älund vermutlich den Löwenanteil von dem Intereſſe des Publikums
ſch dadurch erringen, daß er in Geſellſchaft ſeiner Frau mit fünf
laneinander gekoppelten Luftballons aufſteigen wird, ein Schauſpiel,
hnüe es hier noch nicht, wir glauben überhaupt noch nicht, geſehen
rorden iſt.
8t. Frankfurt, 4. Aug. Das zur Aufführung vor den
Jubi=
läumsgäſten zu Heidelberg beſtimmte einaktige Luſtſpiel: „Unter
6vier Augen von Ludwig Fulda wurde geſtern Abend erſtmals
hier gegeben und erfreute ſich einer überaus beifälligen Aufnahme.
ſüe Darſteller des geiſtreichen Einakters ſowie der Verfaſſer wurden
ſtärmiſch gerufen.
5⁄
Heidelberg. 3. Auguſt. Heute Vormittag fand in der Heilig=
- laäiſtkirche ein feierlicher Feſtgottesdienſt zur ſEinleitung der
Jribiläumsfeier ſtatt. Um 11 Uhr wurde der Feſtakt in der Aula
erffnet. Der Großherzog als Rector der Univerſität ſprach
mmächſt ſeine Freude aus über die Anweſenheit des Kronprinzen
ls Vertreter des Kaiſers, unter deſſen glorreicher Regierung und
ſnädiger Teilnahme dieſes Friedensfeſt begangen werde und ſodann
Meirte Genugthuung darüber, daß der Papſt durch die Widmung
iner koſtbaren wiſſenſchaftlichen Gabe ſein Intereſſe für die
Uni=
er ſität bekundet und dankte ferner den Abgeſandten deutſcher
SHweſter=Anſtalten, ſowie den Hochſchulen und Akademien befreun=
150
1881
deter Nationen, welche durch ihre Glückwünſche ein ſo ſchönes
Leug=
nis von der Einheit der Wiſſenſchaft gegeben. Der Großherzog
legte die glorreiche Vergangenheit der Hochſchule dar, gedachte der
ruhmvollen Verdienſte ſeiner Vorfahren um die Univerſität, um
die Forſchung und die Wiſſenſchaft auf allen Gebieten, brachte ſodann
den großen Korporationen ſeinen Glückwunſch dar und überreichte
der Univerſität als Zeichen des Dankes eine Medaille nebſt Kette,
welche der jeweilige Prorektor tragen ſolle. Er verſicherte
ſchließ=
lich, die Univerſität auch in Zukunft bei ihrem Schaffen
unter=
ſtützen zu wollen.
Hierauf ergriff der deutſche Kronprinz das Wort zu
nachſtehen=
der im Auszuge bereits in geſtr. Nummer mitgeteilter Anſprache:
„Seine Majeſtät der deutſche Kaiſer hat mir den Auftrag zu
er=
teilen geruht, Eurer Königlichen Hoheit und den hier verſammelten
Vertretern und Gäſten der Univerſität Heidelberg Heil, Gruß und
Glückwunſch zur Jubiläumsfeier zu entbieten. Es erfüllt mich mit
Stolz und Freude, Zeuge zu ſein von der Begeiſterung, mit welcher
in dieſen feſtlichen Tagen alte und junge Söhne der Ruperto-Carola
ſich um ihren fürſtlichen Rektor ſcharen, um mit ihm zurückzuſchauen
auf die ruhmreiche Geſchichte dieſer Hochſchule und mit Dank zu
Gott inne zu werden, daß ſie in dem halben Jahrtauſend ihres
Beſtandes nie glücklichere Zeiten geſchaut hat als die, in denen wir
leben. Begründet in der erſten Frühe unſeres Kulturlebens, hat
die Heidelberger Univerſität alle die Schickungen an ſich erfahren,
welche dem deutſchen Weſen im Ringen nach ſelbſtändiger
Auspräa=
ung verhängt geweſen ſind. Sie hat wechſelnd geblüht und gewelkt,
geduldet und geſtritten um Glaubens= und Forſchungsrecht; hat
Trübſal und Exil ertragen, um endlich, gehoben von der ſtarken
und milden Hand ihres erlauchten Beſchützers, die ehrenvollen
Wunden mit dem Feſtkleide des Sieges zu decken. Wie dem
deut=
ſchen Volke, um deſſen höchſte Güter ſie ſich redlich verdient gemacht,
ſo iſt auch ihr erfüllt, was Jahrhunderte erſehnten. Ihr
Ehren=
ſchild ſtrahlt glänzender in der Sonne des einigen Vaterlandes!
Mit tiefer Bewegung gedenke ich heute der großen Stunde, da
Eure Königl. Hoheit als der erſte dem Führer unſeres ſieghaften
Volkes gehuldigt. Dieſe Erinnerung iſt mir bedeutſam für die
Feier, die wir jetzt begehen. Denn voranzuſchreiten mit großem und
gutem Entſchluſſe iſt ein Anrecht des erlauchten Zähringer Hauſes
und dieſer ruhmvollen Univerſität. Es iſt die ſchönſte Pflicht meiner
Sendung, rühmend zu bekennen, wie treu dies Heidelberg befliſſen
war, die geiſtigen und ſittlichen Bedingungen der Wiedergeburt,
unſeres Volkstums zu pflegen. Lehrenden und Lernenden war von
ieher hier die gaſtliche Stätte bereitet. Aus allen Gauen ſtrömten
ie herzu und in den liebenden Armen der Alma mater erkannten
ſie ſich als Söhne der größeren Mutter wieder. So hat ſich hier
in der Stille des Studienlebens vorbereitet, was uns Deutſchen
nach langen Irrungen die Geſchichte offenbart. Im Südweſten des
Reiches, nahe der ehemaligen Grenze und nahe der Gefahr, lernte
der Sohn des Nordens den Sohn des Südens als Bruder lieben,
um, heimgekehrt, den ſchönen Glauben der Volksgemeinſchaft
aus=
zubreiten, der unſer Hort und unſere Stärke iſt. Nun wir es
wie=
der beſitzen, das Glück der Vereinigung, ſtrömt aus dem ganzen ein
kräftigender Odem zurück in die alte traute Heimat unſerer
Bild=
ung. Größer geworden ſind die Zwecke des Forſchens und Strebens,
dankbarer und folgenreicher der Beruf, ſie lehrend zu verkündigen
und lernend zu verſtehen. Vaterland und akademiſches Bürgertum
werden aber nur dann wahrhaft ſegensreich auf einander wirken,
wenn Sie in ihrer Lebensthätigkeit die gleichen Tugenden bewahren.
Je höhere Gipfel in Wiſſenſchaft und im geſchichtlichen Leben
er=
ſtiegen ſind, je ſtolzere Ziele winken, deſto größerer Beſonnenheit
und Selbſtverleugnung bedarf es. Die Wünſche und die Zuverſicht,
die ich heute der Ruperto=Carola entgegenbringe, umſchließt der
guruf an Lehrer und Schüler: eingedenk zu bleiben der Aufgaben,
die uns gerade im Hochgefühle des Erfolges am eindringlichſten
die Seele erfüllen ſollen; in Wiſſenſchaft und Leben feſtzuhalten an
der Wahrhaftigkeit und Strenge geiſtiger Zucht, und der Förderung
des Bruderſinnes unter den Genoſſen, auf daß aus dem Geiſte des
Freimutes und der Friedfertigkeit die Kraft zu der heilſamen Arbeit
wachſen möge, die Lebensformen unſeres Volkstums gedeihlich
aus=
zubilden. So möge dieſer Univerſität, eine der älteſten
Pflanz=
tätten deutſcher Wiſſenſchaft, beſchieden ſein, an Thatkraft die
jüngſte zu bleiben!
Profeſſor Stevenſon aus Rom überbrachte die Glückwünſche
des Papſtes. Durch Deputationen waren bei dem Feſtakt vertreten
die Univerſitäten Freiburg. Baſel, Berlin, Bern, Bonn, Breslau,
Czernowitz,. Dorpat, Erlangen, Gießen, Göttingen, Graz.
Greifs=
wald, Halle, Jena, Innsbruck, Kiel, Königsberg, Leipzig. Marburg.
München, Akademie zu Münſter, Deutſche Univerſität Prag. Roſtock,
Straßburg, Tübingen, Wien, Evang. Fakult. Wien, Würzburg,
Zürich; ſodann die polyt. Hochſchulen Aachen, Berlin, Braunſchweig.
Darmſtadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Stuttgart;
endlich die Akademien der Wiſſenſchaften in Berlin, Göttingen,
Leipzig. München, Wien.
Im Namen und Auftrage ſämtlicher wiſſenſchaftlichen
Kor=
porationen ſprach Prof. Dr. Zeller=Berlin. Namens der
fremd=
ländiſchen gelehrten Akademien ſprach der Akademiker Profeſſor
K.
1882
Zeller aus Paris. Adreſſen und Geſchenke ließen überreichen die
Brüſſeler und die franzöſiſche Akademie, das Inſtitut de France in
Paris, die Univerſitäten Athen, Cambridge, Edinburg, die Rohal:
Societh in London die Univerſitäten Oxford Amſterdam, Groningen,
Leyden, Utrecht, Bologna, Rom, Turin, Chriſtiänia, Helſingfors,
Moskau, die Akademie Petersburg, die Univerſität Upſala und die
Akademie Stockholm.
Karlsruhe, 3. Auauſt. Der wegen Unterſchlagung von
210 000 M. verhaftete Kaſſier J. Weniger bei der Generaldirektion
der Großh. Staatseiſenbahnen ſoll die betr. Summe zu Spekulationen
verwendet haben. Weniger iſt ledig und bezog ein Einkommen von
5000 Mark.
Bahreuth, 3. Auguſt. Die Beerdigung Liszt's erfolgte
heute vormittag um 10 Uhr unter der Teilnahme zahlreicher hieſiger
und auswärtiger Leidtragender: Der deutſche Kronprinz ließ geſtern
abend vor ſeiner Abreiſe einen Kranz für Liszts. Grab in der
Villa Wahnfried abgeben.
Chicago, 1. Auguſt. In dem Prozeß gegen die
Anarchiſten wurde geſtern das Verhör der Belaſtungszeugen zum
Abſchluß gebracht und begann das Plaidoher. Die Angeklagten
behaupten, daß die Polizei ſie angegriffen habe. Durch eine
Photo=
graphie wurde bewieſen, daß es Rudolph Schnaubelt war, welcher
die Dynamitbombe auf die Polizer geſchleudert hat. Schnaubelt3.
Leiche wurde am Donnerſtag im Erieſee gefunden. Er hat offenbar,
nachdem es ihm geglückt war von Chicago zu flüchten, Selbſtmord
begangen.
Vermiſchtes.
— Der Orkan, welcher am 22. v. M. in Unterfranken wüthete.
hat einzelne Ortſchaften buchſtäblich ruiniert. So beträgt nach
einer amtlichen Aufſtellung der Schaden für Lohr 58000 M., für
Rechtenbach 102000 M für Wombach 34000 M., für Sendelbach
34000 M. und für Sackenbach 20000 M. Zur Milderung der
Notlage ſoll die Privathilfe angerufen werden.
Im Pariſer „Figaro' bringt Millaud nachſtehende gegen
Grevy und Boulanger gerichtete Traveſtie der bibliichen
Erzäh=
lung von Joſeph und ſeine Brüder. Millaud ſchreibt: „Und zu jener
Zeit hatte ſich der Erzvater Grevy auf ſein Gut in Kanaan=ſous=
Vaudrey zurückgezogen. Er lebte dort, ſatt an Jahren und
ver=
fallenen Zinſen in vollkommenem Glücke mitten unter ſeinen Ka=
150
ninchenheerden. Seine 12 Söhne halte er weit weg an den Ufern
der Seine gelaſſen, und dieſe verwalteten ihre Miniſterien und
tränkten die republikaniſchen Heerden mit Ehren, Aemtern und
Würden. Aber dieſe 12 Brüder vertrugen ſich nicht untereinander.
Der eine, der Joſeph=Boulanger hieß, erregte den Zorn und Neid
ſeiner Brüder. Und ſie ſagten: Warum iſt dieſer der Günſtling der
Menge?-Warum ruſt man ihm Beifall, wenn er vorüber geht ?.
Und Joſeph=Boulanger vermehrte ihre Vitterkeit, ohne es zu ahnen,
mit ſeinen Reden: Wenn ich wollte, ſagte er, würde ich Euch alle;
nach Mazas ſchicken. Oder: Dieſe Nacht träumte mir, daß ich
Miniſterpräſident wäre, und daß Ihr mir meine 11 Paar Stiefel
wichſen müßtet. Und da beſchloſſen die Brüder, ſeiner los zu
wer=
den. Wir wollen ihn töten, ſagte Jſaſchar=Goblet, und unſerem
Vater ſagen, er ſei im Duell von Herrn Lareinth erſtochen worden.
Aber der älteſte, Ruben=Freyeinet, ſagte zu ſeinen Brüdern: Der
Tod iſt mir zuwider. Ich ziehe die Verbannung vor. Da ging
gerade die Truppe des Chatelet=Theaters vorbei, welche auf einer
Tournée ein militäriſches Stück ſpielte. Und Ruben=Freyeinet ſprach
zu ihnen: Wir haben unter uns einen Clown, der Euch Einnahmen
verſchaffen wird. Er kleidet ſich gut reitet, ſpricht zum Volke, ſchießt
Piſtole und liebt den armſeligen Ruhm. Und die Truppe nahm
das Angebot an und Joſeph=Boulanger wurde von ihr
mitgenom=
men. Und die Brüder nahmen den Rock Boulangers, töteten zwei
vorübergehende Orleaniſten und tauchten den Rock in das Blut der
Orleaniſten. Dann gingen ſie zu dem Erzvater Grevy und
verkün=
deten ihm die Trauerbotſchaft. Und er brach in Thränen aus und
ſagte: Ich habe meinen Boulanger verloren, den einzigen Sohn,
den ich von Clemenceau hatte. Der Wille Gottes geſchehe. Dann
fragte er ſeinen älteſten Sohn Ruben=Freyeinet: Haben meine
Miether am 15. ihre Miethe bezahlt? Und Ruben antwortete:
Sie haben ſie bezahlt! Und Grevh murmelte: Der Herr ſtraft mich
nicht bis ans Ende. Doch ſetzte er ſich zum Zeichen der Trauer
auf einen Sack voll Louisdors und zum Andenken an ſeinen Sohn
Boulanger ließ er ſeinen Bart wachſen.
Tageskalender.
Donnerstag, 5. Aug.: Großes Konzert auf dem Heiligen Kreuzberg.
Großes Militär=Konzert im Caalbau.
Freitag, 6. Auguſt: Monatsverſammlung des Vereins Kunſtfreund
zur alten Poſt.
Staats=Papiere.
4elo Deutſche Reichsanleihe 107.
4%₁₀ Preuß. Conſols
421₀ Naſſ. Oblig.
40⁄₁₀ Bayr. „
40⁄₁₀ Sächſ. „
44⁄₁₈ Württ., v. 1877
44³⁄₈ „ 1878179
4½ „ „ „ 1875, 80, 1055
Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 4. Auguſt 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
81, 82
„ „ 1885
In Proc.
105,75
103 6*
105,31
104.9
1086l.
106 90
105,90
105,95
10505
10535
Pi=
4.o Bad. „
4o₁₀ Heſſ.
4½⁄0 „ Culturrente
9760
4%⁄₁₀ Oeſt. Goldrent=
6975
440⁄₈ „ Silberrente
44⁄. „ Papierrent=
6875
4⁸⁄₁₀ Ung. Goldrente
8½
500er u. 100er Goldrente 8760
5oo Ung. Papierrente
7685
50⁄
E. B. Oſtbahn
10430
100,20
50⁄0 Ikal. Rente
10 000er
100,
69,90
800 Ital. Rente
6⁶⁄₈ Rum. Obligationen
10705
9770
5½ „ Amort. Rente
kl.
98.
6⁶⁄₁₀ Ruſſ. Goldanleihe
11365
100 50
5½. Oblig. v. 1862
52 „
4½7278
90,0
5⁵⁄₈
„ (ter
kI.
99,70
5½₈ „ Orient. II. Em. 61,
60,80
5⁵⁄₈
II. „
4l. Oblig. von 1880
87,10
8050
5⁄₁₀ Serb.-Goldrente
5 St=Eiſenb. Hyp. 8165
5¾
7950
B.
4⁄₀ Schwed' Obligationen 10415
4⁸⁄₁₀ Norweger Obligationen. 102,25.
4o⁄₀ Spaniſche Ausl. Anl. 60,80
In Proc.
4⁄₈. Schweiz. Berner v. 1880 10425
1³⁄₈ Turk. Convert. Oblig. 1465
73,90
4⁄₁₀ Eghpt. Unif. Oblig.
Bank=Aktien.
Deutſche Reichsbank
139.
139,10
Darmſtädter Bank
Deutſche Bank
15850
Disconto Commandit
208,
Mitteld. Credit=Bank
95.
225½
Oeſter. Credit=Bank
Süddeutſche Bank
10805
Wiener Bankverein
83¾
Inländiſche Eiſenbahn=Aktien.
Heſſ. Ludwigsbahn
9930
Ludwigshafen Bexzbacher 220,50.
Marienburg Mlawka
45,50
—
Werra Bahn
Ausländiſche Eiſenbahn=Altien.
per Stück in fl. v. A
Albrech!
155 ⁵⁄₈
Alföld=Fiume
Buſchtehrader Bahn
156 ¾
Dux Bodenbacher
274—
Galiz. Carl=Ludwig
155½
Oeſter. Ungar. Staatsbahn 187
94-
Oeſter. Süd. Lombard.
141¼
„ Nordweſtbahn
143½
B.
Ungar. Galizier.
144-
Gottharsbahn
Schweizer Centralbahn
Nordoſtbahn
Ruſſiſche=Südweſtbahn
Italieniſche=Mittelmeerbahn 112,80
Weſtſicilianiſché
In Proc
105 50
9880
58-
6725
8020
Eiſenbahn=Obligationen.
Inländiſche: In Proc.
4⁄₀ H. Ludwigsb. v. 1875178 10310
4⁄₁₀ convertirte von 1868169 16285
40⁄₀
1035l
„ 1874
„
1863165
4ol „
40⁄₈
103 40
„ 1881
4⁄₈ Pfälz. Ludwig=Berzbach. 10380
103,40
49⁄₈ „ Nordbahn
Ausländiſche:
50⁄ Albrecht Gold
105 90
50⁄ Alföld.=Fiumaner
8250.
4olo ſteuerpfl. Eliſabeth Gold 97
Lo⁄₀ ſteuerfreie
1028.
4⁄₈ Franz=Joſeph
78,10
5⁄₈₀ Oeſterr. Süd=Lombard. 10775
4⁄ „
100 10
30⁄₈ „
656,
50⁄₈ Oeſter=Ungar. Staatsb. 10830
42⁄₈ do.
32⁄₈ do. L.-VIII. Em
32⁄₈ do.
1X. Em.
30⁄ do.
X. Em.
80⁄₀ Ergänzungsnetz
4⁄₁₀ Prag=Duxer
3%⁄₀ Raab=Oedenburger
4⁸⁄₁₀ Rudolf=Salzkammergul
5%⁄₁₀ Ungar=Galiziſche
4⁄₁₀ Voralberger
40⁄₀ Berner Juralſtaatl. gar.)
5⁄₁₀ Gotthard IV. Serie
4⁄₈
3⁄₈ Große Ruſſ. Eiſenbahn
4⁄₈ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
3%⁄ Livorneſer
5⁄₈ Toscaner
Pfandbriefe.
4⁄₀ Frankf. Hypothekenbank
42⁄₈
Hyp. Credit=Ver.
40⁄₀ Südd. Boden=Credit=
4⁄₁₀ Schwediſche Pfandbriefe
101 90
82,
2935
77,70
7810
100,45
7890
101,20
81,80
10390
108,20
103,1
8085
9017₈
69, 40
10750
101,10
101,96
100 50
Verzinsliche Auleheus=Looſe.
In Proc
34⁄₀ Cöln=Mindener Looſe 131,
4½⁄₀ Bayeriſche
13740
4₁₀ Badiſche
13720
4⁄₁₈ Meininger Prämien=Pfb. 123, 20
3%⁄₁₀ Oldenburger
13025
111,50
4⁄₀ Oeſter. 1854er
118,7
5½ „ 1860er
1⁄₈ Raab=Grazer
98,80
Unverzinsliche Looſe.
Braunſchweiger
95,70
29750
Kurheſſiſche
286,80
Oeſter 1864er
299
„ 1858er.
Ungariſche
221,60
Finnländer
50,80
Ansbacher
32.90
Augsburger
28. A
Bukareſter,
40,70
2725
Freiburger krg. 15 Looſe
169
Mailänder frs. 10 Looſe
43,70
krs. 45 Looſe
Meiningen fl. 7 Looſe
242
Neuſchateler
189
Schwediſche
Venezianer
247
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
42⁄₀ Stadt Darmſtadt
42½
40⁄₈
440⁄₈
4⁄₈
Mainz von 188.
1884
Offenbach
Worms
Gold=Kurs.
104,
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold
M. Pf.
16 70
16 17
20 29
4 15
Druck und Verlag: L. C. Bittihiſche Hofbuchdruaderei. - Verantwortlich für die Redackion: Carl Witſich.