Monnementsprels
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quarial inck. Voſtaufichlag
(rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenomen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annonten=Expeditonen
Amtliches Organ
für die Behanutmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
N2 141.
Freitag den 23. Juli.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die Wittwe des am 1. Juli l. J3. dahier verſtorbenen Dienſtmanns Jgnatz Ruppert hat die Rückgabe der von ihrem
verſtorbenen Ehemann hinterlegten Caution beantragt.
Alle diejenigen, welche glauben in Gemäßheit des 8 4 des Polizei=Reglements, datirt 24. Mai 1872, Anſprüche an dieſe
Caution erheben zu können, werden aufgefordert, ſolche um ſo gewiſſer bis zum 1. Auguſt l. J3. bei der unterzeichneten
Behörden begründen zu wollen, als ſonſt dem geſtellten Antrage ſtattgegeben wird.
Darmſtadt, den 13. Juli 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[120
Konkursverfahren.
Ueber das Nachlaß=Vermögen des
Zimmermeiſters Chriſtoph Martin Rahn
in Darmſtadt wird, da der Nachlaß
über=
ſchuldet iſt, heute am 21. Juli 1886,
Vormittags 9 Uhr, das Konkursverfahren
eröffnet.
Der Herr Rechtsanwalt Dr. Wenck
dahier wird zum Konkursverwalter
er=
nannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
30. Auguſt 1886 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
Aus=
ſchuſſes und eintretenden Falls über die
in 8 120 der Konkursordnung
bezeich=
neten Gegenſtände - auf
Mittwoch den 18. Auguſt 1886,
Vormittags 10 Uhr,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf
Mittwoch den 15. September 1886
Vormittags 9 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte,
Hügelſtraße 31-33, Zimmer Nr. 3,
Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind
wird aufgegeben, nichts an den
Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den
Forder=
ungen, für welche ſie aus der Sache
ab=
geſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
15. Auguſt 1886 Anzeige zu machen.
Großh. Amtsgericht Darmſtadt I.
[7371
Weller.
Bekanntmachung.
Die Lieſerung von 75 Stück
auß=
eiſernen Geländerſäulchen für die
Beck=
ſtraße ſoll im Wege der Submiſſion
ver=
geben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 27. Juli l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 13. Juli 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. B. d. B.:
Niedlinger, Beigeordneter. (7252
Bekanntmachung.
Die Fertigung und Aufſtellung von
2 eiſernen Vorhallen vor die Eingänge
der Turnhalle am Kapellplatze ſoll im
Wege der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 27. Juli l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Pläne, Arbeitsbeſchreibung und
Be=
dingungen liegen auf dem Stadtbauamt,
Zimmer Nr. 24, zur Einſicht offen.
Darmſtadt, am 16. Juli 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger. Beigeordneter. ſ294
Bekanntmachung.
Die Erd= und Maurerarbeiten für
die Erbauung von Thonrohrkanälen in
der öſtlichen und mittleren Kiesſtraße,
der unteren Hochſtraße und dem
grü=
nen Weg, ſollen ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 27. Juli 1886,
Vor=
mittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 19. Juli 1886.
Großherzogliche BürgermeiſtereiDarmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (7344
E
Großh. Heſſ. Regierungsblatt
von 1866 am
ſoder auch frühere Jahrgänge, geſucht.
Carl Höhler, Buchhandlung,
Eliſabethenſtraße 4. (7312
460
1780
Na 141
Bekanntmachung.
Aus der von den Baurath Klunk's Eheleuten dahier zum Andenken an
deren am 6. Oktober 1870 verſtorbenen Sohn, den Dr. med. Klunk, gegründeten
Stipendien=Stiftung für Studirende der Medicin ſoll am 6. Oktober d. J3.
ein Stipendium von jährlich 257 Mk. 14 Pfg. vergeben werden.
Vorausſetzungen zum Bezuge des Stipendiums ſind:
1) Heimathberechtigung in Darmſtadt, event. in einem anderen Orte der
Provinz Starkenburg;
2) gute Zeugniſſe über ſitliches Verhalten und flißige Benuzung der
Studienzeit;
3) mindeſtens einjähriges Studium auf einer deutſchen Hochſchule;
4) daß die Bewerber nicht bereits ein Stipendium haben, welches ihnen
aus=
reichende Mittel zum Unterhalt und zur Pflege ihrer Studien gewährt,
ſo daß der Beſitz eines geringeren anderweiten Stipendiums den Bezug
des gegenwärtigen nicht unbedingt ausſchließt.
Da das Stipendium bis nach Ablauf des vierten Studienjahres bezogen
werden kann, ſo kann ſich die Verwilligung, nach bereits abſolvirter Studienzeit
auf 1, 2 und bezw. 3 Jahre erſtrecken.
Die Entſcheidung erfolgt durch die hieſige Stadtverordneten=Verſammlung.
Bewerbungen um das Stipendium ſind unter Vorlage entſprechender
Zeug=
niſſe bis längſtens
Mittwoch den 11. Auguſt d. J3.
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 5. Juli 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Riedlinger, Beigeordneter.
(6852
Bekanntmuchung.
Die Herren Inſtallateure Heinrich Jacoby, Heinrich Pauli und Otto
Wamboldt von Beſſungen haben den erforderlichen Nachweis über die Geſchäfts=
Einrichtung zur Ausführung von Privatwaſſerleitungen erbracht und ihre
Preis=
tarife bei uns hinterlegt.
Darmſtadt, am 16. Juli 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordneler.
[7297
Hiſten Yerkauf.
Samstag den 24. Juli d. Js., Vormittags 10 Uhr,
werden „Kapellſtraße 5u im Hofe eine Anzahl von Kiſten an die
Meiſtbietenden gegen ſofortige Baarzahlung verſteigert.
[7342
E
2
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Rein Cacao und Lucker) verschen.
Die Fabrik ist brevetirte Eleferantin:
II. Mchl. dos Raisors Ullholm, der Raiserin Augusta, Sr. k. u. k.
Hoheit des Kronprinzen, Sr. Raiserl. u. Rönigl. apostol. Majestät franz
Joseph, sowie der Höfe von England, ſalien, der Türkei, Bayern,
Sachsen, Holland, Gelgien, Baden, Sachsen-Meimar, Mecklenburg,
Anhalt, Rumänien, Lippe-Detmold, Schwarzburg und Schaumburg.Lippe.
W. Agaldene, silberne undhroncene Hedaillen.-
Stollwerck’sche Chocoladen und Cacno's
sind in allen Städten Deutschlands zu haben, sowie an den Haupt-
Bahnhof-Buffets, durch Dépét-Schilder kenntlich.
In Darmstadt bei L. Gerschlauer, Lobstein & Scholl, Gg. Liebig
Sohn, F. Pröscher, Frita Reichert, Jacob Röhrich, Hoſieferant, Carl
Watzinger, Carl Reinemer und bei Ph. Weber; in Bahonhausen bei
Fr. Fuhr und bei H. Loeb yr.; in Beerfelden bei W. F. Schott; in
Bensheim bei Rob. Heckmann, E. Müller, A. J. Schuster und bei J.
L. Weigold; in Biblis bei Jac. Franck, in Dieburg bei H. Ostheimer
und bei Carl Reh; in Erbach bei F. W. Gebhard 1. und bei Ferd.
Sachs; in Gernsheim bei J. Porch und bei M. A. Schnauber; in Gross-
Bieberau bei G. J. Buths I.; in Gross-Gerau bei Th. Kühn, Jac.
Sohleicher und bei J. G. Wolfk Erben; in Gross-Umstadt bei C.
Lin-
denborn Apoth.; in Gross-Zimmern bei Mart. Brücher; in
Heppen-
heim bei Jacob Hamel; in Hirschhorn bei F. R. Derscheid; in
lugen-
heim bei A. Loos yr.; in Lamperthoim bei Apoth. Feldhofen; in
Langon bei Beck & Steingoetter; in Longfeld i. 0. bei P. Lehmann
Sohn; in Lorsch bei G. Goecking Wwve.; in Michelstadt bei J. C.
Künzel; in Neustadt i. 0. bei C. H. Weichel; in Ober-Ramstadt bei
B. Breitwieser und bei Chr. Stromberger; in Pfungstadt bei Chr.
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[7375
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[4547
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Gelters- m.; Sodawasser,
Siphons
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medicinischen Wasser.
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Dieſelben zeichnen ſich bei hoher
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kraft und ſchönem Glanz durch größte
Haltbarkeit und raſches Trocknen aus
und repräſentiren das Beſte, was darin
geboten werden kann.
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Blei=
oæyd=Umbrannfarbe, als Anſtrich für
Treppen, Vorplätze, Küchen, ſowie als
Lackuntergrund vorzüglich: trocknen
un=
bedingt über Nacht, decken ausgezeichnet
und ſind weit haltbarer als
gewöhn=
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bil=
ligen Preis - 60 Pfg. per Pfund,
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Gefüße werden gratis beigegeben.
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läſſiger Anſtreicher kann nachgewieſen
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trocke=
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Selbſt=
verfertigen von Lack, in zuverläſſigſten
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Stahlſpähne, grob und fein.
Muſteraufſtriche der Lacke, ſowie
be=
ſondere Preisliſten und genaue
Ge=
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Mineralwaſſer.
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Ludwigs=
platz Nr. 2.
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Hammand,
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Caſinoſtraße 23. (4867
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Lum Ausetzen
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empfehle alle
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Hefen, Zwetſchen ꝛc.
in besten qualitäten,
ſowie die dazu nöthigen
Gewürze.
Vorſchriften werden auf Wunſch
gerne gegeben.
H. Horgo,
Ind. Heyl Sohn Hachl.,
17 Holzſtraße 17. (6256
¹⁄2
1l.
Carlsſtraße 45,
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Pottschrot,
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Tannonholn (leingemacht).
I.OOON
H
der Jubiläums=
Kunſtausſtellungs=Lotterie
in Berlin,
ſowie der Landwirthſchaftl.
Ausſtellung in Offenbach,
4
ſind 1 Mark in der
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dition d. Bl. zu haben.
Gewinne im Morthe v. 30,000,
20,000, 15,000, 10,000 ete. Mk.
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Carlsſtraße 24. Colonialwauren., Delicatezien-, 10½
; Sesſioch- E; Mineralwasder- Handung. 2 En gro E en dstall. SPEdl AkIräx: Kaffes, Lucker, An= Landerproducte, Sämergien, Delicaterzen, Woine, Hincralwauer & Sofoche. PIIILIPP IEBBR, Gartsſtraße 24.
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C. Theiss, Roßdorferſtr. 29.
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Kapellmeiſters Herrn Hilge und unter gefl. Mitwirkung eines hieſigen namhaften
Männer=Geſangvereins im feſtlich geſchmückten Garten.-- Abends 8½ Uhr:
Fest-Prolog, Concert und Pest-Ball mit bengaliſcher Beleuchtung und
talieniſcher Nacht. Abwechſelnd Chorgeſänge. Um 10 Uhr: Beginn des Feſt=Balles,
abwechſelnd Concert im Garten.
Eintritt für jedes Concert 30 Pf. Kinder 10 Pf. Ballkarten zu 1 Mk. an der Kaſſe.
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5 Zimmer nebſt Zubehör, Mitte Septbr.
beziehbar. Auskunft im 2. Stock.
6636) Griesheimerweg 3 eine
Man=
ſardenwohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche und Zubehör, an eine ruhige
Fa=
milie per 1. Auguſt zu vermiethen.
7379) Eliſabethenſtraße 43 im
Vorderhauſe eine Wohnung, 2. Zimmer,
Küche, 2 Bodenkammern und Waſſerltg.,
per 1. Oktober zu vermiethen.
6886) Louiſenplatz 7 Hinterbau ein
möhl. Zimmer zu vermiethen.
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Fraueu=
zimmer wünſcht eine Laufſtelle. Zu
er=
fragen Pankratiusſtraße 9, Vorderhaus.
7381) Eine Frau ſucht Beſchäftigung
im Waſchen und Putzen, auch Feldarbeit.
Schwanenſtraße 8, 1. Stock.
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Mathildenplatz 11.
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Hausburſchen zum ſofortigen Eintritt
geſucht Hermannsſtraße 5.
Nährend meiner mehrwöchentlichen Ab=
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Dr. Büchner, im ſelben Hauſe,
Dr. Becker, Waldſtraße 30 vom 8.
Au=
guſt an,
Dr. Hoffmann, Hügelſtraße 4,
Dr. Leydhecker, Wilhelminenplatz 2.
Dr. Maurer, Hölgesſtraße 16,
Dr. Stimmel, Neckarſtraße 1,
die Güte haben, mich in meiner ärztlichen
Praxis zu vertreten.
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Höflel.
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an die Exped. d. Bl.
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= ſchrift empfiehlt ſich im Nachtragen
von Büchern, ſowie überhaupt in der
Er=
ledigung von ſchriftlichen Arbeiten.
G. Mager, Alexanderſtraße 11. ſ7384.
Fine geſunde Frau wünſcht ein Kind
T mitzuſtellen. Näh. bei Frau Amend,
Woogsplatz.
[7385
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der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma.
M. T per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
1783
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oder bereits davon betroffen wurde, oder
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Ner=
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[325
Woog 22. Juli 1886.
Waſſerhöhe am Pegel:382 Mtr.
Lufttemperatur 220 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 190 R.
Voogpoſizeiwache.
7586) Kronthaler Apollinis=
Brun=
nen. Unter den Mineralwaſſern, welche
ſo=
wohl ihrer hygieiniſchen Wirkung wegen, als
auch als Erfriſchungsgetränk, als Tafelwaſſer
vermiſcht mit Wein, Cognac oder
Frucht=
jäften) von Jahr zu Jahr mehr Eingang
finden. nimmt einen hervorragenden Platz das
Kronthaler Apollins=Waſſer ein. Heute nach
einem 11jährigen Verſandt iſt dieſes treffliche
Mineralwaſſer nicht nur im Inlande im
Publiknm zu einem Bedürfniſſe, ſondern auch
im Welthandel zu einem ſtehenden Artikel
geworden. Schon vor Jahren wurde die
Auf=
merkſamkeit mediziniſcher Kapazitäten auf die
ungemein günſtige Zuſammenſetzung der
mine=
raliſchen Beſtandteile des Apollinis=Waſſers
gelenkt. Die Analyſe und die fachmänniſche
Beurteilung dieſes und anderer Mineralwäſſer,
mit denen es gelegentlich verſchiedener
Aus=
ſtellungen in Konkurrenz trat, hat
unwider=
leglich dargethan, daß es keinem anderen
weder im Inland
mineraliſchen Getränk
noch im Auslande - zu unterſtellen iſt.
Ent=
prechend den vielfachen Anerkennungen hat
ſich denn auch der Abſatz des Kronthaler
Apollinis=Brunnens derart geſteigert, daß
der=
ſelbe nicht nur von keiner innerhalb des letzten
Deceniums eingeführten Mineralquelle erreicht
wird vielmehr auf derſelben Höhe ſteht, wie
der Verſandt der älteſten und renommirteſten
Brunnen. Hierbei wollen wir noch erwähnen,
daß neben dem ſehr bedeutenden Export des
Kronthaler Apollinis=Waſſers, der Konſum
desſelben im engeren Vaterlande ſicherlich von
einer anderen Quelle nicht erreicht wird: ſo
wurden beiſpielsweiſe in der der Quelle
nächſt=
gelegenen Stadt Frankfurt a. M. während
der Saiſon 1885 533025 Flaſchen
kon=
ſumiert. In Betreff der Leiden, für welche
der Kronthaler Apollinis=Brunnen beſonders
empfehlenswert iſt, ſowie bezüglich der in
ihm enthaltenen mineraliſchen Beſtandteile
gibt die Brunnenſchrift Aufſchluß, welche von
der Direktion in Kronthal im Taunus gratis
verſandt wird.
7387) Die erſte Ziehung der Baden=
Badener Lotterie, ſindet Montag
den 2. Auguſt ſtatt, und wollen wir nicht
unterlaſſen hierauf aufmerkſam zu machen,
damit Jeder noch die Gelegenheit wahrnehmen
kann, mit geringem Einſatz großartige und
wertvolle Gewinne zu erreichen. — Die
Ver=
kaufsſtellen der betreffenden Looſe ſind im
Inſeratenteil unſeres Blattes angegeben.
461
R6 141
1784
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
vom 15. bis 21. Juli).
Geborene: Am 14. Juli: Eine uneheliche T. Anna Margaretha.
Am 15.: Dem Schloſſer Ludwig Heinrich Schmidt, S. Karl
Lud=
wig. Dem Fabrikarbeiter Georg Nikolaus Eberhardt, S. Georg
Philipp. Am 16.: Dem Schreiner Georg Wenz, S. Georg. Am
17.: Dem Weißbinder Friedrich Jäger, T. Karoline. Am 18.: Dem
Geſchäftsreiſenden Peter Birr, S. Heinrich.
Vroſttamiert ats Vertobte: Der Weißbinder Heinrich Stein
mit Margaretha Plößer hier. Der Weißbinder Johann Peter
Roßler hier mit Eliſabethe Schäfer zu Eberſtadt. Der Kutſcher
Johann Palinkäs hier mit Anna Mayer zu Alzey.
Geſtorbene: Am 13. Juli: Dem Weißbinder Georg Kumpf II.,
S. Georg Heinrich, 3 M. 10 T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 23. Juli.
Deutſches Reich. Für den Eindruck der perſönlichen
Erſchei=
nung Kaiſer Wilhelms ſpricht wohl am beſten, daß ſogar Sigl in
ſeinem „Vaterland: gelegentlich des jüngſten Aufenthalts des hohen
Herrn in München ſich in folgenden Worten äußert: „Das
Aus=
ſehen des greiſen Kaiſers war bei ſeinem hohen Alter überraſchend
gut, die Wangen ſanft gerötet, die Haltung noch immer gerade und
ſtramm, nur der Kopf etwas vorgeneigt. Das feine, vornehme,
roſig angehauchte, etwas ſchmale Antlitz mit dem weißen zierlichen
Schnurr= und Backenbart und den faſt träumeriſch ruhigen Augen
wird von den vielen Bildniſſen von ihm bei weitem nicht erreicht;
es iſt ein ſchönes mildes Greiſenantlitz. das ſich nicht gut im
Sturm der Schlachten denken und alles Geſchehene bei ſeinem
An=
blick vergeſſen läßt.”
Graf Kalnoky wird am 22. in Kiſſingen eintreffen und
jeden=
falls. bis zum Samstag morgen, vielleicht auch bis Sonntag, bei
dem Reichskanzler Fürſten Bismarck verweilen. Von dort wird
Kalnoky ſich direkt nach Wien und ſpäter zum Kaiſer Franz Joſef
nach Iſchl begeben.
Die polniſche Preſſe iſt darüber entrüſtet, daß mehrere polniſche
Edelleute in Preußen der Regierung das Anerbieten gemacht haben,
ſie möchte ihnen mit Rückſicht auf das vom preußiſchen Landtage
beſchloſſene Anſiedlungsgeſetz ihre Güter abkaufen. Von einem
pol=
niſchen Grundbeſitzer aus der Umgebung von Wongrowitz erzählt
ein Poſener Blatt, er habe nahezu 8000 Joch an Deutſche verkauft,
zuvor aber der Regierung den Ankauf mit dem Bemerken
vorge=
ſchlagen, er wolle ſeine Beſitzungen nur deshalb verkaufen, um ſich
der polniſchen Schreckensherrſchaft zu entziehen.
Der Reichstagsabgeordnete Jungareen, der einzige Vertreter der
däniſchen Partei Nordſchleswigs im Reichstage, iſt am Montag in
Apenrade geſtorben.
Heſterreich=Angarn. Erzherzog Karl Ludwig ſoll mit
politi=
ſchen Aufträgen am 1. Auguſt in Petersburg eintreffen; Giers reiſt
am Freitag oder Samstag zum Kurgebrauch nach Franzensbad und
beſucht von dort Bismarck in Kiſſingen. - Eine offiziöſe Meldung
der „Pol. Korr. aus Peſt bezeichnet die Nachricht, Tisza werde
infolge des Rücktritts Edelsheims nächſtens nach Peſt und dann
nach Wien reiſen, für unbegründet. Tisza trifft in Peſt erſt am
81. Juli ein und wird ſich von dort Mitte Auguſt nach Oſtende
begeben.
Rranſtreich. Die =Agenee Havas' bezeichnet das Gerücht von
einem Tauſch des Baron Courcel mit Waddington als unrichtig,
da Courcel ſich aus Geſundheitsrückſichten überhaupt zurückziehe.
Die militäriſche Schauſtellung bei Gelegenheit des
National=
feſtes und der „ſchreckliche Zweikampf; zwiſchen Boulanger und
Lareinty nehmen Herz und Sinn der ſenſationsdurſtigen Pariſer
immer noch gefangen, vor ihnen treten ſogar die den ganzen Ernſt
des Politikers herausfordernden Betrachtungen darüber, daß binnen
kurzem in den Generalratswahlen die Bevölkerung Frankreichs ihr
Für oder Wider die Republik auszuſprechen haben wird, ganz in
den Hintergrund.
Prinz Heinrich von Orleans, der Sohn des Herzogs von
Chartres, welcher ſeine mündliche Prüſung für die Aufnahme in
die Militärſchule von St. Cyr gut beſtanden hatte, erhielt ſeine
ſchriftlichen Arbeiten uneröffnet zurück. Infolge des
Ausweiſungs=
geſetzes iſt demſelben der Eintritt in die Militärſchule verſagt
worden.
Wiederholte Ruheſtörungen in Marſeille am 20. und 21. d. M.
wurden durch einen von dem rohaliſtiſchen „Soleil du Midi'
pro=
duzierten Artikel zum Nachteile Boulangers, ſowie durch die von
demſelben Blatte verbreitete, übrigens auch von anderer Seite
be=
ſtätigte Nachricht hervorgerufen, daß Bazaine in Folge der
Strei=
chung des Herzogs von Aumale aus der Armeeliſte die Reviſion
ſeines Prozeſſes verlangen wolle. Es wurde unter dem Rufe: „E3
lebe Boulanger! verſucht, die Druckerei des Blattes zu ſtürmen,
wobei es zu einem Kampfe mit der Polizei kam. Drei
Polizei=
agenten wurden verwundet. Im ganzen ſind 300 Perſonen
feſige=
nommen worden, von denen 150 vor Gericht geſtellt und mit 6 bis
10 Tagen Gefängnis beſtraft wurden. Der ſchon mehr verurteilte
Rohaliſt Graf des Jsnard erhielt einen Monat Gefängnis; nach
der Urteilsverkündigung traten zwei Huſarenrittmeiſter auf ihn zu
und drückten ihm die Hand.
Engkand. Noch am 20. abends wurde ein Kabinettskurier nach
Osborne geſandt, um der Königin den beſchloſſenen Rücktritt des
Kabinetts mitzuteilen. Die Königin nahm die Demiſſion an und
berief Salisbury nach Osborne.
Der „Standard= glaubt, Salisburh werde Goſchen einen Sitz
im Kabinett anbieten.
Der Entſchluß der Regierung, ihren Rücktritt noch vor der
Ein=
berufung des neuen Parlaments zu bewerkſtelligen, wird von der
„Dailh News=, dem Organe Gladſtone's, als ein natürlicher und
gerechtfertigter bezeichnet. „Gladſtone lehnte es ab, ſagt das
mini=
ſterielle Organ, die Unabhängigkeit der liberalen Partei oder des
Hauſes der Gemeinen zu verſchachern und die diſſentierenden
Libe=
ralen werden eine ſcharfe Abrechnung mit ihren Wählern haben,
wenn ſie ſich in irgend eine Kabale gegen ihren früheren Führer
einlaſſen. Mr. Gladſtone wird raſch ſeine Streitkräfte wieder
ſam=
meln. Das erſte Treffen wurde verloren, teils weil das Land nicht
völlig vorbereitet für eine ſo große Verfaſſungsänderung war und
teils, weil viele radikale Arbeiter es emphatiſch ablehnten, einen
einzigen Penny für die iriſchen Gutsherrn zu riskiren. Mit oder
ohne Gladſtone wird die Bewegung in der Richtung von Home=
Rule, der er einen ſo mächtigen Impuls gegeben, fortdauern. Die
Sache iſt nicht ausgelöſcht worden und ſie iſt unauslöſchbar.
Das neue Haus der Gemeinen iſt jetzt, ausſchließlich des
Spre=
chers Peel, aus 817 Konſervativen, 76 liberalen Unioniſten, 190
Gladſtoniten und 85 Parnelliten zuſammengeſetzt.
Die „Times= bringt einen „die beklagenswerten und fortgeſetzten
Mißerfolge des britiſchen Geſchützweſens” überſchriebenen Artikel,
worin es. heißt: „Was die eigentlichen Ergebniſſe der
Kanonen=
fabrikation betrifft, ſo haben ſich dieſelben beſtändig verſchlimmert.
Niemand außerhalb des Departements, es ſei denn in den
Intelli=
genz=Departements ausländiſcher Regierungen, kennt die genaue
Wahrheit; es iſt jedoch unzweifelhaft, daß die Kapitäne einer großen
Anzahl engliſcher Kriegsſchiffe Befehle erhalten haben, ihre großen
Kanonen nicht abzufeuern und daß einige dieſer Schiffe unter
die=
ſem Verbote die einzigen Beſchützer wichtiger britiſcher Intereſſen
ſind. Es kann, ohne auf Widerſpruch zu ſtoßen, behauptet werden,
daß England in dieſem Augenblick keine Artillerie hat, womit es
ſeine Intereſſen und ſeine Ehre, ſei es im Inlande oder im
Aus=
lande, verteidigen könnte. In der Maſchinenbaukunſt und
mechani=
ſcher Geſchicklichkeit und in der Macht, Metalle zu bearbeiten,
neh=
men wir den erſten Platz in der Welt ein, was jedoch Geſchütze
be=
trifft, würden wir, wenn wir plötzlich in einen Krieg verwickelt
werden ſollten, gezwungen ſein, Bittſteller bei Herrn Krupp um
die Mittel zur Inſchutznahme unſerer nationalen Exiſtenz zu
werden."
Belgien. Das Schwurgericht zu Mons hat am 21. von den
wegen Plünderung bei den letzten Unruhen in Charleroi
Angeklag=
teu zwei zu 10 und zwei zu 12 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Vortugal. König Dom Luiz wird auf ſeiner Reiſe ins
Aus=
land zunächſt die Königin Viktoria von England und ſodann ſeine
Schweſter, die Prinzeſſin von Hohenzollern, beſuchen. Es heißt,
daß der König auch die Kaiſer von Deutſchland und Oeſterreich=
Ungarn beſuchen, Spanien und Frankreich aber auf ſeiner Reiſe
nicht berühren werde. Während der Abweſenheit des Königs wird
Kronprinz Don Carlos in deſſen Namen die Regentſchaft führen.
Die Bewilligung der Kortes zur Reiſe des Königs ins Ausland iſt
nach der letzten Aenderung der Verfaſſung nicht erforderlich,
voraus=
geſetzt, daß die Dauer der Reiſe den Zeitraum von drei Monaten
nicht überſchreitet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 23. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben ſich geſtern
mit hoher Familie nach Jagdſchloß Wolfsgarten begeben.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Lud=
wig von Battenberg, und Se. Durchlaucht Prinz Ludwig von
Battenberg beehrten am Mittwoch die ſeit dem 15. Jum d. J.
er=
öffnete Victoria=Herberge mit Ihrem Beſuch, und ſprachen Sich
ſehr anerkennend über die Einrichtung und Sauberkeit derſelben aus.
Seitens der Reichs=Poſtverwaltung wird beabſichtigt, ein
Abonnement auf den abgekürzten Gebührentarif für
Telegramme für diejenigen Korreſpondenten einzuführen, für
welche es von Intereſſe iſt. von dem jeweiligen Eintritt
weſent=
licher Aenderungen des Tarifs rechtzeitig unterrichtet zu werden.
Beim Eintritt ſolcher Aenderungen wird unter Berückſichtigung
der=
ſelben jedesmal ein Neudruck des abgekürzten Tarifs veranſtaltet,
welcher an die Abonnenten ohne weitere Koſten verteilt wird. Das
Jahres=Abonnement iſt für jedes Exemplar auf 50 Pfennig
feſtge=
ſtellt; außerhalb des Abonnements beträgt der Preis für das
Exemplar 10 Pfennig. Die Abonnementsbeträge werden für das
Kalenderjahr berechnet. Beginnt das Abonnement im Laufe eines
E7
E 141
Jahres, ſo ſind angefangene Halbjahre als volle Halbjahre zu
rechnen; für 1886 wird alſo der Abonnementpreis 25 Pfennig
be=
tragen. Das Publikum wird unter dem Hinweis hiervon in
Kennt=
nis geſetzt, daß Beſtellungen auf Abonnements=Exemplare für das
laufende Jahr bis zum 27. d. M. abends an der Telegramm=
Annahme des hieſigen Telegraphenamts entgegen genommen werden.
Anläßlich der Sonntag den 25. Juli d. J. zu Mainz
ſtatt=
findenden Konſekrationsfeier wird im Anſchluſſe an den um
110 abends aus Mainz abgehenden und 1201 in Darmſtadt
ein=
treffenden Zug der Heſſ. Ludwigs=Bahn auf der Main=Neckar=Bahn
ein Extrazug mit folgenden Kurszeiten gefahren werden:
Darm=
ſtadt ab 121 nachts Eberſtadt an 121 Bickenbach 123
Zwingen=
berg 120, Auerbach 12
6 Bensheim 12½ Heppenheim 1,
Lauden=
bach 10, Hemsbach 11, Weinheim 12 nachts.
Immobilien=Verkauf. Das Haus Beſſunger
Ludwig=
ſtraße Nr. 34, Herrn Rentner Weil gehörend, wurde an Herrn
Dr. Weyh verkauft. Der Abſchluß geſchah durch Immobilienagent
L. Löb.
1 In einer der letzten Nächte wurde einem Steinhauer in der
Wienerſtraße ein Grabſtein demoliert, wodurch ein Schaden von
etwa 50 M. erwachſen iſt. -- Zwei Taglöhner verübten am
Mitt=
woch abend in einer Wirtſchaft in der großen Ochſengaſſe großen
Skandal und ſchlugen mehrere Fenſterſcheiben ein, ſo daß die
Schutz=
mannſchaft einſchreiten mußte. — An demſelben Abend explodierte
in der Wohnung einer Trödlerin ein Petroleumherd ohne
daß dadurch weiterer Schaden angerichtet worden wäre.
Einem
Polytechniker wurde aus ſeiner Wohnung ein noch neuer Rock
ent=
wendet. — Am Mittwoch nachmittag fand in einem Hauſe in der
Annaſtraße ein Kaminbrand ſtatt, welcher durch Arbeiter
als=
bald wieder gelöſcht wurde. — Ein Poſteleve wurde abends in der
Schloßgartenſtraße von zwei Perſonen ohne jede Veranlaſſung
über=
fallen und am Kopfe nicht unbedeutend verletzt. Auch wurde
dem=
ſelben der Regenſchirm geſtohlen. Die Thäter ſind ermittelt.
Ein in der großen Kaplaneigaſſe wohnhafter Himmermann
miß=
handelte Mittwoch nacht ſeine Ehefrau in roher Weiſe und hat
mit einer Axt ſeinen Teil des Mobiliars - worunter eine
Näh=
maſchine - zuſammengeſchlagen. Der Mann wurde wegen
Ruhe=
ſtörung zur Anzeige gebracht.
Ein Stadttaglöhner von hier,
wurde geſtern vormittag 6½ Uhr in der neuen Anlage oberhalb
des Infanterie=Exercierplatzes erhängt aufgefunden. Motive zur
That ſind nicht bekannt.
88 Pfungſtadt, 2. Juli. Die Ernte iſt hier in vollem
Gange. Nach Ausſagen von Landwirten kommt dieſelbe einer
Mit=
telernte gleich
Letzten Sonntag gaben ſich die Stenographen=Vereine
Bensheim, Zwingenberg, Darmſtadt und Pfungſtadt am hieſigen
Orte ein Rendezvous. Vom hieſigen Verein aufs freundlichſte
be=
grüßt begaben ſich dieſelben, nach kurzer Raſt im Hotel Strauß,
zur Beſichtigung in die Hildebrandt'ſche Brauerei, wo ſie in
ge=
wohnter Liebenswürdigkeit von den Beſitzern empfangen und in alle
Räume geleitet wurden. In einem der großen Malzkeller wurde
ein Glas Bock=Ale kredenzt, das durch die luſtigen Weiſen des
hieſigen Männerquartetts noch beſonders gewürzt wurde. Sodann
fand die Hauptvereinigung in den ſchönen Gartenanlagen des
Gaſtwirts Feidel ſtatt. Vorzügliches Exportbier, vortreffliche
Spei=
ſen, ſchöne Reden und Geſänge ließen die wenigen Stunden nur
allzuſchnell verfliegen.
Morgen beginnen in hieſiger Volksſchule die Ernteferien.
Auf der neuen Bahnlinie iſt es eben ſehr lebendig. Das
Arbeiterperſonal iſt vermehrt,. die Brücken über die Modau und den
Hintergraben ſind in Angriff genommen. Das Stationshaus iſt
aufgeſchlagen und in wenigen Tagen werden der Güterſchuppen und
das Maſchinenhaus ihrer Vollendung entgegengehen.
Mainz, 22. Juli. Zu der Biſchofsweihe wird, günſtiges Wetter
vorausgeſetzt, ein Fremdenzuſpruch von circa 100000 Perſonen
erwartet.
München, 2. Juli. Der Direktor der hieſigen Kunſtakademie.
Karl Piloth, iſt geſtorben. Derſelbe war am 1. Ottober 1826
zu München geboren und wirkte die längſte Zeit ſeines Lebens an
der Akademie, deren Direktor er 1874 nach dem Tode Kaulbachs
wurde. Sein bedeutendſtes und das bekannteſte Bild iſt „Thusnelda
im Triumphzug des Germanicus;, das ſich in der Neuen
Pina=
kothek befindet. Aus Piloth'3 Schule, welche darauf ausgeht, die
Entfaltung der Talente. nach ihrer individuellen Eigenart zu
pflegen und weiter zu bilden, iſt die Mehrzahl der hervorragendſten
Koloriſten Deutſchlands wie Defregger, Lenbach, F. A. Kaulbach,
Gabriel Max u. a. hervorgegangen.
London, 19. Juli. Auf eine wahrhaft ſchauerliche Weiſe fand
am vorigen Samstag in Woolwich ein Arſenalarbeiter ſeinen
Tod; er verbrannte in glühender Gußmaſſe. Gegen Mittag ward
geſchmolzenes Metall in eine Cylinderform zum Guß einer 68=
Ton=
nen=Kanone gelaſſen. Zur Abkühlung bedarf es gemeiniglich einer
Zeit von zwei Stunden; diesmal aber wartete der Werkmeiſter,
wahrſcheinlich im Intereſſe des freien Samstag=Nachmittags, dieſe
1785
Dauer nicht ab, ſondern beauftragte ſchon nach einer Stunde obigen
Arbeiter namens Moriarty, Hebekeile zwiſchen die Cylinderform
und den eiſernen Fußboden der Gußgrube, auf welchem die
Guß=
maſſe ruhte, einzuzwängen, um die Aufwindung der Form zu
er=
möglichen. Kaum fand die Hebung ſtatt, als die noch nicht feſt
gewordene Gußmaſſe von unten auf zu beiden Seiten aufſchäumte
und den Arbeiter in glühender Umarmung bedeckte, ſodaß bald jede
Spur von ihm verſchwunden war. Der Oberpolizeiinſpektor des
Arſenals ließ darauf mit Haken und Ruten die ſtetig feſter
wer=
dende Maſſe bearbeiten, um für die Leichenſchau wenigſtens einen
Teil der Leiche hervorzuholen, ohne aber mehr als geſtaltloſe
ver=
kohlte Ueberreſte zu finden.
Später doch ragten aus dem harten
Block mehrere Gliedmaßen hervor. Der Verſtorbene war 32 Jahre
alt und hinterläßt eine Witwe mit fünf Kindern. Bei der geſtern
ſtattgehabten Todenſchau ließ ſich eben nur feſtſtellen, daß die Maſſe
in Anbetracht des ſchwülen Wetters und des Formmaterials, welches
ein ſchlechter Wärmeleiter war, ſeine flüſſigen Eigenſchaften ſpäter
als gewöhnlich einbüßte.
Neu=Verſailles im bayeriſchen Meer.
Schluß).
Weiter geht es in das Oeil de boeut, jenen berühmt=berüchtigten
Tummelplatz aller böſen Zungen den Ancien régime von
Frank=
reich. Schwerlich hat bis i die jüngſten Tage ein Damenfuß les
giebt freilich auch männliche Mediſance) dieſe in Grün und Gold
prangende Halle betreten, in welche von oben das berühmte
Ochſen=
auge wie ein Wächter hinunterſchaut. Die Beleuchtung dieſes in
ſeinem Vorbilde der Chronique scandaleuse von Lout Paris als
Rahmen dienenden Saales, deſſen Mittelpunkt eine in
Halblebens=
größe gehaltene Bronceſtatue Ludwigs AIV. bildet lauch dieſes
Kunſtwerk iſt von dem Münchener Profeſſor Perrin - einem
ge=
borenen Pfälzer - modelliert und vom dortigen Graveur und
Gold=
arbeiter Harrach gegoſſen und ciſeliert, iſt ein wenig dämmerhaft
und ladet förmlich zum heimlichen Ziſcheln und Koſen ein. Gerade
um dieſes gehaltenen Lichttones willen, welcher die in dem großen
Raume befindlichen Schlachtenbilder - ebenfalls Copien der in
Verſailles befindlichen Verherrlichungen franzöſiſcher Waffenthaten
weniger gut erkennen läßt, übt die nun folgende Chambre de
Parade, das Schlafgemach, in dem ſich Pracht und Reichtum ſelbſt
überbieten, eine die früher geſehenen Herrlichkeiten in den Schatten
ſtellende Wirkung. Hier beginnt mit vergoldeter Bettſtatt und ver
goldetem Waſchgeſchirre, Goldbrocatvorhängen und Decken - das
Paradebett, durch eine vergoldete Baluſtrade, wie der Chor einer
Kirche, vom übrigem Raume des Schlafſaals abgeſchloſſen, ſteht
auf einer mit goldenen Sonnen geſchmückten Sammtpurpurdecke
die fabelhafte Pracht der Märchenwelt. Unſchätzbare Gobelins
zieren das Kopfende des ungeheuren Bettgeſtells, deſſen Himmel
den Olymp mit Ludwig 1T. als Sonnengott darſtellt und mit den
koſtbarſten Straußfedern an den Ecken geſchmückt iſt.
Toilettetiſch=
platte und ein Teil der Gefäße ſind aus lapis lazuli.. Ein Muſter
von feinſinnigem Geſchmack, ohne den Prunk des auch nur als
Decoration dienenden Schlafgemachs, in dem nicht geſchlafen wurde
das entſprechende Zimmer in Verſailles war allerdings von
Lud=
wig ALV. benutzt worden, welcher darin auch ſtarb), iſt das daneben
befindliche, in Roſaſeide und entſprechender Ausſchmückung gehaltene
Toilettezimmer.
Nachdem das Auge des Beſchauers ſich an dem Rot und Gold
des Paradezimmers, in dem die ſchweren Goldbrocatvorhänge und
die dicken Teppiche, in welcher der Fuß zu verſinken glaubt, einen
faſt feierlichen Eindruck machen, geſättigt hat, iſt der Uebergang zu
dem in Blau und Gold prangenden Arbeitszimmer des Königs
(Chambre de Conseil war der offizielle Name desſelben) ein ſehr
willkommener und erheiternder. Wie in Verſailles ſteht darin eine
große künſtliche Uhr mit dem Monogramm Ludwigs XIV.
Koſt=
bare Holzſchnitzereien bedecken die Wände und wie überall ſind auch
hier farbenſprühende Deckengemälde. Minder prunkvoll als der
Paradeſchlafſalon iſt das wirklich von König Ludwig I1. bei ſeinen
wenigen kurzen Beſuche auf ſeinem Feenſchloß benutzte Schlafgemach.
Auch in dieſem bilden Blau und Gold die Grundfarben, und wenn
die Stickereien auch nicht mit der Maſſigkeit der anderen Arbeit
auftreten, ſo iſt dagegen der das Kopfende des Bettes ſchmückende,
die Kreuzigung darſtellende Gobelin, ſoweit die flüchtige
Betracht=
ung das Urteil geſtattet, eine Kunſtarbeit erſten Ranges. In dieſem
Raume hat der Herr des Schloſſes am Meer im letzten September
zum letztenmale geruht. Seitdem hat er ſein Verſailles nicht
wie=
dergeſehen. Bei dieſer Gelegenheit mag erwähnt werden, daß nach
einer Angabe, die wir weder verbürgen noch beſtreiten können, der
Plan des Königs, ſich ſein eigenes Verſailles zu erbauen, durch die
Abneigung hervorgerufen ſei, von dem republikaniſchen Frankreich
die Erlaubnis zum Beſuch des Lieblingsſitzes ſeines Lieblingshelden
einholen zu müſſen. Von den übrigen Räumen dieſer Zimmerflucht
verdient noch das Speiſezimmer, ein großer Saal in Blau, beſondere
Erwähnung. In ihm ſteht der auf einer Verſenkung befindliche
Speiſetiſch mit dem ungeheuren künſtlichen Blumenſtrauß, der auch
hier den König vor den Augen nicht anweſender Beſchauer decken
1786
N.
ſollte und mit dem angeblich 00000 M. koſtenden Porzellanluſtre des Sonnenkönigs gefeiert und wie dort bildet gleichſam den
Mittel=
darüber aus der Meißener Fabrik. Reizvoll iſt und das Entzücken
der mit uns die Herrlichkeiten beſchauenden Damen bildete das in
hellen Farben gehaltene ſogen. Spielzimmer, in welchem die Wände
mit Porzellangemälden bedeckt ſind, und die auf weißem
Seiden=
grund der Stühle und Tabourets eingeſtickten Bilder vielleicht das
Schönſte ſind, was die Münchener Kunſtſtickerei ſeit Jahrzehnten die allgemeine Meereskunde. (Das Wiſſen der Gegenwart: 52. Band.)
geliefert hat.
Grande Gallerie oder Gallerie des Glaces, welche, wie in
Ver=
ſailles auch mit den beiden Eckſälen, dem Salon de lä Guerre und das obengenannte Werk des Kieler Univerſitätsprofeſſors Dr. Otto
Salon de la Paix (dieſer Blau in Gold, jener Rot in Gold
ge=
halten und beide voll von Prunkſtücken), den ganzen oberen Raum
der Gartenfront einnimmt. Wie in den meiſten anderen Räumen
iſt auch hier die Pracht des Originals weit überboten, und das= beigegeben, welches die Benützung des Buches ungemein erleichtert
ſelbe gilt auch zum Teil von den Verhältniſſen. Den hohen Fenſtern
entſprechen ebenſo viele und ebenſo große Spiegel an der inneren
Wand, und wenn die 50 Rieſenkandelaber und mehr als 30
ver=
goldete Luſtres mit ihren Tauſenden von Wachskerzen ſüberall iſt
dies die Beleuchtung) den ungeheueren Raum erleuchtet, die auch
bei Tage ſchon hellſtrahlenden Deckengemälde noch ſinniger gefärbt
und die rieſenhohen Spiegel dieſes Lichtmeer zurückgeſtrahlt haben,
mag der König ſich im Geiſte ſeinem großen Jdeal ähnlich und
aöttergleich gefühlt haben. Außer in Blau und Gold ſtrotzenden
Sitzbänken — Tabourets und gar Armſtühle gab es nur für die
höchſtbegnadeten vom blauen Bluk - dienen der Spiegelgallerie eine
Reihe vor den Fenſterniſchen ſtehender Rieſenjardinieren von
vergol=
detem Zinkguß und verſilberte Amphoren und Krüge zum Schmuck.
An den Wänden ſtehen auf vergoldeten Piedeſtalen zahlreiche Büſten
der römiſchen Cäſaren aus altitalieniſchem, in dem Tiber gefundenem
Marmor aller Farben. von italieniſchen Bildhauern Portraitiert.
Nero iſt, ob mit Anſpielung auf ſeinen Namen oder ohne ſolche
Abſicht, mit ſchwarzem Kopfe dargeſtellt, während die
Gewand=
erſcheinung der Büſte weiß iſt. Julius Cäſars Heldenmaske
er=
ſcheint in rotem weißdurchäderten Marmor, wie derlei Spielereien,
der römiſchen Cäſarenzeit und dem ihr nachäffenden
Barockge=
ſchmack geläufig ſind. An der Saaldecke werden in Nachbildung
der beruhmten Lebrunſchen Gemälde in Verſailles die Großthaten
141
punkt und Grundgedanken der Königsburg des Abſolutismus der
ſtolze Spruch des vierzehnten Ludwig: Le Roi gouverne par lui wöme.
Litterariſches.
- Dr. Otto Krümmel. Der Ozean. Eine Einführung in
Leipzig: G. Freytag. - Prag: F. Tempsky. 1886. 242 Seiten 8=
Den Abſchluß der Prunkſäle des Chiemſeeſchloſſes bildet die Mit 77 in den Text gedruckten Abbildungen. Preis 1 M. Wer ſich
für das Meer und ſeine Phänomene intereſſiert, der braucht nur
Krümmel zur Hand zu nehmen. Hier findet er Antwort auf jede
ſeiner Fragen. Eine Menge von Abbildungen erläutert den Tert;
(7388
Todes=Anzeige.
Heute Morgen 10¼ Uhr verſtarb nach eintägigem
Krankenlager meine theuere Gattin
Lina, geb. Sohl.
Das Begräbniß findet am Samstag, 24. Juli,
Morgens 9 Uhr, in Auerbach ſtatt.
Auerbach, den 21. Juli 1886.
Eriedrich Stoch,
Oberſtlieutenant.
Staats=Papiere.
4⁄₀ Deutſche Reichsanleihe 10650
4o⁄₁₀ Preuß. Conſols
4⁵⁄₀ Naſſ. Oblig.
40. Bayr. „
40⁄ Sächſ. „
Kursbericht der Frankfurter Börſe vom 22. Juli 1886.
Mitgeteilt von Hermann Reichenbach, Darmſtadt, Rheinſtraße 23.
In Proc.
105,75
10350
105,15
4½⁄₁₀ Wurtt.
44⁄₈ „
42⁄ „
v. 1877
„ 1878179
„ 1875, 80,
81, 82
„ 1885
4⁄₈
4⁶. Bad.
4⁄₁₀ Heſſ.
4¹⁄
Culkurrente
4o⁄₀ Leſt. Goldrente
4½0₀ Silberrente
440⁄₀
Papierrente
45⁄. Ung. Goldrente
500er u. 100er Goldrente
be, Ung. Papierrente
50
E. B. Oſtbahn
50 Ikal. Rente
10,000er;
30⁄o Ital. Rente
6⁶⁄₈ Rum. Obligationen
bo₈
Amort. Rente
k.
6⁶⁄₀ Ruſſ. Goldanleihe
50⁄₈
52⁄₈
5o₈
kl.
Oblig. v. 1862
„172,73
77er
5½. „ Orient. II. Em.
5⁵₈
II.
4e⁄. Oblig. von 1880
5o⁄₀ Serb. Goldrente
50 St.=Eiſenb. Hyp.
50⁄₀
B.
4⁄₀ Schwed. Obligationen
40⁄₀ Norweger Obligationen
42⁄₀ Spaniſche Ausl. Anl.
10680
10555
105,80
106)
1048t
105 2
969
6965
6875
8550
8615
7665
104,25
100
9980
68,90
107.
9725
9770
11380
99,80
99,20
99 30
9930
61,05
60,90
8715
81,50
81,70
7370
10410
10325
6050
In Proc.
4½. Schweig. Berner v. 1880 104,40
10⁄₁ Turk. Convert. Oblig. 14,80
4⁸⁄₁₀ Egypt. Unif. Oblig.
72,20
Bank=Aktien.
139
Deutſche Reichsbank
138,70
Darmſtädter Bank
Deutſche Bank
15820
Disconto Commandit
206,
9485
Mitteld. Credit=Bank
22350
Oeſter. Credit=Bank
Suddeutſche Bank
10845
Wiener Bankverein
8350
Inländiſche Eiſenbahn=Aktien.
Heſſ. Ludwigsbahn
9850
223)
Ludwigshafen Verbacher
45,50
Marienburg Mlawka
Werra Bahn
Ausläudiſche Eiſenbahn=Aktien
per Stück in fl. v. W.
Albrecht
46¾
155¼
Alföld=Fiume
157—
Buſchtehrader Bahn
269¾
Dux Bodenbacher
155½
Galiz. Carl=Ludwig
Oeſter. Ungar. Stäatsbahn 185½
93⁷⁄₈
Oeſter. Süd. Lombard.
138-
„ Nordweſtbahn.
138⁷⁄₈
B.
144 ¹⁄₈
Ungar. Galizier
In Proc.
Gotthardbahn
10450
Schweizer Centralbahn
95
5450
Nordoſtbahn
68,50
Ruſſiſche Sudweſtbahn
Italieniſche Mittelmeerbahn 11170
Weſtſicilianiſche
81-
Eiſenbahn=Obligationen.
Inländiſche: In Proc.
4⁄₁₀ H. Ludwigsb. v. 1875178 105,10 340⁄₀ Cöln=Mindener Looſe - 13070
4⁄e convertirte von 1868169 103,20 4%⁄₀ Bayeriſche
4o⁄₈
r 1874
40⁄
„
4½⁄₈
„ 1881
4⁄₈. Pfälz. Ludwig.=Bexbach. 103 80 4³⁄₀ Oeſter. 1854er
Nordbahn
10350 5o⁄₈
4½ „
Ausländiſche:
5%⁄₀ Albrecht Gold
10540
5o⁄ Alföld.=Fiumaner
4o⁄₀ ſteuerpfl. Eliſabeth Gold 97.10 Kurheſſiſche
4o⁄₁₈ ſteuerfreie
102,- Oeſter 1864er
4o⁄₁₀ Franz=Joſeph
78.40
5⁄₈ Oeſterr. Süd=Lombard. 107,30 Ungariſche
42⁄₈
100 - Finnländer
30⁄₈
6555 Ansbacher
5⁄₈ Oeſler=Ungar. Staatsb. 108.15 Augsbürger
42⁄₈ do.
101,70 Bukareſte;
30⁄₈ do. I.-.VI. Em. 8135 Freiburger fr3. 15 Looſe
3o⁄₈ do.
I. Em. 7915 Mailänder Frs. 10 Looſe
30⁄ do.
E. Em. 77.10
8⁶⁄₈ Ergänzungsnetz
4⁄ Prag=Duxer
10025 Neuſchatele;
3o⁄₁₀ Raab=Oedenburger
74- Schwediſche
4⁵⁄₈ Rudolf=Salzkammergut 100,90
Venezianer
5o₁ Ungar.=Galiziſche
82,25
40₁₀ Voralberger
4⁄₈ Berner Juraſtaatl. gar.) 104,
5⁄₀ Gotthard IV. Serie
40⁄₈
103 30 4oſo
30₈ Große Ruſſ. Eiſenbahn 80.- 4ol=
49⁄₁₀ Ruſſ. Südweſt=Oblig.
91,10 44₈
3%⁄ Livorneſer
6920 4⁵
50⁄₁₀ Toscaner
10725
Pfandbriefe.
40⁄₀ Franlf. Hypothekenbank
40⁄₀
Hyp. Credit=Ver.
4⁄₁₀ Südd. Boden=Credit
40⁄₁₀ Schwediſche Pfandbriefe
101,
101 80
100,70
101,60
Verzinsliche Anlehens=Looſe.
In Proe
4%₁₀ Badiſche
137
„ 1863ſ65 10280 40₀ Meininger Prämien=Pfb. 123,
103,40 3%⁄₀ Oldenburger
11140
119
1860er
49⁄₈ Raab=Grazer
995
Unverziusliche Looſe.
8245 Braunſchweiger
959
287
2998
„ 1858er
220
329
40
27⁄₈
168
442
frs. 45 Looſe
242
7775 Meiningen fl. 7 Looſe
68.
249
Provinzial= und Kommunal=
Obligationen.
107604l₀ Stadt Darmſtadt
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Tageskalender.
Samstag, 24. Juli: Einweihung des neuerbauten Saales auf den
Heiligen Kreuzberg.
Mainz von 1883
1884
„
Offenbach
Worms
Gold=Kurs.
G7
Ruſſiſche Imperiales
20 Franken=Stücke
Engliſche Sovereigns
Dollars in Gold,
M. Pf
16 68
16 16
20 28
4 15
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.