149.
149.
Jahrgaug.
Wonnementspreis
Vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. uck
Bringerlohn Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtaufichlag
(Srag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Inſerate
werdenangenommen: inDarmſtadt
von der Expeditlon. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Frledr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärt
von allen Annomzen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Areisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
131.
Freitag den 9. Juli.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königl. ſächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 3. Juli 1886 iſt auf Grund des
8 11 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Sozialdemokratie die
Druck=
ſchrift: „Zwei Geſchichten aus dem vollen Leben, von 455, 1. Das Act=Modell, II. Morgenroth; Zürich 1886, Verlags=
Magazin ſJ. Schabelitz), Druck von J. Schabelitz, Fürih', verboten worden.
Darmſtadt, den 7. Juli 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6880
Haas.
Bekanntmahung
für Haus= und Güter=Beſitzer dahier.
Die früher und ſeit vorjähriger Steuerrequlirung in der Benutzungsweiſe der
Grundſtücke vorgenommenen Veränderungen, als z. B. Anlegung eines Ackers zu
einer Wieſe ſind binnen 14 Tagen in Amtslokal Großherzoglichen Ortsgerichts,
dahier anzuzeigen.
Ebenſo ſind die durch Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an
Vorder=
als an Hintergebäuden vorgenommenen Ab= und Zugänge anzuzeigen.
Wenn dieſe Veränderungen an der Grundfläche der betreffenden Grundſtücke
oder Hofräume ſtatthaben, ſo haben die Eigenthümer vorſchriftsmäßige Meßbriefe
binnen 14 Tagen hierher vorzulegen, und zwar bei Meidung der geſetzlichen Strafe
von 6 Mark für jeden Unterlaſſungsfall.
Dies gilt auch für alle früheren Bau= und Culturveränderungen, welche zur
Anzeige zu bringen, von den Intereſſenten bis jetzt verſäumt worden iſt und welche
darum und wegen Nichteinbringung der Meßbriefe in den Steuer=Kataſtern und
Grundbüchern bis jetzt noch nicht gewahrt werden konnten.
Die Säumigen werden nach Ablauf obigen Termins mit Rückſicht auf 8 4
der Verordnung vom 8. Dezember 1852, Nr. 59 des Regierungsblattes, dem
Groß=
herzoglichen Amtsgericht Darmſtadt l. angezeigt und haben ſich dann die geſetzliche
Strafe ſelbſt zuzuſchreiben.
Darmſtadt, den 26. Juni 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. E. d. V. St.:
(6664
Niedlinger, älteſter Gerichtsmann.
Bekanntmachung.
Behufs Vergebung von Maurer=
Zimmer=, Weißbinder= Asphalt= und
Schloſſer=Arbeiten bei Einrichtung einer
Badeanſtalt in der Train=Kaſerne, al
einen Unternehmer, zum
Geſammtanſchlag=
von 681 Mk. 17 Pfg., findet
Mittwoch den 21. d. Mts.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
im Büreau der unterzeichneten Garniſon=
Verwaltung ein öffentlicher
Submiſſions=
termin ſtatt, wozu hiermit Unternehmer
eingeladen werden.
Bedingungen und Koſtenanſchläge
liegen daſelbſt während der Dienſtſtunden
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 7. Juli 1886.
Großherzogliche Garniſon=
(6881
Verwaltung.
Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Autrag werden die
zum Nachlaß der Elias Wilhelm Geyer
Wittwe zu Beſſungen gehörigen
Immo=
bilien, als:
ſtraße, I. 417 196 Grabgarten da=
elbſt, VI. 94 888 Acker die Gäns=
weide, VI. 209 1050 Wieſe auf der
Kehrwieſe, VII. 155 862 Acker hinter der
Klappach, VII. 156 425 Acker daſelbſt, VII. 269 806 Acker in der Lands=
kron VII. 275 787 Acker daſelbſt VII. 276 763 Acker daſelbſt, VIII. 22 712 Acker im Kies, VIII. 134 413 Wieſe in der Sau=
bach. VIII. 135 300 Wieſe daſelbſt,
719 Acker und Wieſe
daſelbſt, VIII. 136 12 13 1656 Acker unter den
Golläckern, 12 14 1681 Acker daſelbſt, 13 60 1138 Acker am Gries=
heimer Weg, 13 61 1038 Acker daſelbſt,
Samstag den 10. Juli d. Js.,
Vor=
mittags 11½ Uhr,
431
1672
auf hieſigem Rathhaus öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert.
Zugleich wird in dieſem Termin das
Gras von den Wieſen auf der Kehrwieſe
und in der Saubach gegen baare Zahlung
verſteigert.
Beſſungen, den 7. Juli 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(6853
Weimar.
Feinster Reispuder 75 Pfo.,
Feinster Fetipuder 60 Pf. u. 1 M.
aus C. D. Wunderlich's
Hofparfümerie=
fabrik ſprämiirt 1882) empfiehlt als
be=
liebteſte Mittel den Teint zart und weich
zu machen und vor dem Aufſpringen und
Riſſigwerden zu bewahren. Zu haben bei
Hofbürſteuf. R. Seharmann,
14991
Ludwigsplatz 2.
00000000e000000000000
Sud. Heyl Sohn,
8 Ecke der Saalbau=u. Eliſabethen=e
ſtraße 48,
T empfiehlt als Specialität:
Feiusten
Angverliqueur.
per Flaſche Mk. 1.40.
Durch eine ſorgfältige Bereitungs=
6 weiſe erhält dieſer Liqueur das
eigenthümliche, pikante Aroma der
3 Ingwerwurzel in vollſtändiger
Rein=
heit und iſt bei den bekannten vor=
T trefflichen Eigenſchaften dieſer Wur=
0 zel als magenſtärkendes und erwär=
T mendes Getränk ganz beſonders zu
L empfehlen.
Niederlagen bei:
M. Herge, Holzſtraße 17.
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16. ¾
H. Erlenbach, Ernſt=Ludwigsſtr. 11.
2 Ferd. Wagner Wwe.,
Roßdörfer=
ſtraße.
2 C. Hammann, Caſinoſtraße. 6135⁄₈
coooooooooooooooeeoeoooooees
Größte Auswahl in
Triester Sohwimmen
aller Sorten zu billigen Preiſen,
Beste Lufah's,
AEahn- und Hagelbürsten
empfiehlt
Carl Walzinger.
Wilhelminenſtr. 1. (6390
Die Hof=Buchhandlung von
August Elingehhöſter
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinegischen Thee, Ernte
1885, zu Mk. 7, 5.25, 4. 75, 3.75, 3.-
2.75 und 2.50 per Pfund.
[7831
Theespltzen ½ Pfd. Mk. 125.
Bekanntmuchung
für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge von Grundſtücken und Gebäuden, der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= wie Hintergebäuden, haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
zum 30. Juli d. Js. zu machen, und wenn dieſe Veränderung an der
Grund=
fläche der betr. Hofräume ſtatthatte, vorſchriftsmäßige Meßbriefe mit
vorzulegen.
Ehenſo ſind die Culturveränderungen, als Anlegen eines Ackers zu einer
Wieſe ꝛc., binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen.
Im Unterlaſſungsfalle tritt die nach der beſtehenden Verordnung angedrohte
Strafe von 3 fl. (5 Mk. 14 Pfa.) für jeden einzelnen Fall ein.
Beſſungen, den 30. Juni 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
6623
gergrbung uon
Banarhriten
in der Gemeinde Eberſtadt.
Die bei Erbauung eines zweiten Stockes auf das neue Schulhaus zu
Eber=
ſtadt erforderlichen Bau=Arbeiten, als:
1) Maurerarbeit, verauſchlagt zu
2634 Ml. 26 Pfg.,
2) Steinhauerarbeit, „ „
553 „ 50 „
3) Zimmerarbeit,
1348 „ 42 „
„
„
4) Dachdeckerarbeit,
168 „ 93 „
„
„
5) Spenglerarbeit,
157 „ 34 „
„
„
6) Glaſerarbeit,
560 „ 88 „
„
„
7) Schloſſerarbeit,
1045 „ 79 „
„ „
8) Schreinerarbeit,
2002 „ 84 „
„
„
9) Weißbinderarbeit, „
1387 „ 42
„
ſollen Montag den 12. Juli l. Js., Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathauſe zu Eberſtadt in Submiſſion gegeben werden.
Voranſchläge und Bedingungen liegen auf unſerem Büreau zur Einſicht offen
und müſſen die Submiſſionen bis den 12. Juli, Vormittags 10 Uhr, eingereicht ſein.
Eberſtadt, den 5. Juli 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
(6855
Meine vorzüglichen
reingehal=
tenen
ROIIN
in Flaſchen und Gebinden,
em=
pfehle billigſt.
G. Hammann,
1486
Caſinoſtraße 23.
Für Sohreiner.
Verleimte Fußtafeln bis zu 60 Emt.
Breite werden glatt und von Dickte
ge=
hobelt und gefügt. - Bei vorheriger
Anmeldung ſchnellſte Beförderung und
billigſte Berechnung in dem
Dampfſäge= und Hobelwerk von
Wilhelm Hollz,
Zimmermeiſter
(4275
Eſchollbrückerſtraße Nr. 8.
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von vorzüglichem Geſchmack, per
halb Liter 50, 60 und 70 Pfg.
Cal. E-omGdtI,
11 Ernſt=Ludwigsſtraße I1. (6136
die bei dem Abbruch des Hauſes
L. Ernſt=Ludwigsſtraße, nächſt dem
weißen Thurm, ſich ergebenden alten
Baumaterlalien,
als Ziegel, Holzwerk ꝛc. werden gegen
Baarzahlung jofort abgegeben. Näheres
auf der Bauſtelle.
16859
Hastanienblüthen-Essonn,
anerkannt beſtes Mittel gegen Gicht,
Rheumatismus ꝛc., per Flaſche M. I.
A. Weinmann,
Beſſ. Carlsſtraße 8. (6789
4
91
Jan
hn.
5
402245.
85b5
1284
6155
825
947₈
44.
Cios=
ren.
gö7
mk1158
1089
1 147.
bi)
L4D.
C. IduuaCih.
4179) Carlsſtr. 45,
Mincralwaſſer-Fabrikt,
liefert:
destillirtes Wasser,
Selters- & Sodawasser,
Jiphons
und alle
mediemischen Wasser.
l6
. Uhdhu,
Carlsſtraße 45,
liefert
alle nakürlichen
Mineralwaſſer.
Genernlvertreter des
Judwigs- & Soluorbrunnon
(Gross-Karben)
in ½ und ¹⁄ Krügen nur
Original=
in ½ und ½ Flaſchen! Gefäße.
1673
Carlsſtraße 45,
R Kohlenhandlung,"
liefert:
Stüchkohlon,
Husskohlon,
Pottschrot,
Schmiodokohlon ote.,
Lannonholh Eleingemacht).
Meine
(GpirItus & Bornsteinlach
eigener Herſtellung,
bringe ich hierdurch in empfehlende
Er=
innerung.
Dieſelben zeichnen ſich bei hoher
Deck=
kraft und ſchönem Glanz durch größte
Haltbarkeit und raſches Trocknen aus
und repräſentiren das Beſte, was darin
geboten werden kann.
Bleioryd=Oker=Farbe und
Blei=
oeyd=Umbraunfarbe, als Anſtrich für
Treppen, Vorplätze, Küchen, ſowie als
Lackuntergrund vorzüglich; trocknen
un=
bedingt über Nacht, decken ausgezeichnet
und ſind weit haltbarer als
gewöhn=
liche Oelfarben, wobei noch auf den
bil=
ligen Preis - 60 Pfg. per Pfund,
beſonders hinzuweiſen iſt.
Gefäße werden gratis beigegeben.
Ein ſachverſtändiger und
zuver=
läſſiger Anſtreicher kann nachgewieſen
werden.
Oelfarben in allen Nuancen,
ſtreich=
ſertig und dick, billigſt.
Pinſel in denkbar größter Auswahl.
Leinölfirniß, Leinöl und alle
trocke=
nen Farben.
Schellack, Spiritus ꝛc., zum
Selbſt=
verfertigen von Lack, in zuverläſſigſten
Qualitäten.
Parquetwachs, weiß und gelb,
re=
nommirtes Fabrikat von Finsler, Zürich.
Stahlſpähne, grob und fein.
Muſteraufſtriche der Lacke, ſowie
be=
ondere Preisliſten und genaue
Ge=
brauchsanweiſungen gerne zu Dienſten.
GſISban vGnWIII,
Ecke der Wilhelminen=u.
Eliſabethen=
ſtraße, Eingang Wilhelminenſtraße.
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„ fen. Hügelſtraße 29.
6864
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alte Qualität,
vom Produktionsplatz direct
importirt.
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EInd. Heyl Sohn,
Ecke der Saalbau= und
Eliſabethen=
ſtraße 48.
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M. Herge, Holzſtraße 17.
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(4586
ſtraße.
Nehm,
gut, alt, mild u. reell Lt. 25, 30, 40
bis 65 Pfg. verkauſt C. B. C. poſtl. Hier.
Fin neues Kanapee für 28 Mk. zu
- verkaufen Kirchſtr. 25, I. St. (6883
„
Vordeaut Rohhweld,"
abſol. Güte, Alter verbürgt, Lit. od.
Fl. 50,110, 125 Pfg. offr. als Specialität.
Küfer Item, Heppenheim a. d. B.
Chthyol-Seiſe
von Bergmann & Co., Frankfurt
4
a. M. und Berlin,
wirkſamſtes Mittel gegen Nerven=,
rheumatiſche und gichtiſche Leiden,
Podagra, ſowie gegen Flechten,
Haut=
ausſchläge ꝛc. Vorräthig Stück 60
Pfg. bei E. Scharmaun, Ludwigs=
[6882
platz Nr. 2.
Hupfor, Silbor & Gold
von
Ch. Adt. Tupferberg & Cie.,
Muiuz,
empfiehlt
(1681
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug.
Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
Fine gebr. Badewanne zu kaufen ge
- ſucht. Wo? ſagt die Exped. (688.
5344) Neckarſtr. 24, 3. St.,
Woh=
nung, 6 Zimmer u. alles Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
5617) Friedrichſtraße 36, in der
Nähe der Bahnhöfe, der 2. Stock von 6
Zimmern nebſt Zubehör an ruhige Fam.
6200) Beſſ. Carlsſtr. 3 Parterre:
5 Zimmer nebſt Zubehör, Mitte Septbr.
beziehbar. Auskunſt im 2. Stock.
6635) Griesheimerweg 3 eine
Man=
ſardenwohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche und Zubehör, an eine ruhige
Fa=
milie per 1. Auguſt zu vermiethen.
6695) Kirchſtr. 10 eine
Manſarden=
wohnung. 2 Zimmer, Küche ꝛc. per 1.-
October zu vermiethen.
6791) Soderſtraße 78 iſt in meinem
Hauſe die Parterre=Wohnung und der
3. Stock mit je 5 Zimmern, Küche mit
Waſſerleitung und Glasabſchluß,
Magd=
kammer, Speicherraum, 2 Kellerverſchläge,
Waſchküche, Bleichplatz und etwas Garten
auf 1. October an ruhige Familien zu
vermiethen. Dritter Stock mit ſchöner
Ausſicht. Näheres Kiesſtraße 47.
Carl Degen.
6885) Wienerſtraße Nr. 57
Parterrewohnung, 4 Zimmer nebſt
Zu=
behör, Bleichplatz, per 1. Oktober zu
be=
ziehen. Zu erfragen 3. Stock.
6886) Louiſenplatz 7 Hinterbau ein
möbl. Zimmer zu vermiethen.
1674
131
Betreſfend die Jubel=Trier der
Großh. Techniſchen Hochſchule.
Der unterzeichnete Feſt=Ausſchuß erſucht Alle, welche Anſprüche für
Lie=
ſerungen und Leiſtungen aus Anlaß obiger Jubelfeier zu machen haben, ihre
Rech=
nungen alsbald einzuſenden. Dieſe Rechnungen ſind bei den Vorſitzenden jener
Ausſchüſſe, bezw. Commiſſionen einzureichen, von denen die betreffenden Aufträge
ertheilt worden ſind.
Der Feſt=Ausſchuß:
Dr. Ed. Schmidt.
(6897
Lum Inselzen
von Liqueuren
empfehle alle
Spirituosen,
als: Nordhäuſer, Weingeiſt,
Hefen, Zwetſchen ꝛc.
in besten qualitäten,
ſowie die dazu nöthigen
Gewürze.
Vorſchriſten werden auf Wunſch
gerne gegeben.
M. Horge,
Eud. Heyl Sohn Hachk.,
17 Holzſtraße 17. (6256
Mer Unterzeihnete empfiehlt ſich
hier=
l6 mit als Krankeupfleger beſtens.
S Derſelbe war in dem 1810 und 71er
Krieg bei dem Sanitätscorps thätig,
iſt ausgedienter Militär, ledig und im
kräftigſten Mannesalter ſtehend. Die
beſten Zeugniſſe können vorgelegt werden.
Georg Specht,
Aliceſtraße Nr. 32. (6889
RLASba0n
iſt für die Sommermonate eine ſehr
ſchöne Wohnung ohne Möbel, mit
herr=
licher Ausſicht, billig zu vermiethen.
Näheres in der Expedition. (6890
2
10,000 Mark
auf erſte Hypothek auszuleihen. Näheres
in der Exped. d. Bl.
(6891
Ner 1. Oktober d. Js. wird von zwei
einjährig Freiwilligen Grüder)
in der Nähe der Artillerie=Kaſerne Koſt
und Wohnung geſucht event. würde
auch eine ganze Wohnung, beſtehend
aus 3 Zimmern nebſt Küche gemiethet.
Gefl. Offerten nebſt Preisangabe unter
L. H. poſtlagernd Oſthofen erbeten. (6888
Hin kl. Naum, am liebſten Stall, als
L. Lagerraum ſofort geſucht. Offerten
unter 104 und Angabe des Preiſes an
die Expedition erbeten.
(6892
verloren nach dem Woog zu.
An0I10L Gegen Belohnung abzugeben
Wilhelminenſtraße 35.
[6878
M1
6893) Für ein junges Mädchen,
welches als Kindergärtnerin ausgebildet
iſt, ſucht man eine Stellung. Näheres
Pankratiusſtraße 25.
6894) Zwei gut empfohlene
Herr=
ſchafts=Köchinnen ſuchen auf 1. Auguſt
Stelle; ferner ſuche eine gut empfohlene
Köchin nach auswärts auf 1. Septbr.
Beck3 Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
6895) Ein Mädchen mit beſten
Zeug=
niſſen, welches bürgerlich kochen kann,
ſucht Stelle in einem kleinen Haushalt.
Stellenbüreau Neßling, Louiſenſtraße 30.
4N
4½¾⁄
A AAI
6579) Eine tüchtige
Verkäuſerim
für ein Manufacturwaarengeſchäft
gegen hohes Salair geſucht. Off.
unter D. 125 an die Exped. d. Bl.
Geſuch.
Für einen jungen Mann von 17
Jahren, der eine höhere Lehranſtalt
be=
ſucht, wird in einer gebildeten Familie
Penſion geſucht. Mäßige Preiſe
er=
wünſcht und männliche Aufſicht
erforder=
lich. Gefl. Anerbieten werden zur
Weiter=
beforderung erbeten unter Chiffre F. M.
L. an die Expedition d. Bl.
(6896
F.
8.
46₈
Fine Wald= oder Feldjagd in der
E= Nähe Darmſtadts zu übernehmen
geſucht. Offerten erbeten unter L. 1000
an die Exped. d. Bl.
(6898
gin ächter Fox-terrier, 1 Jahr
C= alt, wachſam und ſcharf,
veränder=
ungshalber abzugeben.
Näheres in der Exped. d. Bl. (6899
jeder Art für alle Zei=
Annoncol tungen,
Fachzeitſchrif=
ten ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. I.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
(325
Woog 8. Juli 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 382 Mtr.
Lufttemperatur 15½0 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 180 R.
Voogpoſizeiwache.
Für das Prinz-Friedrich-Cart=Denſtmat
ſind weiter bei uns eingegangen von:
Kaufmann Ch. Schwinn 2 M.
Hierzu früherer Betrag 3 M. In Summa
bis heute 5 M.
Weiteren Beiträgen ſieht entgegen
die Expedition.
829 105. ⁄3 522¾ 4½ 5½ 64 — 8. 91, 95) 4 ½
Zirs
729
810
858
940
1120
122⁷
128.
252
6io
6-
740.
85.
gar
925,
1015
119.
65
813,
720
863
940
112₈
1227
121
25¾
516
6-
741
8
82¼
92:
101½
118.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 1. bis 7. Juli).
Geborene: Am 6. Juli: Dem Maſchinen=Ingenieur Alfred
Fer=
dſmnand Vollert, S. Karl Alfred.
Eheſchlietzungen: Am 3. Juli: Der Großh. Gymnaſiallehrer
Guſtav Lenz mit Emilie Mathilde Maria Eppenetter hier. Am 5.:
Ter Sergeant und Muſikdirigent des Füſilier=Bataillons, Königlich
Preuß. 7 Weſtf. Infanterie=Regiments Nr. 56, Gottlieb Adolf
Rein=
hold Krehayn zu Cleve mit Anna Margaretha Jakobine Caroline
ferdinande Georgine Emilie Jakobh hier. Am 7.: Der
Trom=
n2ter im Großh. Feld=Artillerie=Reaiment Nr. 25, Heinrich Dörr
ſyer mit Maria Magdalena Steingäſſer zu Darmſtadt.
Geſtorbene: Am 5. Juli: Dem Küfer Martin Heuſer, S. Georg,
12 T. Am 6.: Dem Handelsmann Simon Haas, S. Ludwig,
M. 5 T.
4
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 9. Juli.
Deutſches Reich. Der Bundesrat hat vorausſichtlich geſtern
ſeine Arbeiten beendet und ſich vertagt. Wahrſcheinlich bleiben die
Ausſchüſſe zur Feſtſtellung der Ausführungsbeſtimmungen des
Zucker=
ſeuergeſetzes noch einige Tage zuſammen.
Staatsſekretär v. Bötticher und der Präſident des Reichstags
v. Wedell=Piesdorf werden ſich am Sonnabend nach Stettin begeben,
Um dem Stapellauf des Subventionsdampfers „Preußen'
beizu=
wohnen.
Der Prinzregent von Bayern äußerte ſich beim Empfang einer
frädtiſchen Abordnung befriedigt darüber, daß die letzten Ereigniſſe
ſo ruhig hingenommen worden ſeien; er hoffe, daß die hier und da
roch vorhandenen Zweifel raſch geklärt würden.- Die Centenarfeier
ür Ludwig 1. iſt auf des Regenten Wunſch auf nächſtes Jahr
ver=
ſchoben.- Nach einer Meldung der Münchener „Allg. 8tg. waren
ümtliche Miniſter für geſtern zur Tafel beim Prinz=Regenten
ein=
geladen. — Den „Neueſten Nachr.” zufolge nimmt Kaiſer Wilhelm
auf ſeiner Gaſteiner Reiſe beſtimmt in München Aufenthalt.-Das=
Münchener ultramontane Fremdenblatt vom 20. Juni iſt
nachträg=
ich wegen„Beleidigung des Miniſteriums' polizeilich beſchlagnahmt
worden.
Der ablehnende Beſchluß des Bundesrates in Sachen der
Un=
verſtützung der geplanten Berliner nationalen Ausſtellung durch das
Reich hat ſelbſtverſtändlich in denjenigen Kreiſen, in denen man ſich
für das Zuſtandekommen dieſes Unternehmens intereſſiert, ſehr
ent=
käuſcht. Aus den betreffenden Kreiſen wird denn auch dem
Un=
mute über das Scheitern des Ausſtellungsunternehmens in
draſti=
ſcher Weiſe Ausdruck verliehen, aber wenn man es auch beklagen
mag, daß in Deutſchland eine nationale Ausſtellung - im
Gegen=
ſatz zu anderen Ländern - noch immer zu den Unmöglichkeiten
gehört, ſo muß man dennoch zugeben, daß der Bundesrat weiſe und
lohal gehandelt hat. Für ihn war bei ſeinem Beſchluſſe vor allem
Ddie ablehnende Haltung des überwiegenden Teils der deutſchen
Großinduſtriellen maßgebend und da ſich die Stimmen der
be=
xufenſten Vertreter von Handel und Induſtrie gegen die Ausſtellung
in Berlin ausgeſprochen hatte, ſo trug der Bundesrat, indem er
letzterer den Reichszuſchuß von 3 Millionen Mark verweigerte,
ein=
fach dieſer Stimmung Rechnung. Von Berlin iſt nun der Gedanke
angeregt worden, dieſe fehlenden 8 Millionen Mark auf privatem
Wege zuſammenzubringen, um das Scheitern der Ausſtellung doch
noch zu verhindern; es iſt jedoch mehr als fraglich, ob auf dieſe
Weiſe die genannte Summe zu Stande kommen wird.
Jrankreich. Der Präſident der Republik wird erſt am 14. d.
die Erlaſſe über die Aenderungen im diplomatiſchen Corps
unter=
zeichnen. — Der Kardinal=Erzbiſchof von Paris iſt ſo lebensge
fährlich krank, daß ſein Coadjutor die Gläubigen aufgeforderl hat,
für ihn zu beten.
Die Syndikatskammern von Paris ſprachen ſich in ihrer letzten
Verſammlung für die Herſtellung einer nationalen Marke zum
Schutze gegen Fälſchung franzöſiſcher Erzeugniſſe aus.
In dieſen Tagen iſt wiederum ein Teil der franzöſiſchen
Expe=
ditionstruppen in Tonking nach Hauſe zurückgekehrt, um in
Vin=
cennes Garniſon zu nehmen. Die zurückgekehrten Truppen ſind auf
dem heimiſchen Boden mit der dem franzöſiſchen Nationalcharakter
nun einmal eigenen Begeiſterung und Ueberſchwenglichkeit empfangen
und gefeiert worden. Speziell in Paris wurden die Truppen von
radikalen Gemeinde= und Generalräten in einer geſchwätzigen und
hochtrabenden Redeweiſe begrüßt, die in Frankreich ſelbſt vielfach
ſpöttiſche Bemerkungen in einem Teil der Blätter hervorgerufen
hat. In der That haben die erwähnten bombaſtiſchen Kundgebungen,
etwas ſehr Lächerliches an ſich, wenn man bedenkt, daß die
Fran=
zoſen ſich in ihren Kämpfen in Tonking gerade keiner beſonderen
Lorbern rühmen können. Immerhin erſcheint es aber von
Bedeut=
ung, daß die heimkehrenden Krieger trotzdem eine ſo warme
Auf=
nahme gefunden haben und man wird in Deutſchland wohlthun,
dieſe ſtete patriotiſche Begeiſterung, welche in Frankreich der Armee
bei allen Anläſſen entgegengebracht wird, nicht zu unterſchätzen.
131
1675
England. Bis zum 7. nachmittags waren 218 Konſervative,
45 diſſentierende Liberale, 108 Gladſtonianer und 44 Parnelliten
gewählt. Die Gladſtonianer gewannen zwei neue Sitze, die
Kon=
ſervativen vier. In Weſt=Belfaſt ſiegte der Parnellit Sexton über
den konſervativen Kandidaten.
Die „Times= ſagt: Das Vorgehen Rußlands betreffs Batum
berechtige zu Mißtrauen gegen die Ehrlichkeit der ruſſiſchen
Regie=
rung, welche die Schwierigkeiten des liberalen engliſchen
Gouver=
nements ausbeute.
Itakien. Mit Rückſicht auf den ſchlechten Geſundheitszuſtand
ſind die großen Manöver abgeſagt worden.
Spanien. Der Senat hat mit 111 gegen 58 Stimmen den
Unterantrag der kataloniſchen Abgeordneten, welche dem Abſchluß
des ſpaniſchengliſchen Handelsabkommens und der Erneuerung der
1887 erlöſchenden Handelsverträge ihre Zuſtimmung verweigeen,
verworfen. Moret, welcher den Regierungsentwurf im Namen der
Weinbauer, Ackerbauer und des Großhandels verteidigte, führte aus,
daß die Regierung lieber die Antillen den Erzeugniſſen der
euro=
päiſchen Märkte öffne, als daß ſie eine Annäherung zwiſchen Cuba,
Porto=Rico und den Vereinigten Staaten begünſtige. Dieſe
Han=
delsverträge und die Vollendung des Panama=Canals würden dazu
beitragen, die Antillen wieder auf ihre frühere Höhe zu heben.
Vereinigte Hkaaten. Die Finanzkommiſſion des Repräſentanten
hauſes ließ einen Bericht ausarbeiten, der ſich gegen Randall's
Entwurf wegen der Repiſion des Zolltarifs ausſpricht.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 9. Juli.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
außer=
ordentlichen Profeſſor an der Univerſität Freiburg Dr. Franz
Him=
ſtedt zum ordentlichen Profeſſor der Phyſik und Vorſtand des
phyſikaliſchen Inſtituts an der techniſchen Hochſchule mit Wirkung
vom 1. Oktober 1886 an ernannt und in der gedachten Eigenſchaft
berufen.
Se. Majeſtät der Kaiſer haben dem Major Grafen von
Matuſchka, Frhrn. v. Toppolczan und Spaetgen, aggregiert
dem Weſtpreuß. Kuraſſier=Regt. Nr. 5, die Erlaubnis zur Anlegung
der Krone zum Ritterkreuz l. Kl. des Großh. Verdienſtordens
Phi=
lipps des Großmütigen erteilt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 19, enthaͤlt:
1) Summariſche Ueberſicht der Rechnung der Regierungsrat
May=
ſchen Schulunterſtützungsſtiftung für 1884. 2) Bekanntmachung,
betr. das Aufbringen der Mittel zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der
Landjudenſchaft der Provinz Oberheſſen für 188687. 3) Ueberſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das
Jahr 188687 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung von
Kommu=
nalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes Heppenheim. 4)
Be=
kanntmachung, die Erhebung einer Umlage zur Beſtreitung der
Kom=
munalbedürfniſſe in der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt betr.
5) Dienſtnachrichten. 6) Abweſenheitserklärung. 7
Konkurrenzer=
öffnungen.
B. SSchwurgerichtsverhandlungen.) Vorgeſtern
nach=
mittag wurde Marie Ziemer von Kornſand wegen Kindestötung zu
einer Gefängnisſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten, wobei 2 Monate
Unterſuchungshaft in Abrechnung kommen, und Eliſabethe Müller
von Geinsheim wegen Verbrechens wieder das Leben zu 6 Monat
Gefängnis verurteilt. Damit ſchloſſen die Verhandlungen für das
zweite Quartal 1886.
Für das Etatsjahr 1886187 wird zur Beſtreitung der
Kom=
munalbedürfniſſe in Darmſtadt eine Umlage von 621000 M.
erhoben und berechnet ſich der Beitrag auf 1 Mark Kommunal
ſteuerkapital auf 205107 Pf. Im Etatsjahr 1885186 wurden
590 704 M. mit einem Ausſchlag von 195 Pf. erhoben. Bis zur
Austeilung der betr. Steuerzettel dürften immerhin noch 14 Tage
vergehen.
Zum Dirigenten des Mozart=Vereins wurde unter 30
Bewerbern Herr Muſikdirektor 8erlett in Saarbrücken erwählt.
Derſelbe wird ſein neues Amt ſpäteſtens am 15. Auguſt d. J.
an=
treten
Wie die 7O. 8tg.” ſchreibt iſt Herr Sigmund Krauß,
3. B. Lehrer an der Victoriaſchule hier,. von der Wiesbadener
Hof=
bühne mit einem Gehalt von 10000 M. für das erſte Jahr
enga=
giert worden. Herr Krauß wird zu ſeiner weiteren Ausbildung
vorerſt noch ein Jahr Unterricht bei Herrn Max Fleiſch in
Frank=
furt nehmen.
4k Herr Apotheker Lauer ſprach in der letzten
Monatsver=
ſammlung der Sektion Darmſtadt des Deutſchen und
Oeſter=
reichiſchen Alpenvereins über die Beſteigung dreier der
hervor=
ragendſten Bergſpitzen der Stubeier=, Oetzthaler= und Ortleralpen,
der Schaufelſpitze, des Simulaun und des Ortler. Die ſämtlichen
Be=
ſteigungen wurden ohne Unterbrechung nacheinander ausgeführt und
waren von prächtigem Wetter begünſtigt; es ſtimmt dies auch mit
den allgemeinen Witterungsbeobachtungen im Auguſt des verfloſſenen
Jahres; nur die Ortlerſpitze war bedauerlicher Weiſe zur Leit der
Erſteigung auf einige Stunden von Nebel überzogen. Der Vortrag
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war in dem Augenblicke, wo Viele zum Aufbruch in das
Hochge=
birge ſich rüſten, äußerſt zeitgemäß und erregte in ſeiner Klarheit
und Anſchaulichkeit das lebhafte Intereſſe der Zuhörer. Der
Vor=
ſitzende dankte dem Redner mit dem Wunſche, daß alle
Sektions=
mitglieder von gleich günſtigem Wetter bei ihren diesjährigen
Berg=
fahrten begleitet ſein möchten. Eine nicht geringe Anzahl von
Mitgliedern der Sektion Darmſtadt haben bereits den Wanderſtab
nach den Alpen ergriffen, andere werden in den erſten Tagen folgen,
es ſcheint eine ſehr fruchtbare Reiſeſaiſon bevorzuſtehen. - Herr
Fabrikant Kattwinkel dahier hatte die Güte, eine reiche Sammlung
von Kurſtſachen, Haushaltungs= und Kleidungsſtücken, Waffen,
Früchten aus Padang auf Sumatra und aus Java auszuſtellen,
weiche von den Anweſenden mit hohem Intereſſe beſichtigt wurden.
Schließlich wurde zur regen Beteiligung an dem
Sonntags=
ousfluge nach dem ſüdlichen Speſſart aufgefordert.
X4. Die beiden hieſigen Fechtverbände Lahr und
Magde=
burg haben ſich in einmutiger Weiſe dahin verſtändigt, auch in
dieſer Saiſon gemeinſchaftlich ein großes Sommerfeſt
abzu=
halten, deſſen Feier am Samstag den 7. Auguſt in den ſämtlichen
Räumen des Saalbaues ſtattfinden ſoll. Das bis jetzt feſtgeſtellte
Programm wird an Reichhaltigkeit dem vorjährigen nicht
nach=
ſtehen; außer einem großen Konzert der Kapelle Hilge, wird
das=
ſelbe einen ſolennen Ball mit Fackelpolonaiſe, Brillant=Feuerwerk,
bengal. Beleuchtung, ital. Nacht, Verloſung u. ſ. w. bringen und
gibt ſich das Feſtkomitk der angenehmen Hoffnung hin, das hieſige
Bublikum umſomehr zu einer recht ſtarken Beteiligung zu
veran=
laſſen, als die Geſamtertrage bes Feſtes der „Errichtung deutſcher
Waiſenhäuſer; gewidmet, bei günſtiger Einnahme aber auch hieſige
wohlthätige Anſtalten bedacht werden ſollen. Weitere Mitteilungen
folgen demnächſt, nur wollen wir noch erwähnen, daß infolge der
hier aufgebrachten Beträge bereits drei Waiſenknaben aus unſerer
Vaterſtadt in dem zu Lahr, Pfingſten 1885 eröffneten erſten
deut=
ſchen Reichswaiſenhaus Aufnahme finden konnten. Schon jetzt weiſt
dasſelbe einen Beſtand von nahezu 60 Waiſen auf - es iſt für 100
eingerichtet - und Jeder, der die Muſteranlage dieſes Heims der
Waiſen geſehen, iſt voll des Lobes über die äußerſt praktiſchen
Ein=
richtungen, des ſo günſtig und in geſunder Lage gelegenen,
vorzüg=
lich verwalteten Hauſes, ſowie über die ſorgſame Pflege und
Ueber=
wachung, die den Schützlingen aller Konfeſſionen daſelbſt zuteil wird.
In Magdeburg und Schwabach bei Nürnberg ſind zwei weitere
Anſtalten eröffnet worden, die bereits einen Beſtand von 95
Waiſen=
kindern zu verzeichnen haben.
Das herrliche Wetter hatte dem am Mittwoch unter der
Leitung des Herrn P. Stützel ſtattgehabten großen Militär=
Konzert auf der Ludwigshöhe ein zahlreiches Publikum
zuge=
führt, deſſen Behagen ſich gleichmäßig verteilte auf die erquickende
Waldluft, das kalte Bier und die friſche Regimentsmuſik. Die
Kapelle leiſtete wirklich recht Tüchtiges. Von dem zur Ausführung
gelangten 12 Nummern zählenden Programm heben wir hervor:
die Quvertüre zu Verdi's „Nebukadnezar:, den Schatz=Walzer aus
der gegenwärtig in der Theaterwelt Furore machenden Strauß'ſchen
Operette der „Zigeunerbaron= und die Döring'ſche Fantaſie für
Trompete.
Mainz, 7. Juni. Das Programm der kirchlichen
Feſt=
lichkeiten zur Inthroniſation des Herrn Biſchof Dr. Haffner iſt
jetzt bis auf einige Einzelheiten feſtgeſtellt. Am 24. Juli wird mit
ſämtlichen Glocken der katholiſchen Kirchen der Stadt von 7—8 Uhr
abends mit nur 8 Unterbrechungen geläutet, am Morgen des 25.
wird das Geläute von 17-7 Uhr wiederholt, um 7 Uhr wird in
ſämtlichen Stadtkirchen das Hochamt celebriert. Um ½9 Uhr
ver=
ſammeln ſich die fremden Biſchöfe. das Domkapitel, die
Stadtgeiſt=
lichen und die fremden, der Feier beiwohnenden Geiſtlichen im Dom,
legen dort ihr Ornat an und begeben ſich in feierlichem Zuge zum
biſchöflichen Palais zur Abholung des hohen Herrn. Präcis 9 Uhr
bewegt ſich der Zug über die Fuſtſtraße, Ludwigsſtraße, Markt zum
Dom und trifft um 9½ Uhr, von Pauken und Trompetengeſchmetter
empfangen, am Marktportale ein. Durch den Mittelgang wird der
neue Biſchof zum Hochaltar geleitet, und verrichtet dort ein ſtilles
Gebet, während desſelben erſcheint der Landeskommiſſär, wird am
Vortal von einer Deputation des Domkapitels empfangen und auf
den Ehrenplatz geführt. Nach Beendigung des ſtillen Gebets
be=
ginnen die Ceremonien der Konſekration, zum Schluß wird der
neue Biſchof auf den biſchöflichen Stuhl geführt, von welchem er
Beſitz nimmt, während des folgenden Geſanges erſcheint die
Geiſt=
lichkeit zum Handkuß. Dann begibt ſich der Biſchof zu den Stufen
des hohen Chorſtiftes und hält von dort eine Anſprache, darauf
er=
teilt er den Segen und es folgt das-Gebet für den Landesherrn.
Hierauf legt der Biſchof den Ornat ab und geht mit der
Geiſtlich=
keit, eine Deputation holt den Landeskommiſſär von ſeinem
Ehren=
platze ab, ſpricht ihm den Dank aus und geleitet ihn zum Portal.
Nackenheim, 6. Juli. Ein Püferburſche, Löhr aus Mainz.
hier in Arbeit, gewann in der Lotterie vom rothen Kreuz 30000 M.
Der Beglückte iſt ein unbemittelter Mann und iſt ihm dieſes Glück
von Herzen zu gönnen.
Lörrach, 6. Juli. Der Adjutant des hieſigen
Bezirkskom=
mandos, der ſich vorgeſtern in Uniform im benacharten Baſel
auf=
hielt, wurde daſelbſt von einer ſchreienden, tobenden Menge verfolgt
und derart inſultiert, daß er in höchſter Notwehr vom Säbel
Ge=
brauch machen mußte. Ein Knecht wurde am Halſe leicht
ver=
wundet. Die Menge warf ſchließlich den ſich muthig verteidigenden
Offizier zu Boden und riß ihm die Uniform buchſtäblich vom Leibe.
Die Volizei machte endlich der abſcheulichen Hetze ein Ende. Sie
verhaftete den Offizier der geſtern abend gegen Kaution wieder auf
freien Fuß geſetzt wurde. Wie ich höre, trifft die Hauptſchuld an
dieſem bedauerlichen Vorgang einen den Offizier begleitenden
Apo=
theker aus Baſel, der die Leute durch händelſüchtige Redensarten/
aufgehetzt haben ſoll.
F. J.
Brüſſel, 7. Juli. Heute Nachmittag brach in der hieſigen
Univerſität Feuer aus, das ſehr raſch um ſich griff. Der ganze
rechte Flügel mit dem akademiſchen Saal iſt zerſtört, ein Teil der
ſehr wertvollen Bibliothek gerettet.
Trieſt, 6. Juli. Eine Nachricht der Blätter von der
Auf=
findung einer Höllenmaſchine in der Bucht von Muggia iſt unrichtig.
Die fachmänniſche Unterſuchung ergab vielmehr, daß die
aufgefun=
dene Mine eine Verſuchsmine mit ungeladener Initialpatrone und
ganz gefahrlos iſt.
Vermiſchtes.
Gaſt. „Was iſt das für ein Wein, den Sie eben gebracht
haben?
Wirt. „Rüdesheimer.
Gaſt: „Iſt das ſein
Ge=
burtsname oder hat er den erſt bei der Taufe erhalten?
Eindeutſches Sängerfeſt in Milwaukee. In der
Zeit vom 21. bis 25. Juli wird in Milwaukee, dem amerikaniſchen
Deutſch=Athen, das 24. Sängerfeſt des nordamerikaniſchen
Sänger=
bundes ſtattfinden. Nach einem ſoeben in Nr. 26 der „
Garten=
laube' erſchienenen Artikel wird das Feſt mit einem Aufwand
ge=
feiert werden, wie ſolcher bei allen bisherigen Feiern dieſer Art in
der Neuen Welt noch nicht erreicht wurde. Das Feſtkomits verfügt
allein über einen Garantiefonds von dreiviertel Millionen Mark.
C.
In dem Artikel finden wir ſehr intereſſante Mitteilungen über die
erſten deutſchen Anſiedler in Milwaukee; einer derſelben, Mathias
Stein, lebt noch heute. Die „Gartenlaube; bringt die Abbildung
ſeiner Blockhütte, welche vor kaum 50 Jahren ſich im dichten
Ur=
wald an derſelben Stelle erhob, wo jetzt ſich das Häuſermeer der
160 000 Einwohner zählenden Stadt Milwaukee erſtreckt.
Litterariſches.
N2 Der bei Eduard Hernin (Darmſtadt=Leipzig) erſchienene
=Abriß der Großh. Heſſiſchen Kriegs= und
Truppenge=
chichte' ſtellt ſich die Aufgabe die reiche kriegeriſche
Vergangen=
heit unſerer heſſiſchen Truppen von dem erſten ſelbſtändigen
Auf=
treten der Landgrafſchaft Heſſen=Darmſtadt (1567) bis zu dem Ende
des ruhmreichen Krieges 187071 gegen Frankreich in gedrängter
Weiſe zu ſchildern. Der Verfaſſer beweiſt in der überſichtlichen
Gruppierung des reichen ſtatiſtiſchen Materials ein
anerkennens=
wertes Geſchick. Die kleine 67 Seiten in Klein=Oktav umfaſſende
Schrift hat den ihr vorſchwebenden Zweck erreicht, nämlich: einen
Anhalt zu geben, der bei dem Unterricht der Mannſchaften in der
Geſchichte ihres engeren Vaterlandes ſich nützlich erweiſen kann und
dem Soldaten als kleines Leſebuch zu dienen, welches ihm die
Thaten und die Schickſale ſeiner Vorfahren zur Anſchauung brinzi.
N9 Jedem, der dem kirchlichen Leben im Großherzogtum Heſſen
nahe ſteht, dürfte die im Verlage von Eduard Fernin erſchienene
Brochüre „Die Martinskirche zu Darmſtadt liebe
Erinner=
ungsblätter an den 11. November 1885 ſein, dem Tage, an welchem
ſich die feierliche Einweihungsfeier des neuen Gotteshauſes vollzog,
da die Glocke der Martinskirche zum erſtenmale eine andächtige
Ge=
meinde herbeirief. Das Büchlein, dem zwei Abbildungen der Kirche
und eine Heichnung des Grundriſſes beigegeben ſind, enthält: 1) die
Entſtehungsgeſchichte der Kirche, 2) die Einweihungsfeier, 3) die am
Kirchweihtage gehaltenen Reden der Herren Geiſtlichen Superint.
Dr. Sell, Kirchenrat Ewald, Dr. Flöring, Dr. Habicht.
N) Als hübſcher Beitrag zu einer Scheffel=Biographie können
die von Gebhard Hernin herausgegebenen „Erinnerungen an
Dr. Joſef Victor von Scheffel; begrüßt werden. Sie zeigen
uns den allverehrten und geliebten Dichter gleichſam im Hauskleide,
in ſeinem zwangloſen und dabei ſtets anregenden Verkehr mit
Freun=
den und Bekannten und geben intereſſante Proben von ſeiner
Unter=
haltungsgabe, die niemals blendend und berückend, aber ſtets lebendig
und urgemütlich war. Das Büchlein verdient warme Empfehlung.
Tageskalender.
Freitag, 9. Juli: Konzert des Kaiſer=Cornet=Quartetts im Saalbau.
Samstag, 10. Juli: Sommer=Kaſino der Freiwilligen Turner=
Feuer=
wehr in Beſſungen in der Reſtauration Hauſt(vorm. Markwe.
VII. Stiftungsfeſt des Darmſtädter Zither=Klubs auf dem Ka.
hof.
na
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.