149.
RLNEULLTTUO
149.
Jahrgulg.
Abonnementspreld
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. me
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inck. Voſtaufſchlag.
(rag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
uſlltup zndteyullunhooiutr.
Inſerate
werdenangenommen= inDarmſtiadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
m Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt
von allen Annonzen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Behanukmachungen des Großh. Kreisamts, des Großih. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
Ne 126.
Freitag den 2. Juli.
1886.
In dem Konkursverfahren über das
2) Vermögen des Schloſſermeiſters
Wil=
helm Wittich zu Darmſtadt wird zur
Abnahme der Schlußrechnung des
Ver=
ſwalters, zur Erhebung von Einwendungen
ſgegen das Schlußverzeichniß (der bei
Ver=
ſtheilung zu berückſichtigenden Forderungen)
und zur Beſchlußfaſſung der Gläubiger/
über die nicht verwerthbaren
Vermögens=
ſtücke der Schlußtermin hierdurch
anbe=
faumt auf
Freitag den 30. Juli 1886,
Nach=
mittags 4 Uhr,
in das Amtszimmer 16).
Großherzogliches Amtsgericht
Darmſtadt I.
(6620
Lieferung
von
Weißzeug, Bettwerk und
Kleider=
ſtoffen, ſowie Cocosläufern für die
ſtädtiſchen Anſtalten.
Für die nachſtehenden Anſtalten ſollen
die weiter verzeichneten Gegenſtände auf
dem Submiſſionswege angeſchafft werden,
nämlich:
A. Für das ſtädtiſche Hoſpital:
6 Stück weiße Piquedecken,
232 Meter weißes Leinen, doppelt breit,
zu Betttücher,
544
weißes Leinen, doppelt breit,
„
zu Bettbezügen und
Kopf=
kiſſenbezügen,
435
weißes Leinen, einfach breit,
zu Hemden,
54
weißes Leinen, einfach breit,
zu Windeln,
54 „ weißes Leinen zu Glastücher,
288 Stück weiße Taſchentücher,
225 Meter weißes Leinen zu gebilde
Handtücher,
72
„ weißes Leinen zu wergene
Handtücher,
144
„ weißes Leinen zu
Küchenhand=
tüchern,
30 Meter geſtreiften Beltdrell zu
Kopf=
polſtern,
18 Stück Doppeltteppiche,
120 Meter Zwilch zu Jacken und Hoſen,
97 „ Baumwollköper zu
Frauen=
jacken,
29
„ Baumwollzeug zu
Wärter=
ſchürzen,
48
Baumwollzeug zu Kittel für
„
Kinder,
Fußteppichzeug,
36 Paär wollene Männerſocken,
48
Frauenſtrümpfe,
„
120 Meter Kattun zu Bettdecken,
100 Cocosläufer.
8. Für das Pfründnerhaus
(Frankfurterſtraße 27).
80 Meter Baumwollſtoff zu
Männer=
hoſen,
9 „ graues Futterzeug,
42 „ Wollſtoff zu Frauen=
Unter=
kleidern,
24
baumwollenes Schürzenzeug,
18 Pfünd graue Wolle zu Strümpfen,
150 Meter Baumwollſtoff zu Männer=
„ Baumwollſtoff zu Frauen= 333 gemden,
„ geſtreiftes Leinen zu Bett= 16
112 bezügen,
„ Handtücherleinen,
„ Betttücherleinen.
C. Für das Armenhaus (
Pallas=
wieſenſtraße 28):
220 Meter Baumwollſtoff zu
Männer=
kleidern,
170
Wollſtoff zu Frauenunter=
„
röcken,
100 „ graues Futterzeug,
55 „ baumwollenes Schürzenzeug,
24 „ Kattun zu Frauenhalstüchern,
36 Pfund graue Wolle zu Strümpfen,
300 Meter Baumwollſtoff zu
Männer=
hemden, geſtreift,
136
Baumwollſtoff zu Frauen=
„
hemden,
137 Meter geſtreiſtes Leinen zu
Betbe=
zügen,
30 „ Handtücherleinen,
65 Strohſackleinen,
24 „ Leinen zu Küchenſchürzen,
24 „ Leinen zu Küchenhandtüchern.
Wir laden Lieferungsluſtige ein, ihre
verſchloſſenen mit bezüglicher Aufſchrift
verſehenen Offerten
Montag den 5. Juli d. Js.,
Vor=
mittags zwiſchen 10-12 Uhr,
in den im Stadthauſe (Rheinſtraße 18)
aufgehängten Submiſſionskaſten
einzu=
legen, Muſterſtücke dagegen lediglich im
Hoſpital abzugeben.
Den Intereſſenten wird bei den
be=
treffenden Hausverwaltungen jede
ge=
wünſchte Auskunft ertheilt, auch Muſter
u. ſ. w., vorgelegt werden.
Darmſtadt, den 21. Juni 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[6386
Ohly.
Bekanntmachung.
Bei der vorzunehmenden
Schlußver=
theilung im Konkurſe über das Vermögen
des Schloſſermeiſters Wilhelm Wittich
zu Darmſtadt beträgt die verfügbare Maſſe
760 Mk. 12 Pfg., die Summe der zu
berückſichtigenden Forderungen
an bevorrechtigten 107 Mk. 58 Pfg.
an unbevorrechtigten 6466 Mk. 60 Pf.
Der Konkursverwalter. 6621
Neue italieniſche
Garloſkeln,
von vorzüiglicher Kochart,
per Tfund 10 Wig.
Moriz Landau,
Mathildenplatz 1. (6622
416
um au= St. To ein au Ge zw au ſ. vei nel dei fal M. 18 w1 pfi
„0
La=
ih: N. ka 10= mi N=. ſal N. m= v1 *
un ge vo do Li in m m.
Bekanntmachung
für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge von Grundſtücken und Gebäuden, der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= wie Hintergebäuden, haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
zum 30. Juli d. J3. zu machen, und wenn dieſe Veränderung an der
Grund=
flüche der betr. Hofräume ſtatthatte, vorſchriftsmüßige Meßbriefe mit
vorzulegen.
Ebenſo ſind die Culturveränderungen, als Anlegen eines Ackers zu einer
Wieſe ꝛc., binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen.
Im Unterlaſſungsfalle tritt die nach der beſtehenden Verordnung angedrohte
Strafe von 3 fl. (5 Mk. 14 Pfg.) für jeden einzelnen Fall ein.
Beſſungen, den 30. Juni 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Weimar.
(6623
Zweite Heugras=Verſteigerung in Büttelborn
Montag den 12. Juli, Nachmittags 5 Uhr,
26 Ein=Morgenlooſe in Sauweide und Speß.
Küchler. (6624
Flora-Brunnen
Ell Gerolstein.
Kohlenſaures natürliches
Minerd=
waſſer, vorzügl. wohlſchmeckende,
heilkräftiges Tafelwaſſer.
Preis einſchließl. Flaſche 24 und 30 Pf.
Niederlage bei
G. L. Krregk,
Rheinſtraße 17. (61½
Nussschalen Exirao
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Kopf= und Barthaare aus der kgl. bayc.
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Hofl., prämiirt in Nürnberg 1882. Ney
vegetabiliſch, ohne jede metalliſche
Baͤ=
miſchung, garantirt unſchädlich. Das Glas
nebſt Anweiſung 70 Pf. Echtes Nußä
9
rein, trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
Nothuagel & Weiler,
Großherzogliche Hoflieferanten,
Marktplatz Nr. 3.
AB. Des Einfüllen der Federn und Flaumen lann zu jeder Lageheit und in Gegenwoant der
ver=
ehrl. Abnehmer ſtattfinden; ferner werden Beſtellungen auf Deckbetten, Plumeaux, Kiſſenꝛe,
innerhalb 1 bis 2 Tagen auf das Corgfältiſle ausgeführt.
CaUlsGns GamGRAAndSGnUR8.
2 Knopf M. 1.-, 3 Knopf M. 1. 25, 4 Kuopf M. 1. 50.
Rheinstrasse
G. Hauptmamm,
19.
(6421
Wm
Türkische Tubat Ragie in Constantinopol.
Niederlage der ächt türkiſchen
4
Habalze umd CIgarrettem
in Darmstadt bei
Wilhelm Pfeil,
(6625
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zugleich ein feines das Wachsthum ſtäz
kendes u. haarfärbendes Haaröl, 70 Pi
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fürbemittel M. 1.50, ſeit 186
erfolgreich eingeführt, bei
(45)
E. Soharmann,
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2
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tenen
Neme
in Flaſchen und Gebinden, en
pfehle billigſt.
G. Hammann
Caſinoſtraße 23. 148.
Trieyele,
gebrauchtes, ſehr gut gehalten, prinz
engl. Maſchine (Coventry). zu verkaufhl
Neckarſtraße 22 II.
(664
IIIL oIn =618I6n,, go6AI16 HaIlSITall:
Bestätigt, dass das weltberühmte Hodurek’sche HoRTEII, mittelst
meiner Bestaubungs-Spritze das heste Vertilgungsmittel gegen alle Insecten
(Wanzen, Schwaben, Plöhe, Russen, Fliegen, Ameisen), sicherster Schutz gegen
Mottenfrass ist. Pack 10, 20, 50 Pf., desgl. Küchen Schnellputz und Glanz.
stärke, in Darmstadt: Moriz Landau, Em. Fuld.
(3650
Verkaufsstellen in allen besseren Colonial- und Seifen-Geschäften.
[Ol8S6 Md1agd.
alle qualität,
vom Produktionsplatz direct
importirt
empfiehlt
Ind. Heyl Sohn,
Ecke der Saalbau= und
Eliſabethen=
ſtraße 48.
Niederlage:
M. Herge, Holzſtraße 17.
Ferd. Waguer Wwe.,
Roßdörfer=
ſtraße.
[4586
N 126
1613
thel.
a1
J. RAllhGhI,
4179) Carlsſtr. 45,
Mineralmaſſer-Labrik,
liefert:
destillirtes Wasser,
Selters- & Sodawasser,
Siphons
und alle
medicinischen Wasser.
C. IOIlMOII,
Carlsſtraße 45,
7.
lieft
alle natürlichen
Mineralwaſſer.
Genernlvertreter des
Ludugs- & Solnorbrunnon
(Gross-Harben)
in ¼ und ¹⁄ Krügen nur
Original=
in ½ und ½ Flaſchen Gefäße.
Carlsſtraße 45,
8 Kohlenhandlung, 3
liefert:
Stückkohlon,
Husskohlon,
Fottschrot,
Schmiodokohlen oto.,
Tannenholu (kleingemacht).
Größte Auswahl in
F
Triester Sobvämmen
aller Sorten zu billigen Preiſen,
Beste Lmufah's,
Lahn- und Hagelbürsten
empfiehlt
Carl Walziugor,
Wilhelminenſtr. 11. (6390.
IUMEA8GIGl U
1
HdGIOh.
Echten ind. Colonialaucker
billigſt.
Echten Cöln. Brod-Raſfinade
im Brod per ½ Kilo 28 Pf.
do. im Anbruch per ½Ko. 30 Pf.
Echten Erystalt-Auoker
per ¼ Kilo 29 Pf.
Echten
Hordhäus. Hornbranntwon
per Liter 40 Pf.,
do. lang abgelagert pr. Lit. 50 Pf.
Coinsten Woingolst,
per ¼ Liter 40 Pf.
Befen- und Franzbranntwein,
Birschwasser,
Arac, Rum, Cognac ele.
FhlLpp Webor
Carlsſtraße 24. (6389
Johannisbeeren
werden billig abgegeben; frei ins Haus
[6627
geliefert. Dieburgerſtraße 45.
GAIA10, 18GASL,
von vorzüglichem Geſchmack, per
halb Liter 50, 60 und 70 Pfg.
MM. MIGhOdGI.
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11. (6136
Hohmöh, doutschos,
von ausgezeichneter Qualität,
per ¼ Liter 80 u. 70 Pf.
PAAvemöI,
ſuperfein Nizza.
ZpoiseCkiumachessi
5
empfiehlt
Christian SchVInn,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
(5285
bethenſtraße.
Lum Anselzen
von Liqueuren
empfehle alle
Spirituosen,
als: Nordhäuſer, Weingeiſt,
Hefen, Zwetſchen ꝛc.
in besten qualitäton,
ſowie die dazu nöthigen
Geuvürzo.
Vorſchriften werden auf Wunſch
gerne gegeben.
M. Horgo,
Lud. Heyl Sohn Hachk.,
17 Holzſtraße 17. (6256
Billige und guto Sommor-
Johuho.
Straminſchuhe M. 1.40 und 1. 70,
Zeugſchuhe 1.80 mit Gummizug 2.50,
mit Abſatz 3. - u. 3. 20, Pelucheſchuhe,
ſchöne braune, 2. 60, mit Abſatz 3. 20,
Lederpantoffel v. 2. 70an,
Laſtingzug=
ſtiefel 4. 50, Lederzugſtiefel 4. 80 an,
alle übrigen Schuhwaaren empfiehlt billigſt
L. Heilmann,
Schulſtraße 6. (6516
Nach Maaß und Reparatur pünktlich.
Für Sohremsr.
Verleimte Fußtafeln bis zu 60 Emt.
Breite werden glatt und von Dickte
ge=
hobelt und gefügt. - Bei vorheriger
Anmeldung ſchnellſte Beförderung und
billigſte Berechnung in dem
Dampfſäge= und Hobelwerk von
Wilhelm Hollz,
[4275
Zimmermeiſter,
Eſchollbrückerſtraße Nr. 8.
Die Hof=Buchhandlung von
Lugust Elingelhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinegischen Thee. Ernte
1885, zu Mk. 7, 5. 25, 4.75, 3.75, 3.-
[7831
2.75 und 2.50 per Pfund.
Theespitzen 1 Pfd. Mk. 1.25.
Kastaniendlätheh.
WSSeh,
anerkannt beſtes Mittel gegen Gicht,
Rheumatismus ꝛc.
per Flaſche 1 Mark,
(6628
bei
A. Wehmmmamm,
Beſſunger Carlsſtraße S.
1614
Zur
empfehle den geehrten Feſttheilnehmern
an der Jubiläums=Feier der techniſchen
Hochſchule:
1) Darmſtadtaus der Vogelperſpective
Mk. 2.
2) Album von Darmſtadt 75 Pfg.
3) Anſichten von Darmſtadt 60 Pfg.
4) dito mit natürlichen Blumen
ver=
ziert, 75 Pfg.
G. V. Aigner,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtraße 21. (6629
Flaſchenbier
aus der Brauerei Fay, ½ Fl. 18 Pfg.,
¼⁄ Fl. 10 Pfg., empfiehlt
A. Götz, Beſſung. Weinbergſtraße 27.
63.
O0000000000000
UaTTGh.
Reichhaltiges Lager in allen/
Sorten,
empfiehlt
G. L. Kriegke,
Cigarren=, Wein= u. Flaſchenbier=
Geſchäft,
[6103
Rheinſtraße 17.
Ewei Wohnhäuser
zu verkaufen. Näheres Beſſunger
Herrn=
gartenſtraße 23.
[5559
coeooeeoooooooooooeedeoooe
And. Heyl Sohn,
Ecke der Saalbau= u.
Eliſabethen=
ſtraße 48.
empfiehlt als Specialität:
Feinsten
Augverliaueur,
per Flaſche Mk. 140.
Durch eine ſorgfältige
Bereitungs=
z weiſe erhält dieſer Liqueur das
eigenthümliche, pikante Aroma der
Ingwerwurzel in vollſtändiger
Rein=
heit und iſt bei den bekannten
vor=
trefflichen Eigenſchaften dieſer
Wur=
zel als magenſtärkendes und
erwär=
mendes Getränk ganz beſonders zu
empfehlen.
Niederlagen bei:
M. Herge, Holzſtraße 17.
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16.
H. Erlenbach, Ernſt=Ludwigsſtr. 11
Ferd. Wagner Wwe.,
Roßdörfer=
traße.
C. Hammann, Caſinoſtraße. (6135
voooooooooooooooooeoooooee
Zum Auſetzen von Aiqueuren
empfehle ich:
Feinsten Weingeist, fuselſrei,
ſuselfreien Frucht-Branntwein,
Tuseltreien Hefenbranntwein,
besten Franzbranntwein,
ächten Jamaica-Rum E Batavia-Arac,
Cölner Rafſnade-Tucher.
Alle Gewürze in Prima-Qualität,
Gute Nüſſe zum Anſetzen kann ich beſorgen.
Vorſchrift zu Nuß= und Kirſch=Liqueur gebe ich gratis.
ETIedT. uaeter,
Ludwigsplatz 7.
[6511
Lishung sohon nächste Noohe.
Eine Vorschiebung derselben ſndet keineskalls statt.
Eratok
Hauptgewinn
500EE
15000 Seioiene
Caoobe Ringo-Oflerie
Weimar 1886, in dei Rfaooen.
Awolter
Hauptgoninn
40002A. F.
im Werthe
(50000 Nare.
ron
darunter Hauptgowinne im Wortho von
60000 N., 40000 N, 30000N, 20000O.
52,0000 M., 475000 N., 72.5000 MC. u. o. 10, u. o. v0.
Seske Sieſung am C. und 7. Juki 8. J.
118t. 10 M., Poktloose für alte 8 Biehun-
Loooe AAſ.
gen 5 M., 1 8t. 50 M., vergendet
Berittor
Hauptgewinn
80000 N. W.
pt
Der Vorſtand
der Flaͤndigen Ausſlellung, Beimar.
Loose sind auch zu haben bei:
Horter
Hauptgevinn
40000 M. .
2I
L. F. Ohnacher, Darmstadt. General-Agentur,
sowie P Baumhach, Rheinstr. 19. D. Faix & Söhno, Fritz Reinhardt,
Kauf-
mann, Paul Störger Sohn, G. L. Kriogk, Carl Diohm & Co. G. Jonghaus
Exped. d. Darmst. Leitung). Philipp Vogel, Marktplatz 6, Joh. Ph. Schneidor,
Hr. Ochsengasse 1 Loop. Schünemann & Co., Louisenstrasse 34.
(6089
Tkeinkahlenhezugs-Yerein
66
9REOTRUI-
194
ſl0
11
a.
Die verehrlichen Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß die Anfuhr/
der Kohlen demnächſt beginnt. Diejenigen Mitglieder, welche die beſtellten Kohlen
erſt ſpäter zu erhalten wünſchen, wollen dies dem Rechner baldigſt mittheilen.
Anmeldungen neuer Mitglieder werden von dem Rechner, Herrn Rentner Klippels.
(Schloßgartenſtraße 9), entgegengenommen.
Darmſtadt, am 30. Juni 1886.
12)
Der Vorstand.
[663)
D. Manntyal=Dangerſeſ.
Forderungen an den Feſtausſchuß ſind unbedingt innerhalb acht
Tagen bei dem Rechner Herrn A. J. Supp, Schuſtergaſſe Nr. 3,
einzureichen.
Die Finanz-Commission. (6632
10.
19)
11¼
151
[ ← ][ ][ → ]
lank=
ſaus
lider,
6089
vordeaux Rolhwein,;
abſol. Güte, Alter verbürgt, Lit. od.
Fl. 50,110, 125 Pfg. offr. als Specialität.
Küfer Item, Heppenheim a. d. B.
Ein friſch geſtimmter
(6633
Wügel
iſt wegen Mangel an Raum um den
bil=
ligen Preis von 50 Mk. zu verkaufen.
Theilzahlung geſtattet. Näh. Exp. d. Bl.
ſFin faſt noch neuer Glasabſchluß, 250
C= M. h., 18 M. br. u. 1 Lattenthor,
175 M. h., 1.50 br., umzugshalber billig
abzugeben bei H. Döring, Herd= und
Ofenſetzer, Louiſenſtraße 24.
(6634
A
„2
6824
78e
8018
9445
11255
12243
1243
2457
51850
6810
7
80i0
8½-
9=120
O15)
115.
ſlge.
1
4
5344) Neckarſtr. 24, 3. St.,
Woh=
nung, 6 Zimmer u. alles Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
5617) Friedrichſtraße 36, in der
Nähe der Bahnhöfe, der 2. Stock von 6
Zimmern nebſt Zubehör an ruhige Fam.
6200) Beſſ. Carlsſtr. 3 Parterre:
5 Zimmer nebſt Zubehör, Mitte Septbr.
beziehbar. Auskunft im 2. Stock.
oooooooooooooeoooooooooooo0e
6403) Ecke der Hügel= und
Zimmerſtraße 1 eine freundliche
Manſardewohnung per 1. Octbr. an
einzelne Dame oder ruhige Leute zu
vermiethen.
Nähere Auskunft in
der Expedition.
oooeooooooooeoeooooeooooeoeo
Oooooooooooooooooooooo0o000e
8 6600) Rheinſtraße 23 Seitenbau
8 eine Wohnung, 2 Zimmer u. Küche
per 1. October an eine einzelne
0 Dame oder Herrn zu vermiethen.
Loeeoooooooooeoooooooooooooe
6635) Griesheimerweg 3 eine
Man=
ſardenwohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche und Zubehör, an eine ruhige Fa= per 1. Auguſt zu vermiethen.
VAu
Aauuuh
6575) Soderſtr. 5 im 1. St. ein gut
möblirtes Zimmer mit Penſion zu verm.
Ein Armbands
wurde verloren vom katholiſchen
Pfarr=
haus bis zur Zimmerſtraße. Der
red=
liche Finder wird gebeten, dasſelbe gegen
gute Belohnung abzugeben Waldſtraße 35.
ſilitär= und Glacé=Handſchuhe
-L werden ſchön und billig gewaſchen
Ballonplatz 1I.
(663]
Wohnungs=Geſuch
bis zum 1. September von kleiner beſſerer
Familie ohne Kinder, 3-4 Zimmer mit
Zubehör, Sommerſeite. Offerten nebſt
Preisangabe unter M. 50 abzugeben an/
(6638
die Exped. d. Bl.
K136
1615
Lmdwigshöhe.
Samstag den 3. Juli 1886.
Grosses Militär-Concert.,
ausgeführt
von der ganzen Kapelle des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=
Regiments Nr. 25,
unter Leitung ihres Stabstrompeters Herrn F. Stülzel.
Entrée 20 Pfg.
Kinder 10 Pfg.
Anfang 4 Uhr.
Zu zahlreichem Beſuche ladet ergebenſt ein
B. Emmel.
Grossh. tochnische Hochschule nn Darmstadt.
Aus Anlaß der Jubelfeier des fünfzigjährigen Beſtehens unſerer Hochſchule
ſindet im Hauptgebäude Capellſtraße) eine
Ausstellumg
von Studienzeichnungen früherer und jetziger Studirender, von verſchiedenen
künſt=
leriſchen und induſtriellen Arbeiten ehemaliger Schüler, ſowie von Lehrmitteln der
Techniſchen Hochſchule ſtatt. Indem wir dies zur Kenntniß bringen, laden wir
hiermit zum Beſuche dieſer Ausſtellung höflichſt ein.
Die Ausſtellungsräume ſind für das Publikum geöffnet:
Samstag den 3. Juli 9-12 Uhr Vormittags,
Montag den 5. Juli 3-6 Uhr Nachmittags.
Ueber die Anordnung der Ausſtellung giebt ein gedruckter Führer Aufſchluß,
welcher am Haupteingange verabfolgt wird.
Die Direction der Großherzoglichen techniſchen Hochſchule.
Dr. Eduard Schmitt.
(6584
PfenntgſpurkaſrzuDarmſtadt.
Die Inhaber von ſolchen Pfennigmarkenblättern, welche eine auf volle Mark
abgerundete Geſammteinlage während des abgelaufenen Quartals nachweiſen,
wer=
den hiermit erſucht, ſolche nebſt den ſtädtiſchen Sparkaſſebüchern
Samstag den 3. d. Mts.
an die Herren Stationserheber zur Veranlaſſung der Ueberſchreibung abzuliefern.
Darmſtadt, den 1. Juli 1886.
(6640
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.
Emfthzurort Nechargemimd.
Gaſthof und Penſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reizende
Aus=
ſicht ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit
hüb=
ſchen Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſthofe, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute
Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt
allen Reiſenden und Familien beſtens
(5890
der Beſitzer Fr. Bullerdieck.
8 Maſchinenſchloſſer
ſelbſtſtändige Dreher und Hobler)
ge=
ſucht Beckſtraße 67.
6581) Geſucht zu baldigem Eintritt
bei gutem Lohn ein braves, fleißiges
Dienſtmädchen,
das gut kocht. Von wem? ſagt die Exp.
417
1616
R6 126
eine Couverten= und
Rockſtep=
perei bringe in gefällige
Erin=
nerung. Frau Hreuder, Land=
(6642
wehrſtraße 31.
ſupker, Sübor &a bord
v
n
Ch. Adt. Eupierberg & Cie.,
Malnz,
empfiehlt
[1681
H. W. Prassel, Rheinſtr. 16.
Zweigniederlage bei Aug.
Mar=
burg, Beſſung. Carlsſtraße.
6643) Lauffrau geſucht Waldſtr. 2,
2 Treppen hoch.
gine friſchmelkende Ziege zu kaufen
geſucht Beſſ. Ludwigsſtr. 17. (6644
L. Röder We.
Couvertſtepperin, wohnt jetzt
Wald=
ſtraße 20, Manſarde. (6591
Woog 1. Juli 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 384 Mtr.
Lufttemperatur 150 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 150 R.
Voogpoſizeiwache.
Hchiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Aller=Kapitän P. Hamel,
mann vom Nordd. Llohd in Bremen, welcher
am 19. Juni von Bremen und am 20. Juni
von Southampton abgegangen war, der
Poſt=
dampfer „Caland” von der Niederl.=Amerik.
Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher am 12.
Juni von Rotterdam abgegangen war, ſind am
28. Juni wohlbehalten in New=York
ange=
kommen.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 24. bis 30. Juni).
Gesorene: Am 22. Juni: Dem Schloſſer Heinrich Pauly, S
Georg Heinrich Ludwig. Am 23.: Dem Knopfdreher Ludwig Roth,
L. Anna Maria. Dem Küfer Martin Heuſer, S. Georg. Dem
Schuhmacher Adam Dußmann, T. Anna Katharina. Am 25.: Dem
Privatdiener Jakob Fiſcher, Zwillinge S. und T. Am 26.: Dem
Buchdruckereiarbeiter Emil Friedrich, Zwillinge, S. Heinrich und
L. Katharina. Am 27.: Dem Feldwebel Joſeph Herrmann, S.
Joſeph Karl Otto. Am 29.: Dem Taglöhner Johann Philipp
Juſtus Keller, L. Marie.
Eheſchlietzungen: Am 24. Juni: Der Mechaniker Heinrich Joſt
Kriegbaum mit Karoline Chriſtiane Auguſte Müller hier. Am 27.:
Der Schuhmacher Johann Chriſtian Rebensburg hier mit Anna
Maria Brecht aus Darmſtadt. Der Kutſcher Johannes Kreuzer
mit Louiſe Baier hier.
Geſtorbene: Am 23. Juni: Dem Maurermeiſter Georg Heinrick
Frantz, S. 11 T. Am 24. Dem Bahnarbeiter Joh. Friedr. Beck,
L. Anna Maria, 5 M. 6 T. Am 25.: Der Schreiner Georg Lang,
2) J. 10 M. 8 T. Am 27.. Dem Schuhmacher Leonhard Müller,
S. Wilhelm, 4 M. 10 T. Am 29. Die ledige Margarethe Dillich,
25 J. 8 M. 1 T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Juli.
Deutſches Beich. Kaiſer Wilhelm empfing am 30. Juni mit=
1ags den Beſuch der Kaiſerin. Zur Tafel hatten die Offiziere des
Bonner Huſaren=Regiments und General Los Einladungen erhalten.
Reichskanzler Fürſt Bismarck iſt Mittwoch nachmittag von
Schönhauſen nach Berlin zurückgekehrt.
Auf der Tagesordnung des Bundesrats für den 1. Juli ſteht
der Antrag auf Bewilligung von 3 Millionen Mark für die in Berlin
beabſichtigte Ausſtellung.
Die Auswechſelung der Ratiſikationen zu dem mit der
Süd=
afrikaniſchen Republik abgeſchloſſenen Freundſchafts= und Handels=
Vertrage hat in Berlin ſtattgefunden.
Das preußiſche Herrenhaus nahm am 30. v. M. das
weſtpreußi=
ſche Notſtandsgeſetz, ſowie das Lehreranſtellungsgeſetz für die
ehe=
mals polniſchen Landesteile in verfaſſungsmäßiger zweiter
defini=
tiver Abſtimmung an. Der Antrag Kleiſt=Retzow auf Gewährung
größerer Freiheiten an die evangeliſche Kirche wurde angenommen.
Graf Moltke ſprach den Dank des Hauſes an den Präſidenten aus.
Hierauf wurde die Sitzung mit einem dreimaligen Hoch auf den
König geſchloſſen. Der Landtag wurde nachmittags 3 Uhr in
ge=
meinſamer Sitzung der beiden Häuſer durch den Miniſter v.
Putt=
kamer geſchloſſen.
Es beſtätigt ſich, daß der Reichstagsabgeordnete Paul Singer
aus dem Bezirk des kleinen Belagerungszuſtandes ausgewieſen iſt.
Die ihm anfänglich geſtellte 48ſtündige Friſt iſt bis zum Samstag
mittag verlängert worden.
Bezüglich der Prägung neuer Zwanzigpfennig=Nickelmünzen
be=
antragt der Reichskanzler beim Bundesrate, Stücke aus einer
Le=
gierung von 250 Teilen Nickel und 750 Teilen Kupfer im
Durch=
meſſer von 23 Millimeter lalſo ungefähr von der Größe eines
Mark=
ſtückes) und 80 Stück aus einem Pfunde zu prägen. Die neuen
Münzen erhalten einen glatten Rand; auf der Adlerſeite wird die
Mittelfläche gegen die Randfläche vertieft, auf den Spiegel der
Mittelfläche kommt der Adler auf die matte konzentriſche
Rand=
fläche eine Verzierung von Eichenlaub; auf der Schriftſeite wird die
Mittelfläche durch die geſtrichelte Ziffer 20 ausgefüllt. Die
konzen=
triſche Randfläche erhält die Umſchrift „Deutſches Reich= nebſt der
Jahreszahl und hierunter je durch einen Stern getrennt die
Wert=
angabe 20 Pf. Zunächſt ſollen fünf Millionen Mark der neuen
Münze geprägt werden.
An der Beratung in Angelegenheiten einer überſeeiſchen Bank
waren beteiligt aus Berlin die Herren Geheimrat v. Hanſemant
und Baurat Lent (Diskonto=Geſellſchaft), Direktor Fürſtenberg (
Ber=
liner Handelsgeſellſchaft), Geheimrat Dülberg (Darmſtädter Bank)
Geheimrat Mendelsſohn (Mendelsſohn und Komp.), Richard Hardt
(Hardt und Komp.), Oppenheim (Robert Warſchauer und Comp.)
Dr. Hammacher, aus Hamburg die Herren Bankdirektor Rauers
Adolf Woermann und Siegm. Hinrichſen. Die Inhaber von Bremer
Firmen hatten ihre Abweſenheit entſchuldigt wegen des
Handels=
tages und der Feierlichkeiten für die oſtaſiatiſche Dampferlinie.
Am 30. Juni gingen durch in Berlin abgeſchloſſenen notariellen,
Akt die Landerwerbungen der Gebr. Denhardt in den Beſitz
de=
deutſchen Kolonialvereins reſp. deſſen Präſidenten Fürſten Hohen
lohe=Langenburg über.
Wie die „Augsb. Abdztg.” beſtätigt, wird der Prinz=Regen!
auf Vorſchlag des Staatsminiſteriums eine durchgreifende Reorgani
ſation des Kabinetsſekretariats verfügen, welche im weſentlicher
darin gipfelt, daß der Verkehr zwiſchen dem Regenten und den
Staatsminiſterium nicht durch das Kabinetsſekretariat vermittelt
ſondern ein direkter unmittelbarer werden ſoll. Selbſtverſtändlich
kann aber der Regent eines dem Staatsdienſte zu entnehmender.
Kabinetsſekretärs ſchon aus Gründen der formellen Geſchäftsbe
handlung nicht entbehren.
Die bayeriſche Abgeordnetenkammer bewilligte am 30. v. Mi
einſtimmig die Dotation des Regenten mit 200 000 Gulden. De=
Regierungsantrag betreffs der Beamtenanſtellung während der
Re=
gentſchaft iſt vom Miniſterium inzwiſchen zurückgezogen worden
Der Präſident hielt beim Schluß dieſer vorausſichtlich letzten Sitzun,
dieſer im Jahre 1881 gewählten Kammer eine Schlußrede mit
drei=
fachem begeiſtert aufgenommenem Hoch auf den Regenten. v. Stau,
fenberg dankte in des Hauſes Namen dem Präſidenten. Am Aben
war Reichsratsſitzung. Am 1. Juli fand feierlicher Schluß de=
Landtages durch den Regenten im Ständehauſe ſtatt.
Der Vorſtand des bayeriſchen Archivs v. Löher, erklärt in der
„Allgemeinen Zeitung, er habe im Auftrage des Königs im Jahr,
1871 3¼ Monate lang die canariſchen und griechiſchen Inſeln und
im Jahre 1875 2½ Monate Kreta, Chpern und die Krim bereiſ
um einen paſſenden Anſiedelungsplatz für einen Aufenthalt de=
Königs von längerer oder kürzerer Dauer ausfindig zu machen un
zugleich um zu erforſchen, ob für die Lebenszeit des Königs don
eine ganze oder halbe Souveränetät oder doch eine Unabhängigke,
von dortigen Behörden erreichbar oder ob eine ſolche eventuell;
entbehren ſei. In ſeinen dem König erſtatteten Berichten über jer
Reiſen ſtehe kein Wort von einem abſolutiſtiſchen Königreiche ode
deſſen Eintauſch gegen Bayern, er habe vielmehr auf das eingehendſ.
und dringendſte von allen Auswanderungsplänen abgeraten; d4
König verzichtete auch ſchließlich auf den Gedanken an eine
Au=
wanderung.
Franſtreich. Das Entlaſſungsgeſuch des Generals Sauſſie,
Gouverneur von Paris, wird beſtätigt. Sauſſier iſt als alter
R=
publikaner bekannt und ſteht in ſolcher Achtung, daß er ſelbſt untg
dem Kaiſertum trotz ſeiner republikaniſchen Richtung nicht aus d4
Armee entfernt wurde. Um ſo größer iſt daher das Aufſehen
weiteſten Kreiſen und nimmt man an, daß der Kriegsminiſter durh
ſeine Maßregelungen beabſichtige, den Poſten eines Gouverneut
von Paris durch einen ihm unbedingt ergebenen General zu b
ſetzen. Die Veranlaſſung zu dem Streite war, daß Sauſſier ſeinen
von Boulanger ſtrafweiſe verſetzten Stabschef General Buſſenaz
in einem Tagesbefehl das höchſte Lob ausgeſprochen hatte. Das
Miniſterium machte Vorſtellungen, die indeſſen von Boulanger ¾
rückgewieſen wurden. Sauſſier ſoll beſtimmt geweſen ſein, im Fale
eines großen Krieges den Oberbefehl über die geſamte Armee
übernehmen. Mehrere Mitglieder der vereinigten Linken
beabſig=
tigen eine Interpellation wegen des Rücktritts des Generals
Sau=
ſier einzubringen.
Das Schreiben, womit der Herzog v. Nemours der Geſellſchaft
für Hilfeleiſtung Verwundeter die Niederlegung ſeines Vorſitzes
an=
zeigt, ſagt: „Das gegen meine Familie erlaſſene Ausweiſungsgeſetz
ſetzt mich jeden Augenblick der Eventualität aus, meines Wohnſitzes
in Frankreich, unſerem gemeinſamen Vaterlande, verwieſen zu
wer=
den und bereitet mir eine Lage, worin ich. die Obliegenheiten eines
Vorſitzenden der Geſellſchaft erfolgreich nicht ausüben könnte. Das
Schreiben wurde in der Geſellſchaft verleſen. Dieſelbe ernannte
den Herzog zum Ehrenpräſidenten.
England. Lord Salisbury dementiert kategoriſch die
Behaup=
tung Parnell's. daß das konſervative Kabinet den Plan eines
iri=
ſchen Parlaments erwogen oder gar begünſtigt habe; ebenſo die
Behauptungen Parnell's betreffs ſeiner Unterredung mit Lord
Carnarvon.
Frankreich zeigte England die Uebernahme des Protektorats
über die Gruppe der Komoren=Inſeln an, auf welche übrigens auch
Denhardt auf Grund von im März d. J. abgeſchloſſenen Verträgen
Rechte geltend macht.
Laut Berichten aus Tumoo in Oberbirma vom 19. Juni griffen
die engliſchen Truppen unter Major Hailes 1500 Birmanen an,
welche ſich hinter Palliſſaden ſtark verſchanzt hatten. Obgleich die
Engländer zwei Batterien Artillerie hatten, gelang es ihnen doch
nicht, den Feind zu vertreiben; ſie mußten vielmehr nach einem
heftigen fünfſtündigen Kampfe ſich zurückziehen. Hailes wurde
verwundet.
Belgien. Der Graf von Paris trifft Mitte Juli zu
dreiwö=
chentlichem Aufenthalt in Oſtende ein und reiſt ſodann nach Wien.
In mehreren Kohlengruben, Paturages, Quaregnon und Wasmes,
iſt wiederum eine Arbeitseinſtellung eingetreten. Die Streikenden
verhalten ſich ruhig.
Itakien. Die Budgetkommiſſion ſchlug der Deputiertenkammer
in Uebereinſtimmung mit dem Miniſterium ein vorläufiges Budget
auf ſechs Monate vor. Cairoli und Crispi erklärten namens der
Linken, Rudini namens der Diſſidenten, kein Vertrauen zu dem
gegenwärtigen Kabinet zu haben; Depretis forderte infolge deſſen
einen unbedingten Vertrauensausdruck. In namentlicher
Abſtim=
mung wurde die vorgeſchlagene Tagesordnung, welche das volle
Vertrauen des Hauſes zu dem Kabinet ausſpricht, mit 220 gegen
153 Stimmen angenommen.
Türſtei. Die Pforte hat den Befehl nach Salonichi ergehen
laſſen, 50 Bataillone mit einer Truppenzahl von etwa 40 000 Mann
von der griechiſchen Grenze zurückzuziehen. Dieſe
Truppendisloka=
tion türkiſcherſeits entſpricht den von Griechenland getroffenen
An=
ordnungen, welche die Abrüſtung zu Ende führen. Eine
umfaſſen=
dere Demobiliſierung ſcheint aber von der Türkei vorläufig noch
nicht beabſichtigt zu ſein; wenigſtens laſſen ſich die „Daily News:
aus Konſtantinopel melden, der Miniſterrat am Donnerstag habe
ſich gegen eine anſehnliche Demobiliſierung der Armee entſchieden,
welcher Beſchluß die Beſorgniſſe der Pforte in Betreff der Haltung
Rußlands andeute.
Vereinigte Staaten. Die Güterzüge auf der Lakeſhore=Bahn
verkehren wieder regelmäßig; dieſelben werden von der Polizei
beſchützt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juli.
B. SSchwurgerichtsverhandlungen.) Wegen eines ihnen
zur Laſt gelegten Landfriedensbruchs, begangen am 30. März d. J.
durch Zuſammenrottung und Teilnahme an Gewaltthätigkeiten
gegen die Wirtsleute in einem zwiſchen Offenbach und Seligenſtadt
gelegenen Wirtshauſe, ſowie gegen dort ebenfalls anweſende Klein=
Krotzenburger wurde geſtern Mittag um 2 Uhr nach 1½tägiger
Verhandlung von dem aus den Herren Landgerichtsräten Bonhard,
Rohde und Scriba gebildeten Gerichtshofe gegen ſechs von den
Herren Rechtsanwälten Dr. Reuling, Dr. Schmidt, Jäger und
Metz 1. verteidigte Burſche von Jügesheim das Urteil gefällt.
Dasſelbe lautete für den Taglöhner Franz Adam Weitz und
ebenſo für den Stahlſchleifer Peter Joſeph Dußmann auf 1 Jahr
9 Monate Zuchthaus (bei beiden hatten die Geſchworenen die Frage
wegen mildernder Umſtände verneint, für den Weißbinder Franz
Nikolaus Bonifer auf 9 Monate Gefängnis, für den Taglöhner
Johann Franz Bonifer, ebenſo für den Weißbinder Johann
Hein=
rich Simon und den Weißbinder Franz Joſeph Werner auf 6 Monate
Gefängnis.
Heute vormittag beginnt, vorausſichtlich bei beſchränkter
Oeffent=
lichkeit, die für zweite Tage angeſetzte Verhandlung gegen Valentin
Geiger von Lützel=Wiebelsbach wegen eines Verbrechens wider die
Sittlichkeit. Die Verteidung des Angeklagten führt Herr
Rechts=
anwalt Dr. Reis, die Staatsanwaltſchaft iſt durch Herrn Dr.
Gün=
gerich vertreten.
Die Einquartierung, welche kürzlich in d. Bl. gemeldet
wurde, wird diesmal in der Rhein=, Promenade=, Wald=,
Eliſabethen= und Saalbauſtraße untergebracht und den
da=
von Betroffenen noch beſonders angeſagt werden. Einquartierung
zu erwarten haben diejenigen Bewohner genannter Straßen, welche
M 126
1617
mindeſtens 400 M., ſofern aber Grundeigentum und Gewerbebetrieb
beteiligt ſind, mindeſtens 500 M. Steuerkapital haben. Es ſoll
nicht unerwähnt bleiben, daß jetzt zum Erſtenmale bei Verteilung
der Einquartierungslaſt die Reſultate der Steuerreform zu Grunde
liegen und dadurch vielfach eine weſentliche Verſchiebung dieſer Laſt
eingetreten iſt.
Nach der zur Zeit auf dem Stadthaus offen liegenden
Rech=
nung der Landjudenſchaftskaſſe Darmſtadt ſind dem hieſigen
Rabbinat 99 Gemeinden der Provinz Starkenburg zugeteilt,
näm=
lich 13 im Kreiſe Darmſtadt, 18 im Kreiſe Bensheim, 22 im Kreiſe
Dieburg, 10 im Kreiſe Erbach, 27 im Kreiſe Groß=Gerau, 7 im
Kreiſe Heppenheim und vom Kreis Offenbach die Gemeinden
Egels=
bach und Langen, während für letzteren Kreis im Uebrigen ein
be=
ſonderes Rabbinat beſteht. An gemeinſamen Koſten des Rabbinats
waren 5850 M. aufzubringen. Das geſamte Steuerkapital aller
israelitiſchen Einwohner der Gemeinden beträat 593291% M.,
wovon auf die Stadt Darmſtadt allein 340 578⁄₁₀ M. entfallen,
die nächſthöchſtbeſteuerte Gemeinde iſt Biblis mit 15519%⁄ M.
C Dem Seitens der Eigenthümer mit den ſtädtiſchen Behörden
getroffenen Abkommen gemäß, erfolgt zur Zeit die Niederlegung
derjenigen Gebäulichkeiten in der Louiſenſtraße, welche in die ſog.
Schuchardpaſſage fallen, ſo daß die förmliche Eröffnung der
letzteren und deren Herſtellung für den allgemeinen Verkehr
dem=
nächſt erwartet werden kann. Vielfache gerechtfertigte Klagen und
Beſchwerden des Publikums werden dadurch beſeitigt.
Der Feſt=Kommers, welcher am Samstag abend im
Saalbau ſtattfindet und zu welchem Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog ſein Erſcheinen zugeſagt hat, nimmt, wie uns mitgeteilt
wird, präcis 8½ Uhr ſeinen Anfang.
k. Das Kaiſer=Cornet=Quartett, auf einer Kunſtreiſe
durch Deutſchland begriffen, wird auch in unſerer Stadt ein Konzert
veranſtalten.
Die Monatsverſammlung des Vereins Kunſtfreund fällt
mit Rückſicht auf die Jubiläumsfeier der techniſchen Hochſchule
dies=
mal aus.
Mainz, 1. Juli. Sämtliche hieſige Droſchkenbeſitzer mußten
heute vormittag mit ihren Fuhrwerken in der Stadthausſtraße
auf=
fahren, woſelbſt von polizeilicher Seite eine Unterſuchung der
Fuhr=
werke, des Geſchirres und der Pferde vorgenommen wurde. Schlechtes
Material wurde ſofort aus dem öffentlichen Droſchkendienſt
ent=
ernt.
M. A.
8t. Frankfurt, 30. Juni. In den nächſten Tagen gelangen
hier die =Androiden= oder künſtlichen Menſchen, wie ſie der
gegen=
wärtige Eigentümer nennt, zur Schauſtellung. Während eines
Auf=
enthaltes von mehreren Monaten in Berlin ſtrömte die halbe Stadt
zur Beſichtigung dieſer wunderbaren Automaten, welchen es auch
ſicherlich hier nicht en der nötigen Beachtung fehlen wird.
Halle a. S. Dieſer Tage wurden zum erſtenmal Verſuche zur
telephoniſchen Verſtändigung zwiſchen einem Halle'ſchen
und Berliner Bankhauſe angeſtellt. Das Reſultat war ein
be=
friedigendes. und es wird nun wohl bald ein dauernder
Telephon=
verkehr zwiſchen Halle und Berlin eingerichtet werden. Die
Draht=
länge zwiſchen den beiden Orten beträgt etwa 200 Kilometer; die
Leitung iſt eine unterirdiſche.
Berlin, 30. Juni. In Erfüllung eines Verlangens der
deut=
ſchen Tempel=Kolonieen in Paläſtina, namentlich in Haifa,
Jaffa, Savona und Jeruſalem, erſchien am 1. Mai d. J. auf der
Reede von Jaffa Sr. Majeſtät Schiff Loreley aus dem Goldenen
Horn, wo es ſtändig zur Verfügung des deutſchen Botſchafters
ſteht, um den jungen Nachwuchs jener Koloniſten, welche zu drei
Vierteln deutſche Reichsangehörige geblieben ſind, zur Rekrutierung
heranzuziehen. Aus Jaffa und Savona mit 470 deutſchen Koloniſten
ſtellten ſich 7 Mann, von denen 3 als tauglich befunden wurden.
Von da ging die „Loreley' zu gleichen Zwecken nach Haifa, wo
450 deutſche Koloniſten anſäſſig ſind. Früher mußten die
militär=
pflichtigen Koloniſten die koſtſpielige Reiſe nach Deutſchland antreten.
Seit einem Jahre erſcheint nunmehr, nachdem vom Auswärtigen
Amte in Berlin die Bildung einer deutſchen Militär=Erſatzkommiſſion
in Paläſtina nicht für ausführbar erachtet worden iſt, in Jaffa und
Haifa ein deutſches Kriegsſchiff, um ſo den dortigen deutſchen
Ko=
loniſten die Geſtellungspflicht zu erleichtern.
St. Bäder=Frequenz. Aachen 12324. Baden=Baden 19796.
Bocklet S5. Brückenau 172. Ems 6015. Homburg 2914. Kiſſingen
4787. Nauheim 2012. Schlangenbad 545. Schwalbach 1375. Soden
i. T. 1103. Wiesbaden 36 728. Oſtende 1520. Scheveningen und
Haag 2486.
Die Steinkohlenfrage in England.
Gelegentlich der jüngſten Unruhen in Belgien iſt auch in weiteren
Kreiſen die Thatſache bekannt geworden, daß in der Borinage
ſtellen=
weiſe die Ausbeutung der tiefen Kohlenlager bereits ſo koſtſpielig
iſt, daß einzelne Zechen nicht mehr gegen den Wettbewerb des Aus=
* Aus der Zeitſchriſt für Forſt= und Jagdweſen Forſtliche
Blätter).
1618
landes aufkommen können. Dieſer Umſtand mit ſeinen daraus not=
Steinkohlenfrage geradezu eine Lebensfrage iſt. Ueber Eintritt und
heute den Tag erleben wird, wo vor der Steinkohlenfrage in
Bri=
ſondern um eine Folge, die dereinſt ſchon über manchen der heute
in England Geborenen Jammer und Rot bringen wird und die ſo
Unabwendbar iſt wie das tägliche Aufgehen der Sonne im Oſten.
Vor ungefähr 25 Jahren hat Hull zuerſt eine genauere
Berech=
nung der Ausdehnung und Mächtigkeit aller bauwürdigen
Kohlen=
felder Englands iausgeführt. Er fand, daß der verfügbare
Kohlen=
vorrat dieſes Landes 86000 Millionen Tonnen betrage, was bei
Tonnen noch für acht Jahrhunderte ausreichen werde. Dieſe
Er=
gebniſſe wurden einige Jahre ſpäter von Stanley Jvons einer
Kritik unterzogen, aus der ſich ergab, daß der Zeitraum von 800
Jahren viel zu hoch gegriffen ſei, daß vielmehr weit früher die Kilometer war 1066 23, 1528 41, 1780 88, 1831 150, 1881 277₈
engliſchen Kohlenfelder bis zu 1200 Meter Tiefe erſchöpft ſein
wür=
den und ſchon vor Schluß des kommenden Jahrhunderts die
Aus=
beute ſo koſtſpielig werden müſſe, daß England nicht mehr im Preiſe
der Steinkohlen mit dem Auslande wetteifern könne. Dieſe
Er=
gebniſſe mußten naturgemäß das größte Aufſehen erregen, und in
der That führten ſie 1866 zur Einſetzung einer königlichen
Kommiſ=
ſion unter dem Vorſitze des Herzogs von Arayll, die nach
fünf=
jähriger Arbeit ihren Bericht erſtattete. Hiernach ſind in den
eröff=
neten Kohlenflözen noch 90 200 Millionen Tonnen Kohlen enthalten,
während noch 56300 Millionen Kohlen in den unangebrochenen
Lagern vorhanden ſein müſſen. Der Geſamtreichtum Englands an
Steinkohlen berechnet ſich demnach auf 146 500 Millionen Tonnen.
Hierbei ſind alle Flöze bis zu 03 Meter Mächtigkeit und einer
Tiefe von nicht über 1300 Meter in Rechnung gezogen. Solche von
weniger als 03 Meter Mächtigkeit ſind heute nicht bauwürdig,
aber auch für die Zukunft wertlos, weil ſie beim gegenwärtigen
Abbau in ihrem Zuſammenhange zerſtört werden. In größerer
Tiefe als 1200 Meter iſt die Gewinnung von Kohlen aber zu teuer,
teilweiſe auch unausführbar; dazu kommt, daß dort eine
Geſteins=
temperatur von mindeſtens 44 G. herrſchen muß, und daß in größerer
Tiefe wahrſcheinlich überhaupt wenig Kohle vorhanden ſein dürfte.
Alle dieſe Umſtände vereinigt laſſen es wenig wahrſcheinlich werden,
daß der Geſamtreichtum Englands an brauchbaren Steinkohlen
größer iſt als der oben angegebene Wert, vielleicht iſt er ſogar noch
erheblich geringer. Betrachtet man jetzt die jährliche Ausbeute
dieſer Kohlenfelder, ſo kommt man auf Zahlen, die in raſcher
Pro=
greſſion ſteigen. Die Ausbeute betrug nämlich: 1854 65 Millionen
Tonnen, 1850 84 Millionen, 1865 98 Millionen, 1870 110 Millionen,
1875 132 Millionen, 1880 147 Millionen, 1883'ſchon 164 Millionen,
zuſammen in 80 Jahren 8245 Millionen. Das ſind die Daten, auf
Grund deren die Heit des notwendig erfolgenden Niederganges
Eng=
lands ſich berechnen läßt. Sydneh Lupton hat dieſe Berechnung
jüngſt an der Hand einer ſtreng mathematiſchen Betrachtung
aus=
geführt. Geht man von der Ausbeute des Jahres 1883 aus und
nimmt einen Zuwachs von 3½ pCt. jährlich an (was den Jahren
1854-83 am beſten entſpricht, ſo läßt ſich mit Hülfe einer
be=
kannten mathematiſchen Formel leicht berechnen, daß der geſamte
unterirdiſche Vorrat Englands an Steinkohlen ſchön nach 105 Jahren
erſchöpft ſein wird. Allerdings wird die jährliche Zunahme nicht
ununterbrochen fortfahren bis das letzte Stück Kohle zu Tage
ge=
fordert iſt, ſondern ſie wird in verhältnismäßig kurzen Zeiträumen
ihre größte Höhe erreichen und dann mehr und mehr ſinken, indem
die Kohle ſeltener und theurer wird.
Nachdem dieſe Thatſache einmal unbeſtritten feſtſteht, erübrigt
es, die Folgen zu beobachten, welche daraus mit Notwendigkeit für
England eintreten müſſen. Sydney Lupton hat eine hierauf
bezüg=
liche Unterſuchung mit Umſicht und wiſſenſchaftlicher
Unparteilich=
keit durchgeführt. Er findet nur vier Möglichkeiten denkbar,
näm=
lich: 1) irgend eine neue Kraftauelle könnte gefunden werden an
Stelle der Kohle; 2) eine größere Ausnutzung der in der Kohle
enthaltenen Kraft könnte eintreten: 3) Einfuhr von Kohlen anderer
Länder nach England: 4) Englands Induſtrie geht zurück. Von
dieſen. Möglichkeiten iſt die erſte abzuweiſen. C) Außer Wind und
Strömungen gibt es keinen Erſatz für die Kohle und ſelbſt wenn
es gelänge, jene Kraftquellen praktiſch brauchbar zu machen, etwa
durch Ueberführung in die Form der Electricität, ſo würde jedes
andere Land mit England in gleichen Wettbewerb treten können.
Dagegen iſt eine etwas größere Ausnutzung des Heizwertes der
Kohlen für die Zukunft nicht ausgeſchlonen, während die Einfuhr
von Kohlen aus anderen Ländern, beſonders aus Amerika, ganz
Unausführbar iſt. „Abgeſehen', ſagt Lupton, von den
Schwierig=
keiten, einen Ausfuhrhandel in einen viel größeren Einfuhrhandel
Umzuwandeln und abgeſehen ferner davon, daß die Rohproduktion
R 126
nach dem Sitze der Kraft, d. h. nach dem Orte des größten
Kohlen=
wendig hervorgehenden Folgen leitet zu einer Betrachtung der vorrats wandert, würden die phyſiſchen Schwierigkeiten einer der=
Kohlenausbeute Englands. umſomehr, aͤls für Großbritannien die artigen Einfuhr völlig unüherwindlich ſein. Ein Dampfer von
6000 Tonnen Ladungsfähigkeit würde bei 13 Reiſen im Jahre nach=
Verlauf eines engliſch=ruſſiſchen Kampfes in Aſien läßt ſich ſtreiten, Amerika doch nur 78066 Tonnen einführen, ſo daß 2100 ſolcherl
aber außer Zweifel ſteht, daß die Steinkohlenfelder Englands der Schiffe erforderlich wären, um den heutigen Steinkohlenbedarf Eng=
Erſchöpfung entgegengehen und bereits die junge Generation von lands zu decken. Bei einem Preiſe von 10 M. für die Toune an=
Bord in amerikaniſchen Häfen würde England jährlich 1600
Mil=
kannien jede andere zurücktritt. Es handelt ſich durchaus nicht, wie lionen Mark für Steinkohlen an Nordamerika zu zahlen haben,
viele wähnen, um ein Ereignis, das in nebelhafter Ferne liegt, eine Summe, die beinahe dem geſamten Staatseinkommen Englands,
gleich iſt.-
„Sonach, fährt Shdney Lupton fort, „bliebe denn nur die
letzte der vier oben erwähnten Möglichkeiten übrig: noch ehe viele
Jahre verronnen ſind, müſſen die Engländer erwarten daß die
immer größere Seltenheit der Kohle eine bedeutende Preisſteigerung.
verurſacht, und dieſe wird vom verhäugnisvollſten Einfluſſe ſein
zunächſt auf alle Zweige des Handels und der Induſtrie, welche,
der damaligen jährlichen Ausbeute von weniger als 100 Millionen von der Kohle abhängen und mittelbar auf alle übrigen Seiten des
menſchlichen Lebens. Nur ein Bezug ſei hier erwähnt: die Wechſel
wirkung zwiſchen Ausfuhr von Kohle und Einfuhr von Lebens
mitteln. Die Bevölkerungsdichtigkeit Englands auf den Quadrat
höher als in irgend einem civiliſierten Lande, mit Ausnahme Bell
giens. In den Fabrikbezirken iſt ſie viel bedeutender geſtiegen alc
in den landbautreibenden, und dieſer Umſtand hat
notwendigerweiſ=
einen großen Wechſel in der Verſorgung mit Nahrungsmitteln im
Gefolge gehabt. Vor 1780 wurden nur Lurusnahrungsmittel einl
geführt, die Nahrungsmittel des kleinen Mannes, Korn, Fleiſch
Käſe u. ſ. w. dagegen im Lande ſelbſt erzeugt; jetzt im Gegenten
führt England mehr als ein Drittel des Fleiſches, die Hälfte de
Käſes und beinahe zwei Drittel des Weizens ein. Dem Luxusbel
dürfnis und dieſer bedeutenden Einfuhr von Nahrungsmitteln ent
ſprechend betragen die jährlichen Koſten der Ernährung 269 M. aul
den Kopf. mehr als in irgend einem Lande. Wenn durch dal
Spärlichwerden der Kohlen in England das Uebergewicht in deſ
billigen Herſtellung einheimiſcher Fabrikate ein Ding der Vergangen/
heit geworden ſein wird. dann wird auch die Möglichkeit, die tägl
liche Nahrung zu bezahlen, aufhören und dieſer Druck, zuſammen
mit dem Steigen der Auswanderung, einer Vermehrnng der Zall
der Sterbefälle, einer Abnahme der Geburten, wird das heutig=
England wieder rückwärts verwandeln in ein England von 1680'
ein Land mit dünner Bevölkerung, mit wenig Fabriken, ſich en
nährend durch den Ertrag der eigenen Felder und zurückblickend auf
die heutige Blüte Englands, wie die Spanier zehren an der Ey
innerung an das Spanien Philipps II., des Herrſchers von Spanien
Vortugal, den Niederlanden, von Mailand, von Malabar, Corr
mandel und Malakka - des Philipps deſſen Vater Cortez zul
Eroberung von Mexiko, Pizzaro nach Peru ausgeſandt hatte, und
der ſelbſt durch die Eröberung von Portugal die wertvolle Provir
Braſilien erwarb. Und wenn wir uns ein ſolches Bild ausmalel
darf es dann für unmöglich gehalten werden daß das Englanh
welches heute über 215 Milliönen 4Em mit 283 Millionen Ein
wohnern herrſcht, wieder zurückſinkt zu ſeinen früheren Grenzei
von 305 000 gkm mit 8 Millionen Einwohnern?
Vermiſchtes.
Der „Reichs=Anzeigers veröffentlicht folgende Warnungel
für Leute, die in Nordamerika Erbſchaften erheben wollel.
Perſonen, welchen eine Erbſchaft in den Vereinigten Staaten veß
Amerika zugefallen iſt laſſen ſich häufig verleiten, den Anpreiſungch
dortiger ſogenannterIncaſſogeſchäfte; oder „Vermittlungs=Bureautz
Glauben zu ſchenken und den Inhabern derſelben, deren
Zuvet=
läſſigkeit ihnen durch den Titel eines Notars= und deral. hinreichen
verbürgt erſcheint, ohne weiteres Vollmacht zur Wahrnehmunz
ihrer Intereſſen und Einziehung des ihnen zukommenden Betraaß
anzuvertrauen. Nachträglich machen ſie dann nicht ſelten die E
fahrung. daß ſie Schwindlern in die Hände gefallen ſind, von denh
nie günſtigen Falls einen mehr oder minder geringen Bruchteil ihrß
Erbteils oft aber auch gar nichts von dem letzteren herausbekommei.
Das Beſchreiten des gerichtlichen Weges gegen den ungetreuen
B=
vollmächtigten erweiſt ſich bei der Umſtändlichkeit und Koſtſpieligka
des amerikaniſchen Gerichtsverfahrens regelmäßig als ausſichtsloh.
Einzelne Unternehmungen der gedachten Art ſollen ſo gut rentiere,
daß ſie eigene Agenten im Auslande, beſonders auch in Deutſchland
unterhalten, um Kunden anzulocken. Es erſcheint nicht überflüſſiz,
das deutſche Publikum immer von Neuem vor dieſem Treiben u
warnen und den betreffenden Erbintereſſenten die ſo nahe liegene
Vorſicht einzuſchärfen, vor Hingabe einer Vollmacht ſich durch eile
Rückfrage an geeigneter Stelle, insbeſondere bei dem zuſtändign
deutſchen Konſulat, von der Zuverläſſigkeit des in Ausſicht
genof=
menen Vertreters zu vergewiſſern.
Tageskalender.
Samstag, J. Juli: Großes Militär=Konzert auf der Ludwigshöl.
Hierzu eine Beilage der Firma „B. L. Trier, Hofmöbelhandlung, Luwigsſtraße 10, Darmſtadt.”
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
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D. L. Exier, Hof=Möbelhandlung
Logis=Nachweiſungs=
Bureau.
10 Ludwigsſtraße 10, nahe am Marktplatz
Darmſtadt.
Stadt=Fernſprechſtell
Nr. 26.
½
Darmſtadt, den 1. Juli 1886.
P. P.
Hierdurch beehre ich mich Ihnen ergebenſt anzuzeigen, daß der ſeitherige Theilhaber der
Firma, Herr Jacob Crier, aus dem Geſchäft ausgetreten und dasſelbe am heutigen Cage mit
allen Activas und Haſſivas auf den Unterzeichneten als Alleininhaber übergegangen iſt.
Die ſeit nahezu 50 Jahren am hieſigen Platze beſtehende Firma wird unverändert bleiben
und werde ich bemüht ſein, das dem Geſchäft in ſo hohem Maaße bewieſene Vertrauen des verehrten
Hublikums auch für die Folge zu erhalten.
Durch die Uebernahme des Lagers wurde eine große Anzahl Gegenſtände bedeutend unter
Einkauf=preis angeſetzt und biete nunmehr dieſe Gegenſtände zu den angeſetzten
Inventur=Preiſen
zum Verſtauf an, wodurch Gelegenheit geboten iſt, beſonders bei Ausſtattungen, weſentliche Erſparniſſe
beim Einkauf zu machen.
Es befinden ſich dabei:
Sofas, Divans, Chaiſelongues, Stühle und Oeſſel mit und ohne Ueberzug,
Vohrſtühle, Aleiderſchränke, Spiegelſchränke, Bücherſchränke, Verticows,
Jofa=
tiſche, Ausziehtiſche in Eichen= und Nußbaunholz, Spieltiſche, Bettſtellen in
Eichen= und Nußbaumholz, Waſchſchränke mit Marmoraufſätzen, Matratzen,
Nachttiſche, Aomoden, Pfeilerſchränke, Buffets in Eichen= und Nußbaumholz,
Herren= und Danenſchreibtiſche, Spiegel mit Gold= und Holzralhmen, Conſoltiſche,
kleinere Gegenſtände zur Decoration, ferner große Hoſten in Vorhängen,
Möbelſtoffen, Ceppichen, Jofa= und Bettvorlagen, Betteppichen, Ciſchdecken ꝛc.
Indem ich zur Beſichtigung dieſer zu ſlaunenswerth billigen Breiſen angeſetzten
Gegenſtände ergebenſt einlade, zeichne
hochachtungsvoll
Ludwig Crier
in Firma B. J. Brier, hof=Msbelhandlung
10 Ludwigsſtraße 10, nahe dem Marktplatz.
79)
C. W. Legte, Darmſtadt.
des Baters oder Vormnnoro v-pruuo.„
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Hr on vrr Oetugr D.. Ormu u0. J. Drier, Hoſuevetyunrtung, Ouwigoſrupr c; Dnrmfnor.
Druck und Verlag: L. C. Wittchiſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.