142.
Juhrgalg.
149.
Jahrgaug.
Monnementspreis
iereliſihrlich 1 Mark 50 Pf. ud
Gringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
hro Quartal inck. Poſtaufichlag
(Srag= und Arzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Areigamts, des Großh. Polizeiamits und ſämmtlicher Behörden.
1e 116.
Freitag den 18. Juni.
1886.
hru=
Join.
Gefunden: 1 Brille mit Futteral. 1 gelbes Taſchentuch mit rothweißem Rande, gez. E. W. 1 rothes Taſchentuch
mit weißem Rande. 1 Hemdenkragen. 2 weiße Jäckchen. 1 Drücker ⬜.1 Partie Kleiderzeug, blau, weiß und roth
ge=
bürfelt. 1 Schraubenſchlüſſel. 1 kleiner bemalter Gummiball. 1 rothes Hundehalsbändchen mit Glöckchen und Marke 921.
Geldtäſchchen, euthaltend 16 Pfg. 1 Kaſtenſporn. 1 ordinäres Taſchenmeſſer. 1 Kaſtenſporn. 1 kleiner Hohlſchlüſſel.
Schlüſſel. 1 weißer baumwollener Kinderſtrumpf. 1 Serviette, gez. M. B. 1 Kinderſchuh. 1 weißes Taſchentuch, gez.
L. H. 1 ſilberne Armſpange mit kleiner Münze. 1 Armſpange von Nickel. 1 Halskette (rothe Perlen mit Medaillon.
1½. Kaſtenſporn. 1 Brief mit der Aufſchrift: „Otto Ewald, Wolfskehlenv. 1 ſchwarzſeidener Regenſchirm, alt (in Droſchke
27 liegen geblieben). 1 Drücker. 1 Paar graue baumwollene Kinderhandſchuhe. 1 Paar graue gehäkelte Stauchen,
Taſchentuch mit rothen Streifen am Rande.
Verloren:
blauleinene Pferdedecke. 1 goldenes Medaillon mit Uhrſchlüſſel. 1 dreireihiges Granatarmband.
ſchwarzer Atlasſchirm mit Spitzen beſetzt. 1 goldenes Medaillon GBuchform).
Zugelaufen: 1
braunes Wachtelhündchen. 1 Mops mit Marke 4332. 1 weißgelber Spitzhund. Entlaufen: 1 Hund
ſor-terrier), braun und weiß gefleckt. 1 junger weißer Pinſcher.
Darmſtadt, den 16. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel erinnern wir daran, daß die nach 8 38
der Geſinde=Ordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 3133 Parterre,
Zimmer Nr. 1
geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellten
Dienſtzeug=
niſſe, ſowie die ſeit Erlaß der Geſinde=Ordnung gegen Dienſtboten ergangenen Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den
üblichen Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus
den Regiſtern ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes,
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über deren Eigenſchaften und Verhalten eines
Dienſtboten nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die von Dienſtherrſchaften bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher
ein=
getragenen Atteſte in leider allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallenden
Wider=
ſpruch zu dem bei eintretendem Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direct erhobenen, in die Geſinde=Regiſter
ſaufgenommenen wahrheitsgemüßen Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilter Zeuguiſſe, befinden.
Darmſtadt, den 7. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5907
Haas.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehendes Regulatib bringen wir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten.
Darmſtadt, den 26. Mai 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
R e gu l ati v
ür die ſtädtiſche Krankenanſtalt für Dienſtboten und dem Reichsgeſetz vom 15. Juni 1883 nicht unterworfenen Gewerbs=
Gehülfen und Lehrlinge.
Auf Grund des von Großh. Miniſterium des Innern genehmigten Regulativs vom 7. Juni 1861 werden hiermit
unter Zuſtimmung der Stadtverordneten=Verſammlung und mit Genehmigung Großh. Miniſteriums des Innern und der
Juſtiz vom 15. Mai 1886 zu Nr. M. J. 11706 folgende ortsſtatutariſche Beſtimmungen erlaſſen.
8 I. Beitrittspflichtige. Alle hier im Dienſtbotenverhältniß ſtehende Perſonen, männlichen und weiblichen Geſchlechts, ſowie
die hier in Arbeit ſtehenden Gewerbsgehülfen und Lehrlinge, welche keinen Gehalt oder Lohn im Sinne des Reichsgeſetzes vom 10. Juni
1883 betr. die Krankenverſicherung der Arbeiter, beziehen und nicht l im Familienverbande leben, ſind verpflichtet, zur Deckung des
Auf=
wandes für ihre Verpflegung im Falle einer Erkrankung Beiträge nach 8 7 dieſes Statuts im Voraus an die mit dem ſtädtiſchen Hoſpital
verbundene Krankenanſtalt zu entrichten.
383
K116
1484
8 2. Befreiung. Befreit von dieſer Verpflichtung ſind diejenigen, welche der Großh. Bürgermeiſterei den Nachweis erbringen
daß ihre Verpflegung in Krankheitsfällen auf die Dauer von 13 Wochen in anderer der Großh. Bürgermeiſterei genügend erſcheinenden,
ausreichender Weiſe ſicher geſtellt iſt.
53. Einzahlung der Beiträge. Zur Einzahlung der Beiträge an die Kaſſe der Anſtalt ſind die Dienſtherrſchaften, Arbeits=
und Lehrherren verpflichtet. Die geſchehene Beitragszahlung wird auf einem Quittungsbogen, welcher zugleich als Berechtigungsſchein
zur Benutzung der Anſtalt für die Verſicherten dient, beſcheinigt. Vorauszahlungen bis zu einem Jahre ſind geſtattet. Beiträge, welche
nach Ablauf eines Monats vom Fälligkeitstermine gerechnet, nicht eingezahlt ſind, werden durch einen Kaſſendiener gegen eine Ganggebühi
von 10 Pf. erhoben. Für ſolche Beiträge, welche bei dieſer Erhebung rückſtändig bleiben, gilt die Anforderung als Mahnung im
Sinn=
der Executionsordnung vom 20. Mai 1833 und es findet das Beitreibungsverfahren der letzteren auf dieſelbe Anwendung.
84. Die Dienſtherrſchaften, Arbeits= und Lehrherren ſind berechtigt, die einbezahlten Beiträge, ſofern ſie dieſelben nicht ſelbſl
übernehmen wollen, den bei ihnen in Dienſt oder Arbeit ſtehenden Verpflichteten an den Lohnzahlungen in Abzug zu bringen.
8 b. Das Hauptmeldebureau des Großh. Polizeiamtes wird allmonatlich der Bürgermeiſterei eine Nachweiſung der Zu= und
Abgaͤnge an Dienſtboten überſenden, weshalb beſondere Meldungen derſelben zur Aufnahme in die Krankenanſtalt nicht ſtattzufinden haben
8 6. Freiwilliger Beitritt. Als freiwillige Mitglieder der Anſtalt können aufgenommen werden:
Alleinſtehende dem Verſicherungszwang näch dem Reichsgeſetze vom 15. Juni 1883 nicht unterliegende Perſonen (Kauf,
leute, Scribenten, Nätherinnen ꝛc.).
2) In Beſſungen als Dienſtbote beſchäftigte Verſonen, ſofern dieſelben zur Zeit der Anmeldung nicht ſchon erkrankt ſind.
87. Beiträge. Die Beiträge betragen monatlich:
40 Pfa.,
a. für die nach 8 1 zum Beitritt verpflichteten Perſonen
50
b. für die nach 56 Poſ. 1 freiwillig beitretenden Perſonen
„
60
6. für die nach 56 Poſ. 2 zum Beitritt berechtigten Beſſunger Dienſtboten.
„
für die Dauer der Hoſpitalverpflegüng erliſcht die Beitragspflicht nicht.
88. Verſonen, welche nach dieſem Statut zum Beitritt verpflichtet ſind oder freiwillig der Anſtalt beitreten, können ſich durchl
Zahlung eines weiteren Beitrags von 1 M. pro Monat den Anſpruch auf Verpflegung in einem Extrazimmer erwerben. Es beträgt,
ſonach in dieſem Falle bis auf weiteres der monatliche Beitrag für:
1 M. 40 Pfg.
1 die Beitrittsverpflichteten (5.
2 die Beitrittsberechtigten 18⁄6 Poſ. 11):
1 „ 50 „
.
60
3) die Beitrittsberechtigten 18 6 Pof. 2).
In der gewöhnlichen Verpflegskaſſe Verſicherke, welche im Falle ihrer Erkrankung ein Extrazimmer benützen wollen, müſſen vorl
ſtehende unter 1, 2 oder 3 angegebenen Beträge vor der Aufnahme in ein Extrazimmer für jeden Verpflegstag aufzahlen und zwarl
im Voraus auf je 10 Tage. Nach Ablauf von 13 Wochen iſt der volle jeweilige Verpflegsſatz für ein Extrazimmer zu entrichten.
89. Wenn für die auf Grund des 86 Mitglieder der Anſtalt gewoͤrdenen Perſonen Beitrag für drei aufeinander folgendel
Monate nicht gezahlt iſt, gilt die Verſicherung als erloͤſchen, und es können erkrankte Perſonen, auch wenn die rückſtändigen Beiträge
nach=
gezahlt würden, die Leiſtungen der Anſtalt nicht mehr in Anſpruch nehmen.
8 10. Freiwillig beitretende Mitglieder erhalten erſt vom 10. Tage nach dem Tage des Beginns der Mitgliedſchaft Anſpruchl
auf die Leiſtungen der Kaſſe.
Die Mitgliedſchaft beginnt mit dem Tage der erſten Beitragszahlung.
8 I1. Leiſtungen der Anſtalt. Dik Verſicherten haben
1) im Falle ihrer Erkrankung auf die Dauer von 13 Wochen Anſpruch auf
a. freie Verpflegung im ſtädtiſchen Hoſpital in einem gewöhnlichen Krankenzimmer,
b. unentgeltliche Benutzung der ambulatoriſchen Klinik im Hoſpital,
c. unentgeltliche Verabfolgung der durch die Hoſpitalärzte im Fall „
b=
verordneten Arzneien und Verbandſtoffe:
2) im Falle der Schwangerſchaft freie Entbindung, ſowie Verpflegung auf die Dauer des Wochenbetts, jedoch nicht übel
13 Wochen;
3) im Falle des Todes Anſpruch auf anſtändige Beerdigung. Sofern die Angehörigen für die Beerdigung vollſtändig
Gorge tragen, erwächſt dieſen ein Anſpruch auf Auszahlung eines Beitrags zu den Beerdigungskoſten bis zu 40 Marl
Geiſteskranke und Epileptiſche werden nur ſolange im Hoſpital aufgenommen, bis ihre Verbringung in eine andere geeignet,
Heilanſtalt möglich iſt.
8 12. Als Ausweis der Berechtigung zur Inanſpruchnahme der in 8 9 bezeichneten Leiſtungen dient der in 8 3 erwähnte Quirl
tungsbogen. Ohne Vorzeigung desſelben kann keinerlei Hülfe gewährt werden. Außerdem muß auf Verlangen mittelſt des Dienſtbuche;
nachgewieſen werden, daß die betreffende Perſon ſich noch in dem Dienſtverhältniß befindet, in welchem ſie zuletzt ein= bezw. über
ſchrieben iſt.
8 13. Scheidet ein Dienſtbote, Gewerbsgehülfe oder Lehrling aus ſeinem Dienſt= oder Arbeitsverhältniß aus, ſo erliſcht diel
Verſicherung. Der Dienſtherr, Lehrmeiſter ꝛc. iſt jedoch berechtigt, die Quittung, wenn die darin bezeichnete Verſicherungszeit noch nichtl
abgelaufen iſt, auf den Nachfolger im Dienſt oder in der Lehre umſchreiben zu laſſen und verpflichtet, der aus dem Dienſt oder der Arbei
trekenden verſicherten Perſon den entſprechenden Theil des Verſicherungsbeitrags zurückzugeben, ſofern oder ſoweit er von der letzteren
ſelbſt aufgebracht worden iſt.
8 14. Sterben der Anſtalt angehörige Perſonen im Hoſpital ohne Angehörige zu hinterlaſſen, welche für die Beerdigung Sorge.
tragen, ſo fallen die in das Hoſpital mitgebrachten Effecten dieſer Perſonen dem Hoſpitale änheim.
8 15. Vorſtehendes Regulativ tritt mit dem 1. Juli 1886 in Kraft.
Darmſtadt, den 26. Mai 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(564
Oeffentliche Aufforderung.
In der Ephraim Löb Bendheim'ſchen
Stiſtung zur Ausſteuer für bedürftige
Verwandte iſt der Betrag für zwei
ein=
malige Vergebungen mit je 857 Mark,
vacant.
Berechtigt ſind von dem Stifter oder
deſſen drei Brüdern Abraham Löb
Bend=
heim zu Sprendlingen, Gumbel Löb
Bend=
heim in Meſſel und Simon Löb
Bend=
heim in Groß=Bieberau in gerader Linie
ehelich abſtammende Frauensperſonen,
welche ſich verheirathen.
Die Bewerberinnen haben
ſtiftungs=
gemäß nachzuweiſen:
1) ihre Verwandtſchaft mit dem Stifter
oder deſſen drei Brüdern,
2) ihre Bedürftigkeit,
3) daß ſie unter Zuſtimmung ihrer
Eltern oder ihres Vormunds ſich
verlobt, das zwanzigſte Lebensjahr
erreicht haben und der moſaiſchen
Religion treu geblieben ſind.
Bewerbungen ſind binnen vier Wochen
bei unterzeichnetem Gericht einzureichen,
anſonſt ſie keine Berückſichtigung finden,
Bemerkt wird, daß etwaige frühere,
Bewerbungen erneuert werden müſſen.
Darmſtadt, den 5. Juni 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
Arnold.
(5909
Alten Hordhäusor
Kornbranntwein
in Literkrügen, per Krug 40 Pfo=,
ſoinster Woingoist,.
95 p6t., per halb Liter 40 Pf6.
Phillip Weber,
Carlsſtraße 24. 66133
6 111
J. 10uſlldull
4179) Carlsſtr. 45,
Mineralwaſſer-Labrik,
liefert:
destillirtes Wasser,
Selters- E; Sodawasser,
Siphons
und alle
medieiischen Wasser.
üln
10
Neue Malta und Florentiner
Burtuſein,
neue feinſte isländiſche
uaIes-armge,
iſch eingetroffen.
[6134
ERaAlC. EAId.
Die Hof=Buchhandlung von
Lugust Elingelhöfter
empfiehlt garantirt reinen, direkt
impor=
tirten chinesischen Thee, Ernte
1885, zu Mk. 7, 5. 25, 4.75, 3.75, 3.-
A.75 und 2.50 per Pfund.
783.
Theespitzen 1 Pfd. Mk. 125
gooooeooooooooooooooooooooe
3EUd. AeIIdohn
8 Ecke der Saalbau=u.
Eliſabethen=
ſtraße 48,
empfiehlt als Specialität:
Feiusten
Tuguerliaueur
2
per Flaſche Mk. 140.
Durch eine ſorgfältige
Bereitungs=
d weiſe erhält dieſer Liqueur das
eigenthümliche, pikante Aroma der
Ingwerwurzel in vollſtändiger Rein= 4
heit und iſt bei den bekannten
vor=
trefflichen Eigenſchaften dieſer
Wur=
zel als magenſtärkendes und
erwär=
mendes Getränk ganz beſonders zu 3
empfehlen.
Niederlagen bei:
M. Herge, Holzſtraße 17.
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 16.
H. Erlenbach, Ernſt=Ludwigsſtr. 11.
g00
Ferd. Wagner Wwe.,
Roßdörfer=
ſtraße.
C. Hammann, Caſinoſtraße. (6135³₈
oooooooooooooooeooeoooooooo
⁄.
Ghzdudl,
Carlsſtraße 45,
liefer,
alle natürlichen
Mineralwaſſer.
Generntvertreter deg
Judurgs- & Soluorbrunnon
Oross-Karben).
in ½ und ½⁄ Krügen nur
Original=
in ½ und ½ Flaſchen/ Gefäße.
VOTTT!
Man kann bei den ſich maſſenhaft
meh=
renden zweifelhaften Mitteln gegen
Haar=
leiden nicht genug auf das bereits 18 J.
ſich bewährende, von Autoritäten
empfoh=
lene, ſich durch Güte und Billigkeit
aus=
zeichnende
Haarwaſſer v. Retter, München,
aufmerkſam machen, welches wirklich leiſtet,
was es verſpricht: Conſervirung u.
Kräf=
tigung d. vorhandenen Haare, Reinigung
v. Schuppen, weich u. glänzend machen d.
Haare nebſt Feſthalten des Scheitels.
Zu haben um 40 Pf. und M. 1. 10 bei
M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16. (1511
Feinste Stangenpomaden
aus der kgl. bayer. Hofparfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, präm. 1882, Nürnberg,
in blond, braun u. ſchwarz, zum Glätten,
Fixiren u. Dunkeln blonder, grauer, rother
und ſchwarzer Kopf= und Barthaare.
Sorgfältigſt zubereitet, garantirt
un=
ſchädlich und nie dem Ranzigwerden
un=
terworfen, 35, 60 und 100 Pf. bei
H. Scharmann, (4314
Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
C. 1Cuatohu,
Carlsſtraße 45,
8 Kohlenhandlung, ¾
liefert:
Gtülekkohlon,
Husskohlon,
Pottschrot,
Schmiodokohlon ote.,
Tannonholu ckleingemacht).
BA1A1G, RGUD.,
von vorzüglichem Geſchmack, per
halb Liter 50, 60 und 70 Pfg.
H
H. ud Lubdon,
11 Ernſt=Ludwigsſtraße 11. (6136
Hohmöl, doutsches,
von ausgezeichneter Qualität,
per ¼ Liter 80 u. 70 Pf.
DARvOmGI,
ſuperfein Nizza.
Spolsehinmachessig
empfiehlt
OſrIsban denWIII,
Ecke der Wilhelminen= und Eliſa=
[5285
bethenſtraße.
tenen
Meine vorzüglichen reingehal=
Eine schöne Vogge.
circa 2½jährig, zu verkaufen Eliſa=
(6137
bethenſtraße 14.
v8I0
in Flaſchen und Gebinden,
em=
pfehle billigſt.
Dammann,
H.
1(4867
Caſinoſtraße 23.
zor deaut Rolhwohh,
abſol. Güte, Alter verbürgt, Lit. od.
Fl. 50,110, 125 Pfg. offr. als Specialität.
Küfer Item, Heppenheim a. d. B.
Sehr ſchönes Pferdefleiſch zu haben
(6135a
Magdalenenſtraße 20.
WOl6s0n ualaga,
alte Qualitäl,
vom Produktionsplatz direct
importirt
empfiehlt
Ind. Heyl Sohn,
Ecke der Saalbau= und
Eliſabethen=
ſtraße 48.
Niederlage:
M. Herge, Holzſtraße 17.
Ferd. Wagner Wwe., Roßdörfer=
[4586
ſtraße.
M. 111
Geſchäfts-Eröſſnung.
Den geehrten Damen von Darmſtadt und Umgebung die ergebene Mittheilung, daß ich an hieſigem Platze in
meinem Hauſe
Harktstrasse Nr. 10
neben Gaſthof „zur Sonnen ein
Kurz-,Woll-aWeissmaaren- Geschäkt,
eröffnet habe. Vortheilhafte Einkäufe in den erſten Fabriken der Branche, ſowie vorzügliche Auswahl der einzelnen
Artikel neben ſolider Waare und billigſten Preiſen, ſetzen mich in Stand, allen Anforderungen genügen zu
können. Indem ich mich bei eintretendem Bedarf in meinen Artikeln Ihrem geneigten Wohlwollen empfehle, bitte
um geneigten Beſuch und zeichne
(6054
mit Hochachtung
Darmſtadt, im Juni 1886.
Wilb. Müller.
1u63
ſleschänseröftnung und Eupiehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich heute ein Murzwaaren-Geschäft
eröffiet habe und wird es mein Beſtreben ſein, durch nur gute Waare meine werthen
Hochachtungsvoll
Abnehmer in jeder Weiſe zufrieden zu ſtellen.
Gduard Bösche, Magdalenenſtraße 20.
h n
Köln
Preisgehhrönt
51
A15516
1885.
11
Gebrammter Cava-Haſiee
in ½ und 1 Eilo-Paqueten von
P. H. Tnhofken,
Raffebrennerei mit Dampfhetrieb in Bonn,
redactionell empfohlen von der „Allg. Hausfrauen Reitung.
Gd.
Man achte beim Einkaufe genau auf Pirma und Schutzmarke, da fort-
Pährend minderwerthige Hachahmungen anſtauchen.
Hiederlägen: in Darmstadt bei Paul Störger Sohn, Kirchstr.,
C. Löhr, Promenade 27. L. Gerschlauer, Neckarstr., Martin Roll,
Die-
burgerstrasse 2. Heinrich Löffler, Mathildenplatz 11. Carl Reinemer,
Nieder Ramstädterstrasse 71, C. Hammann, Casinostrasse; Ph. Meher,
Carlsstrasse 24; in Bessungen bei Jac. Jacobi, Ludwigstr. 2; in Ober-
Ramstadt bei W. Gosbel II.; in Eberstadt bei L. Muller II. (3843
Bei uns iſt erſchienen und durch jede
Buchhandlung zu beziehen:
Die Herſtellung der
Rein=
lichkeit in den Wohnungen
der Armen.
Beitrag zu ſozialer Verbeſſerung. 3. Aufl.
Vermehrt durch die Baugeſchichte,
Sta=
tiſtik und Renteberechnung an drei
weite=
ren Häuſern und durch verſchiedene
Nach=
träge. Preis 60 Pfg.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
erhalten,
Umzugshalber zu verkaufen:
l. Badewanne
vollſtändig
1 Kinderbadewanne,
gut
1 größeres Kinderbett mit
Matratzen
1 ſpaniſche Wand, 1 Kinderſtühlchen,
2 Vogelkäfige u. ſ. w.
Eliſabethenſtraße 25 II.
66060
Billig zu verkaufen ein
Taubheit. Paar Nicholſons Gold=
Trommelhäutchen, welche die
Taub=
heit des Inſerenten heilten. So gut wie
neu. Man ſchreibe unter A. J. Nr. 8547
an die Expedition d. Bl.
(6058
Für Schreiner.
Verleimte Fußtafeln bis zu 60 Emt.
Breite werden glatt und von Dickte
ge=
hobelt und gefügt. - Bei vorheriger
Anmeldung ſchnellſte Beförderung und
billigſte Berechnung in dem
Dampfſäge= und Hobelwerk von
Filhelm Holtz,
(4275
Zimmermeiſter,
Eſchollbrückerſtraße Nr. 8.
Znſektenputuer=
Sprttzen,
Stück 50 Pfa., empfiehlt
4. Wöhlor Hachigr.;
Großh. Hoflieferant,
610
Darmſtadt.
Ein guter, kleiner Porzellanofen ge=
C= ſucht. Eliſabethenſtr. 17.
[5984
5344) Neckarſtr. 24, 3. St.,
Woh=
nung, 6 Zimmer u. alles Zubehör, gleich
beziehbar, zu vermiethen.
5617) Friedrichſtraße 36, in der
Nähe der Bahnhöfe, der 2. Stock von 6
Zimmern nebſt Zubehör an ruhige Fam.
1
5412) In nächſter Nähe der Rhein
ſtraße zwei möblirte Zimmer zu verm.
Näheres in der Exped. d. Bl.
6065) Stiftsſtraße 50 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu beziehen.
(has An= und Abfahren von Schutt
2 und Sand auf dem Waldacker
(6138
am Schießhaus iſt verboten.
52 116
148¾
ffenbacher eeitung
mit
ſnterhaltungs=Beilage.
1
Aelteſte, größte und verbreitetſte
Zeitung Offenbachs.
Amtsblatt der Behörden.
Gegründet 1773.
Dieſelbe wird, wie ſeither, auch in dem mit dem 1. Juli d. J. beginnenden neuen Quartal ferner bemüht ſein,
ſtets das Neueſte möglichſt ſchnell zur Kenntniß ihrer Leſer zu bringen. In längeren und kürzeren Leitartikeln werden
die wichtigſten Tagesfragen einer eingehenden Beſprechung unterzogen, während die telegraphiſchen Depeſchen in
ge=
drängter Kürze über die neueſten Vorgänge auf politiſchen und ſonſtigen Gebieten berichten. Ueber die Verhandlungen
des Reichstags bringen wir ausführliche Spezialberichte. Den Intereſſen des Handels, der Landwirthſchaft und des
Gewerbes wird ſorgfältige Beachtung geſchenkt. — Täglicher Borſenbericht mit ausführlichem Courszettel. -
Aus=
führliche Verlooſungsberichte über alle Prämienziehungen. Unter den Rubriken „Vermiſchtes= und „Aus Stadt und
Kreis” finden, wie ſeither, Vorgänge aus Stadt und Kreis Offenbach und Umgegend, Berichte über Concerte, Theater,
Vereinsabende ꝛc. ihren Platz. Berichte über die Sitzungen des Schöffengerichts, Schwurgerichts und der Strafkammer
finden ſich unter dem Titel „Gerichtsſaals. Ueber die Sihungen der Stadtverordneten bringen wir die ausführlichſten
Referate.
Die tägliche Unterhaltungsbeilage bringt die intereſſanteſten Original=Romane, Novellen, Auffätze
be=
lehrenden und unterhaltenden Inhalts, Biographien, Literaturartikel, Miscellen, Gemeinnütziges, Theater=Repertoir ꝛc.
Indem wir zum Abonnement höflichſt einladen, bitten wir unſere auswärtigen Leſer, welche das Blatt
fortzu=
beziehen wünſchen, ſowie auswärtige neu hinzutretende Abonnenten, ihre Anmeldungen bei der nächſten Poſtanſtalt
bald zu machen, damit Störungen in der Zuſendung vermieden werden.
Offenbach, im Juni 1886.
Die Expedition der Offenbacher Zeitung.
Pro Quartal
MW. B. 10.
Leſtellungen
nehmen alle Poſtanſtalten entgegen.
werden in unſerer Expedition, ſowie in allen
Annoncen=Expeditionen des In= und Aus=
5Lllll” landes entgegengenommen und finden die
weiteſte Verbreitung.
Inſertionspreis: 10 Pf. die fünfgeſpaltene Petitzeile. (6139
W. Bei größeren Aufträgen Rabatt.
W
6140) Mehrere Mädchen mit guten/
8eugniſſen ſuchen Stellen. Beck3
Stel=
lenbüreau, Mathildenplatz 11.
Hohrere dädonen
werden per ſofort geſucht von
Gebr. Hichberg,
Dampf=Chocoladen= u. Conditorei=
66141
Waaren=Fabrik.
6142) Ein alteres ordentliches
Müd=
ſchen für. alle Arbeit geſucht. Beck's
Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
6143) Ein braves Mädchen geſucht,
das kochen und alle Hausarbeiten
ver=
richten kann. Näheres Hochſtraße 27.
6144) Für einen leichten Monatdienſt
wird eine reinliche Frau geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
6145) Holzmacher geſ. Mauerſtr. 10.
6146) Ein zuverläſiger Diener,
der etwas Gartenarbeit verſteht, wird
ge=
ſucht. Nur Solche mit den beſten
Zeug=
niſſen mögen ſich melden. Näheres bei
der Expedition d. Bl.
Einen tüchtigen Metalldreher
ſucht die
Gandenberger’sche
Maſchinenfabrik,
Schützenſtraße Nr. 8. (6147
Einige Jungen
können ſofort eintreten bei
Gebr. Eichberg,
Dampf=Chocoladen= u. Conditorei=
Waaren=Fabrik. (6148
4107) Ein braver Junge kann die
Glaſerei erlernen bei
Heh. Schulz, Beſſungen.
ſin neues uneingebundenes Buch
= iſt gefunden worden. Näheres in
der Expedition d. Bl.
(6149
Gemeral Agemt,
geſucht.
Eine Kinder=Verſicherungs=Anſtalt mit
3 Verſicherungs=Abtheilungen ſucht einen
General=Agenten für das
Großherzog=
thum Heſſen=Darmſtadt mit dem Sitze
in Darmſtadt; demſelben ſind unterſtellt
ſalle Haupt= und Unter=Agenten des
Ver=
ſicherungs=Bezirkes. Die Anerbieten von
Seiten der Anſtalt gewähren nur hohe
Abſchluß=Proviſionen.
Diejenige General=Agentur, welche ſchon
ein Netz von Agenten hat, erhält den
Vor=
zug. Für diejenigen Orte des General=
Agenturbezirkes, in welche noch Agenturen
eingelegt werden müſſen, übernimmt der
General=Agent die Einſetzung und
Ver=
pflichtung der Agenten und empfängt
hier=
für die etwa erforderlichen Reiſe=Diäten.
Reflectanten wollen, unter Angabe von
Referenzen, ihre Offerten unter He. O4453
bei Haasonstein & Voglor in hamburg
(6150
einreichen.
Werkſtütte für Kiſtenſchreinerei geſucht.
2O Offerten unter H. D. an die Expe=
66151
dition d. Bl. erbeten.
384
1488
P.
P.
Na 116
Im Intereſſe ihrer werthen Kunden beabſichtigt die ergebenſt Unterzeichnete
die Stadt in verſchiedene Reviere zu theilen und ihre Milchfahrer zu beſtimmten
Stunden des Tages an beſtimmten Plätzen halten zu laſſen. Sollten in den erſten
Tagen nach Einführung der neuen Fuhrordnung Unregelmäßigkeiten vorkommen, ſo
bitten wir hierdurch höflichſt dies gütigſt entſchuldigen, jedoch gleichzeitig in
un=
ſerem Comptoir, Woogsplatz 3½ melden zu wollen.
In der Erwartung, daß Sie unſere Bemühungen zur beſſeren und
regel=
mäßigeren Verſorgung unſeres geſchätzten Kundenkreiſes auf einige Tage durch Ihre
gütige Nachſicht unterſtützen werden, zeichnet
Darmſtadt, den 18. Juni 1886.
Hochachtungsvoll
VoreinsDampfimolkerei Darmstadt G. fl.)
In Vertretung:
G. Wielbrodt,
[6152
Verbands=Molkerei=Inſtructor.
Hroßherzogliche Handekskammer
zUl Darmstadt.
Geffentlichr Sitzung.
Montag den 21. Juni 1886, Abends 6 Uhr.
Berathungsgegenſtände:
1) Neue Einläufe.
2) Der deutſch=ſchweizeriſche Handelsvertrag.
3) Enquete über die Cigarren=Fabriken.
4) Jahresbericht für 1885.
(6153
Lufttzurort Neckargemumd.
Gaſthof und Penſion zur Pfalz.
15 Minuten von Heidelberg mit der Bahn, ſchöne Gartenanlagen, reigende
Aus=
ſicht ins Gebirge und Neckarthal, umgeben von prachtvollen Waldungen mit
hüb=
ſchen Spaziergängen nach dem Königſtuhl, Schloß, Molkenkur ꝛc. Badehäuſer beim
Gaſthofe, neu eingerichteter Gartenſaal und comfortable Zimmer mit Balkon, gute
Küche, reingehaltene Weine, gute Biere, Penſionspreis 3-4 Mark, empfiehlt
allen Reiſenden und Familien beſtens
(5890
der Beſitzer Fr. Bullerdieck.
Aufurderung.
Forderungen und Anſprüche an den
Nachlaß des verſtorbenen Marktmeiſter
Nöſinger ſind binnen 14 Tagen
einzu=
reichen, wenn ſie noch bei Regulirung des
Nachlaſſes Berückſichtigung finden ſollen.
J. A.: G. Scheidel,
Promenadeſtraße 68. (6154
Verlaufen
ein ſchwarzer Dachshund. Gegen
Be=
lohnung abzugeben Rheinſtr. 28 1.66155
Solide Arbeiter können Koſt und
Wohnung erhalten. Näheres Arheil=/
(6156
gerſtraße Nr. 68.
Verlorem
Am 9. Juni d. J3. wurde von dei
Kiesſtraße bis zum Ludwigsplatz eine alte
ſehr dünne und lange aus geflochtenem
Golddraht hergeſtellte Uhrkette verloren.
Abzugeben gegen eine Belohnung vol
10 Mark bei Hofuhrmacher Fr. Alt son,
6615]
Eliſabethenſtraße 6.
WerSchlaglussfürchtet,
oder bereits davon betröffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften
Ner=
venzuſtänden leidet, wolle die Broſchüre
„ Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.
Bataillonsarzt Rom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko
[117
beziehen.
Woog 17. Juni 1886.
7
Waſſerhöhe am Pegel: 382 Mtr.
Lufttemperatur 90 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½, Uhr 13½R.
Vooopolizeiwache.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
(vom 10. bis 16. Juni).
Geborene: Am 3. Juni: Dem Schuhmacher Jakob
Schweins=
berger, S. Heinrich Wilhelm. Am 5.: Dem Straßenwärter Johann
Philipp Emig, S. Philipp. Am 7.: Dem Weißbinder Philipp
Erbes II., S. Ludwig.
Broſtlamiert als Verkobte: Der Kutſcher Johannes Kreuzer mit
Louiſe Baier hier. Der Großh. Gymnaſiallehrer Guſtav Lenz mit
Emilie Mathilde Marie Eppenetter hier.
Eheſchriehzungen: Am 10. Juni: Der Kupferſchmied Johann
Ludwig Heck. von Friedberg mit Anna Margaretha Zimmer hier.
Am 13.: Der Schreiner Georg Karl Stier mit Maria Chriſtine
Michel hier. Der Bäckermeiſter Johann Andreas Zimmermann von
Hohenſtadt in Baden, mit Henriette Charlotte Pauli hier.
Geſtorbene: Am 10. Juni: Der Gärtner Ludwig Henkel I.,
77
5 M. 1T. Am 11.: Der Tapezier Philipp Heinrich Klar,
45 J. 1 M. 10 T. Am 7.: Der Schneider Nikolaus Weigert von
Darmſtadt 39 J. 7 M. 18 T. Am 12.. Dem Heizer Karl Zöller,
T. Mathilde, 12 T. Am 13.: Der Dienſtmann Juſtus Meiſel, 40 J.
10 M. 20 T. Am 15.: Dem Heizer Karl 8öller, T. Helene, 15 T.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. Juni.
Deutſches Reich. Der Königl. Preuß. Hof legt für den
ver=
ſtorbenen König von Bayern Trauer auf 3 Wochen an.
Fürſt Bismarck iſt am Dienstag abend in Berlin eingetroffen.
Die „Neueſten Nachrichten' melden aus München: Der Prinz=
Regent erhielt folgende Telegramme: Aufs tiefſte durch den
Heim=
gang des Königs erſchüttert, teile ich den Schmerz, den Du und das
geſamte königliche Haus empfindeſt, von ganzem Herzen, Gott
bittend, daß er Dich in Deinem ſchweren Beruf mit ſeinem Segen,
begleiten möge. Friedrich Wilhelm, Kronprinz. Ferner: Tief
er=
ſchüttert ſprechen meine Frau und ich Dir und allen Verwandten
unſere innigſte Teilnahme zu den ſchweren Schickſalsſchlägen aus.
welche Dich und Dein Haus, ſowie ganz Bayern getroffen. Rudolf,
Kronprinz von Oeſterreich. Ferner: Telegramm Jacobini's an den
Nuntius in München: Der heilige Vater iſt ſchmerzlich berührt
durch den tief betrübenden Heimgang des Königs von Bayern.
In der am 16. ſtattgehabten Sitzung der Vorſtände beider
Fraktionen der baheriſchen Abgeordnetenkammer wurde beſchloſſen,
die Regentſchaftsvorlage, an eine Kommiſſion von 28 Mitgliedern
zu verweiſen; gleichzeitig wurde über die Perſonen der
Ausſchuß=
mitglieder eine Einigung erzielt. — Dem „Bayeriſchen Kurier=
zu=
folge findet die Beiſetzung der Leiche des Königs durch den Erz
biſchof von München=Freiſing ſtatt; an den Trauerakt ſchließt ſich
die Totenvigilie an. Am Montag um 10¼ Uhr findet der
Trauer=
gottesdienſt mit Requiem in der Michaelskirche ſtatt.— Prinz.
Wil=
helm von Preußen traf am 17. in München ein, um nach
Reichen=
hall zu reiſen. - Die Königin Iſabella reiſte am 17. nach Varis.
Nachdem die Wiener „Preſſer ein angebliches Gutachten des
Leibarztes des Königs Ludwig, Schleiß=Löwenfeld, veröffentlicht,
worin behauptet wurde, der König ſei nicht irrſinnig, und
gleich=
zeitig mitgeteilt war, die =Allgem. 8tg.- hätte das Gutachten nicht
aufnehmen wollen, beſtreitet die „Allgem. 3tg. auf das
Entſchie=
denſte, ein ſolches Gutachten erhalten zu haben. Der „Bayeriſche
Kurier' iſt von Geheimerat Schleiß ermächtigt zu erklären, er wiſſe
nichts von einem ſolchen Gutachten, es liege eine grobe
Myſtifi=
kation vor.
Dr. v. Gudden glaubte ſich in ſeinem Gutachten über die
Geſchichte der Krankheit König Ludwigs II., welche ſich um
20 Jahre zurückverfolgen läßt, zu dem ganz beſtimmten Schluß
be=
rechtigt, daß man hier einen Fall, nicht etwa von einer
Geiſteskrank=
heit, die heilbar wäre, ſondern von eigentlicher Verrücktheit vor ſich
hat, von unbedingt unheilbarer Verrücktheit, einen Fall, ganz und
gar übexeinſtimmend mit der Krankheit, von welcher des Köngs
Bruder, Prinz Otto, heimgeſucht iſt. Die Krankengeſchichte König
Ludwigs weiſt von jener Zeit an, da er, 1867, ſeine Reiſe durch das
Land abbrechen mußte, weil er die Scheu, Menſchen zu ſehen und
gar mit ihnen zu ſprechen, ſelbſt nach genoſſenem Champagner nicht
mehr überwinden konnte, bis auf die letzten Tage eine ſozuſagen
logiſche Entwickelungskette auf, in welcher kein einziges Glied fehlt.
Der Fall des Königs Ludwig iſt nach dem Gutachten des Dr.
Gudden wegen dieſer Regelmäßigkeit der Symptome ein geradezu
thpiſcher zu nennen, ein ſolcher, bei welchem für den Pſychiatriker,
auch wenn derſelbe nicht ſomohl nach dem Augenſchein als nach
Berichten Dritter zu urteilen hat, nicht einen Augenblick ein Zweifel
aufkommen kann. In den dem Dr. Gudden vorgelegten Berichten
wird beſtätigt, daß der König ſchon ſeit langem „bald vernünftige,
bald närriſche Stunden hatte, daß aber der letzteren in jüngſter Zeit
immer mehr wurden.” Der König erging ſich zuletzt in immer
häufigeren, manchmal lebensgefährlichen Mißhandlungen ſeiner
Um=
gebung. „Dieſer Zug allein hat noch gefehlt, dieſer Zug ſchließt
das Bild völlig ab,' ſpricht ſich Dr. v. Gudden aus, ſeitdem ihm
vom Leibdiener des Königs berichtet worden, daß derſelbe ihm
jeden Augenblick geſagt habe, da oder dort liege etwas auf dem
Boden; der Diener wußte ſich in dieſen Fällen immer weniger zu
helfen. Denn, wenn er ſich nicht bückte, um den angeblich
daliegen=
den Gegenſtand aufzuheben, ſo wurde der König wütend; bückte er
ſich aber, ſo wollte der König den aufgehobenen Gegenſtand ſehen.
Mit der Beſtätigung dieſer letzteren Hallunzination ſchließt Guddens
Bericht und Gutachten über die Krankengeſchichte König Ludwigs.
Die öffentliche Schauſtellung der Königsleiche in der alten
Schloßkapelle begann Dienſtag früh um 8 Uhr. Die Anordnungen
der Behörde gegenüber dem ungeheuren Andrang des Publikums
aus Stadt und Provinz ſind gänzlich unzureichend. Sämtliche
Thore des Reſidenzſchloſſes ſind feſt verſchloſſen. Jede Viertelſtunde
werden durch Oeffnung zweier gegenüberliegender Schloßthore
unge=
fähr je 200 eingelaſſen, wodurch unter der nach Tauſenden
zühlen=
den harrenden Volksmenge ein unbeſchreibliches Gedränge mit
Schreien und Jammerrufen halb erdrückter Leute ſtattfindet.
Sol=
daten mit aufgepflanztem Bajonett, welche die Ordnung halten
ſollen, vermehren das Gedränge nur noch. Wahrſcheinlich werden,
wofern die Behörde nicht eine ungehinderte Defiliercour ſchleunigſt
einführt, Unglücksfälle geſchehen.
Der chineſiſche Kaiſer hat dem jetzigen und dem früheren Admi=
M 116
1489
ralitätschef. v. Caprivi und v. Stoſch, ſechs höheren Räten der
deutſchen Admiralität und einem Baubeaufſichtiger wegen deren
verdienſtlicher Teilnahme bei Ausführung der beim Stettiner „
Vul=
can' erbauten chineſiſchen Kriegsſchiffe den Orden des doppelten
Drachen in entſprechender Rangabſtufung verliehen.
Schweiz. Der Nationalrat, auf deſſen Tagesordnung am 5. der
Handelsvertrag mit Deutſchland ſtand, vermied auf Antrag der
Zolltarifkommiſſion jede Diskuſſion dieſer Frage und nahm blos
Akt von der bundesrätlichen Note an die Reichsregierung betreffend
Unterhandlungen zum Zweck einer Abänderung des beſtehenden
Handelsvertrages.
Nachdem am 15. mittags in Zürich vor der Hauptwache ein Auflauf
ſtattgehabt wegen der Verhaftung zweier tumultierender ſtreikender
Schloſſer, entſtand abends 7 Uhr bei der Ueberführung eines
Schloſ=
ſers zum Gerichtshaus ein großer Auflauf. Die mit Pflaſterſteinen
bombardierte Polizeieskorte feuerte ſcharf, verwundete zwei Knaben
und tötete einen Tiſchler. Die Polizeiwache wurde von der Menge
belagert, worauf die Polizei den Platz mit gefälltem Bajonnette
ſäuberte. Das Militär iſt in der Kaſerne konſigniert. Der
Stadt=
rat und die Regierung traten zuſammen, um der etwaigen
Wieder=
holung tumultuariſcher Auftritte rechtzeitig vorzubeugen.
Heſterreich=Angarn. In Peſt wurden während der
Pfingſtfeier=
tage die Verhandlung gegen die auf der Kerepeſerſtraße
eingefange=
nen Excedenten fortgeſetzt. 237 Perſonen wurden zu Strafen von
drei bis acht Tagen verurteilt, zwei wurden freigeſprochen. Die
Verurteilten traten die Strafen ſofort an. Die Feiertage ſind ruhig
verlaufen.
Frankreich. Einem Telegramm aus Saigon vom 16. zufolge
wurde in Thanhold ein Kapitän und ein Lieutenant durch vergiftete
Pfeile getötet. In Annam haben neuerdings wieder
Niedermetze=
lungen von Chriſten ſtattgefunden. Die Aufſtändiſchen zündeten
einige Dörfer in der Umgegend von Touranes an.
Die Ausweiſung der Thronprätendenten aus Frankreich drohl
plötzlich in dem Senate ein ungeahntes Hindernis zu finden. Am
Dienstag wählten die Bureaux des Senats die Kommiſſion zur
Vorberatung der Prinzenvorlage und ergab ſich, daß ſechs
Kom=
miſſionsmitglieder Gegner und nur drei Mitglieder für die
Aus=
weiſung der Prinzen ſind. Die Geſamtabſtimmung in den Bureaux
ſelbſt ergab 116 Stimmen gegen und 109 Stimmen für die
Vor=
lage und ſind mithin deren Chancen im Senate ſehr ungünſtige,
indeſſen ſteht zu erwarten, daß ſich die genannte Körperſchaft unter
dem Drucke der öffentlichen Meinung wohl zum Anſchluſſe an das
Kammervotum in der Prinzenfrage noch wird entſchließen müſſen.
Engkand. Die engliſche Wahlbewegung hat mit dem
Wahl=
manifeſt Gladſtone's an ſeine Wähler in Midlothian eine
energi=
ſchere Förderung erfahren. Das Manifeſt iſt ganz und gar der
Verteidigung der iriſchen Politik Gladſtone's gewidmet und legt in
unzweideutiger Weiſe dar, daß der engliſche Premier nicht geſonnen
iſt, von ſeinen auf Irland bezüglichen Plänen auch nur um ein
Jota zurückzuweichen. Offenbar wird dieſe Kundgebung den
Mittel=
punkt der ganzen Wahlcampagne bilden und mit berechtigter
Span=
nung darf man deren Ausgang entgegenſehen.
Einem New=Yorker Telegramme zufolge ſagt ODonovan Roſſa,
daß infolge von Gladſtones Niederlage die Beiträge für
Dynamit=
zwecke wieder beginnen. Der =United Jriſhman veröffentlicht einen
zwei Spalten langen Aufruf der feniſchen Brüderſchaft.
Holland. Bei den Wahlen für die zweite Kammer ſind alle
ſieben in Amſterdam aufgeſtellten liberalen Kandidaten mit großer
Mehrheit gewählt worden.
Belgien. Die am Pfingſtmontag ſtattgefundenen Stichwahlen
zur belgiſchen Deputiertenkammer ſind in Verviers und Mons für
die Liberalen günſtig verlaufen, da hier deren Candidaten
wieder=
gewählt wurden, dagegen verloren ſie in Charleroi ihren bisherigen
Sitz. Die neue Kammer wird im Ganzen 98 Katholiken und 40
Liberale und Radicale, zählen, ſo daß alſo das clericale Miniſterium
Bernaert in derſelben über eine geradezu erdrückende Mehrheit
ver=
fügt; eine Wendung zu Gunſten des Liberalismus muß für die
nächſten Jahre als ausgeſchloſſen betrachtet werden.
In Flenu ſtreiken 2500 Kohlenarbeiter. In Quaregnon wurden
die Arbeiter durch eine große Schaar Streikender genötigt, die
Ar=
beit niederzulegen; doch wurden die Streikenden durch Gendarmerie
verhindert, weiterzugehen.
Der Gouverneur von Hennegau reiſte nach den von
Arbeits=
einſtellungen bedrohten Diſtrikten ab. Eine Eskadron Lanciers iſt
nach Hornu abgegangen, eine zweite Eskadron geht demnächſt nach
Quaregnon ab.
Itakten. Der unmittelbar nach dem Pfingſtfeſte erfolgte
Zu=
ſammentritt des neugewählten italieniſchen Parlaments hat zunächſt
eine Darlegung der Orientpolitik des Kabinets Depretis gebracht.
Aus dem hierüber veröffentlichten Grünbuche geht hervor, daß
Ita=
lien aufrichtig mit zur Beilegung der jüngſten Orientkriſis
mitge=
wirkt hat. Weiter empfiehlt das Grünbuch als erſprießlichſte
ila=
lieniſche Mittelmeerpolitik das Einvernehmen Italiens mit England
und Frankreich.
Hpanien. Die Regierungsblätter geben erſtlichen Beſorgniſſen
wegen eines karliſtiſchen Putſches Raum. Man bemerkt, daß in den
baskiſchen Provinzen viele junge Leute im Alter von 15 bis 20
Jah=
ren ihr Domizil verlaſſen, ohne daß man=wüßte wohin ſie ſich
be=
geben und die Wahrſcheinlichkeit liegt allerdings nahe, daß ſie ſich
an verſteckten Punkten zur Bandenbildung ſammeln. Die
Regie=
rungsbehörden in den baskiſchen Provinzen ſind angewieſen, das
Treiben der Karliſten ſorgfältig zu beobachten, auch die
Komman=
deure der dortigen Regimenter haben auf einen eventuellen Putſch
bezügliche Inſtruktionen erhalten.
Buſgarien. Entgegen anderweitigen Nachrichten wird aus
Sofia gemeldet, die Thronrede, mit welcher Fürſt Alexander die
Sobranje eröffnet hat, konſtatiere ausdrücklich, daß die Union
zwi=
ſchen Bulgarien und Oſtrumelien derzeit noch keine vollſtändige ſei.
Auſtrakien. Der franzöſiſche Transportdampfer „Dives: kam
mit Truppen am 1. Juni bei den Neuen Hebriden an; die
franzö=
ſiſche Flagge wurde dort gehißt. Der Kapitän der dort liegenden
britiſchen Goelette „Undine= und der Kommandant des franzöſiſchen
Schiffes beſuchten einander.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Juni.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 17, enthält:
Bekanntmachung der Ergebniſſe der Verwaltung der Civildiener=
Witwenkaſſe von 1883184 und 1884185. 2 Ueberſicht der von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz für das Jahr 188687
ge=
nehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Kommunalbedürfniſſe in
den Gemeinden des Kreiſes Mainz. 8) Ueberſicht der von Großh.
Miniſterium des Innern und der Juſtiz genehmigten Umlagen zur
Beſtreitung von Bedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Oppen=
heim in der Zeit vom 1. April 1886 bis dahin 1887. 4)
Namens=
veränderungen. 5) Konkurrenzeröffnungen. 6) Berichtigung.
Die Darmſt. 8tg. ſchreibt: Nachdem zwiſchen der Großh.
Regiernng und der Römiſchen Kurie eine Verſtändigung über die
Ernennung des Domkapitulars Dr. Haffner zum Biſchof von Mainz
vorausgegangen war, hat Seine Heiligkeit der Papſt nach einer
Mitteilung des Kardinal=Staatsſekretärs Jacobini an das
Dom=
kapitel zu Mainz vom 11. d. M. den bisherigen Domkapitular Dr.
Haffner zum Biſchof von Mainz ernannt.
1. Am Dienstag tagte hier in den ſchönen Räumen des
Saal=
baues die alljährlich am 3. Pfingſtfeiertage ſtattfindende
Verſamm=
lung der mittelrheiniſchen Aerzte. Obgleich der Himmel
1490
4
alle Schleußen geöffnet hatte, fanden ſich doch zahlreiche Teilnehmer
von nah und fern ein. Um 1 Uhr begann die wiſſenſchaftliche
Sitzung. Von den angemeldeten 15 Rednern kamen bei der knapp
zugemeſſenen Zeit nur 8 zum Wort. Es ſprachen die Profeſſoren
Fiſcher=Straßburg, Weigert Frankfurt a. M. Czerny=Heidelberg,
Kehrer=Heidelberg, Kaltenbach=Gießen Privatdocent Seifert=
Würz=
burg, Dr. Biedert=Hagenau, Dr. Koͤrner=Frankfurt a. M. Zum
Schluß widmete Dr. Broſius aus Bendorf warme Worte dem
Ge=
dächtnis des auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen
Kollegen Dr. v. Gudden. Die Anweſenden ehrten ſein Andenken
durch Erheben von den Sitzen. Die Präſenzliſte ergab 107 Namen,
darunter zahlreiche Profeſſoren aus den benachbarten
Univerſitäts=
ſtädten. In dem Sitzungslokal war eine kleine Ausſtellung
veran=
ſtaltet: die Firma Merck von hier zeigte eine Serie neuer
pharma=
ceutiſcher Präparate, die Firma Blänsdorf Nachfolger aus
Frank=
furt a. M. elektriſche Apparate, unter denen ganz beſonders die zur
Beleuchtung der Körperhöhlen dienenden die Aufmerkſamkeit auf ſich
zogen. Dr. Gutſch aus Karlsruhe demonſtrierte ſeine aſeptiſchen
Inſtrumente und Operationzzimmereinrichtungen. Julius Wolff
aus Groß=Gerau hatte ſeinen Freiluftathmer an einem der
Saal=
fenſter angebracht. Als nächſtjähriger Verſammlungsort wurde auf
Einladung der dortigen Aerzte Bad Soden beſtimmt. Nachdem
noch Dr. Kraus von hier die Reſultate ſeiner Behandlung
rhachi=
tiſcher Unterſchenkelverkrümmungen den Kollegen zur Beurteilung
vorgeſtellt hatte, begann um 4 Uhr das Diner.
Das erſte Hoch auf Kaiſer und Großherzog brachte Dr. Schäfer
aus. Dr. Neidhart feierte in kurzer Rede das dreißigjährige
Be=
ſtehen des mittelrheiniſchen Vereins und ſchloß mit einem vivat
floreat, crescat. Dr. Birnbaum gedachte der Damen. Der Geſang
launiger Feſtlieder, darunter ein von Dr. Neidhart verfaßtes, brachte
die Geſellſchaft ſehr bald in eine gehobene Stimmung. Erſt gegen
8 Uhr trennte man ſich und die Eiſenbahn entführte wieder die
zahlreichen Gäſte, bei denen der Tag hoffentlich in gutem Andenken
bleiben wird. Das Eſſen war recht gut und machte der Küche
des Herrn Reſtaurateur Ernſt alle Ehre.
Der Tapetenfabrik von C. Hochſtätter und Söhne wurde
am Mittwoch ein Beſuch von Studierenden der königl. bayeriſchen
techniſchen Hochſchule in München unter Führung ihrer Herren
Profeſſoren abgeſtattet, um Einſicht dieſes ſo ſehr intereſſanten
Kunſt=
induſtriezweiges zu nehmen. — Dieſelben wohnten im Darmſtädter
Hof und ſetzten geſtern früh ihre Excurſion nach dem feſtgeſtellten
Programm nach Mannheim, Heidelberg, Stuttgart fort.
Der Bürgerverein und die Geſellſchaft Eintracht haben
die Abſicht, Sonntag den 4. Juli einen Ausflug nach Wiesbaden
und deſſen ſchöner Umgebung zu unternehmen.
Mainthal=Sängerfeſt. Das Programm für das am
Sonntag den 27. d. M., nachmittags im Saalbau ſtattfindende
Feſt=
konzert lautet wie folgt: 1) Tannhäuſer=Ouvertüre (Kapelle des
1. Großh. Infanterieregiments Nr. 115).
2) Anſprache des
Vor=
ſitzenden des Feſt=Ausſchuſſes Herrn Oberbürgermeiſter Ohly.
Die Ehre Gottes in der Natur von Beethoven (Geſamtchor).
4) Morgengruß von Kreutzer (Spezialchor des Vereins Liederkranz
zu Amorbach). 5) Vom Rhein von Max Bruch (Spezialchor der
Hanauer Vereine). 6) Frühlingsluſt von Abt (Spezialchor der
Offen=
bacher Vereine). 7) Nocturno von Blum (Geſamtchor). 8)
Rhein=
ſage von Ecker (Spezialchor der Darmſtädter Vereine). 9) Warnung
vor dem Rhein von Nils Gade (Spezialchor der Aſchaffenburger
Vereine). 10) Im Mürzthal von Schmölzer (Spezialchor des
Ver=
eins Sängerbund zu Eiſenbach). 11) Spezialchor des Vereins
Lie=
derkranz zu Friedberg. 12) Der deutſche Rhein von Neeb (
Geſamt=
chor). Am abend folgt ein Inſtrumentalkonzert der Kapelle des
1. Großh. Infanterie=Regiments Nr. 115.
In die Pfennigſparkaſſe zu Darmſtadt können am
nächſten Samstag für die beiden ausgefallenen Zahltage
nachträg=
liche Einlagen gemacht werden. Im April wurden 418175 M.
und im Mai 646255 M. eingelegt.
Geſtern vormittag 6 Uhr zeigte das Thermograph am
hie=
ſigen Kataſteramt nur 70 C. bei SW.
Das Jubiläums=Stipendium der Bank für Handel
und Induſtrie und der Bank für Süddeutſchland im Betrag von
700 M. wurde für dieſes Jahr dem Herrn Ludwig Frohnhäuſer
aus Biedenkopf, Studierender der Maſchinenbauſchule an der
tech=
niſchen Hochſchule, erteilt.
V Vermißt wird ſeit vorgeſtern eine in der Ernſt=Ludwigsſtraße
wohnhafte ältere Frau. Nach ihren Aeußerungen zu ſchließen dürfte
dieſelbe einen Selbſtmord begangen haben.
- Geſtern vormittag
gegen 11 Uhr hat ſich ein in der Schwanenſtraße wohnhafter
Zim=
mermeiſter in ſeiner Gartenhütte erſchoſſen. Motive unbekannt.
Die General=Verſammlung der Geſellſchaft für
Verbreitung von Volksbildung findet wie ſchon erwähnt, am
27. und 28. Juni in Wiesbaden ſtatt. Das Programm iſt
folgen=
des: Samstag, 26. Juni, abends 8½ Uhr, geſellige Vereinigung
und Begrüßung der Gäſte ſeitens des Lokalkomitees im Viktoria=
Hotel; Geſangvorträge des Lehrergeſangsvereins. Sonntag, 27. Juni:
116
Morgens 6 Uhr: Konzert Beſichtigung der Quellen ꝛc; 8 Uhr
Ausſtellung in der Gewerbeſchule: 9 Uhr: Sitzung des Zentralaus
ſchuſſes im Viktoria=Hotel; 10½ Uhr: Erſte Haupt=Verſammlun,
daſelbſt. Verhandlungsgegenſtände: 1. Thätigkeitsbericht, erſtattel
durch den Generalſekretär Herrn Dr. Paul Wislicenus; 2.
Rech=
nungsbericht über das Jahr 1885, erſtattet vom Schatzmeiſter, Herry
Kommerz.= und Admiralitätsrat a. D. Dr. W. Abegg; 3. Wahl de=
Rechnungsreviſions=Kommiſſion; 4. „Hauswirtſchaftliche Ausbildung
und Erziehung der Mädchen der weniger bemittelten Volksklaſſen
Referenten: Frau Prof. Weber in Tübingen und Herr David
Peter=
in Neviges. 5. „Die Ausbildung für das Handwerk.” Referenten
Die Herren Oberlehrer Lautz und Prof. Dr. Freſenius in
Wie=
baden. 6. „Was iſt bisher für die Verbeſſerung der Volkslektür
geſchehen, und was muß dafür geſchehenzu Referent: Herr Dr
Fränkel in Berlin. 7. „Wie können die Vorträge der
Bildungsverein=
weiteren Kreiſen zugänglich gemacht werdenzu Referent: General
ſekretär Hr. Dr. Wislicenus in Wiesbaden. Nachmittags 3½ Uhr.
Feſteſſen im Saale des Viktoria=Hotels. Nachmittags 6 Uhr:
Spazie=
gang auf den Neroberg. — Montag, 28. Juni: Morgens 1 Uhr=
Beſuch des Muſeums ꝛc. Morgens 9 Uhr: Zweite Hauptverſamm
lung. Fortſetzung und Schluß der Tages=Ordnung der Generalver
ſammlung. Nachmittags 2¾ Uhr: Fahrt nach Mainz zur
Beſich=
tigung des germauiſchen Muſeums und des Domes. Abends 7 Uhr:
Gartenfeſt mit Feuerwerk in den Kuranlagen.- Dienstag: 29. Juni,
Morgens 8 Uhr 50 Min.: Feſtfahrt mit Muſik (von Biebrich aus
mit Dampfboot) nach Aßmannshauſen, Niederwald, Nationaldenkmal
Rüdesheim; abends 7 Uhr Rückfahrt mit Dampfboot. In Biebrich
bengaliſche Beleuchtung des Schloſſes.
88 Pfungſtadt, 16. Juni. Die Feiertage verliefen in
ſchönſter, ruhigſter Weiſe. Geſtern abend nun kam es in einer
Wirtſchaft bei Tanzmuſik zu einer tüchtigen Schlägerei, wobei es
blutige Köpfe und leichte Verletzungen abſetzte. Auch hat ein ſon
harmloſer, braver Menſch, welcher mit ſeiner Schweſter auf de=
Straße ging, zwei Stiche in den Rücken erhalten, welche jedoch nich
lebensgefährlich ſind. Der Thäter iſt bekannt und zur Anzeige ge
bracht, auch die Raufbolde der oben gemeldeten Schlägerei werder
der gerechten Strafe nicht entgehen.
Die hieſige Bahnſtrecke iſt nun vollends in Arbeit genommen,
die neu errichtete Kantine lockte die Feiertage viele Schauluſtige nach
dorten.
Der Ried=Modau Zweigverein der Guſtav=Adolf=
Stiftung=
feiert nächſten Sonntag, nachmittags 2 Uhr, ſein Jahresfeſt ir
der Kirche zu Erfelden; Feſtprediger iſt Herr Pfarrer Trümper
aus Darmſtadt.
Die Vorbereitungen für die Fahnenweihe des hieſigen Geſang
vereins „Sängerluſt; am 11. Juli ſchreiten rüſtig vor. Da=
Komits hält wöchentlich ſeine regelmäßigen Sitzungen. Viele aus
wärtigen Vereine haben ihre Mitwirkung zugeſagt.
Mainz, 17. Juni. Hur Feier der Konſekration des neue:
Biſchofs wird ein für dieſen Zweck zuſammengetretenes Komits
di=
nötigen Vorbereitungen treffen um den Tag feſtlich zu begehen
Der offizielle Name des Biſchofs wird Paulus Leopoldus ſein
Kaſtel, 16. Juni. Ueber die bekannte Holzhandlung Vette=
und Vieten iſt heute das Konkursverfahren eröffnet worden.
8t. Frankfurt, 17. Juni. Mittwoch den 23. d. findet da=
Benefizkonzert des Leiters unſerer 8oolog. Garten=Kapelle, des
Herrn Keiper, ſtatt.-
Verſchiedene muſikaliſche Genüſſe ſtehe:
uns für demnächſt in Ausſicht, ſo kommt eine Negerkapelle her,
welche zur Zeit im Garten des Hotel Daſch in Wiesbaden konzer
tiert. Hoffentlich heißt es von ihr nicht „Wehe, wenn ſie
losge=
laſſen;. Sodann dürfte die Kapelle des Belgiſchen Regiments der
„Guides; (60 Mann ſtark) kommenden Monat hier konzertieren
8t. Bäderfrequenz. Aachen 10860. Baden=Baden 16 390.
Brückenau 70. Ems 3668. Homburg 2097, Kiſſingen 3230. Kreuz
nach 1272. Münſter a. St. 404. Nauheim 1386. Schlangenbad
192. Schwalbach 821. Soden i. T. 866. Weilbach 36. Wies=h
baden 28145.
(6158
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten hiermit die traurige
Nachricht, daß mein innigſtgeliebter Gatte
Ludwis Frank
geſtern Abend 8 Uhr nach langem, ſchwerem Leiden ſanft
dem Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau, Eltern und Schwiegereltern.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.