Darmstädter Tagblatt 1886


08. Juni 1886

[  ][ ]

die Ay=!
en 9
aren.

149.

PALusbuustzpCIvN

149.
Jllyrgaug.

Wbonnementspreis!½.
hertelährlich 1 Mark 50 Pf. inc.
ringerlohn. Auswärts werden von
Nen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufſchlag.

Grag= und Anzeigebſatt.)
1
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
n Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonzen=Expeditionen

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

48 109.

Dienstag den 8. Juni.

1886.


Be kan ntmachu ng.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schiepplatz bei Griesheim.
Die nachſtehend abgedruckte Zeiteintheilung für die Schieß=Uebungen der 13. Königlich Württembergiſchen Artillerie=
brigade
auf dem Schießplatz bei Griesheim bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 5. Juni 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[5773
Zeit=Eintheilung
für die Schießübungen der 13. Artillerte=Brigade (Kgl. Württemb.) für 1886.

Datum.

ienstag
Nittwoch:
ſnnerstag
citag
Kmstag
Jonntag
7ontag

enstag
ſittwoch.
onnerstag
her kreitag
Zamstag
ſchaftlaͤ hsonntag
wie=Montag
dienstag
Rittwoch
hein Pſoonnerstag
rſonehkrreitag
ſei, di Samstag!
Leben Honntag
ſontag
vorbeſſienstag
innig Rittwoch
rn de
derſelbe bomerstag
reitag
Parte= Lamstag
Pro'ſonntag
der Montag
ſienstag
littwoch
Fragel Ponnerstag.
koͤnner

Feldartillerie=Regiment Nr. 13.

Eintreffen auf dem Schießplatz.
Dispoſition.
Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
2. Unterrichtsſchießen.
Ruhe.
Dispöſition.
3. Unterrichtsſchießen.

Dispoſition.
4. Unterrichtsſchießen.
Exerziren.
Ruhe.
5. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
1. kriegsm. Schießen in der Batterie.
Dispoſition.
2. kriegsm. Schießen in der Batterie.
Dispoſition.
Ruhe.
1. kriegsm. Schießen in der Abthlg.
Dispoſition.
2. kriegsm. Schießen in der Abthlg.

Feldartillerie=Regiment Nr. 29.

Eintreffen auf dem Schießplatz.
1. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
2. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
Ruhe.
3. Unterrichtsſchießen.
Exerzieren.

4. Unterrichtsſchießen.
Dispoſition.
5. Unterrichtsſchießen.
Ruhe.
Dispoſition.
1. kriegsm. Schießen in der Batterie.
Exerzieren.
2. kriegsm. Schießen in der Batterie.
Dispoſition.
1. kriegsm. Schießen in der Abthlg.
Ruhe.
Dispoſition.
2. kriegsm. Schießen in der Abthlg.
Dispoſition.

Exerzieren.
Inſpieirung der beiden Feldartillerie=Regimenter.
Ruhei
Dispoſition.
Preisſchießen.
Verladen.
Abfahrt.

Dispoſition.

Ruhe.
Preisſchießen.
Dispoſition.
Verladen.
Abfahrt.

Fußartillerie=Pat. Nr. 13.

Eintreffen auf dem Schießplatz.
Laboriren, Tag Batteriebau.
1. lgeſchützw.) Unterrichtsſchießen.
72..

3.
7
Ruhe.


4. l3ugw.) Unterrichtsſchießen.
Einrichtung des Batterie=Depots und
Nachtbatteriebau.
5. lzugw.) Unterrichtsſchießen.
6. (zugw.) Unterrichts=u. Nachtſchießen.
Dispoſition.
Ruhe.
1. (batteriew) kriegsm. Schießen.
2.

Dispoſikion.
3. (hatteriew.) kriegsm. Schießen.
4.



5.


Ruhe.
6. (batteriew.) kriegsm. Schießen.



½.



Inſpicirung.
Dispoſition.
Dispoſition.
Ruhe.
kriegsm. Schießen im Bataillon.
Preisſchießen.
Batterien=Einebnen.
Abfahrt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Fuſtiz hat dem Senat der Königlich Preußiſchen Akademie der Künſte
Berlin die Erlaubniß ertheilt, die Looſe einer bei Gelegenheit der Jubiläums=Kunſtausſtellung in Berlin zu veran=
361

[ ][  ][ ]

N 10,
1394
ſtallenden Verlooſung ausgeſtellter Gemälde, Sculpturen, Aquarellen, Kupferſtiche, Radirungen, Werke der Plaſik ꝛc., inner=
halb
des Großherzogthums za vertreiben.
Es werden 500000 Looſe 1 Mk. ausgegeben.
Darmſtadt, den 1. Juni 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6774
v. Marquard.

B e k a n n t m a ch u n,
Die am 22. v. Mts. für die Hügelftraße von der Carls. bis zur Schützenſtraße angeordnete Sperre wird hiermit:
aufgehoben.
Darmſtadt, den 4. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(5775
Haas.


B e k a n n t m a ch u n g.
Laut Bekanntmachung der Königlich Sächſiſchen Kreishauptmannſchaft zu Zwickau vom 28. Mai 1886 iſt auf= Grund,
der 88 11 und 12 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie;
das mit den Worten: Nürnberg, im März 1886. Die vereinigten Schuhmacher Deutſchlands entbieten allen Kollegen, die
dieſes Blatt empfangen, den beſten Gruß' beginnende, im Verlag von W. Bock in Gotha und Druck von W. Vockroth da=
ſelbſt
erſchienene Flugblatt verboten.
Darmſtadt, den 4. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.


6776
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Nach 8 4 der Poligei=Verordnung vom 8. November 1856, betr. die Reinhaltung und Wegſamkeit der Straßen, ſind
die Hausbeſitzer verpflichtet, bei anhaltend heißer und trockener Witterung auf Anfordern der Polizeibehörde Banquet und
Straße vor ihren Hofraithen bis zur Mitte der Fahrbahn täglich zweimal und zwar Morgens zwiſchen 6 und 7 Uhr, Abends
zwiſchen 7 und 8 Uhr mit Waſſer begießen zu laſſen.
Die vorſtehende Beſtimmung bringen wir mit dem Anfügen in Erinnerung, daß diejenigen Hausbeſitzer, welche der=
diesbezüglichen
Aufforderung nicht pünktlich entſprechen, nach 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs mit Geldſtrafe bis zu
60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden.
Die einmalige Aufforderung Seitens der Polizeirevierbeamten behält ihre Gültigkeit für die ganze Dauer der betr.
Periode anhaltend heißer und trockener Witterung.
Darmſtadt, den 7. Mai 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
4723
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Dampfſtraßenbahn Darmſtadt-Eberſtadt=-Griesheim betreffend.
Nachdent der Bauverwaltung für Erbauung einer Dampfſtraßenbahn nach Eberſtadt und Griesheim geſtattet worden iſt,
von der Fahrbahn der von der Dampfſtraßenbahn durchlaufenen Rhein= und Neckarſtraße zur Schienenlegung und Lagerung
von Material einen Raum von höchſtens 4 Meter zu benutzen, ſehen wir uns für Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicher=
heit
in den genannten Straßen für die Dauer der Herſtellungsarbeiten an der qu. Bahn zu nachfolgenden Beſtimmungen
veranlaßt:
1) diejenigen Theile der genannten beiden Straßen, in welchen an der Schienenlegung gearbeitet wird, werden jeweilsl

für ſchweres Fuhrwerk völlig geſperrt. Ausgenommen ſind nur diejenigen ſchweren Fuhrwerke, welche an einem inner=
halb
des abgeſperrten Straßentheils belegenen Hauſe anhalten müſſen.

2) Reiter, ſowie alle leichten Fuhrwerke können auch die für ſchweres Fuhrwerk jeweils abgeſperrten Straßentheiletk
nach wie vor paſſiren. Dieſelben ſind jedoch auf das Strengſte gehalten da, wo die Herſtellungsarbeiten die Mitte derh
Straße einhalten - wie auf der Rheinſtraße - ſtets auf der rechten Seite der Straße, in der Fahrrichtung gerechnet, zul
fahren, bezw. zu reiten. Wir bemerken, daß Seitens der Bahnbauverwaltung an den Stellen, wo ſich die Arbeiten auf der
Straßenmitte halten, zu beiden Seiten die Fahrbahn in einer Breite von 3 Meter frei gelaſſen werden muß.
Zuwiderhandelnde werden empfindlich beſtraft.
Darmſtadt, den 3. Juni 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
677
Haas.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir finden uns veranlaßt, die nachſtehenden Beſtimmungen mit dem Anfuͤgen in Erinnerung zu bringen, daß die Schutz,
mannſchaft angewieſen iſt gegen Zuwiderhandelnde unverzüglich Anzeige zu erheben.
I. Polizeiſtrafgeſetz Art. 271.
Hinſichtlich des Ausweichens der Fuhrwerke und Reiter ſind folgende Beſtimmungen zu beobachten:
1) alle Fuhrwerke, beſetzte oder leere Chaiſen, beladene oder leere Wagen, welche ſich auf öffentlichen Wegen be=
gegnen
, müſſen, inſofern es die Beſchaffenheit und Breite der letzteren geſtatten, einander zeitig zur Hälfte rechts ausweichen,
d. h. rechts auf die Seite ſo weit einlenken, daß für das andere Fuhrwerk die Hälfte der Fahrbahn frei bleibt.
2) Geſtattet die Beſchaffenheit des Wegs das Ausweichen nicht, ſo muß derjenige Leiter eines Fuhrwerks, welcher den
ihm entgegenkommenden Wagen zuerſt bemerken kann, an einem ſchicklichen Orte ſo lange mit ſeinem Fuhrwerke halten, bis
das andere Fuhrwerk vorübergefahren iſt.

[ ][  ][ ]

K109
139.
5) Bei dem Vorbeifahren nach einerlei Richtung, welches überhaupt nur dann, zvenn der Weg das Ausweichen geſtattet,
zuläſſig iſt und nur mit der gehörigen Vorſicht geſchehen darf, muß der Leiter des zurückbleibenden Wagens auf die rechte
Seite ſo ausweichen und langſam fahren, daß das andere Fuhrwerk auf der anderen Seite vorbeifahren und auf die Mitte
der Fahbrahn gelangen kann. Das Vorbeifahren im Jagen und das Wettfahren iſt ganz unterſagt und das Vorbeifahren
von ſchwer geladenem Fuhrwerke nach einerlei Richtung nur im Schritt geſtattet.
Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften dieſes Artikels werden mit 35 Kr. bis 5 Gulden beſtraft.
ll. Strafgeſetzbuch 8 366:
Mit Geldſtraſe bis zu 60 Mk. oder mit Haſt bis zu 14 Tagen wird beſtraſt:
3) wer auf öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen das Vorbeifahren Anderer muthwillig verhindert.
Wir empfehlen daher allen Leitern von Fuhrwerken zur Vermeidung von Strafen auf den Straßen ſtets rechts zu
fahren, wenn ein anderes durch die Verhältniſſe nicht nothwendig geboten erſcheint.
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die vom Hauſe Marktplatz Nr. 4 ab auf der Weſtſeite des Marktplatzes
nach dem Ernſt=Ludwigsplatz und die auf der Oſtſeite des letztgenannten Platzes hinziehende Fahrſtraße, ſowie die längs des
Schloßgrabens von der Rhein= bis zur Zeughausſtraße hinziehende Fahrſtraße für Fuhrwerke und Reiter bis auf Weiteres
geſperrt.
Die unterm 6. I. Mts. für die Schloßgaſſe verfügte Sperre wird hiermit aufgehoben.

Darmſtadt, den 28. Mai 1886.

Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
(5549

Bekanntmachung.
Die Berichtigung der im Monat April gerichtlich erkannten Forſt= und Feld=
ſtraſen
hat in den erſten 25 Tagen des Monats Juni und zwar mit Ausſchluß
des 12., 13. und 14, jeden Vormittag von 8-12 Uhr, bei Großh. Diſtricts=
Einnehmerei Darmſtadt zu geſchehen, widrigenfalls das mit Koſten für die
Schuldner verbundene Beitreibungsverfahren eingeleitet wird.
Auf Erſuchen der gedachten Großh. Diſtricts=Einnehmerei bringen wir dies
hiermit zur öffentlichen Kenntniß.
Darmſtadt, den 7. Juni 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(5778
Bekanntmuachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 31. Mai d. Js. werden nachſtehende Immo=
bilien
der Frau Wilhelm Schäfer Wittwe und deren Kinder:
Flur I. Nr. 1818⁄₁₀o. OMeter 212 Hofraithe Friedrichsſtraße,
I. 18164⁄o0.
210 Grabgarten daſelbſt,
Mittwoch den 9. Juni 1886, Vormittags 11 Uhr,
zum dritten und letzten Male mit unbedingtem Zuſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den 4. Juni 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
J. E. d. V. St.:
(5669
Riedlinger, älteſter Gerichtsmann.
Büttelborner Grasverſteigerung:15. Juni, 5 Uhr.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 10. Juni l. Js.,
Vormittags 9½ Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeindetannenwald 101 Haufen
Nadelſtreu (Moos) öffentlich an die Meiſt=
bietenden
verſteigert.
Beſſungen, den 5. Juni 1886.
Großherzogliche Bülrgermeiſterei Beſſungen.
(5779
Berth.
Heugras=Verſteigerung.
Mittwoch den 9. Juni l. 3s., Vor=
mittags
8½ Uhr,
ſoll das Heugras von den Gemeindewieſen.
als Viehweide in circa 70 Looſen an Ort

und Stelle an die Meiſtbietenden verſtei=
gert
werden.
Die Zuſammenkunft der Steigerer findet
ſtatt im Kirchenweg, am Eingang des,
Waldes.
Beſſungen, den 1. Juni 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
65665
Berth.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen
Holzmagazin ſind die nachſtehenden:

Buchen=Scheiter,
10 Ml. 30 Pfg.
Kiefern=Scheiter
7 Mk. 30 Pfg.
Kiefern=Scheiter

I. Klaſſe, pr. Rmt.
1. Klaſſe, pr. Rmt.
II. Klaſſe; - aus

aufgeſpaltenen Stamm=Knüppeln - pr.
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Kiefern=Knülppel - entrindet - pr.
Amt. 5 Ml. 50 Pfg.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Rentamt Paradeplatz 2.

Großh. Holgmagazins=Verwaltung.
Preuſchen, Forſtinſpector. (9899

Vorzügliche
ſelbſtgezogene abgelag. rheinheſſiſche

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SGEGEAA
von A. Euntz sel. Wwe.
in Bonm
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und M. 1. 30.
ſlarantirt ochton indischon
Rohrzucker
(keine Imitation)
im Brod billigſt.
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Das Wunderbuchs
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früherer Zeiten, ſowie das vollſt. ſieben=
mal
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ziehen den Naturgeſetzen zufolge in
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menſchlichen Ausdünſtung nur das übel=
riechende
Selbſtgift an, werden alſo in
Berührung mit dem Menſchen allmäh=
lig
unangenehm und giftig. Z. B.
Kleidung aus ihnen iſt nur friſch ge=
waſchen
angenehm, ſolange ſie das
Selbſtgift aufſaugt, allein ſättigt ſich
raſch damit und iſt jetzt unbehaglich
und beſonders wenn naß, wobei
das Gift wieder frei wird - gefähr=
lich
, giftig.
Wolle ſaugt nur die wohlriechende
Selbſtarznei (die Heilkraft der eigenen
Natur) auf. Kleidung aus ihr wird
wohlig angenehm und zwar um ſo
mehr, je länger man ſie trägt (die
wohlriechende Selbſtarznei wird von der
Wäſche nicht eutfernt), weßhalb der
Menſch ſich in ſeine wollene Kleidung
zum Schluß förmlich verliebt und die
Volksmedizin längſt getragene Woll=
ſtücke
als Heilmittel gegen alles Mög=
liche
mit Erfolg verwendet. - Die
Natur, hat, bekanntlich alle lebende
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[4547
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Die Bro=
E. Soharmann,
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Hofbürſtenfabrik, Ludwigsplatz 2.
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Jedes

Packet trägt auf der Verpackung als Zeichen der Echtheit den Namenszug
meiner Unterſchrift Paul Homero, auf was ich beſonders aufmerkſam mache.
Echt zu beziehen nur allein direkt durch mich oder durch meine De=
pofiteure
Herren Lonis Hoin Nuchſgr. (lloiss &a Egonolf) in Darm=
ſtadt
. Paul Homero in Trieſt (Oeſterreich), Entdecker und Zubereiter
der allein echten Homeriana=Pflanze.
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nach dem Ausblaſen keinen üblen Geruch verbreiten. Man ſehe beim Einkauf von Stearinkerzen nicht allein auf die
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[ ][  ][ ]

1401

20)

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prechen
zu können.
Der Betrieb im ganzen Umfange wird wegen nothwendiger baulicher Ver=
inderungen
in aller Kürze erfolgen.
Abonnements können indeſſen jetzt ſchon begonnen werden und kann auch die
ſhnahme von Koſtpferden zu ſorgfältigſter Pflege ſofort ſtattfinden.
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Koſtpferde M. 75 per Monat.
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(5751
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im Hauſe.

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tellen.
(5763
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W

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rto,
79

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Vohnun
enanthel
t. h.

5801) Hausdiener (Auslaufer) ver
heirathet, der auch Gartenarbeit verſteht,
hucht ſofort Stelle. Näheres bei A. Kamm=
ler
, Schloßgraben 15.

4956) Für ein hieſiges feineres Geſchäf
vird ein gebildetes Mädchen in die
ſLehre geſucht. Näh. i. d. Exped. d. Bl.

5745) In einem kleinen Haushalt ein in
ſtüche und Hausarbeit vollkommen er=
hfahrenes
Mädchen geſucht. Gute Zeug=
uſſe
erforderlich. Steinſtr. 15.

5802) Tüchtige Mädchen finden gute
Stelle aufs Ziel durch Frau Cohn, kl.
Ochſengaſſe 9.

5803) Geſucht ein Küferkellner per
Monat 48 M. Gehalt nebſt freier Sta=
lion
; ferner ein Hausburſche, welche=
ſchon
in einem Flaſchenbiergeſchäft thäti=
var
. - Beck, Stellenbureau, Mathilden
hatz 11.

5804) Zum ſofortigen Eintritt wird
in zuverläſſiger
Pierdebursche
Kutſcher) geſucht von
Heinrich Keller Sohn.

5389) Dienſtmädchen mit
ugniſſen zu Johanni geſucht.
Kahlertſtraße 5 parterre.

guten

5243) Mehrere Jungen finden bei
gutem Verdienſt in unſerer Schloſſerei
dauernde Beſchäftigung.
Gebrüder Röder, Herdfabrik.

5805) Tüchtige Müdchen können ſof.
Stellen erhalten gegen hohen Lohn.
Frau Becker, Holzſtraße 24 im Laden.

5806) Mehrere Reſtaurationsköchin=
nen
, ſowie Küchenmädchen und ein
Servirmädchen geſucht. Beck, Stellen=
bureau
, Mathildenplatz 11.

Angehender Commis
für Comptoirarbeit und Ladenverkauf ge=
ſucht
. Schriftliche Offerten sub S. W.
an die Expedition d. Bl.
[580:

Kutschor,

63
verheiratheter, geſucht. Gute Zeugniſſe,
Bedingung. Beſſ. Carlsſtr. 39.

Gesmcht
ein braves Mädchen, das gut bürger=
lich
kochen kann und die Hausarbeit mit=
übernimmt
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Caſinoſtraße 12 im Laden.
5809

Plte Wein= Bier= und Bordeaux=
1 flaſchen kauft, auch werden dieſelben
abgeholt, Ph. Barth, Schloßg. 29. (5226
ſin gebrauchter offener bequemer Kut=
Lſchirwagen wird zu kaufen ge=
ſucht
von Pächter Fr. Neuendorc
in Hof Henriettenthal, Poſt Idſtein
in Naſſau.
[5811

1)
M. hönsou,

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und Unſerleibskrankhetten eto.
Frunkfurt a. M. Stiairucvo 22. xr.
Aaist. Prof. Bieord's, auon. brieſ.

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Poſt in Beſſungen.
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(Fin Mädchen findet gute Penſion.
C. Mauerſtraße 18, parterre. 65764

Woog 1. Juni 1886.
Waſſerhöhe am Pegel: 3.92 Mtr.
Lufttemperatur 140 R.
Waſſerwärme Vorm. 8½ Uhr 15½ R.
Voogpoſizeiwache.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Fulda' vom Nordd. Lloyd
in Bremen, welcher am 27. Mai von Bremen
und am 28. Mai von Southampton abge=
gangen
war, iſt am 4. Juni wohlbehalten in
New=York, der Poſtdampfer Weſer Kapi=
tän
H. Bruns. vom Nordd. Lloyd in Bremen
welcher am 19. Mai von Bremen abgegangen
war, iſt am 2. Juni ſwohlbehalten in Balti=
more
angekommen.

4969) Für ein hieſiges Engros-
Geschäft wird ein
Lehrling.
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Selbſtgeſchriebene Off. unter A. G. 101
an die Expedition d. Bl.

4249) Ein braver Junge kann ſofort
ſeintreten bei Georg Schmidt, Spengler=
meiſter
Wwe., gr. Ochſengaſſe 12.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Am Bochenſeſte.
Dienstag den 8. Jüni am Vorabend des
Feſtes um 7 Uhr 30 Min.
Mittwoch den 9. und Donnerstag den 10.
Juni an den Tagen des Feſtes, Morgens um
8 Uhr 30 Min.
Mittwoch Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Donnerstag Konfirmation um 10 Uhr,
unmittelbar an den Gottesdienſt ſich
anſchließend.
Mittwoch am zweiten Abend des Feſtes um
8 Uhr 40 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.
Schowuauz-Past.
Mittwoch, 9. Juni: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr.
Abends 9 Uhr 5 Min.
Donnerstag, 10. Juni. Morgens7Uhr 80 Min.
Nachm. 5 Uhr.
Feſtausgang 9 Uhr 5 Min
Samstag.2. Jum: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags5 Uhr-Min.
Sabbathausgang 9 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den 13. Juni an:
Morgens 6 Uhr-Min.
Nachm. 7 Uhr - Min.

[ ][  ][ ]

R10,
1402
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
vom 27. Mai bis 2. Juni).
Geborene: Am 22. Mai: Dem Fabrikarbeiter Heinrich Küſter,
S. Friedrich Johannes. Am 23. Dem Sergeant Philipp Eimer=
mann
, T. Anna Maria Katharina Margaretha. Am 24. Dem

Zimmermeiſter Philipp Meß 1, S. Heinrich Leonhard. Ein unehel.
S. Am 29.: Eine unehel. T. Louiſe. Am 31.: Dem Heizer an der

Ludwigsbahn Georg Philipp Karl Zöller, Zwillingstöchter, Mathilde
und Helene. Dem Schuhmacher Chriſtian BSitzmann, S. Am 1. Juni:
Dem Handelsmann Simon Haas, S. Ludwig.
Brokkamiert als Vertobte: Der Schuhmacher Johann Chriſtian
Rebensburg zu Beſſungen, mit Anna Maria Brecht zu Darmſtadt.
Geſtorbene: Am 26. Mai: Der Tapetendrucker Wilhelm Rühl L.,
56 J. 7 M. 15 T. Eliſabethe Geyer, geb. Korndörfer, Witwe,
76 J. Am 28.: Anna Sophie Stier, geb. Hildenbrand Witwe,
7 J. 8 M. 9 T. Am 81.: Dem Schuhmacher Chriſtian Hitzmann,
S. 10 Min.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. Juni.
Zeutſches Beich. "Der Kaiſer gedenkt der am 16. Juni ſtattfin=
denden
Enthüllung des Denkmals Friedrich Wilhelm=TV. beizuwoh=
nen
und konferirte der Monarch hierüber, am Mittwoch:mit dem
Kultusminiſter v. Goßler und dem Chef des Militärkabinetts, Gene=
rallieutenant
von Albedyl.-Die Enthüllung, des.Reiterſtandbildes
Friedrich Wilhelm IV., das einen neuen Schmuck, der Reichshaupt=
ſtadt
bedeutet, wird ſich jedenfalls zu einem glänzenden militäriſchen
Schauſpiel, wie nicht minder zu einer weihevollen patriotiſchen Feſt=
lichkeit
geſtalten. Nach dieſer Feier darf man wohl auch der baldigen
Abreiſe Kaiſer Wilhelms nach Ems entgegenſehen.

Der Bundesrath hat beſchloſſen. dem Antrage des Ausſchuſſes,
betreffend die Errichtung einer phyſikaliſch=techniſchen Reichsanſtalt,
zuzuſtimmen, ferner der vom Reichstage unterm 7. April beſchloſſe=
nen
Abänderung des 8.187 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes dagegen

nicht zuzuſtimmen.

Der Konſular=Vertrag zwiſchen Deutſchland und Rumänien iſt
in Berlin unterzeichnet worden.

Auch der zweite, in der gegenwärtigen Reichstagsſeſſion unter=
nommene
Verſuch einer=Reform der Branntweinſteuer kann nun=
mehr
als fehlgeſchlagen betrachtet werden. In der Freitagsſitzung
hat die Branntweinſteuer=Kommiſſion des Reichstags 8 1 des

Regierungsentwurfes gegen 10 Stimmen in zweiter Leſung abgelehnt,
womit der ganze Entwurf in der Kommiſſion geſcheitert iſt. Die

Autsſichten, daß, vielleicht: noch im Plenum des Reichstags etwas
Poſitives zu ſtande kommen werde, ſind in Anbetracht des Ver=
laufes
der Kommiſſionsverhandlungen ſehr trübe und kann man
daher die Branntweinſteuer=Vorlage ſchon jetzt mit ziemlicher Be=
ſtimmtheit
als definitiv geſcheitert betrachten.
Das Staatsminiſterium hat beſchloſſen, dem preußiſchen Land=
tage
noch in dieſer Seſſion das Notſtandgeſetz über die Danziger

Nehrung zugehen zu laſſen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat am Sonnabend ſeine

Pfingſtferien angetreten. In der Freitagsſitzung erledigte es meh=
rere
Geſetzentwürfe von nur provinzieller Bedeutung; die Sonnabend=

ſitzung wurde hauptſächlich durch die weitere Beratung des Lehrer=
anſtellungsgeſetzes
für Poſen und Weſtpreußen ausgefüllt. Der An=
trag
Hammerſtein, der evangeliſchen Kirche eine größere Selbſt=
ſtändigkeit
zu gewähren, iſt nicht mehr zur Erledigung gelangt.
Miniſter v. Bötticher hat ſich am Samstag nach Friedrichsruhe
begeben, um ſich mit dem Reichskanzler über die von dem Reichstag
und dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe noch nicht erledigte Gegen=
ſtände
zu beſprechen.
Am Donnerstag=Abend traf Erzbiſchof Dinder, einer Meldung
des Hamburgiſchen Korreſp. zufolge, in Friedrichsruhe zu einem
Beſuche des Fürſten Bismarck ein; von da aus dürfte ſich der geiſt=
liche
Herr direkt nach Poſen begeben haben, wo bekanntlich heute
Dienstag, die Konſekration des neuen Oberhirten erfolgt.
Der chineſiſche Geſandte Lſü=Ching=Cheng, welcher gleichzeitig
in Berlin, Paris, Wien, Rom und dem Haag beglaubigt iſt, traf
am Freitag=Abend wieder in Berlin ein, nachdem er beinahe ſechs
Monate in Paris verweilt hatte. Man darf daraus, daß Lſü=Ching=
Cheng nunmehr wiederum für längere Zeit in Berlin domiziliren
wird, wohl den Schluß ziehen, daß jetzt keine beſonderen Schwierig=
keiten
mehr zwiſchen Frankreich und China beſtehen.
Die bayeriſche Kabinettskaſſenkriſis iſt in ein neues ſStadium
eingetreten. Der Miniſterialrath Schneider iſt ſeiner Funktion als
Kabinetts=Sekretär enthoben und - wie man dies ſchon ſeit Wochen
erwartet, dem Finanzminiſterium zugeteilt worden.
Hchweiz. Der Bundesrat ermächtigte den Vertreter der Schweiz
in Bukareſt zum Abſchluß eines Handelsvertrags mit Rumänien
auf Grundlage der Meiſtbegünſtigung unter Vorbehalt der Rati=
ſikation
.
Heſterreich.=Angarn. Das Abgeordnetenhaus nahm debattelos
das Uebereinkommen mit Deutſchland bezüglich der Gewährung

gegenſeitigen Armenrechtes an. Menger und Genoſſen interpellien
über die Exzeſſe in Laibach anläßlich der Enthüllung der Geſl=
tafel
für Anaſtaſius Grün.
Der Zollausſchuß beriet den Petroleumszoll, lehnte mhͤe
gegen 11 Stimmen den Antrag Süß ab und nahm mit.13 gen,
11 Stimmen die Regierungs=Vorlage mit einem Amenden
Abrahamoviez, den Rohpetroleumszoll auf zwei Gulden zun=
höhen
, an.
Der Peſter Lloyd: veröffentlicht eine Erklärung des Cel
redakteurs Falk, worin derſelbe unter beſonderer Betonung derl
gemein anerkannten hohen militäriſchen und menſchlichen Tugenen,
und insbeſondere der Humanität des Erzherzogs,Albrecht lebiſt

4.

ü 9.

bedauert, daß der den Trinkſpruch des Erzherzogs; beſprechde
Artikel des Peſter Lohd= als eine Beleidigung, hervorragenell

Mitglieder der Oynaſtie und des Heeres aufgefaßt werde, und Le
ſolche Abſicht als mit ſeinem ganzen bisherigen 20jährigen Witen,
als Chefredakteur in Widerſpruch ſtehend erklärt.
In Laibach, der Hauptſtadt Krains, hat der öſterreichche
Nationalitätenhader wieder einmal eine kurioſe Blüte, getriem,
Am=Donnerstag fand daſelbſt die Enthüllung der dem Dicen.

Anaſtaſius Grün (Graf Auersperg) gewidmeten Gedenktafel ſu
woran ſich abends ein Feſteſſen im Kaſinogebäude, dem geſellſchſt=
lichen
Vereinigungspunkte der Deutſchen Laibachs. ſchloß. Vormm,

die
If.
and hi=

1t1

Gebäude kam es nun zur Anſammlung einer meiſt aus Sloveen
beſtehenden großen Menge und zu Tumulten, ſo daß ſchliekich
neben Polizei und Gendarmerie auch Militär einſchreiten und

Platz ſäubern mußte. Mehrere Excedenten wurden verhaftet. u
gerichtliche Unterſuchung über dieſe Vorgänge, welche ſich auf mel

deutſch=feindliche Demonſtration hinausſpielen, iſt eingeleitet.
Rrankreich. In der Vormittagsntzung am 8. Juni entſcch

der Miniſterrat gegen den Antrag der Kommiſſion für die Al=
weiſungsvorlage
, wonach die Ausweiſung eine allgemeine und oll=
gatoriſche
ſein ſoll und beſchloß, nur einem Antrage zuzuſtimm,

un

wonach die Ausweiſung der direkten Prätendenten erfolgen, der
gierung aber das Recht zuſtehen ſoll, den übrigen Prinzen/

Aufenthalt in Frankreich zu verſagen.
Das Syndikat für die =Beſchützung und Verbreitung der fi
zöſiſchen Erzeugniſſe; hat alle mit dem Ausland; in Verbindh,
ſtehenden Kaufleute und Fabrikanten zu einem Kongreß zuſm
menberufen, der über alle Fragen des auswärtigen Handels
raten ſoll.
Nach in Paris eingegangenen Nachrichten ausSchanghaij
der Handelsvertrag zwiſchen Frankreich und Korea abgeſchloſe=
worden
.
England. Das Unterhaus ſetzte am 5. die Beratung der iriſtchn.
Verwaltungsvorlage fort und vertagte dieſelbe nach achtſtündier
Verhandlung ſchließlich auf Montag.
Belgien. Die Arbeiterunruhen haben noch jetzt verſchiedhe
gerichtliche Nachſpiele zur Folge gehabt. Am Freitag wurde erl
Führer der Genter Arbeiterpartei, Anſeele, auf Grund des Walr=
pruches
der Geſchworenen wegen Preßvergehens zu' ſechs Moncen,
Gefängnis verurteilt, dagegen von der Anklage, den König beleig
zu haben, freigeſprochen. Am Freitag begann auch vor dem Brüſſler
Schwurgerichte der Prozeß gegen den Advokaten Defuiſſeaux
Herausgeber und gegen Maheu als Drucker der Flugſchi
Catéchisme du peuplel. Der Volkskatechismus' hat in der letzen
belgiſchen Arbeiterbewegung durch ſeine maßloſen Angriffe geen=
das
Kapital. und die Bourgeoiſier nicht wenig zur Erbitterung kr.
Gemüter beigetragen. Defuiſſeaux wurde wegen Aufreizung
Aufruhr zu 12 monatlichem Gefängnis und 600 Fres. Geldbß.
verurteilt; das Gericht ordnete ſeine ſofortige Verhaftung an.
Italten. Wie der Moniteur de Rome aus Cettinje meldet,h
der Fürſt von Montenegro einen Bevollmächtigten nach Rom
ſandt, um ein Konkordat mit dem Papſte zu vermitteln, duch
welches die Diöceſan=Selbſtändigkeit der montenegriniſchen Katholil
geſichert werden ſoll.
Rutztand. Das Journal de St. Petersbourg ſchreibt, die
ſiſche Regierung ſei der Anſicht, daß der Augenblick zur Aufhebu
der Blockade in den griechiſchen Gewäſſern gekommen zu ſein ſchei=
Dieſe Meinung werde von allen Kabinetten geteilt, bezügliche P

m

ſprechungen ſeien eingeleitet. Die Blockade werde baldigſt aufgehohn
werden, jedoch werde die internationale Flotte in der Nähe bleibn,

Um für jede Möglichkeit bereit zu ſein. Demſelben Blatte zuför
ſind über die Reiſen des Miniſters v. Giers im Laufe dieſes Sc=
mers
noch keinerlei endgültige Beſtimmungen getroffen.
Butgarken. Der Juſtizminiſter Radoslawow hat wegen eir

Meinungsverſchiedenheit über die Frage der Vereinigung ſeine E
laſſung gegeben. Die. Sohranje iſt durch Erlaß des Fürſten zu

14. ds. einberufen worden.-
Furſt Alexander iſt abgereiſt, um dn
Könige von Rumänien einen Beſuch zu machen, und wird am Me=
tag
zurückerwartet.
Griechenkand. Die engliſche Regierung hat in Athen amllh
mitgeteilt, daß ſie geneigt ſet, die Blockade aufzuheben. Gleichzei
erteilte ſie der Flotte den Befehl, ſich bereit zu halten, die grres
ſchen Gewäſſer zu verlaſſen; ferner wurde der engliſche Geſan=
Rumbold angewieſen, nach Athen zurückzukehren.

[ ][  ][ ]

4
Das Fort 8yaos wurde von Seiten der Griechen geräumt;
ie Türken haben die bisher gefangenen Griechen freigegeben. Da
e Hauptſchwierigkeiten beſeitigt, dürften ſämtliche Mächte der
Aufhebung der Blockade nunmehr zuſtimmen.
Türkei. Die Pforte hat in einem Rundſchreiben den Mächten
erhl hitgeteilt, daß ſie nunmehr an den friedlichen Abſichten der griechi=
uch'ſchen
Regierung nicht mehr zweifle und deshalb Ejub Paſcha be=
ruftragt
habe, ſeine griechiſchen Gefangenen zurückzuſenden. Gleich=
eltig
giebt die Pforte dem Gedanken Ausdruck, daß bei der jetzigen
Sachlage die Aufhebung der Blockade angezeigt erſcheinen moge, da
(ugenl' ker Zweck derſelben erreicht ſei.
Der Bruder des Fürſten Alexander von Bulgarien, Prinz
rehel Franz Joſeph von Battenberg, iſt in Begleitung des Dr. Langenbuch
vrragah mu Konſtantinopel eingetroffen.
und
Dem amtlichen Bericht Achmed Ejub Paſchas zufolge ſtellten
n Wühſich die türkiſchen Verluſte in den jüngſten Treffen an der Grenze
auf 7 Offiziere und 160 Mann an Toten und Verwundeten, und
meichd 13 Offiztere und 162 Mann an Verwundeten. In dem Bericht
getiah=wird hinzugefügt, daß die Griechen 1161 Mann auf ottomaniſchem
em Lich=Gebiet beerdigten, und die griechiſchen Gefangenen. aus ½½ Major,
gel tuæ Kapitänen, 6 Lieutenants und 310 Gemeinen beſtehen.

anghai

Slohn
Aus Stadt und Land.
ſchließ
Darmſtadt, 8. Juni.
1 und
- Se. Königl. Hoheit der Größherzoglempfingen am Sams=
haftet
.
h aufch lag den Sekondlieutenant der Reſerve v. Wilke vom 1. Großh.
Drag.=Regt. Nr. 23, den Oberförſter Kullmann aus Seligenſtadt,
tet.
i enſich den Amtsrichter Finger aus Worms, eine aus den Herren Super=
die
A intendenten Dr. Köhler, Landgerichtsdirektor Pauli und Direktor
und ll Haas beſtehende Deputation des evangeliſchen Kirchengeſangvereins
zuſtimm von Mainz, den Regierungsaſſeſſor Clemm, den Herrn v. Weſter=
ſen
, der Aweller aus Genf; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den
frinzen h Miniſterialpräſidenten Weber, den Geheimerat Dr. Becker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Miniſterial=
g
der h lanzliſten bei der Kanzlei des Miniſteriums der Finanzen Heinrich
erbind Eichentler auf ſein Nachſuchen und unter Anerkennung ſeiner
langjährigen treugeleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt und
hreß,
ſandels f demſelben aus dieſem Anlaß das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Ver=
dienſtordens
Philipps des Großmütigen verliehen.
Se.= Königl. Hoheit der Großherzog haben den proviſori=
ſchen
Lehrer an dem Ludwig=Georgs=Gymnaſum zu Darmſtadt Dr.
hgeſchl
Karl Lindt zum Lehrer an dieſer Anſtalt, den proviſoriſchen Lehrer
der iriſch aen dem Gymnaſium und der Realſchule zu Worms Wilhelm
hflinff Sammet zum Lehrer an dieſen Anſtalten, den proviſoriſchen Lehrer
an der Realſchule zu Oppenheim Georg Heil zum Lehrer an dieſer
verſchied Anſtalt ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Expeditor
wurd.
des Waknder-Station Sprendlingen der Main=Neckar=Eiſenbahn Cyriakus
Monti Joſeph Heyder zum Expeditor der Station Auerbach, den Expe=
ditor
Georg Meywald zum Expeditor der Station Sprendlingen
ig beleih
m Brüſlb =und den Telegraphiſten Karl Bergmann zum Expeditor bei der
Main=Neckar=Bahn, den Miniſterialbuchhalter, Finanzaſſeſſor Guſtav
ſſeaultz
Flugſch=G oſeiner zum Miniſterialſekretär bei dem Miniſterium der Finanzen
der legß=und zum zweiten Vorſtand der Miniſterialbuchhaltung dieſes
nie go-Miniſteriums, den Reviſor bei dem Kataſteramt, Finanzaſſeſſor Dr.
iltenung h Ludwig Lauer unter Belaſſung des Charakters als Finanzaſſeſſor
Um Oberbuchhalter und Sekretär bei der Hauptſtaatskaſſe, den
eizung
Gebbch Einanzaſpiranten Johannes Frieß aus Semd zum Diſtriktsein=
nehmer
der Diſtriktseinnehmerei Lauterbach, den Hauptſteueramts=
m
. Aſſiſtenten 2. Klaſſe bei dem Hauptſteueramte Gießen, Ludwig
meldet,
ch Ron 6 Melchior zum Hauptſteueramts=Aſiſtenten 1. Klaſſe, den bei dem
eln, dulſ=vereinsländiſchen Hauptzollamte zu Hamburg kommiſſariſch ver=
Katholſl endeten Hauptſteueramts=Aſſiſtenten 2. Klaſſe Georg Friedrich
Feick zum Hauptſteueramts=Aſſiſtenten 1. Klaſſe ernannt.
Die Stadtverordneten=Verſammlung am Donners=
bt
, die
Außebo, lag den 10. Juni, nachmittags 3 Uhr, hat folgende Tagesordnung:
Voranſchlag der Polizeikaſſe für 188687. 2 Hauptvoranſchlag
ein ſchei=
gliche
0 uür 1886,87. 8) Uebernahme der Vorſchule des Gymnaſiums.
) Ergünzung der ſtädtiſchen Vorſtandsmitglieder des Saalbaues.
ußehoſt 5.
hleilen 2). Reinigung des Schlachthauſes. 6) Wahl einer Kommiſſion, den
holitiſchen Anſchluß Beſſungens an die Stadt Darmſtadt betr.
zufo
Geſuch um Beleuchtung des ſog. gemeinſchaftlichen Weges.
5½
46
8) Gelände=Erwerbungen zur Liebfrauenſtraße, Kiesſtraße und Er=
hacherſtraße
.
gen
Der Großh. Regierungsaſſeſſor v= Herff, zeitweilig dem
eine Gl. beutſchen=Generalkonſulat in Rotterdam attachiert, wird während
irſten;
p. des mehrwöchentlichen Urlaubs des dortigen kaiſerlichen General=
ſonſuls
Dr. Göhring die Geſchäfte des Konſulats wahrnehmen.
Wie wir hbren, haben ſich zahlreiche junge Damen der
Stadt vereinigt, um den Studierenden dee techniſchen Hochſchule
anll=
aus
Anlaß des 50jährigen Jubiläums eine Fahne zu überreichen.
ichel.

. Die diesjührige Verſammlung mittelrheiniſcher Aerzte wird
Am. 15. Juni (Pfingſidienstag) hier tagen. Die Sitzung findet
mittags um 1 Uhr in den Räumen des Saalbaues ſtatt, und wird,
da bereits mehrere Profeſſoren der benachbarten Univerſitäten, ſo=

109
1403
wie ſonſtige hervorragende Aerzte Vorträge zugeſagt haben, jeden=
fall
eine intereſſante und anregende werden.
th. Das Sommer=Konzert des Mozart=Vereins wel=
ches
am Samstag im Saalbau ſtattfand, hatte unter dem Einfluſſe
des zweifelhaften Wetters nicht die Beteiligung aufzuweiſen, welche
man ſonſt bei dieſen Konzerten gewohnt war, und mußte dasſelbe
anſtatt im feſtlich erleuchteten Garten im großen Saale abgehalten
werden. Nichtsdeſtoweniger verlief dasſelbe in ſchönſter Weiſe und
wurden namentlich die unter de Haans letztmaliger Leitung vorge=
tragenen
Chöre und Quartette in muſtergiltiger Weiſe zu Gehör
gebracht. Den Beſchluß bildete ein Tanzvergnügen, welches die
Jugend bis zur frühen Morgenſtunde vergnügt zuſammenhielt.
. In. den am 18. und 24. Mai ſtattgehabten Vereinsverſamm=
lungen
des Fabrikanten=Vereins wurde, nach Beſprechung
verſchiedener Einläufe den Mitgliedern Kenntnis von einigen Kohlen=
Offerten gegeben, woraus erſichtlich, daß die Kohlenpreiſe im Steigen
begriffen, insbeſondere.Separationsprodukter namentlich dadurch,
daß zur Dampfkeſſelheizung eben weſentlich mehr gewaſchene Nuß=
kohlen
als früher=verwendet, werden, bei reinzelnen Zechen erheblich
theuerer geworden ſind., Von Herrn Fabrikinſpektor Möſer wurden
in außerſt intereſſanter Weiſe die wichtigſten Punkte des von ihm
erſtatteten Jahresberichtes für 1885 beſprochen. Darnach ſind in
1885 im Großherzogtum Heſſen 9 Fahriken eingegangen; dagegen
24 neu entſtanden) Beſucht wurden 250. gewerbliche Anlagen,
darunter einige' mehrmals= und wurden in=Genehmigungs= und
Beſchwerde=Angelegenheiten 115 Gutachten=und Berichte erſtattet.
Die Arbeitszeit= und -die nötigen Pauſen ſind in den verſchiedenen
Induſtriezweigen ganz eigentümlich von einander abweichend: denn
während in vielen Betrieben 10-10¹ ſtündige Arbeitszeit einge=
ührt
iſt, wird in einer Anzahl Fabriken nur 9-9l in anderen
dagegen 11-12. Stunden und länger täglich gearbeitet.
Arbeits=
einſtellungen
haben im Ganzen nur 3 ſtattgefunden. Unglücksfälle
durch Exploſionen kamen, Dank der Fürſorge zum Schutze der
Arbeiter vor Gefahren, im abgelaufenen. Jahrel nur 3 vor, wöbei
leider ein Arbeiter durch eigene Unvorſichtigkeit ſein Leben ein=
vüßte
. Anordnungen zur Verhütung von Unfüllen und gegen
geſundheitsſchädliche Einflüſſe wurden vielfach befolgt und haben
ſich, wie eingehend berichtet wurde, praktiſchiſehr bewährt.- In
Betreff wirtſchaftlicher und ſittlicher Zuſtände der Arbeiterbevölke=
rung
und Wohlfahrts=Einrichtungenkonnte erfreulicherweiſe kon=
ſtatiert
werden, daß zur Förderung des Wöhls der Arbeiter von
Seiten der Fabrikanten und von Vereinen, mehr geſchieht, als man
gewöhnlich anzunehmen pflegt. Dabei wurden auch die neu gegrün=
dete
Arbeiter=Wittwenkaſſe und der Unterricht in Näh= und Flick=
arbeit
für Arbeiterinnen der Lederfabriken von Cornelius Hehl in
Worms die Penſionskaſſe und Wittwenunterſtützungskaſſe der
Lederfabriken Meyer, Michel und Deninger in Mainz. die Arbeiter=
wohnhäuſer
der gemeinnützigen Baugeſellſchaft in Offenbach, das
projektierte Volksbad daſelbſt, die Arbeiter=Kolonie in Neu= Ulrich=
ſtein
und andere mehr erwähnt. Das Unfallverſicherungs= und
Krankenkaſſengeſetz, welche den Arbeitgebern große Pflichten auf=
erlegen
, an deren Erfüllung man ſich mit der Zeit gewöhnt, wur=
den
ebenſo wie die Zweckmäßigkeit der Lohnzahlung am Freitag,
beſprochen und ſchließlich hingewieſen auf die im Aufſichtsbezirk
mehrfach aufgetauchten Proiekte, Ortſchaften, aus welchen zahlreiche
Arbeiter in der nächſten Stadt ihre Beſchäftigung finden, durch
Lokalbahnen mit den betreffenden Städten zu verbinden. Den
Arbeitgebern könne nicht genug empfohlen werden, derartige Pro=
jekte
zu foͤrdern, da deren Ausführung unzweifelhaft in hohem
Grade in ihrem und im Intereſſe der Arbeiter liegt.
Für die ſo ſehr intereſſanten Mitteilungen wurde dem Vor=
tragenden
, Namens der Mitglieder, von dem Vorſitzenden herzlicher
Dank geſagt, mit dem Wunſche, daß Herr Fabrikinſpektor Möſer
auch in der Folge, ſoweit es angänglich, ſeine Erfahrungen den
Mitgliedern mitteilen möge.
Bei der am 23. Mai ſtattgehabten Grundſteinlegung. zu dem
neuen Buchhändlerhauſe in Leipzig i4 die in den Grundſtein
gelegte Urkunde auch von Herrn Arnold Bergſträßer hier als
Mitglied des Vorſtandes des Börſenvereins der deutſchen Buch=
händler
, mitunterzeichnet worden.
Vorausſichtlich wird ſchon morgen in der Rheinſtraße mit
dem Legen der Schienen für die Dampfſtraßenbahn begonnen
werden können.
2 Am Samstag nachmittag wurde einem Kaufmann, in der
Grafenſtraße wohnhaft, von dem Vorplatze ſeiner Wohnung ein
noch neuer Rock entwendet.-Ein Feldſchütz, welcher am Sams=
tag
eine Scheuer an den Hirſchköpfen revidierte, betraf daſelbſt
einen Taglöhner, welcher ihn mit einem offenen Meſſer bedrohte.
Verhaftet wurde ein Bäckergeſelle aus dem Odenwald, der einem
Trödler in der Langgaſſe eine ſilberne Chlinderuhr aus dem
Geſchäft geſtohlen hatte.
Wegen Bettelns und Land=
ſtreicherei
wurden fünf Perſonen in Polizeigewahrſam genommen.
Im Monat Mai l. J. haben 661 Milchreviſionen durch die
Schutzmannſchaft ſtattgefunden.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Mai 125 Kranke mit 2623 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.

[ ][  ]

4
1404
L. Eingeſandt. Ueber den Vollzug der politiſchen Ver=
einigung
der Gemeinden Darmſtadt und Beſſungen
die nach der ſympathiſchen Aufnahme des Gemeinderatsbeſchluſſes
ſeitens der Mitglieder des Stadtvorſtandes zu erwarten ſteht-
ſind
viele Intereſſenten im Unklaren. Nach Art. 5 der Städte= und
Art. 3 der Landgemeinde=Ordnung kann die Vereinigung auf über=
einſtimmenden
Beſchluß der beiderſeitigen Ortsvorſtände und nach
Anhörung des Kreistages von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog
genehmigt werden. Die Vereinigung muß ſich auf die Gemarkung,
das Vermögen und die Schulden beziehen. Zur Ordnung dieſer
Verhältniſſe findet eine Auseinanderſetzung zwiſchen den Beteiligten
(durch Deputierte) im Verwaltungswege ſtatt. Bleiben Differenzen
übrig, welche auf gütlichem Wege nicht beſeitigt werden können, ſo
entſcheidet hierüber der Kreisausſchuß, wenn nicht einer der Orts=
vorſtände
von der Art der Entſcheidung ſeine Zuſtimmung zu der
Vereinigung ſelbſt abhängig gemacht hat.
Der Ortsvorſtand von Beſſungen hat die Vereinigung davon
abhängig gemacht, daß alle Gemeindebeamte und Bedienſtete einſchl.
des Lehrers an der Handwerkerſchule, von der Stadt übernommen,
ſoweit möglich verwendet oder entſchädigt werden, und daß den

vorhandenen Ortsbürgern die Almendnützungen in dem Umfange
vorbehalten bleiben, wie ſie ihn jetzt beziehen. Nimmt der Stadt=

vorſtand dieſe Bedingungen an, ſo iſt Beſſungen gebunden, es müßte
denn ſein, daß Erſterer an die Vereinigung Bedingungen knüpfen.

würde, ſie wäre dann fraglich. Macht der Stadtvorſtand dagegen
die Vereinigung von keinen Bedingungen abhängig, ſo iſt derſelbe
ebenfalls gebunden und entſcheidet über etwaige Differenzen, die bei
der Auseinanderſetzung entſtehen könnten, der Kreisausſchutz. Bei
beiderſeitigem guten Willen werden aber Differenzen nicht ſo leicht
entſtehen; denn beide Kontrahenten werden darin übereinſtimmen,
daß die Bewohner beider Gemeinden gleiche Laſten tragen und gleiche
Rechte genießen. das Recht der Ortsbürger auf den (wenn auch
geringfügigen) Almendnutzen, da durch Kauf oder in Folge der Ge=
burt
erworben, aber den jetzt noch vorhandenen nicht entzogen wer=
den
kann.
Die weſentlichſten Punkte der Auseinanderſetzung werden ſein:
wann ſich die Vereinigung vallziehen und wann Beſſungen in den
Oktroirayon gezogen werden ſoll; bis wann ganz Beſſungen aus=
reichend
mit Waſſer verſorgt und Gasbeleuchtung eingeführt werden
wird. Mit der Kanaliſation kann es nicht anders gehalten werden,
als ſeither in Darmſtadt und Gasleitungsrohre liegen ſchon auf
der Heidelberger=Straße bis zur Artillerie=Kaſerne, der Wilhelm=,
Wilhelminen= Martin= und Herdwegsſtraße, von der Martinſtraße
an bis zur Villa Friedrich. Woher nun ein Stein des Anſtoßes
kommen ſoll, iſt nicht zu erkennen und ſo geben wir uns der Hoff=
nung
hin, daß der Stadtvorſtand der von Beſſungen erſtrebten im
Intereſſe der Bewohner beider Gemeinden liegenden politiſchen Ver=
einigung
zuſtimmen und den Abſchluß des Vertrags nach Kräften
fördern wird.
8t Frankfurt, 7. Juni. Der beliebte Dirigent unſerer Pal=
mengarten
=Kavelle Herr Gottloeber, hat am 1. Juli ſein
Benefiz=Konzert, worauf wir ſchon heute aufmerkſam machen, indem
durch ein vorzüglich zuſammengeſtelltes Programm ein beſonderer
Kunſtgenuß in Ausſicht ſteht.
New=York, 1. Juni. Heute ſtarb hier John Kelly, der be=

kannte lanzlährige Führer der Tammanh Hall Demokraten.

Geſchichtliche Entwickelung der Techniſchen Hochſchule.
(Schluß.)
Das Streben nach beſſerer Ausbildung der Geometer 1. Klaſſe
ſowie der Heranbildung von Technikern für das Meliorationsweſen
des Großherzogtums führte im beſonderen Intereſſe der Landwirt=
ſchaft
zur Errichtung eines Winterkurſes für Konſolidations= Geo=
meter
und Kulturtechniker' dieſer Winterkurs bot nun weiter die
willkommene Gelegenheit, auch für die Ausbildung der Kultur=
Ingenieure, d. h. der höheren Techniker des Meliorationsweſens,
durch Einfügung eines bezüglichen Studienplans für Kultur= Inge=
nieure
Sorge zu tragen. Dieſe Einrichtung trat im Herbſt 1882
ins Leben. Für die Geometer 1. Klaſſe mußte ein beſonderer
Studienplan aufgeſtellt werden, nachdem die Großherzogliche Ver=
ordnung
vom 15. Juli 1885 für dieſelben den mindeſtens einjährigen
Beſuch der Techniſchen Hochſchule vorſchreibt.
Die Zahl der Abteilungen wurde um eine ſechſte, die elektro=
techniſche
Schule, vermehrt. In richtiger Würdigung dieſes jüngſten
Zweiges techniſcher Thätigkeit beſchloß die Großherzogliche Staats.
regierung im Sommer 1882 die Errichtung einer Profeſſur für
Elektrotechnik und die Einrichtung eines elektrotechniſchen Inſtituts

an der Techniſchen Hochſchule. Das Entgegenkommen der ſtädtiſchen
Behörden machte es möglich, bereits im Januar 1883 mit den Vor=
leſungen
über Elektrotechnik zu beginnen.

Dem Lehrplan der chemiſch=techniſchen Schule wurde ſeit 1881
beſonders auf dem Gebiete der organiſchen Chemie eine bedeutende

109

Erweiterung gegeben: auch wurden Uebungen im chemiſch=techniſen.
Laboratorium eingefügt und eine vierjährige Studienzeit in dier
Fachſchule empfohlen. Im Zuſammenhang mit derſelben wurde i
Beginn des Sommerſemeſters 1884 ein Pharmaceutiſcher Kurs'm
der Hochſchule errichtet, nachdem der Bundesrat die Hochſchulein
Darmſtadt bezüglich der Beſtimmungen für die Prüfung der Ao=
theker
den Univerſitäten gleichgeſtellt und der an der Techniſen,
Hochſchule in Darmſtadt zu errichtenden pharmaceutiſchen Prüfung.
kommiſſion die Berechtigung gegeben hatte, für das ganze Rächl
gültige Approbationen zu erteilen. Endlich iſt in letzter Beit ilt,
dem chemiſch=techniſchen Inſtitute der Techniſchen Hochſchule die zul
errichtete Chemiſche Prüfungs= und Auskunftsſtation für die ſel
werbe: vereinigt worden.
Bezüglich der Frequenzverhältniſſe mögen einige Zahlenangam
Platz finden. Die Jahresfrequenz der Techniſchen Hochſchulele
trug im Jahre 1869ſ70, dem erſten ihres Beſtehens als ſolche 1
ſie ſtieg trotz der 1874 vorgenommenen Aufhebung der allgemeinn
Abteilung und trotz allmählicher Verſchärfung der Aufnahmee
dingungen ſtetig bis auf 254 im Jahre 1877178. Von da an ſadl
eine Abnahme der Beſuchsziffer ſtatt; im Jahre 1880181 erreigte
dieſelbe ihr Minimum mit 165, darauf hob ſie ſich wieder von Ihrl
zu Jahr.
Der erwähnte Rückgang der Schülerzahl war übrige
procentweiſe betrachtet, keineswegs größer als an den anden
techniſchen Hochſchulen, ja ſogar merklich geringer als an mehren
derſelben.
Die Direktoren waren: Dr. Schacht, Oberſtudienrat, von 18
bis 1846. Dr. Külp, Profeſſor, von 1846 bis 1862. Baurat Harrs

linterimiſtiſch) von 1862 bis 1864. Dr. Fiſcher, Profeſſor, von 18
bis 1869. Rudolph Werner 1869170. Dr. Leopold Dippel 1870fl.
Dr. Theodor Schäffer 187172. Eduard Sonne 1872110 bis 1874ſ6.
Dr. Eduard Schmitt 1875176 und 1876ſ77. Dr. Theodor Schäfer,
1877778 und 1878ſ79. Heinrich Wagner 1879,80 und 1880ll.
Eduard Sonne 188182. Dr. Wilhelm Städel 1882183 und 188¾.
Dr. Eduard Schmitt 1884185 und 1885186.
Von den derzeitigen 41 Docenten gehören 24 als feſtangeſtelel
Profeſſoren und Lehrer dem Lehrerrate an; 10 ſind, abgeſehen In
ihrem Lehramt, noch in anderen Zweigen des Staatsdienſtes thälg,
von ihnen haben drei Geſchäfte am Großherzoglichen Muſem,
wahrzunehmen; acht ſind Privatdocenten, bezw. Aſſiſtenten; dei
erteilen auf ihren Wunſch privatim Unterricht in den Räumen er
Techniſchen Hochſchule.
Im Studienjahr 188586 werden beſucht: die Bauſchule von4
die Ingenieurſchule von 10 die Maſchinenbauſchule von 85, ke
Chemiſch=techniſche Schule Sektion für Chemie von 32, Sektion h.
Pharmacie von 2, die Mathematiſchenaturwiſſenſchaftliche Schle
von 40 und die Elektrotechniſche Schule von 41 Schülern ud
Hoſpitanten. Am 15. Mai 1886 belief ſich die Geſamtzahl,
Studierenden und Hoſpitanten auf 213.

Litterariſches.
Unſer Volk in Waffen. Das ſoeben zur Ausgabe
langte Heft 16 dieſes im Verlag von W. Spemann in Berlin ul=
Stuttgart erſcheinenden nationalen Prachtwerks ſchließt ſich ſowihl
hinſichtlich der Vortrefflichkeit des Textes, als auch bezüglich dr
Gediegenheit der Illuſtrationen den vorhergehenden würdig a.
Köſtlich und prächtig ſind die Bezeichnungen für die beidn
Hauptepiſoden der neu vorliegenden Lieferungen 8-10 von Ha=
länders
Soldatenroman: Der letzte Bombardierr mit
Illuſtrationen von Bergen und Haug lin Lieferungen 49 Pf.
C. Krabbe in Stuttgart).

(585

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Theilnahme, ſowie ſi=
die
zahlreichen Blumenſpenden bei dem Begräbniſſe unſer
guten Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Frau Sophie Schlemmer, Wwe.,
ſagen wir allen, insbeſondere den aktiven Mitgliedern dr
Liedertaſel für den erhebenden Grabgeſang, unſern innigſtn
Dank.
Familie Georg Netz,
Familie M. Brunner in Mainz.

1.

4

Tageskalender.
Dienstag. 8. Juni: Generalverſammlung des Kohlenvereins Cy=
cordia
in der Brauerei Heß.
Mittwoch, 9. Jun: Uebung der Freiwilligen Turner=Feuerwe=
Beſſungen.

Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten von Civil=Ingenieur C. Kleyer in Frankfurt a. M.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.