Abonnementspreis
bertenährlich 1 Mark 50 Pf. mdl.
Eringerlohn. Auswärtz werden von
den Poſtämtern Beſtellungen
ent=
oͤgengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Grag= und Anzeigesſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
mBeſſungen von Frledr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annonzen=Erpeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Ns 92.
Donnerstag den 13. Mai.
1886.
- die E
Ikreich
Bekanntmuchung.
Die im organiſchen Anſchluß an die Knaben=Mittelſchule in's Leben gerufene
Fortbildungsſchule beginnt am 17. I. Mts. ein neues Schuljahr. Dieſe Schule
nhat den Zweck, den nach erfüllter Schulpflicht aus der erſten oder zweiten Klaſſe
ih
auch ahkr Knaben=Mittelſchule entlaſſenen Schülern zu einer auf die Bedürfniſſe des
Pirgerlichen Berufslebens berechneten Weiterbildung Gelegenheit zu bieten.
aber dl
Unterrichtsgegenſtände ſind deutſche Sprache (beſ. Geſchäftskorreſpondenz und
häftau
vllglbuchführung), kaufmänniſches Rechnen, Algebra, Geometrie, franzöſiſche Sprache
Miniſ.
lund Zeichnen. Für jeden Unterrichtsgegenſtand ſind zwei Stunden wöchentlich
13. Apf
heimatIingeſetzt.
Das Schulgeld beträgt 12-24 Mark jährlich. Das höhere Schulgeld haben
nd Penl
ſoevahunhiejenigen zu zahlen, welche ſich an dem Unterricht in der franzöſiſchen Sprache
ingend
frweſder im Zeichnen oder an beiden Unterrichtsgegenſtänden zugleich betheiligen.
Die Aufnahme neuer Schüler erfolgt in der Regel nur bei Beginn eines neuen
uns alSchuljahres.
Schüler, welche in wenigſtens drei der aufgeführten Fücher, alſo mit ſechs
Fen Land,
Joöchentlichen Stunden, an dem Unterricht regelmäßig und mit Erfolg
theil=
ſn Lad uhmen, werden nach zweijährigem Beſuch dieſer Fortbildungsſchule von der
Ver=
hbeſucheſoflichtung zur obligatoriſchen Fortbildungsſchule befreit.
Der Unterricht wird an Wochentagen außer Samstag in den Abendſtunden
1gen Woön 7—9 Uhr in der Knaben=Mittelſchule ertheilt.
einſt!
Lehrlinge des Gewerbe= oder Handelsſtandes, welche ihre Schulbildung nicht
in Tol
Gilvenffin der Knaben=Mittelſchule empfangen haben, können aufgenommen werden, wenn
linche Mlie in einer von dem Rector der Knaben=Mittelſchule vorzunehmenden Prüfung die
ſwar nicl Vorbedingungen für die erfolgreiche Theilnahme am Unterricht nachweiſen.
hrem oc
Anmeldungen zur Aufnahme in die Fortbildungskurſe der Knaben=Mittelſchule
Keohlollen von den Eltern der Schüler oder von deren Stellvertretern perſönlich gemacht
geneuh werden. Zur Entgegennahme von Anmeldungen iſt der Rector der
ſtollflnaben=Mittelſchule im Schulhauſe, Friedrichsſtraße Nr. 1. Donnerstag
den 13. l. Mts., von 6-7 Uhr des Abends bereit.
Der Beginn des Unterrichts wird, weil die Konfirmation der kürzlich entlaſſenen
nde Schuler erſt am 17. I. Mts. ſtattfindet, auf Donnerstag den 20. l. Mts. 7 Uhr
lerbeſeſ Abends verſchoben.
Darmſtadt, den 6. Mai 1886.
wie
Der Schulvorſtand:
(4727
Ohly.
Bekanntmnchung.
Der Voranſchlag der Stadtkaſſe für 188687 iſt im Entwurf für 8 Tage,
vom 14. bis einſchließlich 22. d. Mts., gemäß Art. 83 der Städteordnung auf
dem Stadthauſe, Zimmer Nr. 13, zur Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 11. Mai 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4813
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Maurerarbeiten zur Erbauung eines
gemauerten Kanals über den Marktplatz,
Ernſt=Ludwigsplatz und Paradeplatz und
der Thonrohrkanäle in der Beckſtraße,
Hügelſtraße, Schuchardpaſſage und auf
dem Wilhelminenplatze ſoll im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 14. Mai 1886,
Vormittags 10 Uhr,
bei untergeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind.
Darmſtadt, am 6. Mai 1886.
GroßherzoglicheBürgermeiſtereiDarmſtadt.
Ohly.
14726
Bekanntmachung.
Die Herbeifuhr von Pflaſterſteinen
von den ſtädtiſchen Lagerplätzen nach den
umzupflaſternden Straßen ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Freitag den 14. Mai l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt, Zimmer Nr. 24,
zur Einſicht offen, bei welchem auch die
Formulare für die Offerten zu erheben
ſind,
Darmſtadt, am 6. Mai 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.B.:
Riedlinger, Beigeordneter. 14724
50 Cbm. ſchönen Gartenkieſes
ollen bis zum 1. Juni franco
Schieß=
platz geliefert werden.
Lieferungsluſtige wollen ihre Offerten
nebſt Proben bis zum 20. Mai im Blreau
lauf dem Schießplatz abgeben.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. 14814
301
1162
Dienstag den 18. d. Mts.,
Nachmit=
tags von 2 Uhr an,
werden im ſtädtiſchen Hoſpital dahier
altes Hausgeräthe, Bettwerk und
alte Kleider ꝛc.,
gegen gleich baare Zahlung öffentlich
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 11. Mai 1886.
Der Hoſpital=Director:
14815
Dr. Jäger.
Holzverſteigerung
Die am 10. l. Mts. im
Domanial=
walde Frankenſtein abgehaltene
Holzver=
ſteigerung iſt genehmigt. Vom 18. I.
Mis. an gibt Großherzogliches Rentamt
Darmſtadt Abfuhrſcheine aus.
Zuſam=
menkunft zur Ueberweiſung des Holzes
Donnerstag den 20. Mai,
Vor=
mittags 9 Uhr,
am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 11. Mai 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
(4816
Joſeph.
Ausverkau
wegen Geſchäftsaufgabe. (4817
A. Hölster.
Ernſt=Ludwigsſtraße 10.
Ich habe noch eine größere Quantität
neue Bamberger
G UAvIION
am Lager, die ich in Schachteln von
5 Pfund bis 20 Pfund zu 45 Pfg. das
Pfund empfehle. Dieſer günſtige
Ge=
legenheitskauf dürfte ſich nicht leicht
wie=
der darbieten.
[4818
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und ſonſtige Geſchäftsutenſilien.
Näheres Kirchſtraße 18.
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R92
4
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Wegen Sterbefalls und Geſchäfts=Aufgabe werden
Montag den 17. Mai, Vormittags 10 Uhr,
auf dem Lagerplatze in der Klappacherſtraße, nächſt dem Beſſunger Friedhof
circa 400 ⬜ Meter Kiefern=, Pappel=, Nußbaum=, Apfelbaum=, Hainbüche;
Eichenholz, von 3-7 Emtr. Stärke, in kleinen Partien, verſchieden
Hackklötze für Metzger und ſonſtiges Holz
öffentlich meiſtbietend verſteigert. Bemerkt wird, daß das Holz völlig trocken und
meiſt aſtrein iſt. — Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſchaft wird Zahlungsfriſt biz=
1. Oktober 1886 gewährt.
Beſſungen, den 5. Mai 1886.
454.
Cormehius Gumtrum Vue.
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Diese letzte und praktischste Erſindung enthebt die Damen der
Mühe die Mechaniques durch neue zu ersetzen. Die Mechaniques sind
auch einzeln in allen Längen zu haben.
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kommen und zur Erhaltung alles Holzwerks im Freien, wie Ackergeräthe
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körper u. ſ. w., welchen er gleichzeitig eine angenehm braune Färbung giebt,
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durch Zuſatz von billigen Ockerfarben auch nüancirt werden kann. Die Koſtel
dafür ſind, gegenüber den Vortheilen der Holzerhaltung, höchſt unerheblich!
Gegen den echten Hausſchwamm iſt Kreoſot=Oelfirniß -Carbolinenn
das zuläſſig ſtärkſte und nachhaltigſte Imprägnir=Material, doch iſt zu erwäl
gen, ob für Wohnhäuſer, Schulen, Kirchen ꝛc. nicht dem geruchloſen, gift
freien und feuerſicheren Dr. H. Zerener'ſchen Patent=Antimerulion, auch au
ſobiger Fabrik, der Vorzug zu geben iſt. Proſpecte ꝛc. gratis.
Obiger Preis verſteht ſich franco jeder Bahnſtatton nach Orten, wo ſil
Niederlagen nicht befinden. Beträge bis 30 Mark werden nachgenommen.
Originalfäſſer - Barrels ca. 200 Ko. - nicht berechnet.
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4223
Lur
Jahres-Versammlung
des
Verbandes
mittelrheinischer BildungsVereine
im Gartensaale des Saalbaues
zu
Darmstadt,
Jonntag den 23. Mai 1886, Vormittags 10½ Uhr beginnend,
laͤdet der unterzeichnete Tueig-Verein der Gosellschaft für Vorbreitung von
Volksbildung alle seine Mitglieder, sowie Freunde und Freundinnen seiner
Be-
strebungen hiermit ergebenst ein.
Der geschäſtlichen Tagesordnung wird eine Ansprache des
Géneral-
ecretärs der Gesellschaſt, Herrn Dr. P. Misliconus von Berlin, über Luocke
und ziele der Bildungs-Vereine und Vortrag des Herrn Professors Kumpa von
Darmstadt, uber Farbenlohre und Handfertigkoit mit Vorführung von Lohr.
mittoln vorausgehen.
Gegen 3 Uhr Nachmittags findet sodann ein gomeinschaftliches
hittags-
mahl in demselhen Lokale, wonu bei dem Saalbau Restaurateur Liste aufliegt
ſund verpflichtende Anmeldungen bis längstens 18. Mai erbeten sind, statt.
Preis des Gedeckes 2 Mark.)
1(4838
Darmstadt, den 1. Mai 1886.
Der Vorstand
des Voreins für Verbreitung von Volksbildung.
Deutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein.
Section Darmstadt.
Sonntag den 16. Mai:
Zum Gedächtniſſe der Sectionsgründung im Frühjahr 1870.
Lusflug nach Heppenheim.
Wöfahrt 91s Vorm. nach Auerbach. Das Rähere beſagen die Einladungskarten.
Gäſte ſind willkommen.
Der Seetionsvoratand. 14839
AudrATnUVa-
Nächſte Probe für den Frühjahrs Auoflug
Montag den 17. Mai.
Der Vorstand. (4840
4841) Ein junger Mann ſucht eine
Stelle als Auslaufer oder Hausburſche.
Näh. Herbergezur Heimath, Gr. Ochſengaſſe.
14
14
415
A AAuuzG
Gesmcht
per ſofort ein Müdchen, das im
Weiß=
nähen perfect. Solche, die ſchon im
Ver=
kauf thätig waren, erh. den Vorzug.
Zu erfragen bei der Expedition.
4800) Eine erfahrene Kinderfrau
oder ein älteres Kindermädchen wird
zu einem kleinen Kinde ſofort geſucht,
welches mit der Flaſche ernährt wird.
Wilhelmsſtraße 20.
4842) Mit der Nadel geübte
Mädchen finden dauernde und
lohnende Beſchäftigung bei
H. Schuchard.
4702) Ein junger Mann mit coul.
Hand erbietet ſich zum Abſchreiben.
Zu erfr. in der Expedition.
4843) Ein fleißiger und ſolider junger
Menſch wird als
Auslaufer
in ein hieſiges Geſchäft geſucht. Nähere
Auskunft ertheilt die Expedition d. Bl.
4568) Ein Lehrling gegen Lohn
ge=
ſucht. L. Thomas, Schreinermeiſter,
Niederramſtädterſtr. 9.
4705) Einen Lehrling von achtbaren
Eltern in eine hieſige frequente Conditorei
geſucht. Näheres 1. d. Exped. d. Bl.
4249) Ein braver Junge kann ſofort
eintreten bei Georg Schmidt,
Spengler=
meiſter Wwe., gr. Ochſengaſſe 12.
Ein Wagenlackirer
für ſofort auf dauernde Arbeit geſucht.
Ch. Klepper, Hoflackirer. (4801
4764) Tüchtige Schloſſer geſucht.
H. Möſer, Hochſtraße.
4107) Ein braver Junge kann die
Glaſerei erlernen bei
Hch. Schulz, Beſſungen.
4844) Ein braver Junge kann in die
Lehre treten.
H. Weichel, Hofſattler.
4845) Einen Lehrling ſucht
L. Ganßert, Weißbindermeiſter.
4765) Einen Lehrling ſucht
Fr. Wambach, Schloſſermeiſter,
Kirchſtraße 25.
2697) Ein auch zwei brave Jungen
in die Lehre geſucht gegen Lohn.
W. Gelfius, Spenglermeiſter.
302
1166
3333) Einen Lehrling ſucht
Otto Momberger, Spenglermſtr.
3607) Einen Lehrling ſucht
A. Graulich, Hofſpengler.
4 92
Rheinſalm,
Seezungen,
Zander,
Cabltau,
Maifiſche.
Aal,
Hechte,
Karpfen,
Schleien,
Backſiſche.
Nesersalm,
per Pfünd 2 Mark.
Frische Sechollſische,
per Pfund 20 und 25 Pfg.
Dieſe ſind jetzt ſo fett und friſch wie
im Winter.
Gebr. Hösinger.
Hoflieferanten. (4846
Neue
vorzügliche Kochart.
G. P. POLI.
Bleichſtraße. 484
Aufforderung.
Forderungen an den verſtorbenen Fr. Jacob Best; Steinmetzmeiſter,
bei dem Unterzeichneten innerhalb 14 Tagen einzureichen, da ſolche erbvertheilun
halber nach dieſer Zeit nicht mehr berückſichtigt werden können.
Darmſtadt, den 10. Mai 1886.
Bost,
Lmdwite.
14
Steinmetz.
Wanm
Eine Wohnung (arl,
von 5 bis 6 geräumigen Zimmern od. ein
Haus zum Alleinbewohnen per 1. Auguſt
zu miethen geſucht.
Schriftl. Offerten wolle man gefl. an
die Exped. unter P. A. 630 richten.
in allen Fächern wird
aCnnule jüngeren Schülern
er=
theilt. Wo? ſagt die Expedition. (4714
Fin kleinerer Laden mit Werkſtätte
C, in guter Lage der Stadt zu miethen
geſucht. Gefl. Offerten unter B. G. an
[4715
die Exped. d. Bl.
CSolide thälige Loute,
die gegen hohe Proviſion für Geſellſchaften
1. Rangs Feuer= und
Lebensverſiche=
rungen vermitteln oder Agenturen
über=
nehmen wollen, ſind gebeten, ihre Offerten
sub H. 12 in der Expedition d. Bl.
(4850
ſabzugeben.
50.
Mlle Arbeiten in Stricken und Nüel
51 werden billig und ſchnell beſorgt.
[4
Gardiſtenſtraße 32.
Jsraelttiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 15. Mai=
Vorabendgottesdienſt um 7 Uhr — Mir=
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 8 Uhr 25 Min.
öy
Gottesdienſt in der Synagoge Msn
13)
Hr. Religtonsgeſellſchaft.
Samstag, 15. Mai:Vorabend 7 Uhr - M
Morgens 7 Uhr 3.
Nachmittags5 Uhr-
Sabbathausgang 5 Uhr 30
Wochengottesdienſt: Sonntag den 16. Ma=
Morgens 6 Uhr-
Nachm. 6 Uhr,
M
WB. Tanis Scheni.
(E.
E.
ine wenig gebrauchte
Badewannepreis=
würdig zu verk. Beſſung. Heerdweg 28.
4848) Mädchen, die mit Waſchen,
Bügeln u. all. Hausarbeiten umgehen
kön=
nen, ſuchen ſogleich Stellen. Näheres bei
F. Fiſcher, Schirmgaſſe 10.
4849) Wieſenſtraße 1 eine kleine
Parterre=Wohnung zu vermiethen. Näh
im Varderhaus dafelbſt.
Ein
zu miethen geſucht. Näheres Expedition.
auf gute Nach=
2000 aA1T hypothek und 5½
Zinſen geſucht. Gefl. Offerten sub fl. 2
[4852
an die Expedition d. Bl.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 14. Mai.
Abonnement suspendu.
Sonntagspreiſe.
Zum Beneſiz des Hofchor=Perſonals.
gefälliger Mitwirkung des Herrn Per=
Der Troubadour.
Oper in 4 Akten von Verdi=
Perſonen:
Graf Luna
Herr Feßler
WStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Burezu
in Dresden, Reitbahnſtraße 25. (4853
O
2)
wei Herren können Koſt u. Logis
erhalt. Näh. Ballonplatz 10. (4706
Leonore
Azucena
Manrico
Ferrando.
Inez.
Ruiz
Ein Bot=
Ein alter Higenne;
Fr. Mayr=Olb.
Frl. Finkelſtei=
Herr Bögel.
Frl. Büdinger
Herr Reichhar
Herr Lang.
Herr Leib.
4r Manrico. Herr Perotti, als Gaſt
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Letzte Vorſtellung vor den Ferien.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. Mai.
Deutſches Reich. Soweit bis jetzt verlautet, wird, ohne daß
ſchon Beſtimmungen ergangen wären, die Abreiſe des Kaiſers nach
Ems nicht vor der Mitte des nächſten Monats erfolgen. — Als
Nachfolger in der durch Möllers Tot erledigten Stelle eines
Unter=
ſtaatsſekretärs im Handelsminiſterium wird mit großer
Beſtimmt=
heit der an Richard v. Philippsborns Stelle getretene Präſident
der Central=Bodenkredit=Aktien=Geſellſchaft Jacobi genannt, welcher,
ehe er ſeine jetzige Stelle annahm, bereits Unterſtaatsſekretär in
demſelben Miniſterium geweſen war. Es wäre dies ſomit ein Rück
tritt in die früher aufgegebene Stelle.
Mit der am 10. erfolgten definitiven parlamentariſchen
Ge=
nehmigung des neuen Kirchengeſetzes ſind die kirchenpolitiſchen
Ver=
handlungen im preußiſchen Landtage vorausſichtlich auf lange Zeit
zum Abſchluſſe gelangt und man kann nur wünſchen und hoffen,
daß der Ausgleich zwiſchen Preußen und dem Vatican ein
dauern=
der und auſrichtiger ſein werde. — In der gleichen Sitzung trat
das Abgeordnetenhaus noch in die Spezialberatung des
Lehreran=
ſtellungsgeſetzes für Poſen und Weſtpreußen, welches bekanntlich
mit zu den ſogenannten Polenvorlagen gehört, ein. Die Debatte
nahm indeſſen ſchon über den grundlegenden erſten Paragraphen,
zu welchem von freiſinniger und konſervativer Seite Abänderungs=
anträge vorlagen, einen ſolchen weitſchweifigen Charakter an,
die Discuſſion abgebrochen werden mußte, ohne daß es zu ei
Entſcheidung über den genannten Paragraphen gekommen wäre.
Das Abgeordnetenhaus ſetzte am 11. die zweite Leſung
Geſetzes betr. die Anſtellung der Volksſchullehrer in den ehem
polniſchen Landesteilen fort. In der Debatte ſprachen
Hobre=
v. Zedlitz=Neukirch und Wehr (Konitz) für die Vorlage. Dr.
Win=
horſt. Dr. v. Stablewski und Dr. Meyer=Breslau gegen dieſell
Kultusminiſter Dr. v. Goßler erklärte, die Regierung halte zm
nicht dafür, daß die Vorlage eine Verfaſſungsänderung involvn
ſie habe aber auch nichts dagegen, wenn das Haus einen dah.
gehenden Beſchluß faſſen wolle. Nach Schluß der Debatte wur
8 1 nach den Kommiſſionsanträgen angenommen, mit der von Raucl
haupt vorgeſchlagenen Modiſikation. Nach unerheblicher Debat.
genehmigte das Haus den 8 2a, betr. die Ausnahmen von d
Wirkung des Geſetzes. mit der von Rauchhaupt beantragten
Mod=
kation, wonach dieſe Ausnahme in gewiſſen Stadtkreiſen und Lanll
kreiſen Weſtpreußens auf Antrag der ſtädtiſchen Vertretung el.
treten kann. Die Abſtimmung wird am 12. fortgeſetzt.
In Bezug auf die Errichtung einer ſtaatlich geleiteten
Mobili=
feuerverſicherungsanſtalt in Bayern hat der Ausſchuß der Kamm
der Reichsräte beſchloſſen, der Kammer die Ablehnung des Antro.,
v. Soden zu empfehlen.
M
Die bayeriſche Kammer der Abgeordneten hat am 11. den
Ge=
tentwurf über die Flügelbahn Reichenhall=Berchtesgaden mit 97
eſen 26 Stimmen entgültig angenommen.
Ueber das Befinden des in Nizza weilenden Königs von
Würt=
ler, ſn berg=waren in letzter Zeit beunruhigende Gerüchte verbreitet
heilung Rden.,Dieſelben ſtellen ſich jetzt indeſſen als vollſtändig aus der
luft gegriffen heraus, denn direkte Mitteilungen aus Nizza beſagen,
aß das Befinden des Königs im Gegentheile ein ausgezeichnetes ſei.
Aus fürſtlichen Kreiſen wird wiederum eine Verlobung gemeldet,
ejenige des Prinzen Heinrich XVIII. Reuß mit Herzogin
Char=
e, Tochter der verwitweten Herzogin Wilhelm von
Mecklenburg=
ſchwerin, geborenen Prinzeſſin Alexandrine von Preußen. Der
Ahräutigam gehört der jüngeren Linie der Fürſten von Reuß an und
7hſeit Januar 1883 Flügeladjutant des Kaiſers Wilhelm.
Hchweiz. Die internationale Konferenz über die techniſche Ein=
6 Nahit im Eiſenbahnweſen iſt von Deutſchland, Oeſterreich=Ungarn,
ſſorgt. frenkreich, Italien und der Schweiz beſchickt. Die deutſche
Regie=
ſAlſung wird durch den Geh. Oberregierungsrat Streckert und den
ch. Regierungsrat Trieſt vertreten. Die Arbeiten werden
minde=
e3 8 Lage in Anſpruch nehmen. Später findet vorausſichtlich
u Einladung der öſterreichiſchen Regierung eine Fahrt auf der
kenſt.
lilberg=Bahn ſtalt.
Heſterreich=Angarn. Das Torpedoſchiff Luſſinv lief von Vola
us und wird den Depeſchendienſt bei den öſterreichiſchen Blokade=
Ainhiffen verſehen. Der Herzog von Edinburg bleibt in der Suda=
Aim. zucht als dem Mittelpunkt der Flottenbewegung. Die Befehle
lau=
u. jedes Schiff griechiſcher Flagge ſei zur Umkehr aufzufordern,
lin. Pi Nichtbefolgung der Aufforderung aber militäriſch zu beſetzen, an
nen ſichern Ort zu führen und zur Tragung der Transport= und
oge wervachungskoſten zu verhalten. In einem ſolchen Falle ſoll auch
t ff die Verzögerung nichtgriechiſcher Frachten die griechiſche
Regie=
ufg erſatzpflichtig ſein. Die Ruſſen beteiligen ſich, wie ſie von
r- Mafnherein erklärt hatten, an der Blockade nicht, fahren jedoch fort,
9 M. den griechiſchen Gewäſſern zu kreuzen.
Ml-Nach einer Meldung aus Trieſt iſt ein Lloyddampfer mit Re=
9 Mlonten nach dem Piräus abgegangen; dagegen haben die Griechen
Mayctzgraphiſch die Zuſendung von Waffen und Schießbedarf abbeſtellt
Frankreich. Die Regierung hat ihren Geſandten in Athen,
Aßlafen de Mouy, nach Paris beſchieden. Delhannis= Antwort, als
t. Mouy ihm anzeigte, daß die franzöſiſchen Militärmiſſionen ihre
ſhhätigkeit einſtellen würden, lautete: Obgleich Griechenland mit
einer Macht in erklärtem Kriege ſtehe, könne es dennoch die hohe
ter.
hls, u
hler.
rObn
ger.
hard
an
zu e.
wäre.
ehem
Hobt
r. Win
dieſ
en
R.
De=
ingemeſſenheit der Beweggründe nicht verkennen, welche zu dem
beſchluſſe des franzöſiſchen Kabinetts geführt hätten, augenblicklich
lie Fortſetzung des Dienſtes der franzöſiſchen Offiziere in
Griechen=
lind einzuſtellen; der hochgeſchätzte Wert der Offiziere ſei eine
That=
ſiche, welche das Bedauern der helleniſchen Regierung bei dieſer
eranlaſſung noch vergrößere.
Die Anleihe wurde über 20mal überzeichnet. Dem „
Börſen=
latt' zufolge erhalten größere Subſkribenten nur 3½ pCt, kleinere
erden vorzugsweiſe berücknchtigt.
England. Die Königin iſt am 11. zur Eröffnung der
Ausſtel=
ſung in Liverpool eingetroffen.
Im Oberhaus legte Lord Roſebery den diplomtaiſchen
Schrift=
echſel über die griechiſche Angelegenheit vor und gab eine
Ueber=
cht über die bekannten Ereigniſſe, wobei er die verſchiedenen Reden
ez griechiſchen Miniſterpräſidenten Delhannis, deſſen Rundſchreiben,
ſwie namentlich deſſen Erklärung vom 10. hervorhob, daß weder
r(Delyannis) noch die griechiſche Regierung jemals das Dekret,
etreffend die Entwaffnung, unterzeichnen würde. Das
Einver=
ehmen der Mächte ſei glücklicherweiſe aufrecht erhalten, obwohl
ſrankreich allein vorgehe, ohne Zweifel in dem gleichen Wunſche,
ie die Mächte, zu einer friedlichen Löſung zu gelangen.
Oeſter=
lich, Italien, Deutſchland und Rußland befändeu ſich im Einklang
it England. Das ſei ſehr wichtig; denn ohne Zweifel würden
le Bemühungen der Mächte im Zuſammenhang mit der parallelen
lktion Frankreichs erfolgreich ſein.
Die Rede Gladſtones am 10. Mai verfehlte ſowohl die
redne=
lſche Wirkung wegen der heiſern und kaum verſtändlichen Stimme,
l3 auch den Verſöhnungszweck, weil ſie der Forderung
Chamber=
ams. daß die iriſchen Mitglieder in Weſtminſter bleiben ſollen,
icht entſprach. Chamberlain wird daher gegen die zweite Leſung
immen. Das Schickſal der Vorlage iſt bedenklich gefährdet.
Itakten. Das nächſte öffentliche päpſtliche Konſiſtorium findet
m . und das geheime Konſiſtorium am 10. Juni ſtatt. In
den=
lben werden 6 Kardinäle ernannt werden. Es gilt als
wahr=
heinlich, daß der Papſt im Konſiſtorium eine Allokution über die
Ciederherſtellung des kirchlichen Friedens in Deutſchland halten
erde.
Spanien. Die im vorigen Monat neugewählten ſpaniſchen
ortes ſind am Montag vom Miniſterpräſidenten Sagaſta mit
Ver=
ſung einer Thronrede eröffnet worden. Dieſelbe zählt die
ver=
hiedenen Vorlagen auf, welche die Cortes beſchäftigen werden und
ezeichnet die äußere und innere Lage Spaniens als durchaus
zu=
niedenſtellend.
92
1167
Griechenland. Der König berief Papamichalopulos und erſuchte
denſelben, die Kabinettsbildung zu übernehmen. Papamichalopulos
übernahm den Auftrag und legte dem Könige im Laufe des 11. eine
Miniſterliſte vor.
Die internationale Flotte verließ am 11. wiederum die
Suda=
bai. Sechs engliſche Kriegsſchiffe ſind bei der Inſel Zea und ein
engliſches Panzerſchiff in Patras eingetroffen.
Cgppten. Nach einer Zuſchrift der „Volit. Korreſp. aus
Ale=
randrien hat die engliſche Regierung Unterhandlungen mit den
Mächten über eine Abänderung der egyptiſchen Zollgeſetzgebung
eingeleitet.
Der Reſt der britiſchen Truppen, einſchließlich des Generalſtabs
und der Intendantur, ſegelte am 9 an Bord des Dampfers Geelong
von Suakim ab. Brigadegeneral Watſon Paſcha iſt jetzt an Stelle
von General Hoddina Kommandant der Beſatzung.
Ameriſta. Der Eiſenbahnverkehr an den vom Streik
betroffe=
nen Bahnen lebt wieder auf und ſind ſchon bedeutende Frachten
befördert worden. Der Streik der Bremſer der Union=Pacifie=
Eiſen=
bahn iſt zu Ende. In Milwaukee wurden 19 Anarchiſten auf die
Anklage der Verſchwörung zu Totſchlag und Mord verhaftet.
Die=
ſelben wurden in Unterſuchungshaft behalten, um ihren Prozeß
ab=
zuwarten.
Der argentiniſche Kongreß wurde mit einer Botſchaft des
Prä=
ſidenten eröffnet, welche die guten auswärtigen Beziehungen, die
innere Ruhe des Landes und das Steigen der Einwanderung
be=
tont. Als der Präſident Roca den Kongreß verlaſſen wollte, warf
ihm ein Menſch einen Stein an den Kopf; der Uebelthäter wurde
verhaftet, die Verletzung, welche Roca erlitt, iſt leicht.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 13. Mai.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Pfarrer Ehermann aus Trebur, den Landgerichtsrat Möbius aus
Gießen, die Großh. Hofſchauſpielerin Frau Eppert, die Oekonomen
Gansmann und Valentin Dörr aus Biblis; zum Vortrag den
Staatsminiſter Finger, den Miniſterialrat Dr. Draudt, den
Hof=
jägermeiſter v. Werner, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
In den Aufſichtsrat des Exportmuſterlagers in
Frank=
furt wurden aus dem Großherzogtum die Herren Karl Schenk in
Darmſtadt und Th. Steinhauſer in Offenbach; zu Beiräten die
Herren Fabrikanten Karl Hochſtätter in Darmſtadt, Guſtav Böhm
in Offenbach und Franz Kupferberg in Mainz gewählt.
Das Meiſtgebot für den Abbruch der Gebäulichkeiten der
nun vollſtändig geräumten „Inſel' beträgt 1200 M. Der
Ueber=
nehmer hat die Verpflichtung, den Abbruch innerhalb drei Wochen
vollſtändig zu bewirken. Mit dem Abbruch ſoll morgen begonnen
werden.
Die Rundreiſebillete ab Frankfurt M.=N=B. nach der
Schweiz (ouren L-XII) werden nunmehr während des ganzen
Jahres ausgegeben. Ferner wird die Gültigkeitsdauer der
frag=
lichen Rundreiſebillete ab 1. Jumt d. J. von 30 auf 45 Tage erhöht
und werden gleichzeitig Beſtimmungen über Fahrpreisermäßigungen
für Kinder unter 10 Jahren zur Einführung gebracht. Nähere
Auskunft erteilt das Tarifbureau der M.N.=Bahn für den
Per=
ſonenverkehr.
Patente von im Großherzogtum Heſſen wohnenden
Er=
findern wurden neuerdings erteilt auf ein Verfahren zur
Darſtell=
ung von Pepton aus Nucleoproteinen an E. Merck in Darmſtadt,
vom 6. Oktober 1885 ab. Ferner auf Vorrichtung zum Schließen
eines elektriſchen Kontaktes bei entſtehenden Bränden an G. Mootz
in Mainz, Kapuzinergaſſe 13. vom 15. Oktober 1885 ab.
N Am Sonntag abend wurde eine aus dem Theater
heimkeh=
rende Dame in der Steinſtraße von einem Unbekannten ohne alle
Veranlaſſung mißhandelt.
Ein auf dem Bureau des l. Großh.
Heſſ. Dragoner=Regts. Nr. 23 beſchäftigter Soldat iſt vor einigen
Tagen unter Mitnahme von etwa 10 Mark. die er aus einem
ver=
ſchloſſen geweſenen Schubfache entwendete, flüchtig gegangen.
Mit welcher Opferwilligkeit der hieſige Gartenbauverein
die Blumenpflege fördert, dürfte aus dem Umſtand erſichtlich
ſein, daß derſelbe drer ſehr ſchöne Topfpflanzen zuſammen zu dem
äußerſt geringen Preiſe von 30 Pf. abgibt, die von dem Gärtner
direkt bezogen ſicherlich nicht unter 1 M. erworben werden können.
Obwohl die Anmeldungen zur Entnahme von Pflanzen, wie wir
hören, bereits ſehr zahlreich eingelaufen ſind, ſo machen wir an
dieſer Stelle doch nochmals darauf aufmerkſam, daß die Ausgabe
derſelben am 22. Mai von morgens 8 bis abends 6 Uhr
ſtatt=
finden wird.
Am Dienstag abend hat in der Handwerkerſchule der
Schluß des Abendunterrichts für das Schuljahr 188586
ſtatt=
gefunden, womit eine Prüfung der Schüler in den 8 Abteilungen
verbunden war. Dieſelbe fand in Gegenwart der Vorſtände der
Handwerkerſchule und des Lokalgewerbvereins ſtatt und erſtreckte
ſich auf die verſchiedenen Lehrgegenſtände des Abendunterrichts,
Rechnen, Geometrie, Technologie und Buchführung. Das Reſultat
der Prüſung war im Allgemeinen ein recht günſtiges und legte
1168
Zeugnis ab, daß ſich die Lehrer ihrer, gerade auf dieſem Gebiete
recht ſchwierigen Aufaabe hingebend widmen. Auch das Verhalten
und Auftreten der Schüler machte einen ſehr guten Eindruck.
Dem ſoeben erſchienenen gemeinſchaftlichen Bericht der
Verwaltung der Unterſtützungskaſſe für bedürftige Pfleglinge des
Großh. Landeshoſpitals zu Hofheim und der Verwaltung.
der Unterſtützungskaſſe für bedürftige Pfleglinge der Großh.
Lan=
des=Irrenanſtalt zu Heppenheim für das Jahr 1885186
ent=
nehmen wir, daß den beiden Kaſſen von über 7500 Gebern, der
höchſten ſeither= erreichten Zahl, Beiträge zugewendet worden ſind.
Zum erſtenmale iſt den beiden Unterſtützungskaſſen der Ertrag
der Sammlung gemeinſchaftlich zugewieſen worden. Die
Geſamt=
einnahme betrug 1530163 M. die Geſamtausgabe 12343.74 M.
und verbleibt ſomit ein barer Vorrat von 295789 M. Das Vermögen
der beiden Anſtalten zuſammen nach dem Nennwerte der Papiere
beträat 36 02724 M. An jährlichen Beiträgen ſind eingegangen
477280 M., an einmaligen 364753 M.
Beſſungen, 10. Mai. EEingeſandt.) Der letzte Beſchluß
des Gemeinderats in der Waſſerfrage hat zur notwendigen Folge
der Kanaliſation näher zu treten. Iſt erſtere durch einen Vertrag
mit Darmſtadt ohne Riſiko und mit verhältnismäßig geringen
Mitteln zu löſen, ſo wird Niemand bei näherer Ueberlegung
be=
ſtreiten wollen, daß — abgeſehen von techniſchen
Schwierigkeiten-
der Koſtenpunkt für Beſſungens finanzielle Verhältniſſe zu
Be=
denken Anlaß gibt. Ein Ausweichen iſt aber nicht möglich, auch
wenn der Gemeinderat nicht ſchon zugeſtanden hätte, daß beide
Fragen der Löſung bedürfen. Der Koſtenpunkt iſt aber nun Urſache,
daß jetzt von Gegnern eines Vertrags mit Darmſtadt die politiſche
Vereinigung beider Gemeinden als das vorteilhafteſte erkannt, weil
dadurch der Waſſerpreis ſich niedriger ſtellen wird, und das Waſſer
einer größeren Zahl Bewohner zu gut kommen könne, was ſie durch
Errichtung eines eigenen Waſſerwerks auf Grund vorliegender
Gutachten hatten bezwecken wollen. Faßt man aber alle
Verhält=
niſſe in Beſſungen ins Auge, ſo muß jedem denkenden Menſchen
klar ſein, daß nicht allein die beiden - allerdings Kardinalfragen
ſondern auch noch andere der Löſung bedürfen und dieſe nur
durch einen Anſchluß an in Darmſtadt beſtehende Einrichtungen
am ſicherſten und ſchnellſten zu löſen ſind. Nennen wir nur die
Beleuchtung, das Armen= und Hoſpitalweſen. Iſt auch jetzt die
Straßenbeleuchtung durch Vermehrung der Laternen und
aufmerk=
ſamere Behandlung derſelben beſſer geworden, ſo ſteht ſie doch der
Beleuchtung durch Gas noch weit nach, dagegen iſt jetzt ſchon das
Bedürfnis eines neuen Armen= und damit Arbeitshauſes zugegeben.
Bedenkt man nun die jetzige Schuldenlaſt der Gemeinde und
denkt ſich hinzu die Koſten eines abſolut nötigen neuen Pfarrhauſes,
der Rohrleitung für Waſſer, Kanaliſation und nun die
unausbleib=
lichen Koſten eines neuen Armenhauſes- ſo muß jeder Unbefangene
zugeben, daß in der Folge die Kommunalſteuer eine höchſt drückende
werden wird. Denn die Erträge aus Waldungen ſind durch
Be=
triebsregulierung geregelt und ergeben rein nach dem letzten Vor=
N.92.
anſchlage kaum 17000 M. wogegen ein höherer Ertrag der Wieſen
aud
z wieder größere Koſten bedingt. Beſſungen kann daher eine
Einnahme aus Oktror nicht länger entbehren, ſich dieſe aber durch
einen Vertragsabſchluß mit Darmſtadt ſichern, der jedoch ein
beſtän=
diger Zankapfel ſein würde, da ſehr bald jeder Teil glauben würde
er ſei verkürzt. Es iſt mithin das ratſamſte, die politiſche
Ver=
einigung mit Darmſtadt zu erſtreben und je eher deſto beſſer einen
dahin zielenden Antrag zu ſtellen.
Mainz, 1I. Mai. Herr General von Werder befindet ſich
gegenwärtig in unſerer Stadt, um die ökonomiſche Muſterung der
heſſiſchen Truppen der Garniſon vorzunehmen.
Mainz. 10. Mai. Geſtern abend traf der neue Dampfer
„ Niederwald; reich beflagat von Köln kommend zum erſtenmale
hier ein, wo er mit Böllerſchüſſen empfangen wurde.
Hanau, 11. Mai. Fürſt Bismarck iſt wieder einmal
Groß=
vater geworden; ſein zweiter Sohn, der Geh. Reg=Rat und
Land=
rat dahier, Graf Wilhelm v. Bismarck, iſt am geſtrigen abend von
ſeiner Gemahlin, geborenen v. Arnim=Kröchlendorff, mit einem
kräftigen Mädchen beſchenkt worden.
Jena, 10. Mai. Der Gelehrte Paul v. Ritter in Baſel
ver=
machte der Univerſität dreihunderttauſend Mark zur Förderung der
Zoologie.
Berlin, 11. Mai. In den Kreiſen der ſtädt. Behörden wächſt
geleuchtung auf
Dem Vernehmen nach ſind
bereits Vorbereitungen für die Herſtellung von zwei großen
elek=
triſchen Stationen im Gange.
Rom, 11. Mai. Vom 10. bis 11. d. M., mittags, erkrankten
reſp. ſtarben in Venedig 917 in Bari 35111, in Oſtuni 810 Perſonen
an der Cholera. In Brindiſi kam in den letzten Tagen kein
Cholerafall vor.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1I. Mai.
B. M. Die letzte Abonnementsvorſtellung brachte Wittgenſten
„Antonius und Kleopatra. Trotz der vorgerückten Jahr
zeit war das Haus ziemlich gut beſucht. Freunde ernſter=Mi
ſtehen dem Werk, das von einem großen Zuge getragen wird,
Syhmpathie gegenüber. Die hervorragenden Momente der
Of=
wurden auch heute ſehr beifällig aufgenommen, und das Ziſcha,
das ſich nach dem 1. Akte wieder Geltung zu verſchaffen ſuch
konnte ſpäter nicht mehr aufkommen. Da die Muſik der Oper
nicht an das Durchſchnittsverſtändnis wendet, ſtand und ſteht/
erwarten, daß ſie einen harten Kampf ums Daſein kämpfen wer.
Ob Wittgenſtein ſchon ſo bald für ſein Werk jenen Ruhm ernh
wird, wie er ſich in Tantiemen und Ehrengaben aller Art ku
gibt, bleibe dahingeſtellt. Vor der Hand mag er ſich tröſten
dem Ausſpruche Oskar Blumenthal3. „Kein lebendig Werkſ.
tot zu ſchweigen, kein totes Werk iſt lebendig zu reden!
Die heutige Darſtellung der Oper hielt ſich auf der Höhe,
früheren. Unſere Sänger, alle im Vollbeſitz ihrer Mittel, leiſten
Vortreffliches. Herr Kapellmeiſter de Haan verdient für die ſor
fältige Einſtudierung und die umſichtige Leitung des Werks warm,
Dank.
Vermiſchtes.
Von den in der Verwaltung der Stadt Berlin befindlich
gewerblichen Anlagen werfen die Gaswerke einen Ueberſchuß v.
4 588800 M., die Waſſerwerke einen ſolchen von 1223889
und der Centralviehhof einen ſolchen von 259400 M., wel
Beträge dem ſtädtiſchen Budget zu gut kommen. Dagegen erforde
die Kanaliſationswerke einen Zuſchuß von 2468236
während die Markthallen einen Ertrag zwar nicht
abwerf=
aber auch keines Zuſchuſſes bedürfen.
Die armen Männer. Eine Frau machte ihrem Manch=
Vormürfe darüber, daß er Nachts ſehr viel im Schlafe ſpräs
„Ja, ſagte er, „das iſt doch aber ganz erklärlich; Du läßt mich
am Tage gar nicht zu Worte kommen, und wenn ich überhau
reden will, ſo kann ich nur Nachts im Schlafe ſprechen. Aber
ſcheint, ſelbſt das gönnſt Du mir nicht. O, wir armen Männer!
Adelina Patti hat zwar die glänzenden Anerbietung
des Direktors der Covent=Garden Oper in London
zurückgewieſ=
aber ſie wird im Laufe des Sommers 4 Konzerte in der Albe
Hall geben, für welche ſie 40000 M. erhält. Ihr erſtes Konzel
wird am 5. Juni ſtattfinden. Zwei Tage darauf, am 7. Juni, find
ihre Hochzeit mit Nikolini ſtatt.
Eine anmutige Epiſode ereignete ſich, wie aus Weim
berichtet wird, bei dem Feſtmahl der Goethe=Geſellſchaft, als
den Vorſitzenden derſelben, Reichsgerichtspräſident Dr. Simſö.
ein Toaſt ausgebracht wurde. Als die Hochs verklungen
war=
gelangte eine kürzlich im Goethe=Archiv aufgefundene briefliche M
teilung Eckermann's an den Dichter zur Verleſung. Sie iſt vi
28. Auguſt 1829, dem Geburtstage Goethe's, datiert, und Eckerma
empfiehlt darin den Dr. Simſon - den jetzigen Präſidenten
Geſellſchaft - an Se. Excellenz als „einen angenehm gebildet
jungen Mann' Dieſe Mitteilung erregte einen Sturm von Plo
geiſterung.
Todes=Anzeige.
(4854
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die traurige Nachricht, daß Dienstag früh 9 Uhr unſere
jüngſte Tochter nach langem, ſchwerem Leiden ſanft dem
Herrn eutſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die tiefbetrübten Eltern und Geſchwiſter=
Konrad Kienholz,
Marie Kienholz, geb. Heyl.
Darmſtadt, den 11. Mai 1886.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachm. 4 Uhr ſtatt,
Tageskalender.
Sonntag, 16. Mai: Ausflug nach Heppenheim des deutſchen u
öſterreichiſchen Alpenvereins Sektion Darmſtadt.
Shnntag, 23. Mai: Jahres=Verſammlung des Verbandes
mitt=
rheiniſcher Bildungs=Vereine im Saalban.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaetion: Carl Wittich.