Darmstädter Tagblatt 1886


30. April 1886

[  ][ ]

u.

um u

149.
hhrgang.

TEUUEUT TUN

149.

Ubonnementspreis
ertelährlich 1 Marl 50 Pf. Mcl.
Angerlohn. Auswärts werden von
ten Poſtämtern Beſtellungen ent=
ezengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
ſpw Quartal incl. Poſtaufichlag.

Jrag= und ArzeigebLatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ThamſilLeted unttihurranhsdtutt.

Inſerate
vendenangenommen nDarmſiaogs
von der Expedition. Rheinſte. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſlraße Nr. 35., jowie auswaͤrts
von allen Annouten=Ggpedilionen.

Amtliches Organ
für die Bekannlmachungen des Großh. Areisamks, des Groſih. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

NL. 83.

Freitag den 30. April.

1886.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Muſterungsgeſchäft pro 1886, hier Aushändigung der Looſungsſcheine.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich im laufenden Jahr dahier zur Muſterung geſtellt und in der Stadt Darm=
adt
ihren dauernden Wohnſitz haben, werden hierdurch aufgefordert, ihre Looſungsſcheine alsbald hier, Neckarſtraße 3, mitt=
er
Stock, Büreau für Militärangelegenheiten, abzuholen, widrigenfalls nach Verlauf von 14 Tagen die Zuſtellung auf
6ften der Säumigen ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 20. April 1886.
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
4069
B e k a n n t m a ch u n g.
Während der Dauer der Arbeiten behufs Niederlegung des Molter'ſchen Hauſes, Schuſtergaſſe Nr. 2. wird dieſe Straße
ür Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 27. April 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
4257
Haas.

Bekanntmuchung.
Die äußere Ringſtraße zwiſchen Kranichſteinerſtraße und Elfeicherweg iſt
igen Herſtellung der pahrbahn bis auf Weiteres für Fuhrwerke geſperrt.
Darmſtadt, den 28. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
425)
J. B.: Riedlinger, Beigeordneter.
Holzurrſteigerung.
Freitag den 7. Mai, von Vormittags 9 Uhr an,
uerden aus den Domanialwald=Diſtricten Kirchſchlag, Moosberg und Glasberg
uf dem Gemeindehaus zu Beſſungen verſteigert:
Stämme: 2 Stück Eichen, 8 Stück Nadelholz, 5 Stück Eſchen,
Derbſtangen: 3 Stück Eſchen, 31 Stück Buchen, 137 Stück Nadelholz.
Reisſtangen: 251 Stück Nadelholz.
Scheiter: 10 Rm. Buchen.
Knüppel: 93 Rm. Buchen, 2 Rm. 6ſchen, 1 Rm. Birken, 16 Am. Eichen,
Rm. Nadelholz, 2 Rm. Erlen.
Reiſig: 126 Hundert Buchen=, 10 Hundert Eichen, 48 Hundert Radel=
holz
=Wellen.
Stöcke: 44 Am. Buchen, 2 Rm. Eichen.
Das Bau= und Rutzholz kommt zuerſt zum Ausgebot. Das Holz beliebe
nan vor der Verſteigerung einzuſehen und ſich wegen etwaiger weiterer Auskunft
m die Großherzoglichen Forſtwarte Schanz zu Böllenfallthor und Wolf zu Beſ=
unger
Forſthaus zu wenden.
Darmſtadt, den 28. April 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
4259
Preuſchen.

Apotheker R. Cunradi's
meues
non Naschpulvo.
paßt für alles Weißzeug und farbige
Wäſche, reinigt dieſelbe vorzüglich, be=
freit
ſie von Flecken aller Art, bleicht
durch ſeinen Ozongehalt ähnlich wie Ra=
ſenbleiche
ohne irgend einen Nachtheil,
beſeitigt etwaige in der Wäſche befindliche
Krankheitsſtoffe und, hinterläßt keinen
unangenehmen Geruch in der Wäſche.-
Es iſt vorzüglich geeignet zum Reinigen
von Oelfarbe und Lackanſtrichen an
Möbeln und Fußböden. - Preis des
Einpfund=Packets mit Gebrauchsanweiſung
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268

[ ][  ][ ]

1040

R83
Bekanntmachung.
Es werden alle diejenigen Steuerpflichtigen dahier, welche
Steuererläſſe baar zu empfangen oder zu verrechnen haben, dringend
erſucht, dieſes perſönlich bis längſtens den 10. Mai dahier in Ord=
nung
zu bringen.
Darmſtadt, den 29. April 1886.
Großherzogliche Diſtricts=Einnehmerei Darmſtadt.
4262
Deiß, Rendant.
Bekanntmachung.
Vom 1. Mai ab wird die Botenpoſt zwiſchen Nordheim (Heſſen) und Biblis
aufgehoben und dafür eine Landpoſt eingerichtet, welche wochentäglich zweimal und
an Sonntagen einmal, wie folgt, verkehrt:
II.
II.
546 Vorm., 3 Nachm. P1 Nordheim (Heſſen) 1 756 Vorm, 410 Nachm,
65 Vorm., 320 Nachm.
740 Vorm., 425 Nachm.,
Wattenheim
625 Vorm., 340 Nachm. 1 Biblis
4¼₁s Vorm., 4 Nachm.
An Sonntagen fallen die Fahrten unter I1 aus.
Die Perſonenbeförderung mit der Landpoſt erfolgt auf Rechnung und Gefahr
des Poſthülfsboten Hechler von Nordheim.
Darmſtadt, den 24. April 1886.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector:
(4263
Hagemann.

Bekanntmachung.
Die Voranſchläge der ſtädt. Spezial=
kaſſen
(Pfandhaus= Armen= Hoſpital=,
Waſſerwerks= und Gaswerkskaſſe) für das
Etatsjahr 188687 ſind im Entwurf auf
Grund des Art. 83 der Städteordnung
von Donnerstag den 29. l. M. bis ein=
ſchließlich
Freitag den 7. k. M. auf un=
ſerem
Bureau, Stadthaus, Zimmer 13,
offengelegt.
Darmſtadt, den 27. April 1886.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. O.=B.:
Riedlinger, Beigeordneter. (4212
p.r rrirnrrnrrre.

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Wi
Vn

[ ][  ][ ]

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ſitchhaltig wirkſam iſt, ohne Geſundheit u. Leben, Kleider, Holz und Stein mit=
ſzerſtören
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In ſchwierigen Fallen wird mit dem flülſſigen auch das trocken doppelt prä=
parirte
(ie No. 50 Pfg.), gegen Feuchtigkeit das trocken einfache Antimerulion
No. 25 Pfg.) zum Verſtopfen - Jſoliren - Hinterfüllen ꝛc. mitverwandt, um
jede Garantie für den Erfolg übernehmen zu können! Proſpecte ꝛc. gratis.
Obige Preiſe verſtehen ſich franco jeder Bahnſtation nach Orten, wo ſich Nie=
derlagen
nicht befinden. Beträge bis 30 Mark werden nachgenommen. Original=
hackung
- Barrels ca. 250 Ko. u. Säcke 50 Ko. - nicht berechnet.
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Gebrüder Vierheller.

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Köln

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Gebranmter JavaHaſtee
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W. H. Tmhofen,
kaffohrennorei mit Dampfhotriob in Bonn,
redactionell empfohlen von der,Allg. Hausfrauen Reitung"
pe.
Man achte beim Einkaufe genau auf Firma und Schutzmarke, da fort-
Während minderwertige Nachahmungen auftauchen.
Hiederlagen: in Darmstadt bei Paul Störger Sohn, Kirchstr.,
C. Löhr, Promenade 27, L. Gorschlauer, Neckarstr., Martin Roll, Die-
burgerstrasse
2, Heinrich Löffler, Mathildenplatz 11, Carl Reinemer,
Nieder-Ramstädterstrasse TI, C. Hammann, Casinostrasse; in Bessungen
bei Jac. Jacobi, Ludwigstr. 2; in Ober-Ramstadt bei W. Gosbel II.;
[3843
in Eberstadt bei L. Muller II.

ſtin Causeuse, 6 Stühle,
C. 2 Sessel, mit grünem
Peluche überzogen, vorzüg=
lich
gut erhalten, und 6 Rohr=
ſtühle
werden wegen Wohnungs=
veränderung
billig abgegeben.
Ludwigsplatz 4, 1. Stock. (4270

Die Hof=Buchhandlung von

empfiehlt garantirt reinen, direkt impor=
tirten
chinesischen Thee, Ernte
1885, zu Mk. 7, 5.25. 4. 75, 3.75, 3.-
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Theespitzen ½ Pfd. Mk. 125.

Tur ersten heiligen
vommnlon
geeignete Geſchenke, als:
Gebetbücher, Cruziſige,
Statuen, Betrachtungs=
bücher
,
Gedichtsſammlungen ꝛc.
empfiehlt in großer Auswahl
fl. v. Liguer.,
Buch= und Kunſthandlung,
Wilhelminenſtr. 2l. 14182

EGOEG,
feinste Rafſinade,
ſtets zum allerbilligſten Fabrik=Engros-
Preis.
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3 obere Rheinſtraße 3. (4271

vaGGGalT
[4272
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Emanuel Fuld.

Frühjahrsfüllungen, darunter:
per ¼ Krug.
33 Pfg.
Emser Frähnchen
32
Hieder-Selters
30
Ludvigshrunner
Huniady, Wildunger ete.
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M. C. 11a8801,
16 Rheinſtraße 16. 4273

8

Geſundheits=Liqueur erſter Güte,
Fl. M. 2.-. Fl. M. 1.20,
Feinsten Getreide Kümmel
per Literflaſche M. 1. 20,
Eohten deutschen Coäl46
per Literflaſche M. 1.50
empfiehlt
Carl Watinge
Louiſenplatz 4. (3965

[ ][  ][ ]

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4274

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Aechte WaigenStärke,
Rois-Stärke,
Alanz-Stärke,
Aechte Hornseiſe, gelb u. weiß,
Soda, Waschpulver, engliſches,
Bielschsoda, Baraz.,
Panamaholz und seifennurzel,
Gallseife und Venetlanische Selſo.
Ferner:
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aller Stoffe in allen Nüancen
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Friodr. Schaofor,
Ludwigsplatz 7.
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Bornstein.
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Hir Aus-Lussboden.
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Gazlaok,
eigene Fabrikation, in verſchiedenen
Farben, unter Garantie der Halt=
barkeit
und raſchen Trocknens,
Leinös, Lehölfruiss,
Schellaok,
alle Sorten trockene und in Oel
geriebene
Carbem,
Laoke, Pinsel
in großer Auswahl,
Parquelwachs ud

Slahlepähne
empfehlen bei beſter Qualität zu
billigſt geſtellten Preiſen
floorg liobig & Co.,

Louiſenſtraße 10. (3303

48

Bei gegenwärtiger Verbrauchszeit er=
laube
ich mir auf
G. C. Hiegen's

4H.

als das geeignetſte Anſtreichmaterial für
Fußböden ꝛc. aufmerkſam zu machen. Die,
Vorzüge desſelben ſind in ihrer Vereinig=
ung
unerreicht, und der außerordentliche
Erfolg, deſſen ſich dieſes Fabrikat ſeit
Jahren erfreut, läßt alle gegentheiligen
Beſtrebungen der Concurrenz wirkungslos.
Man achte gefälligſt auf Originalverſchluß
Schutzmarke und den Namenszug
G. C. Hisgent,
auf dem Etiquett.
(3644
Gustav Struve,
Danp. Ladk. und Farkennak,
Gössnitz-Leipzie,
allein privilegirte Fabrik von 6. C. Hlsgons
Deutſchem Oelglanzlack.
Der Deutſche Oelglanzlack iſt in
Blechflaſchen von 1, 2½ u. 5 Kilo allein
ächt ſtets vorräthig bei
Roh. Hisgen, Frankfurt a. M.,
Hauptdepoſitär für Frankfurt a. M.,
Provinz Heſſen=Naſſau und Groß=
herzogthum
Heſſen; in Darmſtadt
bei den Herren: A. Castritius,
Mühlſtr. 20, Emanuel Fuld, Kirch=
ſtraße
1, d. P. Poth, Bleichſtr.
. M. 2. 50 pr. Ko. incl. neuer Blechflaſche.

RGAN

9

roh, gobrannt & candirt,
empfehlen in anerkannt vorzüg=
lichen
Qualitäten in großer
Auswahl zu mäßigen Preiſen.
Lobstein e deno1

Aechte

1.

und

Enser Nasser.

Friodr. Schaefer,
Ludwigsplatz 7. (1802

Für Sohreiner.

Verleimte Fußtafeln bis zu 60 Emt.
Breite werden glatt und von Dickte ge=
hobelt
und gefügt.
Bei vorheriger
Anmeldung ſchnellſte Beförderung und
billigſte Berechnung in dem
Dampfſäge= und Hobelwerk von
Wilhelm Holtz,
(4215
Zimmermeiſter,
Eſchollbrückerſtraße Nr. 8.

1444) Neckarſtr. 24, oberer Stock,
6 Zimmer, Küche u. allem Zubehör an=
derweit
zu vermiethen.
3133) Ecke der Hügel= und
Zimmerſtraße eine Manſarde=
Wohnung, beſtehend aus 2 Zim=
mern
, Kammer und Küche mit
Waſſerleitung, an eine einzelne
Dame per 1. Juli zu vermiethen.
Näheres in der Exped. d. Bl.

Schüler höherer Lehranſtalten
finden gute und billige Penſion unweit
der Schulen. Soderſtr. 50, 3. St. (4211

ſEs wünſcht eine geſunde, junge Frau
ein Kind zu ſtillen. Zu erfragen
(4275a
in der Expedition.

am Ludwigsplatz. (2504

Eine Granatbrosche
wurde am Dienstag Nachmittag vor der
Station Eberſtadt verloren.
Dem Finder eine Belohnung bei Abgabe
[4276a
Aliceſtraße 30.

4
1ei)

⁵⁄₈

i.

⁵⁄

[ ][  ][ ]

R 83

Pferde=Rennen

1043

des

RheImischem Remm-Vereims
in Frankkurt a. M.
am 9. Mai 1886, Nachmittags 3 Uhr, am Forsthaus.
Cröffnungs=Rennen
Mk. 400, Flach=Rennen
Mk. 800
1000 Jagd=Rennen
offiziers=Hürden=Rennen.
1200
Grosse Stceple-Chase, Ehrenpreis,
gegeben von Sr. Majeſtüt dem Kaiſer und König und Mk. 1800.
Die Actionäre und Mitglieder des weiteren Vereins des Rheiniſchen
ſkenn=Vereins haben freien Eintritt.
Erſter Platz:
Zweiter Platz
Mk. 150
Mk. k(
Für einen Herrn
4 Stehplatz
50 Pfg.
lFür eine Dame

Kinder bis zu 10 Jahren zahlen zur erſten Tribüne 2 Mk., zur zweiten/
5½ Aribüne GI. Platz 50 Pfa.
Equipagen 6 Mk., jede Perſon darin muß mit einem Billet zu dem
lerſten Platz verſehen ſein. Reiter 5 Mk.
W. Sämmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen. --
An den Tribünen werden keine Karten ausgegeben.
12½
Die Kaſſen befinden ſich auf der Chauſſee an der Louiſa, am Sandhof,
A.ſhei Niederrad und am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei den
Herren F. Breul, Zeil 6l, W. Fuchs, Zeil 1, Chriſt. Ströhlein, Zeil 57,
Rniverſal=Reiſe=Büreau, Frankfurter Hof.
Die Heſſiſche Ludwigs= und Main=Neckar=Eiſenbahn laſſen an dem öben be=

Mſahrt anhalten.

Im Auftrage des Directoriums:
Happel.
ſ4276

Gemälde=Ausſtellung
des
Rheimischem Kumst-Vereims
zu Darmſtadt,
in der Aula des Cymnasiums,
von Sonntag den 18. April bis incl. Sonntag den 2. Mai,
änſchließlich der Feiertage, täglich geöffnet von Morgens 10 bis Nachmittags 5 Uhr.
Eintrittspreis für Nichtmitglieder 50 Pfg.
Der Vorstand.
(3780
Gesmcht
3000 Hark
öſind 4½ pCt. auf Hypothek auszu=
leihen
. Offerten abzugeben in der Expe= M8CAAAIEON
[4202
dition d. Bl. unter F.
in Anfertigung von chemiſchen
Waagen u. Gasheizapparaten ge=
H. 1L,O00
5pCt. geſucht auf 2. Hypothek, inſübt gegen gute Bezahlung baldigſt
1214 Jahreszielen rückzahlbar. Erſte Be=(zu engagiren geſucht. Gefl. Off.
laſtung unbedeutend im Verhältniß zuml unter D. 2214 an Rudolk
Obiekt. Offerten unter A. T. an die
Mosse, Frankkurt a. H.
Expedition d. Bl.

[4277

ein junger Hund, fox-
Enhauten terier, ganz weiß, das Ecke der Eliſabethen= und Louiſenſtraße
Enke Ohr ſchwarz= und braungefleckt. Nr. 42, Manſarde.
Der Wiederbringer erhält Belohnung;
Heinrichſtraße III.

Futen bürgerlichen Mittagstiſch zu
45 Pf. und Abendtiſch zu 30 Pf.

Owei Schüler finden gute Penſion
1 in einer gebildeten Familie.
Zu erfragen Expedition.
(3999

4256
auf der Ludwigshöhe
2218 VorlorGn am 2. Feiertage ein
goldener Ring, durchbrochener Reif mit
einem Amethyſt. Abzugeben gegen Be=
lohnung
in der Expedition.
[4280

4281) Ein zuverläſſiges Mädchen
wünſcht Monatdienſt. Carlsſt. 20 Vorderh.
4282) Eine gute Köchin, ſowie mehrere
Mädchen, welche etwas kochen können,
gute Zeugniſſe beſitzen, kann ich den ge=
ehrten
Herrſchaften empfehlen. Stellen=
bureau
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
4283) Ein beſſeres Mädchen, welches
perfekt engliſch ſpricht, im Serviren und
Zimmerarbeit tüchtig iſt und gute Zeugn.
beſitzt, ſucht Stelle hier oder auswärts.
Näh. Niederramſtädterſtr. 26 im Gartenh.

84

LAlARtuzz,

Aseichneten Kenntage die auf den betreffenden Stationen zu erſehenden Züge an den
der Rennbahn zunächſt gelegenen Stellen ihrer Routen ſowohl zur Hin= als Rück=

4244) Einige fleißige Mädchen, die
jetzt mit guten Zeugniſſen die Schule ver=
laſſen
, können dauernde, paſſende Beſchäf=
tigung
erhalten in der
tor eohe
C. F. Hhut donodll Bnohlruoloroi,
Promenade 51.
Einige Mädchen können das Kleider=
SL. machen erlernen.
Steinackerſtraße 15.
[4284
Mödchem
mit guten Zeugniſſen können ſofort paſſende
Stellen erhalten durch das Mainzer
Stellen=Bureau von Christmann,
Heringsbrunnengaſſe 9.
4285
ſEin junges Mädchen
aus anſtändiger Familie, das in allen
Handarbeiten bewandert iſt, zu größeren
Mädchen geſucht. Off. sub E. D. 993
an Haasenstein & Vogler, Frank=
furt
a. M.
4286

Ein ſtarker Fahrburſche
geſucht. Feldbergſtraße 5.
4287
4288) Ein junger tüchtiger
Fuhrknecht
geſucht. Feldbergſtraße 26.

Ein tüchtiger Sponglor,
welcher auf dauernde Beſchäftigung re=
flectirt
, findet in einer hieſigen größeren
Werkſtätte Stellung.
Lohnanſprüche und Copie der Zeugn.
beliebe man unter J. F. an die Expe=
dition
d. Bl. einzuſenden.
14289
Zimmerlehrlinge
gegen Lohn werden angenommen bei
Wilhelm Holtz, Zimmergeſchäft und
Dampfholzſchneiderei, Eſchollbrückerſtr. 8.

[3479) Ich ſuche für mein Kurz=
und Modewaaren=Geſchäft einen
Echriing.
Reinrich Höser,
Ludwigsſtr. 12.

19)

[ ][  ][ ]

1044

(4290
Tüchtige
Rock=A Hoſenarbeiter

geſucht.
Hermann Heyer.
Herrenbekleidungsgeſchäft.

NR. 83
Conditorei Fieniuger
empfiehlt
Chocolade Suchard.

Geschäft wird ein
Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen geſucht.
Selbſtgeſchriebene Off. unter A. G. 101,
an die Expedition d. Bl.
Hin junger Mann, dem die Aerzte das
C= Reiten dringend angerathen haben,
bittet gegen angemeſſene Entſchädigung um
Veberlassung elnes Relpterdes
in den Morgenſtunden von 6-7 Uhr,
zunächſt auf die Dauer von 6-8 Wochen.
Näheres cub J. 100 in der Exped. (4291

Fraliné Nougut,
Fraliné fondant,
Fralins noisette,
4106) Für ein hieſiges Eugros-lſelbſtgefertigt, in vorzüglicher Güte und
ſtets friſch.

Ulmer Dogge (Hündin),
Prachtexemplar, 1½ Jahr alt, ſteht billi=
zum
Verkauf bei
42
Waſenmeiſter Müller, Ob=Ramſtah

Großherzogliches Hoftheater.m

Für Herren Offiziere als ſehr ange=
nehm
und kühlend auf Reiſemärſchen
empfehle
[4292
Cognac-Kirschen
in Vanille= und Kirſchgeſchmack.
Mehrere Jungen
finden in unſerer Herdfabrik bei gutem
Lohn dauernde Beſchäftigung.
[4248
Gebrüder Roeder.

Freitag, 30. April.
d3)
11. Vorſtellung in d. 9. Abonnements=Abteilun
44)
GBlaue Karten gültig.)
Folkköpfchen.
f
Luſtſpiel in 3 Akten von Victorien Sardeu 4exen
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhrſhäten
4
Sonntag, 2. Mai.
Abonnement suspendu.
Gaſtdarſtellung des Herrn Perotti. Eer
Die Hugenotten.
Große Oper in 2 Akten mit Ballet v. MeyerbeAſ
Raoul. Herr Perotti, als Gaſt.
Die Abonnenten, welche ihre Plätze u fin
dieſer Vorſtellung zu behalten wünſchel
wollen die Billets Freitag, den 30. Aprll Larm
Vormittags von 10-1 Uhr, gegen Voſuah:
zeigung der gelben reſp. blauen Abonrſthd=
ments
=Karte an der Tageskaſſe im Großhl nang
Hoftheater in Empfang nehmen.
am=

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 30. April.
Deutſches Reich. Der Kronprinz des deutſchen Reiches machte
am 28. die erſte Spazierfahrt nach ſeiner Krankheit.
Prinz Wilhelm von Preußen iſt an der Spitze einer Depu=
tation
des Offizierscorps des Garde=Huſaren=Regiments am Diens=
tag
in Stuttgart eingetroffen, um den Prinzen Wilhelm von Würt=
temberg
und deſſen Gemahlin anläßlich der kürzlich ſtattgefundenen
Vermählung des hohen Paares zu beglückwünſchen.
Der Reichsanzeiger! veröffentlichte am 28. das Geſetz über
die Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes, ſowie die Novellen zur
Abänderung des Militär=Penſionsgeſetzes und des Reichsbeamten=
geſetzes
.
Dem Bundesrate iſt die Vorlage betr. die Errichtung einer
orientaliſchen Akademie in Berlin zugegangen. In derſelben wird
beantragt, es möge ſeitens des Reichs ein Beitrag zu den Koſten
bis zur Hälfte, jedoch nicht über 20000 Mark an einmaligen und
36000 Mark an fortlaufenden geleiſtet werden. Die Anſtalt ſoll
eine preußiſche ſein und mit der dortigen Friedrich=Wilhelm= Uni=
verſität
verbunden werden. Für die Seminariſten ſind Stipendien
im Geſamtjahresbetrage von 9000 Mark vorgeſehen. An der orien=
taliſchen
Akademie ſoll die türkiſche, arabiſche, perſiſche, chineſiſche
und japaneſiſche Sprache gelehrt werden.
Ueber das Beſinden des Grafen Herbert Bismarck ſagt das
letzte Bulletin, daß der Zuſtand der erkrankten Lunge nicht weſent=
lich
verändert, das Fieber aber geringer iſt.
Zu dem diesjährigen Kaiſermanöver in den Reichslanden ſollen
dem Vernehmen nach keine fremdherrlichen Offiziere eingeladen
werden.
Nach der Köln. Volkszeitung' ſoll eine Einigung zwiſchen der
heſſiſchen Regierung und der Kurie betr. die Verufung eines Biſchofs
von Mainz in Ausſicht ſtehen.
Heſterreich. Kronprinz Rudolf und Kronprinzeſſin Stephanie
ſind am 27. nach mehr als ſechswöchentlichem Aufenthalte in Lacroma
wohlbehalten in Wien eingetroffen.
Am 28. fand in Gegenwart des Reichsfinanzminiſters Kallay
und des Feldzeugmeiſters Appel, ſowie der Spitzen der Landesbehör=
den
die feierliche Eröffnung der Eiſenbahn Doboi=Tuzla=Siminhan
(Bosnien) ſtatt.
Engkand. Einer Times=Meldung aus Philadelphia zufolge
iſt der öſterreichiſche Geſandte aus Waſhington abberufen worden.
Beim 43. Regiment in Mandalay iſt die Cholera ausgebrochen.
Itaſien. Die amtliche Zeitung veröffentlicht den Erlaß, durch
welchen die Kammer aufgelöſt und die Neuwahlen angeordnet werden.
Die neue Kammer wird zum 10. Juni einberufen werden.
Außzkand. Dem Journal de St. Petersbourg; zufolge kamen
die Vertreter der Mächte überein, das an Griechenland gerichtete
Ultimatum am Dienſtag, und nicht am Montag, zu überreichen, bis
wohin dieſelben Inſtruktionen erhalten haben würden.
Edhem Paſcha iſt am 27. begleitet vom Sekretär des Sultans,
Kialim Bey und zwei Beamten der Pforte, in Jalta eingetroffen.
Im Landhauſe unweit des Livadia=Palais abgeſtiegen, wurde Edhem
Paſcha alsbald vom Miniſter Woronzow=Daſchkow beſucht.
Bulgarien. In wohlunterrichteten Kreiſen von Sofia verſichert
man, daß die Faſſung des Ernennungs=Fermans nichts zu wünſchen
übrig laſſe. Insbeſondere iſt man über die darin enthaltene Clauſel
befriedigt, nach welcher dem Fürſten die Vexwaltung der Provinz

nach den von den Umſtänden geforderten Formen überlaſſen wihk
Der P. Corr.- zufolge unternimmt Fürſt Alexander zu Pferh
einen ausgedehnten Ausflug nach Oſtrumelien.
Griechenkand. Die Vertreter der Mächte überreichten am 2ki
abends ein Ultimatum, worin ſie die Abrüſtung binnen 8 Tagc ſ=
verlangten
und im Weigerungsfalle Griechenland für die Folgen vei
All=
antwortlich
machen. Wie es heißt, ſprachen ſich die Vertreter da
Mächte in ihrer am 26. ſtattgehabten Konferenz übereinſtimmerd. ſ.
dahin aus, ſeitens Griechenlands ſei noch eine Erklärung an all
Mächte erforderlich, wodurch die Abrüſtung ſichergeſtellt werde.
Aus Athen wird unterm 28. gemeldet: Die Nationalliga trd
heute im Rathauſe unter dem Vorſitze des ehemaligen Miniſten
General Koroneos zuſammen und nahm die dem Miniſterpräſider=
ten
Delhannis einzureichende Erklärung an, die Gegenwart urdhlch
Zukunft des griechiſchen Volkes könne nur durch die Waffen gere
frag
tet werden und jede andere Politik ſei verwerflich. Die Bevölkerun,
iſt eingeladen, die Antwort Delyannis um 3 Uhr auf dem Bey
ſihen
faſſungsplatze entgegenzunehmen.
Aeb=
Der Agence Havas' zufolge wurde in der am 27. abend=
ſtattgehabten
Verſammlung des Klubs der Nationalliga eine Reſo=
lution
angenommen, worin die Regierung aufgefordert wird, nich
abzurüſten, ſo lange Griechenland unter dem Drucke des Ultimatum
ſtehe. Dieſer Beſchluß ſollte am 28. dem Miniſterpräſidenten Delhar=
nis
mitgeteilt werden. Der Kriegsminiſter iſt aus Theſſalie=
4
zurückgekehrt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 30. April.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 9 enthält=
Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Bekanntmachung
die Beſtätigung von Stiftungen und Vermächtniſſen betr. 3) Ueber
ſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz =
das
Jahr 1886 genehmiaten Umlagen zur Beſtreilung der Bedür,
niſſe der israelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Bensheim
4) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und del
Juſtiz für das Etatsjahr 1886187 zur Erhebung genehmigten Um
lagen zur Beſtreitung von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinder
des Kreiſes Büdingen. 5) Ordensverleihungen. 6) Ermächtigungen
zur Annahme und zum Tragen eines fremden Ordens. 7 Konkur,
renzeröffnung.
B. In der geſtern Nachmittag ſtattgehabten Sitzung de:
Stadtverordneten=Verſammlung machte zuerſt Herr Ober
bürgermeiſter Ohly verſchiedene Mitteilungen über den durch Krank=
heit
veranlaßten Austritt des Stadtverordneten Herrn Carl GaulePl
eine Eingabe des Vereins zur Förderung gemeinnütziger Zweck=
betr
. Aufhebung des Oktrois auf Steinkohlen, eine Eingabe der Be=
wohner
der Sack= und Schulzengaſſe betr. einen Durchbruch beide:
Gaſſen, worauf in die eigentliche Tagesordnung eingetreten wurde
und als erſter Gegenſtand derſelben die Verwendung der Erträge
des Momberger'ſchen und Helfmann'ſchen Legats zur Beſprechung
kam. Herr Stadtverordneter Lauteſchläger, der über den Wort
laut des Momberger'ſchen Teſtamentes berichtete, beantragte im Namer.
der Hoſpitalkommiſſion, daß die Erträgniſſe den Beſtimmungen des
Leſtamentes gemät für das Hoſpital verwendet werden ſollen
vährend Herr Stadtverordneter Lehr die dort bezeichneten ſanitärer.
Zwecke; weiter ausgedehnt haben will. Darauf wurde die weitere
Beratung in die geheime Sitzung verwieſen. - Der Reſtbetrag aus

[ ][  ][ ]

J
Hinſendes Helfmann'ſchen Legats ſoll für Verſchönerungszwecke,
derhand nach dem Antrag des Vorſitzenden zum Teil für die zwei
4
ſelenden Figuren an der Realſchule verwendet werden, und erklärt
die Verſammlung im Prinzip damit einverſtanden, die weitere
Eledigung der Angelegenheit der Baukommiſſion überlaſſend. Bei
ſer Gelegenheit wurde die Aufſtellung eines Denkſteins für Helf=
er
. zſumt nochmals vorgebracht. Darauf wurde eine Reklamation gegen
Ortsbauſtatut, ausgehend von Herrn Bierbrauereibeſitzer Ritſert,
l betreffend die Errichtung gewerblicher Betriebe, die hauptſäch=
m
in das Gebiet jenſeits der Main=Neckarbahn durch das Statut
ew ieſen ſind, nach einer längeren Diskuſſion, an der ſich die
rten Rückert, Thiel, Diehm, Lehr, Dr= Oſann, zum Teil zu wieder=
hite
nmalen, beteiligten, dem Antrag der Baukommiſſion entſprechend
elehnt. In Betreff des vorliegenden Entwurfs eines neuen
Lt oireglements betonte der Vorſitzende die Notwendigkeit der
Eneuerung desſelben, worauf nach einigen Bemerkungen der Herren
ſtli. EErgſträßer, Dr. Oſann, Karp, Ohly, Diehm, Hochſtätter, Wolfs=
lel
, Rückert, Schodler, der Entwurf von dem Herrn Oberbürger=
eheub
huiſter zurückgezogen wurde.
In Bezug auf den Frühjahrspferdemarkt, insbeſondere die Miete
Plähz IE. die Stallungen wurde dem Pferdemarktkomits die Miete wie
wünſd lüf-üheren Jahren erlaſſen. Der Vertrag für die Straßenbahn
C. Ar l2ihnſtadt=Eberſtadt iſt derſelbe wie der für die Griesheimer Bahn
gen L Jud wird, nachdem das Stadtbauamt nichts Weſentliches zu bean=
Abur Uüben hat, wie dieſer mit den geringen hinzugekommenen Aende=
Gn zunz en genehmigt. Herr Stadtverordneter Rückert berichtete im
hrten der Baukommiſſion über einige Wünſche in techniſcher Be=
zhung
, wie Halteſtellen innerhalb der Stadt ꝛc., und ſollen dieſe
üin'ſche den Unternehmern zur Berückſichtigung empfohlen werden.
Ueber die Vergebung der kleinen Unterhaltungsarbeiten für das
Ea Zjahr 188687 berichtete Herr Stadtverordneter Architekt Müller.
Ghließlich ſtellte Herr Diehm noch einen Antrag auf eine bequemere
frſctellung des Aufgangs zum Waſſerreſervoir, das von Ein=
hmiſchen
wie Fremden vielfach beſucht wird. Die Verſammlung
ſllerte ſich einverſtanden und hatte damit die Tagesordnung der
mſ'ſertlichen Sitzung erledigt.
Die am Mittwoch ſtattgehabte Generalverſammlung
an
ds Vereins heſſiſcher Lehrerinnen eröffnete Herr Stadt=
erde
.
hirer Pfnor durch einige auf die Tagesordnung bezüglichen Worte.
iga
nerauf legte Frl. Wider die Rechnungsſtellung für 1885 ab. Der
Arrvorrat von letzter Rechnung am Schluß 1884 beträgt 1526.97 M.
Fi räge von ordentlichen Mitgliedern wurden 612 M. gegeben,
art
im außerordentlichen 1949 M. einmalige Gaben wurden im Be=
n

hge von 194748 M. geſpendet. Drei Vorleſungen, von denen eine
Druck erſchien, brachten 265.50 M. Von der allgemeinen deut=
ſen
Lehrerverſammlung wurden 260 M. überwieſen aus dem
kberſchuß der Feſtkaſſe. - Herr Mitprediger Keil erſtattete ſo=
ll
inet für die Schriftführerin Frl. K. Streb, die am Leſen durch
ne R.
d.Menerkeit verhindert war, den Rechenſchaftsbericht. Die wichtigſten
rgniſſe für den Verein aus dem Jahre 1885 ſind folgende: Die
imä h helærweiſung eines Jahresbeitrags von 150 M. ſeitens Sr. Königl.
Del=
bheit
des Großherzogs, die Uebernahme des Protektorats des
geſeſs Lreins ſeitens Ihrer Durchlaucht der Frau Prinzeſſin Juliev. Batten=
Hy. Mit ganz beſonderer Fürſorge hat ſich auch die Frau Gräfin
Erbach=Schönberg des jungen Vereins angenommen. Ihrer An=
ſgung
iſt es zu danken, daß ſich in Bensheim und deſſen Um=
gend
ein Lokalverein gebildet hat, deſſen Komité ſchon eine recht
ſprießliche Thätigkeit entfaltete. Die Zahl der außerordentlichen
ends
nad=Fl Auglieder hat ſich im zweiten Vereinsjahr um 345 vermehrt, die
us Fhhl der ordentlichen um 28. Die Lehrerinnen werden darauf auf=
urkſam
gemacht, daß der Eintritt in dieſem Jahre noch erleichtert
4
während vom 1. Januar 1887 an der 87der Statuten in Kraft
B
henchä 18 4t. Dem Verein in beſonderer Weiſe geneigt erwieſen ſich: Frl.
md; ſAne Müller, Herr Kapellmeiſter M. Wallenſtein, Frau Lilli
mſ Glolfskehl, Frl. Sophie und Charlotte Wider, Herr Prof. O.
loquette, Frl. Dr. Ella Menſch, Herr Dr. Heidenheimer.
neis
fbn zerte zum Beſten des Vereins fanden noch in Bensheim und
46)1 Gießen ſtatt, erſteres durch Ihre Durchlaucht die Frau Gräfin
6l3 ) Erbach=Schönberg vorbereitet. Das von Ihrer Durchlaucht der
vkur Gräfin gemachte Anerbieten eines Sommeraufenthalts in
ſchönberg nebſt Antrag betr. dieſes Anerbieten bildete den Haupt=
G.

lh laanſtand der Tagesordnung. Herr Realſchuldirektor Schön aus
2Hſſenbach ſtellte den Antrag auf Ergänzung des 8 1, des wichtigſten
rgeſamten Statuten. Der Verein faßt danach von nun an nicht bloß

ſe Gründung eines Heims ins Auge, ſondern ſtellt ſich zugleich die
uſgabe, ſeinen erholungsbedürftigen Mitgliedern vorteilhaſte Be=
ngungen
für den Aufenthalt in Kur= und Badeorten zu bieten.
ine löbliche Abſicht wird durch das generöſe Anerbieten der Frau
4
fin um ein weſentliches gefördert. Frl. Wider ſtellte den An=
ag
, Frl. Luiſe Kahle aus Offenbach, die ſich in thatkräftigſter
40

2½

Se ſe um die Gründung des Vereins bemüht hat, zum Ehrenmit=
icd
zu ernennen; dem Vorſchlag wurde Folge geleiſtet.
Die reſultatvoll verlaufene Verſammlung ſchloß Herr Pfarrer
nor mit dem Wunſche, daß die Entwicklung des Vereins, der
Anfang des dritten Jahres bereits ein Kapital von 9000 M.
hzeuweiſen hat, in der bisherigen Weiſe von ſtatten gehen möge.

83
1045
Die Verſammlung war zahlreich beſucht. Ihre Durchlaucht die
Frau Prinzeſſin Julie v. Battenberg wohnte den Verhandlungen
von Anfang bis zu Ende bei. Die nächſte Generalverſammlung
wird auf ihrer Tagesordnung die Neuwahl des Vorſtandes haben.
B. Das von Frl. Luiſe Müller zum Beſten der künſtleriſchen
Ausſchmückung der Stadtkirche veranſtaltete Konzert nahm unter
reger Anteilnahme des Publikums einen ſehr hübſchen Verlauf. Das
verg. Jahr bot uns ſchon einmal Gelegenheit, den Leiſtungen der
von Frl. Müller geleiteten Geſangsſchule unſeren Beiſall zu zollen.
Was gute Schule und vergeiſtigte Auffaſſung vermag, zeigte ſich
in dem Gebotenen wieder in höchſt nachdrücklicher Weiſe.
Sehr.
viele der Vorträge überſchritten die Grenzen des Dilletantismus;
jede Nummer des reichhaltigen Programms vermochte zu intereſſieren.
Die jungen Damen entfalteten in dem Beſtreben, ihrer Lehrerin
wie ſich ſelbſt Ehre zu machen, einen regen Wetteifer. Herr A.
Fritz, der außer zwei Duetten mit Frl. Kerkow, das Heine=
Schubert'ſche Am Meer= und das Steinbach=Wolff'ſche Du rote
Roſel vortrug, verfügt über einen ſympathiſchen und umfangreichen
Tenor; ſein Vortrag paßt ſich der im Liede gegebenen Stimmung
in ſchöner, nachempfindender Weiſe an.
Die zweite Hälfte des Programms bildete die anmutige Kom=
poſition
von Anton Krauſe Prinzeſſin Ilſe, eine Rübezahl=
legen
de, welcher die ſinnige Dichtung von Klara Fechner Leyde die
Waage hält. Zur Wiedergabe der Solis vereinigten ſich Frl.
Müller, Herr Fritz, Herr Dr. Oſann, der inſtrumentale Leil
(Vianoforte) lag in den Händen des Herrn Gymnaſiallehrer Höcker.
Die verbindenden Deklamationen, in denen ſämtlich ein friſches
Leben pulſiert, ſprach Frl. Jda Rau. Die Chöre wurden von den
übrigen Damen mit großer Sauberkeit ausgeführt. Frl. Müller
ſchwang den Taktſtock mit Sicherheit und Grazie.
Wie die D. 3tg. mitteilt, hat Herr Hofſchauſpieler Hacker
einen ſehr vorteilhaften Engagements=Antrag nach Hannover er=
halten
. Da derſelbe jedoch vor der Hand noch auf einige Zeit der
hieſigen Bühne kontraktlich verpflichtet iſt, ſo iſt wohl ſein Weggang
vorerſt nicht zu befürchten.
8. Das J. Mainthalſängerfeſt, welches definitiv am 26.
und 27. Juni in ſämtlichen Räumen des Saalbaues abgehalten wird,
verſpricht nach den bis jetzt getroffenen Vorbereitungen zu ſchließen,
ſich dem vorhergehenden, welches vor 2 Jahren in Offenbach in
glanzvollſter Weiſe ſtattfand, würdig anzureihen. Die verſchiedenen
Ausſchüſſe ſind in voller Thätigkeit und ſoll denn auch in den
nächſten Tagen ein Aufruf an die hieſigen Einwohner erlaſſen wer=
den
, in welchem zur Zeichnung von Geldbeiträgen behufs Unter=
ſtützung
des Feſtes gebeten wird, da derartige Feſte nur mit be=
deutenden
Mitteln auszuführen ſind. Wir wünſchen dem Feſtaus=
ſchuß
den beſten Erfolg.
Mainz, 29. April. Der Provinzial=Ausſchuß entſchied ſich
dafür, daß das Siechenhaus in Heidesheim erbaut wird.
Mainz. 29. April. Ihre Königl. Hoheit, die leider zu früh
verſtorbene Großherzogin Alice trug ſich bekanntlich mit dem Ge=
danken
, die Kapelle im hieſigen Großh. Palais, früher Kirche
des deutſchen Ritterordens, reſtaurieren zu laſſen und ihrer Be=
ſtimmung
zurück zu geben. Dieſer Wunſch geht jetzt ſeiner Ver=
wirklichung
entgegen, die Arbeiten ſollen in nächſter Zeit beginnen
und werden in zwei Jahren vollendet ſein. Augenblicklich wird die
Baulichkeit als Magazin ꝛc. benutzt.
Offenbach, 29. April. Eine Blutvergiftung zog ſich die
Gattin eines hieſigen Fabrikanten dadurch zu, daß ſie ſich mit einer
Nadel, mit der ſie rotgefärbte Wolle verarbeitete, ſtach. Die Aerzte
halten die Amputation des Fingers für unerläßlich.
Heidelberg, 28. April. Das Schloßhotel wurde ſamt
Inventar und Grundſtücken definitiv von der Aktiengeſellſchaft für
das Sanatorium Schweninger für 850000 M. erworben.
Wien, 26. April. Die Stadt Lisko, nahe der Przemysl= Luh=
kower
=Bahn, Sanoker Bezirk, wurde von einem ſchweren Brand=
unglück
heimgeſucht. Bisher ſind 290 Häuſer, darunter das Tele=
graphenamt
und das Bezirksgericht, mit ſämtlichen Akten verbrannt.
Der Schaden iſt ſehr groß.
Wien, 28. April. Wie die Zeitungen melden, brannten in den
letzten Tagen in vielen galiziſchen Dörfern einzelne Häuſer ab, ſo
auch in Sanok und Chhrow. Das Dorf Dobrowlany ſteht ſeit
geſtern in Flammen. Im Dorfe Bojaniec (Bezirk Zolkiew) brannten
49 Bauernwirtſchaften ab. In Chyrow wurde ein der Brandſtift=
ung
Verdächtiger verhaftet.
Marſeille, 27. April. Bei dem geſtrigen Stiergefecht in
Saint=Ceſaire bei Nimes iſt das Bühnengerüſt zuſammen=
geſtürzt
. Man zählt 25 Verwundete.

Das Verhältnis der Mittelſchule zur Realſchule.
Vor dem Beginn eines neuen Schuljahrs ſind viele
Eltern unſchlüſſig, welcher Schule ſie ihre Kinder zuführen ſollen.
Manche treffen aus Mangel genauer Bekanntſchaft mit den Schul=
verhältniſſen
eine falſche Entſcheidung, wodurch ſie zum wenigſten
des kürzeſten, zweckmäßigſten Weges zu dem ins Auge gefaßten Ziel
verfehlen, oft aber die Ausbildung ihrer Kinder ſchwer ſchädigen.

[ ][  ]

1046
R
Die folgenden Ausführungen ſollen der Aufklärung dienen und
namentlich über das Verhältnis der Mittelſchule zur Real=
ſchule
Klarheit verbreiten.
Die Mittelſchule iſt eine gehobene Volksſchule. Sie erſtrebt in
derſelben Zeit wie dieſe, alſo bis zum Ablauf des 14. Lebensjahres
oder bis zur Konfirmation ihrer Höglinge, eine durch Aufnahme
des Franzöſiſchen in den Lehrplan und durch vermehrten Heichen=
unterricht
dem Umfang nach erweiterten, im übrigen dem Inhalt
nach vertiefte Volksſchulbildung und gewährt durch die Forderung
von jährlich 24 Mark Schulgeld ihren Schülern einen ſtärkeren
Schutz gegen den gefährlichen Einfluß dnrch die häusliche Erziehung
vernachläſſigter Elemente. Die Erreichung ihrer weitergehenden
Ziele iſt namentlich durch eine beſſere Zuſammenſetzung ihres Schüler=
publikums
und durch lebhaftere Mitwirkung des Elternhauſes am
Erziehungswerkſowie ferner durch eine tüchtige Ausſtattung der Schule
mit Lehrmitteln geſichert. Die Schüler, welche die Mittelſchule
durchlaufen haben, treten in ihrer großen Mehrheit unmittelbar in
das praktiſche Leben ein und werden für Werkſtätten, für kaufmän=
niſche
Geſchäfte, in Schreibſtuben als Lehrlinge geſucht. Für alle
diejenigen, deren Schulbildung mit dem 14. oder 15. Lebensjahr
abſchließen ſoll, gibt es keine beſſere Schule als die Mittelſchule.
Die Realſchule iſt für diejenigen beſtimmt, deren Schulbildung
mit dem 16. oder 17. Lebensjahr abſchließen ſoll. Ihr Lehrplan
iſt im Vergleich mit dem Lehrplan der Mittelſchule durch die Auf=
nahme
der engliſchen Sprache, der allgemeinen Arithmetik und
Algebra, der Trigonometrie, des geometriſchen Zeichnens, der dar=
ſtellenden
Geometrie, der Chemie und Phyſik als getrennter Unter=
richtsgegenſtände
erweitert. Natürlich iſt aber der ganze Plan nach
dem um 2-3 Jahre ſpäteren Abſchluß veranlagt, ſo daß nur der=
jenige
die Vorteile der Realſchulbildung ſich zu eigen macht, welcher
die ganze Schule durchläuft. Die Realſchule gibt ihren Zöglingen
eine vollkommenere, weiter gehende Bildung, als die Mittelſchule
den ihrigen in der viel kürzeren Zeit mitteilen kann, und die höhere
Bildung iſt im allgemeinen auch die Grundlage einer höheren
Lebensſtellung; aber ſelbſtverſtändlich nur für den, welcher ſich
dieſe höhere Bildung voll und ganz zu eigen macht. Die Real=
ſchule
kann ſich ſelbſtverſtändlich um diejenigen Schüler gar nicht
kümmern, welche bereits mit dem 14. oder 15. Lebensjahr in das
Berufsleben eintreten wollen und aus einer Mittelklaſſe, Kl. 111
oder Kl. IV. bereits austreten. Alle dieſe verlaſſen die Realſchule
mit einer unvollkommenen und mangelhaften Schulbildung und
ſtehen hinter denen, welche die Mittelſchule durchlaufen haben, zurück.
Sie haben vielerlei angefangen, und faſt nirgends einen Abſchluß
erreicht. Ein Beiſpiel ſoll dies klar machen. Wer aus der Kl. 111
der Realſchule austritt, hat 2 Jahre lang Engliſch gelernt und
während dieſer Zeit 8 Schulſtunden wöchentlich und viele Stunden
häuslicher Vorbereitung auf die Erlernung dieſer Sprache ver=
wenden
müſſen. Was er aber gewonnen hat, reicht ihm weder aus.
auf der gegebenen Grundlage ſelbſtändig weiter zu bauen, noch auch
gereicht es ihm zu irgend einem Vorteil in dem etwa gewählten
Beruf, weil es eben zu wenig iſt. Entweder muß er mit weiterem
Aufwand von Zeit und viel Geld für Privatunterricht die Erler=
nung
der engliſchen Sprache fortſetzen, oder er muß die erlangten
Kenntniſſe wieder verkümmern laſſen; und dann iſt viel Zeit, viel
Fleiß und Arbeitskraft nuhlos vergeudet. In der allgemeinen Arith=
metik
und Algebra und in der Phhſik, welche in der dritten Klaſſe
auftreten, kommt er gleichfalls nicht über die Anfangsgründe hinaus.
Die Zeit und Kraft, welche ein ſolcher Schüler alſo in den meiſten
Fällen nutzlos verſchwendet, wendet der Mittelſchüler nützlich
an, um in der deutſchen Sprache, in der Flächen= und Körperbe=
rechnung
, in den bürgerlichen oder kaufmänniſchen Rechnungsarten,
in der Geſchichte, im Zeichnen ein lohnendes Ziel und einen
harmoniſchen Abſchluß zu erreichen.
Gewiß iſt die Realſchule eine höhere Schule als die Mittel=
ſchule
, weil ſie höhere Ziele hat; welche Schule aber die beſſere ſei,
das hängt von den Umſtänden ab. Denjenigen, deſſen Schulbildung
mit der Konfirmation beendigt ſein ſoll, führt die Mittelſchule, den=
jenigen
, deſſen Schulbildung erſt 2-3 Jahre ſpäter aufhören ſoll,
den führt die Realſchule beſſer zum Ziele. Für den erſteren iſt jene,
für den letzteren dieſe darum die beſſere Schule. Geſchädigt iſt nur der,
welcher aus einer Mittelklaſſe der Realſchule in das Berufsleben
eintritt. Der hat nichts Halbes erreicht und nichts Ganzes, vieles
angefangen und nichts zum Ziel geführt und dadurch auch ſicherlich
an Stärke des Willens und ſittlicher Kraft nicht gewonnen.
Hieſige Geſchäftsleute ziehen ſolchen Schülern mit halber Real=
ſchulbildung
meiſtens Mittelſchüler als Lehrlinge vor.
Hoffentlich iſt durch die vorſtehenden Ausführungen allen denen
ein erwünſchter Fingerzeig gegeben, welche es mit der Bildung ihrer
Kinder ernſt nehmen und Nebenrückſichten in der wichtigen, hier
berührten Frage keinen Einfluß geſtatten. Aber leider wird die
Entſcheidung über die Wahl der Schule ohne Rückſicht auf die Ziele
der Schule oft durch Nebenrückſichten beſtimmt. Namentlich ſpielt
dabei nicht ſelten falſcher Ehrgeiz mit. Mancher ſucht ſein Anſehen
oder ſeinen Kredit dadurch zu heben, daß er ſeinen Sohn in die
höhere Schule ſchickt; oft ſetzt der Stolz der Mutter dem Vater zu,

83

oder Verwandte dringen auf die Einführung eines Knaben in ei
höhere Schule als den Abſichten der Eltern entſpricht, indem:
etwa ſprechen: Könnt ihr nicht ebenſogut wie dieſer und der eurp
Jungen in die Realſchule ſchicken; ihr habt doch die Mittel; wer
wird ſo geizig ſein und am Schulgeld ſparen! Wenn doch ſolche
Nebenrückſichten aufhörten, in der Wahl der Schule einen entſchei
denden Einfluß zu üben!
Noch auf einen Punkt ſoll hier hingewieſen werden: Manche
Schüler ſind ſeither aus der Mittelſchule in die Realſchule über
getreten, um nach dem Austritt mit der Konfirmation vom Beſuck
der obligatoriſchen Fortbildungsſchule befreit zu ſein. Die Beſtim=
mungen
über die Verweiſung aus den Mittelklaſſen der Realſchule;
nach achtjährigem Schulbeſuch austretender Schüler in die Fort=
bildungsſchule
waren ſehr allgemein gehalten und wurden ſeither
hier gar nicht gehandhabt. Neuerdings ſind etwas ſchärfere Be=
ſtimmungen
durch Großh. Miniſterium verfügt worden. Möchten
alſo diejenigen, welche mit einem kürzeren Beſuch der Realſchule
nur die Umgehung der Fortbildungsſchule bezwecken, zuſehen, daß
ſie die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Ein junger Menſch,
welcher mit 14 Jahren in das bürgerliche Berufsleben eintritt, kann,
in unſerer Zeit, welche ſelbſt an den geringeren Handwerker oder
Geſchäftsmann höhere Forderungen ſtellt als die frühere Zeit, über=
haupt
nicht ohne zweckmäßige Fortbildung vorwärts kommen. Wie
früher der Volksbildungsverein, ſo gibt jetzt die Mittelſchule für=
verhältnismäßig
geringes Schulgeld zur Fortbildung in verſchiedenen;
Fächern Gelegenheit. Dieſe ſollten alle ergreifen, welche das Be=
dürfnis
einer Weiterbildung empfinden, aber keine großen Ausgaben
für Privatunterricht machen können.
Was ſchließlich den erſten Schulbeſuch anlangt, ſo ſei hier er
wähnt, daß die Elementarklaſſen der Mittelſchule, die drei unterſten
Jahrgänge der Schüler umfaſſend. mit den drei Klaſſen der Vor=
realſchule
gleichbedeutend ſind. Nur fällt beim Uebertritt aus der
Vorrealſchule in die eigentliche Realſchule die Aufnahmeprüfung
weg, welche von übertretenden Mittelſchülern gefordert wird. Die
Prüfung wird aber von denjenigen Mittelſchülern, welchen man
überhaupt den Uebergang anraten kann, in der Regel ohne
Schwierigkeit überwunden. Wenn es demnach- während der
erſten drei Schuljahre hinſichtlich des hier und dort erreichbaren
Zieles einerlei iſt, welcher Anſtalt ein Knabe zuerſt zugeführt wird,
muß nach Ablauf dieſer drei Jahre die Entſcheidung je nach dem
die kürzere oder längere Schulbildung beabſichtigt wird getroffen
werden, da nach dieſer Zeit der Lehrplan der Mittelſchule von
dem Plau der eigentlichen Realſchule, den verſchiedenen Zielen ent=
prechend
, abweicht, und ein ſpäterer Wechſel meiſtens einen Zeit=
verluſt
verurſacht.

(4294

Statt jeder beſonderen Anzeige allen Verwandten,
Freunden und Bekannten hiermit die traurige Mitthei=
lung
, daß unſer guter Vater, Schwiegervater, Bruder
und Schwager
Vr. Jacob West,
Steinmetzmeiſter,
heute Abend nach kurzem Krankenlager ſanft verſchieden
iſt. Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Freitag Nachmittag 5 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Niederramſtädterſtraße, ſtatt.

[4295

L Odesainzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Mittheilung, daß unſere gute Mutter, Schweſter und
Tante
Frau Magdalena Farnkopf, Wwo.,
heute Abend 8 Uhr nach längerem, ſchwerem Leiden im
Alter von 61 Jahren ſanft verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 28. April 1886.
Die Beerdigung findet Samstag Abend 5 Uhr vom
Leichenhauſe aus ſtatt.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.