149.
rRTUUERRATT TTIUIb
149.
alhrgang.
Abonnementspreis
ertellährlich 1 Mark 50 Pf. inck
Bringerlohn. Auswärtz werden von
illen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag.
rag= und Anzeigebratt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annon=en=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
70.
Freitag den 9. April.
1886.
B e k a n n t n a ch u n g.
Während der Dauer des diesjährigen Frühjahrs=Pferdemarkts am 15., 16. und 17.1. Mts. iſt vor der Blumenthal'ſchen
Naſchinenfabrik in der Lagerhausſtraße eine Droſchkenhalteſtelle errichtet.
Darmſtadt, den 7. April 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[3459
Haas.
ekanntmnchung.
Betreffend: Vergebung von Stipendien an Studirende.
Aus der unſerer Verwaltung unterſtellten Richard=Güntherſtiſtung ſind zwei
xtipendien von je 300 Mk. jährlich, eins an einen Studirenden der Jurisprudenz,
las andere an einen Studirenden der älteren oder neueren Philologie, durch die
Stadtverordnetenverſammlung zu vergeben und zwar vom jetzt beginnenden
Som=
nerſemeſter an.
Bezugsberechtigt ſind nur Angehörige des Großherzogthums Heſſen, welche
uf einer deutſchen Univerſität dem Studium der genannten Wiſſenſchaften ſich
wid=
nen wollen oder bereits obliegen, ſich über Fleiß und ſittliches Verhalten
aus=
heiſen und die zu ihren Studien erforderlichen Mitteln nicht in zureichendem
5. Naaße beſitzen.
Die Verleihung erfolgt auf die Dauer der Studienzeit, reſp. des Reſtes
der=
lben, jedoch niemals auf längere Zeit als 4 Jahre. Sie findet in widerruflicher
Beiſe ſtatt, weshalb ſich die Inhaber der Fortdauer ihrer Würdigkeit durch
Zeug=
üß der Univerſitätsbehörde zu Beginn jeden Semeſters ausweiſen müſſen.
Geſuche um Verleihung dieſer Stipendien, welche eine kurze Lebensbeſchreibung
nthalten und durch Zeugniſſe über das Vorhandenſein der oben angegebenen
Vor=
us ſetzungen belegt ſein müſſen, ſind bis zum 20. April d. J. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 1. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[3143
Behanntmachung.
Diejenigen hieſigen Einwohner, welche Tauben halten, wollen dieſelben wegen
dr Saatzeit vom 15. d. Mts. bis 15. Mai l. J3. bei Vermeidung einer Strafe,
hn 2 Mk. für jeden vorkommenden Uebertretungsfall eingeſperrt halten.
Sollte ein Taubenbeſitzer nicht im Stande ſein, ſeine Tauben bis zum
Ein=
itt des oben genannten Termins in den Schlag zu bringen, ſo muß er davon
bi Vermeidung der Nichtbeachtung dieſes Umſtandes - auf unſerem Büreau
ſtathhaus, l. Stock) alsbald Anzeige machen.
Darmſtadt, den 5. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3460
Ohly.
Bekanntmachung.
Am 10. April wird die im
Landbe=
ſtellbezirk des Poſtamts Groß=Gerau, am
Landpoſtkurſe Groß=Gerau-Oppenheim
belegene Poſthülfſtelle zu Geinsheim in
eine Poſtagentur umgewandelt, deren
Ver=
waltung Herrn Gemeinderechner Wilhelm
Mann daſelbſt übertragen worden iſt.
Der Poſtverkehr der neuen
Poſt=
lagentur wird durch die oben genannte
Landpoſt, welche wochentäglich einmal
ver=
kehrt, und an Sonntagen durch einen
Landbriefträger zu Fuß vermittelt werden.
Die Dienſtſtunden für den Verkehr
mit dem Publikum werden, wie folgt,
feſtgeſetzt:
a) an Wochentagen:
von 9 Vorm. bis 12 Vorm. und
von 3 Nachm. bis 6 Nachm.;
h) an Sonntagen und den nicht auf
einen Sonntag fallenden geſetzlichen
Feiertagen:
von 8 Vorm. bis 9 Vorm. und
von 5 Nachm. bis 6 Nachm.
Die Beſtellung der Poſtſendungen wird
in Geinsheim an Wochentagen um 10¼
Uhr Vorm. und um 5 Uhr Nachm.; an
Sonntagen um 9½ Uhr Vorm.
ſtatt=
finden.
Dem Landbeſtellbezirke der
Poſtagen=
tur werden die zur Zeit zum
Beſtellbe=
zirke des Poſtamts Groß=Gerau gehörigen
Niederlaſſungen Ludwigs=Aue, Kornſand,
Badiſche Kartoffelmehlfabrik und
Damm=
wärterhaus zugetheilt.
Darmſtadt, den 4. April 1886.
Der Kaiſerliche Ober=Poſtdirector.
(3461
Hagemann.
217
840
K70
Benanntmuchung.
Das nachſtehende Lokal=Reglement wird hiermit in Erinnerung gebracht.
Darmſtadt, am 2. April 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
Local=Reglement, betr. die Vertilgung der Blutlaus.
Auf Grund des Artikel 31 des Feldſtrafgeſetzes wird mit Zuſtimmung des
Kreisausſchuſſes und mit Ermächtigung Großh. Miniſteriums des Innern vom
25. März 1879 zu Nr. M. d. J. 4032 hiermit für den Kreis Darmſtadt an=
Main=Neckar=Bahn.
Die am 26. v. Mts. in der
Gemar=
kung Beſſungen öſtlich und weſtlich der
Main=Neckar=Bahn abgehaltene
Holzver=
ſteigerung iſt mit Ausnahme der Looſe
Nr. 180, 182, 184, 185, 187, 189, 191,
193, 199, 207, 208, 215, 216, 218,
222 und 223 genehmigt.
Der Bau=Inſpector:
(3463
Dittmar.
geordnet:
8 1. Die Beſitzer von Apfelbäumen, gleichviel ob dies Hochſtämme, niedere
Formbäume oder veredelte und unveredelte Bäumchen in der Baumſchule ſind, ſind
verpflichtet, dieſelben, ſobald ſich die Blutlaus an ihnen zeigt, von letzterer
gründ=
lich zu reinigen.
8 2. In jeder Gemeinde iſt eine Commiſſion aus einer den Umſtänden ent
ſprechenden Anzahl von Sachverſtändigen auf ein Jahr zu ernennen, welche die
Aufgabe hat, zweimal im Jahr, das erſte Mal im Monat Mai, das zweite Mal
im Monat September, in Begleitung der Feldſchützen und Baumwärter die
Ge=
markung zu begehen und unter Zuziehung der betheiligten Grundbeſitzer die
Apfel=
bäume auf die Blutlaus zu unterſuchen. Ebenſo ſind die Feldſchützen, bezw.
Baum=
wärter zu verpflichten, von Frühjahr bis Herbſt die Bäume der Gemarkung genau
zu controliren, um in jedem Fall, wo ſie die Blutlaus antreffen, ſofort dem
Bür=
germeiſter Anzeige davon zu machen.
8 3. Wird ein Beſitzer von Apfelbäumen zur Anzeige gebracht, daß an einem
der letzteren Blutläuſe vorhanden ſind, ſo wird er vom Bürgermeiſter aufgefordert,
die Baume binnen 6 Tagen gründlich zu reinigen. Wird dieſer Aufforderung nicht
entſprochen, wovon ſich jedesmal die Commiſſion zu überzeugen hat, ſo tritt für
jeden inficirten Baum eine Strafe von 1 Mk., für jedes Bäumchen in der
Baum=
ſchule eine ſolche von 10 Pfg. ein, wobei jedoch die Strafe für die Bäume ein und
desſelben Grundſtücks nicht über 20 Mk. ſteigen darf. Die bezüglichen Bäume
werden auf Koſten des Beſitzers gereinigt.
8 4. Jedes Jahr im Monat November iſt über das Reſultat der von der
erwählten Commiſſion vorgenommenen Beſichtigungen von Seiten der Bürgermeiſterei
Bericht an das Großh. Kreisamt zu erſtatten.
8 5. Dieſes Reglement wird in jedem Jahr im Monat April in jeder
Ge=
meinde ortsüblich öffentlich bekannt gemacht.
Darmſtadt, am 2. Mai 1879.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V. d. K..
von Zangen, Kreis=Aſſeſſor.
(3285
Hulzuerkteigerung.
Es werden verſteigert, jedesmal Morgens 9 Uhr beginnend:
1. Donnerstag den 15. l. Mts.
im Diſtrict „Kohlberg; an Ort und Stelle:
78 Kiefernſtämme mit 97 Feſtm.; ſodann im Gaſthaus „zum Löwen= in
Nieder=Ramſtadt aus Diſtrict Hinterforſt: 20 Birkenſtämme mit 8 Feſtm. und
4 Erlenſtämme mit 22 Fm.; ferner: Scheiter Rm.: 272 Buchen, 78 Birken,
10 Eichen, 6 Erlen; Knüppel Rm.: 56 Buchen, 20 Birken, 2 Eichen und
2 Erlen: Reiſigwellen: 4550 Buchen, 1650 Eichen und 50 Nadelholz; Stöcke
Rm.: 104 Buchen, 2 Eichen, 6 Erlen; Ginſterwellen 800 Stück.
2. Freitag den 16. l. Mts.
bei Gaſtwirth Walter zu Traiſa, Diſtrict Gebrannter Schlag:
145 Stück Lürchen Derb= und Reisſtangen mit 4 Feſtm.; Scheiter Rm.:
14 Buchen, 14 Birken, 2 Eichen; Knüppel Rm.: 69 Buchen, 8 Birken, 46
Eichen, 34 Nadelholz; Reiſigwellen: 8700 Buchen, 1800 Eichen, 1750
Nadel=
holz; Stöcke Rm.: 71 Buchen, 4 Birken, 6 Nadelholz und 1600 Ginſter=
Wellen.
Nieder=Ramſtadt, den 7. April 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
(3462
Krauß.
22TEI
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Saatkartofiehn
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[3149
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Es werden verſteigert:
Montag den 12. April, Vormittags 10 Uhr,
aus den Diſtricten Lichtſchlag, Stadtfoͤrſterslache und Holzſchlag:
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2 Buchenſtämme = 3,60
„
1 Obſtbaumſtamm = 009 „
105 Buchen=Derbſtangen - 427.
7 Rm. Eichen=Rutzſcheiter = 490 Cubikmeter.
Dienstag den 13. April, Vormittags 10 Uhr,
aus den Diſtricten Holzſchlag, Eichelacker, Weidenlache, Wildſcheuertheil,
Steins=
nickel und Nachtweide:
98 Eichenſtämme = 5763 Cubikmeter,
2 Fichtenſtämme = 119.
„
65 Buchen=Derbſtangen - 254
3 Am. Eichen=Rutzſcheiter - 2,10 Cubikmeter.
Unter den Eichen ſind Stämme bis zu 100 Emt. Durchmeſſer.
Sämmtliches Holz lagert an chauſſirten Wegen nahe der Straße Darmſtadt=
Dieburg-Aſchaffenburg.
Zuſammenkunft Montag den 12. April: Dieburgerſtraße und Schirmſchneiſe.
Dienstag den 13. April: Brunnersweg und Teichſchneiſe. Wegen näherer
Aus=
lunft wollen ſich Steigliebhaber an Forſtwart Weber zu Darmſtädter
Forſt=
haus wenden.
Darmſtadt, den 29. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V.: Hickler, Beigeordneter.
[3137
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Dame per 1. Jult zu vermiethen.
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3153) Mühlſtraße 52 im 1. Stock,
lin möblirtes Zimmer.
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CONCI
der
Italieniſchen Mandolinen=Virtuoſen=Familie
„Reccai
ſ3471
Anfang 8 Uhr.
Entrée frei.
Victoriaſchule.
Der deklamatoriſchemuſikaliſche Aktus unſerer Anſtalt wird wegen großer
Theilnahme Seitens der Schulkreiſe
Montag den 12. April, Abends pünktlich 7 Uhr, wiederholt
werden. Eintrittskarten Montag Vormittags beim Schuldiener.
Die Großherzogliche Direction der Victoriaſchule:
Dr. Wulckow.
53472
—
C.
22.
Mxz
E
Violin= Cp; Clavier=Unterricht
wird ertheilt.
Näheres Heinheimerſtraße 9.
[3406
Der Ende April eine
Wohnung von 5 bis
6 Eimmern mit allem Zubehör
hin dem neuen Stadtviertel zu miethen
Hgeſucht. — Offerten sub H. 100 an
[3437
die Expedition d. Bl.
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1) bildeter Familie gute Penſion.
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Wienerſtraße 7I,. 3. Stock.
Verlorem
Mittwoch Nachmittag ein Brillant=
Ohrrine von der Eichbergſtraße nach
der Frankfurterſtraße, wahrſcheinlich in
der Wilhelminenſtraße. Abzugeben gegen
ſgute Belohnung Eichbergſtraße 1. (3470
3473) Mehrere Mädchen
können gute Stellen erhalten durch Frau
Uhrich, Kiesſtraße Nr. 18.
Wa
Luradige Funklirorin
findet dauernde Beſchäftigung in
der I. C. Wittich’ schon
Hofbuchdruckerei. (344]
3321) Eine gute Köchin, die auch
Hausarbeit übernimmt, wird auf Oſtern
geſucht. Die beſten Zeugniſſe erforderlich.
Meldung: Frank's Stellenbureau,
Ca=
ſinoſtraße 2.
Auf feine Herrenhemden
voll=
ſtändig eingeübte
Näherinnen
ſucht
[3446
Eichborgs Hachfolgor.
Eine reinliche Frau
zum Wecktragen geſucht.
Näheres Louiſenſtraße 16.
(3450
3396) Ein braver und tüchtiger
Ar=
beiter, der etwas von Maſchinen
ver=
ſteht, vielleicht auch Kenntniß von
Choco=
lade=Fabrikation beſitzt, wird für ſofort
geſucht. Schriftliche Offerten nebſt
Zeug=
niß=Abſchriften ſind an die Exped. dieſes
Blattes unter F. S. einzuſenden.
3474) Für ein 16jähriges Mädchen
(Waiſe) wird eine Stelle als
Kindermäd=
chen ꝛc. geſucht. Nähere Auskunft ertheilt
Muſikalienhändler G. Thies.
3476) Ein gewandter Diener, der
mit einem leidenden Herrn umzugehen
ver=
ſteht und ſich vorkommender Hausarbeit
unterzieht, nach auswärts geſucht; ferner
ſuche einen tüchtigen Fuhrknecht, ſowie
mehrere Hausburſchen.
Beck's Stellenbüreau, Mathildenplatz 11.
2968) Tüchtiger Schloſſer geſucht.
H. Möſer, Hochſtraße.
3397) Ein junger, braver, fleißiger
Arbeiter, der gute Zeugniſſe beſitzt,
findet dauernde Stellung bei
Friedr. Schöfer,
Ludwigsplatz 7.
Ich ſuche für meine
Muſikalien=
handlung einen mit den nöthigen
Schulkenntniſſen verſehenen jungen
Mann als Lehrling.
Georg Thies,
63477)
Eliſabethenſt. 26.
3478) Ein junger Mann mit
guten Schulkenntniſſen als Lehr.
Iing geſucht.
Enanuel Fuld.
Zimmerleute geſucht.
Auskunſt Kiesſtraße 55.
[3451
(3479) Ich ſuche für mein Kurz=
und Modewaaren=Geſchäft einen
Lehriing.
Heinrich Eöser,
Ludwigsſtr. 12.
rsrvaen.
priirAar.r rtan.
Stelle-Gesuch.
3475) Ein fleißiger, junger Mann
2944) Eine Frau empfiehlt ſich im
ſucht Stelle als Auslaufer od. ähnliche An- und Auskleidon von Todton.
Arbeit. Wo? ſagt die Expedition.
Mühlſtr. 18, Seitenbbu rechts, 1 Treppe.
218
844
Texte zur Oper:
Anbonlls und A100patra
60 Pfg. zu beziehen durch
Carl Röhler, Buchhandlung,
Eliſabethenſtraße 4.
nächſt dem Ludwigsplatz. (3480
Wie war der Franken
gtoiner Ausſſug
[3481
am 4. d. M..
W. S.-Astig.
M 70
Werschlaguussfürchtet,
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften
Ner=
venzuſtänden leidet, wolle die Broſchüre
„ Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt Nom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko
(1117
beziehen.
Fin Studirender ertheilt Unterricht
C= und Nachhülfe in Mathematik.
Honorar mäßig. Näheres Exped. (3164
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 9 April.
3. Vorſtellung in d. 9. Abonnementsabtheil
(Rothe Karten gültig.)
Der Boſtillon von Conjumeau.
Komiſche Oper in 3 Akten von Adam=
Anfang 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uh
Sonntag, 11. April.
4. Vorſtellung i. d. 9. Abonnementsabtheiln
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Antonius und Hleopatra. im
Oper in 4 Akten und einem Nachſpiel
S. H. Moſenthal.
Muſik von F. E. Wittgenſtein.
Standesamtliche Nachrichten von Beſſungen
vom 1. bis 7. April).
Geborene: Am 30. März: Dem Sergeant Heinrich Wedel, S.
Georg Friedrich Karl. Am 31. März: Dem Premier=Lieutenant
im 2. Drag.=Regt. Nr. 24 Hermann Hoth, S. Dem Poſthilfsbote
Hermann Stein, T. Georgine Karoline Wilhelmine. Am 1. April:
Dem Schloſſer Karl Peter Geyer, T. Louiſe Margaretha. Am 2.
Dem Kaufmann Guſtav Friedrich Wilhelm Lange, S. Friedrich
Ferdinand. Am 3.: Dem Tapezier Johann Georg Weil, T. Anna
Margaretha. Am 4.: Dem Steinhauer Joh. Leonhard Wolf, S.
David Heinrich.
Eheſchtietzungen: Am 1. April: Der Litograph Heinrich Lud
wig Kropp, mit Katharina Marie Henriette Schüchner hier.
Geſtorbene: Am 8. April: Eine uneheliche T. Eliſabethe, A T.
Am 4. April: Der Landwirt Georg Wilhelm Geyer III., Witwer,
57 J.
M. 24 T. Die Chriſtine Ackermann geb. Dieter, Witwe,
49 J. 7 M. Die Reviſor Seederer Witwe, Julie geb. Schüler,
81 J. Der Großh. Poſtrat i. P. Johann Wilhelm Müller, 72 J.
5 M. 21 T. Der Ofenputzer Friedrich Brüchmann, Witwer, von
Darmſtadt, 49 J. 5 M.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 9. April.
Zeutſches Reich. Im Reichstage hat endlich am Dienstag die
Spezialberatung über denjenigen Geſetzentwurf begonnen, in
wel=
chem die Sozialreform ihre weitere Fortſetzung findet, den Entwurf
über die Ausdehnung der Unfallverſicherung auf die in den land=
und forſtwirtſchaftlichen Betrieben beſchäftigten Arbeiter. Der
Ge=
ſetzentwurf gehört zu denjenigen Vorlagen, welche mit am längſten
in den Kommiſſionen geweſen ſind, denn er iſt der betreffenden
Kommiſſion noch vor den Weihnachtsferien überwieſen worden, und
daß er aus derſelben erſt jetzt an das Plenum zurückgelangt iſt,
beweiſt, welche Schwierigkeiten in der Vorberatung zu überwinden
waren. Was nun zunächſt die Ergebniſſe der
Kommiſſionsverhand=
lungen anbelangt, ſo iſt hauptſächlich hervorzuheben, daß dieſelben
in den drei erſten Paragraphen (Umfang der Verſicherung) den
Landesgeſetzgebungen erheblich weitergehende Befugniſſe einräumen,
namentlich hinſichtlich der Organiſation dieſer Verſicherung, als
ſolche die Vorlage der Regierung enthält und als ſie auch in dem
Induſtrie=Unfallgeſetz gegeben ſind. In der ſich hierüber
entſpin=
nenden Debatte wurde von freiſinniger Seite der Kommiſſion der
Vorwurf gemacht, daß ihre Beſchlüſſe den einheitlichen
Reichsge=
danken gefährdeten, auch betonten die freiſinnigen Redner, wie man
auf der einen Seite mit Zwangsmaßregeln (Sozialiſtengeſetz)
vor=
gehe und auf der anderen Seite die Selbſtändigkeit des Arbeiters
ſchwäche, indem man ihn auf die Staatshülfe verweiſe. Gegenüber
dieſen Ausführungen verteidigten die Redner der Konſervativen, des
Centrums und der Nationalliberalen die Kommiſſionsbeſchlüſſe und
ſeitens der Regierung trat Staatsſekretär v. Bötticher auf das
nachdrücklichſte für die Vorlage ein, wobei er ſich beſonders gegen
den Abgeordneten Schrader (freiſ.) wandte, welcher u. a. behauptet
hatte, daß ſich die Sozialreform im Niedergange befände und daß
die beſitzenden Klaſſen ihre Pflicht gegenüber den arbeitenden Klaſſen
verſäumten. Herr v. Bötticher griß dieſe Vorwürfe in ſehr
rich=
tiger Weiſe auf und wies darauf hin, daß gerade von der
freiſin=
nigen Partei keinerlei Vorſchläge zur Linderung der ſozialen Not
im Lande gemacht worden ſeien; ferner erinnerte der Staatsſekretär
v. Bötticher daran, daß der Reichskanzler in ſeiner erſten Rede
über das Unfallverſicherungsgeſetz ein Menſchenalter als die Zeit
bezeichnet habe, innerhalb welcher die Sozialreform zur
Durchfüh=
rung gelangen werde und bei dieſer langen Verſpektive ſei die
ſozial=
politiſche Geſetzgebung doch ſchon weit genug gekommen. Nachdem
der Regierungsvertreter hierauf nochmals zu Gunſten des in Rede
ſtehenden Entwurfes eingetreten war und anderſeits Abg. Dr.
Bam=
berger ſeinen peſſimiſtiſchen Anſchauungen über die Sozialreform
Ausdruck verliehen hatte, wurden ſchließlich die 88 1-3 nach den
Kommiſſionsvorſchlägen genehmigt; ein Gleiches geſchah bezügll
des 8 4. Die 88 5-7 (Gegenſtand der Verſicherung und Umf
der Entſchädigung) wurden unverändert, die 88 9-11 (Verhäln
zu den Krankenkaſſen, Armenverbänden u. ſ. w.) mit einigen
red=
tionellen Aenderungen angenommen und der Reſt der Vorlage
Mittwoch erledigt.-
Die dritte Leſung derſelben wird nach
Beſchlüſſen des Seniorenkonvents ebenfalls in dieſen Tagen vor
nommen werden.
Das Ausſehen des Reichstages wird immer lückenhafter
es war daher hohe Zeit, daß der Seniorenkonvent zuſammenh
und ſich am Montag über das vom Reichstage noch zu erledige
Arbeitspenſum ſchlüſſig machte. Entgegen den urſprünglichen P
dungen, wonach der Seniorenkonvent die Verlängerung der
Rei=
tagsſeſſion bis über Oſtern hinaus in Ausſicht genommen habe, „
aber nachträglich gemeldet, daß ein beſtimmter Beſchluß hieril
noch nicht gefaßt worden iſt, daß aber die Vertreter aller Parte,
es im Seniorenkonvent als wünſchenswert bezeichneten, die
Re=
rung möge in dieſer Seſſion auf die Beratung der neuen Brar.
weinſteuerentwürfe verzichten. Falls ſich die Regierung hierzu nh.
verſtehen könnte, würde ſich der Schluß der Seſſion, und nicht
Vertagung, an dieſem Sonnabend vielleicht doch ermöglichen la
Im preußiſchen Abgeordnetenhaus wurde am 7. die Berathh
der Anſiedelungsvorlage für die öſtlichen Provinzen fortgeſetzt.
Ruhkan
eine
Magdzinski erklärte namens der polniſchen Fraktion, dieſelbe weh
Butgari
an einer weiteren Beratung nicht teilnehmen und nur noch ein ünen=
ei=
lehnendes Votum gegen das ganze Geſetz und deſſen Teile abgebühienn,
- Im weiteren Verlaufe der Debatte traten Tiedemann, Hagelltze im 2.
Enneccerus und Cremer für die Vorlage ein, während Virchch Junaͤn
Hänel und Windthorſt dieſelbe bekämpften. Die einzelnen Paſſze Oeſter
graphen der Vorlage wurden debattelos, die ganze Vorlage in
Unklzvert=
mentlicher Abſtimmung mit 214 gegen 120 Stimmen angenommä grieger
Im Abgeordnetenhauſe iſt am 1 eine Interpellation des Ahmlung
Dr. Wehr bezüglich der Weichſel=Ueberſchwemmungen eingegangtkihiedene
Die vielfach verbreitete Nachricht. daß die Branntweinſteuf
herſtell=
vorlagen auf unerwartete Hinderniſſe ſtoßen, ſind falſch; die Vhen.
lagen liegen zur Zeit beim Staatsminiſterium, welches in 1
zürzet=
nächſten Tagen Beſchluß faſſen wird.
Mie Kon
In der bayeriſchen Abgeordnetenkammer erklärte am 7. ds.
hmigt h=
Miniſter des Innern bei Berathung des Antrags Soden auf Ehlirung.
führung einer ſtaatlichen Mobiliarverſicherung, die Regierung
die Bo
achte in anbetracht der Vereinbarungen mit den in Bayern kuh
ceſſionirten Privatverſicherungsgeſellſchaften die Errichtung eir= leichla
eeichnu
ſtaatlichen Concurrenzanſtalt für inopportun, und lehne deshalb Thichlen,
Soden'ſchen Antrag ab. Die Staatsanſtalt könne keine größerhachen
Vortheile bieten, als jetzt die Privatgeſellſchaften. Ein Beſchl jah
wurde noch nicht gefaßt.
hen Tr.
deſtereich=Angarn. Der Kaiſer iſt am 7. d. zu mehrtägischzungen
Beſuche der Prinzeſſin Giſela nach München abgereiſt.
mttione
Im ungariſchen Abgeordnetenhauſe brachte am 7. d. der Finanfen Pemeyl
miniſter eine Kreditvorlage von 19943971 Gulden ein,
wöhngei=
her Betrag durch Emittierung ſteuerfreier Papierrente aufgebralzen;
und zur Deckung verſchiedener Nachtragskredite, KreditüberſchrChächtig
lungen, ſowie des Defizits in den Grenzzolleinnahmen und 1hsgries
Kaſſenabgänge des letzten Jahres dienen ſoll. In BeantwortnPhn,
Poer=
einer Interpellation erklärte der Handelsminiſter: Wenn Rumäniſ. uhah.
mit gleich gutem Willen wie Oeſterreich=Ungarn in die Verhanh
dem
lungen eintrete, wäre eventuell die Verlängerung des beſtehendſe;
In
Handelsvertrags zu erwarten. Falls bis zum Ablauf desſelben Tch,
Prebe
Verhandlungen nicht beendet ſeien, könne die Regierung betreß
Retorſionsmaßnahmen nur geſetzliche Mittel anwenden. Der
Legu=
lative ſtände es zu, der Regierung größere Vollmachten zu erteileh
nach dem heutigen Stadium handle es ſich darum, wo und wie A
Verhandlungen einzuleiten ſeien.
Franktreich. Die indirekten Steuern der erſten drei Monck,
1886 ergaben 25½ Millionen weniger, als im Voranſchlag de
Budgets angenommen wurde, und 20½ Millionen weniger, als
den erſten drei Monaten 1885.
ter.
4
der neue Generalreſident für Madagaskar, Myre de Villers,
m 7. d. von Marſeille auf ſeinen Poſten abgereiſt. Während
blhel
ke Einſchiffung verſchwand ein Gepäckſtück, das 7000 Franken
ielt.
hn.; Da. Duc=Querey und Roche ſich geweigert haben, dem Unter=
Adamilckugsrichter Rede zu ſtehen, ſo wird die Sache wahrſcheinlich
1 Uhdas: Zuchtpolizeigericht kommen. - Die Deputierten Clovis
nues und Boyer trafen am 7. d. in Decazeville ein und
wur=
von den Deputierten und Redakteuren des „Cri du
Peuple-
des „Intranſigeant: bewillkommnet; weitere Kundgebungen
er=
btheluſczen nicht.
Belgien. General van der Smiſſen verließ am 7.d. mit ſeinem
the Mons und begab ſich nach Brüſſel. In dem ausgegebenen
tra. hes befehl teilt der General mit, daß die Truppen, da die Ordnung
ſpiel jieer hergeſtellt ſei, nach und nach würden zurückgezogen werden.
Verordnungen betreffs Verhaftung von Anarchiſten in den
neinden, welche um militäriſche Beſatzung nachgeſucht hatten,
fü. - hden aufgehoben. Der General dankte den Truppen für ihre
gebung.
bezüz.
Ein Linien=Regiment hat Lüttich verlaſſen und ſich nach ſeiner
Umſiwhnlichen Garniſon Antwerpen zurückbegeben.
erhälh ign Ninove (Oſtflandern) ſind Ruheſtörungen vorgekommen.
ten reah Anſuchen der Stadtbehörden ſind 600 Mann der Garniſon
rlage let mittelſt Spezialzugs nach Ninove abgegangen.
nach Engkand. Die Zahl der Gegner Gladſtone's wächſt, wie
ver=
ſen vohet wird, fortwährend. Lord Hartington empfing am 7. den
ſch des Sir Henry Ponſouby, der im Auftrage der Königin
after Im und hatte alsdann eine lange Unterredung mit Lord Salisburh.
hmmenl Die „Times” erfährt, in dem Kabinetsrate am 6. ſei der
Aus=
ſrledigelh zoch mehrerer anderer Mitglieder des Kabinets nur dadurch
chen Nzwandt worden, daß Gladſtone ein gewilligt habe, ſeine iriſchen
er Reiſofrmpläne weſentlich abzuändern.
habe U73tatien. Der „Raſſegna' zufolge erſcheint in den nächſten
hierütdken das Dekret, welches die Vertagung des Parlaments verfügt:
Partahu darauf ſoll ein weiteres Dekret erſcheinen, welches die Kammer
e Rhübſt. Am 8. traf der vom König nach Rom berufene Kammer=
Buſkdent ein.
ern 1 Butzkand. Nachdem alle moͤglichen Maßregeln erfolgt ſind, um
nchhaͤdſtſeeprovinzen eine äußerliche Ruſſifizierung aufzuzwingen, iſt
en latztein weiterer Schritt in Ausſicht genommen: die Schließung der
Verazuſchen Univerſität Dorpat und die Ueberführung derſelben in
geſehſed eine ruſſiſche Stadt oder die Ruſſifizierung derſelben.
klbe nh Butgarien. Die Regierung erhielt den Wortlaut des
Ueberein=
ſch enEmnens der Mächte, betreffend Oſtrumelien, und dürfte ſich die
abo=Luderung vorbehalten, bis ihr die amtliche Notiſikation zugeht,
Hazalge im Laufe dieſer Woche erwartet wird.
Virth Aumänien. Die rumäniſche Regierung erklärte auf eine
An=
hen Pfi Oeſterreichs, die vorläuſige Verlängerung des ablaufenden
ge ucwelsvertrags ſei aus parlamentariſchen Rückſichten unmöglich.
ſenom” Hriechenland. Am 6. fand in Athen eine zahlreiche
Volksver=
des hmnlung ſtatt, welche alsdann die Hauptſtraßen durchzog. An
gegworſhiedenen Plätzen wurden kriegeriſche Reden gehalten, welche
beinſge derſtellung der alten ehrwürdigen Stellung Griechenlands
ver=
die Hnen.
n' Fürſtet. Die Pforte teilte dem Fürſten von Bulgarien mit,
bdie Konferenz am 6. das türkiſch=bulgariſche Uebereinkommen
. dhnſmigt habe. Eine gleiche Mitteilung erging an die griechiſche
fliegerung.
berun Die Botſchafter richteten nach der Konferenzſitzung telegraphiſch
yer üxgleichlautende Note an die griechiſche Regierung, worin ſie die
ung Murzeichnung des Protokolls anzeigten und aufs dringendſte
an=
zhallhnßahlen, den gegenwärtigen Zuſtänden Griechenlands ein Ende
wiht tachen.
Bei= Nach einer der „Pol. Corr.” zugehenden Meldung ſind den
rinſchen Truppen=Kommandanten an der griechiſchen Grenze ſeitens
u Kriegsminiſters beſtimmte Befehle zugegangen, ohne weitere
ſſtuktionen abzuwarten, bei Wahrnehmung der geringſten
feind=
ihn Bewegung auf gegneriſcher Seite die Offenſive zu ergreifen.
hugefügt wird allerdings, es ſei darin keine Aenderung der
bis=
ſien Haltung der Pforte gegenüber Griechenland gelegen und
dckichtige dieſelbe keinesfalls ohne vorhergegangene Provokation
rUbfahrt nach den Dardanellen bereit zu halten.- Infolge der
andem türkiſchen Oberbefehlshaber in Janina, Ejub Paſcha, bei
ne. Inſpicierung gemachten Wahrnehmungen ſind Verſtärkungen
nuk Preveſa, Lorus und Gubena dirigiert worden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. April.
Ihre Großh. Hoheit Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Lud=
gewii von Battenberg, und Se. Durchl. Prinz Ludwig von
Artenberg nebſt Prinzeſſin=Tochter Altce ſind geſtern
vor=
cmüag 7 Uhr 54 Minuten über Köln und Vliſſingen nach England
gomſt
70
845
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre Großh. Hoheit
Prinzeſſin Irene und Se. Großh. Hoheit Prinz Alexander
waren bei der Abreiſe der Höchſten Herrſchaften auf dem Bahnhof
der Heſſiſchen Ludwigsbahn zugegen.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Pfandmeiſter
bei dem Rentamt Nidda Johann Georg Rauſch zu Schotten in
gleicher Dienſteigenſchaft an das Rentamt Zwingenberg - und den
Pfandmeiſter bei der Obereinnehmerei Mainz Ferdinand Brauns
zu Alzey in gleicher Dienſteigenſchaft an das Rentamt Nidda, für
den Beitreibungsbezirk Schotten, den Kreisbaumeiſter des
Kreisbau=
amts Bingen Baurat Anton Louis auf ſein Nachſuchen und unter
Anerkennung ſeiner langjährigen, treugeleiſteten Dienſte in den
Ruhe=
ſtand, ſowie den Kunſtmeiſter Ludwig Fink zu Salzhauſen auf
ſein Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten
Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
Eine Mittwoch Abend hier eingetroffene Depeſche aus Sofia
meldet daß Fürſt Alexander das Dokument erhalten hat,
welches ſämtliche Großmächte am 5. d. M. in Conſtantinopel
unter=
zeichnen ließen. In anbetracht, daß dieſes Dokument ſich nicht als
türkiſch=bulgariſches Abkommen, ſondern als Machtſpruch Curopas
bezeichnet, beſchloß Fürſt Alexander es anzuerkennen, unter
Wahr=
ung ſeiner Rechte in Bezug auf den 1. Paragraphen. D. 8tg.)
B. Die geſtrige öffentliche Sitzung der Stadtverordneten
eröffnete Herr Oberbürgermeiſter Ohly mit der Mitteilung, daß
in nächſter Sitzung das neue Ortsbauſtatut vorgelegt werde, und
der Vorlage eingelaufener Geſuche und Vorſtellungen von
Bewoh=
nern einzelner Straßen wegen Kanaliſierung und Pflaſterung, den
hieſigen Schweinemetzgern wegen Renovierungen im Schlachthauſe
bezw. Abhilfe von Mißſtänden, vom deutſchen Hilfsverein in Prag
u. a. Vor ſEintritt in die Tagesordnung machte Herr Stadtv.
Rückert auf die demnächſt bevorſtehende Aenderung der Leitung
und Verwaltung des Waſſerwerks aufmerkſam, worauf Herr
Ober=
bürgermeiſter Ohly baldige Erledigung in Ausſicht ſtellte.
Genehmigt wurde alsdann die Pachtung eines Steinlagerplatzes
in der Erbacher Straße; über die von Herren Stadtverordneten
Blumenthal und Genoſſen beantragte Herſtellung des Trottoirs
in der Kaſernenſtraße von der Bleichſtraße bis zur Friedrichſtraße
und Anbringung von gepflaſterten Uebergängen in der Nähe des
Ludwigsbahnhofes wurde nach lebhafter Lebatte dahin entſchieden,
daß dieſe Arbeiten bei genügenden Erſparniſſen noch einmal zur
Be=
prechung kommen ſollen, ein Uebergang nach dem Poſtgebäude ſoll jetzt
chon hergeſtellt werden. Ein Geſuch um Kanaliſierung der
Soder=
ſtraße wurde dahin erledigt, daß dieſe Kanaliſierung dem Plane gemäß
im nächſten Jahre ſtattfinden ſoll, wenn nicht die Geſuchſteller die
Koſten tragen wollen. Die Aenderungen des Kreisausſchuſſes zum
Ortsbauſtatutsentwurf werden darauf en bloo angenommen und die
Reorganiſation der Feuerwehr nach dem von uns ſchon mitgeteilten
Berichte der Finanzkommiſſion und der Feuerlöſchkommiſſion nach
einer längeren Diskuſſion ſoweit beſchloſſen, daß ein vierter Zug
errichtet, ſowie eine ſtändige Nachtfeuerwehr aus dem Perſonal der
freiwilligen Feuerwehr in der Stärke von fünf Mann gebildet
werden ſoll. Endlich wurde der dritte Punkt betr. die Entſchädigung
von Feuerwehrleuten bei Unglücksfällen aus ſtädtiſchen Mitteln an
die Kommiſſionen zu nochmaliger Erwägung zurückverwieſen. In
Betreff der durch die Verwilligungen entſtehenden Koſten wurde
unter Erklärung der Notwendigkeit derſelben die Beſchlußfaſſung
über Aufbringung bis zur Beratung des Budgets verſchoben,
worauf nach Erledigung einiger Kleinigkeiten die geheime Sitzung
begann.
— Die Mathildenſtiftung dahier wurde von Herrn
Commerzienrat Wolfskehl am Begräbnißtage ſeiner Mutter mit
200 Mark bedacht.
Einem Bewohner der Heerdwegſtraße in Beſſungen iſt
vor=
verfloſſene Nacht aus ſeinem Hausgarten eine Kollektion Hhacinthen
entwendet worden. —- In einer Wirtſchaft in der Lauteſchlägerſtraße
entwendete vorgeſtern nachmittag ein ſchon oft beſtrafter Kufer aus
Beſſungen einem Tapezier das Portemonnaie mit 2 M. Inhalt.-
Einer Wäſcherin aus =Ober=Namſtadt, welche bei einem hieſigen
Juwelier beſchäftigt war, wurde der Arbeitslohn im Betrage von
3 M. aus der Waſchküche entwendet.
Wie bereits mitgeteilt, begeht das geſchätzte Mitglied unſerer
Hofbühne, Frau Eppert, am 17. April ihr fünfzigjähriges
Künſtler=
ubiläum und zugleich dasjenige ihrer 40jährigen Thätigkeit an
dem hieſigen Theater. Der Jubilarin wurde aus dieſem Anlaß eine
Benefizvorſtellung bewilligt und hat ſie zu derſelben die Poſſe: „Die
Galoſchen des Glücks- gewählt.
Das Adreßbuch pro 1886 von Darmſtadt und Beſſungen
iſt nunmehr erſchienen. Demſelben iſt ein Anhang beigegeben, der
die Firmenregiſter und die Regiſter der Gewerbetreibenden und
Ge=
ſchäftsleute von Arheilgen, Eberſtadt, Griesheim, Nieder=Ramſtadt.
Ober=Ramſtadt und Pfungſtadt enthält. Wie bei der letzten
Auf=
lage ſind auch dieſer wieder ein ſehr guter Plan von Darmſtadt und
Beſſungen, ſowie ein Plan des Zuſchauerraums des Großh.
Hof=
theaters beigefügt. Dem Werk voran ſteht das wohlgelungene
Bild Sr. Großh. Hoheit des Erbgroßherzogs.
846
R 70
In der Monatsverſammlung des älteren Vereins für
Vogel= und Geflügelzucht am 5. April berichtete der
Vice=
präſident Herr H. Göbel über die jüngſt in Mainz ſtattgehabte
Geflügel= und Vogelausſtellung. Sodann machte der Präſident Herr
L. Heß Mitteilungen über das während des gemeinſamen Beſuches
der Mainzer Ausſtellung beſichtigte, im Bahnhofe ſelbſt befindliche
großartige Tranſitlager von Hucht= und Schlachtgeflügel, welches
die Exportfirma Guardini von Verona unterhält. — Der Antrag
auf Wahl einer beſonderen Kommiſſion, welche ſich mit Vorſchlägen
betr. die Hebung der Geflügelzucht befaſſen ſoll, wird nach längerer
Diskuſſion abgelehnt. Die Verſammlung einte ſich dahin, daß im
Hinblick auf die hier wie anderwärts mit der unentgeldlichen Abgabe
von Zuchthahnen ꝛc. an Landwirte gemachten unbefriedigenden
Re=
ſultate, von dieſen und ähnlichen Verſuchen abzuſehen ſet. Dagegen
erklärt der Vorſtand wiederholt ſeine Geneigtheit allen Intereſſenten
in Stadt und Land mit Rat und That zur Hand zu gehen,
insbe=
ſondere auch den Bezug von Bruteiern und Raſſehühnern ꝛc. nach
Möglichkeit zu vermitteln oder Bezugsquellen von ſolchen
nachzu=
weiſen. - Zur Verhandlung über die Frage „iſt der Staar ein
ZugvogelL wurde zunächſt aus Brehm'3 Tierleben, Bechſteins Vögel
Deutſchlands ꝛc. konſtatiert, daß dieſe Autoritäten den Staar ganz
präcis als Lugvogel bezeichnen, weiter wurde hervorgehoben, daß
die Staare zwar erſt ſpät wegziehen, aber auch als erſte
Frühlings=
boten ſchon ſehr frühzeitig wieder erſcheinen, deshalb bei
Wieder=
eintritt kälterer Witterung mitunter genötigt ſind, wieder ſüdlicher
zu ziehen. Daß Staare in ausnahmsweiſe milden Wintern geſehen
werden, ändert nichts an der Thatſache, daß die Staare Zugvögel
ſind. — Sodann hielt Herr Dr. Schäfer noch einen längeren
Vor=
trag über das Aufhängen von Niſtkäſten, wobei auf ein recht
in=
ſtruktives Schriftchen „Winke betr. das Aufhängen der Niſtkäſten
von K. Th. Liebe in Gera (Verlag von Ißleib und Ritſchel)
ver=
wieſen wurde. Der Thierſchutzverein verabfolgt dieſes Schriftchen
an die Käufer von Niſtkäſten gratis.— Den Schluß der
Verſamm=
lung bildete eine Gratisverlooſung von Geflügel ꝛc.
Wir erhalten folgende Zuſchrift: In Nr. 63 Ihres Blattes
werden anknüpfend an eine diesbezügliche Diskuſſion in der Sitzung
des naturwiſſenſchaftlichen Vereins vom 23. März - Referat in
der Darmſtädter Zeitung vom Ende vorigen Monats -- Gründe
für ein ſehr geringes Alter des ſogenannten Neckarbetts angeführt.
Wie in jener Sitzung ſchon angegeben wurde, ſind alle Erörterungen
und Vermutungen über das Alter jenes Flußbetts reſp. der in
demſelben abgelagerten Torfe und Sande ohne beſonderen Nutzen,
ſolange nicht die geologiſchen Unterſuchungen über dasſelbe
vorge=
nommen und abgeſchloſſen ſind. Da andere Beweismittel bis jetzt
nicht vorzuliegen ſcheinen, können eben dieſe nur unumſtößliche
Be=
weiſe ſchaffen. Die Anſicht des Herrn Mangold, auf Grund ſeiner
intereſſanten Unterſuchungen, daß jenes Flußbett der Neckar früher
durchſtrömt haben könnte, iſt recht wahrſcheinlich, bleibt aber
unbe=
rührt von der Frage über das Alter der Torfbildungen, welche in
dem Flußbett vorgeſunden werden. Eine zweite Frage iſt die, ob
die Torfe und Sande ſüdlich Pfungſtadt an der Bahn von
Eber=
ſtadt nach Bickenbach gleichaltrig ſind mit den Torfen in jenem
gut markierten Flußbett oder älter als dieſe. Die Torfe lagern in
der nordöſtlichen Grube an der Straße nach Pfungſtadt unter einer
faſt 8 Meler hohen Decke von Lehm, Sand und Thon. Der Lehm
iſt dort 20 Cent.=Meter mächtig, dunkelbraun gefärbt und enthält
Foſſilien, die für altalluviale Lehmbildungen am Rhein und Main
charakteriſtiſch ſind.
Unter dem Lehm folgen 1 Meter graue, braune, roſtgelbe oder
lichtrötliche Sande mit thonigen Zwiſchenlagen, 1½ Meter
blau=
graue, grau und braungebänderte Thone oder ſandige Thone,
end=
lich der Torf. — Beiläufig ſei erwähnt, daß dieſer lufttrocken nur
3301 pCt. Aſchengehalt ergibt. — Nach Südweſten. und Weſten
zu nehmen die Sande und Tone zwiſchen dem Lehm und dem Torf
an Mächtigkeit ab und der Lehm liegt bisweilen direkt auf dem
Torf. Die erwähnten Sande entſprechen lithologiſch den von
G. Greim beſchriebenen Sanden des mittleren Diluviums an der
Darmſtadt=Eberſtädter=Straße; die wenigen bis j=tzt aufgefundenen
Foſſilien wiederſprechen nicht der Gleichaltrigkeit beider Vorkommen.
Hieraus ergibt ſich, daß die Torfe älter ſind als die älteſten in
unſerer Gegend bekannten Alluvialbildungen. Eine endgiltige
Ent=
ſcheidung über den genaueren geologiſchen Horizont bleibt ebenfalls
einer weiteren Unterſuchung vorbehalten.
Chelius.
Die Jahresrechnung der Heſſiſchen Ludwigsbahn ſchließt
mit einer Einnahme von 1645192161 M. ab - 728824 M. weniger
als im Jahre vorher. Dieſer erhebliche Rückgang reſultirt aus
dem durch die Konkurrenz der Preußiſchen Staatsbahnen
geſchwäch=
ten Güterverkehr, der um 765724 M. hinter dem Erträgnis des
Vorjahres zurückgeblieben iſt. Der Perſonenverkehr hat dagegen ein
kleines Mehr von 59163 M. erbracht. Bei den Ausgaben ſind
diejenigen der allgemeinen Verwaltung, größtenteils verurſacht durch
die neue heſſiſche Einkommenſteuer und neue Kommunalſteuern, um
146 825 M, gewachſen. Die Ludwigsbahn zahlt z. B. jetzt allein
an die Stadt Mainz jährlich 66000 M. Kommunalſteuer. Die
Ausgaben der Bahn und Transportverwaltung ſind dagegen etm
zurückgegangen, ſo daß der Geſamtbetrag von 9027,905,70 M.
vorherigen Ausgaben nur um 15.413 M. überſteigt. Von denſell
werden indeſſen 116,000 M. mehr als im Vorjahr aus dem
neuerungsfonds getragen und der Staatszuſchuß vermehrt ſich
we=
der Einbuße am Güterverkehr auf den garantierten Linien um
155,000 M. Nach Abzug des für Zinſen und Amortiſation
den Po
genz
pn 9.
Anlehen erforderlichen Betrages von 3935,706 M. welcher
Verminderung der Amortiſation um 95000 M. durch Hinzutre;
der Anlagekapitalien des neuen Centralbahnhofes in Mainz
642848 M. gewachſen iſt, verbleibt ein Ertrag von 5,2036450
welcher. nach Dotirung des Erneuerungsfonds mit 900,000
Perſch
des Penſionsfonds mit 100,000 M., des durch das neue Aktieng
vorgeſchriebenen Bilanzreſervefonds mit 193,00 M. und Abzug Aklzul=
Tantieme eine Dividende von 3¼ pCt. und einen Uebertrag
neue Rechnung von 230000 M. ergibt.
Mainz, den 8. April. Geſtern machte die ſeit dem 5
in Worms tagende Rheinregulierungskommiſſi,
einen Ausflug nach Oppenheim zum Zwecke, die Wünſche der
wohner des Stromes kennen zu lernen. Speziell geladen wan
Landtagsabgeordneter Möhn von Laubenheim, Dr. Gaßner ne
dem Stadtbaumeiſter Kreyßig von Mainz, ſowie die Herren G
Molsberg und Touchon von der Nackenheimer Au. Von Oppenhel
begaben ſich die Herren nach Mainz, um die dortigen Stromba.
arbeiten zu beſichtigen.
8t. Frankfurt, 7. April. Den Freunden geiſtiger Muſik w.
der Hinweis willkommen ſein, daß Palmſonntag den 18. d. abe,
7¼ Uhr in der Katharinenkirche die „Johannes=Paſſion=
Bach zur Aufführung gelangt, wo u. a. Profeſſor Jul. Stockhau
mit mehreren Schülern mitwirken wird. Herr Prof. Stockhau,
wird die Partie des Chriſtus, Herr Robert Kaufmann diejemzgen
des Evangeliſten ſingen. Ganz beſonders intereſſant wird die 2
führung noch dadurch, daß wenige Tage darauf die „Mathäl
Paſſion; durch den Cäcilien=Verein zu Gehör gebracht wird
abermals beide Herren die gleichen Partien ſingen werden, ſo Aäl
ſich ein Vergleich zwiſchen den zwei Hauptwerken Bach's ziel
laſſen wird.
Aer
Wiesbaden, 7. April. Die von autoritativer Seite zwiſchfzng
der hieſigen römiſch=katholiſchen und altkatholiſchegim=
Gemeinde geführten Verhandlungen ſollen, wie dem „Rh. K. mf gun
getheilt wird, dicht vor ihrem Abſchluſſe ſtehen. Es ſoll ſtaatliche
ſeits beabſichtigt ſein, die altkatholiſche Gemeinde (allerdings un
formellem Proteſte der römiſch=katholiſchen Gemeinde) in die Ben
ung der katholiſchen Nothkirche einzuweiſen, ſo daß dann die kathän
liſche Pfarrkirche der römiſch=katholiſchen Gemeinde wieder 3½h
ausſchlietzlichen Gebrauche und Eigenthum überlaſſen bleibt.
Freiburg, 8. April. Erzbiſchof Orbin iſt heute geſtorbil.
Berlin, 1. April. Prinz Heinrich XXIII. Neuß. Sekon.
Lieutenant im Garde=Feldartillerie=Regiment, der an einer
Lung=
affektion erkrankt war, iſt vorgeſtern abend geſtorben.
General v. Colombier, einer der verdienſtvollſten Offigel.
der preußiſchen Armee, der Kommandant der preußiſchen Artilla
im ſchleswig=holſteiniſchen Kriege, iſt vorgeſtern nachmittag hierſeh
geſtorben.
Aus Danzig wird gemeldet, daß die Hochwaſſergefahr für
Stadt nunmehr als beſeitiat betrachtet werden könnte und
Waſſer im Fallen begriffen iſt.
Paris, 7. April. Unter den Ruſſen, die von einem toll
Wolfe gebiſſen und jetzt von Paſteur behandelt werden, iſt
Ph=
dritte Lodesfall vorgekommen.
Litterariſches.
- Julius Lippert: Die Kulturgeſchichte in einzelm
Hauptſtücken. 3. Abteilung. Wiſſen der Gegenwart 48. Ban=
Leipzig: G. Freytag. 1886. 228 Seiten s. Mit 21 in den Text gedrucks
Abbildungen. Preis 1 M.— Von der Frage nach der=Urſprache!
Menſchheit ausgehend beſpricht er geiſtvoll dies Verhältnis zwiſch
Sprachen und Stämmen und erläutert in anziehender Weiſe
Entſtehung und Geſchichte der Schrift ſowie des Hahlenweſel
In einem zweiten Abſchnitte wird das Gebiet des Kultus in
P=
tracht gezogen. Sodann beſpricht Lippert die Elemente der Myth.
logie, um mit einer Erörterung über mhthologiſche Syſteme A
Band und mit dieſem ſeine „Kulturgeſchichte; abzuſchlietzen. Zall
reiche, ſorgfältig gewählte Illuſtrationen ſchmücken und begleif,
als lehrreiche und willkommene Beigabe den Text.
ha
Tageskalender.
Freitaa, 9. April: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſto
im Saale der Brauerei Diſchinger (Textor).
Konzert der in
lieniſchen Mandolinen=Virtuoſen=Familie Recca in der Reſtcufl,
ration Schmitz.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich fir die Redackion: Carl Witich.
bo.