Darmstädter Tagblatt 1886


18. März 1886

[  ][ ]

149.
Jahrgang.

ATURUOI'D "
2
9l.

3

12 4H 149.
Jllhrganlg.

Monnementspreis
vientehährlich 1 Marr 50 Pf. unel
Bringerlohn. Audwärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſſanflchlag.

Irag= und AnzeigebCaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition. Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärti
von allen Annon= en=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Belanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

N54.

Donnerstag den 18. März.

1886.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Prüfung im Hufbeſchlag.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß zu Mitgliedern der nach 8 1 der Verordnung vom 7. November
885, die Ausführung des Geſetzes über die Ausübung des Hufbeſchlags betreffend, für die Zeit vom 1. April 1886 bis
ſahin 1889 zu beſtellenden Prüfungs=Commiſſionen folgende Perſonen ernannt worden ſind:
Für die Provinz Starkenburg: der Großherzogliche Kreisbeterinärarzt Dr. Schäfer zu Darmſtadt,
der Hofſchmiedmeiſter Johannes Fink zu Darmſtadt,
der Großherzogliche Bürgermeiſter Müller zu Roßdorf;
Für die Provinz Oberheſſen: der Großherzogliche Kreisveterinärarzt Profeſſor Dr. Winckler zu Gießen,
der Lehrſchmied Ernſt Mohrmann zu Gießen,
der Rentner Wootman zu Gießen;
Für die Provinz Rheinheſſen: der Großherzogliche Kreisveterinärarzt Dr. Wollpert zu Mainz,.
der Schmiedemeiſter Johann Auguſt Liſtmann zu Mainz,
der Major a. D. Göbel zu Alzey.
Als Vorſitzender für die drei Provinzial=Prüfungs=Commiſſionen: Der Großherzogliche Obermedieinalrath Dr. Lorenz
. Darmſtadt.
Die erſte Prüſung im Hufbeſchlag ſoll im Laufe des Monats Mai d. J3. ſtattfinden. Anneldungen hierzu ſind bei
den Großherzoglichen Kreisämtern bis längſtens zum 31. April l. Js. einzureichen.
Darmſtadt, den 15. März 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
2462

Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. März 1886.
Kaizen per Sack 100 Kilo M. 1850. Korn per Sack
100 Kilo M. 15. -. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 15.50. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 1425.
Darmſtadt, den 15. März 1886.
Großherzogliches Polizeiamt.

Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. März 1886.
Butter per ¹ Kilo M. - 88, desgl. in Partien 100 Kilo
M. - 75. Eier per Stück 6½ Pfa., desgl. per 25 Stück
M. 1.50. Kartoffeln per 100 Kilo M. 5. -, desgl. per
25 Kilo M. 1. 50. Kornſtroh per 50 Kilo M. 250
Heu per 50 Kilo M. 3.50.
Darmſtadt, den 15. März 1886.
2463
Großherzogliches Pollzeiamt.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Invalidenbücher behufs Abſtempelung in den Revieren bis zum 27. l. M.
ſub gegeben, ſowie am 1. k. M. daſelbſt wieder abgeholt werden können und wird hierbei wiederholt an die genaue Abän=
ſurrung
des Quittungsſchemas durch die Invaliden ſelbſt und die Beifügung der Unterſchrift erinnert.
Darmſtadt, den 15. März 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
2464

Bekanntmachung.
Die Lieferung des Brods und der

1. April 1886 bis dahin 1887 ſoll im ſtraße 31-33, Zimmer Nr. 10 woſelbſt
Submiſſionswege vergeben werden.
auch die Bedingungen zur Einſicht offen
Die Anerbieten ſind
liegen, einzureichen.
hermen Koſt, ſowie die Beſorgung der, bis zum 25. l. Mts., Vormittags
Darmſtadt, den 15. März 1886.
10 Uhr,
deiebwäſche für die Schüblinge und poli=
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
12465
eilichen Arreſtaten für die Zeit vom verſiegelt auf unſetem Büreau, Hügel=
Haas.

[ ][  ][ ]

606

R 54
Holzverſteigerung.
Letzte Holzuerſteigerung.
Montag den 22. Marz l. J.) Vor

Es werden verſteigert:
1. Mittwoch den 24. März d. J., von Vormittags 9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Arheilgen das Dürrholz aus Forſtwartei Kranichſtein;
ferner aus dem Bucheneck, Wachholder, Geishecke, Bernhardsackerſchlag, Ober der
Rottwieſe (Wechſel):
Scheiter: 22 Am. Buchen, 1 Rm. Birken, 22 Rm. Eichen,
Knüppel: 227 Rm. Buchen, 136 Rm. Eichen, 4 Am. Nadelholz,
Reiſig: 16410 Wellen Buchen, 1530 Wellen Eichen, 20 Wellen Radelholz,
Stöcke: 4 Rm. Buchen, 7 Rm. Eichen.
2. Donnerstag den 25. März l. J., von Vormittags 9 Uhr an,
im Feurer'ſchen Saale zu Egelsbach aus Darmſtädter Koberſtadt 18:
Scheiter: 183 Rm. Buchen, 1 Rm. Birken, 77 Rm. Eichen,
Knüppel: 292 Rm. Buchen, 90 Rm. Eichen,
Reiſig: 4200 Wellen Buchen, 610 Wellen Eichen,
Stöcke: 68 Rm. Buchen, 16 Rm. Eichen.
Das Eichen=Scheitholz, meiſt 2ſpaltig, iſt theilweiſe für Wagner ꝛc. geeignet.
Wegen vorheriger Einſichtnahme des Holzes wollen ſich Kaufliebhaber an die
Großherzoglichen Forſtwarte zu Kranichſteiner Fallthorhaus, Einſiedel, Kalkofen
und Koberſtädter Fallthorhaus wenden.
Darmſtadt, den 16. März 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
(2466
MohiliurVerkeigerung
in Weiterſtadt.
Die zum Nachlaß des Philipp Petry II. gehörigen Mobilien
ſollen nächſten
Freitag den 19. März 1886, Vormittags halb 10 Uhr,
als: 3 Zuchtſtiere, 1 tragbare Kuh, 1 Rind, 12 Hühner, 2 junge
Mutterſchweine, Kartoffeln, Dickwurz, Kohlrüben, Fruchte,
2 einſpännige Wagen, 3 Eggen, 1 großes Pfuhlfaß, 2 Pflüge,
landwirthſchaftliche Geräthe, Möbel und ſonſtiger Hausrath,
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert werden.
8
S. Adler Hr., Amtsgerichts=Taxator.

mittags 10 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeinde=Kiefernwald, Diſtrik
Eichbaumeck,
70 Stück Kiefern=Reisſtangen,
3600 Stück Kiefern=Wellen
ſöffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert
Beſſungen, den 16. März 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen
Berth.
[2468

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100 St. M. 3.70.
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1 St. 5 Pf., 10 St. 50 Pf., 100 6
M. 4. 70.
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15 Pf. per Stück.
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[256
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[ ][  ][ ]

R54

607

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[ ][  ][ ]

608

54

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R54

609

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[2479 H
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gut möbl. Zimmer ſofort zu vermiethen.
2481) Mühlſtr. 28 ein ſchön möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
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ſeinzeln oder zuſammen abzugeben.
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Vorzügliche fürk. Lwelschen,
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Aepkel,
Franz. Kirabellen C’ Eirschen,
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Feinste Biorgemüsenudeln,
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Louiſenplatz 4.
Geſu cht (2484
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Wohnung von 5 Zimmern mit Zubehör
im neuen Stadttheil. Preisofferten unter
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Seezungen,
Hechte,
Zander,
Karpfeu,
Schollen,
Cabliau,
Schellfiſche,
grüne Hüringe,
Monickendamer Bratbückinge.
Friſch gewäſſerten
Labberdau und Stockfiſch.
1.
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Carlsſtraße 24. (2485
.
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3Das trotz aller Nachahmungen un=
übertroffene
Haarwaſſer von Retter,
München (ſtaatlich geprüft und begutachtet),
welch. ſtatt Oel od. Pomade tägl. gebraucht
beſtens zu empfehlen iſt, okft. zu 40 Pfg.
u. Mk. 1.10 M. W. Praſſel, Rheinſtr. 16.

acnterzeichneter empfiehlt ſich im Gerben
11 u. Zubereiten von Fellen. (2343

A. Hiepott,
Holzſtraße 11 (Beſſungen).

p. k
Ehn 180401

von kleiner Raſſe, ſchwarz, gelbbraun ge=
zeichnet
, 5 Jahre alt, auf den Namen
Hanſel hörend, hat ſich von Mittwoch
den 10. d. auf Donnerstag den 11. d.
ſentweder verlaufen oder iſt derſelbe ent=
wendet
worden. Dem Ausfindigmacher
ſoder Ueberbringer des Teckels ſichere eine
gute Belohnung zu.
Pfungſtadt, den 14. März 1886.
Wilh. Hildobrand I.
Verlorem
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an ſchwarzer Kordel. Gegen Belohnung
[248k
abzugeben Ludwigsplatz 10.
heore Wasserkrüge
ſowie Bitterwaſſerflaſchen kauft per
Stück zu 2 und 3 Pfg.
H. Elbert, Ernſt=Ludwigsſtr. 25.
Schüler der höheren Lehranſtalten finden
9 in einer gebildeten Familie gute
Penſion zu mäßigem Preis. Zu erfra=
[2401
gen in der Expedition.

.
2

unde aller Racen zu verkaufen. Beſſ.
[2487
Heidelbergerſtraße 105.

[ ][  ][ ]

B 54

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Qualität 1 per Meter 2 Mk. 50 Pfa., 4 Mk.
Pfg.

eſpſi=
Hewl
ügri
nut xy.

2 2 25 3 50 " 3 2 3
4 1 70 2 50 5 1 50 2 20 6 25 2

Reste beſonders billig. Bemerke noch, daß die Waare tadellos,
vorzüglich im Tragen und beſtes Greizer Fabrikat iſt.
Die Preiſe ſind ſtreng feſt und nur gegen Baar.
[2242
Ludwigsſtraße 7, Hermann Löb, Ludwigsſtraße 7.
Die Nemheitem
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huuug, Palotots- und Hooonotoſſen
deutſcher und ausländiſcher Fabrikate,
ſind in reichhaltigſter Auswahl bei mir eingetroffen.
Hermann Mever,
6 Ludwigsplatz 6,
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Das Koßlengeſchäft W. Hofmamm.
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rußend und von großer Heizkraft von der Leche vor. Pamburg, ſowie (674
Buss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.

Wir laden zum Abonnement auf das
Frankfurter Journal
mit
Didaskalia & Handolsneitung
pro 2. Quartal 1886 zum Preiſe von Mk. 6.25 bei dortigem Poſtamt
oder unſerer Agentur: L. Vogolsberger, Hügelſtraße 20, ergebenſt ein.
106
Edmin-iration des Frankfurter Journals.
Anmerkung: Neu hinzutretende Abonnenten erhalten bis 1. April
das Journal gratis.
(2489

Verſchönerungsverein

für Darmſtadt-Beſſungen.
Die Pflanzung einer Baumreihe längs der Oſtſeite der Wilhelminenſtraße
von der Heinrichſtraße bis zum Süd=Ende, nebſt Lieferung des Materials
circa 50 rothblühende Kaſtanien, Baumſtangen ꝛc.,
ſoll im Submiſſionswege vergeben werden, ebenſo die dabei entſtehende Pflaſterarbeit.
Die Bedingungen ſind auf dem Rathhauſe zu Beſſungen einzuſehen und die Offerten
bis längſtens 25. März 1886 an den Vorſtand des Vereins, Eichbergſtraße 5,
ſchriftlich einzureichen.
[2490

2491) Ein anſtänd. Mädchen, welches
kochen kann, wünſcht eine Stelle zu Oſtern.
Zu erfragen Langgaſſe 28 III. St.
2452) Eine perfekte Herrſchaftsköchin,
welche der feineren Küche ſelbſtſtändig vor=
ſtehen
kann, ſucht ſofort Stelle.
Frank's Stellenbureau, Caſiuoſtraße 2.
2053) Eine erfahrene, geſchulte Kran=
kenpflegerin
empfiehlt nch. Zu erfr.
in der Expedition d. Bl.
2492) Eine perfekte Herrſchaftsköchin
ſ. St. für ſof., übernimmt auch Hausar=
beit
u. hat beſte Zeugniſſe. Stellenbureau
Frau Landau, Kirchſtraße 19.
2493) Den geehrten Herrſchaften kann
ich tüchtige Landmädchen empfehlen, und
zwei brave Mädchen, welche ſchon drei
Jahre auf einer Stelle ſind, mit guten
Zeugniſſen, ſuchen auf Oſtern Stelle.-
Zu erfr. bei Frau Fiſcher, Schirmg. 10.
2494) Ein alleinſtehendes Frauen=
zimmer
empfiehlt ſich als Wartfrau oder
Krankenwärterin. Näh. Langg. 28. 3. Stck.
2251) Ein junger Mann, der in der
Verſicherungsbranche bewandert iſt, ſucht
Stelle als Inſpector oder Beſchäftigung
auf einem Bureau. Gute Zeugniſſe ſtehen
zu Dienſten. Näheres in der Expedition.
2495) Ein ordentlicher, militärfreier
Burſche ſucht Stelle als Hausburſche od.
Diener. Derſelbe kann auch mit Pferden
umgehen. Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.

2409) Tüchtiges, älteres Mädchen,
welches zu kochen u. alle Hausarbeit ver=
ſteht
, per 1. April gegen hohen Lohn ge=
ſucht
. Schloßgartenſtraße 1I.
Ein tüchtiger Fuhrknecht
zum ſofortigen Eintritt geſucht. Beſſunger
Klappacherweg 74.
(2414
2496) Ein junges braves Müdchen
kann unentgeltlich das Kleidermachen er=
lernen
. Näher. Beſſ. Heidelbergerſtr. 9.
Ein tüchtiger Fuhrknecht
ſofort geſucht. Kiesſtraße 15.
[2454

geſucht im Hoſpital zum heiligen
Geiſt: in Frankfurt a. M. (2418

auf erſte Hypotheke,
5000 Mark mit gerichtl. doppelter
Sicherheit auszuleihen.
Erfrag. i. d. Exped. d. Bl. 12169
ve
höherer Lehr=Anſtalten
S0h06k finden gute und billige
Pension. Kiesſtraße 30. (2497

[ ][  ][ ]

612

B 54

Geſchäftsempfehlung.
Den geehrten Bewohnern Darmſtadts und Umgegend zeige ich hiermit ergebenſt
an, daß ich bei Herrn L. Harres ausgetreten bin und ein eigenes Maurergeſchäft
betreibe. Unter Zuſicherung prompter und billiger Bedienung bitte ich um geneigtes
Hochachtend
Wohlwollen.
[2415
H. Soinbrosher, Pallasniesonstr. 53.
es=
gfenntolparkuſe
Durmſtadt.
Samstag den 20. d. Mts. iſt der letzte Termin dieſes Quartals, an
welchem Einlagen in die Pfennigſparkaſſe gemacht werden können. Die Einleger
werden daher erſucht ihre während des Vierteljahres eingelegten Beträge durch die
Einlage an dieſem Tage auf volle Mark abzurunden, da andernfalls ihre Einlagen
nicht in die Sparkaſſebücher übertragen werden können.
Darmſtadt, den 17. März 1886.
[2498
Das Curatorium der Pfennigſparkaſſe.

Nur noch einige Tage.
41060 Lo--

auf dem Lagerhaus=
platz
, Darmſtadt.
Heute Donnerstag:
Eine große Vorſtellung.
Anfang 8 Uhr.
Dabei Auftreten der beſten Reiter und
Reiterinnen, Reiten und Vorführen der
beſten Schul= und Freiheitspferde, ſowie
Vorführen der indiſchen und afrikaniſchen
Elephanten. Jede Vorſtellung mit neuem
Programm. Der Circus iſt durch Coaks=
öfen
geheizt.
Mit Hochachtung (2207
die Direction.
(Fine kleine Familie ſucht per 1. Juni
E eine ſchöne Wohnung von 4 Zim=
mern
nebſt Zubehör. Offerten unter G.
(2499
S. an die Exped. d. Bl.

Rheinſalm,
Auſtern,
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Seezungen,
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Hechte,
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Schellfiſche.
Friſch gewäſſerten
Stockſisch und Labberdan.
.
GOOL. oOtlso,
Hoflieferanten. 12500

jeder Art für alle Zei=
Annoncon tungen, Fachzeitſchrif.
ten ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Expedition von G. L.
Daube & Co. in Durmstadt,
Grafenſtraße 30.
(325

Für den Carnevalszug ſind weiter bei
uns eingegangen: von C. Karp zweite Gabe
3 M.
Hierzu früherer Betrag 104 M. In Summa
bis heute 107 M.
Weiteren Beiträgen ſieht entgegen
Die Expedition.
Gr. Gel.

Gottesdienſt in der Stadtkapelle.
Freitag, den 19. März. Abends 6 Uhr
Paſſionsandacht: Herr Superint. Dr. Sell.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 20. März.
Vorabendgottesdienſt um 5 Uhr 45 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 6 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 20. März. Vorabend 5 Uhr 35 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags4 Uhr- Min.
Sabbathausgang 6 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Sonntag den A. März.
Morgens Purim) 6 Uhr,
an den folgenden Tagen: 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 5 Uhr - Min.
WB. Donnerstag den 18. März: Taanls Bsther.

EwitrAirrtraeen.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 18. März.
5. Vorſtellung in d. 8. Abonnemenksabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Rigaro's Hochzeit.
Komiſche Oper in 4 Akten von M. A. Mozart.
Cherubin. Frl. Jungk als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 19. März.
6. Vorſtellung in d. 8. Abonnements=Abteilung.
Blaue Karten gültig.)
Der Salonthroler.
Luſtſpiel in 4 Akten von G. v. Moſer.
Samstag, 20. März.
7. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.) Sonntagspreiſe.
Taust.
1. Margarethe : Frl. Deriwis als Gaſt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 18 März.
Zeutſches Reich. Außer dem König von Sachſen und der Mehr=
zahl
der deutſchen Fürſtlichkeiten werden auch der Kronprinz und
die Frau Kronprinzeſſin von Schweden zu der Feier des Geburts=
tags
des Kaiſers in Berlin eintreffen. Kronprinz Guſtav verläßt
am 17. d. Stockholm und begibt ſich über Kiel nach Hamburg, wo
er mit ſeiner Gemahlin zuſammentrifft.
Fürſt Bismarck hielt dem Kaiſer am Sonntag nachmittag einen
mehr als einſtündigen Vortrag. woraus man wohl den Schluß
ziehen darf, daß die rheumatiſchen Schmerzen, an denen der Reichs=
kanzler
in letzter Heit litt, wieder beſeitigt ſind.
In der Sitzung der Monopolkommiſſion des Reichstags vom
16. legte bei Beginn derſelben Gamp infolge einer heftigen Ausein=
anderſetzung
mit E. Richter das Schriftführeramt nieder. Sodann
wurden in raſcher Folge ſämmtliche noch übrigen Paragraphen des
Geſetzentwurfs abgelehnt. Nach längerer Debatte wurden die auf
das Monopol bezüglichen Petitionen für erledigt erklärt und eine
von Oechelhäuſer eingebrachte Reſolution, in welcher die Reichs=
regierung
aufgefordert wird, angeſichts der finanziellen Lage des
Reichs und der Einzelſtaaten in der nächſten Seſſion einen Geſetz=
entwurf
betr. eine ausgiebige Beſteuerung des Branntweins unter
Berückſichtigung der hygieniſchen und moraliſchen Ziele vorzulegen,
gegen die Stimmen der Nationalliberalen, Freikonſervatiben und
Konſervativen abgelehnt. Finanzminiſter von Scholz nahm noch
Gelegenheit zu erklären, daß er mit ſeinen Aeußerungen in der
vorigen Sitzung der Kommiſſion keineswegs beabſichtigt habe, be=
ſtimmte
Vorſchläge von vornherein zurückzuweiſen; er habe nur die
Unmöglichkeit nachweiſen wollen, auf unbeſtimmt formulierte An=
fragen
bindende Antworten für die Bundesregierungen abzugeben.
In der Sitzung der Kommiſſion für das Sozialiſtengeſetz vom
16. wurden die Windthorſtſchen Abänderungsanträge, danach die

Windthorſt'ſche Reſolution und ſchließlich die Regierungsvorlage
ſelbſt mit 12 gegen 5 Stimmen abgelehnt. Graf Balleſtrem erklärte
darauf, daß ſich das Centrum durch dieſe Abſtimmung in der Kom=
miſſion
nicht für gebunden erachte. Abg. Fritzen vom Centrum wird
mündlichen Bericht an das Plenum des Reichstags erſtatten.
Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe erklärte Miniſter v. Goßler,
er werde einen annehmbaren Vorſchlag bezügl. der Reorganiſation
des Medicinalweſens und einer ſtaatlich anerkannten Vertretung
des Aerzteſtandes gerne prüfen und ausführen. Die Verſuche
Paſteurs mit der Hundswutimpfung würden aufmerkſam ver=
folgt
. Für das Reich reſp. für Preußen ſei es aber noch nicht an der
Zeit, hierin praktiſch vorzugehen; für Frankreich ſei die Frage wich=
tiger
als für Preußen, wo man die Tollwut erfolgreichſt mit dem
Maulkorb bekämpfe. - Bezüglich der Reſtaurierung der Marien=
zurg
äußerte der Miniſter, daß an einer Durchführung des natio=
nalen
Werkes nicht mehr zu zweifeln ſei. Das Haus genehmigte
alsdann den Reſt der dauernden Ausgaben des Kultusetats, ſowie
die außerordentlichen Ausgaben unverändert.
Die dem Abgeordnetenhauſe zugegangene Kanalvorlage verlangt
für den Bau eines Kanals von Dortmund nach den Emshäfen die
Summe von 58400 000 M. und für Verbeſſerung der Schiffahrts.
Verbindung von der mittleren Oder nach der Oberſpree die Summe
von 12600000 M., im ganzen alſo 71000000 M.
Offizöſen Mitteilungen zufolge wird dem Abgeordnetenhauſe
demnächſt ein Nachtragsetat zugehen, welcher weitere Mittel für
die Volksſchule in den ſprachlich gemiſchten Landesteilen fordert.
Vorausſichtlich wird deshalb die betreffende Abgeordnetenhauskom=
miſſion
die Beratung der Vorlage wegen Ernennung der Lehrer in
dieſen Diſtrikten noch ausſetzen.
In der bahriſchen Abgeordnetenkammer wurde am 16. das pro=
viſoriſche
Steuergeſetz bewilligt und ein Antrag, dem jetzigen Land=
tag
einen Geſetzentwurf betr. die Herſtellung einer Lokalbahn von

[ ][  ][ ]

R54
613

Reichenhall nach Berchtesgaden durch den Staat vorzulegen, mit
69 gegen 57 Stimmen angenommen.
Im braunſchweigiſchen Landtage teilte am 16. der Staats=
miniſter
Graf Görtz=Wrisberg mit, daß in den nächſten Tagen die
mit Preußen abgeſchloſſene Militärkonvention dem Hauſe vorgelegt
werden würde, und daß vorausſichtlich Mitte der nächſten Woche
der Schluß des Landtages erfolgen werde.
Heſterreich=Angarn. Der in Wien tagende Forſtkongreß beſchloß,
die Bitte an die Regierung zu richten, durch eine Aufſtellung gleich
hoher Schutzzölle, wie jene in Deutſchland beſtänden, deröſterreichi=
ſchen
Holzproduktion den nötigen Schutz zu gewähren.
Der ungariſche Handelsminiſter veröffentlichte ein Schreiben
gegen die Beſchickung der Pariſer Weltausſtellung.
Nach Mitteilungen aus Wien hat Fürſt Alexander, den Vor=
ſtellungen
der Mächte in Sofia teilweiſe nachgebend, ſich bereit er=
Flärt, ſich in die Beſchränkung der Ernennung zum Generalgouver=
meur
von Oſtrumelien auf fünf Jahre fügen zu wollen, ſofern die
Erneuerung der Ernennung auf weitere fünf Jahre nur durch die
Pforte zu vollziehen ſein würde. Dagegen bejarrt er auf ſeinem
Widerſpruch dahin, daß dieſe Erneuerung von der Uebereinſtimmung
und Billigung der Großmächte abhängig gemacht würde.
Frankreich. Bei der am 15. d. ſtattgehabten Fortberatung der
Interpellation Camelinat über die Vorgänge in Decazeville nahm
Die Kammer mit 379 gegen 100 Stimmen die zwiſchen den Gruppen,
Der Linken feſtgeſtellte und von Freyeinet acceptierte Tagesordnung
un, worin das Vertrauen ausgeſprochen wird, daß die Regierung
rntſchloſſen iſt, die nötigen Beſſerungen in der Bergwerksgeſetzge=
Bung einzuführen und von der Notwendigkeit durchdrungen ſei, die
Rechte des Staats und die Intereſſen der Arbeiter zu ſchützen.
In der am 16. d. ſtattgehabten Sitzung der Deputiertenkammer
legte der Finanzminiſter das Budget für 1887 nebſt drei Geſetzent=
würfen
vor, von denen der erſte die Auflegung einer Anleihe von
1466 Millionen untilgbarer 3 pCt. Rente zur Umwandlung der
Schatzſcheine und zur Konſolidierung eines Teiles der ſchwebenden
Schuld beantragt. Der zweite Geſetzentwurf berichtigt das Budget
von 1886 durch unverzügliche Umwandlung der Schatzſcheine von
79 Millionen, welche zur Rückzahlung im Jahre 1886 beſtimmt ſind
und verfügbar werden. Die 79 Millionen ſollen zur Deckung der
Ausgaben für Madagaskar und Tonking dienen und das Gleichge=
wicht
des Budgets von 1886 herſtellen. Der dritte Geſetzentwurf
2rhöht die Steuer auf Alkohol von 156 auf 215 Fres., hebt die
Rleinverkaufſteuer auf und nimmt den Branntweinbrennern das
Recht, Branntwein aus ihren eigenen Erzeugniſſen ſteuerfrei zu be=
reiten
. Der Geſetzentwurf beſchränkt den Alkohol, den die Land=
wirte
unter Abgabefreiheit für ihren perſönlichen Gebrauch bereiten
Dürfen, auf 25 Liter.
Die in Decazeville bekannt gewordenen Erörterungen über die
Interpellation Camelinats haben die Gemüter noch mehr erhitzt,
uind man macht alle möglichen Anſtrengungen, um die noch arbei=
tenden
Bergleute ebenfalls zur Arbeitseinſtellung zu beſtimmen.
Jünf neue Hetzapoſtel ſind in Decazeville eingetroffen und haben
ſich ſofort mit dem Deputierten Basly und der Abordnung der
Streikenden in Verbindung geſetzt.
Die Schwierigkeiten in den Verhandlungen über die Erneuerung
des Schifffahrtsvertrags mit Italien häufen ſich. Italien hält ſeine
Forderungen im ganzen Umfang aufrecht und droht ſogar mit Kün=
Digung des Handelsvertrags von 1881.
Aus Hanoi wird gemeldet: Die Schwierigkeiten zwiſchen den
franzöſiſchen und chineſiſchen Kommiſſaren bezüglich der Grenzab=
teckung
ſind beigelegt. China gab ſeinen Agenten Unrecht und
timmte der franzöſiſchen Anſicht bei. Die Grenzabſteckungsarbeiten
ollten am 15. wieder aufgenommen werden.
England. Im Unterhaus erklärte der Staatsſekretär des Krie=
ges
, Campbell=Bannerman, auf eine Anfrage Sir H. Thlers, unter
Dden Beſtellungen des Kriegsminiſteriums, welche im Auslande aus=
geführt
würden, befände ſich auch eine ſolche auf deutſches braunes
Schießpulver für 126 752 L. Die von Beresford beantragte Erklä
rung, daß die gegenwärtige Arbeitsloſigkeit die beſte Gelegenheit ſei,
Die Flotte billig in einen für die Sicherheit des Reiches notwendi=
gen
wirkſamen Stand zu ſetzen, wurde mit 206 gegen 98 Stimmen
Abgelehnt. Der erſte Poſten des Marinebudgets, der die Flotten=
nnannſchaft
auf 61400 Matroſen und Schiffsjungen feſtſetzt, wurde
Angenommen.
Infolge der Vorſchläge Gladſtones in der iriſchen Frage ent=
7tand eine Miniſterkriſis: die Miniſter Chamberlain und Trevelyan
haben ihre Demiſſion angeboten, welche jedoch von Gladſtone noch
nicht angenommen iſt. Am 16. wohnten die beiden Miniſter der
Parlamentsſitzung auf der Miniſterbank noch an.
Intereſſant ſind die Mitteilungen der Times= und des Ob=
erber
!, weil fie das Gladſtone'ſche Geheimnis an einem beſonders
wichtigen Punkt, der Landfrage, lüften. Gladſtone hat ſich die An=
deutungen
Davitts und des Statiſt' zu eigen gemacht: er will die
eriſchen Gutsherren mit engliſchem Gelde auskaufen. Nur beträgt
Die Kaufſumme nicht, wie der Statiſt' annahm, 160 Mill. Lſtrl.,
ondern an 220 Mill. Lſtrl. Gladſtone mutet dem engliſchen Volke
Zu, ſeine Nationalſchuld um dieſe ungeheuere Summe zu vermehren

und ſein Gut in iriſchem Grundbeſitz anzulegen, und das zu einer
Zeit, da er England zugleich auffordert, die Macht über Irland
aus der Hand zu geben und einem England grundſätzlich feindlichen
Sonderparlament zu überweiſen.
Hofkand. Die zweite Kammer hat den über die Schonung der
Lachsfiſcherei mit Deutſchland und der Schweiz abgeſchloſſenen Ver=
trag
mit 50 gegen 12 Stimmen angenommen. Der Vertrag tritt
am 1. Juni d. J. in Kraft.
Rutßzkand. Ein kaiſerlicher Ukas genehmigt die Expropriation
von privatem, unbeweglichem Eigentum zwecks Errichtung von or=
thodoxen
Kirchen, Friedhöfen, Pfarrhäuſern, Bethäuſern und Schulen
in den baltiſchen Provinzen und ordnet die Ausführung nach einem
beſonderen Reglement an.
Rumänien. Der Austauſch der genehmigten ſerbiſch= bulgari=
ſchen
Friedensurkunden ſoll am 18. in Bukareſt ſtattfinden.
Fürſtei. Die Pforte unternahm in Athen einen Schritt zur
Herbeiführung der Abrüſtung, welchen die Mächte nachdrücklich un=
terſtützten
. Im Falle der Erfolgloſigkeit ſei die Pforte entſchloſſen,
die diplomatiſchen Beziehungen mit Griechenland abzubrechen.
Coppten. Auf den Vorſchlag Drummond Wolffs bezüglich der
Beſetzung Wady Halfas durch egyptiſche Truppen erwiderte Mukhtar
Paſcha, die egyptiſche Armee ſei gegenwärtig nicht einmal aus=
reichend
, die Grenze gegen die Aufſtändiſchen zu ſchützen.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. März.
Ihre Durchl. die Gräfin zu Erbach=Schönberg hat
ſich am Dienstag, einer Einladung Ihrer Maj. der Königin von
England folgend, zu einem dreiwöchentlichen Aufenthalt nach
Schloß Windſor begeben.
B. Die geſtrige Sitzung der erſten Kammer der Stände
eröffnete Se. Großh. Hoheit der Prinz Alexander als Vorſitzender
mit einer Anſprache, in welcher er die ihn zum Präſidenten er=
nennende
Entſchließung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs mit=
teilte
und mit warmen Worten des langjährigen ſeitherigen Präſi=
denten
Grafen Görtz gedachte, worauf die Kammermitglieder das
Andenken des Verſtorbenen durch Erheben von ihren Sitzen ehrten.
Es erfolgte die Vereidigung der zwei neu eingetretenen Mitglieder,
Graf Emil von Schlitz und Prälat Dr. Habicht. Nach Entgegen=
nahme
neuer Einläufe und Berichterſtattungen trat die hohe Kammer
alsdann in die eigentliche Tagesordnung mit der Beratung und
Abſtimmung über verſchiedene Vorlagen des Großh. Miniſteriums
der Finanzen, in betreff deren dem Ausſchußantrage gemäß den
Beſchlüſſen der zweiten Kammer ohne Diskuſſion beigetreten wurde.
Ueber die Mitteilung der zweiten Kammer, betreffend Gleichſtellung
der Beamten der Oberheſſiſchen Bahnen mit denen der Main=
Neckarbahn, entſpann ſich eine Diskuſſion, die mit der Annahme
des nur teilweiſe den Beitritt zu den Beſchlüſſen der zweiten Kam=
mer
befürwortenden Ausſchußantrags endigte. Weitere Mitteilungen
der zweiten Kammer wurden den Anträgen des Ausſchuſſes gemäß
ohne Debatte erledigt und die Beratung über den von der zweiten
Kammer abgelehnten Antrag wegen Ueberweiſung eines Teiles der
Reineinnahmen aus indirekten Reichsſteuern an die Gemeinden auf
Antrag des Fürſten zu Iſenburg=Birſtein von der Tagesordnung
abgeſetzt. Wegen der Miniſterialvorlage, betreffend Neubauten von
mediziniſchen Inſtituten und kliniſchen Anlagen an der Landes=
univerſität
Gießen, ebenſo wegen der Vorlage, betreffend Neubau
eines chemiſchen Laboratoriums in Gießen, wurde der Beitritt zu
den betreffenden Beſchlüſſen der zweiten Kammer beſchloſſen. Das=
ſelbe
fand in Bezug auf die wegen der landwirtſchaftlichen Winter=
ſchulen
und wegen Unterſtützung des landwirtſchaftlichen Genoſſen=
ſchaftsweſens
in der zweiten Kammer geſtellten Anträge ſtatt. End=
lich
wurde noch die Ablehnung der auf Uebernahme der Vorſchulen
der Gymnaſien durch den Staat hinzielenden Anträge in derſelben
Weiſe wie in der zweiten Kammer beſchloſſen und in betreff der be=
antragten
Uebernahme der Reiſekoſten und Tagegebühren der Kreis=
ſchulinſpektoren
und der übrigen Mitglieder der Kreisſchulkom=
miſſionen
auf die Staatskaſſe dem Beſchluſſe der zweiten Kammer
beigetreten. Heute vormittag 110 findet eine weitere Sitzung ſtatt.
Militärdienſtnachrichten. Reuling, Hauptm. und Komp.=
Chef vom 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, unter Beförderung
zum überzähl. Major, in die erſte Hauptmannsſtelle des 2. Schleſ.
Gren.=Regts. Nr. 11 vekſetzt. v. Rehfues, Pr.=Lt. vom 4. Großh.
Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 118, zum Hauptm. und Komp.=Chef, Walter,
Sek.=Lt. von demſ. Regt., zum Pr.=Lt. - befördert. Schultze,
Major vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117,. unter Beförderung
zum Oberſtlt., als etatsmäß. Stabsoffiz. in das 4. Großh. Heſſ.
Inf=Regt. Nr. 118. Graf v. d. Schulenburg=Wolfsburg, Major vom
4. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 118, als Bats. Kommandeur in das
3. Großh. Heſſ. Inf=Regt. Nr. 117 - verſetzt. v. Boſſe, Major
vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, der Charakter als Oberſtlt.
verliehen. Otto, Major und etatsmäß. Stabsoffig. des 2. Großh.
Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 24, in gleicher Eigenſchaft zum 3. Schleſ.
Drag.=Regt. Nr. 15. v. Schaumberg, Major und Eskadr.=Chef vom
3. Schleſ. Drag=Regt. Nr. 15, als etatsmäß. Stabsoffiz. in das

[ ][  ]

614

A54

2 Großh. Heſſ. Drag=Regt. Nr. 24, Graf v. Matuſchka Frhr. v.
Toppolezan u. Spaetgen, Major und Eskadr.=Chef vom 1. Großh.
Heſſ. Drag=Regt. Nr. 23, als aggregiert zum Weſtpreuß. Kür=Rgt.
Nr. 5. v. Sanden, Major und Eskadr.=Chef vom Rhein. Drag.
Regt. Nr. 0, in das l. Großh. Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, Maurer,
Vort.=Fähnr. vom 3. Großh. Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117, zum Sek.=Lt.
befördert. Frh. v. Nordeck, Rittm. und Eskadr.=Chef vom 1. Großh.
Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, Wilms, Sek.=Lt. von demſ. Regt.,
la guite des Regts. geſtellt. Winsloe, Rittm. 1a guite des 2.
Rhein. Huſ=Regts. Nr. 9, unter Entbindung von dem Kommando
als Adjut. bei der 21. Kav.=Brig., als Eskadr.=Chef in das 1. Großh.
Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23 verſetzt. Liman, Pr.=Lt. vom 1. Großh.
Heſſ. Drag.=Regt. Nr. 23, unter Stellung a la guite des Regts.,
als Adjutant zur 21. Kav.=Brig. kommandiert. Gergonne, Sek.=Lt.
von demſ. Regt., zum Prem.=Lt. befördert. Chriſt, Pr.=Lt. la suite
des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118, tritt zum 1. April er. von
dem Kommando als Erzieher bei der Haupt=Kadettenanſtalt in das
Verhältnis eines Militärlehrers bei derſelben Kadettenanſtalt über.
Goecke, Vizefeldwebel vom 2. Bat. 7. Weſtf. Landw.=Regts. Nr. 56,
zum Sek.=Ot. der Reſerve des 1. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 115,
Hochgeſand, Vizefeldwebel vom 1. Bat. 4. Großh. Heſſ. Inf=Regts.
Nr. 118, zum Sek.=Lt. der Reſ. des 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts.
Nr. 118- befördert. Gronemann, Oberſtlt. und etatsmäß. Stabs=
offizier
des 4. Großh. Heſſ. Inf.=Regts. Nr. 118 in Genehmigung
ſeines Abſchiedsgeſuches, mit Penſion und Rgts. Unif. - zur Dispoſition
geſtellt. Lichtenberg, Sek.=Lt. von der Landw.=Inf. des 1. Bats.
1. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 115, Kolb, Sek.=Lt. von der Landw.=
Fuß=Art. des 1. Bats. 4. Großh. Heſſ. Landw.=Regts. Nr. 118. Abſchied bewilligt.
B. Schwurgerichtsverhandlungen. Wegen Raubs, Unter=
ſchlagung
und Betrugs ſtanden geſtern vor den Schranken des Ge=
richts
der 18jährige Schuhmacher Ferdinand Schick und der 19jährige
Taglöhner Wilhelm Maiſenhelder, beide aus Wimpfen. Dieſelben
ſind beſchuldigt, am 6. Dezember v. J. in der Nähe von Wimpfen
im Thal das erſtere Verbrechen gemeinſam begangen zu haben, während
die beiden anderen dem zweitgenannten allein zur Laſt fallen. Zu
der Verhandlung waren 17 Zeugen geladen. Die Staatsanwaltſchaft
vertrat Herr Dr. Güngerich, die Verteidung führten die Herren
Geh. Juſtizrat Buchner und Rechtsanwalt Maſſot. Den Gerichts=
hof
bildeten die Herren Landgerichtsräte Heß, Klingelhöffer und
Zimmermann. Um halb 2 Uhr wurde die Beweisaufnahme ge=
ſchloſſen
und nach einer zweiſtündigen Pauſe um halb 4 Uhr die
Verhandlung aufgenommen. Wir werden das Endergebnis derſelben
morgen nachtragen.
Der Großh. Miniſterialrat Baur iſt von den ihm laut Be=
kanntmachung
vom 7. Auguſt 1868, die Einkommenſteuer betreffend,
übertragenen Obliegenheiten entbunden und an ſeiner Stelle der
Großh. Dirigent des Kataſteramts und Steuerinſpektor Steuerrat
Weigel zu dem Kommiſſär, welcher die Funktionen des Vorſitzen=
den
der Landeskommiſſion für die Einkommenſteuer beziehungsweiſe
Kapitalrentenſteuer zu verſehen hat, ernannt worden.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Samstag, 20. März: Gaſtdarſtellung des Frl. Derivis Fauſt.
Margarethe. Frl. Derivis. Sonntag, 21. März: Keine Vorſtellung.
Montag. 22. März: Zu Kaiſers Geburtstag Die Kaiſerstochter!.
Dienstag, 23. März: Doktor Klausr. Donnerstag, 25. März:
Gaſtdarſtellung des Frl. Derivis Romeo und Julia' (Oper von
Gounod).
Der Beginn des neuen Schuljahres iſt auf den 10. Mai
feſtgeſetzt.
Das Weiler'ſche Haus, Riedeſelſtraße 66, ging bei der
geſtern ſtattgehabten Verſteigerung um 41000 M. in den Beſitz des
Freiherrn v. Wamboldt über.

Das Erdbeben in der Nacht vom Sonntag zum Montag
Um 12 Uhr 30 M. wurde in Frankfurt, Sachſenhauſen, Mainz,
Wiesbaden, Schlangenbad. Biebrich, Eltville, Langenſchwalbach,
Kaſtel, Louiſa, Keſſelſtadt, Schwalbach, Bierſtadt, Mombach, Heides=
heim
, Gonſenheim, Hechtsheim, Heidefahrt, Weiſenau, Homburg,
Uſingen, Hadamar Bingen und Groß=Gerau beobachtet. Die
Richtung des Erdſtoßes gieng von N. W. nach S. O. Wie man
uns mitteilt, wurde das Erdbeben auch hier von Bewohnern des
Hauſes Rheinſtraße 31 bemerkt.
L. Beſſungen. Bei der vor einigen Tagen ſtattgefundenen
Entleerung der bei den hieſigen Gaſtwirten und Reſtaurateuren
aufgeſtellten Sammelbüchſen für arme Waiſen fand ſich im
Verhältnis zu dem Ergebnis für das Jahr 1884 eine bedeutend
größere Summe vor. In 1884 ergab die Sammlung nur 37 M.
18 Pf. während pro 1865 eine ſolche von 105 M. 20 Pf. an die
höhere Verwaltungsbehörde abgeliefert werden konnte. Den größten
Beitrag hierzu lieferte die im Gr. Standesamt und Ortsgerichts
aufgeſtellte Sammelbüchſe.
Mainz. 17. März. Herr Dr. Gaßner ſen. beging heute unter
lebhafter Beteiligung der Einwohner unſerer Stadt ſein 4jähriges
Jubiläum als Arzt.

Worms, 16. März. Der hieſige Verein gegen Verarm=
ung
und Bettelei hatte Ende 1885 262 Mitglieder und 3504.48 M.
Jahresbeiträge. Für Unterſtützungen ꝛc. wurden 2206.08 M. ver=
ausgabt
.
Gießen, 17. März. Eine in den Freiherrlich von Rabenau
ſchen Jagdrevieren vorgenommene Suche nach, infolge des hohen
Schnees eingegangenem, Wild ergab die ſtattliche Anzahl von
14 Stück Rehwild: ein Beweis, welchen enormen Schaden der dies=
jährige
Winter der Jagd zufügt.
Karlsruhe, 16. März. Nach einem geſtern Mittag eingetretenen
und bis heute früh anhaltenden Schweiße und nach einer unruhigen,
durch wiederholte teilweiſe nervöſe Beſchwerden geſtörten Nacht, fühlte
ſich der Erbgroßherzog heute Morgen zwar ſchwach und angegriffen,
war aber zum erſtenmal ſeit Beginn der Krankheit ſieberfrei.
Kaſſel, 15. März. Am Samſtag abend brach in einem der
Depots des 11. Armeecorps bei der Trainkaſerne vor dem Weſerthor
Feuer aus. Der Schaden ſoll im ganzen nicht ſehr bedeutend ſein.
Die Trainkaſerne war nicht in Gefahr.
Berlin, 15. März.
In der Nacht vom 13. zum 14. d. iſt auf
der Berlin=Dresdener Bahn bei Elſterwerda ein Güterzug ver=
unglückt
und das Geleis dabei auf 75 Schienenlängen gänzlich zerſtört
worden. Es hat eine zeitweilige gänzliche Unterbrechung des Verkehrs
ſtattgefunden.
Altenahr, 14. März. Geſtern nachmittag erfolgte der letzte
Durchſchlag des neuen Eiſenbahn=Tunnels, der über dem
alten Straßen==Durchbruch: den Felſen zwiſchen der Burg und der
Breitlei ſchneidet.
Granada 15. März. Geſtern Abend 11 Uhr fand hier ein
ziemlich ſtarkes Erdbeben ſtatt, welches in einer wellenförmigen
Bewegung von Weſten nach Oſten verſpürt wurde. Die Zuſchauer
im Theater ſuchten ſchleunigſt das Freie zu gewinnen und viele Be=
wohner
verbrachten einen Teil der Nacht auf den Straßen und den
Plätzen. Die Beſchädigungen erweiſen ſich als unerheblich; Menſchen=
leben
ſind nicht verloren gegangen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 16. März.
E. Ein Stück, das wie Theod. Körner'3=Srinh' aus dem Geiſt
einer echt vaterländiſchen Geſinnung herausgeboren iſt, vermag auch
dann noch ſeine Wirkung zu thun, wenn die Zeit, deren Abbild es
war, zum Teil aus dem Bewußtſein der Gegenwart geſchwunden
iſt. Die beiden Hauptperſonen: Zriny und Soliman und alle
Vorgänge des Stücks, die in die Zeit der Türkenkriege, im Jahre
1566 ſpielen, was ſind ſie anders als Abbilder jener denkwürdigen
Ereigniſſe, die der Dichter mit ſo warmer Begeiſterung in ſeinen
Geſängen gefeiert hat! Das fünfaktige Trauerſpiel Zriny' iſt im
Grunde nur Leyer und Schwert' in dialogiſierter Form.
Vergleichen wir Zrinh: z. B. mit Paul Heyſe's Colberg
das einem ähnlichen Zdeenkreiſe entſtammt, ſo werden wir keinen
Anſtand nehmen, dem Heyſe'ſchen Werk in Bezug auf Scenen=
gruppierung
, dramatiſche Spannung und Zeichnung der Charaktere
den Vorrang einzuräumen. Im Zrinh' ſtehen die Geſichtszüge
der Geſtalten von Anfang an feſt wie Masken, keine innere Ent=
wicklung
geht mit den Perſonen vor, die dramatiſchen Gegenſätze
werden durch die bloße Gegenüberſtellung von Ungarn und Türken
gewonnen, auf der einen Seite ſtehen die Vertreter des Patriotis=
mus
, auf der anderen die des Cäſarenwahnſinns. In Colberg
kommen die widerſtreitenden Weltanſchauungen innerhalb der Bürger=
ſchaft
Colbergs ſelbſt zum Ausdruck; der äußere Gegner kommt ſo
gut wie gar nicht, außer in der kurzen Epiſode des Parlementärs.
auf die Bühne; bei Körner zeigen ſich Zrinh, Juranitſch, Vilacki
und wie ſie alle heißen, die ſich zu totesmutigem Kampf auf Sigeth
zuſammengeſchart haben, von ein und demſelben Gefühl durchdrungen,
das bei Keinem irgend wie modificiert oder individuell gefärbt zum
Vorſchein kommt. Fühlte man nicht aus jeder Zeile, jedem Wort=
die
reine, unverfälſchte Geſinnung heraus, des Dichters eigenes
treues Herz, ſo müßte dieſes ungariſche Spartanertum, das ſich
ziemlich abwechſelungslos durch 5 Akte zieht, ermüdend wirken.
Die Darſteller thun ihre Pflicht, wenn ſie, wie das heute abend
geſchah, dem idealen Pathos dieſes hiſtoriſchen Trauerſpiels zur
richtigen Schwungkraft verhelfen. Wir haben uns über die Ver=
treter
der einzelnen Partien ſchon zu Anfang dieſer Saiſon aus=
geſprochen
, und wollen nur noch erwähnen, daß Frl. Heindl, die
die Helene ſpielte, mit ihrer heutigen Leiſtung auf einer höheren
Stufe ſtand als das erſtemal, ſie ſprach einfacher, natürlicher und
enthielt ſich aller ſtörenden Vortragsmanieren.
Tageskaländer.
Täglich Vorſtellung im Circus Lorch.
Samstag, 20. März: Konzert und Ball des Kaufmänniſchen Ver=
eins
im Saalbau.
Mittwoch, 24. März: Dramatiſchemuſikaliſche Aufführung nebſt Ball
zum Beſten unbemittelter Lehrerwitwen des Großherzogtums im
Saalbau.

Drmuc und Benlag= L. c. Mltlihiche Halhushdruacent. - Derantvortlic fir die Redaclion: Carl Offide.