149.
U
HbepeutAtr EwLIulhe
149.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ndl.
Eringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gigengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſtaufichlag.
Grag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
4)
2Auſeibies AnrerMttuſhourſii.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer.
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
ſs. 27.
Dienstag den 9. Februar.
1886.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Durchſchnittsmarktpreiſe.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſthungen für
u bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1815) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für
en Monat Januar 1886 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 14 Mk., für Heu Mk. 7.-, für Stroh Mk. 5.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 4. Februar 1886.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[212
Ltammholz Yerſtrigerung.
Lonnerstag den 1. und Freitag den 12. Februar d. Js.,
jedesmal von Vormittags 9 Uhr ab,
gerden im Domanialwalddiſtrict Baſſintheil an Ort und Stelle verſteigert:
23 Eichenſtämme mit 488 Cbm.;
319 Kiefernſtämme von 24 bis 53 Emt. mittlerem Durchmeſſer
und bis 18 Meter Länge, mit zuſammen 36188 Chm.,
wo=
runter viele zu Schnittholz geeignete Stämme.
Zuſammenkunſt am erſten Tag an der Kreuzung der Salzlack= und
Wir=
läuſer Hausſchneiſe; am zweiten Tage auf der Griesheimer Chauſſee an
er Zweifallthorſchneiſe.
Das Holz lagert 1 bis 2 Kilometer von den Darmſtädter Bahnhoͤfen und iſt
aͤch allen Richtungen hin gut abzufahren.
Auszüge können auf portofreies Verlangen gegen Erſtattung der Copialge=
Uhren von unterzeichneter Stelle bezogen werden.
Darmſtadt, den 2. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Preuſchen.
106
Hulzuerkeigerung.
Nontag den 15. Februar d. J., von Vormittags 9 Uhr ab,
verden auf dem Gemeindehauſe zu Beſſungen nachfolgende Sortimente aus dem
domanialwalddiſtrict Baſſintheil verſteigert:
Scheiter: 2 Rm Buchen, 15 Rm. Eichen, 185 Rm. Nadelholz,
Knüppel: 2 Rm. Buchen, 15 Rm. Eichen,113 Rm. Nadelholz.
Reiſig: 205 Hundert Wellen Buchen, 97 Hundert Wellen Eichen,
1015 Hundert Wellen Nadelholz.
Stöcke: 3 Rm. Eichen, 179 Rm. Nadelholz.
Auskunft ertheilt auf Verlangen Großh. Forſtwart Nold zu Beſſungen.
Darmſtadt, den 4. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
1213
Preuſchen.
Holzverſteigerung
in dem Gemeindewald zu
Eber=
ſtadt.
Die am 8. und 9. Februar l. J.
ab=
gehaltene Kiefern=Stamm= und Brandholz=
Verſteigerung iſt genehmigt. Die
Ab=
fuhrſcheine können auf der Großherzogl.
Bürgermeiſterei in Empfang genommen
werden.
Eberſtadt, den 4. Februar 1886.
Großherzogliche Bütgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
(1214
Waldwegebau=
Ver=
ſteigerung.
Donnerstag den 11. Februar l. Js.,
von Morgens 11 Uhr ab,
wird nach vorheriger Zuſammenkunft auf
der Chauſſee im Diſtricte Dörnbach,
Abtheilung 9, das Schlagen und
Ein=
decken von 150 Cbm. Steinen öffentlich
verſteigert.
Nieder=Ramſtadt, den 4. Febr. 1886.
Großherzogliche Oberfoͤrſterei
Nieder=Ramſtadt.
1126
Krauß.
Arch.- Hesster,
Wilhelminenſtraße,
empfiehlt
Bayeriſch Zier
(Wuratbendeh. 1215
72
Das Schulgeld pro L. Quartal 1886
für die Vorſchule des Gymnaſiums wird nächſten Mittwoch den 10. und
Sams=
tag den 13. d. Mts., Nachmittags von 2-4 Uhr, in dem Muſikſaal des
Ghm=
naſiums, Zimmer ebener Erde Nr. VII. im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 8. Februar 1886.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
[216
Langsdorf, Rechnungsrath.
Pao=
AUUETREITTAND.
Freitag den 12. Februarl. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Ober=Ramſtädter Gemeindewald, Diſtrict Mühlberg bei Waſchenbach,
nachſtehende Holzſortimente verſteigert werden:
1) 69 Eichenſtämme von 14-42 Cmt. mittl. Durchmeſſer, 5-12 Met. Länge,
2)
Scheiter.
Stöcke.
Knüppel.
Reiſig.
Rm.
Rm.
100 Wellen.
Rm.
Buchen. Eichen. Buchen. Eichen. Buchen. Eichen. Buchen. Eichen.
57
54
10
13
4
„27
21
10
Zuſammenkunft auf dem Bieinalweg von Waſchenbach nach Ober=Ramſtadt.
Ober=Ramſtadt, den 5. Februar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt.
[21]
Fiſcher.
Verkrigrrungz.Anrigr.
Dienstag den 9. Februar 1886, Nachm. 2 Uhr anfangend,
werden im Hofe „Wendelſtadtſtraße 131 nachbenannte gut erhaltene, zum
Flaſchen=
biergeſchäft gehörige Gegenſtände, als:
ca. 500 Bierflaſchen, 9 Tragkörbe für 16 und 24 Flaſchen,
Lagerholz, 1 Stoßkarren, 1 Handwagen u. ſonſtige Utenſilien
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigt.
[1199
S. Adler Sr., Amtsgerichts=Taxator.
Konkurs=Ausverkauf.
Die großen Waaren=Beſtände der Leopold Kahn'ſchen
Konkurs=
maſſe, beſtehend aus: Weiß=, Wollen=, Mode=, Band=,
Seiden=
waaren, Blumen, Federn, Hauben, Hüten und ſonſtigen
Putz=Artikeln ꝛc., ſollen zu jedem annehmbaren Preiſe verkauft
werden. - Darmſtadt, den 11. Januar 1886.
Der Honkursverwalter.
WB. Für Wiederverkäufer nur Mittwoch und Samstag. (290
Frnraust.
ratriserirr.viriierteieramrirraraunarrrrrnrerrriretroennanm
Ppreisgahrönt:
Düsseldort,
Madrid,
Prankfurt
Amsterdam
Graz,
Antwerpen.
Soennecben
Schreibfederr
Anerkannt
vorzüglichstehh
Qualität 5
und
Construe-
tion.
Schreihwhdlg. vorrätig. Ausführliche illustr. Preisliste auf Verlangen
4
Urteil der Papier’Loitung vom 1. Januar 1880 ſorstes Pachorgan diesor
Branche in Deutschland): „Auerst das Wesen der Krankheit auf diesem Gebiete
erkannt zu haben ist ein Verdienst, das wir unbestritten und gern dem Herrn
F. Sosnnecken in Bonn zuorkennen'.
Systematisch georduete Auswahl- Sortimente zu 30 Pf. sind in allen
kostenfrei.
Man hat sich nicht entblödet, einen Theil unserer Schreibfedern in
der Vorm genau, aber in geringer Cualität nachaubilden, daher
achte man im eigenen Interesse genau auf den Garantiestempel
„V. SOBnUEGkEN.”
[9171
BERlap F. SOEnTrGhEr's TrRLAC, Bonni 1ærpuo.
lichtig für Jausfrauen.
Die Holländiſche
Hafee-Brennerei
H. Disaué & Co., Mannheim,
ſ empfiehlt ihre, unter der Marke
„Clephanten=
Kaffer”
wegen ihrer Güte und Billigkeit ſo
be=
rühmten, nach Dr. v. Liebig's Vorſchrift
gebrannte, hochfeine Qualitäts=Kaffee's:
1. Manilla-Mlschg. per Pfd. M. I..
L. Java-
„ „ 1.20,
„
1. Weatindisch, „ „ „ 1.40,
f. Menado
„ 1.60,
f. Bourhon „ „ 1.80,
extrut. Mocen
„ „ 2.-
Durch vorzügliche neue
Brennme=
thode
kräftiges feines Aroma.
große Erſparniß.
Nur ächt in Packeten mit Schutzmarke
Elephanti verſehen von 1, ½ und
¹⁄. Pfund.
Niederlagen in Darmſtadt bei:
M. Jäger, Paul Ensling, Weiss & Egenolf,
Ludw. Gerschlauer, Ph. Huwerth,
H. Beckeer, Promenadeſtr. 26. (1218
AAririrargirraAngAAAArAAgra
Aa 5.
GUULTUIGIPT
(Wursthende))
empfiehlt
5
Aug. Grass,3
Gaſtwirth, Erbacherſtraße.
6.
9
REGGU U
Neben meinen allgemein beliebten
vorzüglichen Obſtſorten empfehle
nen eingetroffen als beſonders
preiswerth und ganz
vorzüg=
licher Qualität
Mene Mirschen
per Pfund 30 Pfg.,
Nene Mirabellen
per Pfund 38 Pfg.
ge=
GGULTGURAAU,
[1220
Mathildenplatz 1.
8)
WVARAINO.
Großes Lager in allen Qualitäten
zu recht billigen Preiſen
ſempfiehlt
Lriedr. Schaefer
Ludwigsplatz 7. - 11222
15.
45
7N
gu
113
49
4 9
67.
828
1
6
60)
642
816
1120,
127
250
53
646
839
10 2
110
14
7915₈
1127
212
452)
913
e948
7326₈
112
452
913
1946
5.
4623₈
854
128)
615
825
950
21M
WEn=
19
B27
E
Betken und Folstermöbel
empfehle in bekannter gediegener Ausführung zu billigſten
Prei=
ſen. Complette Betten von 75 M. an. Große Damaſt=
Kanapee's von 45 M. an.
Bettſedern und Flaumen in prima Waare.
Alle einzelnen Theile für Betten billigſt.
[138
J. Böllinger, Tapezier, Mathildenplatz 7.
49
4
ERSTIAUASs „aAUIION
wird unentbehrlich in jeder Haushaltung ſchon nach einmaligem Gebrauch durch
ſeine große Erſparniß an Seife und Soda; es greift die Wäſche nicht an
und macht das Bleichen überflüſſig. — Dieſe große Annehmlichkeit, verbunden/
mit dem billigen Preis E15 Pfg. per Packet W wird es ſchnell zum Freunde
jeder Hausfrau machen.
(994
Zu haben in Darmſtadt bei den Herren: M. Jüger, C. Hammann,
J. Eiſenhauer, Carl Alt, J. Hubert, Wilh. Manck, Aug. Büchner, Fritz
Reichert. M. W. Praſſel, Val. Hebermehl, Ludw. Weſp, Gg. Späth,
W. Henſel, H. Erlenbach, Ant. Caſtritius; in Beſſungen bei A. Marburg.
G
aaae
95bb
Ludwigshalle!
2)
Einen vorzüglichen 1885er Dahlheimer, per halb Liter
36 Pfa., habe heute in Zapf genommen.
0 Weber.
GeOI
)
3)
15
Dur BallSalson
965
144₈
ATASRAO
vorzüglicher Güte und Reinheit zum
aus=
nahmsweiſen Preis von M. 3. 50 per ſalle Sorten und Farben in:
Flaſche bei
18
Louis Geln Haduz., Handschuhen, Fächern.
empfiehlt in großer Auswahl:
Alten ächt franzöſiſchen Cognae von Bänder, Spitzen, Blonden,
Volants, Rüschen ete.,
Ballstrümpfen,
Schmucksachen.
Woiss & Egenolk,
4
(578
Ludwigsſtraße 18.
Göhaél Sahmidt,
Hofpoſamentier,
Louiſenplatz 4.
[613
Wurſtbendel.
Haupt=Dépot bei
Restkaufschilling, 5otig,
va Gardiſtenſtraße
zu verkaufen. Zu erfragen in der Expe=
A. Roiz,
15. (221 dition d. Bl.
113]
per ¼ Kilo.
Ein faſt neuer, feiner, ſchwarzer
MwIh”,
Frima Ochsenfleisch 66Pl.,
Gezzahzlg
60 „ iſt zu verkaufen. Näheres Expedition.
„ Saokſett
do. II. qual. 50 „
Täglich
E.
Hierenfels
40 „
rEtLEULN.
Lenden und Rumsteak
im Ausſchnitt.
lungeooor,
Marktſtraße 4. 1101
Alleinverkauf bei
Bleichſtraße 13.
Samstags geſchloſſen.
[1222
Rordſer=
293
OnanaGhhh
eingetroffen bei
Gemens Beßſe,
am Marktplatz. 1223
fer.
9535) Untere Rheinſtraße, ſchöne ,
Wohnung, 2. Stock, 4 Zimmer nebſt P
Zubehör, per ſofort zu vermiethen.
Näh. b. C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.
Lnuamm
12649) Auf 1. April od. früher ſchöne
Wohnung, neu hergerichtet, 6 Zimmer
mit vollſtändigem Zubehör nebſt
Waſſer=
leitung. Auf Wunſch Gartenantheil, wegen
Abreiſe freiwerdend. Näheres durch Herrn
Möbelfabrikanten Glückert, Bleichſtraße.
176) Alexanderſtraße 18 zwei ſchöne
Zimmer mit Küche, 1 Stiege hoch, nach
der Straße, per 1. Februar zu vermiethen.
Näheres Eliſabethenſtr. 29 im Comptoir.
390) Schulſtr. 14 iſt der 3. Stock
ſofort zu verm. Näh. im Laden daſelbſt.
391) Aliceſtr. 25 Hochparterre eine
ſehr ſchöne Wohnung von 4 Zimmern,
2 Dachkammern ꝛc. per 1. April
preis=
würdig zu vermiethen. Näheres
Alice=
ſtraße 23 parterre, Nachmittags.
588) Promenadeſtr. 3 iſt in dem zu
Wohnungen hergerichteten, ſeitherigen
pho=
tographiſchen Atelier der mittlere u. untere
Stock, aus zuſ. 7 Piecen, Küche ꝛc.
be=
ſtehend, im April beziehbar, zu verm.
713) Kiesſtraße. 18 zwei Wohnungen
zu vermiethen.
1006) Obere Niederramſtädterſtr. 7
erſter Stock: 3 heizbare Zimmer, 1
Magd=
ſtübchen und Zugehör, gleich beziehbar,
für 260 M.
1007) Beſſungen. Eine Wohnung in
der Holzſtraße, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz nebſt
Zu=
gehör, baldigſt beziehbar, zu vermiethen.
Näheres Nr. 34 daſelbſt.
1008) Bleichſtraße 24 iſt der untere
Stock, aus 3 Zimm., Cab. ꝛc. beſtehend,
zu vermiethen und Anf. Mai beziehbar.
Zu erfr. im Hinterbau.
1071) Aliceſtr. 25 per 1. Mai a. c.
eine ſehr ſchöne Wohnung im 4. Stock
von 5 Zimmern nebſt Zubehör,
preiswür=
dig. Näheres Aliceſtraße 23, parterre
links, Nachmittags.
1147) Beſſ. Schulſtraße 1 iſt eine
ſchöne Wohnung zu vermiethen.
1223a) Kiesſtraße 41 eine hübſche
Manſardewohnung zu vermiethen und bis
1. April zu beziehen. G. Jacobi.
4. 27
294
1224) Wilhelminenplatz 12 iſt die
Manſarde zu vermiethen.
Steinſtraße 14 iſt die
Parterreiwoh=
nung zu vermiethen. Näheres bei
Friedr. Ewald, Wilhelminenplatz 12.
18
Lädor, Haano do
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
Laden vern. Schulſtr. 10. 10124
817) Heidelbergerſtr. 33 iſt Stallung
für 6 Pferde, Burſchenzimmer, Remiſe,
ſowie Heuboden per 1. April zu verm.
Näheres Riedeſelſtraße 35.
12650) Alexanderſtr. 16 ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
303) Ecke d. Soderſtr. u. d.
Kapell=
platzes 5 im 1. Stock ein gut möblirtes
Zimmer mit Penſion zu vermiethen.
820) Wilhelminenſtr. 14 ein möbl.
Zimmer mit ſepar. Eingang zu verm.
1171) Grafenſtraße, nächſt d.
Rhein=
ſtraße, 1 gut möbl. Zimmer. Auf Wunſch
Penſion. Zu erfr. in der Expedition.
1225) Ein freundliches, gut möblirtes
Zimmer, Nähe des Herrngartens, per
Monat 12 Mark, ſogleich zu beziehen.
Näheres im Handſchuhgeſchäft von J.
Gerhardt, Ernſt=Ludwigsſtr. 24.
Lehendfriſche
Amſterd. Schellfiſche 35 Pfg.,
Cabliau 70
Oſtend. Seezungen 150
„ Turbots 150
„ Zander 80
Fluß=Hechte 80
„
Rheinhechte 1 Mk.,
Schollen und grüne Hüringe
20 Pfo.
gewäſſerte Stockfiſche 25 Pfg.
Kieler Bückinge und Sprotten.
Phiſipp Beber,
Carlsſtraße 24. 1226
„
„
„
„
von 30,000 Mark
Ein Hapital auf ein Obiet von
doppeltem Werth zu leihen geſucht.
Offert. Chiffre L. 2 a. d. Exped. d. Bl. (960
Fin junger Mops entlaufen. Abzug
C. Heinheimerſtr. 31½. Vor Ankauf
wird gewarnt.
(1226a
M
COTITU,
Uber
„
4
die erſte Hilfe bei Unglücksfällen in Verbindung mit
praktiſchen Uebungen.
Die Vorträge finden in der Aula der Realſchule um 5 Uhr ſtatt.
Füntter Vortrag
Mittwoch den 10. Februar.
Herr Dr. Orth II.: Ueber Erfrierung, Ertrinken, Erſtickung und
Bewußlloſigkeit.
Die praktiſchen Uebungen finden
Samstag den 13. Februar um 5 Uhr
in dem Alie=Hoſpital ſtatt.
[22]
vas Contral-Comits
des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege.
Lebensversicherungs- & Hrsparnissbank in Stuttgarn.
In Gemäßheit des 828 der revidirten Statuten machen wir hiermit bekannt,
daß die im Jahre 1885 fällig gewordenen Dividenden, welche aus der
Prämien=
zahlung vom 1. Januar bis 31. Dezember 1880 ſtammen, 35 Prozent betragen.
Diejenigen, deren Police erloſchen iſt, werden darauf aufmerkſam gemacht,
daß die Dividenden, ſoweit ſie nicht bis zum 31. Januar 1888 erhoben
werden, der Bank anheimfallen.
Zur Erhebung der Dividende iſt die Einſendung des Dividendenſcheins
und=
in den Fällen, in welchen die Police noch nicht eingeſandt iſt, deren Vorlegung
erforderlich.
Stuttgart, den 31. Januar 1886.
C22s
Die Direction.
Raxar vom I6. bis J9. Fobruar.
Wir beehren uns hierdurch zur Kenntniß zu bringen, daß die Hauptſammel=
Stelle (früheres Hauptſtaatskaſſe=Lokal im Großh. Reſidenzſchloß, Eingang von der=
Rheinſtraße, erſte Thüre links) am
Mittwoch den 10. Februar, Nachm. 5 Uhr,
geschlossen wird.
Bis zu dieſem Tage iſt das Lokal täglich, mit Ausnahme des Sonntag
Nach=
mittags, von 3-5 Uhr geöfnet und wird daſelbſt auch Geld dankbar angenommen.
(116
Das Comité.
Dir Mitglieder
des
[1229
Darmstädter
Oeconouen-Vereins
und ihre Söhne, welche ſich beim Faschingsrug betheiligen
wollen, ſind gebeten ſich Mittwoch den 9. Februar, 8 Uhr Abends
präcis, zur Berathung im goldenen Anker einzufinden.
16
LDru -rrandrrunh.
Meine Wohnung und Comptoir befinden ſich von heute ab
Wondolstadtstrasse Hr. 13 Partorro.
Darmſtadt, den 3. Februar 1886.
Lmdwig Fadum,
ſ10e
Kohlen= und Holzhandlung.
Prheilgerſtr. 66 ſind einige Tauſend gute Prbeiter können Koſt und Logis erh.
- Heftweiden zu verkaufen. 11091 7⁄ Magdalenenſtr. 9, Vorderh., 1 St.
R.
A.27
GeſchüftzYerlegung.
Mein Geſchäft, ſeither Alexanderſtraße 21, befindet ſich nunmehr in meinem
Hauſe Wieneratrusse Nr. 50. Für das mir ſeither geſchenkte Vertrauen
meinen Abnehmern beſtens dankend, wird es mein Beſtreben ſein, auch in meinem
neuen Geſchäftslokale mir meine verehrten Abnehmer in jeder Weiſe durch gute
Waaren und prompte Bedienung zu erhalten.
Achtungsvoll
Holurioh Hold,Metzgermeiſter.
riee
74½ 14½ v20, 4
lip. ⁵⁄₈
⁄₈ 42
bis 14 hé P.
4
AA
1231) Eine perfekte Köchin ſucht Stelle
in einer Reſtauration. Zu erfr. zwiſchen
3- 4 Uhr. Frau Fiſcher, Schirmgaſſe 10.
Eine angehende Verkäuferin,
ſucht Anfangs März Stelle in einem
Kurz=
oder Manufacturwaarengeſchäft. Gefällige
Off. unt. A. B. 20 an die Exped. 11187
1232) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt
Waſchen u. Putzen. Gardiſtenſtr. 34, I.
1233) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
dienſt. Sackgaſſe 8 Hinterbau.
3)
9¾
4
5
13½
14½
l⁄6
36
7⁄)
ls.
ſ. 5 32 „3 98) 145 255 313 22 140 „2₈ [30) Bi hls= uthe
1234) Eine perfekte Köchin ſucht
Stelle. Zu erfragen zwiſchen 4u. 5 Uhr.
Stellenbüreau Frau Fiſcher, Schirmg. 10.
1235) Eine reinl., fleißige, ig. Frau
ſucht Laufdienſt. Kl. Caplaneigaſſe 3,
Seitenbau parterre.
1191) Ein verh. Mann in den 40er
Jahren, der 13 J. in einer Stelle als
Kutſcher war, Haus=, Feld= und
Garten=
arbeit verſteht, ſich jeder Arb. unterz. u.
d. beſt. Zeugn. beſitzt, ſucht Stelle irgend
welcher Art, ſofort oder ſpäter. Näheres
Annaſtraße 34.
1236) Zwei reinliche Mädchen
werden in die Matzenbäckerei geſucht.
Eintritt ſofort.
L. Mainzer, Bleichſtraße 13.
1237) Ein braver Junge (4 bis
16 Jahre alt) als Auslaufer geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl.
1238) Geſucht ein Mädchen für
Hausarbeit von Morgens 8 bis Mittags
3 Uhr auf 1. März. Heinrichſtr. 72.
Stefmhauer,
ein tüchtiger, ſofort geſucht.
[1239
A. Foelix, N.=Ramſtädterſtr. 59.
Eivortrsotrer
Mrverznirza.
22
ſin Metallwaaren=Fabrik=Geſchäft
Specialität Bauartikel) ſucht für
deren Vertrieb für hier und Umgegend
eine geeignete Perſönlichkeit. Das
Ge=
ſchäft iſt leicht und lohnend, faſt ohne
Concurrenz. Auch für Herren ohne
Fach=
kenntniß geeignet. Offert. unt. G. F. 140
an Haaſenſtein am; Vogler, Berlin SU.
nur von Reflektanten, deren
Vermögens=
verhältniſſe unbedingt gut u. nachweisbar
ſind, um event. als Garantie für etwaigen
Credit zu dienen. Angaben von Referenzen
erwünſcht.
(1240
Sohneidor.
Unterzeichnete Firma hat große
Quan=
titäten ordinäre Militärhoſen mit rothem
Vaspol zu machen und belieben ſich
Schneider zu wenden an
Bender & Gattmann,
Herrenkleiderfabrik, 1240a
Frankfurt a. M.
Mädchen
finden ſofort Beſchäftigung gegen hohen
Lohn.
Strumpfwaarenfabrik
Carlsſtraße 12. (1192
eine Wohuung befindet ſich
Casernestr. 64 parl.
Hüllershowehi,
prakt. Thierarzt. (1048
Für Wöcher.
Eine noch ganz neue 30theilige
Weck=
maſchine (noch nicht gebraucht) iſt billigſt
zu verkaufen.
Wor ſagt die Exped. d. Bl.
[1241
295
8.
GR8R kGUkN
auf der
Eisbahn am Amoſenteich,
wozu freundlichſt einladet
J. Kumphage. 1242
Gesmcht.
Zur Nachhilfe im Latein u. Griechiſch
wird für zwei Knaben ein Lehrer oder
Acceſſiſt geſucht, um täglich 2 Stunden
Unterricht zu ertheilen. Offerten in der
Expedition d. Bl. unter Chiffre S.
nie=
derzulegen.
[1172
(Pin Zimmer oder kleinere Wohuung
2, im untern Stadttheil, nahe d. Bahn,
für einen einzelnen Herrn ſofort geſucht.
Zu erfr. Caſinoſtr. 15 im Laden. (1243
1 bis 2 Kinder
4
aus beſſerer Familie können in ſorgfälige
Pflege genommen werden. Näh. Exped.
) 4¼%, Zeit feſt,
Ml. 890,000 gegen La. Hypothek
von einer Verſicherungs=Geſellſchaft ſofort
oder ſpäter auszuleihen, im ganzen oder
getheilt. Off. sub C. H. an d. Exp. (1245
11048) Bei Leiden der Anterkeibsorgane,
ſo in dem großen Gebiet der
Frauenkrank=
heiten, handelt es ſich darum, die erregenden
Eigenſchaften des Kaffees und Thees zu
ver=
meiden, dabei aber doch den Magen milde
anzuregen und hier iſt, wie es die Erfahrung
auf allen großen Frauenkliniken lehrt, der
Genuß des reinen entölten Cacao nicht genug
zu empfehlen, der einmal jene erregenden
Eigenſchaften des Kaffees und Thees nicht
beſitzt, andererſeits durch ſeinen Gehalt an
Proteinſtoffen von nicht zu unterſchätzendem
Nährwerth iſt. Der Cacao muß natürlich
rein und von feinſtem Geſchmack ſein, und iſt
Blookers holländiſcher Cacao beſonders zu
ſempfehlen.
A.ked.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 9. Februar.
14 Vorſtellung in d. 6. Abonnements=Abteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Der Ferſchwender.
Original=Zaubermärchen in 3 Abteilungen
von Ferd. Raimund,
Unpäßlich
Herr Direktor Wünzer.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Donnerstag, 11. Februar.
15. Vorſtellung in d. 6. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Sonntagspreiſe.
Der Rordſtern.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 9. Februar.
Deutſches Reich. Am Freitag genehmigte der Reichstag
debatte=
los in erſter und zweiter Leſung den Entwurf, betr. die Bürgſchaft
des Reiches für die Zinſen u. ſ. w. einer eoyptiſchen Staatsanleihe.
Auch die erſte Leſung des Entwurfes über die Abänderung von
8 137 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes rief nur eine ganz kurze
Debatte hervor, die zu dem Beſchluß führte, die zweite Leſung des
Entwurfes ohne kommiſſariſche Vorberatung im Plenum
vorzu=
nehmen. Es folgten hierauf Wahlprüfungen, bei denen lediglich die
Wahl des Abgeordneten Eugen Richter eine längere Diskuſſion
ver=
urſachte, da bei dieſer Wahl Verbote von Wahlverſammlungen vor=
gekommen ſind. Die Debatte endete mit der Annahme des
Kom=
miſſionsantrages, die Beſchlußfaſſung über die Wahl Richters
aus=
zuſetzen und den Reichskanzler um Berichteinziehung der Gründe
für jene Verbote zu erſuchen. Am Sonnabend ſetzte der Reichstag
die Sitzung aus, um dem Abgeordnetenhauſe wieder einen kleinen
Vorſprung zu gönnen, und trat am Montag in die dritte Beratung
des Etats ein.
Samstag mittag fand eine Sitzung des Staatsminiſteriums beim
Fürſten Bismarck ſtatt, in welcher vermutlich die zum Schutze des
Deutſchtums in den Oſtprovinzen einzubringenden Geſetzentwürfe
definitiv feſtgeſtellt worden ſind. Die Einbringung derſelben im
Landtag wird dieſe Woche erfolgen. — Die Ausſchüſſe des
Bundes=
rats werden am Dienstag die zweite Leſung des Branntwein=
73
296
No.
Monopols beginnen. Allgemein verlautet, daß die Beratung der
Ausſchüſſe ſich glatt abſpielten und daß die Vorlage mit ſeltener
ſEinmütigkeit gutgeheißen worden: den Wünſchen der ſüddeutſchen
Regierungen wird das weiteſte Entgegenkommen bereitet werden
können. Die Ausſchüſſe haben eine neue Berechnung des Ertrages
des Branntwein=Monopols aufgeſtellt: derſelbe bleibt hinter den
anfänglich ausgeſprochenen Erwartungen nicht zurück.
Im königlichen Schloſſe zu Berlin fand am Donnerstag der
erſte Hofball in dieſer Saiſon ſtatt. Zu demſelben hatten ca. 1800
Verſonen Einladungen, erhalten und nahm die Feſtlichkeit einen
überaus glänzenden Verlauf. Der Kaiſer wohnte dem Balle bis
faſt zur Mitternachtsſtunde bei und die Rüſtigkeit, mit welcher ſich
der greiſe Monarch unter ſeinen Gäſten bewegte, wurde allgemein
beachtet. Wie man hört, iſt auch die Feſtlichkeit dem Kaiſer in
er=
wünſchteſter Weiſe bekommen.
Bei der am Sonnabend im preußiſchen Abgeordnetenhauſe
be=
gonnenen Spezialberatung des Etats des Winiſteriums des Innern
entſpann ſich bezüglich der Gehaltspoſition für den Miniſter eine
langausgedehnte Debatte. In derſelben kamen die fortſchrittlichen
Klagen wegen Nichtbeſtätigung von Kommunalbeamten zum
Aus=
druck und rief hierbet namentlich die Nichtbeſtätigung des Herrn
Herſe in Poſen eine erregte Diskuſſion hervor. Miniſter v.
Putt=
kamer erklärte, daß die Regierung bei ſolchen Nichtbeſtätigungen
nur ihrer Pflicht folge, agitatoriſche Elemente von der
Kommunal=
verwaltung fernzuhalten, über die Motive könne die Regierung nicht
in jedem einzelnen Falle Aufklärung geben. Dieſe Erklärung wurde
von den freiſinnigen Rednern ſcharf angegriffen, weiter griffen auch
die Centrumsredner in die Debatte ein, wobei Abg. Windthorſt
wieder auf den Kulturkampf anſpielte und von Seiten der Polen
wurde der Verſuch gemacht, die polniſche Frage in die Diskuſſion
zu ziehen. Die konſervativen Redner unterſtützten den Miniſter,
während von Seiten der Nationalliberalen Abg. Hobrecht mehr
eine vermittelnde Stellung einzunehmen ſuchte. Die ſtundenlange
Debatte endete mit Bewilligung der Gehaltspoſition und einiger
kleiner Titel
Die Verhandlungen zwiſchen Preußen und Braunſchweig über
die neue Militärkonvention ſind jetzt zum Abſchluß gelangt.
Die=
ſelben betrafen in der Hauptſache nur Aeußerlichkeiten, und ſind
beſonders Aenderungen in der Uniform des braunſchweigiſchen
Mi=
litärs vereinbart worden. Hiernach wird das Inſanterie=Regiment,
Nr. 92 und die Artillerie die preußiſche Uniform und weiße
Achſel=
klappen mit einem W in rother Farbe Namenszug des verſtorbenen
Herzogs Wilhelm) erhalten. Die öſterreichiſchen Käppis der
Ofſi=
ziere und Unteroffiziere werden durch den preußiſchen Helm mit
dem braunſchweigiſchen Löwen erſetzt. Die bisherige Uniformirung
des braunſchweigiſchen Huſaren=Regiments Nr. 17 erleidet weiter
keine Veränderung, als daß ſtatt der öſterreichiſchen die preußiſche
Mütze zur Einführung gelangt.
Victor v. Unruh, der Präſident der deutſchen
Nationalverſamm=
lung im Jahre 1848, iſt in voriger Woche, faſt 80 Jahre alt,
ver=
ſchieden.
Die badiſche Regierung hat infolge einer Interpellation in der
2. badiſchen Kammer ihre Stellung zum Branntweinmonopol=
Ent=
wurf dahin präciſiert, daß eine Aenderung der norddeutſchen
Brannt=
weinbeſteuerung für Baden bei längerer Abſonderung ſchwere
Nach=
teile mit ſich bringen würde. Angeſichts der überwiegenden Vorteile
des Entwurfes werde wohl die Zuſtimmung Badens möglich ſein,
doch würde die Regierung dieſelbe erſt ausſprechen, wenn beide
Kammern mit dem Aufgeben des bezüglichen Reſervatrechtes
ein=
verſtanden ſeien.
Heſterreich.=Angarn. Die deutſche Botſchaft in Wien hat den
Obmann des deutſchen Klubs davon verſtändigt, daß Fürſt
Bis=
marck die Zuſtimmungsreſolution des Klubs nicht annehmen könne;
hiermit entfällt für die beiden deutſch=liberalen Fraktionen jeder
fernere Grund zur Uneinigkeit.
Frankreich. Die Deputiertenkammer erteilte am Samstag der
Petition wegen Verkaufs der Krondiamanten ihre Zuſtimmung und
gab dem Miniſterium Freyeinet ein eklatantes Vertrauensvotum,
indem die Kammer den Amneſticantrag der Radikalen mit 347
gegen 116 Stimmen ablehnte. Am Schluſſe der Sitzung wurde
von mehreren radikalen Deputierten der Antrag auf Ausweiſung
der Prinzen aus den Herrſcherhäuſern, die vordem in Frankreich
regiert haben, eingebracht. In einer Unterredung mit den
Vor=
ſtandsmitgliedern der radikalen Linken erklärte Freyeinet, die
Re=
gierung würde ſelber Maßregeln zur Ausweiſung der Prinzen
er=
greifen, wenn ſolche nötig würden; für jetzt ſei aber der hierauf
bezügliche radikale Antrag inopportun.
Der Senat beriet über
die Organiſation des Primärunterrichts, wobei ſich der
Unterrichts=
miniſter für den Laienunterricht ausſprach. Die Rede Goblets
wurde mit großem Beifall aufgenommen, ſo, daß der Senat mit
184 gegen 78 Stimmen beſchloß, die Rede drucken und durch
öffent=
liches Auslegen in allen Gemeinden Frankreichs verbreiten zu
laſſen.
Die Verlobung des Kronprinzen von Portugal mit Prinzeß
Amelie, Tochter des Grafen von Paris, wird von den orleaniſtiſchen
Blättern veröffentlicht: die Hochzeit findet in Liſſabon ſtatt.
„ 20
Engkand. Die Exminiſter des abgetretenen Kabinetts habeh
ſich am Samstag nach Osborne begeben. - Für das Unterhars
ſind weitere Neuwahlen ausgeſchrieben worden und hat ſich da
Haus bis zum 18. d. M. vertagt.
Das engliſche Kabinett iſt durch die Ernennung des Carl
Aberdeen zum Vicekönig von Irland, des Carl von Kenmore zun
Lord=Kammerherrn, des Lord Wolverton zum Generalpoſtmeiſter,
Sir R. Morleys zum Arbeitsminiſter und Sir Charles Playfaiz
zum Unterrichtsminiſter noch vervollſtändigt worden. Dem engl
ſchen Botſchafter in Berlin, Sir J. Malet, wurde das Großkrey,
des Bath=Ordens verliehen.
Ikaſien. In den Streitigkeiten zwiſchen Italien und der Roͤ
publik Columbia iſt Spanien von beiden Teilen als Schiedsrichtet
acceptiert worden. Die Differenzen rührteu von der
Mißhandlunſ=
eines Italieners durch columbiſche Beamten her und hatten ſoger
ſchon zum Abbruche der beiderſeitigen diplomatiſchen Beziehungeh,
geführt.
Außkand. Der zum ſerbiſchen Miniſter=Reſidenten am Peter
burger Hofe ernannte Oberſt Sava Gruic iſt in Petersburg ein
getroffen.
Beim Tumult am Dominikanerkloſter in Lublin wurden gegel
30 Civilperſonen ſchwer verwundet und erfolgten über 100 Verha
tungen.
Herbien. Die Antwort der ſerbiſchen Regierung auf die 9
meinſame Note der Mächte iſt den Vertretern der letztern am
übergeben worden. In derſelben wird lediglich erklärt, daß
ſerbiſche Regierung den Inhalt der Note zur Kenntnis nehme,
glaube, daß es ihr nicht zuſtehe ſich in eine Erörterung der No
einzulaſſen, da die Beſchlüſſe der Mächte einen endgültigen Charakte.
trügen. — Die auswärts verbreiteten Nachrichten von einem
Ver=
trage zwiſchen Serbien und Griechenland und von einem in
Bell=
grad bevorſtehenden Kabinettswechſel werden von zuſtändiger Seit
für gänzlich unbegründet erklärt.
Fürktei. Das nunmehr dem Wortlaut nach bekannte
Rund=
ſchreiben an die Mächte, durch welches die Pforte von dem Ueber
einkommen zwiſchen der Türkei und Bulgarien Mitteilung mach
entſpricht den bereits bekannten Angaben und beſtimmt außerder
noch, daß die Abgrenzung für die an die Türkei übergehende
Dörfer im Rhodopegebirge durch eine vom Sultan und dem Fürſte
von Bulgarien zu ernennende techniſche Kommiſſion erfolgen ſoll 1
einer Weiſe, welche den ſtrategiſchen Bedingungen Rechnung trägf
die zum Beſten der Intereſſen der Pforte notwendig erſcheiner
Das Schreiben ſchließt mit dem Ausdruck der Hoffnung auf ein
einmütige Zuſtimmung der Mächte zu einem Programm, welche
die weitgehendſten Bedingungen für die Stabilität der Wohlfahr
der Provinz biete und die äußerſte Grenze der Privilegien un
Freiheiten bilde, welche der Sultan in der Sorge für
ſein=
rumeliſchen Unterthanen und zur Erhaltung des von ihm und vo=
Europa gleichmäßig erſehnten Friedens einräume.
Frankreich, Italien und England haben bereits das türkiſchl
bulgariſche Abkommen einfach angenommen. Deutſchland un
Oeſterreich haben den Wunſch geäußert, ſich zunächſt untereir,
ander und mit Rußland über dasſelbe zu verſtändigen.
Vo=
der Hartnäckigkeit des Zaren beſorgt man einen zähen Wider,
ſtand.
Eine identiſche Mitteilung der Botſchafter in Konſtantinope
empfiehlt der Pforte betreffs der Friedensverhandlungen in Bukare,
den Berliner Vertrag abſolut zu reſpektieren, jeden Gedanken ar
eine Kriegsentſchädigung zu Gunſten Bulgariens aufzugeben, di
oſtrumeliſche Frage als eine rein interne nicht zu berühren und di
Vertreter der Mächte in Bukareſt über die Verhandlungen auf dem,
laufenden zu erhalten.
Cappten. Aus Alexandrien wird gemeldet, daß Osman
Digma, der ſo oft als. getödtet gemeldet worden, mit große=
Heeresmacht in Tamai ſtehe und ſich anſchicke, Suakin anzugreifen
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams
tag den Major Heyl la suite der Kavallerie, den Kreisſchulin
ſpektor Müller, den Rentner Klein; zum Vortrag den Staatsminiſte:
Finger, den Geheimerat Dr. Becker, den Oberſtallmeiſter
Freiherrn=
v. Nordeck zur Rabenau, den Hofceremonienmeiſter v. Werner.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Amtmanz
Dr. Guſtav Freiherrn von Gemmingen=Hornberg zu Fried
berg zum Amtmann bei dem Kreisamte Dieburg und den Regie
rungsaſſeſſor Eduard Wallau aus Mainz zum Amtmann bei dem
Kreisamte Friedberg ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Pfand
meiſter bei dem Rentamt Zwingenberg Friedrich Andreß auf ſeiz=
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte mi,
Wirkung vom 1. März d. J. in den Ruheſtand verſetzt.
Zu dem am Samstag ſtattgehabten Hofkonzert warer
etwa 280 Einladungen ergangen. Nachdem ſich die Eingeladener.
von 74 Uhr an in den feſtlich geſchmückten Räumen des Großh
elais am Louiſenplatz verſammelt hatten, betraten die Allerhöchſten
verrſchaften, Höchſtwelche vorher in den Aſſembleezimmern Cercle
bgehalten und die Vorſtellungen entgegengenommen hatten, um
5 Uhr unter Vorantritt des Dienſtes den Konzertſaal. Es wohnten
em Konzert bei: Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Se. Königl.
zoheit der Erbgroßherzog. Ihre Großh. Hoheiten die
Prinzeſ=
innen Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, und Jrene,
öhre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich, Wilhelm und
lllexander, Ihre Durchl. die Prinzeſſin von Battenberg.
Se. Durchl. der Prinz Ludwig von Battenberg, Se. Erl. der
graf und Ihre Durchl. die Gräfin zu Erbach=Schönberg.
Asbald nach dem Eintritt der Höchſten Herrſchaften begann die
mſikaliſche Aufführung. Sie ſtand unter der Leitung des
Hof=
apellmeiſters Willem de Haan und nahm einen in jeder Beziehung
sfriedigenden Verlauf. Nach Beendigung der muſikaliſchen
Vor=
räge wurden an mehreren in den nächſtliegenden Appartements
auf=
eſtellten Buffets Erfriſchungen gereicht und es konverſierten die
erhöchſten und Höchſten Herrſchaften mit den geladenen Gäſten
lis gegen 111 Uhr. Um Mitternacht hatten die letzten der
Teil=
liechmer die Feſträume wieder verlaſſen.
D. Z.
In der am Freitag Mittag ſtattgehabten Sitzung der
9 Kammer beantwortet Herr Staatsminiſter Finger Excellenz
ſerſt die Interpellation, betreffend die baldige Errichtung einer
LEndeskreditkaſſe. Staatsminiſter Finger Excellenz erklärt,
las die Regierung Erhebungen über die Lage der Landwirtſchaft
regenwärtig mache und die Reſultate derſelben im Herbſt der Kammer
ſorlegen werde. Bis dahin laſſe ſich auch überſehen, ob die Gründung
ner Landeskreditkaſſe nötig ſer oder nicht. Es wurde hierauf die
hterpellation einer längeren Debatte unterzogen. Weiter ſtand
uf der Tagesordnung die Interpellation der Abgeordneten Schroeder.
itthan, Geier, Möhn, Stephan, Matthäi, Möllinger und
Rein=
art, die Heegzeit des Dachſes betr. Herr Staatsminiſter Finger Exc.
ärt, daß die Regierung die weitgehendſten Rückſichten nehmen
n je nach Bedürfnis die Heegzeit in einzelnen Bezirken abkürzen
der zeitweiſe aufheben werde. Anlaß zu einer dauernden Aenderung
et betr. Beſtimmungen liege jedoch bis jetzt nicht vor. Ferner
ei. ntwortet Staatsminiſter Finger Exc. die Interpellation des
Ab=
ef rdneten Schröder die Reviſion der Vorſchriften und Geſetze über
1 Landes=Brandverſicherungs=Anſtalt betr. und bemerkt,
laßs bereits ſeit längerer Zeit diesbezügliche ſtatiſtiſche Erhebungen
enacht werden. Nach Beendigung derſelben laſſe ſich erſt
ent=
heiden, ob eine Reviſion der Vorſchriften und Geſetze, die
Landes=
hrandverſicherungs=Anſtalt betr., notwendig ſei und werde dann
vent. die Regierung den Ständen weitere Vorlagen machen. Es
rſolgte auch hier auf Antrag eine Beſprechung der Interpellation.
die zunächſt auf der Tagesordnung ſtehende Interpellation der
lbgeordneten Ulrich und Jöſt: 1) Iſt die Großh. Regierung geneigt,
er Kammer darüber Mitteilung zu machen, ob bei etwaigen
Nicht=
eſtätigungen von Bürgermeiſtern oder Beigeordneten (Artikel 34
e4 Städte= und Landgemeindeordnung) beſtimmte Grundſätze
be=
wachtet werden? 2) Wenn ja.
welche Grundſätze waren dann
aßgebend für die Nichtbeſtätigung der Wahl des Herrn Wolf von
Rühlheim' beantwortet Staatsminiſter Finger Exc. mit Hinweiſung
uf Art. 34 der Städteordnung und Art. 34 der Landgemeinde
rdnung. Welche Gründe für die Entſcheidung maßgebend ſind, ſei
desmal in den Motiven niederzulegen, mit welchen die ſchriftliche
usfertigung des Beſchluſſes geſetzlicher Vorſchrift gemäß zu
ver=
hen iſt, und es könnten daher auch in dem in der Juterpellation
twähnten Falle die Entſcheidungsgründe aus den ergangenen
Er=
mitniſſen entnommen werden. Schließlich ſtand noch zur
Tages=
rdmung die Interpellation der Abgeordneten Ulrich und Jöſt, die
ſeteiligung von Amtsrichtern an den politiſchen Parteikämpfen der
tzten Reichstagswahlen betr. Se. Excellenz der Herr
Staats=
iniſter Finger beantwortet dieſelbe, wie folgt: Bei der letzten
eichstagswahl haben die Herren Amtsrichter Mickel und Becker
li. dem Amtsgericht Groß=Umſtadt den Wahlaufruf des
national=
beralen Wahlkomités mitunterſchrieben. Dem Wahlkomits ſelber
thörten ſie nicht an, haben ſich auch in agitatoriſcher Weiſe an den
plitiſchen Parteikämpfen nicht beteiligt. Es kann hiernach die
iſte der geſtellten Frage nur verneint werden und liegt, was die
weite Frage betrifft, eine Veranlaſſung zu weiteren Maßnahmen
r Regierung nicht vor. Bei beiden Interpellationen trat die
ſammer in Beſprechung derſelben ein.
(Schluß folat.)
Der Vortrag des Herrn Ingenieur Brockmann aus
Offen=
lch im Lokalgewerbverein über „die neueren Verkehrsmittel
fr. den großſtädtiſchen Lokalverkehr' hatte kein ſo zahlreiches
Publi=
im anzuziehen vermocht, wie acht Tage vorher derjenige des
rikareiſenden Einwald, obgleich, wie der Vorſitzende, Herr Berg=
Tecklenburg. in ſeinen Eingangsworten bemerkte, bei der auch
unſerer Stadt bevorſtehenden Erbauung von Straßenbahnen
r Gegenſtand wohl geeignet erſcheine, das öffentliche Intereſſe
achzurufen. Herr Brockmann war von der Großh. Centralſtelle
fr den Landesgewerbverein auf die vorjährige Weltausſtellung in
twerpen geſchickt worden und hat dort auf dem Gebiete des
(traßenbahnnetzes alles vertreten geſunden, was die
vorge=
hrittene Technik bis jetzt zu ſchaffen vermochte, hauptſächlich von
„27 „
297
deutſchen, engliſchen und belgiſchen Firmen. Von Straßenbahnen
mit Pferdebetrieb ſei gerade nichts Neues vorhanden geweſen,
dagegen hätten ſich neue Erſcheinungen bei dem Betrieb mit
kom=
primirter Luft, mit Dampf und mit Elektricität gezeigt.
Der Beaumont'ſche, mit komprimierter Luft getriebene
Wagen habe, trotz unleugbarer Vorzüge, den Beifall der Jury nicht
gefunden. Einer beſonders eingehenden Darlegung wurde der von
Herrn Rowan in Berlin neu konſtruierte
Dampfſtraßenbahn=
wagen unterzogen. Man verlange für den Straßenverkehr
mög=
lichſt häufige Befoͤrderung und deswegen leicht zu handhabende
Be=
förderungsmittel. Dies erfülle nun der Rowan'ſche Dampfwagen,
in hervorragender Weiſe. Die Maſchine ſei bei dieſem Wagen
völlig unſichtbar, von dem vorderen Teil des Wagenkaſtens ganz
umſchloſſen, ſo daß man kaum die Spitze des Schornſteins ſehe.
Redner erläuterte nun, daß freilich die einmaligen Koſten für einen
Wagen mit Pferdebetrieb ſich nur auf 17700 M., für einen
Rowan=
ſchen Dampfwagen auf 26000 M. ſtellten; dafür ſeien aber im
erſteren Falle die Jahreskoſten 17829 M., im letzteren aber nur
12108 M. wobei der Dampfwagen immer noch die viel größere
Leiſtunasfähigkeit für ſich habe. Ueber die von einer franzöſiſchen
Geſellſchaft ausgeſtellten elektriſchen Wagen mit Accumulatoren
habe ſich die Jurh allerdings auch ſehr günſtig ausgeſprochen: doch
iſt Redner der Anſicht, daß bei dem heutigen Stande der
elektro=
techniſchen Wiſſenſchaft, hinſichtlich des Straßenbahnweſens „der
Dampf immer noch König ſei. Im Verlaufe des ſehr
bei=
fällig aufgenommenen Vortrags hatte Redner beſonders auch noch
hervorgehoben, daß ſich in den verkehrsreichen Straßen Antwerpens
der Betrieb der Straßenbahnen ohne beſondere polizeiliche
Beauf=
ſichtigung. ohne Signalpfeiſe u. ſ. w. ſo ruhig und anſtandslos
vollziehe; das Publikum ſei eben dort gewöhnt, dasjenige, was not
thue, von ſelbſt zu thun. Er wünſchte, daß dieſe Gewöhnung auch
bei uns mehr und mehr geſchehen möchte.
B Am Sonntag veranſtaltete der hieſige Karnevalverein
im großen Saale des Saalbaues ſeinen zweiten Damen= und
Herrenabend in dieſem Winter. Heitere und der
Faſchings=
ſtimmung entſprechende Lieder, die zu dieſem Zwecke dem Komits
von Vereinsmitgliedern und Freunden zugegangen waren,
Muſik=
vorträge der Kapelle des 1. Großh. Infanterieregiments Nr. 115,
insbeſondere aber die humoriſtiſchen und auf lokale wie ſoziale
Verhältuiſſe und Zuſtände mit packendem Witze Bezug nehmenden,
in gebundener und ungebundener Rede abgefaßten Anſprachen der
Herren Bodenſchatz. Strohmberg, Hohmann, Herm. Harres, Notti
und Geider wußten die zahlreichen Teilnehmer auch geſtern wieder
mehrere Stunden in heiterem Zuſammenſein zu feſſeln und ſie des
Lebens Ernſt in der rauſchenden Faſtnachtsluſt vergeſſen zu machen.
Dem Arrangement des Komites, das keine Mühe geſcheut hatte,
den Anweſenden in reicher Abwechſelung das Beſtmöglichſte zu
bieten, gebührt daher unſer ausdrücklicher Dank.
6. Am vorigen Mittwoch ſind die von hier nach dem
bulga=
riſchen Kriegsſchauplatz entſendet geweſenen beiden
Pfleger=
innen des Alice=Frauenvereins für Krankenpflege wohlbehalten
nach hier zurückgekehrt. Auf der Rückreiſe haben ſich dieſelben zwei
Tage als Gäſte des Herrn v. Hügel in Wien aufgehalten, welcher
ihnen in liebenswürdigſter Weiſe die ſchöne Kaiſerſtadt zeigte.
Gleichzeitig haben ſich auch von Sofia die Niederbronner Schweſtern
nach ihrem Mutterhaus zurückbegeben.
Der hiſtoriſche Verein für das Großherzogtum Heſſen
hält Montag, den 22. Februar, Abends 6 Uhr, ſeine ordentliche
Hauptverſammlung für das Jahr 1885186 im Hauſe der
Ver=
einigten Geſellſchaft, hier, ab. Die Tagesordnung umfaßt: 1)
Vor=
trag des Vereinspräſidenten; 2) Bericht des Vereinsſekretärs; 8)
Vortrag des korreſpondierenden Mitglieds Herrn Stadtarchivars
Dr. H. Grotefend zu Frankfurt a. M., über: „Die
Handwerker=
namen. Ein Beitrag zur Entſtehungsgeſchichte der Familiennamen.
In dem Plan über Erbauung einer Straßenbahn von hier
nach Eberſtadt iſt eine Halteſtelle am Waldeingang vorgeſehen,
welche beſonders für den Beſuch der Ludwigshöhe von Bedeutung
zu werden verſpricht. Hoffentlich wird der letztere ſo reizende Punkt
unſerer Umgebung ſich bei Beginn der guten Jahreszeit eines
ordent=
lichen Wirtes erfreuen.
Der frühere Kammerſtenograph und Berichterſtatter hieſiger
und vieler auswärtiger Blätter, L. Ollweiler, iſt am Freitag
nachmittag nach längerem Leiden verſchieden. Eine faſt 25jährige
Thätigkeit in ſeinem Berufe, welchem er mit großer Pflichttreue
oblag, ſichert ihm ein ehrendes Andenken.
— Nach den Beobachtungen des hieſigen Kataſteramtes zeigte
der Thermograph am 6. d. M. morgens früh 6 Uhr -750, am
7. d. M. -7380 C. bei NO.
Langen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß die wegen des an den
Fach'ſchen Eheleuten zu Darmſtadt begangenen Verbrechens
inhaf=
tierten Perſonen, Kern und Oldendorf, alsbald nach geſchehener
That ihren Weg nach Langen genommen und in der an der
Darm=
ſtädter Straße gelegenen Backſteinfabrik der Frau Witwe Sehring
übernachtet, dort ſich umgekleidet und die mit Blut beſleckten
Klei=
der zurückgelaſſen haben, wo ſie erſt jetzt aufgefunden worden ſind.
Auf der Bruſtſeite eines Rockes iſt ein größeres Stück herausge=
298
k. 27
entfernen.
Auerbach. Ein Projekt zur Errichtung einer Badeanſtalt
und Bodens von Seiken der Beſitzer nicht auf zu ſehr große der damit reich ausſtaffierte „Kordſtern' zu einem Ausſtattungsſtück
Schwierigkeiten ſtößt, dieſe Anſtalt zu errichten. Die Stahlauelle erſten Ranges wird. Bei jeder Aufführung giebt „Czar und
Zim=
daß die Faſſung und Leitung der Quelle von Seiten Sr. Königl. echten kerngeſunden, von Frivolität und Zweideutigkeit freien
Badeanſtalt unſer Ort ſich bedeutend heben würde.
B. B.)
1886- 87 balanciert in Einnahme und Ausgabe mit 107414 M. in der Feſtkantate.
Mainz 8. Februar. Am Samstag nachmittag wurde
ge=
unheimlicher Fund gemacht. Unter einem Haufen Schutt fand ſich arie an der Stelle wo die Inſtrumente die komiſche Wirkung die
dern wird, dürfte mehr als fräglich ſein.
beim Chef des Militärkabinets, General von Albedyll, ein Ein= Simony, Marie, waren in ihrem Element und konnten in allen
nun auch in die Wohnung des Generaladjutanten des Kaiſers, der beiden Geſandten zeigten ſich die Herren Hofmüller und
vor einigen Tagen den Diebſtahl bei dem General Albedyll aus= Arie mit richtkigem
Ausdruck=
führten, wurde nunmehr einer verhaftet.
„
Eingeſchneit. Aus Lock, 3. Februar, wird gemeldet:
Zwiſchen Neuendorf und Beitkowen blieb am Sonntag der in der
Feichtung Lyck=Johannisburg fahrende Zug infolge des
Schnee=
treibens ſtecken, und mußten die in dem Zuge befindlichen fünf
Paſſagiere etwa zehn Stunden warten, bis ſie, nicht etwa nach dem
Beſtimmungsorte, ſondern nach Luck zurückbefoͤrdert werden konnten.
Die Lokomotive ſtack ſo tief im Schnee, daß nur noch der
Schorn=
ſtein zu ſehen war: man kann ſich daher die Situatiön der
Paſſa=
giere vorſtellen, die, ohne alle Verbindung nach anßen, ſich weder
erwärmen noch reſtaurieren konnten.
Großherzogliches Hoſtheater.
Freitag, 5. Februar.
B. Haſemann's Toͤchter von 8Arronge haben ihre Zugkraft
auch fuͤr unſer Publikum noch nicht eingebüßt, das bewies die heutige
Aufführnna die eine entgegenkommende, beifallsbereite Stimmung
fand.
LArronge, der in ſeinen Stücken die Verquickung des
Komiſchen mit dem Rührenden in einer ſehr glücklichen, das
Ge=
fühl nicht verletzenden Weiſe zu Stande gebracht, mußte notgedrungen
auch die meiſten der auftretenden Perſonen nach zwei Seiten hin
ausarbeiten, nach der heiteren und nach der ſentimentalen, woraus
den Darſtellern eine doppelte Aufgabe erwächſt, die ſie nicht immer
in ganz überzeugender Weiſe zu löſen vermögen. Das war heute
der Fall bei dem Vertreter des Haſemann. Herr Hanſen, der ganz
am Platze war und vortreflich ſpielte, ſobald es galt den
verſtän=
digen Familienvater den Mann, der auch, wenn's ſein muß, mit
Energie durchzugreifen weiß, zu zeichnen, fand ſich weniger in die
harmloſen, luftſpielartigen Hüge ſeiner Rolle. Sehr viele Pointen,
die Herr Butterweck gebracht, und die ſich unſerer Erinnerung
feſt eingepräat haben gingen in der Darſtellung des Herrn Hanſen
verloren. Den Höhepunkt gewann ſeine Leiſtung in der langen
Unterredung mit Albertine öder vielmehr in der Apoſtrophe an
dieſelbe (4. Akt). Die ſchwierige aber dankbare Rolle des
ſtottern=
den Proviſor hat Herr Hacker ihrem Charakter gemäß
ausgear=
beitet: ſeine Leiſtung war von durchgreifendem Erfolg gekrönt. Gut
zu Geſicht ſtand Herrn Wagner die Maske des biederen, derben
Schloſſermeiſters. Haſemanns Töchter, vertreten durch die Damen
Ethel. Schürky, Kläger, ſpielten uns ſehr zu Dank, desgleichen
Frau Eppert als Mutter Haſemann.
Sonntag, 7. Februar.
E. Eine große Enttäuſchung wartete heute der Zuſchauer; das
Publikum, das Meherbeer's'„Nordſtern- zu Liebe erſchienen, fand
Lortzings „Czar und Himmermann vor. Weniger groß war
der Sprung für Herrn Feßler, welcher Czar Peter blieb und nur
nötig hatte, den Herrſcher aller Reußen in Lortzing'ſcher Muſik und
Auffaſſung zu ſpielen, was ihm auch mit ungleich größerem Erfolge
gelingt als die Verkörperung der nämlichen Figur im Nordſtern,
wofür ſein Stimmcharakter nicht ſo ganz geeignet erſcheint. Der
heutigen Leiſtung unſeres beliebten Baritoniſten kann das Prädikat
meiſterhaft zugeſtanden werden. Natürlich mußte die letzte Strophe
ſchnitten, wahrſcheinlich um einen allzu ſichtbaren Blutlecken zu des =Sonſt ſpielt ich mit Seepter und Krone' von ihm da capo
geſungen werden.
Die Aufführung der Lortzing'ſchen Oper legte uns wegen der
dahier wird gegenwärtig wieder eifrig beſprochen. Ein Konſortium, ſtofflichen Aehnlichkeit den Wergleich mit dem Nordſtern” nahe:
wie wir hören, ſollen es teils Frankfurter ſein, beabſichtigt am Ein= derſelbe muß zu Gunſten des Lortzingſchen Werkes ausfallen,
ent=
gange in das Fürſtenlager, d. h. wenn die Erwerbung des Grund behrt dasſelbe auch gänzlich jenes äutzeren Pomps, durch welchen
im Fürktenlager ſoll das Waſſer hierzu liefern und hofft man, mermann: einen Beweis von der unverwüſtlichen Wirkung des
Hoheit dem Großherzog im Intereſſe unſeres Kurortes genehmigt Lortzing'ſchen Humors, der ſich nicht nur in der von Witz
ſpru=
wird. Es iſt ſicher anzunehmen, daß mit der Errichtung einer delnden Proſa, ſondern vor allem in der Muſik äußert; man denke
nur an den vom Fagot gebrachten tiefen Schlußton in der Bürger=
Offenbach, 8. Februar. Der Voranſchlag der Stadt pro meiſterarie und an das um eine Stufe höhere Einſetzen des Sopräns
Herrn Eilers Darſtellung des Van Bett war wie immer von
legeutlich der Reparatur eines Daches eines alten Hauſes ein friſchem, lebendigen Humor erfüllt, nur ließ er ſich bei ſeiner
Entrée=
nämlich das Skelekt eines Rumpfes. Ob die auf erſtattete An= der aufgeblaſene Schwachkopf ausübt, mit einigen charakteriſtiſchen
zeige eingeleitete Unterſuchung ein poſitives Reſultat zu Tage för= Noten illuſtrieren, zu Uebertreibungen hinreißen, die dem geſchätzten
Künſtler ſonſt ferne lagen: das Hinunterſprechen zum Orcheſter war
Berlin, 6. Februar. Nachdem bereits vor einigen Tagen des Guten zu viel. Herr Reichard als Peter Jwanow und Frl.
bruchsdiebſtahl verübt worden iſt, ſind in der vergangenen Nacht Teilen ihrer dankbaren Partien befriedigen Als paſſende Vertreter
Fürſten Anton Radziwill, am Pariſer Platz Diebe einge= Gillmeiſter. Der franzöſiſche Ambaſſadeur, vom Komponiſten
brochen. Dieſelben haben viek Silberzeug von großem Wert mit liebevoller bedacht als der engliſche, kann mit dem ſchmachtenden
ſich genommen, von welchem ein Teil am 6. früh im Bosquet am Liedchen: Lebe wohl, mein flandriſch Mädchen' für Augenblicke
Pariſer Platze wiedergefunden wurde. Von den Einbrechern, welche zu ſelbſtändiger Wirkung gelangen; Herr Hofmüller ſingt die
(1246
Freunden und Bekannten ſtatt beſonderer Anzeige
die ſchmerzliche Mittheilung, daß der Allmächtige meine
innigſtgeliebte Gattin
Katharina Ungeheuer,
geb. Erennstuhl,
im Alter von 27 Jahren heute morgen ¼7 Uhr nach
langem und ſchwerem Leiden abgerufen hat.
Um ſtille Theilnahme bittet im Namen der trauernden
Hinterbliebenen
der trauernde Gatte.
Die Beerdigung findet Dienstag den 9. Februar,
Nach=
mittags 3 Uhr, ſtatt.
Für die Beweiſe ſo vieler herzlicher Theilnahme bei der
Beerdigung unſeres guten Mannes, Bruders, Schwagers und
Onkels, des Großh. Hofgärtners,
Martin Noaok
ſagen wir unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Beſſungen, den 8. Februar 1886.
Die trauernden Hinterbliebenen.
[1248
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme an dem
ſchweren Verluſte, welchen wir durch den Tod unſerer lieben
Mutter, Schwiegermutter und Großmutter
Christine Nothnagel,
erlitten haben, ſowie für die Begleitung zu ihrer letzten
Ruhe=
ſtätte unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
pC.
Lageskalender.
Mittwoch 10. Februar: Konzert von Frau Amalie Joachim und
Frau Rappoldi=Kahrer im Saalbau. - Fünfter Vortrag von
Herrn Dr. Orth 11. über Erfrierung, Ertrinken, Erſtickung und
Bewußtloſigkeit, in der Aula der Realſchule.
Hierzu eine illuſtrirte Beilage der Firma „Mey & Edlich in Plagwitz=Leipzig.”
Druck und Verlag: L. C. Wittichſdhe. Foſhuchruserei.
Verantwortlia fuͤr die nenctan: Car) Mateh.