149.
Jahrgang.
pETyTUUL EUITIAI
149.
Jahrgung.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlauſſchlag.
(rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
werdenangenommen: i Darmſtadt
von der Expedition, Rheinftr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmllicher Behörden.
N. 23.
Mittwoch de 3. Februar.
1886
Gefunden: 1 Klingel Garn. 1 gelber Uhrſchlüſſel, eine Piſtole darſtellend. 1 ſchadhaftes Schildkrotkämmchen.
1 Drücker ⬜. 2 graue Säcke. 1 braunſeidenes Tuch mit Blumen in der Mitte und am Rande. 1 Zwicker. 1 Manſchette
mit weißem Knopf. 1 ſteifer ſchwarzer Filzhut. 1 kirſchrothe Plüſchtaſche, enthaltend 1 Notizbuch, 1 Paar dunkle Glacé=
Handſchuhe und 1 Achatſchachtel. 1 roth und weiß gewürſeltes Taſchentuch mit dunklen Streifen. 1 goldenes Armband.
Fünfzigpfennigſtück. 1 keines Meſſer mit 2 Klingen. 1 Taſche mit 1 Paar Schuhen. 1 grauer Strumpf. 1 Schlüſſel.
Verloren: 1 Kindergummiſchuh. 1 Vernſteinbroſche. 1 ſchwarzer ſteifer Filzhut. 1 Schildkrotnadel mit einem
Huf=
eiſen von Granaten.
Darmſtadt, den 1. Februar 1886.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Konkursverfahren.
Das Konkursverfahren über den
Nach=
laß des Fabrikanten Karl Heck zu
Beſſungen wird nach erfolgter Abhaltung
des Schlußtermins und vollzogener
Schluß=
vertheilung hierdurch aufgehobeu.
Darmſtadt, den 27. Januar 1886.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
lge3.) Schäfer.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
1024
Bekanntmachung.
Ein Theil der ſtädtiſchen Pallaswieſe
ſoll behufs Ausrodung der Unkräuter
um=
gebrochen und einige Vertiefungen der
Wieſe ſollen mit vorhandenem
Gruben=
aushub und Compoſt einplanirt werden.
Die hierbei vorkommenden Arbeiten
werden auf dem Submiſſionswege
ver=
geben. Uebernahmsluſtige wollen
ſchrift=
liche Offerten mit der Aufſchrift: „
Sub=
miſſion auf Wieſenarbeiten: verſehen,
bis längſtens
Mittwoch den 10 Februar l. 3s.,
Vormittags 10 Uhr,
bei uns einreichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
anf dem Stadthaus, Zimmer Nr. 13,
in den Vormittagsſtunden von 10-12
Uhr zur Einſicht für Intereſſenten offen.
Darmſtadt, am 29. Januar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1025
Stamm= und Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 8. Februar l. J., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrikt Mark:
184 Stück Eichenſtämme von 3 bis 13 Meter Lnge, 15 bis 67 Emt. mitt.
Durchmeſſer, 161,13 Feſtm. enthaltend,
77 Stück Erlenſtämme mit 3767 Feſtm. enthaltend.
Ferner:
Dienstag den 9. Februar l. J., Boomittags 9 Uhr anfangend,
ſollen daſelbſt:
17 Rm. Buchen=, 10 Rm. Birken=, 246 Am. Eichen=, 12 Rm. Erlen=Scheiter,
2 Rm. Buchen= 2 Rm. Birken=, 136 Rm. Eichen=, 19 Rm. Erlen=Knüppel,
30 Rm. Erlen=Stöcke
verſteigert werden.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal auf der Kubig.
Roßdorf, den 28. Januar 1886.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
910
Bekanntmachung.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Großherzoglichen Die am 25. und 26. Januar l. Js.
Holzmagazin ſind die nachſtehenden:
abgehaltene Holzverſteigerung in dem Ge=
Buchen=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt. meindetannenwald (Diſtrict Köhlertanne
10 Mk. 30 Pfg.
und Kaiſerſchlaa) iſt genehmigt und kön=
Buchen=Scheiter II. Klaſſe - aus nen die Abfuhrſcheine bis Donnerstag den
aufgeſpaltenen Stamm=
Knüppeln-
per 4. Februar l. J. bei dem Gemeinde=Ein=
Rmt. 8 Mk. 50 Pfg.
nehmer, Wittmannsſtraße Nr. 6, in Em=
Kiefern=Scheiter I. Klaſſe, pr. Rmt. pfang genommen werden.
7 Mk. 30 Pfg.
Beſſungen, den 1. Februar 1886.
Kiefern=Scheiter II. Klaſſe - aus Großherzogl. Bürgermeiſterei Beſſungen.
aufgeſpaltenen Stamm=Knüppeln - pr.
Berth.
[1021
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Kiefern=Knüppel - entrindet - pr.
Bekanntmachung.
Rmt. 5 Mk. 50 Pfg.
Beſtellungen bei Großherzoglichem
Auf freiwilligen Antrag des Herrn
Rentamt Paradeplatz 2.
Wilhelm Ewald zu Frankfurt a. M.
Großh. Holzmagazius=Verwaltung. wird die demſelben zu Beſſungen gehoͤ=
Preuſchen, Forſtinſpector. (9889 rige nachbenannte:
60
[ ← ][ ][ → ] 248
Flur. Nr. ⬜Meter.
1. 312¾₁₀ 261 Hofraithe
Holz=
ſtraße
Donnerstag den 4. Februar d. 3s.,
Vormittags 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus zum dritten und
letzten Mal öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigert und wird bei annehbarem Gebot
der unbedingte Zuſchlag ertheilt.
Das Haus iſt zweiſtöckig. gut gebaut
und gewährt freie Ausſicht nach dem
Großh. Hoforangeriegarten.
Beſſungen, den 29. Januar 1886.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(911
Weimar.
Holzverſteigerung.
Montag den 8. d. Mts., von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus dem Domanialwalddiſtrikt,
Dieburger Mark, ca. 3 Kilom. von
Bahn=
ſtation Meſſel entfernt, an Ort und Stelle
verſteigert:
Kiefer:
42 Rm. Nutzknüppelholz (2 M. lang),
324 „ Scheiter,
178 „ Knüppel,
6440 Wellen Reiſig,
106 Rm. Stöcke.
(Scheiter und Knüppel 1 M. lang).
Zuſammenkunft auf der Hauptſchneiſe
an der Hügelſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 1. Februar 1886.
Großherzogliche Oberförſterei Meſſel.
[026
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ſind Marktplatz Nr. 4 ſofort
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für 6 Pferde, Burſchenzimmer, Remiſe,
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Näheres Riedeſelſtraße 35.
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8 der mittlere Stock mit 5 Zimmern
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815) Wilhelmſtr. 36 iſt der erſte
Stock mit Manſarde zu vermiethen.
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nung im 2. Stock, Waſſer und
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ſchluß, per 15. April zu beziehen.
936) Heinheimerſtraße 12
Parterre=
wohnung, 5 Piecen mit vollſtänd. Zubeh.,
wegen Abreiſe frei, bis 1. Mar zu bez.
938) Holzſtraße 15 eine kleine
Woh=
nung an kinderloſe Leute ſofort zu verm.
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nach der Straße, beſtehend aus 2
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ſchöne Parterrewohnung, 6 Zimmer nebſt
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Manſardewohnung. 3 Zimmer, Kabinet,
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milie.
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Zimmer mit Zubehör ſofort zu beziehen.
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10375) Wendelſtadtſtr. 40, parterre,
ein freundlich möbl. Zimmer zu verm.
10762) Carlsſtr. 33 1. St. ein gut
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
12366) Mühlſtr. 8 ein kleines möbl.
Parterre=Zimmer zu vermiethen.
12437) Ein gut möblirtes Zimmer
in der Nähe der Bahnhöfe zu vermiethen.
Näh. 1. d. Exped. d. Bl.
12574) Niederramſtüdterſtraße 26
ein möbl. Zimmer mit Cabinet, ſofort
be=
ziehbar.
12676) Liebigſt. 7. 3. St., 2 möbl. Zim.
248) Beſſ. Heidelbergerſtraße 17
Zimmer u. Cabinet, gut möblirt, mit
Burſchenſtube.
352) Niederramſtädterſtraße 43 ein
Zimmer nebſt Cabinet.
818) Schulſtr. 4 im Hinterbau ein
Zimmer an 1 Perſon per 11. Febr. z. v.
821) Alexanderſtr. 16, 3. Stock, ein
möbl. Zimmer per 1. Februar.
890) 2-3 ſchön möblirte Zimmer
in feiner Lage ſofort zu vermiethen.
Näheres in der Exped. d. Bl.
954) Große Ochſengaſſe 12 ein
freundliches Zimmer zu vermiethen.
1039) Rheinſtr. 28 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
1040) Ein gebildetes, junges
Mäd=
chen (Waiſe) aus guter Familie, in der
Kurz= und Modewaarenbranche, ſowie in
allen weibl. Handarbeiten erfahren, beſtens
empfohlen, ſucht Stelle in einem feinen
Geſchäfte hier oder auswärts. — Nähere
Auskunft in der Expedition d. Bl.
1041) Ein junger, praktiſch und
theo=
retiſch gebildeter, tüchtiger
ſucht, geſtützt auf beſte Empfehlungen,
anderweitige Stelle. Offerten sub H.J
beliebe man an die Expedition d. Bl.
ge=
fälligſt ſenden zu wollen.
897) In ein herrſchaftliches Haus
wird eine in der feinen Küche erfahrene
Köchin geſucht. Hoher Lohn und
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nehme dauernde Stelle. Zu melden obere
Wilhelminenſtraße 37.
1042) Beſſ. Wilhelminenſtr. 14 wird
zum 1. März ein feines Hausmädchen
geſucht, welches ſchon in guten Häuſern
gedient hat und vortrefflich nähen und
bügeln kann.
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Mädchen auf ſofort oder in 14 Tagen
geſucht, das alle Hausarbeit, auch waſchen
gründlich verſteht, etwas bügeln, etwas
kochen, ſtricken u. nähen kann. Nur ſolche
mit guten Zeugniſſen wollen ſich melden.
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mit guten Zeugniſſen zum ſofortigen
Ein=
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unſerer Vereinsmitglieder und laden hierzu auch Intereſſenten und Gäſte hiermit
ergebenſt ein.
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Der Vorstand.
Grtzkrankenkaſſe
ür Nahrungsmittel=Gewerbe Darmſtadts.
Hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß unſer ſeitheriger Diener Herr Adam
Löffler ſeiner Funktionen enthoben iſt und an denſelben keinerlei Beträge mehr zu
entrichten ſind.
Herr Leonh. Eitenmüller wurde für obige Stelle unſererſeits angenommen
und mit der ferneren Einkaſſizung der Beiträge betraut.
Darmſtadt, den 1. Februar 1886.
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Der Vorstand.
261
00000000000000
S
H
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9 der, Stoſfe, Spitzen, Fücher 9
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24
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gen in der Expedition.
[1051
1052) Das amerikaniſche Baſchputver
welches neuerdings hier in den Handel
ge=
bracht wird, iſt in allen großen
Material=
waarenhandlungen zu haben. Dasſelbe iſt
ein unübertreffliches Mittel um die Wäſche
ſchnell und billig ſchneeweiß zu machen, auch
iſt der Preis ein ſo niedriger, daß es ſich bald
in allen Haushaltungen eingebürgert haben
wird, und dieſes umſomehr, als es keine für
die Wäſche ſchädlichen Subſtanzen enthält.
Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Main-Kapitän Chriſtophers
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
17. Januar von Bremen und am 19. Januar
von Southampton abgegangen war, iſt am
29. Januar, der Poſtdampfer=Eider'Kapitän
Hellmers vom Nordd. Loyd, welcher am
20. Januar von Bremen und am 21. Januar
von Southampton abgegangen war, iſt am
29. Januar wohlbehalten in New=York
an=
gekommen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 3. Februar.
Zeutſches Beich. Am Mittwoch den 3. d. M. findet beim
Reichskanzler ein parlamentariſches Diner ſtatt, zu welchem die
Abgeordneten des Reichstags und des Landtags Einladungen
er=
halten haben.
Die „Nordd. Allg. Zeitung meldet: Dem Fürſten Bismarck
ſind aus Anlaß der Reden, welche er am 28. und 29. v. M. in der
Polendebatte gehalten hat, aus den verſchiedenſten Teilen des Reichs
Zuſtimmungserklärungen zugegangen. Auch aus Oeſterreich,
ins=
beſondere aus Böhmen, baben Deutſche in Telegrammen und
Zu=
ſchriften den Reichskanzler zu ſeinem eneraiſchen Vorgehen im
In=
tereſſe der deutſchen Nationalität beglückwünſcht.
In der letzten Sitzung des Bundesrats iſt der Antrag Preußens
auf Verlängerung des Sozialiſtengeſetzes eingebracht worden.
Preußen beantragt die Verlängerung des mit dem 20. September
ablaufenden Geſetzes auf fünf Jahre, alſo bis zum 30. September
1891. Man will im weiteren wiſſen, die Begründung des Antrags
ſei kurz und knapp gehalten und ſtütze ſich im weſentlichen darauf,
daß das Geſetz ſich als ein dringendes Bedürfnis erwieſen und
trotz der Einwände dagegen ſich als heilſam bewährt habe. Ganz
beſonders ſei nicht zu verkennen, daß die revolutionäre Strömung
in der ſozialdemokratiſchen Partei unter dem Einfluß des
Sozialiſten=
geſetzes erheblich zurückgedrängt worden ſei und das Beſtreben
inner=
halb der Partei, ſich poſitiv an den ſocialpolitiſchen Aufgaben zu
beteiligen, an Ernſt und Umfang gewonnen habe. Indeſſen ſeien
die vermehrte Zahl der ſozialdemokratiſchen Reichstags=
Abgeord=
neten ſowie die Ermordung Rumpffs Beweiſe, daß die Bewegung
noch lebhaft ſei, wenngleich trotz der Vermehrung der
Abgeordneten=
zahl nicht beſtritten werden könne, daß in der Abnahme der
Heftig=
keit der ſozialdemokratiſchen Wühlerei ſich eine Wirkung des
Ge=
ſetzes zeige. Der Zeitpunkt liege noch fern, wo man das Geſetz
aufheben dürfe, wenigſtens könnte man es nicht, ohne der
revo=
lutionären Bewegung plötzlich einen weiten Spielraum zu ſchaffen.
Das Reichsverſicherungsamt hat Bericht über ſeine Thätigkeit
bis zum 31. Dezember 1885 an den Bundesrat erſtattet. Der
aus=
führlichen Darſtellung entnehmen wir, daß im Ganzen 57
Berufs=
genoſſenſchaften gebildet wurden mit 186 967 Betrieben und 2844219
Arbeitern. Von ſtellerlos gewordenen
Privatunfallverſicherungs=
beamten ſind 79 als Beamte bei den Berufsgenoſſenſchaften
ange=
ſtellt, andere arbeiten noch im Reichsverſicherungsamte.
Beim Fürſten Hohenlohe, dem Statthalter Elſaß=Lothringens,
fand am Sonnabend in Straßburg ein Diner ſtatt, welchem die
Mitglieder des Landesausſchuſſes und die Mitglieder der
Straß=
burger Behörden beiwohnten. Fürſt Hohenlohe hielt hierbei eine
einfache, aber wirkungsvolle Rede, in welcher er ausführte, daß er
dem geſunden Sinne und den politiſchen Erfahrungen des
Landes=
ausſchuſſes vertraue. Deshalb wolle er auch kein politiſches
Pro=
gramm entwickeln, um ſo weniger als die Verhältniſſe die
Durch=
führung desſelben ungewiß erſcheinen ließen. Er, der Statthalter,
habe zudem mit Faktoren zu rechnen, die außerhalb der Sphäre
ſeiner Einwirkung ſtünden und müſſe alſo doppelt vorſichtig ſein.
Als ſeine zunächſt liegende Aufgabe bezeichnete der Statthalter eine
gute Verwaltung und derſelben wolle er ſeine ganzen Kräfte widmen.
Der ſüchſiſche Landeskulturrat, von welchem das Miniſterium
des Innern ein Gutachten über das Branntweinmonopol verlangt
hatte, ſprach ſich mit allen gegen eine Stimme für das
Mono=
pol aus.
Heſterreich=Angarn. Im Abgeordnetenhauſe brachte die
Re=
gierung am 1. d. M. den Entwurf des Sozialiſtengeſetzes ſowie
den Geſetzentwurf betreffend die Krankenverſicherung der Arbeiter ein.
Der deutſche Klub des Abaeordnetenhauſes beſchloß, dem
Reichs=
kanzler Fürſten Bismarck anläßlich deſſen Reden bei der Polendebatte
ſeinen Dank und ſeine Zuſtimmung auszuſprechen.
Unter ſtürmiſchem Beifall wurde in der in Wien ſtattgehabten
Generalverſammlung des „Deutſchen Vereins' die im preußiſchen
Landtage vom Fürſten Bismarck gehaltene Rede zur Sprache
ge=
bracht. Dieſe Rede, ſo führte Ausſchußmitglied Dr. Groß aus,
erfülle das Herz eines jeden Deutſchen mit aufrichtigſter
Bewunde=
rung. In einer Zeit, wo ein Gregr die Unverfrorenheit beſitze, die
Deutſchen für unwürdig zu erklären, den edlen Czechen die
Schuh=
riemen zu löſen, in einer Zeit, wo ein Pole im preußiſchen
Land=
tage gewagt habe zu erklären, die fremden Nationen in
Deutſch=
land würden froh ſein, wenn ſie dieſelben Rechte und Freiheiten
genießen würden, wie die deutſchen Oeſterreicher in Böhmen,
gleich=
wie, als ob die deutſchen Bewohner Böhmens ein fremder Stamm
wären, in einer ſolchen Zeit ſei es herzerquickend, zu hören, daß der
eiſerne Kanzler der flaviſchen Hochflut energiſch entgegentrete.
Ein=
ſtimmig wurde hierauf folgende Reſolution angenommen: „Der
Deutſche Verein ſpricht ſeine unverhohlene Freude darüber aus, daß
der deutſchnationale Standpunkt in der jüngſten Rede des deutſchen
Reichskanzlers ſo entſchieden zum Ausdruck gelangt iſt.
Jrankreich. Präſident Grevy empfing am 1. d. M. den neuen
griechiſchen Geſandten in ſehr herzlicher Weiſe. Die franzöſiſche
Regierung hat bis jetzt ihre Zuſtimmung zu der Zwangsmaßregel
gegen Griechenland noch nicht gegeben. Dagegen beſtätigt es ſich,
daß Frankreich in Athen nachdrücklich vor einem kriegeriſchen
Vor=
gehen gewarnt und erklärt hat, Griechenland werde unter keinen
Um=
ſtänden auf Frankreichs Unterſtützung rechnen können.
Die Reden des Fürſten Bismarck im preußiſchen
Abgeordneten=
hauſe haben in Paris großes Aufſehen erregt und macht man im
23
253
10
allgemeinen kein Hehl aus der Freude darüber, daß man jenſeits
der Vogeſen ſo viele Bundesgenoſſen findet, die bereit ſind, an dem
Werke, deſſen Ziel die Vernichtung des deutſchen Reiches iſt,
mit=
zuarbeiten. Die „France' ſagt am Schluſſe eines längeren Artikels:
„ Man ſieht, daß die deutſche Einheit, wie unwiderruflich ſie auch
ſcheinbar hergeſtellt ſein mag, doch noch nicht aus der Zeit der
gefährlichen Verſuche herausgetreten iſt.
Der Herzog und die Herzogin von Anhalt ſind in Cannes
ein=
getroffen. Der Zuſtand des Erbprinzen hat ſich verſchlimmert und
gibt zu ernſten Beſorgniſſen Anlaß.
England. Im Unterhauſe teilte Hicksbeach und im Oberhauſe
Lord Salisburh am 1. Febr. mit, die Königin habe das
Entlaſſungs=
geſuch des Kabinetts angenommen und Gladſtone die Bildung des
neuen Kabinetts übernommen. Beide Häuſer vertagten ſich hierauf
bis zum Donnerstag.
Gladſtone iſt am 1. d. M. in Portsmouth eingetroffen und hat
ſich ohne Aufenthalt nach Osborne eingeſchifft. Von der
Bevölke=
rung wurde Gladſtone überaus lebhaft begrüßt. Auf eine
An=
prache des Bürgermeiſters erwiderte er, daß er wohl nur noch eine
kurze Zukunft vor ſich habe.
Roſeberrh iſt zum Miniſter des Aeußern deſignirt. Gutem
Vernehmen nach lehnte Hartington den Eintritt in das Kabinett ab,
weil er der iriſchen Politik Gladſtones nicht zuſtimmen könne.
Sir James lehnte aus demſelben Grunde ab. Auch die Lords
Selborne und Derby lehnten ab, dem neuem Miniſterium Gladſtone
anzugehören.
Die chineſiſche Regierung hat in Anbetracht der wichtigen
Be=
ziehungen, welche ſich zwiſchen Europa und China vorbereiten,
be=
ſchloſſen, ihren Londoner Botſchafter, den Marquis Tſeng. vorläufig
nicht abzuberufen.
Die„Morning Poſt', das Organ des ſeitherigen Miniſteriums
Salisburh, ſagt bezüglich des Auftretens des Fürſten Bismarck im
preußiſchen Abgeordnetenhauſe anläßlich der Polenfrage, wobei der
Reichskanzler wiederholt engliſche Verhältniſſe zur Sprache gebracht
hatte: „Selbſtverſtändlich behaupten wir nicht, daß eine ähnliche
Maßregel (wie die in der polniſchen Frage zu treffenden) die iriſche
Schwierigkeit heben würde. Die Umſtände der beiden Fälle
ver=
langen eine verſchiedene Behandlung. Aber das, was gerade jetzt
von Hauptintereſſe für uns iſt, iſt der Geiſt, in dem der große
deutſche Staatsmann einer Kriſis gegenübertritt, die der ähnlich iſt,
welche uns droht. In einem Punkte iſt er klar. Er will unter
keinen Umſtänden und um keinen Preis einer Partei geſtatten,
gleichviel, wie ſtark deren Anſprüche oder wie hartnäckig deren
For=
derungen ſein mögen, die Integrität des Reiches zu ſchwüchen. Für
diejenigen, welche die Intriguen verfolgt haben, die den Sturz der
Regierung Lord Salisburh's zur Folge hatten, iſt es nutzlos, auf
den Kontraſt zwiſchen der Stellung Mr. Gladſtone's und der des
deutſchen Staatsmannes hinzuweiſen. Preußen iſt glücklich, daß es
von einem Manne regiert wird, deſſen Pflicht gegenüber ſeinem
Lande nicht den elenden Anforderungen eines Parteiführers
unter=
geordnet iſt.”
Riederkande. Oberſtlieutenant Varſteege, der lange Jahre in
Indien und in Atjeh ſelbſt gedient hat, hielt dieſer Tage im
Am=
ſterdamer liberalen Wahlverein,Bürgerpflicht” einen Vortrag über
das niederländiſche Kolonialſyſtem, welchem verſchiedene Generale,
ſowie zwei frühere Civilgouverneure von Atjeh anwohnten. In
ſeiner Antwort auf die vernichtenden Ausführungen Verſteeges
er=
klärte der langjährige Präſident der Regierung von Niederländiſch=
Indien, Bosſcher: „Wenn ich die Zeichen der Zeit betrachte, dann
halte ich die Möglichkeit des Falles unſeres indiſchen Reiches für
ſehr wahrſcheinlich!
Spanien. Der Miniſterrat hat beſchloſſen, im Jahre 1888 eine
Weltausſtellung in Madrid zu veranſtalten.
Noch vor Mitte des Monats ſollen die Kortes durch königlichen
Erlaß aufgelöſt werden. Die Wahlen werden Ende März
ſtatt=
ſinden und die neuen Kortes zum 1. Mai einberufen werden.
Rußland. Den Neueſten Nachr.” zufolge hat Scolski den
Poſten des Finanzminiſters endgültig abgelehnt. So wird Bunge
vorausſichtlich bleiben, bis ein Nachfolger für den ſchwierigen Poſten
gefunden iſt.
Der Fürſt von Montenegro wird in den nächſten Tagen in
Vetersburn erwartet. Derſelbe hat bereits am 1. Febr., von Paris
kommend, Köln paſſiert.
Fürkei. Das zwiſchen dem bulgariſchen Miniſter Zanow und
dem Großvezier Kiamel Paſcha vereinbarte oſtrumeliſche Abkommen
iſt bereits am 31. von dem Miniſterrat erörtert und dem Sultan
Die öſterreichiſche
Fre=
zur Genehmigung unterbreitet worden.
gatte „Radetzky= und mehrere italieniſche Panzerſchiffe ſind in der
Sudabai vor Kreta angekommen. — Die engliſchen Panzerſchiffe
„Temeraire;, „Superb= und „Reptune;, ſowie der Aviſo „Jriſh
ſind von Malta nach der Suda=Bay abgeſegelt. An Bord des
erſtern befindet ſich der Admiral.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Februar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Direktor
der Realſchule zu Alzey Dr. Emil Rauſch zum Direktor der
höheren Mädchenſchule zu Worms, mit Wirkung vom 1. April d. J.
an, ernannt.
Zweite Kammer der Stände. Sitzung vom 2. Februar.
Nach=
dem die Einläufe verkündigt und die erſtatteten Berichte angezeigt
waren, beantwortete Herr Miniſt.=Prändent Weber die folgenden
Interpellationen „1) Interpellation des Abgeordneten Lautz, die
Nutz=
nießung mehrerer Gemeinden im Amtsgerichtsbezirk Groß=Umſtadt
an dem ſog. Umſtädter Forſtwalde, Eigentum des Fiskus reſp. des
Großherzoglichen Hauſes betr. 2) Interpellation des Abgeordneten
Lautz über das Bepflanzen der Großh. Staatsſtraßen mit Bäumen,
reſp. dadurch hervorgerufene Schädigung angrenzender Grundbeſitzer.
3) Interpellation des Abgeordneten Matthäi, die Unterhaltung der
Staatsſtraßen betr. Zu 1 machte nur Abg. Lautz kurze
Bemer=
kungen, zu 2 und 3 wurde Beſprechung beantragt und beſchloſſen,
worauf ſich bei beiden Sachen längere Diskuſſionen entſpannen.
Es folgten nachſtehende Berathungen: 1) „Die Vorlage Großh.
Miniſteriums der Finanzen, die Bewilligung des Erforderniſſes für
Prüfung des für das landſtändiſche Archiv beſtimmten Domänen=
Inventars in der laufenden Finanzperiode betr. Zu dieſer Sache
prachen Aba. Haas und Theobald, ſowie Miniſt.=Präſident Weber,
worauf der Ausſchußantrag einſtimmige Annahme fand.
2) „Die Mitteilung Großh. Miniſteriums der Finanzen, betr.
die Berichtigung eines Druckfehlers im Hauptvoranſchlag pro 188588
bezüglich des Etats der Main=Neckar=Eiſenbahn. Der
Ausſchußan=
trag wurde ohne Debatte mit allen Stimmen angenommen.
3) „ Die Vorlage Großh. Miniſteriums der Finanzen, betr.
Ueber=
tragung eines auf dem TX. Landtag bewilligten Kredits von 30,000 fl.
- 51428 M. 57 Pf. für Herſtellung einer Vicinalſtraße durch den
Grebenauer Grund und eines nach Art. 21 Poſ. 5 des Geſetzes vom
27. April 1881, den Bau und die Unterhaltung der Kunſtſtraßen im
Großherzogthum betr. der Großh. Regierung zum Neubau der
Straße durch den Grebenauer Grund zur Verfügung geſtellten
Be=
trags von 21,146 M. 50 Pf. in das Rechnungsweſen der Periode
1882,85.: Der Ausſchußantrag wurde ohne Debatte einſtimmig
an=
genommen.
4) „ Die Vorlage Großh. Miniſteriums der Finanzen, die
Erneue=
rung des baufälligen Oberbaues der Brücke über die Gerſprenz bei
Groß=Bieberau betr. Ohne Diskuſſion wurde der Ausſchußantrag
angenommen.
5) „Die Vorlaae Großh. Miniſteriums der Finanzen, die
Ver=
wendung des Brückenanwärterperſonals der ehemaligen Schiffbrücke
bei Mainz betr.: Hierzu ſprachen: Abg. Racké, Miniſterpräſident
Weber und Miniſterialrath Horſt worauf der Ausſchußantrag
ein=
ſtimmig angenommen wurde.
6) „Die Vorlage Großh. Miniſteriums der Finanzen, die
Ver=
willigung von 8100 M. für die Herſtellung der Waſſerleitung zu
Schloß Wolfsgarten betr. Es erfolgte keine Bemerkung, der
Aus=
ſchußantrag wurde mit allen gegen 2 Stimmen angenommen.
7) Den Antrag des Abgeordneten Vogt, die Verleihung eines
beſtimmten penſionsfähigen Einkommens an die Ortseinnehmer betr.
Hierzu ſprachen Abg. Vogt, Miniſterialrath Müller, nochmals Abg.
Vogt und ſodann Abg. Jöſt und Abg. Schroeder, letzterer als
Bericht=
erſtatter. Der Ausſchußantrag wurde mit allen gegen 2 Stimmen
angenommen.
8) Die Vorlage Großh. Miniſteriums der Finanzen, Bewilliguug
von jährlich 5000 M. zur Beſtreitung des von Heſſen zu tragenden
Anteils der aus Anlaß der Arbeiten der zufolge Vereinbarung der
beteiligten Regierungen niedergeſetzten Reichskommiſſion für
Unter=
ſuchung der Stromverhältniſſe des Rheins entſtehenden Koſten
be=
treffend.: Hierzu ſprachen in folgender Reihenfolge die Abgeordneten
Hanſtein, von Rabenau, Theobald, von Rabenau, Miniſt=Präſident
Weber, Präſident Kugler z. G.=O. von Rabenau, Präſident Kugler
3. G.=O. Abg. Schroeder, Geh. Oberbaurat Dr. Schäffer, worauf
der Ausſchußantrag einſtimmig angenommen wurde. Heute beginnt
die Sitzung um 9 Uhr.
Zur 50jährigen Jubiläumsfeier der Techniſchen
Hochſchule, welche bekanntlich im Juni d. J. hier ſtattfindet, iſt
ein genaues Verzeichnis ſämtlicher ehemaliger Studierender ſalſo
exel. Hoſpitanten) der höheren Gewerbeſchule, der techniſchen Schule,
ſowie der polhtechniſchen Schule bezw. techniſchen Hochſchule, auf
Veranlaſſung der Direktion der letzteren aufgeſtellt worden, das die
namhafte Zahl von 2961 Studierenden aufweiſt.
D. 8tg.
„—
Das erſte Konzert des Mozartvereins brachte zur
Er=
innerung an den Geburtstag des Komponiſten (27. Jan.), nach
wel=
chem dieſer Geſangverein ſich nennt, drei Nummern von Mozart.
Der Prieſterchor aus der Zauberflöte, den wir ſo oft von der Bühne
herab vernehmen, bildete die wirkungsvolle Eingangsnummer, deren
Ausführung noch gewonnen hätte, wenn der Chor ſtärker geweſen.
Dem Gedächtnis Mozarts gewidmet war natürlich auch der von
von Frl. Rau mit Wärme und Verſtändnis vorgetragene Prolog.
Herr Sigm. Krauß, dem wir in letzter Zeit ziemlich oft in Kon=
46
254
zerten begeaneten, erwies ſich auch für den Mozartverein als
wert=
volle Acquiſition; der Vortrag der Mozart'ſchen Arie; „Wehe mirl
Iſts Wahrheit oder träume ich?u hat Anſpruch auf rückhaltloſes
Lob. Das Quintett für Pianoforte, Oboe, Klarinette, Horn und
Fagott von Mozart iſt fein ausgearbeitete, ſtilvolle Kammermuſik,
die im größeren Konzertſaal nicht ihre volle Wirkung thut. Die
Ausführung jedoch war derart, daß ſie den Charakter der
Kompo=
ſition vollgiltig zum Ausdruck brachte. Von den übrigen zur
Auf=
führung gelangenden Piecen nahmen die von Petr in Muſik
ge=
ſetzten Uhland'ſchen „Wanderlieder; ein erhöhtes Intereſſe in
Anſpruch
E Ein frecher Diebſtahl wurde am Montag abend gegen 7 Uhr
bei einem in der Ernſt=Ludwigsſtraße wohnhaften Juwelier verübt,
indem ein Paar am Fenſter im Hausflur des 1. Stocks angebracht
geweſene Vorhänge nebſt Eiſenſtangen geſtohlen wurden.
In
einem hieſigen Confektionsgeſchäft ſchwindelte vor einiger Zeit ein
unbekanntes Frauenzimmer auf den Namen eines in Dieburg
wohn=
haften Schreiners für etwa 16 M. Waaren aus.
Am Sonntag
abend mißhandelte ein Handarbeiter in einer hieſigen Wirtſchaft
einen Schreinergeſellen ohne jede Veranlaſſung in roher Weiſe,
wes=
halb Anzeige erhoben wurde.
Montag morgen gegen 3 Uhr kam
es zwiſchen zwei auf dem Geiſtberg wohnhaften Frauensperſonen
zu einer Schlägerei. Dieſelben wurden, weil ſie hierbei durch
ge=
genſeitiges Schimpfen und Schreien nächtliche Ruheſtörung und
groben Unfug verübten, zur Anzeige gebracht.
Zur Unterdrückung der Vagabondage ſind die Gemeinde=
und Polizeibehörden unſeres Kreiſes neuerdings mit verſchärften
Inſtruktionen verſehen worden. Beſonders iſt die Verabreichung
ſogenannter Ortsgeſchenke aus der Gemeindekaſſe an arme Reiſende
gänzlich abzuſtellen; ſolche Reiſende ſind vielmehr lediglich an die zu
Laſten der Kreiskaſſeerrichtete Naturalverpflegungsſtation in Darmſtadt
zu verweiſen. Auch auf die Unterdrückung des Hausbettels iſt durch
Belehrung des Publikums hinzuwirken, da jeder unbemittelte
Durch=
reiſende auf der Station gegen angemeſſene Arbeitsleiſtung Verköſtigung
und Nachtlager erhält.
Im ſtädtiſchen Schlachthaus wurden im Januar d. J.
172 Ochſen, 106 Kühe und Rinder, 1313 Schweine, 611 Kälber,
ſo=
wie 226 Hämmel und Schaafe geſchlachtet; ſodann weiter in den
Pferdeſchlächtereien 9 Pferde und von Privaten 52 Schweine und
2 Ziegen.
Am 1. ds. Mts. erfolgte der Schluß der Jagd für das
Großherzogtum, welche am 1. September wieder eröffnet wird.
L. Beſſungen. Der Verwaltungsrat der Spar= und
Leihkaſſe dahier hat, dem Beiſpiele anderer Sparkaſſen folgend
beſchloſſen, den Betrag von 100 Mark für Prämien an ſolche dem
Geſinde= und Taglöhnerſtand angehörige Einleger, welche durch
öftere und bedeutendere Einlagen ihre Sparſamkeit bewieſen haben,
auszuſetzen. Dieſe Summe ſoll alljährlich Ende Dezember in
Be=
trägen von 5 und 10 M. an die Einleger, nachdem ſie vorher den
Nachweis der gemachten Einlagen ſowie treuer Dienſtführung
er=
bracht haben, im Einverſtändnis mit dem Gemeinderat und der
höheren Verwaltungsbehörde ausgezahlt werden.
Mainz, 2. Febr. Am Sonntag Abend ſtürzte zu Kaſtel
beim Betreten des Trajektſchiffes ein hieſiger Tanzlehrer in den
Rhein und verſchwand ſofort ſpurlos. Zweiffellos hat den
Unglück=
lichen, der wohl durch raſches Gehen erhitzt war, beim Sturz in
das kalte Waſſer ein Hirnichlag getroffen.
8t. Frankfurt, 31. Januar. Nach neueſtem Beſchluß der
Zoologiſchen Garten=Geſellſchaft ſoll deren Maskenball
diesmal ganz ausfallen, weil die Geſellſchaftsräume bis über März
hinaus an Samſtag=Abenden ſtets von Vereinen und Ball=Komites
belegt ſind und die Verwaltung die Abhaltung des Maskenballes
an einem Wochentage immerhin als ein Wagms betrachten müßte.
Manheim, 31. Januar. Auf das an den Reichskanzler
Fürſten Bismarck von den Teilnehmern der nationalliberalen
Partei=
verſammlung vom 29. Januar abgeſandte Telegramm iſt
nach=
ſtehende Antwort des Reichskanzlers ergangen: „Ew.
Wohlgeboren und Ihren Parteigenoſſen danke ich verbindlichſt für
den telegraphiſchen Ausdruck Ihrer Zuſtimmung. Ich teile Ihr
Bedauern, aber meine Hoffnung für unſere Zukunft beruht auf der
Unmöglichkeit, daß die Entwicklung Deutſchlands von einer
Majo=
rität, wie ſie jetzt durch eine Koalition von ſechs unter ſich
un=
einigen Fraktionen gebildet wird, dauernd gehemmt werden könne.
Wenn die verbündeten Regierungen und ihre Landtage fortfahren,
die nationale Fahne hoch zu halten, ſo wird die Nation ſchließlich
dafür ſorgen, daß die Geſinnung ihrer Mehrheit auch in den
Kund=
gebungen der Mehrheit des Reichstags den richtigen Ausdruck finde.
gez.) v. Bismarck.
Bei der in Hamburg am 1. ds. Mts. ſtattgehabten
Prämien=
ziehung der Köln=Mindener 100 Thaler=Looſe fielen 55000 Thaler
auf Nr. 132054, 8000 Thaler auf Nr. 96087, 4000 Thaler auf
Nr. 48450, je 2000 Thaler auf Nr. 96053 und 132069, je 1000 Thaler
auf Nr. 64510 und 68522, je 500 Thaler auf Nr. 130525 und 192188,
je 200 Thaler auf Nr. 2122, A4l 14217 29726 29742 43236 83435
89929 116126 187954 und 199450.
23
Paris, 1. Februar. Die algeriſche Provinz Konſtantine wurde
von einem furchtbaren Sturmwetter heimgeſucht. Auch die
Ebenen von Philippeville in der Provinz Algier wurden
über=
ſchwemmt. — Aus Tuneſien werden gleichfalls Ueberſchwemmungen
gemeldet; zwei Eiſenbahnbrücken wurden zerſtört und die
Tele=
graphenlimen ſchwer beſchädigt.
Großherzogliches Hoftheater.
Montag. 1. Februar.
L. Laube's „Graf Eſſex= gehört zu den Werken, die
aufge=
führt ſein wollen, die einzig von der Bühne herab ihre Wirkung
thun. Theaterſtück und Leſedrama, das ſind die äußerſten Pole
der Schauſpielliteratur. Zwiſchen ihnen in der Mitte ſtehen die
Kunſtwerke, in welchen eine erhabene dichteriſche Weltanſchauung
gepaart mit dem Verſtändnis für die dramatiſche Form und dem
Sinn ſür das theatraliſch Wirkſame erſcheint, es ſind dies die
wenigen auserleſenen, die klaſſiſchen Dramen, an deren Entſtehung
der reflektierende Verſtand und das Gemüt gleichen Anteil haben.
„Dich ſchuf das Herz. du wirſt unſterblich leben' ſchrieb Schiller
von ſeiner „Jungfrau von Orleans=, und nur wenige
Dramen=
dichter dürfen ihm dies ſtolz=beſcheidene Wort nachſprechen. Bei
Laube's „Eſſex; hat das Herz ſehr wenig, das berechnende Kalkül
o ziemlich alles gethan, wenn auch hin und wieder aus dem
Dialog Flammen aufſchlagen, die dem Feuer, das der Genius
an=
zündet, zum Verwechſeln ähnlich ſehen.
Der heutige Theaterabend vermittelle uns die Bekanntſchaft
mit Frl. Irene von Felden aus Würzburg. Die junge Dame
beſitzt all die Eigenſchaften, welche die Verkörperung der Rutland
erfordern: warmes, edles Spiel, biegſames Organ und eine
ange=
nehme Erſcheinung. Wie weit die Fähigkeiten von Frl. v. Felden
tragen, können wir allerdings nach dieſem erſten Gaſtſpiel nicht
feſtſtellen, die Rutland bietet auch einen zu unſicheren Maßſtab,
denn ſie iſt auf dem Gebiet des Schauſpiels das, was die
Gou=
nod'ſche „Margarete; auf dem der Oper, eine Glanzrolle, die nicht
umgebracht werden kann. Herr Edward befand ſich als Eſſex in
ſeiner eigentlichen Domäne und vermochte von Anfang bis zum
Schluß zu feſſeln und zu erwärmen. Das Moment, welches Laube
vor allem in der Charakterzeichnung des Eſſex hervorheben wollte, und
welches er mit folgendem ausdrückt: -Eſſex iſt kein Parvenü, er iſt
gerade das Gegenteil eines ſolchen, und er will eben nichts weniger
ſein als ein Günſtling. Ein Herr iſt er und will er ſein, und von
dieſem Charakterzuge lebt er und ſtirbt,”— das wurde=durch Edward=
Eſſex ſichtbar in den Vordergrund gerückt. Die Eliſabeth des Frl.
Berl iſt von uns ſchon des bfteren beſprochen und gewürdigt
wor=
den, doch wollen wir nicht unterlaſſen auch heute ein beifälliges
Urteil abzugeben über die charakteriſtiſche Art und Weiſe, mit der
die Künſtlerin den weſentlichſten Zügen im Bilde der Eliſabeth
ge=
recht wird. Auf einen kleinen Betonungsfehler bei einer Stelle des
3. Aktes machen wir die Dame aufmerkſam: Eliſabeth ſagt zur
Rutland, nachdem ſie ſich in bitterer, verſichtender Weiſe über die
Lüge und Heuchelei, die den Thron umgiebt, geäußert, „du thbrichtes
Geſchoͤpf. dir will ich's glauben, daß dich der Unverſtand allein
befängt, und daß du redlich albern nur gelogen. Aus dem
Zu=
ſammenhange geht deutlich hervor, daß hier nicht der Ton auf
„gelogen, ruhen darf. Eine geſchickte, gewandte Vertreterin der
Lady Nottingham beſitzen wir in Frl. Ethel, die auch die
Wand=
lung, die ſich in der Seele der intriguanten Hofdame vollzieht,
nachdem die Kataſtrophe hereingebrochen, glaubhaft zu machen weiß.
Mit Anerkennung zu nennen ſind noch: Herr Butterweck als
Sir Jonathan, Herr Mickler als Sir James und Herr Wagner
als Cuff. Herr Hacker hat ſeinen Southampton ſchon beſſer
ge=
geben. Das Miniſter=Kleeblatt hätte weniger hölzern ſein dürfen.
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Verwandten, Freunden und Bekannten, welche während
der langen Krankheit und bei dem Ableben unſerer lieben
Mutter, Schweſter und Tante
Frau Hlisabethe Lehkuss
ſo innigen Antheil nahmen, ſagen ihren tiefgefühlten Dank
die trauernden Hinterbliebenen.
Tageskalender.
Mittwoch, 3. Februar: Vereins=Verſammlung des Handelsvereins
für Darmſtadt und Beſſungen im Saalbau.
Vortrag übe:
Knochenbrüche ꝛc. von Herrn Dr. Arthur Hoffmann in der Aula
der Realſchule.
Sonntag, 7. Februar: Ordentl. Generalverſammlung des
Katholiken=
vereins. - Großer carnevaliſtiſcher Damen= und Herren=Abend
der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft im Saalbau.