Darmstädter Tagblatt 1885


31. Dezember 1885

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148.
Jahrgang

GTRGUATL UGTIOON

148.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vierdeljährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Brungerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal luck. Poſtauſichlag.

rag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
ThüUſlleted Aultthutinahooidil.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auzwärts
von allen Annonen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Ereisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

N 254.

Donnerstag den 31. Dezember.

1885.

B e k a n n t m a ch u n g.
die Abhaltung von Unterrichtskurſen im Hufbeſchlag betreffend.
An der Veterinäranſtalt der Großherzoglichen Landesuniverſität zu Gießen werden vom kommenden Jahre ab regelmäßig
zweimal im Jahr achtwöchentliche Unterrichtskurſe im Hufbeſchlag abgehalten werden. Bei vorhandenem Bedürfniß ſoll noch e
ein dritter Kurſus von derſelben Dauer eingeſchoben werden.
Die regelmäßigen Unterrichtskurſe beginnen jedesmal am 15. März und am 1. Oktober; wird noch ein weiterer Kurſus
abgehalten, ſo beginnt derſelbe jedesmal am 2. Januar.
Der Unterricht erfolgt unentgeltlich.
Geſuche um Aufnahme zu den Unterrichtskurſen müſſen 14 Tage vor Beginn derſelben bei dem Director der Veterinär=
Anſtalt ſchriftlich eingereicht werden.
Für die Aufnahme iſt der Nachweis einer leinſchließlich der beſtandenen Lehrzeith mindeſtens vierjährigen Thätigkeit im
Schmiedehandwerk erforderlich. Von dieſem Nachweis kann nur durch das unterzeichnete Miniſterium dispenſirt werden.
Jeder Aufzunehmende hat bei Beginn des Unterrichtskurſus ein von der zuſtändigen Ortsbehörde auszuſtellendes
Führungsatteſt, ſowie einen Ausweis darüber vorzulegen, daß er die nothwendigen Mittel beſitzt, um während der Unterrichts=
zeit
ſeinen Lebensunterhalt zu beſtreiten.
Können wegen zu großer Anzahl von Anmeldungen nicht alle Geſuche berückſichtigt werden, ſo entſcheidet die längere
Zeitdauer, während welcher die Angemeldeten das Schmiedehandwerk ausgeübt haben. Diejenigen, welche hiernach zurückge=
ſtellt
werden, ſollen in den nächſten Unterrichtskurſus aufgenommen werden.
Angehörige des Großherzogthums ſind unter allen Umſtänden vorzugsweiſe aufzunehmen.
Ueber die Aufnahme entſcheidet vorbehältlich des Rekurſes an das unterzeichnete Miniſterium der Director. der
Veterinsranſtalt.
Die Schüler haben ſich den Beſtimmungen der Lehrordnung zu unterziehen, widrigen Falls ſie unter Umſtänden Aus=
ſchluß
von dem Unterricht zu gewärtigen haben.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1885.
Großherzogliches Miniſterium des Iunern und der Juſtiz.
Finger.
Schaum.
Die Abhaltung von Unterrichtskurſen im Hufbeſchlag betreffend.
Unter Bezugnahme auf vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Kenntniß der Intereſſenten, daß mit dem erſten
Unterrichtskurſus am 2. Januar k. J3. begonnen werden wird, dem der nächſte am 15. März5 k. J3. folgen ſoll. Anmel=
dungen
zu dem nächſten Kurſus können ausnahmsweiſe bis zum 28. l. Mts. bei dem Director der Beterinäranſtalt an Groß=
herzoglicher
Landesuniverſität zu Gießen eingereicht werden.
Darmſtadt, den 7. Dezember 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[2125
B e k a n n t m a ch u n g.
Nachſtehend bringen wir die bezüglich der Straßenreinigung während der Winterszeit für Darmſtadt und Beſſungen
geltenden Beſtimmungen des Polizeireglements vom 8. November 1856, betr. die Reinhaltung und Wegſamkeit der Orts=
ſtraßen
, unter Hinweis auf die Strafvorſchriften des 8 366 Poſ. 10 des Reichsſtrafgeſetzbuchs in Erinnerung.
8 7. Zur Winterszeit gelten noch weiter folgende Beſtimmungen:
a) Sobald Glatteis entſteht, muß jeder Hausbeſitzer, ſoweit ſeine Hofraithe, mit Einſchluß der Höfe und Gärten, an der
Straße oder an öffentlichen Plätzen liegt, auf dem Banquet einen 4 Fuß breiten Pfad mit Aſche oder Sand beſtreuen.
An Kreuzſtraßen müſſen die Uebergänge über die Fahrbahn in der angegebenen Breite von den anſtoßenden Hausbeſitzern,
denen die Pflicht der Reinigung der Fahrbahn ſchon im Allgemeinen obliegt, ebenfalls beſtreut werden.
Hinſichtlich der öffentlichen Plätze und der darüber gehenden Wege liegt die nämliche Verbindlichkeit derjenigen
Behörde ob, welche außerdem für die Reinigung dieſer Plätze zu ſorgen hat.

845

E.
D
22

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3218

R 254
Entſteht das Glatteis zwiſchen 7 Uhr Morgens und 9 Uhr Abends, ſo muß ſogleich, längſtens mit Ablauf der
erſten halben Stunde nachher, entſteht es aber in der Nacht, in der erſten halben Stunde nach Tagesanbruch geſtreut ſein.
b) An den auf die Straße gehenden Dachkandeln, Goßſteinen und ſonſtigen Ableitungen des Waſſers nach der Straße
müſſen die Hausbeſitzer das auf den Seitenpflaſtern angeſetzte Eis ſofort aufhauen und wegſchaffen laſſen.
e) Außerdem haben die Hauseigenthümer dafür zu ſorgen, daß das etwa im Innern der Hofraithen ausgeſchüttete Waſſer
nicht durch die Floßrinne auf die Straße laufen kann.
a) Diejenigen Behorden, welche für die Unterhaltung der öffentlichen Brunnen zu ſorgen haben, ſind verpflichtet, ſo oft
als nöthig vor denſelben aufeiſen und mit Aſche oder Sand ſtreuen zu laſſen.
e) Bei eintretendem Thauwetter haben die Hauseigenthümer das Eis in den Floßrinnen aufhauen und neben den Floß=
rinnen
auf Haufen bringen zu laſſen. In Anſehung der an öffentlichen Plätzen herziehenden Flöſſer haben dies Die=
jenigen
thun zu laſſen, welchen die Sorge für die Reinigung der Plätze im Allgemeinen obliegt.
5 Das Fahren mit kleinen Schlitten und das Schleifen iſt auf den öffentlichen Plätzen und auf den Seitenpflaſtern unter=
ſagt
. Die Eltern werden aufgefordert, ihre Kinder deshalb gehörig zu verwarnen.
Wenn dem vorerwähnten Verbot zuwider dennoch Schleifen auf den Seitenpflaſtern entſtehen, ſo ſind die Haus=
eigenthümer
verbunden, ſolche entweder ſogleich mit Sand oder Aſche zu beſtreuen, oder aufhauen zu laſſen.
3) Bei Schneefall hat jeder Hausbeſitzer, ſoweit jeine Hofraithe, mit Einſchluß der angrenzenden Gärten, an der Straße
oder an öffentlichen Plätzen liegt, das ganze Banquet bis an die Floßrinne, oder wenn, wie in manchen Straßen der
Altſtadt, kein Banquet vorhanden iſt, einen 4 Fuß breiten Pfad ſauber kehren und dies bei fortdauerndem Schneewetter
ſo oft als nöthig wiederholen zu laſſen. In Anſehung der öffentlichen Plätze hat die betreffende Behörde hierfür
zu ſorgen.
An Kreuzſtraßen muß dieſer Pfad von den anſtoßenden Hausbeſitzern in der Banquetbreite auch über die Fahr=
bahn
fortgeführt werden.
u) Aus dem Iunern der Hofraithen darf kein Schnee und Eis auf die Straße getragen werden, es ſei denn, daß für das
augenblickliche Wegfahren geſorgt iſt.
7) Häuſt ſich der Schnee auf den nach der Straße gehenden Dächern ſo an, daß er herunter geworfen werden muß, ſo
darf dies nur dann geſchehen, wenn Jemand zur Warnung der Vorübergehenden hingeſtellt, oder das gewöhnliche Zeichen
der Dachdecker ausgeſteckt worden iſt. Den herabgeworfenen Schnee muß der Hauseigenthümer alsbald wegfahren laſſen.
8 8. Für das Wegwerfen des auf den Straßen zuſammengekehrten Koths, ſodann das Wegſchaffen des Eiſes und
Schnees bei eintretendem Thauwetter, oder wenn dies aus ſonſtigen Rückſichten von der Polizeibehörde für nothwendig er=
kannt
wird, hat die ſtädtiſche Behörde Sorge zu tragen.
8 12. Wenn im Winter bei eintretendem Thauwetter die Floßrinnen aufgeeiſt werden, haben die Fuhrleute in den von
ihnen übernommenen Diſtricten die Eishaufen ſogleich wegzuſchaffen, und es iſt damit ohne Unterbrechung bis zur gänzlichen
Beſeitigung der Eishaufen fortzufahren.
Das vor den öffentlichen Brunnen und an den Schlizſteinen der Kanäle entſtehende Eis haben die Fuhrleute, wenn es
aufgehauen iſt, jedesmal am Reinigungstage mitzunehmen.
Die Fuhrleute ſind außerdem verbunden, auch dann, gleichviel ob Thauwetter eingetreten, oder nicht, den in den Straßen
angehäuften Schnee oder Eis wegzuſchaffen, wenn dies der Paſſage halber nöthig erſcheinen und von der Polizeibehörde an=
geordnet
werden ſollte.
Nachläſſigkeiten haben, außer der Beſtrafung, zur Folge, daß in ſolchen Fallen auf Koſten der betreffenden Fuhrleute
andere Fuhrleute angenommen werden.
Darmſtadt, den 18. November 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
12126
Haas.

Oeffentliche Bekanntmachung.
Es wird zur öffentlichen Kenntniß ge=
bracht
, daß Engelbert Hofmann Eheleute
zu Nieder=Veerbach ihre Ehepakten, vor=
behältlich
bereits erworbener Rechte drit=
ter
, dahin abgeändert haben, daß das
ſEinbringen und der einſeitige Erwerb,
eines jeden Ehegatten als Sondervermögen
desſelben betrachtet werden und keinem,
derſelben ein Nutznießungsrecht an dem
Vermögen des anderen Ehegatten zuſtehen/
ſoll.
Darmſtadt, den 24. Dezember 1885.
Großherzogl. Amtsgericht Darmſtadt II.
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ſEinladung zum Abonnement
auf das
Darmſtadter Tayblatt
[148. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden
Blättern wie das älteſte, ſo auch das verbreitetſte in allen Kreiſen. Es
iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des Großh.
Kreisamts, der Polizer und ſämmtlicher Behorden und eignet ſich durch
ſeine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art, welchen es durch ſeinen großen
Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht reich=
haltige
Mittheilungen von allgemeinem und localem Iu=
tereſſe
aus Stadt und Land; Unterhaltung wird ferner durch das
damit verbundene Illuſtrirte Unterhaltungsblatt mit Beiträgen
namhafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen ſoliden
Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch
die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.-
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, ſowie
ſauf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit dem
erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
Avis für Damen!
Hochgeehrten Damen die ergebenſte Anzeige, daß ich mit einer Auswahl
Pariſer Coſtüme, Mäntel, Paletots, Sorties de bal, Schlafröcken, ſowie mit einem
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Ballſtoffe, Spitzen, Garniturſtoffe, farbiger Poſamentrien hier angekommen bin
und zur gefälligen Anſicht einige Tage ausgeſtellt habe. Die Preiſe auf Beſtellungen
werden ſehr billig berechnet.
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zur Zeit im Darmſtädter Hof=
Germ & Co..
Rheinſtraße, hier.
846

[ ][  ][ ]

3222

R 254
Bekanntmachung.
Wir bringen hierdurch zur Kenntniß der Mitglieder der israel. Religions=
gemeinde
zu Darmſtadt und Beſſungen, daß das Großherzogl. Kreisamt Darm=
ſtadt
die am 6. Dezember 1885 vollzogene Ergänzungswahl des Vorſtandes
mittelſt Reſcripts vom 15. Dezember genehmigt hat.
Es ſind ſonach gewählt die Herren:
Jonak Sander, Banquier,
Otto Wolſakehl, Stadtverordneter,
Emil Reis, Weinhändler,
Isnak Strauss, Schneidermeiſter,
A6oIT Trier, Kaufmann.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1885.
l12826
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde
zu Darmſtadt und Beſſungen.

Saulbau- Darmstadt.
Freitag den 1. Januar 1886, Abends 7 Uhr:
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CConcert und Tann).
Eintrittskarten für 1 Perſon zu 1 Mark und für Familien 3 Perſonen
zu 2 Mark ſind bei den Herren W. Pfeil, D. Faiz & Söhne, Saalbauinſpector
Velten, ſowie bei den Hausmeiſtern der Vereinigten Geſellſchaft, Geſellſchaft
ſEintracht, Bürgerverein und Kaufmänniſche Verein zu haben.
Am Feſtabend werden für Einzelkarten M. 1.25 und für Fa=
milien
3 Perſonen M. 2. 50 erhoben.
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Kapellplatz 14,
gegenüber der Hochſchule.
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40 Perſonen. Penſion per Tag für drei
Mahlzeiten, je nach Zimmer, von M. 2.50
an. Mittagstiſch per Couvert mit 1 Glas
Wein oder Kaffee von 1 Mark an. Nur
vorzügl. Weine. Diverſe Biere in ganzen
u. halben Flaſchen. Kaffee in Taſſen u.
Portionen.
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Christbescheerung
mit Verlooſung
Samstag den 2. Januar 1886, Abends 8 Uhr,
im Saalbau,
wozu wir die Theilnehmer an unſerem II. Stiftungsfeſt höflichſt
einladen.
Der Vorstand.
[12787
WB. Spezielle Einladungen ergehen nicht.
O0WNV UdbOhaih
in großer Auswahl bei
J. Ph. Relmhardt,
Papierhandlung, Schloßgraben 7. (2r24
Die vorzüglichen Plaschenwoine aus dem Keller der
Verrinigten Geſellſchaft,
welche auch an Aichtmitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu M. 3. 50 per Flaſche, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft.
Speiſen nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
(8647
G. Heil, Restauratour.

Zum
Jahreswechſel
empfehlen wir allen Hausfrauen
den bei uns erſchienenen, in ſämmt=
lichen
Buch=, Papier= u. Schreib=
Materialien-Handlungen vor=
räthigen

Haushaltungs=
Kalender,
Ausgabebuch für alle Tage
des Jahres. 12828
80, ſteif brochirt.
Preis 60 Pfennig.
Der Ertrag iſt für eine Wohl=
thätigkeitsanſtalt
Darmſtadts be=
ſtimmt
.
M. Dieſen hinſichtlich ſeiner
praktiſchen und leicht handlichen
Einrichtung einem allgemeinen
Bedürfniſſe entſprechenden Ka=
lender
können wir allen Haus=
frauen
aufs Wärmſte empfehlen.
G. Jonghaus’sche
Hofbuchhandlung, Verlag.

Zwei bequem gelegene, breite
Aehor
alsbald, hinter den Fourage=Magazinen
im Dornheimer Weg, zuſ. ca. 450 ⬜Klft.
ſenthaltend, ſowie 315 Klftr. Acker,
nahe dem Schindanger, auf eine Reihe
von Jahren zu verpachten.
Näheres Mühlſtraße 70. (12805

9 Allen Freunden und Bekannten G
herzlichen Glückwunſch
8 zum neuen Jahr 1886. (2829
G Darmſtadt, den 31. Dez. 1885.
ſloorg fraoſſ sen.
GGGGOGAAGO0O
Ein I. Raug=Logenplatz
Trauer halber ganz oder getheilt abzu=
geben
. Wo? ſagt die Exped. (12830

[ ][  ][ ]

u9
ek
t.
lur

545
625
20
915
1135
1220)

55
546
730
1015
1025
19.

8

820
1015
1145
1250
236
24¼
455
645
86
1020)
1132
1150

H.

82¼
1018
1145
125*
24
243
457
651
810
102
113
1154

RRRxrururrrrrr,
R
7
R Rostauraton Sohmitt, R
4
1
früher Stöngel,
R
1
in Warmstadt.
1
R, Unſeren werthen Gäſten,
1
R Freunden und Verwandten
1
R die
R herzlichſte Gratulation 4
R zum neuen Jahre. 12831
N1
1
G. Schmitt & Frau.
1
RRRxxxrrrrRrrr,
Wohnung goslcht.
Von einer kleinen, ruhigen Familie
wird eine Wohnung von ungefähr acht
Zimmern, event. auch dieſe Zimmerzahl
in zwei Stockwerken gelegen, auf April
bis Mai n. J. zu miethen geſucht.
Näheres in der Expedition.
[12802

Ennangrbend
rrichhalkig
unkerhaltend un nühlich
iſt die
reich illuſſrirke Damenzeikung
G
M6
BSGO
Preis vierkeljährlich 2½. Marh.
Alle 8 Cage rine Rummer
im Umſange von 1- Vogen.
Elle Poſtanſkalken
und Buchhandlungen urhmen jederpeik
Brllellungen enkgogen.
Rummern zur Anſichl verſendek die Rd-
miniſtration
des Bazri in Berlin W.
Der Bazar' bringt
Mudrm Bandarheiten
Ehhuikkmuſter
Ankerhalkung
Gylurirke Eudrnbilder.

12681

Grüne bittere
12832
Pomeramzem

bei

C. Völker.
untere Hügelſtraße 75.

Für ein Mädchen von 13 Jahren wird
Pemstom
in anſtändiger Familie geſucht. Nachhülfe
im Schulunterricht Hauptbedingung.
Baldige Offerten Promenadeſtr. 47 part.
abzugeben.
[12752
Eine polirte Bettſtelle,
halbfranz. Gewinn, zu verkaufen.
Näheres in der Gewerbehalle. 12833

B 254
g000ooooeneooeonoonoooooooe

Allen Freunden und Be=
kaunten
ſendet
herzlichen Glüchkmunſch
zum neuen Jahre
H. Reinech
und Familie.12839

12834) Tüchtige Landmädchen, welche
ſchon gedient haben, kann ich den geehrten
Herrſchaften empfehlen. Frau Fiſcher,
Schirmgaſſe 10.
E4VOIN
adi AAAAAuAAIAU
12835) Eine tüchtige Köchin wird
für die Kleinkinderſchule geſucht. Näheres
Promenadeſtraße 53 im 3. Stock.

12836) Für häusliche Arbeiten eine
ält. Perſon dauernd geſucht. Näheres
Frau Mattern, Grafenſtraße 37.

12837) Geſucht wird eine Lauffrau
für einige Stunden des Mittags.
Caſinoſtraße 23, 1. Etage.

12740) Geſucht per 1. Februar ein
gewandter, zuverläſſiger, unverheirathete:
Diemer,
Nur ſolche, welche in gleicher Stellung
thätig geweſen und beſte Zeugniſſe auf=
zuweiſen
haben, wollen ſich melden.
Näheres in der Expedition.

Ein Kutſcher,
welcher guter Fahrer und Pferdepfleger
iſt, kann gegen hohen Lohn ſofort oder
ſpäter eintreten. Derſelbe muß ſich jedoch
auch andern Arbeiten unterziehen.
Näheres in der Expedition.
[(12800

Tüchtiger Metalldreher
geſucht. Wendelſtadtſtraße 40. (2838

Eine geübte Dame ertheilt gründlichen
Unterricht in der
[12840
Porzellan= Holz= und
Terracotta=Maleret.
Vorlagen werden leihweiſe abgegeben.
Zu erfahren in der Buchhandlung von
G. v. Aigner, Wilhelminenſtr. 21.

Für einen ruhigen, kinderloſen Haus=
halt
von zwei Perſonen wird, längſtens
bis zum 1. April 1886 beziehbar, eine
reundliche Parterrewohnung
oder 2. Stock, 3-4 Piecen nebſt Zubehör,
zu miethen geſucht. Lage: Mittelpunkt
der Stadt od. ſüdöſtl. Stadtviertel. Off.
unter R. f. 436 an die Exped. (12841

3223
oeopCercode
Allen Freunden und Bekannten e
die
Rherzlichſten Glückwünſche)
zum Jahreswechſel!
Director Bornhardt
und Familie. 12842)

Gründlicher Unterricht
im Damenkleidermachen wird ertheilt, das
Anmeſſen und Zuſchneiden derſelben kann
bei einigen Vorkenntniſſen in 6 Stunden
erlernt werden.
[(12843
Friederike Wielandt,
Ecke der Bleich= und Fabrikſtraße 1.
ganle er3060
zu verleihen.
[12844
J. Wilhelm, Rheinſtraße 1.

79on der Chriſtbeſcheerung bei Herrn
dpe Mengeringhauſen ſind den barm=
2 * herzigen Schweſtern 35 M. 60 Pf.
zugeſtellt worden, wofür dieſelben
hiermit ihren herzlichſten Dank abſtatten.
Darmſtadt, den 28. Dez. 1885. (12845

146
Lasbuguugul;
am Neujahrstage, wozu höflichſt einladet
Cornelius funtrum in Beſſungen.
Holländiſche
Schellſiſche
eingetroffen.
GUITGUNdan,
Mathildenplatz 1. (2847
Donnerstag Abend 8 Uhr und
Freitag Nachmittag 4 Uhr u. Abends
Uhr:
Gonuadt
der
Concertſängerin und Zitherſpielerin
Aurora Södermann
aus Schweden,
und der
Streich= und Schlagzither=Virtuoſin
Elise Moser
im
RGstaILAALG.CamIII.
14 Louiſenſtraße 14.
Entroe frei. (12848

[ ][  ][ ]

3224
254
H =A ngeachtet der vielen Anſprüche an die Mildthätigkeit der Bewohner Darm=
ſtadt's
ſind uns zu unſerer Chriſtbeſcheerung für arme Kinder ſo reiche
Gaben geſpendet worden, daß wir den Bedürftigen auch in dieſem Jahre
ebenſo reichlich beſcheeren konnten, wie in verfloſſenen Jahren. Wir fühlen
uns daher gedrungen, allen Gebern hiermit unſeren verbindlichſten Dank
für ihre Unterſtützung öffentlich darzubringen.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1885.
Für die barmherzigen Schweſtern deren Oberin
[1284.
Schweſter Sidonia.

Geſchäfts=Uebergabe und Empfehlung.
Hiermit erlaube ich mir anzuzeigen, daß ich mein Geſchäft mit dem heutigen
Tage an die Herren Gebrüder Hennemann käuflich abgetreten habe.
Für das mir und meinem verſtorbenen Manne ſo lange geſchenkte Wohl=
wollen
hiermit beſtens dankend, möchte ich mir zugleich erlauben, dasſelbe auch
auf meine Nachfolger übertragen zu wollen.
Achtungsvoll
Wisabethie Kubland,
Wittwe des Schuhmachermeiſters.

Auf Obiges bezugnehmend erlauben wir uns beſtens zu empfehlen mit der
Zuſicherung prompter und reeller Bedienung.
Achtungsvoll
Gebrider Hehmemann,
Schuhmachermeiſter,
Magdalenenſtraße Nr. 1.
Darmſtadt, am 29. Dezember 1885.
[12850


f. e.

Die für die nächſte Samstagsnummer beſtimmten
Anzeigen bitten wir ſchon Donnerstag den 31. d. Mts.
gefälligſt aufgeben zu wollen.
Expedition des Tagblatts.

12851) Wie wir aus ganz zuverläſſiger
Quelle erfahren, wird Herr Ernſt Mey, Chef
der Firma Mey und Edlich, Plagwitz=Leipzig,
in Vebindung mit einer der bedeutendſten
Fabriken der Gummi=und Guttapercha=Branche
des deutſchen Reiches und einer ausländiſchen
nach den neueſten und beſten Verfahren
arbeitenden Rohſtoff=Fabrik in aller Kürze
die Fabrikation der aus einer Pyroxilinſubſtanz
hergeſtellten Kragen, Manſchetten und Vor=
hemdchen
im größartigſten Maaßſtabe auf=
nehmen
. Bis jetzt wurden dieſe Fabrikate
aus Frankreich, England und Amerika nach
Deutſchland eingeführt und unter dem Namen
Celluloid=oder Gummikragen und=Manſchetten
verkauft. Bekanntlich laſſen ſich dieſe Kragen,
die nie ihre Form verändern, auf die ein=
fachſte
Weiſe mit Seife in einigen Minuten
waſchen und leiſten jeden Widerſtand gegen
Transpiration des Köͤrpers. Dieſe von Herrn
Mey zu errichtende Fabrik wird mit den
allerneueſten techniſch vervollkommneten Ma=
ſchinen
und Utenſilien im größten Sthle er=
richtet
werden und bei der Thatſache, daß die
Mey'ſche Papierſtoffwäſchefabrik alle Konkur=
renzfabriken
der Welt ſchon ſeit vielen Jahren
überflügelt hat, kann man ſicher ſein, daß
dieſer neue Induſtriezweig in Deutſchland
unter der bekannten energiſchen Leitung des
Herrn Mey zu großer Blüte gebracht wird,
Um ſo mehr, als die dabei Beteiligten ja
finanziell und maſchinell beſtens fundiert ſind.
nnAAree
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 1. Januar.
7. Vorſtellung im d. 5. Abonnementsabtheilung.
GBlaue Karten gültig.)
Der Zauberſchleier.
Romantiſch=komiſches Feenſpiel mit Geſang
und Tanz in 3 Akten.
Anfang halb 7 Uhr. Ende gegen halb 10 Uhr.
Sonntag, 3. Januar.
88. Vorſtellung in d. 5. Abonnementsabteilung.
GBlaue Karten gültig.)
Zie Hugenotten.
Große Oper in 5 Akten mit Ballet v. Meyerbeer

Wegen der konventionellen Neujahrsbeſuche haben ſich durch Abnahme von Karten zu Gunſten der
Kleinkinderſchule zu Darmſtadt entſchuldigt (bei den mit = bezeichneten Namen gilt die Entſchuldigung
auch bezüglich der Nichtüberſendung von Neujahrskarten):

Kfm. Anton. Regierungsrat Achenbach. Bezirksingenieur Amend.
Alex. Ackermann.; Oberſt Anſchütz. k Regierungsrat Ackermann.
Oberforſtdirektor Boſe. Oberpoſtkommiſſär Berchelmann. Herr u.
Frau General Bechſtadt. A. Bauſch. Frau A. Bauſch. Herz Boden=
heimer
. Frau Herz Bodenheimer. Sinton Bodenheimer. Frau Simon
Bodenheimer. Möbelfabrikant Bechtold. Frau Möbelfabrikant Bechtold.
Stadtverordneter H. Blumenthal. Geh. Juſtizrat Buchner
Frau
Hofweißbinder Beſt Wwe. Ortsgerichtsvorſteher Berntheiſel. Bau=
Unternehmer Berntheiſel. Hofjuwelier Backes. Hofſänger Bögel.
Regiſſeur Butterweck. Hofſchauſpielerin Berl. Hofſänger Bär. Ober=
Rechn.=Reviſor Betz. Rentner G. Braun. Landgerichtsrat Bonhard.
Stadtbaumeiſter Braden. Oberbuchhalter Beſt.= Dr. A. Brückner.*
Dr. Heinrich Becker. Dr. Hermann Birnbaum. Apotheker Beyer. Frau
Boſſe.k Dr. Bennighof und Frau.= A. Bergſträßer
Frl. Hofſchauſpielerin Cramer. Frau Steuerrat Ceßner.
Kfm. Dember. Stadtverordneter C. Diehl. Intendanturinſpektor
Dietz.k Diſtriktseinnehmer Dieter. Frl. Hofth.=Ballettmeiſterin Ditt=
mann
. Regiſſeur Dalmonico. Rentner Wilh. Diefenbach. Frl. In=
ſtitutsvorſteherin
Davidſon. Miniſt.=Reviſor Draudt. Reallehrer Dr.
Diehl.* Frl F. u. A. Dittmar. Oberverwalter Dettweiler.
Hberfinanzrat Emmerling. Stadtverordneter Ebert. Geheimer
Medizinalrat Eigenbrodt. Frl. K. Eckſtein.= Reſtaurateur W. Engelter.
Hofkonditor Fr. Eichberg. Ed. Eckert. Hofſchauſpieler Edward. Kammer=
ſaͤnger
Eilers. Frl. Hofſchauſpielerin Ethel. Fr. Hofſchauſpielerin
Eppert. A. Ensling Wwe.
L. Fiſcher. Frl. Marie Formhals. Intendanturſekretär Frank.
Kammerdirektor Fehr. Frau Fehr. Frl. L. Fehr. Frl. M. Fehr.
Kfm. E. Fuld. Hofſängerin Finkelſtein. Kammerſänger Feßler. Ober=
forſtrat
Frey. Direktiönsſekretär Fröhlich. Geheimerat Fink. Char=
lotte
Fey Wwe.= Hofweißbinder Fraͤnk.5 Afm. Ludw. Fröhlich.= Be=
triebsinſpektor
Friedrich.
Fräu General Gräcmann, Exc. Buchhalter Gerhardt. Uhrmacher
Göbel. Kanzleiinſpektor Gerhardt. Oberdomänenrat Grünewald. Präſi=
dent
Goldmann, Exc. Rentner Georg Germann. Stadtverordneter

Ganß. Oberſt Gerlach. Frl. A. u. L. Grimm. Kürſchner G. Gräff.
Seifenfabrikant Grodhaus. Möbelfabrikant G. Glückert. L. Gütlich.
P. Gräf. Hoftheater=Kaſſier Göbel. Hofänger Gillmeiſter.
Fräul.
Inſtitutsvorſteherin Amalie Grein. Hofprediger Grein. Kfm. Gaydoul.-
Baurat Geßner. Oberlandesgerichtspräſident Görz.: Frau S. Geuter
Wwe.; Georg Geuter./
Karl Hemmerde. Oberſtlieutenant Hauß. M. Hirſch. Fräul.
Henriette Heidte. Fabrikant C. Hochſtätter. Kfm. G. Heyl. Haupt=
mann
v. Heſſert. Kfm. Heyn. Major Hallwachs. Frau Major
Hallwachs. Prälat Habicht. Baumeiſter Harres.
Hofſchauſpieler
Hacker. Hofkavellmeiſter de Haan. Hofſchauſpieler Hanſen. Hofſänger
Hofmüller. Frau Garderobeverwalter Hieb. Kommerzienrat Hickler.
Afm. G. Hof. Frau Sophie Hof. Rentner Höhn. Brandverſich=Sekr.
Hechler. Finanzrat Hörr. Kfm. L. Hiob.* Quartiermeiſter Hechler.
Dr. Wilh. Hüffel. Dr. O. v. Herff. Dr. Arthur Hoffmann.: Buch=
händler
Carl Hoffmann aus Leipzig.= Frau Lina Hoffmann, geb.
Walz.k Augenarzt Dr. Hoffmann Frl. Helmsdörfer= Adolph Hügel.
Friederike Hügel.; Oberſteuerdirektor Dr. Hügel.* Rechtsanwalt Heu=
mann
.: Friedr. Heißner. Turnlehrer Hofferberth.
Rentner Jacobi. Rentner Auguſt Johannſen. Brüder Jungmann.=
Frl. W. Jordis. G. Jordis. Frl. A. Jonghaus. Frl. L. Jonghaus.
Frl. Sophie von Knöpfler. Rentner Kaſt. Frl. Kaſt. Schirm=
fabrikant
van den Kerkhoff. Frl. A. Kraus. Frau Eliſe Kleber. Uhr=
macher
Karp Kfm. Kayſer. Philipp Köhler. Hofſchauſpieler Knispel.
Hoftheater=Maſchinenmeiſter Kranich. Muſikdirektor Keiſer. Dr. med.
Kolb. Metzgermeiſter Knöß. Rentner Krauſe. Hofmaler Kröh.
Stadtrechner Kriegkä L. Klunk.
Oberrechnungsrat Lorbacher: Stadtverordneter Lauteſchläger. Stadt=
verordneter
H. Lehr. J. P. Leuthner. Hofſängerin Fräul. Loiſinger.
Dr. J. Lipp, prakt. Arzt. Dr. Leydhecker, prakt. Arzt. Oberkonſiſtorial=
rat
Linß.= Miniſterialſekretär Linß. Lieutenant Locher.* Dr. Carl
Lindt.*
Rentner Maurer. Direktor Maurer; Präſident Müller. Direktor
Michell. Sekondelieutenant Morneweg. L. B. Müller. Forſtmeiſter

[ ][  ][ ]

N6
Muhl. Frau Kommerzienrat Merck. Wilhelm Merck. Frau Lina
1½ Merck. Stadtverordneter C. Müller. Stadtverordneter H. Müller.
Dr. A. Moldenhauer. Hoftheater=Tapezier Müller. Hoftheater=Beleuch
u tungsinſpektor Meißner. Hofſchauſpieler Mickler. Regiſſeur Mayr.
Kammerſängerin Mayr=Olbrich. Kanzleirat Mendel. Kaufmann W.
Manck. Rentner G. Müller. Bäckermeiſter L. Müller. Rentner
k L. Müller. Frau A. Maurer. Fräul. E. Maurer. Hauptmann
Fr. Maurer. Ingenieur Müller.; Profeſſor Marx.; Dr. med. Friedr.
Maurer.s Dr. Paul Müller. Geh. Oberbaurat Dr. Müller und Frau.
Fräul. A. v. Muralt. Dr. Louis Merck.= Rechnungsrat Metzler Wwe.
.
Stallmeiſter Namendorf. Hofkonzertmeiſter Niederhof. L. Nick.
Frl. Nievergelder.: Frl. Marie Neukäufler; Medicinalrat Dr. Neid=
hardt
. Frau Emilie Nick.
Oberbürgermeiſter Ohly.*
l
W. Praſſel. Hofoptikus Pfersdorf. Hoftheater=Hausverwalter
Pfersdorf.
Ober=Rechnungs=Probator Petry. Oberlandesgerichtsrat
Piſtor.* Frl. Auguſte Pfannmüller.: Frau Dr. Pöhn. Bankdirektor

Parcus.: Buchhändler A. Pfeiffer.; Herrman Petich. Frau Adele
Petſch. Rittmeiſter Peerrot. Oberlandesgerichtsrat Pfannmüller. Ober=
baurat
Pfarrer.
Generalarzt Dr. Rebentiſch. Hauptmann von Rotsmann. Major
C. Riedel. Banquier Hermann Reichenbach. Frau Miniſterialrat Reuling.
= Frau Apotheker Reuling. Hofgerichtsrat Neuling. Diviſionsgeneralarzt
V.
Dr. Reuling. Dr. phil. Röll.= Stadtverordneter C. Ritſert. Roſen=
k
thal. u. C. Forſtmeiſter A. Reiß. Hofſängerin Roth. Beigeordneter Ried=
1
linger. Renfner G. P. Römer.
Stadtpfarrer Ritſert. Ruths, Wtw.
des Hofzimmermeiſters. Zimmermeiſter Ruths. Betriebskontroleur
Römer. Regiſtrator Reuting. Familie Ludw. Reinhardt. Frl. Hof=
ſchauſpielerin
Rau. Rudolf Ramſpek und Frau.x Buchhalter G. Roth.
Oberſtlieutenant v. Sanders. Staalsarchivar v. Schenk zu Schweins=
berg
. Hauptmann Selzam. Frl. Antonie Stoltz. G. Schneider. L.
Schneider. Th. Schneider. Neallehrer Dr. Schäffer. Frau Valerie

Schwab, Frankfurt. Gottfr. Schwab. Guſtav Schmitz. Hoftheatermaler
Schlegcl. Hoftheater=Kaſſier Schneider. Regiſſeur Steude. Frl. Hof=

254
3225
Sngerin Simony. Oberrechnungs=Probator Schenk. Frau Scheerer, Ww.
Major a. D. Schenck. Freifrau v. Schenk=Hermannſtein. Rentner F.
Schröder. C. Stempel. Inſtituisvorſteher Th. Stamm. Kanzleirat i. P.
Scheiff. Amtsrichter Schäfer. Landgerichtsrat Scriba. Domänenrat
Strein. Geh. Oberdomänenrat Schenck. C. C. Sachtleben; Sekretär
C. Stimmel.* Hauptmann Frhr. v. Schenk zu Schweinsberg.= Freifrau
Luiſe v. Schenk zu Schweinsberg.; Kreisrat Frhr. v. Schenk zu Schweins=
F=
berg
. Rector Schweisgut.: Amtsrichter Seibert.; Hoſpitalmeiſter
Seemüller. Banquier Ferd. Sander. Frau Adelheid Schwab. Frau
Anna Schwab. Frl. Johanna Schwab. Frl. Marie Schwab. Wilhelm
Schwab, sen. Wilh. Schwab II. Gottfr. Schwab II. Buchhändler
Schlapp. Frau Kaufmann Schloſſer. Generalagent Schenk. Kaufmann
C. Schmidt. Seifenjabrikant Friedr. Schmitt.: Dr. Schröder. Kaſſier
Schüttler. Miniſterialrat und Oberſtaatsanwalt Schlippe.; Rentner
Scharff.;
Adolf Trier. Frau Adolf Trier. Theodor Trier. Frau Theodor
Trier. Oberſt Trautvetter. Möbelhändler Trier. Profeſſor Dr. Thiel.
Frau Profeſſor Thiel.: Dr. Carl Tenner.*
Dr. Unverzagt.
Frau Hofſilberwarenfabrikant Vietor. Stadtverordneter Vogel.
Major v. Weſtrell. Gaſthalter L. Wiener. Kommerzienrat Wolfs=
kehl
, Frankfurt. Hofjuwelier Wondra. Hofſchauſpieler Wagner. Hof=
theaterſekretär
Winter. Frau Oberſt v. Willich. Geheimerat v. Willich.
A. Wunderlich. Poſtſtallmeiſter Wiener Wwe. Metzgermeiſter Wörner.
Hofſteinmetz C.-Wagner. Steuerrat Weigel. Ferd. Wittich. Rud.
Wittich. Profeſſor v. Willmann.; Carl Watzinger. Major Weyland.
Stadtverordneter Franz Weber. Oberlieutenant Werle. Geheimerat
Winter. Kaufmann C. Will. Frau Geheimerat Winter. Kreisbau=
meiſter
Wießell. Buchhändler Waitz. Stadtverordneter O. Wolfskehl.
Generalmajor, Hofmarſchall v. Weſterweller Exc. Profeſſor Wagner.
Kreisſchulinſpektor Wagner. Intendanturſekretär=Aſſiſtent Wünning.!
Miniſterialprotokolliſt Zuckmayer.; Robert v. Zangen.= Stabs=
veterinärarzt
Dr. Zimmer.; Handſchuhfabrikant Zorn.: Hofvergolder
Zaun.

Politiſche Reberſicht.
Darmſtadt, 31. Dezember.
Deutſches Reich. Zum Regierungsjubiläum des Kaiſers als
König von Preußen werden in Berlin die deutſchen Botſchafter in
Paris, London und Wien erwartet. Dies alſo iſt der eigentliche
Zweck der Reiſen des Grafen Hatzfeldt und des Grafen Münſter
obſchon ſelbſtverſtändlich die anweſenden Botſchafter Beſprechung
der ſchwebenden politiſchen Fragen mit dem Reichskanzler halten
werden. Auch die landſäſſigen Fürſten werden nahezu vollzählig
zu dem Jubiläum kommen und mit ihnen eine große Zahl Fremder
von Auszeichnung. Schon jetzt iſt in den Gaſthöfen erſten Ranges
für dieſe Zeit Wohnung nicht mehr verfügbar.
Der Großherzog und die Großherzogin von Baden werden in
Begleitung ihrer beiden Söhne, des Erbgroßherzogs, der mit ſeiner
jungen Gemahlin zum Beſuch bei den herzoglich naſſauiſchen Herrſchaften
in Königſtein weilt, und des Prinzen Ludwig, der ſeinen Weinachts=
urlaub
in Karlsruhe zubringt, ſich unmittelbar nach Neujahr nach
Berlin begeben, um dort der Feier des Regierungsjubiläums des
Kaiſers und Königs beizuwohnen.
In Berlin verlautet mit großer Beſtimmtheit, Fürſt Bismarck
habe dem Kaiſer am Freitag über das Branntweinmonopol Vortrag
gehalten und das preußiſche Staatsminiſterium habe ſich bereits
damit beſchäftigt; bekanntlich ſoll, entſprechend dem Vorgang bei dem
Tabakmonopol, auch das Spiritusmonopol als Antrag Preußens an
den Bundesrat gelangen.
Gegenüber den Behauptungen der deutſch=freiſinnigen Preſſe
erklären die Berliner Politiſchen Nachrichten: daß das Brannt=
wein
=Monopol, wie es von der Regierung projektiert werde, gerade
eine beſondere Nückſicht auf die kleineren Brennereien genommen
habe. Dies Moment habe vornehmlich die Verſtändigung mit den
ſüddeutſchen Regierungen ſehr erleichtert.
Es verlautet in Berlin, Kaiſer Alexander von Rußland ſei
wenig geneigt zur perſönlichen Verſtändigung mit dem Fürſten von
Bulgarien, wenngleich eine diplomatiſche Aktion Rußlands zur
Herſtellung der Union zu erwarten ſei.
Zwiſchen Berlin und Madrid iſt eine Verſtändigung dahin er=
folgt
, daß die Veröffentlichung der Entſcheidung des Papſtes in der
Karolinenfrage, ſowie die Wahl des Zeitpunktes dieſer Veröffentlichung
aus politiſchen Rückſichten der ſpaniſchen Regierung überlaſſen bleibt.
Das neuerdings in Erinnerung gebrachte Geſetz über die Be
zeichnung des Feingehalts von Gold= und Silberwaren und die
Verordnung über den Stempel, durch welchen dieſe Bezeichnung
ausgedrückt werden ſoll, tritt erſt in zwer Jahren, am 1. Januar 1888,
in Kraft.
Das alte Jahr geht zur Neige und bald wird die Morgen=
ſonne
des neuen Jahres ihren erſten verjüngenden Strahl auf die
Erde werfen. Wie man nun ſchon im bürgerlichen Leben an der
Scheide zweier Jahre nochmals den Blick in die Vergangenheit
verſenkt, ſo läßt auch der Politiker noch einmal die Ereigniſſe des
vergangenen Jahres Nevue paſſieren und zieht ſo gleichſam das
politiſche Facit desſelben. Was den allgemeinen Charakter des

Jahres 1885 anbelangt, ſo hat dasſelbe glücklicherweiſe keine ver=
heerenden
, welterſchütternden Ereigniſſe gebracht, von denen die
Menſchheit im großen und ganzen ſchmerzlich berührt worden wäre.
Wohl leuchtete auch in dem vergangenen Jahre die Kriegsfackel an
ſo mauchen Punkten des Erdballs, der Südoſten unſeres Weltteils
ſelbſt war noch vor kurzem der Schauplatz blutiger Kämpfe zwiſchen
zwei ſtammverwandten Völkern. Dennoch muß mit Befriedigung
konſtatiert werden, daß es gelungen iſt, feindliche Zuſammenſtöße
zwiſchen den maßgebenden Nationen Europas zu verhüten und dies
iſt nicht zum geringſten ein Verdienſt der Friedenspolitik des Deut=
ſchen
Reiches. Die Weltſtellung unſeres großen Vaterlandes machte
ſich auch im Jahre 1885 in den erfolgreichen Bemühungen der Reichs=
regierung
, den zwiſchen Rußland und England wegen der afghani=
ſchen
Grenzfrage drohenden kriegeriſchen Konflikt zu verhüten, be=
merklich
und im weiteren iſt die im Gange befindliche friedliche
Löſung der jüngſten Orientwirren offenbar das Werk der deutſchen
auswärtigen Politik. Mit Stolz und Bewunderung blicken wir
daher auf das ehrwürdige Oberhaupt des Reiches, auf Kaiſer
Wilhelm, welcher mit Unterſtützung ſeines Kanzlers des verant=
wortungsreichen
Amtes an der Spitze Deutſchlands ſo ſegensvoll
weiter waltet und mit Dank gegen die göttliche Vorſehung erkennen
wir es an, daß der greiſe Schirmherr des Reiches ſich noch wahr=
haft
bewundernswürdiger geiſtiger und körperlicher Friſche erfreut.
Allerdings litt der kaiſerliche Herr wiederholt an Unpäßzlichkeiten,
doch zogen dieſelben keine ernſteren Folgen nach ſich, zumal da die
altgewohnten Badekuren in Ems und Gaſtein auch diesmal von
günſtiger Wirkung waren. In letzterem Orte fand anläßlich der
Anweſenheit Kaiſer Wilhelms deſſen traditionelle Begegnung mit
dem öſterreichiſchen Herrſcher ſtatt, die aufs neue das innige Freund=
ſchaftsverhältnis
zwiſchen den beiden Monarchien dokumentiert.
Schmerzlich berührt wurde Kaiſer Wilhelm durch das Hinſcheiden
ſeines Neffen, des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, den ein
jäher Tod im kräftigſten Mannesalter dahinraffte, und in welchem
das deutſche Heer einen ſeiner hervorragendſten Führer betrauert.
Auch andere bewährte Waffengenoſſen des greiſen Monarchen
ſind im Jahre 1885 aus dem Leben geſchieden; ſo Prinz Auguſt
von Württemberg, General Vogel von Falkenſtein und Feld=
marſchall
Freiherr von Manteuffel, der Statthalter von Elſaß
Lothringen. Zu ſeinem Nachfolger auf dieſem ſchwierigen Poſten
wurde Fürſt Hohenlohe, der bisherige deutſche Botſchafter in Paris,
ernannt, eine Wahl, welche man nur als eine höchſt glückliche
bezeichnen darf. Ebenſo muß man die Wahl des Prinzen Albrecht
von Preußen zum Regenten von Braunſchweig als eine durchaus
treffliche betrachten und hat hiermit die vielbeſprochene braun=
ſchweigiſche
Erbfolgefrage ihre vorläufige Löſung gefunden.
Von anderen hervorragenden Begebenheiten auf dem Gebiete
der inneren deutſchen Politik iſt vor allem das Doppeljubiläum des
Reichskanzlers Fürſten Bismarck hervorzuheben, welches der Fürſt
am 1. April 1885 feierte, indem er an dieſem Tage unter allge=
meinſter
Teilnahme der deutſchen Nation neben ſeinem 70. Geburts=
tage
ſein 50jähriges Dienſtiubiläum beging. Wahlen zu den ge=
ſetzgebenden
Körperſchaften wurden in Preußen, Sachſen und Baden
847

[ ][  ][ ]

R. 254
3226

vorgenommen, welche indeſſen in der bisherigen Zuſammenſetzung
der Landtage der beiden erſteren Staaten keine weſentlichen Ver=
änderungen
ergaben, dagegen ſicherten ſie im badiſchen Landtage
der nationalliberalen Partei die unbedingte Mehrheit.- Zum Teil
ſehr wichtige Ergebniſſe zeitigten die Reichstagsverhandlungen, we=
nigſtens
in der letzten Hälfte der vorigen Seſſion, denn es wurden
- wenngleich vielfach erſt nach ſtürmiſchen Debatten - die
Vorlagen über die Erhöhung der Vieh= und Getreidezölle,
über die Einrichtung überſeeiſcher Poſtdampferlinien, der be=
rühmte
zweite Direktorpoſten im Auswärtigen Amte, der Etat für
Kamerun, dann der neue Zolltarif im Ganzen, endlich noch die
Novelle zum Unfallverſicherungsgeſetz und das Börſenſteuergeſetz
genehmigt. Die Reichsregierung konnte alſo mit dem Verlaufe die=
ſer
Seſſion im Ganzen zufrieden ſein; dagegen ſind von der neuen
Seſſion des Reichstages, welche am 19. November ihren Anfang
nahm, noch keine beſonderen Leiſtungen zu verzeichnen. - Bezüglich
der kirchenpolitiſchen Angelegenheiten iſt die Ernennung des Biſchofs
von Ermeland, Dr. Krementz, zum Erzbiſchof von Köln zu regi=
ſtrieren
und kann man in der Wiederbeſetzung des erzbiſchöflichen
Stuhles von Köln einen erfreulichen Beweis für die ſich allmählich
vollziehende Annäherung zwiſchen Preußen und dem Vatikan er=
blicken
.
Was die ausw. Angelegenheiten des Deutſchen Reiches anbelangt,
ſo macht ſich auch hier der eminente Friedenszug in der deutſchen
Volitik bemerklich. Dieſe Friedensliebe Deutſchlands ließ ſich auch
in der Verwickelung mit Spanien wegen der Karolinen=Inſeln er=
kennen
; trotz aller Provokationen von Seiten Spaniens bewahrte
das mächtige Deutſchland ſeine Ruhe und Mäßigung, und hierdurch
iſt es denn auch unter der vom Fürſten Bismarck angerufenen Ver=
mittelung
des Papſtes gelungen, die ſo viel Staub aufwirbelnde
Karolinenfrage in einer für beide beteiligten Parteien gleich befrie=
digenden
Weiſe zu löſen. Im übrigen laſſen unſere Beziehungen
zu allen Staaten nichts zu wünſchen übrig und dies kam auch der
Weiterentwickelung der deutſchen Kolonialpolitik zu Gute. An ver=
ſchiedenen
neuen Stellen Weſt= und Oſtafrikas und der Südſee
(Marſchallinſeln) wurde die deutſche Flagge gehißt; hoffentlich wer=
den
fernere blutige Ereigniſſe, wie die Tage der Negerempörung in
Kamerun, auf den Blättern unſerer Kolonialgeſchichte nicht weiter
zu verzeichnen ſein und iſt hierfür die friedliche Auseinanderſetzung
mit dem Sultan von Zanzibar eine nicht geringe Bürgſchaft.
Von ſonſtigen bemerkenswerten Begebenheiten ſind noch die Kongo=
Konferenz und der internationale Telegraphen=Kongreß in Berlin
zu verzeichnen.
Trotz der unläugbaren Erfolge, welche die kaiſerliche Politik
auch in dem letzten Jahre nach Innen wie nach Außen aufzuweiſen
hatte, wogt dennoch der Kampf der Parteien bei uns weiter und
reider läßt ſich nicht abſehen, ob und wann dieſer Kampf einmal
in gemäßigtere Bahnen einlenken wird. Doppelt erfreulich iſt es
darum, zu ſehen, daß wenigſtens alle Parteien - vielleicht von den
Vertretern der roten Internationale abgeſehen - mit gleicher Liebe
und Verehrung zu dem greiſen Oberhaupte des Reiches empor=
ſchauen
und die bevorſtehende Feier des 2jährigen Regierungsjubi=
läums
von Kaiſer Wilhelm als König von Preußen wird allen pa=
triotiſchen
Deutſchen Gelegenheit geben, einmal diespolitiſchen Mei=
nungsverſchiedenheiten
zu vergeſſen und ſich in dem Gefühle der
Verehrung für den ruhmgekrönten erſten Kaiſer des neugeeinten
Deutſchlands zuſammenzufinden.
Heſterreich=Angarn. In Wiener diplomatiſchen Kreiſen ver=
lautet
, daß General Kaulbars am 30. d. auf beſondere Berufung
von Wien nach Petersburg abreiſt. Zwiſchen ihm und dem Fürſten
Alexander fanden in Pirot am 20. und 21. Dezember Verhand=
lungen
ſtatt, denen der ruſſenfreundliche Armeebefehl folgte. Die
angebahnte Annäherung mit dem Zaren dürfte daher bald einen
praktiſchen Erfolg aufweiſen.
Da weder Serben noch Bulgaren mit der Friedensverhandlung
beginnen, keine Bevollmächtigten ernennen und auch über den Ort
ſich nicht einigen, ſo glaubt man in Wien an die Notwendigkeit
eines neuen Kongreſſes der Großmächte. In der Militärkommiſſion
wurde Sofia als der Ort der Friedensverhandlung vorgeſchlagen,
jedoch auf Einſpruch eines Vertreters (nicht des öſterreichiſchen)
wurde die Frage der unmittelbaren Verſtändigung der Kriegführen=
den
überlaſſen. Wie nun verlautet, wollen weder die Serben auf
bulgariſchem, noch die Bulgaren auf ſerbiſchem Boden verhandeln.
Man ſpricht davon, daß die Großmächte die rumäniſche Stadt
Krajova vorſchlagen dürften.
Am 26. Dezember verſchied in Wien der Generalprokurator
am Kaſſationshof und frühere Juſtizminiſter im liberalen Kabinet
Auersperg, Dr. Glaſer. Mit dem jäh aus einer höchſt verdienſt=
vollen
Wirkſamkeit Dahingerafften iſt ein hervorragender Reprä=
ſentant
der liberalen öſterreichiſchen Verfaſſungsepoche wie eines der
ausgezeichnetſten Mitglieder der geſamten deutſchen Juriſtenwelt
zu Grabe getragen worden. In letzterer wie in der ehemaligen
öſterreichiſchen Verfaſſungspartei wird man die Lücke, welche der
Tod Dr. Glaſers geriſſen, ſchmerzlich empfinden.
Jrankreich. Am 29. vormittags fand ein Miniſterrat ſtatt. Die
Mehrzahl der Miniſter, beſonders Freyeinet und Goblet, erſuchten

Briſſon aufs dringendſte, er möge die Regierung weiterführen. Auch
Grevy hat ſich lebhaft dafür verwandt, indem er darauf hinwies, daß
das Miniſterium keinen parlamentariſchen Mißerfolg erlitten habe.
Bis jetzt hat Briſſon ſein Entlaſſungsgeſuch noch nicht zurückgenommen;
Grevy bat ihn, die Angelegenheit nochmals zu überlegen, und hat ſich
geweigert, das Geſuch anzunehmen. Den Pariſer Abendblättern vom
29. zufolge beſteht Briſſon auf ſeiner Demiſſion. Freyeinet ſoll eine
Neubildung des Kubinets ablehnen.
Die Vorgänge bei der Wahl des Präſidenten in Verſailles am
28. werden ſelbſt von der offiziöſen Korr. Havas; als ſcandalös
bezeichnet; ſie leitet ihren Bericht mit folgenden Worten ein: Der heute
in Verſailles zuſammengetretene Kongreß zur Ernennung des neuen
Präſidenten der Republik hat mehr als eine Stunde lang eher einer
Rauferei von Gaſſenjungen als einer Nationalverſammlung ähnlich
geſehen. Der Tumult, wobei wieder natürlich de Caſſagnac und
Baudry d’Aſſon die Hauptrolle geſpielt haben, war unbeſchreiblich.
Die Mitglieder der Rechten wollten die Tribüne erſtürmen, um eine
Erklärung zu verleſen, worin die heutige Verſammlung als ungeſetzlich
bezeichnet und die Vertagung des Kongreſſes gefordert wird, bis die
durch Ungiltigkeitserklärungen entſtandenen Lücken ausgefüllt ſein
würden. Michelin, von der äußerſten Linken, wollte einen Antrag
durchſetzen, wonach der Kongreß auseinandergehen und eine kon=
ſtituierende
Verſammlung ernannt werden ſollte. Die Ordner mußten
mit vieler Mühe die Zugänge der Tribünen gegen die Anſtürmenden
ſchützen.: Bei der endlichen Verkündigung Grevy's als gewählter
Präſident für weitere 7 Jahre, rief Caſſagnac; Laſſen ſie ihn ein=
balſamieren
! Ein darauf entſtehender Fauſtkampf zwiſchen 2 De=
putierten
konnte nur dadurch beendet werden, daß die Ordner die
Kämpfer auseinanderriſſen!
Die Neuwahlen der Departements an Stelle der für ungiltig
erklärten ſind auf den 17. Januar feſtgeſetzt.
Engkand. Ueber neuere Entſchließungen des Kabinetts Salis=
burhs
meldet ein Telegramm aus London: Zwiſchen der Kon=
ſtituierung
des Unterhauſes und den eigentlichen Seſſionsgeſchäften
wird keine Pauſe eintreten. Die Regierung ſieht ihren Sturz durch
eine Vereinigung der Liberalen und Parnelliten voraus und will
denſelben beſchleunigen, um ſofort die Auflöſung des Parlaments
zu verkündigen, welche ſie dadurch rechtfertigen wird, daß das ge=
genwärtige
Unterhaus nach einem Programm gewählt ſei, welches
Home=Rule verwarf. Alle der Regierung naheſtehenden Journale
äußern ſich heute in dieſem Sinne.
Nach in London eingelaufenen Meldungen ſollen in Rußland
außerordentliche Rüſtungen vorgenommen werden.
Italien. Der preußiſche Geſandte von Schlözer wurde am 28.
vom Papſte empfangen.
Spanien. Aus Madrid wird von Zwiſtigkeiten im Schooße
der königlich ſpaniſchen Familie gemeldet und auf Differenzen zwi=
ſchen
der Königin=Wittwe und Jſabella II. hingedeutet.
General Blanco, Militärchef des königlichen Hofes iſt zur
Jubiläumsfeier des Kaiſers Wilhelm nach Berlin abgereiſt.
England hat nunmehr der deutſch=ſpaniſchen Konvention, welche
die Souveränetät Spaniens auf den Karolinen= und Palaos=Inſeln
anerkennt, ſeine Zuſtimmung gegeben. In wenigen Tagen wird
zwiſchen den Kabinetten von London und Madrid ein Vertrag un=
terzeichnet
werden, welcher dem engliſchen Handel die nämlichen
Vorteile wie dem deutſchen einräumt.
In Marbella bei Malaga ſind vom 13.- 22. Dezember 97 Er=
krankungen
an Cholera, darunter 29 mit tötlichem Ausgang, vor=
gekommen
.
Auhkand. Die Regierung hat einen neuen Schritt zur Ruſſi=
ſizierung
des Deutſchtums in den Oſtſeeprovinzen gethan. Wenig=
ſteus
wiſſen die Petersburger Blätter zu melden, daß die Regierung
beſchloſſen hat, die lutheriſchen Parochial= und Landgemeindeſchulen
Livlands, ebenſo wie die lutheriſchen Dorf=Volksſchulen und Lehrer=
Seminare Eſthlands und Kurlands dem Miniſterium für Volks=
aufklärung
unterzuſtellen. Dieſe Maßregel bedeutet einfach, daß die
deutſche Jugend der Oſtſeeprovinzen dem Ruſſentume in die Arme
getrieben werden ſoll.
Die Regierung erließ ein Rundſchreiben an die Redaktionen,
welches alle Berichte über den Bau militäriſcher Eiſenbahnen, über
Truppenverſchiebungen und militäriſche Veränderungen verbietet.
Nur dem amtlichen Blatte des Kriegsminiſteriums ſteht das Recht
ſolcher Veröffentlichungen zu.
Einer Bukareſter Nachricht entgegen erklärt das Journal de
St. Petersbourg; daß von einer Sendung des ruſſiſchen Generals
Voicikow nach Soͤfia keine Rede geweſen ſei.
Herbien. In Belgrad will vor Abwicklung der Friedensfrage
durch Garaſchanin niemand das Miniſterium übernehmen. Nur
wenn der Friede ſcheitert, was nicht ausgeſchloſſen, würde ein Coa=
litionsminiſterium
zu neuer kriegeriſcher Thätigkeit gebildet werden,
worin die radikale Partei, welche ſich bisher ſehr lohal bewieſen
hat, jedenfalls vertreten ſein würde. Der Fürſt von Montenegro
hat freundliche Beziehungen zu König Milan angebahnt, um im
Stammesintereſſe dem drohenden bulgariſchen Uebergewicht zu be=
gegnen
.
Coppten. Die Lage der britiſchen Truppen im Sudan wird

[ ][  ][ ]

als etwas kritiſch betrachtet. Dem Vernehmen nach beſitzt die eng=
liſche
Regierung Informationen, daß in Untereghpten der Vorſtoß
der ſudaneſiſchen Aufſtändiſchen die größte Beſorgnis verurſacht und
daß Schutzmaßregeln gegen eine Erhebung des unzufriedenen Teiles
der Bevölkerung im eigentlichen Egppten getroffen werden münen.
Die britiſchen Streitkräfte in Kairo und Alexandrien ſind ſtark ge=
nug
, um einen derartigen Aufſtand zu bewältigen. Aber ſollte es
nöthig ſein, einen Teil der Garniſon von Unteregypten für Opera=
tionen
gegen die Araber zu verwenden, ſo würden Verſtärkungen
notwendig ſein, und dieſe ſollen, wie es heißt, ohne Verzug abge=
ſandt
werden.
Die Provenienzen von Trieſt werden einer ärztlichen Unter=
Uchung unterworfen.

M 254

3227

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 31. Dezember.
- Se. Hoheit der Prinz Nicolaus von Naſſau und der Graf
von Altenkirchen ſind am Dienstag zu Beſuch bei Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog hier eingetroffen und im Neuen Palais
abgeſtiegen.
In Anweſenheit Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin
Victoria und J. D. der Frau Prinzeſſin Battenberg, welche
mit Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Irene das Protektorat
zu übernehmen geruht haben, konſtituierte ſich geſtern ein Komite,
welches für die Beſchaffung von weiteren Mitteln zur Errichtung
einer Anſtalt für verwahrloſte Kinder demnächſt einen Bazar
zu veranſtalten beabſichtigt.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz vom 28. November l. J. wurde der Hilfsgerichtsſchreiber
H. Zimmermann zu Worms zum Hilfsgerichtsſchreiber bei Großh.
Amtsgericht Mainz - der Gerichtsſchreiber=Aſpirant F. Ph. Frenz
zu Mainz zum Hilfsgerichtsſchreiber am Großh. Amtsger icht Mainz
- und der Gerichtsſchreiber=Aſpirant J. Schubert zu Worms
zum Hilfsgerichtsſchreiber am Großh. Amtsgericht Worms beſtellt.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Sonntag, 3. Januar: Die Hugenotten! Dienstag, 5. Jan.: Die
Goldprobe'. Komödie in 5 Akten von Augier und Sandeau (neu).
Donnerstag, 7. Jan.. Poſtillon von Lonjumeau'. Freitag, 8. Jan.
Emilia Galotti (neu einſt.).
8 Wie ſeit einem Jahrzehnt wird in dieſer Saiſon auch wieder ein
Konzert für die hieſigen barmherzigen Schweſtern abgehal=
ten
werden. Es hat ſich dasſelbe unter den regelmäßig wiederkeh=
renden
Wohlthätigkeitskonzerten hieſiger Stadt als wohl berechtigt
eine bleibende Stelle errungen. Da die Bedürftigkeit auf Seiten
der Schweſtern fortdauert und Künſtler ſowie Publikum zum Zu=
ſtandekommen
und zu einem günſtigen Reſultat bisher ſtets beige=
tragen
, ſo wird es auch dieſesmal nicht fehlen. Früher wie ſonſt
iſt der Termin für das Konzert gelegt, da einer der erſten Montage
im Februar dafür in Ausſicht genommen iſt. Die weiteren näheren
Angaben werden zur Zeit erfolgen.
2 Am Dienstag Nachmittag verhaftete die Schutzmannſchaft
einen Kellner aus Weinheim, welcher einem Bäcker auf dem Marien=
platz
, bei welchem er gebettelt, zehn leere Mehlſäcke aus dem Haus=
gang
entwendet hatte. Weiter wurden verhaftet ſieben Perſonen
wegen Bettelns und Landſtreicherei, drei wegen Obdachloſigkeit und
zwei, welche ſich über ihre Militärverhältniſſe nicht auszuweiſen
vermochten, ſowie ein Burſche aus Zwingenberg, welcher bei einem
hieſigen Rentner verſchiedene Kleidungsſtücke ausgeſchwindelt hatte.
Während der Weihnachtsfeiertage wurde einem hieſigen Bäcker=
meiſter
eine in dem Zimmer neben dem Verkaufslokal geſtandene
ſteinerne Sparbüchſe, in welcher ſich ca. 40 M. befanden, zerſchla=
gen
und das Geld bis auf 3 M. entwendet. Gelegentlich einer
Tanzmuſik in Beſſungen kam einem Arbeiter eine ſilberne Cylinder=
Uhr abhanden. Gegen einen Sackträger, welcher einem Wirt in
der Obergaſſe abſichtlich mit dem Fuße eine Erkerſcheibe zertrüm=
merte
, iſt Anzeige erhoben worden.
Am Mittwoch Morgen ver=
haftete
die Polizei einen Burſchen aus Winterkaſten, welcher ſich
bei hieſigen Wirten unter falſchem Namen einlogierte und Zech=
prellereien
verübte.
Vor Kurzem wurde in einem von der in Regensburg er=
ſcheinenden
Laubhütte; gebrachten Artikel mit Recht die Behaup=
tung
aufgeſtellt, Fürſt Alexander von Bulgarien folge in Betreff
einer wohlwollenden Haltung den Juden gegenüber den Traditionen
ſeiner Ahnen, und wird uns daſelbſt als Beleg hierzu ein recht
draſtiſches Beiſpiel vom Großherzog Ludwig I. erzählt. Einſender
dieſes iſt in der Lage, ähnliches vom Großherzog Ludwig II. be=
richten
zu können. Hier lebte ein, auch in weiteren Kreiſen berühmter
Muſiker Herz (H. H.). Jahrzehnte hindurch war er Dirigent der
Hofball=Muſik. Früher pflegten Hofbälle manchmal im Schloß
Kranichſtein oder auch auf dem Karlshof abgehalten zu werden,
und zwar faſt jedesmal Samstags abends. Nun war Herr Herz
zwar ein aufgeklärter Mann, der einer freieren Anſicht über das
Judentum huldigte, dennoch aber beobachtete er die hergebrachten
üdiſchen Sitten und Gebräuche und demgemäß auch die Sitte, am
Sabbath nicht zu muſizieren, zumal in ſeiner Truppe noch mehr

jüdiſche Muſiker mitwirkten. Das war dem Großherzog Ludwig II.
wohl bekannt, daher ließ er, die religiöſen Anſchauungen anderer
ſchonend, nicht eher den Ball beginnen als bis nach Ausgang des
Sabbaths d. h. bis der Tag vorüber und die Nacht eingetreten
war. Als Zeichen hiervon galt es, wenn 3 Sterne am Himmel
ſtanden, d. h. ſichtbar waren. Der Großherzog ging öfters an3
Fenſter, ſuchte die 3 entſcheidenden Sterne zu erſpähen, und erblickte
er ſie, ſo kam er mit gewohnter Liebenswürdigkeit und Herablaſ=
ſung
herbei und ſprach: Herr Herz, man darf anfangen, es ſtehen
dre: Sterne. Selbſtverſtändlich hat die anweſende Ballgeſellſchaft
jedesmal dieſen Moment mit Freuden hegrüßt.
M.
In der Reſtauration Schmitz finden Donnerstag abend
8 Uhr und am Neujahrstag um 4 und um 8 Uhr Konzerte der
Konzertſängerin und Zitherſpielerin Aurora Södermann aus Schwe=
den
und der Streich= und Schlagzither=Virtuoſion Eliſe Moſer ſtatt.
Sprendlingen, 29. Dez. Mit Ende September iſt hier ein
amerikaniſches Trabergeſtüt entſtanden. Es haben einige Frank=
furter
Herren mit nicht unbedeutenden Koſten zwei amerikaniſche
Traberhengſte und zehn Stuten aufgeſtellt. Sämtliche Thiere ſind
allerbeſter Abſtammung und der erſte Vertreter des neuen Geſtüts
iſt ein großer Rapphengſt, Alexander, welcher die engliſche Meile in
2 Min. 19 Sec. trabt und in Amerika (Rocheſter) eim Jahre 1882 das
große Hengſt=Wettfahren im Werte von 10000 Dollars (M. 42100)
gegen ſieben Mitbewerber gewann. Der andere Heugſt, Poung
Amber, iſt erſt 4½ Ihre alt, braun und von beſtem amerikauiſchen
Traberblut; ſein Vater iſt Amber, welcher ſich in den letzten Jahren
faſt alle erſten Preiſe auf der Wiener Trabrennbahn errang und
einen Record von 223½ hat. Wie wir erfahren, geht die Abſicht
der Beſitzer dahin, vor allem die Züchter aus ihrem Freundes= und
Bekanntenkreiſe zu veranlaſſen, ihre Zuchtſtuten von dieſen Traber=
hengſten
decken zu laſſen, und ſo liegen denn ſchon für nächſtes Früh=
jahr
von einigen befreundeten ungariſchen Hüchtern Anmeldungen
ür acht Stuten vor, während noch eine ziemliche Anzahl aus der
Nähe Frankfurts erwartet wird. Man will in Mariahall, ſo iſt der
Name des neuen Geſtüts, nicht mehr als 30 Stuten im nächſten
Frühjahr annehmen, da beide Hengſte auch für die Rennbahn vor=
bereitet
werden. Alle Züchter, welche nach zweckmäßigen Grund=
ſätzen
ihren Pferdebeſtand veredeln und leiſtungsfähiger machen
wollen, haben alſo hier eine gute Gelegenheit. Anfragen wegen
Deckung u. ſ. w. werden gewiß bereitwillige Erledigung ſeitens der
Geſtütsverwaltung finden.
K. 3tg.
Mainz, 28. Dezember. Die am Samstag ſtattgehabten Wahlen
der Vorſitzenden der verſchiedenen Ausſchüſſe für die in 1887 ſtatt=
findende
heſſiſche Landes=Gewerbe=Ausſtellung haben folgendes Re=
ſultat
ergeben: Engerer Ausſchuß: 1. Vorſitzender: Lud. Reuleaux,
Kommerzienrat: Schriftführer: Dr. Otto Gaſtell, Fabrikant.
Finanz=Ausſchuß: 1. Vorſitzender: Rud. Bamberger, Banquier;
Schriftführer: Max Goldſchmidt, Rentner. Bau=Ausſchuß: 1.
Vorſitzender: Wilh. Uſinger, Architekt: Schriftführer: F. Kuhn,
Ingenieur. Ausſchuß für Preß= und Katalog=Angelegenheiten: 1.
Vorſitzender: Dr. Carl Reinach, Rechtsanwalt; Schriftführer: Dr.
Velke, Stadtbibliothekar. Ausſtellungs=Ausſchuß: 1. Vorſitzender:
Jul. Römheld, Fabrikant; Schriftführer: Dr. Lud. Strecker,
Kaufmann. Ausſchuß für Wirtſchaftsangelegenheiten und Feſtlich=
keiten
: 1. Vorſitzender: Phil. Krebs, Bauunternehmer; Schrift=
jührer
: Herm. Heß, Fabrikant.
Berlin 28. Dezember. Am 1. Weihnachtstage vormittags
entzündeten ſich während einer Generalprobe auf der Bühne des
Belle=Alliance=Theaters die Kleider einer Statiſtin, welche ihrerſeits
bei dem Verſuche zu helfen, das Tarlatankleid eines Mitgliedes des
Wallner=Theaters, Frln. Böhm in Brand ſetzte. Die Wunden der
Statiſtin ſind nicht erheblich; Frlu. Böhm dagegen, welcher nicht
augenblicklich beigeſprungen werden konnte, da ſie in der Angſt eine
Treppe hinunterſtürzte, erlag ihren anfangs nicht für lebensgefähr=
lich
gehaltenen Verletzungen ſchon am Sonntag früh.
Aus Poſen, Sprottau, Sagau und Glogau wird gleichzeitig
die erfreuliche Kunde gemeldet, daß ſämtliche dort in Haft geweſene
Zahlmeiſter, da ſich nichts Belaſtendes wieder ſie ergeben hat, auf
freien Fuß geſetzt werden konnten.

Sylveſtergedanken.
Der letzte Tag des Jahres iſt angebrochen. Mit einer gewiſſen
Feſtſtimmung ſehen wir ihn heraufſteigen. Allein jetzt iſt zum Träumen
keine Zeit. Hurtig herbeil noch viel iſt zu thun, ehe das alte Jahr
zur Rüſte geht. Und noch einmal beginnt der Trubel, das Rennen
und Laufen, das Kaufen und Sorgen. Den ganzen Tag über ſehen
lich die Familienglieder kaum; denn jeder will noch möglichſt viel
iertig bringen, alle wollen noch einen, wenn auch flüchtigen Gruß an
die Freunde, ferne und nahe, ſenden, ehe die Mitternacht hereinbricht
und der letzte Glockenſchlag das Entſchwinden des alten Jahres
verkündet. Endlich ſind auch die Haſtigſten und Geſchäftigſten zu
Ende - die Glücklichen, die ohne Schmerz auf das vergangene
Jahr zurückſchauen können, ſetzen ſich bei hellem Lichterglanz, viel=
leicht
dem Scheine des lieben Weihnachtsbaumes um die dampfende
Schale, welche den belebenden Trank enthält, der die Wärme des

[ ][  ][ ]

3228

traulichen Zimmers in noch auffallenderen Gegenſatz zu der pri=
kelnden
Kälte der friſchen Winternacht ſetzt. Und die Uuglück=
lichen
? Die Armen, denen das verfloſſene Jahr einen ihrer Lieben
genommen, die um eine Lebensfreude, eine Hoffnung ärmer, viel=
leicht
ganz niedergeſchlagen und hoffnungslos in die Zukunft
blicken, die große Schar der Einſamen und Verlaſſenen, der Kranken
und Hilfloſen, was mit ihnen? Mut oder Mittel oder beides fehlt
ihnen, die letzten Stunden des alten Jahres in fröhlichem Kreiſe
zu verbringen; was denken ſie, woran mahnt ſie der heilige, letzte
Abend? O. du Glücklicher, der du nicht zu den Traurigen gehörſt,
haſt du dir ſchon einmal ſo recht ernſtlich einen ſolchen Sylveſter=
abend
vorgeſtellt; kannſt du dir klar machen, welche bittern, namen=
los
traurigen Gefühle die Herzen jener durchzittern müſſen, wenn
ſie dich ſehen, auch ohne daß ſie dir dein Glück mißgönnen?
Haſt Du ſchon einmal gefragt warum Du bevorzugt biſt, glück=
licher
zu ſein, als jene? Ich will nicht glauben, daß Du herzlos
genug biſt zu denken, jene haben aus eigener Schuld ſich ihr Un=
glück
zugezogen, denn glückliche Menſchen ſind gut, ſind barmherzig
und liebevoll. Welche Antwort fandeſt Du auf jene Frage?-
Keine? - Ich auch nicht, auch mir iſt das Welträtſel verſchloſſen,
auch mir iſt der große unermeßliche Ozcan des meuſchlichen Elends
unerklärlich. Und mehr, ich habe es ſogar aufgegeben, darilber
nachzugrübeln, denn je mehr ich ſann deſto ſchwindlicher wurde
mir vor der grauenvollen Tiefe und ich fürchtete den Verſtand oder
das Herz zu verlieren. Zur rechten Zeit noch rettete ich mich
vor dem jähen Sturz, aber eine tiefe Wehmut iſt mir geblieben,
die mich zurückſchrecken läßt vor jedem Uebermaß des Genuſſes. vor
jeder herzloſen Aeußerung. Und ich dachte mir: wenn jeder Glück=
liche
, jeder, der ſeine geſunden Glieder, ſeine Arbeitskraft, jeder, der
Geld und Gut beſitzt, auch nur einem Traurigen, Armen oder Un=
glücklichen
beiſtehen würde, auch nur einmal, nur am Sylveſter, wie
viele Thränen würden in der Nenjahrsnacht weniger fließen, wie
viele Herzen würden mit neuer Hoffnung belebt den Kampf wieder
beginnen, wie manche umnachtete Seele würde mit dankbarer Er=
innerung
an die guten Troſtesworte den Glauben wieder finden,
daß es doch noch gute Menſchen giebt. Und, dachte ich weiter, iſt
ncht jeden Tag Shlveſter, beginnt nicht in jeder Mitternacht Neu=
jahr
, begeguen uns nicht immer, immer trauernde Brüder und
Schweſtern? Nicht das Elend iſt ſo groß, ſondern die Liebe iſt
ſo klein. Drum laßt uns die Weihnachtsfreude, die wir empfangen
haben, umſetzen in Shlveſterſegen und ein fröhliches, kampfberei=
tes
Erwachen wird uns ſicher ſein am Neujahrsmorgen. Proſit
Neujahr!

Geſtohlenes Verbrecheralbum. Die Polizei von Neapel
beklagt einen argen und eigenartigen Verluſt. Der als ein Werk=
zeug
der Camorra entlarvte Polizeikommiſſär Ciccio Nomano hat
nämlich außer einigen Perſonalakten der berüchtigſten Ganner noch
obendrein die Photographien des Verbrecheralbums beſeitigt. In
Folge deſſen iſt vorläufig der geſamte neapolitaniſche Sicherheils=
apparat
ziemlich lahm gelegt.

254
24. Verzeichnis
der für die Verwundeten und Kranken der bulgariſchen Armee
eingegangenen Liebesaaben.
Durch Hrn. Bürgermeiſter Volk in Reichelsheim j. O., gel. bei
einer Abendunterhaltung des dortigen Männergeſangvereins 26 M.
81 Pf. Beitrag aus einem Vergleich im Hotel in Alzey 10 M.
Turch Hrn. Pfarrverwalter Fritſch in Schwarz und Undenhauſen
geſammelt o M. 15 Pf. M. M. 1 in Karlsruhe 3 M. Von dem
Königl. Württ. General a. D. Friedrich Graf Pückler in Stuttgart
25 M. Von vier als Zigeuner maskierter Kindern geſammelt 1 M.
67 Pf. Von einigen Bürgern in Falkengeſäß 3 M. Von Hrn.
Bürgermeiſter Schiemer, Sammlung in Pfungſtadt 200 M. 15 Pf.
Durch Hrn. Kreisrat Spamer in Vingen, 2. Sendung, 52 M.
Von Hrn. Pfarrer Heinemann in Kirchbrombach i. O. 3 M. Hrn.
Oberforſter Hoffmann in Storndorf 5 M. Von der Gemeinde
Trebur 50 M. Durch Hrn. Kreisrat Joſt in Erbach von: M. A.
von Michelſtadt 2) M., F. L. daſ. 3 M., Kreisvet.=Arzt Hoffmann
2 M., Kreisrat Joſt 5 M. Stadtrechner Wenzel 1 M., Kammerrat
Riedel 3 M., Kreisſchul=Inſp. Rückert 2 M. K. K. 2 M. Dr.
Langheinz. Med.=Rat, 8 M., Ungenannt 1 M., ſämtlich in Erbach.
Bürgermeiſter Volk in Reichelsheim 3 M. Joh. Schwöbel von
Hüttenthal 2 M. F. W. Walz von Neuſtadt a. d. H. 5 M. Leonh.
Schwinn in Nothenberg 3 M. Gemeinde Heiſterbach 5 M. 60 Pf.
Gemeinde Günterfürſt 4 M. 50 Pf. Hebſtahl 15 M. 25 Pf. Hüt=
tenthal
8 M. 20 Pf. Steinbuch 4 M. 20 Pf. Dorf Erbach 10 M.
80 Pf. Erlenbach 5 M. Uater=Moſſau 16 M. 40 Pf. Ertrag
einer Abendunterhaltung des Turnvereins in Höchſt i. D. 14 M.
50 Pf. Veerfeldener Stammtiſch (Schmucker) 14 M. 50 Pf.; zu=
ſammen
143 M. 95 Pf. Vom Lokal=Komite Worms, 4. Sendung,
115 M. 12 Pf. Von der Hagenauer Zeitung 14 M. Aus dem
Pfarrhaus in Nieder=Roßbach 6 M. Von dem Darlehens= und
Konſumverein Aſtheim 10 M., Kriegerverein daſelbſt 5 M. Haus=
kollekte
in der Gemeinde Aſtheim 20 M. Kriegerverein zu Ranſtadt
18 M. Hrn. J. Wolff 5 M. Hrn. J. Kötting, 2. Gabe, 50 Pf.
Von dem Lokal=Komite zu Lauterbach i. D. 121 M. Von der Ge=
meinde
Heimertshauſen 14 M. 05 Pf. Von dem Lokal=Komite in
Gießen, 2. Sendung, 122 M. Sr. Erlaucht dem Hrn. Grafen
Gronsfeld in Stuttgart, 2. Gabe, 50 M. Firma Gebr. Bauer
(Vierbrauer) in Eberſtadt 3 M. Kriegerverein Königſtädten 10 M.
50 Pf. Von der Bürgermeiſterei Oppenheim, Reſt 90 Pf. Durch
Hrn. Major a. D. Becker in Hungen, geſammelt 53 M. 50 Pf.
Von Frau E Pauer in London 21 M. Hrn. Friedrich Weber in
Trebitſch, Mähren, 15 fl. öſt. W. - 24 M. 21 Pf.
zuſammen
1146 M. 31 Pf.
Hierzu Summe von Verzeichnis Nr. 23 45 522 55
46 668 M. 86 Pf.
Verichtigung. Im Verzeichnis 1
muß es heißen: Rechtsanwalt Wenck 10 M.
10
ſtatt 20 M., daher ab

Verbleiben 46638 M. 86 Pf.

Tageskuiender.
Donnerstag und Freitag: Konzert in der Reſtauration G. Schmitz

Gottesdienſt bel den ev. Gemeinden.
Sylveſter=Abend.
Hoſſtlrche:
Um 6 Uhr: Oberhofprediger Dr. Bender.
Stadtſtirche:
Um 5 Uhr: Herr Prälat Dr. Habicht.
Hladtſtapeſke:
Um 6 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldeh.
Martinsſtirche:
Um 6 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Flöring.
Eriſabelhenſtiſt:
Um 4 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
In der Stadtkirche, der Stadtkapelle und
der Martinskirche wird eine Kollekte für den
Kirchenbau=Verein erhoben.

Neujahr.
Hoſſtirche:
Um 10 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
Um 3 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Kollekte für die Armen.
Htadtſtirche:
Um 10 Uhr: Herr Superint. Dr. Sell.
Um 5 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
Erhebung der gewöhnlichen Kollekte für den
Armenfonds der ev. Stadtgemeinde.
Stadtſtapelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Pfuor.
Marliusſiirche.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Flöring.
Kollekte für die Armen der Martinsgemeinde.

Miſilärſtirche (Stadtkirche).
Um 8 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Kollekte für die Militärarmen.
Ekiſabethenſiſt:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Armengaus.
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.

Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Sylveſter=Abend.
Abends um 3 Uhr: Beichte.
Um 5 Uhr: Predigt: Herr Dekan Beyer:
hierauf feierliche Abendandacht mit Te deum.

Neujahr.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: Die erſte heil. Meſſe.
Um 7 Uhr: Austheilung der hl. Communion.
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt.
Um 310 Uhr: Hochamt und Predigt: Herr
Kaplan Miſchler.
Um 11 Uhr: Die letzte hl. Meſſe.
Um 33 Uhr: Andacht mit ſakramentaliſchem
Sogen.

Gottesdienſt in Beſſungen.
Shlveſter=Abend.
Um 5 Uhr: Abendgottesdienſt zum Jahres=
chluſſe
.

Neujahr.
Um 2 Uhr: Gottesdienſt zum Jahresantritt.
Neujahrskollekte.

English Servics in the HofKircho.
New Leirs Day: Morning Service at 11.30

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 2. Januar.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Schrifterklärung.
Sabbathausgang um 4 Uhr 50 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 2. Jan.: Vorabend 3 Uhr 45 Min
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags s Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr Min:
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 3. Jan. an.
Morgens 6 Uhr 45 Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.
NB. Donnerstag den 7. Jan.: nauseh
Chaudesch Schzwat.

Bruck und Verlag; L. 6. Witligche Holbucbrnuckerel. - Verantworlich für die Redactlon: Cari Witlih.

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