Darmstädter Tagblatt 1885


01. Dezember 1885

[  ][ ]

Abonnementspreis
vlertelſchrlich 1 Marl 50 Pf. md.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtümtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
ww Qnartal incl. Poſtauflchlag

(Srag= und Arzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamt= und ſümmtlicher Behörden.

Dienstag den 1. Dezember.
4885.
R 234.
B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel, erinnern wir daran, daß die nach
8 38 der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 31-33 parterre,
geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Dienſtzeugniſſe
Zimmer Nr.
ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangene Strafurtheile enthalten und daſelbſt in den üblichen
Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Re=
giſtern
ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Iutereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes
dieſe vorzugsweiſe zuverläſſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines Dienſt=
boten
nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher eingetragenen Atteſte in leider
allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallendem Widerſpruch zu dem bei ein=
tretendem
Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter aufgenommenen wahr=
heitsgemäßen
Zeuguiſſe bezw. Erläuterungen ertheilten Zeugniſſe, befinden.
Darmſtadt, den 21. November 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[1560
Haas.

Bekanntmachung.
Betreffend: Die Wahlen zur Stadtverordneten=Verſammlung.
Nach Art. 13 der Städteordnung ſind bei den Wahlen zur Stadtverordneten=
Verſammlung, außer den in der Gemeinde wohnenden Ortsbürgern, auch alle
männlichen Einwohner, welche die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzen, und welche
ſeit zwei Jahren ihren Unterſtützungswohnſitz in der Gemeinde erworben haben,
ſtimmfähig, vorausgeſetzt, daß ſie zur Zeit der Wahl 25 Jahre alt und vom
1. April des dem Rechnungsjahr, in welchem die Wahl ſtattfindet, vorangehenden/
Jahres an in der Gemeinde communalſteuerpflichtig ſind.
Die Ausübung der Stimmberechtigung der letzterwähnten Nichtortsbürger iſt
jedoch für die im Laufe des Jahres 1886 vorkommende Erſatzwahl oder eine etwaige
Neuwahl der Stadtverordnetenverſammlung davon abhängig, daß ſie ſpäteſtens bis
zum 31. Dezember d. Js. bei der unterzeichneten Bürgermeiſterei in deren Amts=
lokal
Zimmer Nr. 9 im Stadthaus in der Rheinſtraße, und zwar innerhalb der ge=
wöhnlichen
Büreauſtunden (an allen Wochentagen Vormittags von 8-12 und Nach=
mittags
von 2-6 Uhr, Samstag Nachmittag jedoch ausgenommen) die mündliche
Erklärung abgeben, daß ſie ihr Stimmrecht in Anſpruch nehmen, wobei ſie gleich=
zeitig
auch Jahr und Tag ihrer Geburt, den Tag, ſeit welchem ſie in Darmſtadt
wohnen, und den Zeitpunkt, ſeit welchem ſie Communalſteuer bezahlen, anzugeben
und auf Erfordern nachzuweiſen haben.
Stimmfühige der oben bezeichneten Art, welche die Abgabe dieſer Erklärung
in der anberaumten Friſt unterlaſſen, können für die im Jahre 1886 vorkommende
Wahl zur Stadtverordnetenverſammlung kein Stimmrecht ausüben. Dabei bemerken
wir ausdrücklich, daß diejenigen, welche bereits auf Grund der in vorderen Jahren
abgegebenen Erklärungen in die Liſten der Wähler aufgenommen worden ſind, eine
weitere Erklärung in der anberaumten Friſt nicht abzugeben brauchen, es ſei denn,
daß ſie in der Zwiſchenzeit durch Wegzug aus der Stadt das Stimmrecht verloren
und durch Zuzug neuerdings wieder erworben hätten und ausüben wollten.
Darmſtadt, den 1. Dezember 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(738
Ohly.

Bekanntmachung.
Die Reinigung des Tunnels in der
Dieburgerſtraße, ſowie die Legung eines
Thonrohrkanals in demſelben ſoll im Wege
der Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag dden 8. Dezember l. 33.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Arbeitsbeſchreibung und Bedingungen
liegen auf dem Stadtbauamt zur Einſicht
offen, bei welchem auch die Formulare
für die Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 28. November 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(11739
Am Freitag den 1. Dezember er.,
Vormittags 10 Uhr,
ſoll die Lieferung verſchiedener Gegen=
ſtände
, als: Kleiderſchränke, Kommoden,
Tiſche u. ſ. w., für das hieſige Baracken=
lager
an den Mindeſtfordernden öffentlich
verdungen werden.
Qualificirte Unternehmer wollen ihre
Offerten bis zum Termin der unterzeich=
neten
Verwaltung Lagerſtraße 66,
woſelbſt die Bedingungen aufliegen
zugehen laſſen.
Schießplatz bei Darmſtadt, den 28. No=
vember
1885
Garniſon=Verwaltung. 11740
744

[ ][  ][ ]

2830

R 234

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Donnerstag den 3. Dezember, Vormittags 9 Uhr,
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Nähmaſchine, Küchenmöbel, Küchengeſchirr und ſonſtiger
Hausrath
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11753

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92½
110
215
158
550
74
10½
101

14
3

739
102¼
122

4
6½
8¾
11½

742
9¼
28
44
oes

747
85,
1225
5 2

1037

9
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tabiliſchem
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Rohrzucker iſt das reinſte, angenehmſte, beſt be=
währte
Haus= und Genußmittel für Erwachſene
wie Kinder bei Huſten, Heiſerkeit, Verſchlei=
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24
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mung, Hals=, Bruſt= und Lungenleiden,
4 nnm al
L=Aodeseilch Leponitle Schuſimatke.- Xz1 Keuchhuſten ꝛc., und durch unzählige Atteſte
ſelbſt aus ärztlichen Kreiſen ausgezeichnet. Dieſes köſtliche, dabei nahrhafte
Traubenpräparat enthält keine Spur animaliſchen oder thieriſchen Honigs, was
zur Veruhigung aller Conſumenten hiermit ausdrücklich hervorgehoben wird.
Proſpekte mit Gebr.=Anw. und vielen Atteſten bei jeder Flaſche. Haupt=Depots:
Leipzig: Engel=Apotheke; München:Maximilian=Apotheke; - Stettin:
Königl. Hof= und Garniſon=Apotheke. Niederlage in Darmſtadt bei den Herren:
M. W. Praſſel, Rheinſtraße 14. Gg. Liebig Sohn, Großh. Hoflieferant,
Rheinſtraße 28. A. Fiſcher, große Ochſengaſſe 14, Emanuel Fuld, Kirchſtraße,
Friedr. Schäfer, Lroguen= und Chemikalienhandlung, Gg. Liebig & Co.,
Louiſenſtraße 10, Moriz Landau, Mathildenplatz
Bossungen: Auguſt
Marburg.
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Malaga,, beſte ächte
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Sherry.
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ſowie deſſen Niederlagen bei:
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Kirchſtr. 1, H. Kossler, Wilhelminenſtr. 10. A. Marburg in Beſſungen. (0088
Voberrheiner
Schul-Tinte,
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Kartoffeln
Manzlei-Winte.
tiefſchwarz.
ausgezeichnete Qualitäten.
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Brüder Jungmann.
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Damenkleider, (1758
Ludwigsplatz 7.
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Taillen von 5 M. an per St.
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Cachenez, Foulards, ſowie
alle Arten Taſchentücher.
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745

[ ][  ][ ]

2834

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Manſardenzimmer mit Kabinet ſofort zu
beziehen. Näheres Parterre.
11178) Eliſabethenſtr. 22, II., ein
möbl. Zimmer pr. 1. Dez. zu verm.
11585) Grafenſtraße 21 ein ſchön
möbl. Zimmer nach der Straße zu verm.
11691) Mathildenplatz 3, 2 Stiegen
hoch, 1 freundlich möblirtes Zimmer zu
vermiethen.

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Stellenbureau Landau. (1768
Ein möblirtes Zimmer,
für ein auch zwei Herren mit oder ohne
Penſion zu verm. Näh. Exped. (11269.

Damenverein der Kleinkinderſchule
EG Darmstadt.
Bei herannahender Weihnachtszeit erlauben wir uns wiederum die Bitte unſerer
Anſtalt gedenken zu wollen. Unter den zahlreichen Kindern, welche dieſelbe beſuchen,
befinden ſich viele ärmere, die häufig keine Kleidungsſtücke zum Wechſeln haben und
werden wir gütige Geſchenke von (wenn auch ſchon getragenen) Hemdchen, Kleidchen,
Röckchen, Schuhen und Strümpfen, wie ſie für 2= bis 6=jährige Kinder paſſend
ſind, dankbar entgegennehmen. Gaben an Geld werden wir, falls nichts Anderes
beſtimmt wird, zur Beſchaffung von Schuhwerk verwenden.
(11720
Zur Annahme von geneigten Beiträgen erklären ſich bereit: Frau v. Hombergk
zu Vach, Hügelſtraße 65, Fräulein Caroline Baur, Promenadeſtraße 53, Frau
Rentner Jordis, Saalbauſtraße 11, Frau Kaufmann Schloſſer, Marktplatz 11, ſowie
die Hausverwalterin der Kleinkinderſchule Fräulein Kratz, Mauerſtraße 5, Rentner
Wilhelm Schwab sen., Rheinſtraße 29, Ferdinand Wittich, Rheinſtraße 23.
Das Rettungshaus zu Hänlein
erlaubt man ſich mit Bezug auf das herannahende Chriſtfeſt ſeinen Freunden in
mildthätige Erinnerung zu bringen.
Jedes der unterzeichneten Vorſtandsmitglieder iſt bereit, Gaben in natura und
Geld in Empfang zu nehmen und ihrer Beſtimmung gemäß zu befördern.
Fräulein Julie Bauer. Frau Beck, geb. Baer. Oberhofprediger Dr. Bender.
Geh. Juſtigrath Buchner. Hofprediger Grein. Fräulein Ottilie Hoffmann.
Fräulein Emilie v. Hombergk zu Vach. Fräulein Pauline Leydhecker.
Dr. Rieger. Frau Schüdel, geb. Heräus. Generalagent G. Ph. Schneider.
Fräulein Anna v. Starck. Diviſionspfarrer Strack.
(11769
Bekanntmachung.
Heſſiſche Landes=Gewerbe=Ausſtellung in Mainz.
Aus Anlaß der Feier des fünfzigjährigen Beſtehens des Landesgewerbvereins
wurde beſchloſſen, im Jahr 1887 eine Heſſiſche Landes=Gewerbe=Ausſtellung
und zwar in Mainz zu veranſtalten. Der Localgewerbverein in Mainz
hat die Ausführung des Unternehmens übernommen und iſt gegenwärtig mit den
Vorarbeiten hierzu beſchäftigt. Es iſt dringend notwendig, ſich zunächſt über die zu
erwartende Beteiligung an der Ausſtellung und die räumlichen Anſprüche zu ver=
gewiſſern
, um hiernach die Baupläne bemeſſen zu können. Der Vorſtand des Local=
gewerbvereins
in Mainz richtet deßhalb an alle Gewerbetreibenden und Induſtriellen
des Großherzogthums, welche geſonnen ſind, die Ausſtellung zu beſchicken, das Er=
ſuchen
, demſelben hiervon möglichſt bald, längſtens bis zum 31. Dezember l. J.,
vorläufige Mittheilung zu machen und zu dieſem Zwecke die Anmeldeformulare zu
benutzen, welche, nebſt Programm, von der unterzeichneten Centralſtelle und von
ſämmtlichen Vorſtänden der inländiſchen Localgewerbvereine bezogen werden können.
Nach Beendigung der Vorarbeiten wird Denjenigen, welche ſich auf dieſe Weiſe
angemeldet haben, ein Formular behufs definitiber Anmeldung zugeſchickt werden.
Darmſtadt, den 18. November 1885.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe
und den Landesgewerbverein.
Fink. Buſch.
Ulbas

Großhrrzuglichrz Hafthrater.
Die Einſendung der noch rückſtändigen Koſtenrechnungen über Leiſtungen
und Lieferungen für das Großherzogl. Hoftheater und die Hofmuſik wird bis zum
5. Dezember 1885 erbeten.
Für jede Rubrik ſind die in doppelter Ausfertigung einzureichenden Koſten=
rechnungen
getrennt aufzuſtellen. Die bezüglichen Beſtellſcheine müſſen beigefügt
werden.
Darmſtadt, den 26. Noveraber 1885.
[11693
Grossh. Hoktheater- und Hofmusik- Direction.
Für eine bedeutende Bayerische Ezporl-Brauerei
werden tüchtige, mit dem Biergeſchäft vertraute, reſpectable Agenten gesueht.
Gefl. Offerten unter H. 1613 an Haasonstoin & Voglor, Hürnberg. (1770

[ ][  ][ ]

2836

236
*
Gudtuue aApurnuſL.
Wegen Richtigſtellung der Jahreszinſen werden vom 16. bis 31. Dezember
keine Rückzahlungen geleiſtet.
Darmſtadt, den 28. November 1885.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
G1771
Hamamer Hofk.
Dienstag den 1. Dezember 1885. Abends 8 Uhr:
Große brillante
Lauber- & Coneert-Soirée.
gegeben von dem Kaiſerl. Königl. Hof=Zauberkünſtler
Prof. Charles de Volté, einziger Künſtler in ſeiner Art,
unter Mitwirkung des Euphoniums=Virtuoſen Herrn Heinrich Borsdorf, welcher
die Ehre hatte, vor mehreren Fürſten und höchſter Ariſtokratie im deutſchen Muſik=
Salon zur Welt=Ausſtellung zu Antwerpen mit großer Zufriedenheit zu concertiren.
Zum Vortrag kommen noch
Mimiſchecharakteriſtiſche Darſtellungen verſchiedener Volkstypen.
Anlang S DVur. - Entrée 20 Pf.
(1772
Proteſtanten=Verein
Em Darmstadt.
Portrug
des Herrn Pfarrer Hönig aus Heidelberg.
Mittwoch den 2. Docbr., Abends7 Uhr, in der Stadtkapelle,
über das Thema:
Alte und neue Wege zur Erneuerung des religiöſen Lebens.
Der Eintritt iſt für Jedermann frei.
Die Gemeindemitglieder der vereinigten evangeliſchen Gemeinde ladet hierzu ein.
Der Vorstand. (1705

Gd

Hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich
ein Billard von Dorfelder aufgeſtellt
habe und empfehle dasſelbe allen geehrten
Billardſpielern zur gefälligen Benutzung.
Ferner habe ich meine bisher offene
Hegelbahm
für den Wintergebrauch herrichten laſſen,
was ich geehrten Kegelgeſellſchaften hier=
mit
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einer auswärtigen Fabrik zum Vertriebe
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werksbeſitzer
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C. P. S42 an Haasentein & Vogler,
[11706
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Stuttgart.
G1775

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11779) Eine ält. Perſon in einen kl.
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11780) Eine j. Frau empfiehlt ſich im
Waſchen u. Putzen. Hochſtraße 32.
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11726) Ein braves Mädchen, das
lochen kann, wird auf Weihnachten ge=
ſucht
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11727) Geſucht eine gute Näherin,
die in und außer dem Hauſe arbeitet.
Zu erfr. in der Exped. d. Bl.
11781) Ein älteres Mädch. od. Frau
ohne Familie geſucht. Näh. Caſinoſtr. 15.
11782) Geſucht per ſofort ein
Mädchen,
das kochen und alle Hausarbeiten verrich=
ten
kann. Von wem? ſagt die Exped.
11783) Ein treuer, zuverläſſiger, igr.
Mann als Hausburſche geſucht.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.

Trazrzi

f. Ge.

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behör
wird ſofort geſucht. Offerten ſind
unter Chiffre X. an die Expedition zu
richten.
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Parterre oder Beletage, vom 1. März
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erwünſcht. Offerten mit Preisangabe
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Reines Gänsfett.
Carlsſtraße Nr. 1. 111667

[ ][  ][ ]

M 234
Bekanntmachung
Wir bringen hierdurch zur Kenntnis Derjenigen, welche beabſichtigen ſollten,
uns noch mit Liebesgaben für die verwundeten und erkrankten Bulgaren zu bedenken,
daß die Sammlung von Kleidungsſtücken ꝛc. kommenden Samstag Nachmittag um
5 Uhr geſchloſſen werden muß, da zu Anfang der nächſten Woche die zweite Sendung
nach dem Kriegsſchauplatz abgehen ſoll. Wir verbinden hiermit den herzlichen Dank
an alle Diejenigen, welche durch Spendung von Kleidungsſtücken ꝛc. zur Linderung
der Noth der tapferen Verwundeten beigetragen haben.
Geldſpenden werden noch fernerhin im Palais Sr. Großh. Hoheit des
Prinzen Alexander (Thorfahrt rechts) mit Dank entgegengenommen werden.
Darmſtadt, den 30. November 1885.
Im Auftrag des Comitss.
A. C. Weber, Reg.=Aſſeſſor. (1786

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pro Monat bietet ſich tüchtigen Ac=
quiſiteuren
, welche ſich mit d. Sam=
meln
von Abonnements für eine land=
wirthſchaftliche
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befaſſen wollen.
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welche mit dem ländlichen Publikum
zu verkehren verſtehen und gute Re=
ferenzen
aufweiſen können, belieben 4.
ihre Offert. unt. D. Nr. 11700 in
der Expedition d. Bl. niederzulegen.
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Soeben iſt erſchienen und durch Carl
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Antiquariat, Eliſabethenſtraße 4, nächſt
dem Ludwigsplatz, zu beziehen:
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wirthſchaftlichen
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gefaßt hat, übernehmeu wollen.
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2837
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Agenten Adolph Radh, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Eidam' von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher
am 14. November von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 27. November, der Poſtdampfer
Elbe, Kapitän Hamelmann, vom Nordd.
Lloyd, welcher am 18. Nov. von Bremen und
am19. Nov. von Southampton abgegangen war,
iſt am 27. November, der PoſtdampferRhein:
Kapitän Jüngſt vom Nordd. Lloyd, welcher
am 15. Nov. von Bremen und am 17. Nov.
von Southampton abgegangen war, ſind am
26. November wohlbehalten in New=York an=
gekommen
.

Für die verwundeten Bulgaren ſind
weiter bei uns eingegangen: Frau Pfarrer
Frey Witwe 4 M.: W. x. B. und 8. aus
Bingen 14 M.; Senatspräſident Müller 10 M.;
Juſtizrat Dr. Geyger, Aſſenheim, 10 M.;
Ober=Med.=Rat Dr. Reißner 5 M. Pfarr=
haus
Nieder=Ramſtadt 3 M.: A. Fuchs 2 M.
Zuſ. 48 M., hierzu die bereits veröffentlichten
378 M., ergibt zuſ. 426 M.
Um weitere Gaben bittet:
Expedition des Tagblatts.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 1. Dezember.
7. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Cokberg.
Hiſtoriſches Schauſpiel in 5 Akten von
Paul Heyſe.
Perſonen:
Major Reithart v. Gneiſenau Herr Edward.
Lieutenant Brünnow, vom
Schill'ſchen Freicorps
Herr Steude.
Hauptmann Steinmetz
Herr Schimmer.
Joachim Nettelbeck, ehe=
maliger
Schiffskapitän Hr. Dalmonico.
Würges, ehemal. Soldat
Herr Werner.
Ratsherr Grüneberg,
Herr Knispel.
Stadtzimmerm. Geertz,
⁵⁄ Herr Krüger.

Kaufmann Schöder,
Herr Hanſen.
Rektor Zipfel,
¾ Herr Wagner.
Sein junger Sohn,
Fräul. Beck.
Witwe Blank
Fräul. Schütky
Heinrich, ihr Sohn, ein junger
Kaufmann
Herr Hacker.
Roſe ihre Tochter
Fräul. Cramer.
Schiffer Franz Arndt
perr Eilers.
Der Kellermeiſteri. Ratskeller Herr Leib.
Zweiter Bürger
Herr Hedrich.
Anfang 1 Uhr. Ende halb 10 Uhr.

(11790

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Verluſte unſerer lieben Mutter, Schwiegermutter und Groß=
mutter
, ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir
hierdurch unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, 28. November 1885.
Hofſchloſſer C. A. Schmidt und Familie.

6. Verzeichuis
der für die Verwundeten und Kranken der bulgariſchen Armee
eingegangenen Gelder.
Von Hrn. Gebrüder Buſchbaum 20 M. Hr. Herman Reichen=
bach
10 M. Hrn. Gebrüder Röſinger 10 M. Hr. Poſiſekretär Jung=

mann 10 M. Hr. Hofballetmeiſter Franz Hofmann 10 M. Hr.
Auguſt Klingelhöffer 5 M. Hr. Louis Preuß 50 M. Hr. Geh.
Baurat v. Hügel in Wien 200 M. Ungenannt 5 M. Frl. Pauline
. . . ( mit Gedicht) 2 M. Hr. Ferdinand Sander 100 M. Hr.
Hermann Petſch 20 M. Hr. Adolf Nebel 6 M. Hr. General a. D.
Mootz 10 M. Ungenannt 3 M. Frl. M. und Frl. V. 3 M. 50 Pf.
Freifrau v. Riedeſel zu Eiſenbach in Wiesbaden 25 M. Fr. Gräfin
Matuſchka 10 M. Hr. Edm. Gaillard in Verlin 30 M. Fr. von
Spillner geb. v. Heckeren 20 M. Hr. Profeſſor Eugen Bracht in
Verlin 20 M. Fr. Adele Wochlow in Berlin 10 M. F. F. Hanau
5 M. Hr. J. A. Paul, Archivar 10 M. Hr. Bernhard Neuſtadt
in Wiesbaden 10 M. Hr. Jakob Goldſchmidt5 M. Hr. S. Herns=
heim
5 M. Hr. Geh. Medizinalrat Dr. Eigenbrodt 10 M. Hr.
Domänenrat Kolb 5 M. Hr. Rechnungsrat Wagner 5 M. Hr. G.
L. Kriegk 5 M. Sammlung von Hr. Kayſer (Firma Friedr. Schäfer)
62 M. Fr. Pfarrer Stahl 5 M. Baronin Reiſchach 20. M. Hr.
Baron Reiſchach 20 M. Hr. Landgerichtsrat Kritzler 10 M. Hr.
746

[ ][  ][ ]

2838
Fritz Böhm, Vicewachtmeiſter der Reſerve des Gr. Heſſ. 2. Drag.=
Regts. aus Offenbach zur Zeit in London 50 M. Hr. Theodor
Böhm, Vicewachtmeiſter daſ. aus Offenbach zur Zeit in Paris 50 M.
C. C. 50 M. Fr. Major Hahn 30 M. C. U. für die tapferen
Bulgaren 10 Schilling - 10 M. 15 Pf. Hr. Lehrer Werner, ge=
ſammelt
in Frankenhauſen bei Ober=Ramſtadt 12 M. 55 Pf. Hr.
L. Göttmann 2 M. Hr. Oberverwalter Dettweiler 2 M. Hr. H.
Ritſert 2 M. Hr. H. Lehr 4 M. Vom Sekretariat der Gr. Divi=
ſions
=Intendantur 4 M. 50 Pf. Frl. Amalie Kraus 1 M. Hr.
Staatsarchiv=Diener Hanauer 2 M. Hr. Fabrikant Wenck 30 M.
Frl. Antonie Weber 5 M. Hr. Geh. Oberfinanzrat Schulz 10 M.
Hr. Sattlermeiſter Feldbuſch 2 M. Hr. Rittmeiſter Damſch 10 M.
Hr. Major a. D. v. Bardeleben 20 M. Hr. Premier=Lieut. Liman
1. Drag.=Regt. 10 M. Hr. General Frhr. v. Crane 20 M. Hr.
Oberſteuer=Kalkulator Schmidt 3 M. Hr. Hauptmann a. D. Frhr.
v. Rotsmann 20 M. Hr. Finanzrat Dr. Muhl 15 M. Hr. L.
Simon 3 M. Hr. Dr. Buxmann 5 M. Ch. Burmann 3 M.
Marie und Carl Buxmann 2 M. Hr. Dr. Martin 5 M. Von
dem Alier=Frauenverein für Krankenpflege im Großherzogtum Heſſen
500 M. Hr. Hof=Optiker F. W. Pfersdorf 5 M. Mitglieder des
Geſangvereins Frohſinn in Arheilgen, geſammelt von Hr. Wesp
5 M. 1 Pf. Hr. H. Schuff 2 M. Hr. Hauptmann z. D. Dümm=
ler
20 M. Hr. Forſtinſpektor Preuſchen 10 M. Hr. Nittmeiſter
Stumm in Frankfurt a. M. 200 M. Hr. Stallmeiſter v. Willich
20 M. Fr. Baumann, Witwe in Berlin 30 M. Fr. Hauptmann
v. Cölln, Witwe in Berlin 30 M. Hr. Baurat Geſſner 10 M. Hr.
Dachdecker Heinrich Pullmann 5 M. Hr. Heinrich Schüler (Kaſſel)
zum Sieg Alexanders für die verwundeten Bulgaren 20 M. Ano=
uym
13 M. 40 Pf. Hr. Zugmeiſter Rodrian 5 M. Erbmarſchallin
Freiſrau Riedeſel zu Eiſenbach 100 M. Frhr. Ludwig Riedeſel zu
Eiſenbach 100 M. Hr. Landrat Frhr. Riedeſel zu Eiſenbach ( Geln=
hauſen
) 100 M. Fr. R. 3 M. Hr. Major Herpel 5 M. Hr.
Bäckermeiſter Heinrich Koch 2 M. Hr. Schützmann Karl Zimmer
2 M. Hr. Rentner Kern 10 M. Hr. Rentner vom Stein 4 M.
Hr. Bankbeamte Fiſher 3 M. Hr. Kaufmann Habermehl 2 M.
Hr. Kaufmann Hiob 3 M. Fr. Wilhelmine Scheid 10 M. Hr.
Miniſterial=Kalkulator Grünig 5 M. Frl. Eliſe Lotheißen 5 M.
Fr. Heinrich Bendheim 5 M. Hr. Hofbäcker Hechler 6 M. Hr.
Karl Hemmerde 10 M. Hr. Maurermeiſter Mersheimer 3 M. Hr.
Gemüſehändler Girnhard 2 M. Ungenannt 15 M. Fr. F. P.
5 M. Hr. Kürſchner Höhn 5 M. Hr. Bäcker Emich 5 M. Hr.
Hof=Kellermeiſter Ritſerk 5 M. Hr. Schuchard in Reinheim 5 M.
Hr. Reſtaurateur Paul Schenk 3 M. Hr. Hoflaquai Schmidt 3 M.
Hr. Dr. Hangen 10 M. Fr. Erna Flinſch 40 M. Frhr. v. Nor=
deck
zur Rabenau 50 M. Se. Durchlaucht Fürſt Bruno zu Pſen=
burg
=Büdingen 80 M. Hr. Ober=Steuer=Inſpektor v. Buri 10 M.
Ungenannt 2 M. Hr. Jakob Schäffer 3 M. Hr. Friedrich Schön=
berger
5 M. Zweite Sammlung des Zweig=Hilſsvereins Pensheim
844 M. 20 Pf. Hr. Joſeph Stade 10 M. Hr. A. Gärtler 6 M.
Fr. Luiſe Schwebel (erlin=Jugenheim) 100 M. B. Frankfurt a. M.
50 M. Hr. B. G. Bücking ſen. in Alsfeld 5 M. Hr. Guſtav v.
Zangen in Frankfurt a. M. 10 M. Hr. Kirchenrat Ewald 5 M.
Hr. Hausverwalter i. P. Winther 5 M. Zuſammen 2806 M. 31 Pf.
Hierzu die bereits veröffentlichten 13922 M. 13 Pf., zuſammen
16818 M. 44 Pf.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 1. Dezember.
Deutſches Beich. In der Sonnabendſitzung des Reichstags be=
gründete
Abg. Reichenſperger die Zentrumsinterpellation betreffs der
Weiſe, wobei er beſonders den Nachweis zu führen verſuchte, daß
die Nichtzulaſſung der katholiſchen Miſſionen in unſeren Kolonien nähme. Oeſterreich hatte den Vorſchlag abgelehnt.
durch nichts gerechtfertigt ſei. Durch Art. 6 der Kongoakte ſei die
Freiheit aller Kulte für die Schutzgebiete gewährleiſtet, die Ver=
letzung
dieſes Artikels habe den Shmpathien der Katholiken für
die Kolonialbewegung einen ſchweren Stoß verſetzt. Fürſt Bismarck
beantwortete die erſte Frage des Vorredners, ob jede Miſſions=
thätigkeit
der Jeſuiten und verwandter Orden in den Schutzgebieten
verböten ſei, einfach mit Ja und betonte beſonders, daß hierbei
auf den internationalen Charakter des Jeſuitenordens Rückſicht ge=
nommen
werden müſſe. Bezüglich der zweiten Frage Reichenſpergers,
ob die Thätigkeit der katholiſchen Miſſionäre in den deutſchen Ko=
lonien
überhäupt verboten oder wenigſtens beſchränkt werden ſolle,
antwortete der Kanzler mit einem entſchiedenen Rein, einem anderen
Vorgehen würden die katholiſchen Könige von Bayern und Sachſen
niemals zugeſtimmt haben. Fürſt Bismarck führte dann aus daß
die Jeſuitenpatres Weik und Hoffel, welche die katholiſche Miſſions=
thätigkeit
eröffnen wollten, Franzoſen ſeien, ſie würden in den deutſchen
Schutzgebieten nur für Frankreich gewirkt haben und gab dann eine
eingehende Geneſis dieſer bekannten Angelegenheit. Deutſchland
müſſe mit den Verhältniſſen rechnen, bei ſeiner exponierten Stellung
ſei auch in den Schutzgebieten große Vorſicht geboten, bei einem
Konflikt daſelbſt würden jene Miſſionäre ihren ganzen Einfluß zu
Gunſten der Franzoſen anwenden. Auch betonte der Kanzler, daß
es bei Miſſionen, bei denen mehr als eine Konfeſſion vertreten ſei,
leicht zu einer bedenklichen Konkurrenz der Religionen kommen könne.
Die nun folgende Beſprechung der Interpellation war eigentlich nur

E. 234
ein Rededuell zwiſchen dem Reichskanzler und dem Aba. Windthorſt,
in deſſen Verlauf letzterer wiederholt behauptete, der Kanzler wolle
nur evangeliſche Miſſionäre und dann ſich gegen die Kolonialbe=
wegung
wandte: ſchließlich verfiel der Führer des Centrums wieder
ganz in den alten Kulturkampfton und endete mit der Verſicherung,
der Centrumsturm werde auch ferner feſt ſtehen. In ſeinen Er=
wiederungen
hob Fürſt Bismarck hervor, wie Windthorſt immer
wieder den Kulturkampf herbeiziehe und bezeichnete die Art und
Weiſe, wie Windthorſt ſeine Politik getadelt habe, als eine ſchwere
Beleidigung, denn er, Bismarck, habe ſeinem Kaiſer und deſſen Vor=
gänger
treu gedient. Die weitere Debatte war unweſentlich.
Beim Empfang des Reichstagspräſidiums durch den Kaiſer hat
ſich der greiſe Monarch eingehend über die Aufgaben des Reichs=
tages
verbreitet und äußerte er ſich u A. auch dahin, daß die Ver=
handlungen
einen etwas ſtürmiſchen Anfang genommen hätten und
daß den Präſidenten mit der Leitung derſelben keine leichte Aufgabe
zu Teil geworden wäre. Doch ſprach der Kaiſer ſeine Hoffnung
auf einen friedlichen Fortgang und gedeihliche Ergebniſſe der Arbeiten
aus. Der auswärtigen Politik geſchah diesmal - im Gegenſatz zu
den früheren Empfängen des Reichstagspräſidiums - mit keinem
Worte Erwähnung. Vor dem Eintritte der Präſidenten ſprachen
dieſelben den kaiſerlichen Leibarzt Dr. v. Lauer, welcher die erfreu=
liche
Mitteilung machte, daß das Befinden des Monarchen nichts
zu wünſchen übrig laſſe, nur müſſe darauf Bedacht genommen wer=
den
, daß erneute Erkältungen vermieden werden. Der Kaiſer habe
daher auch der Teilnahme an den nächſten Hofjagden entſagt und
ſeine Ausfahrten noch verſchoben.
Der Statthalter von Elſaß=Lothringen Fürſt Hohenlohe hat ſich
nach Madrid begeben, um als Vertreter des Kaiſers der Beiſetzung
des Königs Alfonſo beizuwohnen. In ſeiner Begleitung befinden
ſich der Hofmarſchall Graf Kanitz und der Kammerjunker Graf
Schlippenbach.
Schweiz. Der Bundesrat hat ſämtliche gegen Frankreich und
Italien getroffenen Choleramaßregeln aufgehoben.
Frankreich. In dem am 28. abgehaltenen Miniſterrate wurde
beſchloſſen, den am Tage vorher im Tongkingausſchuſſe geſtellten
Antrag. nur vorläufige Kredite zu bewilligen, nicht anzunehmen.
Briſſon verlangt vollſtändige Bewilligungen. Die Verhandlungen
des Tongkingausſchuſſes werden indeß in die Länge gezogen, da
derſelbe die Vorlage ſämtlicher auf Tongking bezüglichen amtlichen
Aktenſtücke verlangt. dieſe ihm aber erſt gegen Ende dieſer Woche
zugeſtellt werden ſollen.
Der Senat nahm in erſter Beratung die Abſchaffung des Ge=
ſetzes
an, welches den Kirchenfabriken das Monopol der Begräb=
niſſe
verleiht.
Der Temps' brinat einen Bericht über eine Unterredung ſeines
Korreſpondenten mit Don Carlos in Venedig. Danach hat Don
Carlos die Abſicht ſich vorläufig ruhig zu halten; er will in die
ſpaniſchen Angelegenheiten ſich erſt mit bewaffneter Hand ein=
miſchen
, wenn die Anarchie im Lande infolge einer republikaniſchen
Schilderhebung obenauf ſei. Don Carlos glaubt nicht daran, daß
es der Regentſchaft gelingen werde, Ruhe und Ordnung zu halten;
ſollte dies aber gelingen, ſo will er bloß ſein perſönliches Recht
geltend machen.
England. Bis zum Sonntag früh waren 166 Liberale, 155 Kon=
ſervative
und 25 Parnelliten gewählt. Die Wahlen in Löndon und
den Vorſtädten ſind beendigt; es wurden 26 Liberale und 36 Kon=
ſervative
gewählt.
Nach Ausbruch der Wirren auf der Balkanhalbinſel hatte Eng=
land
den Vorſchlag gemacht, Griechenland durch Entſendung einer
Miſſionsthätigkeit in den deutſchen Schutzgebieten in eingehender engliſchen Flottenmacht an kriegeriſchem Vorgehen zu hindern,
wenn Oeſterreich die gleiche Verpflichtung gegenüber Serbien über=
Dänemark. Herzog Friedrich von Schleswig=Holſtein= Sonder=
burg
=Glücksburg, Bruder des Königs, iſt am 21. v. M. im Alter
von 71 Jahren geſtorben.
Belgien. Das halbamtliche Journal de Bruxelless teilt mit,
daß in betreff der Münzfrage zwiſchen Frankreich und Belgien ein
Uebereinkommen erzielt worden ſei und dieſes augenblicklich den an
der lateiniſchen Münzübereinkunft beteiligten Mächten zur Genehmi=
gung
vorliege.
Spanien. Alle Großmächte, faſt alle europüiſchen Regierungen
und die Vereinigten Staaten haben mitgeteilt, daß ſie die Regent=
ſchaft
der Königin Maria Chriſtine anerkennen werden.
Das Abkommen über die Karolinen=Inſeln wurde als letzte
Amtshandlung des Kabinets Canovas am 20. v. M. von demſelben
unterzeichnet. Das neue Miniſterium Sagaſta hat alle entlaſſenen
noch militärpflichtigen Mannſchaften wieder einberufen, wodurch die
Armee um 66000 Mann verſtärkt wird.
Außland. Aus Anlaß des Ablebens des Königs Alſons von
Spanien iſt eine 24 tägige Hoftrauer angeſagt.
Der ſerbiſche Geſandte am Petersbürger Hof, Horwatowitſch,
hat am 27. eine Reiſe ins Ausland angetreten.
Die Nowoje Wremja- und die Petersburger Wedomoſti
fragen, ob es zweckmäßig ſei, daß Rußland auf der Wiederherſtellung
des status auo ante in Oſtrumelien im engen Sinne des Wortes
weiter beſtehe, nachdem die in Konſtantinopel ſtattfindende Konferenz
über dieſe Wiederherſtellung bisher nicht zu einer Entſchließung zu

[ ][  ][ ]

R 234
2839

gelangen vermochte. Da England die Unantaſtbarkeit des Berliner
Vertrages nicht mehr als eine Garantie des europäiſchen Friedens
betrachtet und zu erwarten ſteht, daß auch Oeſterreich=Uugarn dieſer
Anſicht zum wenigſten in Hinſicht auf Bosnien und die Herzego=
wina
beipflichten werde, ſo habe, wie die Nowoje Wremja meint,
Rußland keinen weiteren Grund, auf der Wiederherſtellung des
status quo ante in Oſtrumelien zu beſtehen, ſondern müſſe Schritte
thun, ſeine eigenen Intereſſen zu ſchützen, welche durch die Hinein=
ziehung
des vereinigten Bulgariens in die Sphäre des Einfluſſes
Englands bedroht worden. - Graſhdanin; ſagt, der ſiegreiche
Fürſt von Bulgarien müſſe ſich jetzt entſcheiden, welchen Weg er
weiter einſchlagen wolle, entweder den geraden, welchen er ſich
durch ſeine eigene Tapferkeit zum Herzen Rußlands gelegt habe,
indem er ſich ehrlich Rußland gegenüber als ſchuldig bekenne, oder
den dunklen, verhängnisvollen Weg der Rückkehr zum Hofe Kara=
welow's
und deſſen Genoſſen, ſowie des Bruches mit Rußland:
einen Mittelweg gebe es ncht. Auf eine Hilfe ſeitens Englands
könne der Fürſt nur zeitweilig rechnen, auf ruſſiſche Hilfe jedoch
für lange Heit. Die letztere ſei das einzige Unterpfand für das
dauerhafte Gedeihen des bulgariſchen Volkes.
Bulgarien. Eine Depeſche des Fürſten Alexander vom 28. Nov.
meldet: Nach zweitägigem harten Kampf wurde Pirot genommen.
Alexander.
Ich bin heute nacht (27128.) eingezogen.
Eine Depeſche des Fkf. J. aus Sofia, 29. November, meldet:
In einem kritiſchen Moment während des Kampfes bei Pirot ſprang
Fürſt Alexander vom Pferde und wollte mit blankem Degen an der
Spitze der Kolonne vorgehen. Ein Offizier deckte ihn mit ſeinem;
Leib. Der Fürſt drängte ihn zurück und erreichte ſeinen Zweck, daß
die Bataillone den Rückzug der Serben erzwangen.
Sicherem Vernehmen nach hat Fürſt Alexander in Rückſicht auf
die Kollektivnote der Mächte, ſowie in Rückſicht auf die durch ſein
ſiegreiches Einrücken in Pirot gewahrte Ehre der Waffen, am 28.
die Einſtellung der Feindſeligkeiten angeordnet, um die Verhandlungen
über die Bedingungen des Waffenſtillſtandes zu eröffnen.
In betreff der Schritte der Müchte hehufs Herbeiführung eines
Waffenſtillſtandes wird noch bekannt, daß Oeſterreich durch den
Grafen Khevenhüller in Sofia habe erklären laſſen, daß es ſich
Serbiens werde annehmen müſſen, wenn dem Verlangen der Mächte
nach dem Abſchluſſe eines Waſfenſtillſtandes ſeitens Bulgariens nicht
Folge gegeben werde.
Die Serben griffen Sonnabend nachts nach Genehmigung der
Waffenruhe ſeitens des Fürſten Alexander abermals Widdin an, der
Angriff wurde abgeſchlagen. Zanow erſuchte die Vertreter der
Mächte, den illohalen Vorgang durch die Konſuln in Widdin veri=
fizieren
zu laſſen.
Herbien. Die Neue freie Preſſe' meldet aus Belgrad: Die
Serben räumten Pirot ſchon am 27., erſtürmten es aber wieder
am 28., worauf es die Bulgaren wieder eroberten. In den ſerbiſchen
Spitälern liegen 800 Selbſtverſtümmler; die Verpflegung und die
Pflege der Verwundeten war ſehr ſchlecht. Für den Krieg waren
nicht halb entſprechende Vorbereitungen getroffen. Für die Kata=
trophe
ſei nur das Kabinet Garaſchanin verantwortlich. Der König
drückte bei dem letzten Miniſterrat ſeine höchſte Indignation aus.
Niſch wurde befeſtigt und armiert.
Meldungen vom 28. beſagen, daß die ſerbiſche Armee auf dem
Rückzuge nach Ak Palanka begriffen ſei. Vor dem Defilé von
Niſchawa werden ſtarke Verſchanzungen angelegt und die Feſtungs=
werke
von Niſch eiligſt ausgebeſſert. Am Samſtag fand in Niſch
ein Miniſterrat ſtatt.
Was für Abſichten Serbien im Falle des Sieges gehabt hat,
erfährt man aus einer Wiener Meldung der Köln. 3tg., wonach
die ſerbiſchen Forderungen auf Zahlung von 40 Millionen für
Kriegskoſtenentſchädigung und Abtretung von drei bulgariſchen Be=
zirken
, ſowie auf Verlegung der Hauptſtadt von Sofia nach Tirnowa
gelautet haben würden.
Türktei. Die Konferenz hielt es angeſichts der engliſcheruſſiſchen
Meinungsverſchiedenheiten nicht für angezeigt, weiter zu berathen.
Es heißt, daß die bezüglichen Inſtruktionen eine Verſtändigung
nicht erwarten ließen. - Die Pforte ſoll für eine Vereinigung der
beiden Bulgarien ſein, wenn eine entſprechende Verteilung der
Staatsſchuld zu ſtande kommt.
Oſlindien. Aus Kalkutta wird vom 28. v. M. gemeldet, daß
in Nepaul ein Aufſtand ausgebrochen iſt, wobei der erſte Miniſter
getötet und der Maharajah zum Gefangenen gemacht wurde. Der
engliſche Vertreter iſt gegenwärtig von Khatmandu abweſend und
befindet ſich auf einer Inſpektionsreiſe.


Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Sams=
tag
den Generalmajor Stockmarr, Kommandeur der 42. Infanterie=
Brigade, den Premierlieutenant Pfannmüller vom 1. Großh. Inf=
Regt. Nr. 115 den Premierlieutenant der Landwehr Meiſenzahl,
den Staatsanwalt am Landgericht der Provinz Starkenburg Dr.
Schmidt, den Seminarlehrer Schuler von Friedberg, den Polizeirat
Haas; zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Oberſtallmeiſter

Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Geheimerat Dr. Becker, den
Hoftheater=Direktor Wünzer.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Amts=
richter
bei dem Amtsgericht Darmſtadt 1 K. Küchler zum Land=
gerichtsrat
bei dem Landgericht der Provinz Oberheſſen, den Amts=
richter
bei dem Amtsgericht Offenbach E. Weller zum Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Darmſtadt l, ſowie den Amtsrichter bei dem
Amtsgericht Groß=Gerau Dr. W. Berchelmann zum Amtsrichter
bei dem Amtsgericht Offenbach, den Amtmann bei dem Kreisamte
Schotten Dr. W. Wagner zum Amtmann bei dem Kreisamte
Oppenheim, den Regierungsaſſeſſor E. Braun von Darmſtadt zum
Amtmann bei dem Kreisamt Lauterbach, den Polizeikommiſſär 2.
Klaſſe bei dem Polizeiamt Darmſtadt, Polizeiinſpektor F. von
Hombergk zu Vach zum Amtmann bei dem Kreisamt Schotten,
mit Wirkung vom 1. Januar 1886 an, den Regierungsaſſeſſor Chr.
Eckhardt aus Darmſtadt zum Sekretär bei dem Ober=Konſiſtorium
mit Wirkung vom 1. Januar k. J. an, ernannt.
Wegen des Ablebens Sr. Majeſtät des Königs Alfons XII.
von Spanien iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer bis
zum 19. Dezember l. J. einſchließlich angeordnet worden.
Militärdienſtnachrichten. Dr. Schubert, Aſſiſtenz=
Arzt 1. Kl. vom 1. Großh. Heſſ. Drag=Rgt. Nr. 23, zum Stabs=
und Bataillons=Arzt des Füſilier=Bataillons 8. Rhein. Inf.=Regts.
Nr. 70, Dr. Müller, Aſſiſtenz=Arzt 1. Kl. vom 2. Großh. Heſſ. Drag.=
Regt. Nr. 24, zum Stabs=und Bataillons=Arzt des 2. Bats. 7. Weſtfäl.
Inſ.=Regts. 56 - befördert; Dr. Eberle, Unterarzt der Reſerve
vom 2. Bat. 4. Großh. Heſſ. Landwehr=Regts. Nr. 118, zum Aſſiſtenz=
Arzt 2. Kl. der Reſerve befördert; Dr. Kleim, Aſſiſtenz=Arzt 1. Kl.
vom Inf.=Regt. Nr. 97. zum 1. Großh. Drag=Regt. Nr. 23 verſetzt.
[) Geſtern wurde vor der Strafkammer des Landgerichts die
Strafſache gegen den Schloſſerlehrling H. Lang und Genoſſen von
hier wegen Diebſtahls, ſowie gewerbs= und gewohnheitsmäßiger
Hehlerei verhandelt. Lang ſtahl nämlich fortgeſetzt in dem Geſchäft
von P. Gräf dahier eine bedeutende Menge Gußwaaren, Rot= und
Gelbguß, meiſt ſchwere, noch unbearbeitete Krahnen, welche er dann
durch den Mitangeklagten Hill, hauptſächlich an den Handelsmann
Benjamin Simonreſp. Lippmann May zu Schleuderpreiſen verkaufte.
Simon, die Hauptperſon bei dem Prozeß, lengnete zwar beharrlich,
Kenntnis von dem unredlichen Erwerb gehabt zu haben, allein die
Staatsbehörde erachtete ihn doch für überführt und brachte gegen ihn eine
Zuchthausſtrafe von 1½ Jahren in Antrag. für Hill und Lang
Gefängnis nicht unter einem Jahre und überließ hinſichtlich des
Angeklagten May die Entſcheidung der Weisheit des Gerichts. Bei
Schluß des Blattes war das Urteil noch nicht gefällt.
Von heute ab ſind die Sammlungen des Großh.
Muſeums bis auf weiteres Sonntags von 11-1 Uhr und Diens=
tags
, Mittwochs, Donnerstags und Freitags von 11-12 Uhr geöffnet.
* Heute, Dienstag, wird an unſerer Hofbühne Paul Heyſes
Schauſpiel Colberg; zum erſtenmale aufgeführt. Es wird damit
eine Ehrenſchuld gegen den ausgezeichneten Dichter abgetragen,
deſſen Werke ſeit einer längeren Reihe von Jahren im Repertoire
nicht vertreten waren. Colberg' hat bereits ſeinen Weg über alle
deutſchen Bühnen gemacht und überall den größten Erfolg, die tief=
gehendſte
Wirkung erzielt, die das Drama vor allem ſeinem echt
vaterländiſchen Geiſte, der wunderbaren Charakteriſtik ſeiner Per=
ſonen
, der ernſten ſowohl, wie der humoriſtiſchen, verdankt. Daß
zugleich am Montag in Frankfurt Heyſes neueſtes Drama Die
Hochzeit auf dem Aventin' bei Anweſenheit des berühmten Autors
zur erſten Darſtellung gelangte, dürfte bei dieſer Gelegenheit von
beſonderem Intereſſe ſein.
Nach den N. H. B.u iſt ein weiteres Engagement des Herrn
Hofſängers Feßler auf 3 Jahre, von nächſter Saiſon an gerechnet,
zu Stande gekommen. Herr Feßler hat damit die Penſionsberech=
tigung
erlangt.
Mit einer einfachen, aber würdigen und erhebenden Feier=
lichkeit
wurde am Adventsſonntage das neue ſtädtiſche Pfründner=
haus
in der Frankfurterſtraße ſeiner Beſtimmung übergeben. Nach=
dem
am Morgen ſchon die Pfründner des Armenhauſes. 28 an der
Zahl, ſowie 12 ſeitherige Hoſpitalpfründner in die neue Anſtalt
übergeführt worden waren, eröffnete um 11 Uhr der mit den Herren
Beigeordneten Hickler und Riedlinger erſchienene Herr Oberbürger=
meiſter
Ohly vor den eingeladenen Gäſten, worunter Herr Geh.=
Rat Jaup, mehrere Damen, viele Stadtverordnete, Mitglieder der
Armen=Verwaltung, Vertreter der hieſigen Wohlthätigkeitsvereine ꝛc.,
die Feier durch einen Rückblik auf die Verhältniſſe, welche die Er=
richtung
der Anſtalt nötig gemacht und ſchloß mit ebenſo freund=
lichen
, als ernſten Ermahnungen an die anweſenden Inſaſſen. In
dem ſich nun anſchließenden Gottesdienſt verſtand es Herr Pfarrer
Trümpert in ſchlichter kerniger Weiſe die Aufgaben und das
Weſen der dem Geiſte des Chriſtentums entſprungenen Armenpflege
zu ſchildern, welchem auch dieſes Haus ſeine Entſtehung verdanke.
Bei dem ſchließlichen Beſuche der Räume vermochte man ſich zu
überzeugen, in welch überaus freundlicher und praktiſcher Weiſe die
Anſtalt, welche im nächſten Jahre durch Anbauten erweitert werden
ſoll, eingerichtet iſt. Beſonders ließ auch die Einſicht der Küche
und des gerade in derſelben bereiteten Mittagsmahles keinen Zweiſel
darüber, daß für die leiblichen Bedürfniſſe der größtenteils gebrech=

[ ][  ]

2840
lichen und ſiechen Bewohner des Hauſes in zweckmäßigſter Weiſe
Sorge getragen wird.
Herr Marktmeiſter i. P. Nöſinger, der Neſtor der ſtädti=
ſchen
Beamten und jetzt wohl der älteſte Einwohner unſerer Stadt,
hat am Adventsſonntag ſein 90. Lebensjahr zurückgelegt. Geiſtige
und körperliche Rüſtigkeit haben es dem ehrwürdigen Greiſe, der
ſich in mehr als 50jähriger Dienſtthätigkeit allgemeine Achtung
und Liebe erworben, ermöglicht, die ihm an dieſem Tage gewordenen
vielfachen aufrichtigſten Glückwünſche freudigen und dankbaren
Herzens entgegenzunehmen
O Herr Profeſſor Dr. Thiel ſprach am Freitag abend im
Lokalgewerbverein über Aufgabe und Ziel der demnächſt an
unſerer techniſchen Hochſchule zu eröffnenden Unterſuchungs=
ſtation
, wies darauf hin, welchen Einfluß die Chemie auf die Ent=
wicklung
unſerer Induſtrie gehabt und entwickelte an einem ſehr
inſtruktiven Beleg, der Branntweinbrennerei, die enormen Vorteile,
welche der rationelle an der Hand der Wiſſenſchaft geleitete Betrieb,
gegenüber dem alten, empiriſchen Betrieb mit ſich führt. Aber
nicht allein die mehr chemiſchen Gewerbe bedürfen, ſo ſetzte der
Vortragende weiter auseinander, der Dienſte der Chemie, ſondern
auch der maſchinelle, wo es ſich um Unterſuchung von Schmier=
material
, Rohſtoffen, des Waſſers für Keſſelſpeiſung ꝛc. handelt,
weshalb auch dieſe Gewerbe, freilich bis jetzt nur der Großbetrieb,
den chemiſchen Unterſuchungen ihre, gebührende Aufmerkſamkeit
widmen und ſogar in beſonderen Centralſtellen ihren ſpeziellen Be=
dürfniſſen
in dieſer Hinſicht Rechnung zu tragen beſtrebt ſind.
Ebeuſo nimmt die Landwirtſchaft neuerdings die Chemie ganz be=
ſonders
zur Unterſuchung von Dünge=und Futtermittel in Anſpruch
und beſitzen wir in Deutſchland bereits ein ganzes Netz landwirt=
ſchaftlicher
Unterſuchungsſtationen, die dem Landwirt unentbehrlich
geworden, ſo daß auffälligerweiſe ſich nur das Kleingewerbe bis
jetzt noch gegen die Dienſte der Chemie ziemlich ablehnend verhielt,
obgleich es alle Urſache hatte ſchon im Hinblick auf die Beſtimmungen
des Nahrungsmittelgeſetzes und die namentlich den Kleinbetrieb am
meiſten bedrohende Verfälſchung der Rohſtoffe, hiervon ausgiebigen
Gebrauch zu machen. Redner ſchloß ſeinen ſehr beifällig aufge=
nommenen
Vortrag mit einer kurzen Bemerkung über die Benutzung
der neuen Anſtalt, die allen Gewerbtreibenden gegen mäßige Ver=
gütung
freiſtehen wird, und empfahl dieſelbe dem Wohlwollen
unſerer Induſtriellen, die in ihr ſicher in vielen Fällen eine treue
Beraterin finden werden.
B. 5. Konzert des Mozart=Vereins. Ein abwechſelungs=
reiches
Programm, das friſch und glatt exekutiert wurde, zeichnete
das heutige Konzert vorteilhaft aus. In den Männerchören war
die Einförmigkeit, welche das ewige Singen von Lenz und Liebe
hervorbringt, beſeitigt worden durch die glückliche Wahl einiger
Nummern, welche einen anderen Gefühlskreis berühren, wir er=
wähnen
nur die ſtimmungsvolle Waldnacht von Mangold, das
Tietz'ſche Prinz Eugen= und die allerliebſte Koſchat'ſche Bauern=
hochzeit
in Kärnten. Fräulein Emilie Reinhardt, die Sängerin
des Abends, macht uns unſer Amt leicht, indem wir ihren Leiſtungen
ein Lob ohne Reſerve ſpenden können. Heute, wo der Dillettantis=
mus
ſich mit Macht in die Konzertſäle drängt, wo faſt jede Woche
uns die leidige Pflicht auferlegt, die Spreu von dem Waizen zu
ſondern, thut es doppelt wohl, einer Sängerin zu begegnen, welche
zum öffentlichen Auftreten volle Berechtigung beſitzt. Frl. E. Rein=
hardt
verfügt über eine klare, weithintragende Sopranſtimme, welche
imſtande iſt, die feinſten Vortragsnuancen auszudrücken; hierzu ge=
ſellen
ſich eine feſte, ſichere Tonbildung und eine das Durchſchnitts=
verſtändnis
überragende gute Auffaſſung. Frl. Reinhardt ſang u. a.
Du rote Roſ auf grüner Haid. von Sommer, ein Lied, das
wir ſchon unzählige Male in hieſigen Konzerten vernommen und
wobei wir uns ſtets geärgert hatten, daß Sommer ſo wenig wie
Neßler in ſeinem Rattenfänger den wundervollen Text erſchöpfend
auszulegen gewußt. Der feurige, temperamentvolle Vortrag jedoch,
mit welchem die junge Dame das Lied zu Gehör brachte, rückte die
Kompoſition in ein ganz neues Licht. Frl. Reinhardt ſang mit eben
ſoviel Empfindung das Gonnod'ſche Ave Mariau für Sopran und
Violoncell mit Klavierbegleitung und die Lieder von Niedel und
Volkmann. Lebhafter, andauernder Beifall beſtimmte ſie, ein Lied
von Raff zuzugeben. Herr Hofmuſiker Alfred Hayn, unſer verdienter
Celliſt, erfreute mit dem Vortrage der Ernſt'ſchen Elegie= und des
Dunkler'ſchen Valse-Caprice. Daß Mozart, nach welchem der Verein
ſich nennt, auch diesmal mit keiner Kompoſition vertreten war, bleibt
zu beklagen.
5 Ein ſeither in der Gardiſtengaſſe wohnhaft geweſener Zim=
mermann
iſt unter Zurücklaſſung ſeiner Ehefrau mit ſeiner angeb=
lichen
Nichte, nachdem er auf der ſtädtiſchen Sparkaſſe dahier
die auf den Namen ſeiner Frau eingelegte Summe von 270 M. er=
hoben
hat, flüchtig gegangen. - In einem Keller in der Mühl=
ſtraße
wurde Freitag nacht ein Einbruch verübt und etwa15 Flaſchen
Wein, eine Partie Aepfel ſowie eine Partie eingemachte Gurken
entwendet. Gegen verſchiedene Perſonen wurde Anzeige wegen
Ruheſtörung erhoben. - Am Sonntag abend entſtand in einer

Waſchküche in der Stiftſtraße ein kleiner Brand, der durch die
Hausbewohner alsbald gelöſcht wurde.
L. Beſſungen, 30. November. Gemeinderatsſitzung.
Den Rücktritt zweier Pächter an der hieſigen Jagd betr. haben die=
ſelben
ein Geſuch um Aufhebung der bezügl. kreisamtlichen Ver=
fügung
eingereicht. Der Gemeinderat hat über das Geſuch keine
Bedenken, befürwortet ausnahmsweiſe dasſelbe und wird diesbezüg=
licher
Bericht Großh. Kreisamt erſtattet werden.-Die Fortſetzung
der Chauſſierung im oberen Heerdweg wird als dringlich bezeichnet
und ſollen die Arbeiten im Laufe des Winters von Gemeindetag=
löhnern
ausgeführt werden. Die Beſetzung einer Schuldienerin=
ſtelle
in der Mädchenſchule gab zu längerer Debatte Veranlaſſung.
Es wurde ſchließlich die Witwe Kumpf als zweite Schuldienerin
beſtimmt, da der Antrag es bei einer Dienerin zu belaſſen, durch
die ausſchlaggebende Stimme des Bürgermeiſters abgelehnt wurde.
Die Prüfung der Gemeinderechnung, ſowie die Prüfung der Rech=
nung
über die Anna=Stiftung= gaben zu Bemerkungen keine Ver=
anlaſſung
. Hierauf trat man in die geheime Sitzung ein.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 29. November.
Die Zauberflöte
B. Ueber die Entſtehung der Zauberflöte erzählt das Ill. W.
E.: ein allerliebſtes Geſchichtchen. An einem ſchönen Julitage des
Jahres 1790 waren im Wirtshauſe Zur blauen Flaſche in Wien
die fröhlichen Stammgäſte beim Kegelſpiel verſammelt. Unter ihnen
befand ſich auch Wolfgang Amadeus Mozart und Emanuel Schi=
kaneder
. Das benannte Gaſtlokal befand ſich in Altlerchenfeld.
Ein kleines einſtöckiges Häuschen mit zwei Eingängen und drei
Fenſtern in der Front, war es mit ſeinem hübſchen Garten, in dem
ſich eine Kegelbahn befand, ein beliebter und bekannter Vergnügungs=
ort
für Einheimiſche und Fremde. An dem erwähnten Julitage
ſchob Mozart eifriger als je mit einigen Bekannten Kegel,
und ſo oft er zum Schieben ausholte, pfiff er eine Melodie
und ſchlüpfte dann in ein halbdunkles Zimmerchen, wo er raſch
einige Noten hinſchrieb. Der Meiſter arbeitete gerade an einer neuen
Oper Die Zauberflöter. In ſeiner Geſellſchaft war Schikaneder,
der ihm ſeine Verzweiſlung darüber ſchilderte, daß Wenzel Müller
einen beinahe gleichen Text komponiere und ſeine Arbeit vielleicht
früher beenden werde. Der urſprüngliche Titel der Zauberflöte war
Lulus, nach dem gleichnamigen Märchen von Wieland benannt.
Aber Freunderl, ſagte Schikaneder deſperat zu Mozart, was nutzt
uns denn die ganze G'ſchicht, wenn der Wenzel Müller in ſeinem
Stück die nümlichen Figuren hat wie wir, und früher fertig wird ?
Da find'ſt die gute Feenkönigin, den böſen Zauberer, die verliebte
Prinzeſſin und den verliebten Prinzen - ganz ſo wie in unſerer
Oper. Hat er aber auch unſeren luſtigen Vogelfänger, den Papa=
geno
und die feſche Vogelfängerin Pagagenazu fragte Mozart.
Na, die hat er net= ſagte aufatmend Schikaneder, er hat nur
ein patſcheten Bedienten, der Fagott blaſt. Den Mohrl hat er a
net, und ebenſo wenig die drei ſchwarzen Damen und die drei
weißen Buberln;. -Na ſiehſt Du, Dalk' lachte Mozart, und was
den böſen Zauberer betrifft, änderſt jetzt augenblicklich den Krampus
um und machſt einen anſtändigen Kerl aus ihm. Dann darf er
reilich nicht mehr Vitzlibuthli= heißen, dann nennen wir ihn
Zoroaſtro - oder - nein - Saraſtro Nun ſchrieb Schika=
neder
eifrig den Text und Mozart komponierte, wie gewöhnlich, ſehr
raſch und lief abwechſelnd auf die Kegelbahn hinaus, wo er in=
zwiſchen
Alle Neune' ſchob. Allerdings holte ihn dann der fleißige
Schikaneder ſofort wieder in das Zimmerchen und drängte ihn zur
weiteren Arbeit. Die Quverture wurde fertig gemacht und das
Finale vom 1. Akt beendet. Freunderll ſeufzte der dicke Text=
ſchreiber
und wiſchte ſich den Schweiß von der Stirne, zwas thun
wir denn mit der guten Fee? Jetzt haben wir a gute Zauberin
und ein guten Zauberer. Die könnten vielleicht zum Schluß ein=
ander
heirathen, wenn's Dir recht wär!Warum nicht gar=, lachte
Mozart. Du hätteſt, ſcheint mir, gar Anlagen zum Heiratsver=
mittler
! Aus der gutmütigen Feenkönigin wird eine böſe Hexe ge=
macht
: Komponiſt und Dichter arbeiteten fleißig bis in die Nacht
hinein in dem Gartenhäuschen an der 8auberflöte;, und als ſie mit
einander fort gingen, ſang Mozart in den Räumen zur blauen
Flaſche': In dieſen heiligen Hallen kennt man die Rache nicht!
Die heutige Vorführung der Oper, welche, mit Ausnahme des
Sprechers, der ſich diesmal in der ſicheren Hut des Herrn Feßler
befand, und der Pamina, welche Frl. Loiſinger ſang, die bekannte
Beſetzung der einzelnen Partien zeigte gibt inſofern Anlaß zu
einigen Bemerkungen, als Frl. Loiſinger, unſere jugendliche
Sängerin, ſich dem hieſigen Publikum zum erſtenmal als Pamina
präſentierte. Die muſikaliſche Seite der Partie verlangt, da ſie der
Ausdruck eines tiefen, inneren Lebens iſt und jedem äußeren Blend=
werk
gefliſſentlich aus dem Wege geht, eine feinfühlige, geſanglich
hinreichend geſchulte Interpretin. Frl. Loiſinger zeigte ſich an
dieſem Abend als eine Sängerin, die dem Style Mozarts in wohl=
thuender
Weiſe gerecht zu werden weiß.

R 234

Hierzu eine literariſche Beilage von J. Engelhorn in Stuttgart.

Druck und Verlag: L. C. Wittichche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.