Darmstädter Tagblatt 1885


26. November 1885

[  ][ ]

148.
Jahrgaug.

6
4
EGULLN
4
1

L48.
argfllh.

Wonnementspreis
vientehſahrlich 1 Mart 50 Pf. hd
Bringerbohn. Auswärts werden von
allen Poſiämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal inck. Poſiaufichlag.

(rag= und Anzeigebcatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Zuſerate
werdenangenommen: inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Eppeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

8 231.

Donnerstag den 26. November.

1854b.

B e k a n n t m a ch u n g.
(Geſindeweſen.) Mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Geſindedienſtwechſel, erinnern wir daran, daß die nach
8 38 der Geſindeordnung vom 28. April 1877 in unſerem Hauptmeldebüreau - Amtsgebäude, Hügelſtraße 31-33 parterre,
Zimmer Nr. 1 - geführten Geſinderegiſter ſämmtliche den zur Zeit oder früher hier Bedienſteten ausgeſtellte Dienſtzeugniſſe
ſowie die ſeit Erlaß der Geſindeordnung gegen Dienſtboten ergangene Straſurtheile enthalten und dajelbſt in den üblichen
Büreauſtunden von Dienſtherrſchaften eingeſehen werden können. Auf Verlangen werden ſchriftliche Auszüge aus den Re=
giſtern
ertheilt.
Es liegt um ſo mehr im Intereſſe der Dienſtboten ſuchenden Herrſchaften, vor Eingang eines Vertragsverhältniſſes
dieſe vorzugsweiſe zuverlüſige Quelle für eine ſichere Nachricht über Eigenſchaften und Verhalten eines Dienſt=
boten
nicht unbenutzt zu laſſen, als erfahrungsgemäß die bei der Entlaſſung in die Dienſtbücher eingetragenen Atteſte in leider
allzu häufigen Fällen der Wirklichkeit nicht entſprechen und ſich in einem auffallendem Widerſpruch zu dem bei ein=
tretendem
Bedürfniſſe von der Polizeibehörde direkt erhobenen, in die Geſinderegiſter aufgenommenen wahr=
heitsgemüßen
Zeugniſſe bezw. Erläuterungen ertheilten Zeugniſſe, befinden.
Darmſtadt, den 21. November 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
11560
Haas.
Be k a n n tm a ch u n g.
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß Wilhelm Mahr zum II. Fleiſchbeſchauer für Darmſtadt er=
nannt
und verpflichtet worden iſt.
Darmſtadt, den 24. November 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(1561
Haas.


Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unterzeich=
neten
Gerichts wurden folgende Firmen
gelöſcht:
Darmſtadt.
Am 18. November 1885:
Dr. Mitſcherlich, Abraham Marr.
Anton Schüchner, A. Schuchmann, W.
Schuchmann, G. v. Schauroth.
Am 19. November 1885:
H. Bäumer, Kitzinger &am Schäfer,
Rudolf Fendt Wittwe, J. A. Burck, C.
Hahn Nachfolger, Joſeph Joſeph, W.
Waegner, A. Hertel, Eliſe Becht, S. Ro=
ſenberg
, Eduard Robert Schmid, Erwin
Schlitzberger, J. Deutſchmann, H. Bauern=
feind
, G. Spengler, P. Schmidt, Carl
Ackermann, Artiſtiſches Inſtitut, Fr. Alt,
J. A. Seipp.
Darmſtadt, den 21. November 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
C. Küchler.
(11562
Kieſer.

f.vlan.

Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an den
Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von circa 340 Met.
Flächenraum,
2) ein Kellerraum von circa 130 Met.
Flächenraum.
Der unter Ord.=Nr. 1 aufgeführte
Raum eignet ſich vorzugsweiſe zur La=
gerung
von Frucht, Mehl und derglchen.
Reflectanten wollen ſich auf unſerem
Büreau melden.
Darmſtadt, den 6. November 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[11051
Pferde=Verſteigerung.
Dienstag den 1. Dezember,
Vormittags 10 Uhr,
wird in der Gendarmerie=Kaſerne, Schloß=
gartenſtraße
.
ein ausrangirtes Dienſtpferd

gegen gleich baare Zahlung öffentlich ver=
ſteigert
.
Darmſtadt, den 24. November 1885.
Großherzogl. Gendarmerie=Diſtricts=
Commando Starkenburg.(1563

Alten
Coeoad,
garantirt ächt, direkt bezogen von
den erſten franzöſiſchen Häuſern.
Flaſche von 2 Mk. 60, 3 Mk., 3 Mr.
75 Pfo. 4 Mk.
Gl. P. PoIIl,
Bleichſtraße. 11278.
729

[ ][  ][ ]

2770

5 231

Den vollſtändigen Ausverkauf meines Geſchäftes wegen
Aufgabe beehre ich mich in empfehlende Erinnerung zu
bringen.
Die immer noch reichlichen Vorräthe eignen ſich vorzüg=
lich
zu Welhnaehts-Geschenken und habe ich die
Preiſe aufs Aeußerſte reduziert.

[1564

Wilhelminen= und Waldſtraßen=Ecke.

Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18.

in guter Qualität empfiehlt
Ma
rIMaUN.
Ee
E
Schuſtergaſſe 16. (1156,
Das Koßlengeſchäft W. Hofmamm,

(6494
43
empfiehlt BssksKOussU vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Locho vor. Hamburg, ſowie
Muss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
Ich empfehle in ganz vorzüglichen Qualitäten:
Arac, öcht Watavia, abgelagert,
Wum, ächt Jamaica, abgelagert,
Cognae, ächt frauzösisch Original,
Hürschwasser, ächt Schwarzwölder,
alt und abgelagert,
Vordhäuser Hornbranntwein, ächt,
Punsch-Essenzen, höchſt fein,
Täameure, hocfeinr Quulitäten,
als:
Curacano, Auisette, Mürsch,
Vaniiie, Guitten, Pfeſterminz,
Iuguer, Hümmel und Gilka,
in ganzen und halben Flaſchen, ſowie im Anbruch.

Bruſt= und Lungenleidende
und ſolche Perſonen, welche anHuſten,
Katarrh, Heiſerkeit, Verſchlei=
mung
ꝛc. leiden, ſeien hiermit wie=
derholt
auf die ſeit 20 Jahren be=
währte
Vorzüglichkeit des ächten
rheiniſchen
9956

h

1
44

als das reinſte, edelſte
und natürlichſte, für
Erwachſene wie Kinder
5) gleich angenehmſte und
Maupl
zuträglichſte Mittel,
S.
e..
welches überhaupt ge=
boten
werden kann, aufmerkſam ge=
macht
.
Zu haben in 3 Flaſchen=
größen
M. 3. 1½ und 1, nebſt
Proſpect in Darmſtadt bei den
Herren: Za. B. Praſſel, Rhein=
ſtraße
14, 2. Fiſcher, gr. Ochſen=
gaſſe
, Gg. Liebig Hohn, Rheinſtr. 28.
Emannel Juld, Kirchſtraße, Friedr.
Hchaefer, Droquenhandlung., Moriz
Candau, Mathildenplatz 1, Georg
Jiebig & Co., Louiſenſtraße 10; in
Beſſungen bei Aug. Marburs.
Wi.
443
iAiili ciritraitis

bS4U GudGton
Ludwigsplatz 7.

(11052

Meine neu eingetroffenen
3⁄₈
Thst neustr Brule
empfehle ich in ſorgfältig ausgewählten,
völlig ſtaubfreien, kräftig u. reinſchmecken=
den
Qualitäten.
Reben den ſehr gangbaren
3 Sorton Sonchong
per Pfund M. 2. 80, 3. 80 und 4. 40,
loſe ausgewogen und in ¹½ Pfd.=Packeten,
empfehle ich noch als außerordentlich
preiswerth einen souchongthee
neuer Ernte, 1 Mk. 80 Pfg. per Pfd.,
ſowie
Theespitzen M. 1.60 per Pfd.
Ghocoladen vnd Gagaopulver
von Suchard.
Cocoladen und Caczopulvor
von Waldbaur, Stuttgart.
Holländ. Loiohlösliohe Casaopulver
von Kloltzn E BloOI0k.
Beſonders mache ich auf mein loſe
ausgewogenes
CaCaopulver,
garantirt rein, in 3 Qualit. M. 2.40
2. 60 und 2. 80 per Pfd. aufmerkſam.
Esglisahe Bisquits,
Feville, Soyion-Aimml ais.
8. tb n bhes.
vols eAl was n1hd,
Wilhelminenſtraße. (9958

[ ][  ][ ]

2771

R231
aii
4
Goorg
6.
BEUAEGAGhu,
Markt, WDarmstadt,
empfiehlt bis Weihnachten:
Fehrüchenfutter für Damen-Mäntel zu
110 Marki,
30 Markz, 90 Mark,
Winterwaare,
Winterwaare,
Winterwaare,
dunkelſte Sorte.
rein blau,
hell rein,
[11566
Fehvammenſutter
45 Mark. 60 Mark.
30 Mark.
Wisamfutter, Fehhoptſutter, Civettſatter.
Einfüttern und Beſetzen der Mäntel.
Tertige Damenradmintel CHerrenpelze.
AHLelm samt
40
2
A4AaiiarD
Prof. Dr. Jägor's
Ranesthaar-Jeibbindon,
Sohlaidecken,

Handsckaks,

Walis zu Heilzwecken

Binles-Gohlen für

Schuhe und Stiefel.
Dieſelben ſind garantirt rein aus
den beſten und edelſten Kameelhaaren
hergeſtellt, einem Material, deſſen herr=
liche
, ſympathiſche Weiche, und im
Orient längſt bekannte abhärtende, ſo=
wie
Nerven beruhigende Kraft, dieſe
Artikel zum Beſten machen, was es
gibt.
Vur bei
[1567
Aug. Schwab,
Ludwigsſtraße 18.
Gonoral-Dopot
27 D,Ait.
½.
dor ächton Hormal-Artihol.
Die vorzüglichen Plaschenweine aus dem Keller der
Verrinigten Geſellſchaft,
welche auch an Nichtmitglieder abgegeben werden, bringe in hochgeneigte Erinnerung,
von 60 Pfg. bis zu M. 3.50 per Flaſche, laut Preisverzeichniß der Geſellſchaft.
(8647
Speiſen nach der Karte und auf Beſtellung über die Straße.
G. Heill, Restauratour.
Mein gut aſſortirtes Lager in:
Rohen und täglich friſch gebrannton Kaſſee's, Aucker, Thee,
Chocoladen, Cacao (deutſche und holländ. Fabrikate), Conserven,
Rnorr's sämmtl. Suppenartikeln, Dürrobst, Südkrüchten,
Gewürzen (ganz und geſtoßen), ſowie ächten alten Rum, Arras,
Cognac und hochfeine Punsch-Essonzen,
[1568
bringt in empfehlende Erinnerung
C. Schmenger, Rheinſtraße 14.

E6
79¾Faß
Lam Naz-i 30½3
für alle durch jugendliche Verirrun=
gen
Erkrankte iſt das berühmte Werk:

80. Aufl. Mit 27 Abbild. Preis 5.
3 M. Leſe es Jeder, der an den 1
Folgen ſolcher Laſter leidet; Tau=
ſende
verdanken demſelben ihre
Wiederherſtellung. Zu beziehen
durch das Verlags=Magazin in
Leipzig, Neumarkt 34, ſowie durch

jede Buchhandlung.

[8572³⁄₈

der Edelbestandtheil d. Vanille,
znm Backes u. Kochen ferlig verrioben.
Frei von den aufregenden, zuweilen
sogar, giſtigen Stoſfen der Vanille-
Schote, genügt oin kloiner Lusatz an
Speisen und Getränken, um denselben
80kort den krüſtigsten, verfeinerten
Vanille-Geschmack zu verleihen. Pick-
chen
25 Pfg., Dose mit 10 Päckchen
2 ME. Eu Bestreuzucker 1 Piokchen
lauf ½ Pfund Lucker) Mochböcher
m. vorallgl. Recepten gratis. In Darm-
Stadt echt zu haben ber 6g. Liebig a; Co.,
Fr. Pröscher, foriæ Landau. (11055
General Depot Max EIb, Dresden.

Solt 1850 erprohli
Anatherm-Lahn-
Mundwasger
von
Dr. J. G. Popp
E. K. Hof Jahnarzt in Wien
reinigt die Lähne und Mund and
verloiht angenehme Frlsohe. Halt-
bar
und von feinstem Aroma, 1st
es der beste Sohntz gegen Lahn-
gsschwüre
, Lahnstein, Lahnsohmerz,
Loekerwerdin der Lähns, verhutet
üblen Goruch, erloichtert das Lahnen
bei Eleinen Kindern. BovAhrter
Gurgelwasser der efronischen Mais-
loidon
u. dient als Prügorvatio gegen
Diphtheritis; ist unentbekrſich
bei Gebrauch von Mineralwüdern;
in Plasehen Au 1, 2 und 3 M. Dr.
Lopp's Anatheriu-Lahnpaste,
Preis 2.- M. Dr. Popp's aromai
tsche Lahnpasta, Proſs éo Pf.
Dr. Poppie Vegetabitsohes
Bahnpuiver, Preisiu. Dr.Poppie
Plombs zum Selbatauatluen höher
Lähns, Prois M. 2.50.
Poppis Kräutergelſe
mit grögstem Brfolgs eingefUhrt gogen
Hautausschlögejeder Art,gesen Haut.
Jueken, Fieouten, Grind, Kopf- und
Bartaohuppen, Frostbeulsn, Sdhveta-
fusve
Und ErAtzo. Prelz 00 .
Lu kaben l2
Darmstadt: L. Nachtigall,
Hoffriseur, Wilhelminenstr. 7.
in Hainz: P. Bleicher, Hof=
lieferant
.
12634

[ ][  ][ ]

2773

B 251

Nenheiten für ſeschenke!
Detaiſverkauf zu Engrospreiſen.
Photographie=Album in klein, 45, 75, 1.-, 150, 1.70. 2.- bis 450 M.
Photographie=Album in groß, 180, 2.., 250, 290, 360, 450, b.-
6.- 7. - bis 48. - M.
Photographie=Album mit Muſik 12..-, 14.-, 18.-, A.-, 24. 27..,
30. - bis 48.- M.
Portemonnaies 10, 20, 30, 40, 45, 60, 75, 1, 1.20, 150, 1.80, 2 bis 3 M.
Cigarren=Etuis 40, 45, 75, 1, 1.50, 2, 2.40, 2.90, 360, 450 bis 15 M.
Brieftaſchen 50, 1, 1.25, 1.50, 1.80, 2, 240, 3, 3.50, 4.20 bis 15 M.
Viſitenkartentäſchchen 40, 45, 50, 60, 75, 85, 1.-, 1.20, 150, 2.
2.40, 2.70 bis 6.- M.
Näh=Neceſſaires 45. 15. 1.-, 120, 150, 190, 225, 275, 3. -, 390,
4.50, 4.80 bis 24. - M.
Nüh=Receſſaires mit Muſik 950, 12.- 18.-, 24.-, 30.- bis 48.- M.
Reiſe=Receſſaires 3. 3.90, 4.50, 6, 7.80, 8.50, 9, 10.80, 12 bis 24 M.
Taſchen=Neceſſaires 40, 45, 60, 85, 1, 1.20, 1.50, 1.80, 2 bis 8 M.
Schmuckkaſten 1.-, 180. 2.75, 3.60, 480, 6., 8. -, 10.-, 12.-,
14. -, 16. - bis 36.- M.
Cigarrenkaſten b.-, 7., 9.- 12.- M.
Handſchuhkaſten 150, 3.-, 3.90. 4.80, 6. -, 8. -, 9. -, 12.- bis Ih. - M.
Taſchentuchkaſten 3.90. 4.80, 6.-, 8.50, 9.60, 12.- M.
Photographie=Nahmen, Biſit und Cabinet, 20, 25, 30, 40, 45, 50, 75.
1. -, 1.50 bis 6.- M.
Schreib=Album 45, 1.-, 150, 2. -, 240, 3.-, 360 bis 9. - M.
Schreibzeuge 45, 75. 1. -, 1.20, 1.50, 2.40, 3.-, 450 bis 12.- M.
Schreibmappen mit Einrichtung 45, 75, 1.-, 1.20, 150 bis 12.- M.
Papeterien, gefüllt, 45, 1. -, 1.50, 1.80, 2.40, 3.-, 3.60 M.
Nippſachen 45, 50, 60, 70, 85, 1. -, 1.20, 1.50, 2.- M.
Promenadetaſchen 1.-, 1.50, 2.-, 250, 3.-, 3.60, 4.50, 5. - M.
Damentaſchen in Leder 1.-, 2.-, 2.50, 3.-, 3.60, 3.90 bis 24 M.
Reiſekoffer 1.50, 2. -, 2.50. 3.-, 3.50, 4.20, 4. 80, 5.50, 7. - bis 42. - M.
Cravatten. Unübertreffliche Auswahl aller Neuheiten des In= und Auslandes.
Hoſenträger, deutſche, franzöſiſche und engliſche, 40, 50, 75. 1. - bis 4.50 M.
Toilettekaſten gefüllt mit Parfümerien 45, 1, 1.50, 2, 2.50, 3 bis 5 M.
Toiletteſeifen, Odeurs, Kammwaaren, Haar= und Zahnbürſten.
Da der Andrang vor Weihnachten in den letzten Jahren bekanntlich ſehr
groß war, ſo bitte meine geehrten Kunden Ihren Bedarf recht frühzeitig zu
decken.
[11569
Fabrilk- &
Filliale
Engroglager P. Sieberling,
Mannheim.
DARusTADT.
Mainz.
Ludwigstrasse.
Kaufhaus.
Ludwigſtraße.

GGSSQS0O0000OOOO0000000O0000
9
505
Umter Preis
E
6 habe ich noch in meinem Weihnachts-Ausverkauf:
eine Partie Boltzouge, beſte Qualität,
do.
Beiteattune
do.
Bettdamaste verſch. Qualität,
do.
Flookpiause

do.
Tisohdeoken

do.
Handtücher,
do.
Wisshtücher
) in nur reellen Qualitäten und kann ich dieſelben zu praktiſchen Geſchenken 6
) beſtens empfehlen.
Ph. Schorlemmer,
25 Ernſt=Ludwigsſtraße 25.
[139]

Sämmtliche Artikel zu
Wolhnachts.
.4½0
GAChUO
in hochfeinster Waaro zu
billigston Preisen
empfichlt,
Wh. Manck,
5 Ballonplatz 5.
Anisformen werden gratis
verliehen. (11570

Bei Salzfluss,
offenen Wunden u. böſen Füßen leiſtet das Schrader'ſche
Judian=Pflaſter Nr. 3. Bei näſſenden u. trackenen
Flechten Nr. 2. B.i bösartigen, krehsähnlichen Ge=
ſchwüren
uKnochenkrankheiten Nr. 1 die vorzüglichſten
Dienſte u. findet dieſes berühmte Pflaſter deshalb auch
ausgedehnteſte Anwendung. Pag. M. 3.
Avotheker J. Schrader, Peuerbach.Stuttgart.
E- Zu beziehen durch viele Apotheken. 2
Berlin: Straußapotheke, Strahlauerſtr. 47.
Einhornapotheke, Kurſtr. 34. (7085

Ganurnduft,
womit man im Zimmer ſofort genau den
Geruch des Kiefernwaldes herſtellen kann.
In Flacons mit Gebrauchs=Anweiſung
25 Pfg. und 50 Pfg. und Mk. 1,
empſiehlt
Ppredr Sclaefer
Ludwigsplatz 7.
(11065

[ ][  ][ ]

25

2773

gean
=ONNLogUuth
Prey=

Die Preiſe ſämmtlicher Vorräthe in Wintermänteln, Regenmänteln,
Radmänteln. Abendmintehn & Hindermänteln ſind für den Weih=
nachts
=Verkauf von heute ab bedeutend reducirth
Zu Weihnachts=Geſchenken beſonders geeignet und ſpeziell für dieſen Zweck
habe eine große Anzahl Regenmäntel in dunklen Farben, aus nur ſo=
liden
Stoffen fabrieirt, die ich als beſonders billig und preiswerth empfehle.

gE1ß
05.
9llh
AtTEARRUIVGILOT,
14l.

16 Ernst-udwigsstrasse 16.

[1572

B.

2½

GaRUSGRURG½
Prima Hiegonlodor,
anerkannt beſtes Fabrikat, zu
vodoncirkan Proisen.
u8b. Hokorb,
Handſchuhfabrik,
Hudwigsstrasse.
2 bEIb.
Meine bekaunten feinen Mehle
bringe in empfehlende Erinnerung.
Kaiserauszug per ; Ko. 25 Pf.,
Blum Rebl 22
Co. Hr. 0 20
do. Nr. 1 18
Bei Abnahme von 5 Ko. per Ko.
4 Pfg. billiger.
Bei Abnahme von 10 Ko. per Ko.
6 Pfg. billiger.
Hochachtungsvoll (1574
45
5
=Feurhs uWal,

zu billigſt geſtellten
Preiſen.
Schuſtergaſſe 16

Hiolor Bückinge,
Sprotton.
Jarob Bährich,
(1311
Hoflieferant.

Kath. Kirche Nr. 12.
Bo
W.Blasenkrankheiton5
lauch Bettn., Stein ꝛc.), Schwäche, Im=
potenz
, Frauenkrankh. ꝛc., ſelbſt in den
verzw. Fällen, heilt ſicher in kurzer,
Zeit. Proſp. gratis.- F. C. Bauer,
Specialiſt, Baſel=Binningen Schweiz).

Feinſt gemäſtetes
Französ. Gollügel,
als:
Indian, Capaunen, Poularden,
Haknen und Euten
in großer Auswahl ſtets friſch
vorräthig bei
11576
Heir. Röbric,
gegenüber der kath. Kirche.

L.AgON
in allen Sorten
Pappdeckel, Buntpapier,
Goldborden, Calico,
Blattgold und Silber
bei
[11542
l. P5. Reinhardt,
Papierhandlung, Schloßgraben 7.

Meine
Hodellhuto
gebe von jetzt an zu be=
deutend
ermäßigten Preiſen
ab.
[11498
Th. Deoker,
Ernſt=Ludwigsſtr. 21.

gslen Anthracitkohlen
Diobe für amerik. Oefen,
93ton Feilschrot,
Diobenuss- éstückkohlen
liefert die Kohlenhandlung
Hax Eemm,
1 Hügelſtraße 1. (11059

Gloarmhorzon
in vorziiglicher Qualität.
Bei größerer Abnahme billigſte Vorzugs=
Preiſe.
Friedr. Schaefer
Ludwigsplatz 7. (1577

[ ][  ][ ]

2774
Dieſe Woche gelange wieder in
Beſitz einiger großen Sendungen
We==
35 6
eſerſuet, Metzer
und
Gäuſe,
Land.
welche bei feinſt gemäſteter junger
Waare billigſt abgebe.
[1578
5
Hior. Höhrieh,

gegenüber der katholiſchen Kirche.

Ke=

G. HGöuhht,
Süße Brathückinge,
Nieler Bückinge aSprolten
Engſ. Roheßbückinge,
Seoſorelſen
eingetroffen.
11579

Tmanhe

4
ll3=

Hammelfleisch
40 Pfennig. 11360
Frobmang, Holzſtraße.

prakt. u. Speoiglarzt f. haut.,
1h krausn=u. Uitsrſeibshrankheiten
DreGonsouenerraittan. siſananer.
Asoist. Prk. Rivord's. auswebrieh.
M.
Maciv.hr.
G1U-ekhend.
Rheinſalm,
Auſtern,
Lachsforellen, Hummer,
Turbot,
Aal,
Seezungen,
Hechte,
Cabliau, per Pfund 50 Pfo.,
Karpfen.
chellfiſche,
per Pfund 25 und 30 Pfg.
Vorzüglich zum Backen
Erüne Häriuge
per Pfund 30 Pfg.
und
Schollem.
Büße Bückinge.
Hprokten,
Cavior.
Gebr. Nösinger.
Hoflieferanten. 1579a

GA4GAOR RTIAIIGU,
trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
Nothmagel & Weller,
Großherzogliche Hoflieferauten,
60
Marktplatz Nr. 7.

GGaGUGOL-GOUlL.
Die Vereinscontrole, der das Honig=Depot bei Herrn Friodrioh
Sohaefer hier, Ludwigsplatz, unterſtellt iſt, bietet die ſichere
Garantie, dort unverfälſchten, aromareichen, echten Landhonig
billigſt zu erhalten. Alle Gläſer ſind mit dem Vereinsſtempel ver=
ſehen
. Filialen befinden ſich bei Herrn Filh. Manck, Ballonplatz,
Herrn H. Jägor, Bleichſtraße, und Frau Ford. Nagnor, Roßdörfer=
ſtraße
23.
[11313

Na. 231

Der Vorſtand des Starkenburger Bienenzüchtervereins.

Donnerstag, Freitag, Samstag:
Friſche
Schellfiſche,

Kieler Sprotten,
güsse Bückinge
zum Braten.

W5
51
ROaDh.

Bleichſtraße. 15s.
Die beliebten
Dürkheimer Handel. und

ächten Honiglebkuchen
ſind wieder eingetroffen bei
(11581
p5
39
6. Nehz1½,
Stiftſtraße 40, parterre.
EII
2aN E
ENAldhAsuim
Von einem großen Treibjagen
treffen heute mehrere Hundert
89½
46,
GxIr3SAUROhui
ein, per Stück M. 3. - bis 3. 30.
Kleinere von M. 2.- an bei
Heir. Böhrieh,
gegenüber der kathol. Kirche. 11582
8
Röhzz Veins
ſtets billigſt
Hermannſtraße 5.

Gommérsprossan-Seile
H zur vollständigen Entſernung der
A5 Sommersprossen Stück 50 Pſg.
(11583
bei C. Finrumanah,

DieHofbuchhandlung

von

13⁄₈
Eng. Kugslooſier.
Rheinſtraße 15 neben der Poſt,
empfiehlt ihren
JournalLosonirkol,
30 Journale in 210 Exemplaren.
Preis halbjährlich 6 Mark.
Eintritt jederzeit geſtattet. (8288

Wiemer.
GsGtss-h aton
aus der
ais. hgl. Priv. Wbonfurtor
Dampfmühle,
hochfeinſte Sorte aus feinſtem
Banatwaizen, unübertrefflich
in feiner Backart, loſe ſowie in
5 und 10 Pfd.=Säckchen billigſt.
G. 1Oh,
Bleichſtraße. 11228

[ ][  ][ ]

4⁄₈
10½

5
Fo
5
1.

730
102½
122

4 6
65
8
114

742
9 1
128
419

⁵loes

7½
857
1225
52
2

21037

5

9½
14
447)
10 2
b. bis
eubach.
Kagen.

9736) Roßdörferſtraße 12 iſt
die Beletage mit allem Zubehör ſo=
fort
beziehbar.

10448) Hermannſtraße 2ſtöckiges
Haus mit Manſarde, enthaltend
10 bis 12 Zimmer zum Preis
k von Mark 900 zu vermiethen. H
4 Auf Wunſch werden auch die ein=
4 zelnen Etagen vermiethet. Ueber=
es
nahme ſofort, Nähere Auskunft
ertheilt Herr B. L. Trier, Lud=
wigſtraße
.

N5l0 Wendelſtadtftr. 27 im verken
Stock eine ſchöne Wohnung von 4 Zim
mer, Küche, Keller u. Magdkammer per
ſofort oder ſpäter preiswürdig an ruhige
Bewohner. Näheres Aliceſtr. 24, Par=
terre
, Nachmittags.

Höhm W7y
168
R UAUAUIN

Eine Wohnung, Stallung, Heuboden
und Remiſe zu vermiethen und baldigſt
zu beziehen bei C. Stumpf, Hügelſtr. 73.
11584) Hügelſtr. 37 eine Parterre=
Wohnung von 4 Zimmern, Küche nebſt
Bodenkammer, Gas, Waſſerleitung. Preis
550 Mark. Zu erfragen parterre.

44
He.
85)
48
40r.
44
Hie=
141)
96.
v2
½
ketrihssidy Adebadiu
mit Entreſolwohng. gl.
Ebin Ladon beziehbar Kapellplatz 14.
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
LaUsb verm. Schulſtr. 10. 110124

8489) Rheinſtr. 33 ſind zwei möbl.
Zimmer zu vermiethen.
11178) Eliſabethenſtr. 22, II., ein
möbl. Zimmer pr. 1. Dez. zu verm.
11585) Grafenſtraße 21 ein ſchön
möbl. Zimmer nach der Straße zu verm.
11586) Bleichſtraße 39 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
.rDr.
Eriviar.

Tazzr

D a s
Tapezier=Geſchäft
von
H. Weimar, Markt 4,
empfiehlt ſeinen bedeutenden Vorrath in
Matratzen mit Wolle, Roßhaar und
Seegras, Kanapee's und Seſſel in jeder
Façon, Klappſeſſel mit und ohne Streifen,
Stoffvorhange in modernen Farben zu
billigen Preiſen.
[9424
Seinheimerſtraße 40 eine Kaute Miſt
L zu verkaufen.
(11587

R 23
2775
GO00,
00000S0000000OOOOOOs
6
16i
ConorL-Auzoigo.
10 Das dritte Concert zum Beſten des Wittweu=
und Waiſenfonds der Großh. Hofmuſik
G findet Montag den 30. November im Saalbau ſtatt. (1512
Anfang 7 Uhr.
Hauptprobe 10 Uhr Vormittags.
ſEintrittskarten: Sperrſitz Mk. 3, Saalkarte Mk. 2. Vorſaal Mk. 1
ſind in den Buchhandlungen der Herren Klingolhöffer und Borgsträsser, ſo=
G wie bei Herrn Muſikalienhändler Thies zu haben.
Karten für die Hauptprobe Mk. 1 werden nur im Saalbau
G von 10 Uhr an ausgegeben.
Darmſtadt, im November 1885.
Der Vorstand.
GG0SeZGGSAOGOGSGGGGOOOGGs

Jum Beston dor vornundeten Bulgaron.
Samstag den 28. November 1885, Abends präcis 8 Uhr:
Aosses Conoort m Sehütnenho.
veranſtaltet von den
verbündeten Männer=Geſangvereinen des Mainthal=Säugerbundes:
Concordia, Liederlafel, Liederzweig, Helomanen, Sängorlust, Teutovia
und Bessuvger Hännerquartstt. unter Leitung des Herrn Hofmuſiker
Emil Reitz und unter gütiger Mitwirkung hervorragender
Künſtler des Großherzoglichen Hoftheaters.
Eintrittskarten: Sperroitz 2 M., Saal 1 M. ſind zu haben bei den
Herren Hoftapezier G. Netz, Alexanderſtraße, Friſeur Go. Frank, Ludwigsplatz,
Hoffriſeur L. Nachtigall, Wilhelminenſtr., Kaufmann J. A. Supp, Schuſtergaſſe,
Juwelier Leonhard, Eliſabethenſtr., Hoffriſeur Spanier, Eliſabethenſtr., Kaufmann
Franz Ebert, Arheilgerſtraße, Kaufmann Schuchmann, Obergaſſe, Uhrmacher
Gg. Seipel, Carlsſtraße, und Apotheker Lauer in Beſſungen.
(11530

[ ][  ][ ]

2770

4. 231
Betanntmuchung.
Die Annahme eines Stadtgeometers.
Die Stadt Darmſtadt beabſichtigt behufs Ausführung der im Bereich der
ſtädtiſchen Verwaltung vorkommenden und dazu in Beziehung ſtehenden geometriſchen
Arbeiten einen Geometer anzuſtellen. Derſelbe muß das Patent als Großh. Geo=
meter
1. Klaſſe beſitzen, praktiſch durchaus geübt und zuverläſſig, geſund und nicht
über 45 Jahre alt ſein. Die näheren Bedingungen können von uns per Poſt be=
zogen
werden.
Perſönliche Vorſtellung findet nur auf beſonderes diesſeitiges Erſuchen ſtatt.
Meldungen ſind bis längſtens 12. Dezember d. J3. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 19. November 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[11495 amslillthr olbohaub
(o. G.)
ſoneralvorsammlung
Moutag, 30. Nov., Abends 8 Uhr,
im hinteren Saale der
Bierbrauerei Heß, Kirchſtraße.
(11591
Tagesordunng:
Bericht des Herrn Nothnagel über den
Karlsruher Genoſſenſchaftstag."
Der Ausschuss:
J. Weitzel, Vorſitzender. Bekanntmachung.
Der Entwurf des Voranſchlags der Gemeinde Beſſungen für das Rechnungs=
jahr
1886-87 liegt von heute an 8 Tage lang zu Jedermanns Einſicht auf dem
Rathhaus offen.
Beſſungen, den 26. November 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[11588
vCIDtiivee.
v. e. e. Mrtzrlluppr
Donnerstag den 26. Noobr.,
[11558
wozu freundlichſt einladet
G. Höppel,
27 Graſenſtraße 27.
M Gertriſche Belenctung
mit Glüh= und Bogenlicht.
Felephon= und Belegraphen=Anlagen.
Koſtenvoranſchläge und Betriebskoſten=Berechnungen unentgeltlich.
C. Moissmer, Darmstadt,
Hoftheater=Beleuchtungs=Juſpector.
[11589
Vertreter der Deutſchen Ediſon=Geſellſchaft.
2 2
GOlASGUIU8,
mit Prima=Filz ausgearbeitet, für Frauen
und Männer in reicher Auswahl in dem
Schuhwaarenverkaufsgeſchäft von Gg.
Wittmann, Beſſungen, Holzſtr. 10. 2000000000000000000000000000
Frankſurl u. M.
Ein
llGIIN EGGIbIl
3 für bessere Arbeit an einer Kleinen
8 englischen Drehbank S0fortg
G dauerndzuangagiren
Hgesucht.
Offerten unter L. G. Vr.
(11592
8 an die Expedition.
oooeoooooeoooegooeoos Eröffnung des Locals 7½ Uhr, in welchem die neueren techniſchen Zeit=
ſchriften
aufliegen und der Fragekaſten aufgeſtellt iſt.
Darmſtadt, den 24. November 1885.
Der Vorſtand des Localgewerbvereins Darmſtadt.
Buſch.
[11500
Jreiwiſlige Purner Jeuerwehr.
Hh
Bessungen.
5 Sonntag den 29. November 1885, Nachmittags 3 Uhr:
. L
Hauptprobe mit Juſpection.
Nach der Probe: Verſammlung.
Die Obmannschaft. (11368 Madm. Bohny, Lehrinſtit.
empfiehlt ſich den geehrt. Damen zur Anf
nach Pariſer Schnitt. Verkauf angepaf
muſter für Selbſtanfertigung. 1-3mon
Anfertigen von Damengarderobe nach Pa
zu franzöſ. Converſation. [ ][  ][ ]

11594) Mädchen vom Lande, welche
gedient haben, kann ich geehrten Herrſch.
empf. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.

11595) Eine kinderloſe Frau ſucht
Laufdienſt. Obergaſſe 22, 2 Treppen.
11596) Den geehrten Herrſchaften kann
ich tüchtige Landmädchen aufs Ziel mit
gut. Zgn. nachw. Fr. Fiſcher, Schirmg. 10.

H4.
AAAAAAAAhUln-

11597) Ein junges Mädchen für die
Tagesſtunden geſucht.
Zu erfragen Eliſabethenſtraße 17.
Gesmcht
eine geübte Arbeiterin und ein Lehr=
mädchen
für Damen=Confection.
[1159S
Steinackerſtraße 15.
11524) Ein braves Mädchen, das gut
bürgerlich kochen kann u. Hausarbeit ver=
ſteht
, wird zu Weihnachten geſucht. Wil=
helmſtraße
20. Guter Lohn, freundliche
Behandlung. Nur ſolche, welche gute
Zeugniſſe aufzuweiſen haben, mögen ſich
melden, am beſten zwiſchen 4 u. 6 Uhr.

11525) Ein hieſ. Mehl= und Ge=
treide
=Geſchäftſucht unter günſtigen
Bedingungen einen tüchtigen jungen Mann
für Comptoir u. Reiſen pr. 1. Januar zu
engagieren. Diejenigen, welche in der
Brauer= und Bäckerbrauche ſchon thätig
waren und mit der Kundſchaft betkannt
ſind, erhalten den Vorzug. Offerten unt.
II. S. an die Exped. d. Bl. erbeien.
11472) Ein gewandter und fleißiger
Hausburſche, der eine kleine Caution
ſtellen kann, auf 1. Jan. k. J. geſucht.
Offerten event. unter Beilagen von Zeug=
niſſen
an die Expedition dieſes Blattes
unter Chiffre A. L. 100.
11533)
Kutſcher,
unverheirathet, geſucht. Nur ſolche mit
beſten Zeugniſſen mögen ſich melden.
Wo? ſagt die Exped. d. Bl.

R 231
Große Sendungen

hochfein,
per Pfund 50 Pfg.,
Bhom- Apfel Golée.

per Pfund 25 und 50 Pfg.,
friſch eingetroffen.
7 1
WA an Dunl,
(1124]
Bleichſtraße.
Ein schöner grosser Saal mit Mobiliar,
in der Alexanderſtraße, für Bureuux
oder zur Ertheiluug von Sehulumter-
richt
ſehr geeignet, alsbald zu verm.
Näheres bei der Expedition. (10338

Ein 2-4jähriger, im Zug gelernter,
wachſamer
[11372
Hofhumd

wird zu kaufen geſucht. Näheres Exped.

das feinſte und nachhaltigſte ſeiner Art,
verkauft nur
(7717
M. W. Prassol, Rheinſtraße 14.

GrsDtDirirvravrireavtrtr rurgtrndtstrerernurersertererze

11590) Deutſche Jebens., Beuſions- und
Zenten=Verſicherungs=Geſellſchaft auf Gegen-
ſeitiakeit
zu Polsdam. Vom 1. Januar bis
31. October dieſes Jahres ſind in der Geſell=
ſchaft
5086 Verſicherungsanträge über eine
Kapitalſumme von M. 8880030 eingegangen.
Aus dem Jahre 1884 waren 150 Anträge
über M. 303 750 als unerledigt übertragen.
Es haben ſomit bis Ende October 5245 An=
träge
über M. 9192780 zur Beurtheilung
vorgelegen. Der Verſicherungsbeſtand hat
ſich nach Abzug der durch Tod und aus
anderen Urſachen erloſchenen Volicen auf
36 273 Volicen über eine Verſicherungsſumme
von M. 60472091, und 34 Policen mit
M. 8979,75 Jahresrente gehoben.

2777
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Leerdam' von der Niederl.=
Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, welcher
am 7. November von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 23. November wohlbehalten in
New=York angekommen.

Für die verwundeten Bulgaren ſind
weiter bei uns eingegangen=Kaufm. J. Ph. Lauth
2 M.; Hille 5 M.; Schloſſermeiſter J. Nohl
in Beſſungen 5 M.; Geh. Oberſteuerrat Baur
10 M.: Major a. D. v. Lepel 10 M.. J.
Waitz 6 M.; Kreisbauaufſeher Geyer 2 M.
L. 30 M.; C. Krebs 2 M.. Georg Hof. Hof=
pavierhandlung
10 M. Frau Kiefer Witwe
2 M.; A. M. 5 M.; S. G. 20 M.. C. L. K.
6 M.: J. Hildebrandt 3 M.: L. 20 M., zuſ.
138 M., dazu die bereits veröffentlichten 157 M.,
zuſ. 295 M.
Um weitere Gaben bittet:
Expedition des Tagblatts.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 26. November.
4. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Hi Lvana.
Romantiſche Oper in 4 Akten.
Anfang halb 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.

Freitag, 27. November.
5. Vorſtellung in d. 4. Abonnementsabtheilung.
Blaue Karten gültig.)
Was Ihr wollt.
Luſtſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Vorher: Ouvertüre zu Die beiden Blinden
von Mehul.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
nntmrasennminnnetgnmttrervenonuoaantteaae
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 28. November.
Vorabendgottesdienſt um 4 Uhr Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr 30 Min.
Predigt um 9 Uhr 15 Min.
Sabbathausgang um 4 Uhr 55 Min.
WB. Mittwoch Abend Beginn des Weihe=
Feſtes, Gottesdienſt: Nachmittags 4 Uhr.
Morgens 7 Uhr.

Gottesdienſt in der Shnagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 28. Nov.: Vorabend 3 Uhr 45 Min.
Morgens 8 Uhr.
Nachmittags3 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 5 Uhr Min.
Wochengottesdienſt. Von Sonntag 29. Nov. an:
Morgens 6 Uhr 5½ Min.
Nachm. 3 Uhr 45 Min.-
N. Mittwoch Abend den 3. Dezember
Beginn des Chanukkafeſtes.

Todes=Anzeige.

[1600

Statt jeder beſonderen Anzeige machen wir hiermit
allen Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung,
daß vergangene Nacht unſere gute Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter nach langem, ſchwerem Leiden
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
C. A. Schmidt und Familie.
Darmſtadt, am 25. November 1885.

(11601
Dankſagung.
Da es uns unmöglich iſt für die ſo überaus zahlreichen
Beweiſe der herzlichſten Theilnahme, die wir bei dem Hin=
ſcheiden
unſeres lieben, guten Vaters, Schwiegervaters und
Großvaters
Heinrich Sauerwein, Oberlehrer,
empfingen, Jedem beſonders zu danken, ſo bitten wir alle
Diejemgen, die den ſchweren Verluſt mit uns beklagen, hier=
durch
unſeren innigſten Dank entgegenzunehmen.
Darmſtadt, 25. November 1885.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
G. Sauerwoin, Lehrer.
731

[ ][  ][ ]

2778

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 26. November.
Deutſches Reich. Nach den in der Reichstagsſitzung vom 24.
gemachten Mitteilungen des Staatsſecretärs Burchard bei der
Generaldebatte zum Etat ergiebt ſich, daß vorläufigen Schätzungen
zufolge im laufenden Etatsjahre die Minderausgaben gegen ſechs
Millionen betragen, darunter Mk. 1193000 bei der Marine, Mk.
2300000 beim Reichsheer. Die Mehrbeträge bei den dem Reiche
verbleibenden Einnahmen werden ergeben Mk. 5380000, dagegen
ergiebt die Rübenſteuer einen Ausfall von 221 Millionen, d. 1. um
6 Millionen mehr, als angenommen wurde; es würde ſich demnach
im laufenden Jahre ein Fehlbetrag von 10350000 Mk. ergeben.
Dagegen dürften die Mehrherauszahlungen an die Bundesſtaaten
aus Höllen, Stempelabgaben und Averſen 31½ Millionen erreichen,
den Fehlbetrag mithin um 21000000 überſteigen. Staatsſecretär
Burchard weiſt weiter auf die günſtigen Wirkungen der beiden
letzten Steuernovellen hin und betont die Notwendigkeit der Mehr=
ausgaben
für das Reichsherr. Die demnächſt vorzulegende Zucker=
ſteuerreform
, ſowie die Erhöhung der Branntweinſteuer würden die
Finanzlage weiter beſſern. Huene will den Mehrausgaben für das
Heer zuſtimmen, indem er darauf vertraut, daß nur der zwingend=
ſten
Notwendigkeit gehorcht werde. Richter bezeichnet die Finanz=
lage
als höchſt unerfreulich und bekämpft die Mehrausgaben für
das Heer und die Marine; er bezweifelt die Erfolge der Kolonial=
politik
. v. Malbahn=Gültz betont die Notwendigkeit der Mehraus=
gaben
für die Armee und ſtimmt einer vorſichtigen Branntwein=
ſteuerreform
und Zuckerſteuerreform zu. v. Benda beklagt die vor=
gekommenen
Etatsüberſchreitungen, verteidigt jedoch die Kolonial=
politik
der Regierung. Liebknecht erklärt ein beſtändiges Weiterbe=
willigen
für unmöglich und will den ganzen Etat ablehnen.
Dem Reichstag wurde am 24 eine Denkſchrift des Reichskanz=
lers
vorgelegt, betr. die Verwendung der im Etat des Auswärtigen
Amtes pro 1885186 bewilligten 248000 Mark zur Durchſührung der
in Kamerun, Togo und Angra=Pequena dem Reich zufallenden Auf=
gaben
, Remunerirung der Beamten, Ausführung der Bauten ꝛc.
Behufs Erwägung einer künftigen Organiſation berief der Gouver=
neur
von Kamerun einen aus drei Mitgliedern dortiger Firmen be=
ſtehenden
Verwaltungsrat, ſowie ein Schiedsgericht. Ferner iſt ein
Ausfuhrzoll für Palmöl und Valmkerne, ſowie eine Licenzabgabe
für Spirituoſen eingeführt. In den Etat pro 1886187 wird ein
etwas höheres Pauſchquantum eingeſtellt werden, weil noch zwei
Dienſtgebäude herzuſtellen ſind.
Unter den Ausgaben des Auswärtigen Amtes werden in der
Ueberſicht der Ausgaben des Etatsjahres 1884 bis 1885 nachge=
wieſen
: Koſten aus Anlaß der Beſtrafung der Eingeborenen an der
liberiſchen Küſte in Folge Plünderung des Hamburger Dampfers
Carlos- 4335 M. Koſten aus Anlaß. der Entſendung einer außer=
ordentlichen
Miſſion nach Perſien 44 774 M. Koſten der Aufnahme
und Verpflegung Sr. Kaiſ. und Königl. Hoheit des Kronprinzen
und Höchſtdeſſen Begleitung aus Anlaß der Reiſen nach Spanien
und Italien auf S. M. Schiffen Prinz Adalbert= und Sophie=
8369 M. Koſten für die Beſchaffung einer mit Brillanten beſetzten
Doſe für den ruſſiſchen Miniſter v. Giers zum Andenken an die
Kaiſer=Zuſammenkunft in Skierniewice 17000 M. Koſten der Ueber=
führung
, Verpflegung ꝛc. der auf S. M. S. Sophie' im Februar
1884 in Little Popo als Geißeln eingebrachten Neger 1208 M.
Loſten aus Anlaß der afrikaniſchen Konferenz in Berlin 69068 M.
In Berlin haben am Dienstag die Ergänzungswahlen zum
Stadtverordneten=Kollegium in der dritten Abteilung der Kommunal=
wähler
ſtattgefunden. Es waren 14 Stadtverordnete zu wählen und
zwar gehörten von den ausſcheidenden Mitgliedern ſechs der Fort=
ſchritts
= ſechs der Bürger= und zwei der Arbeiterpartei an. Dadie
Sozialdemokraten auch in den zwölf von ihnen nicht vertretenen
Wahlbezirken Kandidaten aufgeſtellt hatten, wird der Wahlkamp,
jedenfalls ein lebhafter geweſen ſein. Nach ſeinen Reſultaten wird
ſich beurteilen laſſen, ob und inwieweit die ſozialdemokratiſche Be=
wegung
in der Reichshauptſtadt auch unter den Kommunalwählern
Fortſchritte gemacht hat.
Der bisherige braunſchweigiſche Geſchäftsträger in Berlin,
Baron v. Cramm=Burghauſen, iſt unter dem 9. d. von dem Prinz=
Regenten von Braunſchweig zum Miniſterreſidenten in Berlin und
Bevollmächtigten Braunſchweigs beim Bundesrate ernannt worden.
Eine Erkrankung, welche indeſſen nahezu wieder gehoben iſt, hat den
Miniſterreſidenten bisher verhindert, ſein Beglaubigungsſchreiben
dem Kaiſer zu überreichen.
Den Braunſchweigiſchen Anzeigen' zufolge ſind die Nachrichten
über angeblich bevorſtehende Veränderungen im Staatsminiſterium
oder in der Vertretung beim Bundesrate vollſtändig unbegründet.
Heſterreich=Angarn. Der Kaiſer geſtattete, nach dem Anſuchen
der Königin von Serbien, die Entſendung öſterreichiſcher Rote
Kreuz=Aerzte auf das Schlachtfeld. In beſonderm Auftrag des
Erzherzogs Wilhelm ſind ſeitens des Deutſchen Ritter=Ordens je
zwei Züge Sanitätswagen mit dem dazu gehörigen Material und
den notwendigen Wärtern nach Serbien und Bulgarien geſandt
worden. Der Großprior des Malteſer=Ordens Lichnowsky hat die

R. 231
Abſendung eines aus 20 Wagen beſtehenden Sanitätszuges unter
Führung des Grafen Karl Thun mit zwei Aerzten und den nötigen
Wärtern nach Serbien angeordnet. Außerdem haben ſich Profeſſor
Moſetig, zwei ſeiner Aſſiſtenten und ſechs Aerzte auf den Kriegs=
ſchauplatz
begeben. Die öſterreichiſche Geſellſchaft vom Roten Kreuz
hat die Abſendung von Verbandzeug, Materialien und Wärtern
vorbereitet.
Am 22. hat in Wien eine Beſprechung von deutſchen Bauern
aus den verſchiedenſten Kronländern ſtattgefunden, in welcher die
Einberufung eines allgemeinen deutſch=öſterreichiſchen Bauerntages
auf den 10. Januar 1886 beſchloſſen wurde.
Tranſtreich. Bei der Wahl des Ausſchuſſes für Tonking er=
klärte
Briſſon, die Regierung wolle die Truppen in Tonking ver=
mindern
und den Augenblick vorbereiten, wo die Hülfsquellen Ton=
kings
die Ausgaben deckten, aber ſie werde ſich nicht zur Räumung
herbeilaſſen. Die Politik, welche auf baldige Räumung abziele,
werde unheilſchwer für Frankreichs Ehre werden, welche dabei ver=
pflichtet
ſei. Wenn man ein ſolches Unternehmen einmal angefangen,
müſſe man es auch zum guten Ende führen. Die Monarchiſten
müßten ſich mit den Republikanern in dem patriotiſchen Gefühle
vereinigen. Die Kammer werde das Anſehen und die diplomatiſche
Wirkſamkeit Frankreichs ſchädigen. In betreff Madagaskars äußerte
Briſſon, ein Abſchluß ſei nahe, denn es ſeien Unterhandlungen
angeknüpft.
Der am 22. in Paris eingetroffene ehemalige Oberbefehlshaber
in Tonking, General Briere de ⬜Isle, wurde am folgenden Tage
von dem Marineminiſter, Admiral Galiber, empfangen und hatte
mit ihm eine mehrſtündige Unterredung. General Briere de VJsle
berichtete dabei auch über den Geſundheitszuſtand des Expeditions=
korps
, den er als einen durchaus befriedigenden hezeichnete, nur be=
tonte
er zugleich die unzulängliche Anzahl des Aerzteperſonals.
Wie aus Paris telegraphiert wird, haben dort ſpaniſche Papiere
einen Sturz erlitten, weil König Alfons ſchwer erkrankt ſein ſoll;
in London wurde auf der Börſe gar die Nachricht verbreitet, der
König ſei geſtorben. Es ſind jedoch amtliche Lelegramme aus
Madrid eingegangen, welche von einem ſolchen Ereiguis kein Wort
erwähnen.
Dänemarſt. Der Vicepräſident des Folkething, Redakteur Hoerup,
wurde wegen einer in einem Artikel der Zeitung Volitikene aus=
geſprochenen
Majeſtätsbeleidigung zu ſechsmonatlichem Gefängnis
verurteilt.
Itakien. In Bologna fand am Sonntag ein politiſches Banket,
auf welchem auch die früheren Miniſter Cairoli und Baccarin
ſprachen, ſtatt. Letzterer äußerte in Bezug auf die auswärtige
Politik Italiens, daß das Land einen langen Frieden brauche und
daher die Verträge achten müſſe. Doch ſei Europa krank und ſeinen
Zuckungen könne Italien nicht gleichgültig zuſehen. Die Regierung
müſſe deshalb die Ereigniſſe im Auge behalten, um, wenn nötig,
die Intereſſen des Landes mit allem Nachdruck zu wahren.
Spauien. In dem Zuſtand des Königs Alſonſo, welcher ſich
am 30. d. Mts. zu einem einmonatlichen Aufenthalt nach San
Lucar zu begeben gedachte, war am 24. morgens eine Verſchlimme=
rung
eingetreten, welche ſich jedoch bis zum Abend wieder etwas
gebeſſert hatte.
Die Unterzeichnung des Protokolls über die zwiſchen Deutſch=
land
und Spanien ſchwebende Karolinen=Angelegenheit wird nach
einer Meldung aus Madrid vom 24. vorausſichtlich in 10 bis 12
Tagen ſtattfinden.
Bulgarien. Eine Depeſche des Fürſten aus Zaribrod vom 24.
beſagt: Der Feind griff das bulgariſche Zentrum an und wurde zu=
rückgeworfen
. Die bulgariſchen Vorpoſten erreichten die Grenze.
Die Serben räumten Trn.
Herbien. Am 23. wurden die ſerbiſchen Stellungen bei Sliv=
nitza
geräumt und das ſerbiſche Heer nach Pirot zurückgezogen, weil
die Verproviantierung unmöglich ſer. Die Bulgaren beſetzten dieſe
Poſitionen kampflos, auch Bresnik, Pernik, Jzvor und Trn. Vor
Zaribrod ſoll die bulgariſche Kavallerie die ſerbiſche Kavallerie in
zwei Attaquen geworfen haben. Die diplomatiſche Intervention
wegen des Friedensſchluſſes iſt bevorſtehend. Eine ruſſiſche Note
verurteilt das Vorgehen Serbiens, klagt Serbien des priedens=
bruches
an und verlangt die Wiederherſtellung des status quo ante.
Eine offizielle Depeſche vom 24. meldet: Die ſerbiſche Armee
griff geſtern die bulgariſchen Verſchanzungen an, wurde aber nach
erbittertem Kampfe zurückgewieſen und zog ſich in die Stellungen
bei Zaribrod und Trn zurück.
Der Neuen Freien Preſſe' wird aus Belgrad gemeldet: Nach
Einrückung des zweiten Aufgebots und Eintreffen Leſchjanins wird
noch ein Hauptſchlag verſucht. Die Königin beſucht alle Verwundeten
und verſorgt die Kriegsopfer aus Privatmitteln.
Cürſtei. Die Entſendung von Redifs nach Macedonien dauert
fort. Die türkiſchen Streitkräfte auf der Balkanhalbinſel zählen
etzt 272000 Mann. Auf der Höhe des Capes Kara=Burum, in der
Einfahrt zum Hafen von Salonichi, werden von den Türken Tor=
pedos
verſenkt. Der Ausbruch der Feindſeligkeiten zwiſchen Serbien
und Bulgarien hat die Beſorgniß der Pforte betreffs der Abſichten
Griechenlands trotz der hier eingegangenen Verſicherungen erhöht.

[ ][  ][ ]

R

Die Flottenrüſtungen werden mit größter Rührigkeit betrieben und
fünf Panzerſchiffe haben Befehl, in erſte Reihe nach Salonichi ab=
zugehen
und ſich nach griechiſchen Gewäſſern zu begeben beim erſten
Zeichen von einer Agreſſion an der Grenze, wo ca. 100000 Mann
türkiſche Truppen unter dem Befehle des Marſchalls Eyub Paſcha
bereitgehalten werden.
Die Konferenzſitzung am 24. war nur von kurzer Dauer und
endete erfolglos, da England bezüglich mehrerer Punkte Schwierig=
keiten
erhoben hatte. Man fürchtete, daß dieſelben auch in der auf
Mittwoch angeſetzt geweſenen Sitzung nicht zum Ausgleich gebracht
wurden. Frankreich und England haben die Pforte erſucht, Serbien
einen Waffenſtillſtand vorzuſchlagen.
Hriechenland. Nach einer Meldung aus Athen vom 23. hat
die Pforte Griechenland um Aufklärung bezüglich der Rüſtungen
erſucht. Die Lage iſt eine kritiſche.
Hinterindten. Der Bombay=Gazette' zufolge trifft die indiſche
Regierung Vorkehrungen für die Verwaltung Birmas nach er=
folgter
Annexion und ordnete bereits die Beſchaffung des Materials
zum Bau von Eiſenbahnen in allen Provinzen an.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 26. November.
Se. Königliche Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Oberſtlieutenant Michaelis, Kommandeur des 3. Großh. Inf=
Reats. Nr. 117, den Major Bendemann, ſowie den Sekondelieutenant
Müller v. Stwolinski von demſ. Regt., den Major Dickmann vom
5. Badiſchen Inf=Regt. Nr. 113, den Oberſtlieutenant v. Alvensleben,
Kommandeur des 2. Großh. Drag=Regts. Nr. 24, den Sekonde=
lieutenant
Graf Vitzthum=Eckſtädt vom Kaiſerin=Auguſta=Regt., kom=
mandiert
zur Dienſtleiſtung in das 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24,
den Oberſtlieutenant z. D. Brentano von Gernsheim, den Major
Herzog vom Feld=Art.=Regt. Nr. 7. den Major Edler v. Follenius,
Bataillons=Kommandeur im K. K. Oeſterreichiſchen Inf=Regt. Tos=
kana
Nr. 66, den Garniſonspfarrer Clauſius von Mainz, den
Premierlieutenant v. Bismarck vom Rhein. Ulanen=Regt. Nr. 1 den
Premierlieutenant v. Lindequiſt vom 1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115,
den Premierlieutenant Müller vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23,
die Sekondelieutenants v. Sturmfeder und Flies vom 2. Großh.
Inf=Regt. Nr. 116, den Sekondelieutenant Doerr vom Inf.=Regt.
Nr. 42, kommandiert zum Großh. Feld=Art.=Regt. Nr. 25, die Kreis=
räte
Gros von Oppenheim und Frhr. Löw von und zu Steinfurth
von Groß=Gerau, den Architekten v. Kauffmann aus Frankfurt a. M.,
die Gymnaſiallehrer Dr. Hammesfahr und Dr. Kiefer von Mainz;
zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Hofceremonienmeiſter von Werner, den Hofjägermeiſter
v. Werner, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
8ur Feier des geſtrigen höchſten Geburtsfeſtes Sr. Königl.
Hoheit des Erbgroßherzogs konzertierte vormittags die Kapelle
des 2. Großh. Drag=Regts. Nr. 24 und nachmittags diejenige des
1. Großh. Inf.=Regts. Nr. 115 vor dem Neuen Valais.
Ordensverleihung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben
dem Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandanten
der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt, die Erlaubnis zur An=
legung
des Kaiſerl. Ruſſ. St. Stanislaus=Ordens I. Kl. erteilt.
Ernennung. Se. Majeſtät der Kaiſer haben den bis=
herigen
Großh. Heſſiſchen Gerichtsaſſeſſor Heinrich Anſchütz
zum Marine=Auditeur ernannt.
Nachdem nunmehr am 23. d. M. die für die verwundeten
und erkrankten Soldaten der bulaariſchen Armee beſtimmte
Sendung unter Begleitung des Herrn Oberſörſter Seyd, des Herrn
Kaufmann Fritz von Heſſert, von ſechs Niederbronner Krankenſchweſtern
und zweier Pflegerinnen des Alice=Frauenvereins nach dem dortigen
ſtriegsſchauplatz abgrgangen iſt, dürfte es zur Beurteilung teils der
Opferwilligkeit der Bewohner unſeres Landes und insbeſondere unſerer
Stadt, teils auch der bisherigen Thätigkeit des Hilfskomites, nicht
ohne Intereſſe ſein, wenn wir nachſtehend den Inhalt der 72 abgegangenen
Kiſten mitteilen. Die Zahlen konnten zum Teil, wie dies auch angedeutet
iſt, nicht mit abſoluter Genauigkeit angegeben werden, da im Intereſſe
der notwendigen Beſchleunigung der Verſendung das Zählen einzelner
mehrfach vorhandener Gegenſtände bei der Füllung mancher Kiſten unter=
bleiben
mußte. Die abgeſendeten Kiſten enthalten: I. Zur Her=
ſtellung
von Lagerſtätten: ca. 400 Teppiche, 6 Unterlagen, ca.
150 Betttücher, 24 Kiſſenzüge, 48 Kiſſen, 8 wollene Decken, 2 Kiſten
Strohſäcke (Kiſte Nr. 41 und 42). IL. Kleidungsſtücke: 365 wollene
und andere Hemden, 232 Paar Socken, 183 Paar Hoſen, 81 Paar
Unterhoſen, 325 Paar Strümpfe, 192 Jacken, 9 wollene Tücher. 151
Paar Schuhe (Leder, Filz=, wollene), ca. 10 Halstücher, eine Partie
Unterkleider, eine Partie getragene Kleider, 8 Mützen, eine Partie alte
Wäſche, 1 Gummimantel, ca. 50 Juppen, 7 Röcke. III. Verpflegungs=
gegenſtände
: 10 Flaichen Arrak, 12 Flaſchen Kaffeeeſſenz, 8 Büchſen
Fleiſchextrakt ä 1 Pfd., 17 Büchſen kondenſierte Milch, circa 24 Doſen
Büchſenfleiſch, 1 Flaſche Himbeerſaft, 1 Kiſte Wein (Nr. 21), 2 Kiſten
Cigarren (Nr. 22 u. 26), 3 Kiſtchen Haſermehl, 3 Kiſtchen Leguminoſen,
5 Doſen Bisquits, 1 Kiſte Erbswurſt Nr. 39), 1 Kiſte kondenſierte
Suppen (Nr. 40), 5 Kiſten Boiled Beef Nr. 43-47), 1 Kiſte Cognac

231
2779
Nr. 50). IV. Lazarethausrüſtungsgegenſtände: 1 große Partie
Seife und Lichter (verteilt in 14 Kiſten) 46 Hondtücher, Gummi=
ſchläuche
. 8 Irrigatoren, 2 Waſchſchüſſeln, 1 Kaſten chirurgiſcher Inſtru=
mente
, Guttapercha=Papier. V. Verbandgegenſtände: 1 große
Partie Binden (verteilt in 13 Kiſten). 1 Partie Compreſſen, 55 Arm=
ſchlingen
, 102 ſ. 9. Dreiſpitzen, Salizyljute, eine große Partie Karbol=
und Salizylwatte (verteilt in 13 Kiſten), eine Partie Verbandgegenſtände
in Kiſte 23, eine desgl. in Kiſte 20, enthaltend: antiſeptiſche Gaze, Tripolith=
Binden, Flanell=Binden, Thymol=Gaze, Gaje=Binden, Karbol=Watte, Baum=
woll
=Binden, Verband=Gaze, Sublimat=Baumwolle, leinene Binden, Karbol=
Jute, Salizylwatte, Gypsbinden, Salizylaaze, Carbolbaumwolle, 35
Vakete Verbandgegenſtände (Sendung des heſſiſichen Hilfsvereins), 1 Kiſte
Verbandgyos (Nr. 56). VI. Medikamente: Salizylpulver, ver=
ſchiedene
Medikamente (verteilt in 2 Kiſten). 12 Kiſten Medikamente
(Nr. 1-12 bezeichnet), von denen eine jede enthält: 1) Aeidum
carbolicum, 2) Sublimat, 3) Jodoform, 4) Tinctura opii gim=
plex
, 5) Pulvis Doveri, 6) Verbandwatte, 7) Waage, Gewichte.
VII. Bedarfsgegenſtände der Begleitung: 2 Kiſten Ausrüſtung der
Pflegerinnen (Nr. 37 und 38), 3 Kiſten Lebensmittel und Ausrüſtung
für die ganze Begleitung Nr. 57-59), 1 Kiſte Leibwäſche der Nieder=
bronner
Schweſtern Nr. 60). VIII. An baarem Gelde wurde dem
Herrn Oberförſter Seyd zur Ablieferung in Sofia mitgegeben die
Summe von 8000 Fres. Ferner wurden weitere 600d Fres. nach Sofia
telegraphiſch zur Verfügung geſtellt. Die eingehenden Gaben in Geld
und Naturalien werden von jetzt ab, ſoweit irgend thunlich, an dem
der Einlieferung folgenden Tage veröffentlicht werden.
Wie bekannt iſt die Sammelſtelle von Gaben für die ver=
wundeten
und erkrankten Bulgaren im Palais Sr. Großh. Hoheit
des Prinzen Alexander (Thorfahrt rechts). Die Annahmeſtunden
ſind nunmehr auf Morgens von 10-12 Uhr und Mittags von
3-5 Uhr feſtgeſetzt.
Nach einer von Herrn Oberförſter Seyd hier eingetroffenen
Depeſche iſt die Expedition, welche ſich mit Verbandgegenſtänden ꝛc.
nach Sofia begiebt, am Dienstag morgen wohlbehalten in Wien
eingetroffen und hat am abend ihre Reiſe fortgeſetzt. Herr v. Hügel
empfing ſie auf dem Bahnhofe dortſelbſt und ſorgte für dieſelbe in
liebenswürdigſter Weiſe.
Bis Dienstag abend waren auf der Hauptſammelſtelle
des Comites für die verwundeten und kranken Bulgaren Mark
20440 eingegangen.
Das Central=Komite der Deutſchen Vereine vom
rothen Kreuz, mit dem Sitz in Verlin, hat das nachſtehende
Schreiben an ſämtliche Landes=, Provinzial=, Bezirks= und Zweig=
Vereine erlaſſen: Die blutigen Ereianiſſe, welche ſich in den jüngſten
Tagen auf dem Serbiſch=Bulgariſchen Kriegsſchauplatze vollzogen
haben, laſſen es angezeigt erſcheinen, der internationalen Pflicht zu
gedenken, welche bei Ausbruch eines Krieges den Vereinen vom
roten Kreuz in den nicht kriegführenden Ländern obliegt, und welche
ihnen gebietet, den Vereinen der kriegführenden Luͤnder hülfreich die
brüderliche Hand zu reichen. Die Deutſchen Vereine vom roten
Kreuz, eingedenk der großen Unterſtützung, welche die Deutſche frei=
willige
Krankenpflege in dem Deutſch=Franzöſiſchen Kriege von dem
Ausland empfangen hat, ſind bisher nach Kräften bemüht geweſen,
bei Kämpfen im Auslande ihrer internationalen Pflicht in vollſtem
Maße gerecht zu werden, und allenthalben, wo ſich die Veranlaſſung
dazu darbot, den verwundeten und erkrankten Kriegern anderer
Länder helfend beizuſtehen. Auch in dem jetzt ausgebrochenen
Serbiſch=Bulgariſchen Kriege, der bereits zahlreiche Opfer gefordert
hat, werden die Deutſchen Vereine vom roten Kreuz, getreu ihrer
bisherigen ſegensreichen Tradition, es ſich nicht verſagen, helfend
einzugreifen und die in dem Königreiche Serbien und in dem Fürſten=
tum
Bulgarien beſtehenden internationalen Geſellſchaften vom roten
Kreuz möglichſt zu unterſtützen. Das Central=Komits geſtattet ſich
deshalb, die verbündeten Vereine zur Hülfeleiſtung aufzurufen, in=
dem
es gleichzeitig auf den 87 des Uebereinkommens vom 20. April
1869 hinzuweiſen ſich erlaubt, wonach im Falle eines Krieges, an
welchem Deutſchland nicht Teil nimmt, das Central=Komite die
helfende Wirkſamkeit der Deutſchen Vereine zu leiten, beziehungs
weiſe zu vermitteln hat. Ob und in welcher Weiſe Sammlungen
zur Beſchaffung von Mitteln zu organiſieren ſein werden, wird nach
den lokalen Verhältniſſen berurteilt werden müſſen, jedenfalls aber
dürfte es nach unſerer Anſicht geraten ſein, von Geld und Materialen
ſendungen der einzelnen Vereine, welche in ihrer Zerſplitterung
kaum weſentlich in Betracht kommen würden, abzuſehen und ſich,
wenn thunlich, zu einem gemeinſamen und unmittelbaren Liebes
werke zu vereinigen, in welchem die Kraft und Thätigkeit der ge=
ſamten
Deutſchen Vereine ſeinen würdigen Abſchluß fände.
Wir
richten deshalb an die verbündeten Vereine das dringende Erſuchen,
die für die Verwundeten und Erkrankten des Serbiſch=Bulgariſchen
Krieges zu beſtimmenden Mittel gefälligſt durch unſere Vermitte=
lung
ihrem Zwecke zuführen laſſen, gleichzeitig aber auch uns mit
geneigten Vorſchlägen erfreuen zu wollen, in welcher Weiſe ſolche
Mittel am zweckmäßigſten zur Verwendung gelangen dürften.

Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Sonntag, 20. Nov.: Die Zauberflöter. Dienstag, 1. Dezbr.: Nen:
Colberg'. Schauſpiel v. Heyſe. Donnerstag, 3. Dezbr.. Fidelio,

[ ][  ]

E. 231

2780
y. Der Berein für Sammlung von Cigarren= Ab=
ſchnitten
, welcher ſeit ſeiner Gründung (1880) über 3200 M. als
Reſultat ſeiner Sammelkiſtchen hieſigen Vereinen, welche Weihnachts=
beſcheerungen
für arme hieſige Kinder (ohne Rückſicht auf die Kon=
feſſion
deren Eltern) veranſtalten, zuwenden konnte, iſt, Dank dem
ihm ſtets bewieſenen Intereſſe für ſein wohlthunbeförderndes Wirken,
auch in dieſem Jahre in den Stand geſetzt, ca. 900 M. an ſolche
Vereine zu verteilen. Zur Vermeidung von unberufenen Vertretungen
bei der demnächſtigen Hauptverſammlung, richtet der Vorſtand des
obengenannten Vereins au diejenigen Vereine, welche demnächſt
Chriſtbeſcheerungen für arme hieſige Kinder ohne Unterſchied der
Konfeſſion veranſtalten, (worunter jedoch die vereinzelt in den Privat=
Wohnungen ſtattfindenden Wohlthätigkeits=Akte nicht zu verſtehen
ſind) und auf einen Zuſchuß aus dem Ertrag der diesjährigen
Sammlung reflektieren, das Erſuchen, behufs richtiger Verteilung
dieſes Ertrags, eine Abſchrift der Liſten über die auf Weihnachten
1884 an der Beſcheerung beteiligten armen Kinder, mit Bezeichnung
der Konfeſſion deren Eltern, an das geſchäftsführende Vorſtands=
Mitglied, Herrn Leopold Müller (Waldſtraße Nr. 4, ſpäteſtens bis
zum 8. Dezember d. J. gelangen zu laſſen. Es beſteht die Abſicht,
dieſe Geſuche einer aus Vereins=Mitgliedern gebildeten Kommiſſion
zur Beratung und hiernach zu ſtellenden Anträgen in der demnächſt
anberaumt werdenden Hauptverſammlung zu übergeben. Hierdurch
dürfte Mißverſtändniſſen, wie ſolche der Hauptverſammlung des
vorigen Jahres von gewiſſer Seite zum Vorwurf gemacht worden
ſind, am beſten vorgebeugt werden.
44 Unter äußerſt zahlreicher Beteiligung beging die Geſell=
ſchaft
Fröhlichkeit in den Räumen des Darmſtädter Hofes ihr
11. Stiſtungsfeſt. Der Präſident der Geſellſchaft, Herr Fair,
leitete die Feſtivität durch ſchwungvolle, treffende Worte ein und
ſchloß ſich daran die Abwickelung des in jeder Hinſicht wohlgelungenen
Programms. Vor Allen ſollen hier die Damen Frl. Burckhard und
Frl. Schäfer erwähnt ſein, welche viel Beifall ernteten; ſodann
zeichnete ſich Herr Mann aus Mannheim mit ſeiner kräftigen wohl=
klingenden
Baritonſtimme aus. Deklamationen ernſten und heiteren
Inhalts brachten die Herren Böll und Amend, wie auch die Kapelle
des Großh. Artillerie=Regiments Nr. 25, unter Leitung ihres Kapell=
meiſters
Herrn Stützel, vortreffliches leiſtete. Den Glanzpunkt
bildete unſtreitig die Theateraufführung Lubowski oder ein ſoge=
nannter
Doktor= und zollte man den Darſtellern, den Herren Harniſch,
Schäfer, Mann, Lehleitner und Kraus, volles Lob. Die Einſtudierug
und Leitung dieſes Stückes lag in den Händen eines Vereinsmit=
gliedes
, des Herrn Schäfer. Herr Darlöix aus Mannheim, welcher
den muſikaliſchen Teil übernommen hatte, entledigte ſich ſeiner Auf=
gabe
ebenfalls aufs Beſte. Den Schluß bildete ein gemütliches
Tanzvergnügen.
T Ein hieſiger Fuhrmann, welcher in der Alexanderſtraße ſein
Pferd fortgeſetzt mit Schlägen mißhandelte wurde wegen Thier=
quälerei
zur Anzeige gebracht. - In der Schloßgaſſe verurſachte
ein Frauenzimmer durch ungebührliches Schreien und Skandalieren
einen Auflauf von Menſchen, ſo daß die Polizei einſchreiten mußte.
Einem Poſamentiergehülfen in der Kranichſteinerſtraße ſind aus
ſeiner in einem Seitenbau gelegenen Wohnung für etwa 36 M.
Kleidungsſtücke entwendet worden. - In der Soderſtraße wurde
vorverfloſſene Nacht einem Schuhmacher das Firmenſchild abgeriſſen
und entwendet. Am Dienstag nachmittag verhaftete die hieſige
Volizei in Georgenhauſen den vor etwa vierzehn Tagen aus
dem Arreſthaus entwichenen Scribenten Jean Seip aus Dieburg.
In deſſen Beſitz befanden ſich noch ca. 800 M. au baarem Gelde.
Weiter wurde in München ein Bäckergehilfe feſtgenommen, welcher
vor einiger Zeit einem hieſigen Bäckermeiſter mit 126 M. durch=
gegangen
war. Das Geld hatte derſelbe inzwiſchen verbraucht.
Worms, 25. November. Die eingeleiteten Sammlungen
für Bulgarien ſind, Dank der Bemühungen der Hilfskomitemit=
glieder
, in erfreulichſtem Fortgang begriffen und mehrere Kiſten mit
Kleidungsſtücken wie Verbandszeug dem Darmſtädter Central=Komite
von hier aus bereits überwieſen worden.
Hofheim (Kr. Bensheim), 24. Nov. Erfreut über die glor=
reichen
Thaten der Bulgaren unter ihrem heldenmütigen Führer
Fürſt Alexander hatte unſer Ort geſtern ſeinen Feſtſchmuck ange=
legt
, mehrere Häuſer waren beflaggt.
Breslau, 24. Nov. In dem Prozeſſe Fiscus=Kräker wurde
das Urteil heute publiziert, wodurch die Klage zurückgewieſen wurde,
weil der Artikel 32 der Verfaſſung ein Verbot der direkten An=
nahme
von Privatmitteln nicht enthalte.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 24. November.
D ie Braut von Meſſinai.
E. Die Nachbildung der griechiſchen Tragödie, die Schiller in
der Braut von Meſſna; bezweckte, liegt nur in der äußeren
Oekonomie, in der Darſtellungs= und Ausdrucksweiſe, in dem Gange
der Handlung, aber die Weltanſchauung iſt durchaus nicht die

antike. Die höchſte Macht iſt nicht das Fatum der Alten, wie
e3 3. B. in König Oedipus' erſcheint, ſondern der Gott, der die
Sünden der Väter heimſucht an den Kindern, aber nur deshalb,
weil die Kinder mit ihren Freveln die Frevel der Väter fortgeſetzt
haben.
Ueber die Art und Weiſe der Aufführung dieſer Tragödie ſind
die Akten noch keineswegs geſchloſſen. Die Hauptſchwierigkeit be=
trifft
die Behandlung des Chors: die mise en seéne an unſerem
Theater hat darin inſofern das Richtige getroffen, als ſie die beiden
Chöre in freierer Bewegung auftreten läßt als das gewöhnlich ge=
ſchieht
und ihnen doch dabei den idealen, ſhmboliſchen Charakter
wahrt. Den Chören einen ſtärkeren dramatiſchen Pulsſchlag zu
verleihen, dürfte kaum geraten ſein. Dingelſtedt geht zu wert,
wenn er will, daß ſie in zwei wilden wirren Haufen, ſtaubbedeckt,
kampfgerüſtet ... je ein zerfetztes Jähnlein flatternd über jeder
Schaar: erſcheinen, ſich während des ganzen erſten Aufzuges auf=
und abbewegen und ſich ſogar von den Sklaven mit Speiſe und
Trank verſorgen laſſen. Gegen dieſe naturaliſtiſche Behandlung
des Chors würde Schiller energiſchen Proteſt eingelegt haben. Im
übrigen aber verdienten Dingelſtedt's Vorſchläge ſſ. Münchener
Bilderbogens) zur Aufführung der Braut von Meſſina angelegent=
liche
Berückſichtigung. Die Reden des Chors ſind bei uns an tüch=
tige
Kräfte verteilt, Herr Wünzer nimmt als erſter Chorführer
den Hauptplatz ein. Die wunderbaren Reflexionen, welche Berengar
zu ſprechen hat, wurden von Herrn Wünzer in ſolch tief durchdachter
Weiſe wiedergegeben, daß es doppelt zu beklagen war, daß der ge=
ſchätzte
Künſtler nicht mehr Sorgfalt auf das Memoriren des Textes
verwandt hatte. Empfindliche Gedächtnislücken, beſonders bemerk=
var
in dem Satz; Wir kommen mit feſtlichem Prangen.. ſtörten
den ruhigen, gleichmäßigen Redeſtrom und nöthigten den Künſtler
oftmals die Worte zu ziehen und zu dehnen an Stellen, wo es
durchaus überflüſſig war. Von den übrigen Darſtellern verdienen
diesmal die meiſte Anerkennung die Damen Berl (Fürſtin von
Meſſina). Cramer Geatrice) und Herr Edward (Don Manuel.
Die Jſabella des Frl. Berl zeigte Leidenſchaftlichkeit im Spiel und
Kraft der Charakteriſtik, verbunden mit einem ſchönen Maßhalten.
Eine hochdramatiſche Leiſtung ſchuf Frl. Cramer als Beatrice.
Die Darſtellerin, welche dieſe Frauengeſtalt ſchüchtern, ſchen und
ſentimental hinſtellt, thut Unrecht; in der Beatrice lebt ein gut Teil
von der wilden Leidenſchaftlichkeit und dem ungezähmten Eigen=
willen
ihres Geſchlechts. Frl. Cramer hatte die dem Charakter
angemeſſene Auffaſſung. Sehr beifallswürdig ſpielt Herr Edward
den Don Manuel, mit feinem, ſicherem Gefühl alle die Züge her=
vorkehrend
, welche den Charakter des älteren Bruders von dem des
jüngeren uuterſcheiden. Herr Hacker (Don Ceſar) deklamierte
heute für unſeren Geſchmack zu viel und charakterieſierte zu wenig.
Die Leiſtung kann ja immerhin als befriedigende paſſieren, aber
Herr Hacker ſelbſt hat uns gewöhnt, von ihm Vortreffliches zu
verlangen. Es iſt wohl auch kaum ſtatthaft, daß Don Ceſar bis
zum Schluß die rote Farbe trägt; in das Bild des Todes und der
allgemeinen Trauer paßt das ſchlecht hinein.

4
Sliwnitzal
Sieh des Balkaus Felſenpäſſe ſtehn im dichten Pulverdampfe!
Serben ringen mit Bulgaren dort im heißen Bruderkampfe.
Vor dem Donner der Kanonen Dörfer rings und Städte beben,
Denn der Schlachtengott entſcheidet heute über Tod und Leben.
Frevlen Angriff abzuſchlagen, lodert im Bulgarenſtamme
Feuergarben gleich zum Himmel heiliger Entrüſtung Flamme.
Alle ſtürmen auf die Feinde, Mann an Mann, mit friſchem Mute,
Angeführt von einem tapfern Fürſtenheld von deutſchem Blute.
Hoch zu Roß im Kampfgedränge und umgähnt vom Todesrachen,
Iſt er überall zu ſchauen, Mut und Hoffnung anzufachen.
Von Begeiſtrung fortgeriſſen, um zu ſiegen, um zu ſterben,
Schlägt das kleine Heer Bulgaren kühn die Uebermacht der Serben.
Und am Abend ſieht man leuchten ringsum über Blut und Leichen
Von Sliwnitza's Bergen nieder Siegesfeuerſchein, den bleichen,
Heiße Dankgebete dringen froh empor zum Weltenlenker,
Und des Lorbeers Zweige fallen auf den jungen Schlachtendenker.
Wird dereinſt die Weltgeſchichte Ruhm und Tadel gleich ermeſſen,
Muß ſie Anerkennung zollen dieſem Sproß vom Stamm der Heſſen.
Wie ein Kleinod, das da ſchätzen Freund und Feinde miteinander,
Werden die Bulgaren lieben ihren Fürſten Alexander.
Darmſtadt.
Karl Schäfer.
Der Nachdruck iſt vom Verfaſſer geſtattet.

Taſeskalender.
Freitag. 27. November: Verſammlung des Lokalgewerbvereins in
der Brauerei Diſchinger (Textor).

Druck und Verlag: L. C. Wittichche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.