Abomnementspreis
lertsnchrüich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
po Quartal inck. Poſtaufſchlag.
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 17. November.
M 224.
1385
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 32.
Verordnung, die Ausführung des Geſetzes über die Ausübung des Hufbeſchlags vom 13. Juni 1885 betreffend.
Darmſtadt, am 7. November 1885.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen
Ge=
brauch von Sprengſtoffen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
1⁄
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Die Bekanntmachung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 30. Auguſt 1884 (Regierungsblatt
Nr. 27) beſtimmt, daß Jeder, der Sprengſtoffe herzuſtellen, zu vertreiben, in ſeinen Beſitz zu nehmen oder aus dem
Aus=
lande einzuführen beabſichtigt, vor Ausführung dieſer Abſicht die Genehmigung der Polizetbehörde einzuholen hat.
Zu dieſem Zwecke iſt bei der Polizeibehörde ein ſchriftliches Geſuch einzureichen, welches die Namen und Sorten der
betreffenden Spreugſtoffe, ſowie Angabe der größten Gewichtsmenge, bis zu welcher die gleichzeitige Lagerung beziehungsweiſe
Verwendung der Sprengſtoffe beabſichtigt wird, ebenſo die Bezeichnung des Ortes enthalten muß, wo die Herſtellung,
La=
gerung oder Verwendung bewirkt werden ſoll.
Die den Polizeibehoͤrden zugewieſenen Obliegenheiten (Empfangnahme und Genehmigung der Geſuche) werden in den
Landgemeinden von den Kreisämtern ausgeübt.
Da zu unſerer Kenntniß gekommen iſt, daß die Genehmigung zur Inbeſitznahme und Verwendung von Sprengſtoffen,
insbeſondere von Dynamit, in einzelnen Fällen von Ihnen ertheilt worden iſt, ſo bringen wir die einſchlägigen Beſtimmungen
hiermit bei Ihnen in Erinnerung.
Wir empfehlen Ihnen zugleich, Ihre Gemeinde=Angehörigen eintretenden Falles hiernach zu bedeuten, und dieſelben mit
ihren von Ihnen zu beſcheinigenden oder mit Begleitbericht zu verſehenden Geſuchen an uns zu verweiſen.
v. Marquard.
[1220
Bekanntmachung.
Am Freitag den 20. November er.,
Vormittags 10 Uhr,
wird das alte Bettſtroh aus circa 1272
Lagerſtellen meiſtbietend hier verſteigert
werden.
Verſammlungsort: an der Waſchküche
Nr. 27.
Artillerie=Schießplatz, bei Darmſtadt,
den 15. November 1885.
Garniſon=Verwaltung. (1221
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zu recht billigen Preiſen
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Friedr. Sclaefer.
Ludwigsplatz 7. 11223
Geſſentliche Auſorderung.
Die Sparkaſſe=Urkunden über die auf die Namen Johannes Becker III. und
Johannes Becker iII. Ehefrau zu Weiterſtadt in hieſiger Sparkaſſe gemachten
Einlagen, ſind theilweiſe angeblich verloren worden.
Etwaige Anſprüche an dieſe Einlagen ſind um ſo gewiſſer innerhalb 4 Wochen
vom Tage der erſten Einrückung in dieſem Blatte an gerechnet bei gedachter Kaſſe
zu machen, als ſonſt die verlorenen Urkunden als erloſchen behandelt und dem
Antrage auf Auszahlung oder Ausſtellung neuer Urkunden ſtattgegeben wird.
Langen, den 4. November 1885.
Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe Langen.
Klotz.
[1223
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Aeratlich empfohlenes, ausgezeichnetes Hiltel gegen Krankheiten
der Lunge und des Halses (Schwindsucht, Asthw-
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Vergebung von Betriebs=Materialien.
Der Bedarf der für das Jahr 1886 erforderlich werdenden
„ Brennmaterialien, Metallwaaren, Holzwaaren, Fettwaaren, Utenſilien,
Billet=Cartons, Schreibmaterialien ꝛc."
ſoll durch Submiſſion vergeben werden.
Die Lieſerungsbedingungen und Verzeichniſſe der Materialien können bei dem
Hauptmagazins=Verwalter dahier eingeſehen und auf frankirtes Verlangen gegen
Einſendung von 40 Pfg. von demſelben bezogen werden.
Bei den Material=Verwaltern zu Frankfurt und Heidelberg liegen die
Be=
dingungen und das Verzeichniß gleichfalls zur Einſicht bereit.
Die Angebote ſind mit der Aufſchriſt „Submiſſion auf Material=Lieſerungen
für 1886' bis längſtens
Montag den 30. November 1885, Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und frankirt an den Haupt=Magazins=Verwalter dahier einzuſenden.
Darmſtadt, den 13. November 1885.
Der Ober=Betriebs=Inſpector:
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11224
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[11229
[ ← ][ ][ → ]M. 224
26l)
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Geschenken eignen, namentlich:
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Stickereien und einfach, Wanehlröche, Fanelhosen und Flanellhemden,
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und Servirschürzen, Hachthauben; ferner Handtücher, Hischtücher,
Servietten, Maffeedecken, auch verſchiedene Hegligéstoſte, Piqués, Salins
Cbc. außerdem weit unter den Koſtenpreiſen Minder- und Damen-Corsetten,
Hegligchauben, Fichus, Cravatten, Mragen und Manschetten und andere
Modeartikel.
„
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vorzüglichem Geſchmack.
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R8GuGId -aAbE, Glldid uIhI
per Pfund 25 Pfg.,
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*
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Bleichſtraße. 11236
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per Pfund,
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im ganzen Fiſch 30 Pf. „
im Ausſchnitt
„
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„
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billigſten Preiſen.
9
[1235
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weder rußt, coakt noch ſchlackt, liefere
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be=
deutend reducirten Preiſen.
Verkaufs=
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Stadt errichtet.
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Bernhard H. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtr. 42. 1123]
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0uSnddT-hoUIL
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Bienenzucht geliefert werden kanz.
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Repa=
raturen werden pünktlich ausgeführt.
hochfein.
per Pfund 50 Pfg.,
Rhom- Apfoldolse.
per Pfund 25 und 50 Pfg.,
friſch eingetroffen.
GOAN
Bleichſtraße.
M
[11241
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[11242
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(10750
38 Pfg.
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Fohiendeohrelsor
bei
K. Arheilger,
29 Soderſtr. 29. (11243
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E hohlen Weg, Flur 37, Nr. 23, 24,
25, zuſ. 950 ⬜ Klftr., iſt billigſt zu
verkaufen.
[11154
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4, Bettlädchen, ſowie auch gewöhnliche
Puppenwiegen zu verkaufen; auch
wer=
den in dieſem Fach Beſtellungen
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Beſſ. Schulſtraße 25. (11244
zu
12
4
6.
8=
6
10
GC
5
73
11=
21
41
9l.
2⁄
p.
1
2677
A 224
10
7.
518₈
54½
O¾
110
21
450
550
745
O19
79.
92¼
22
4 6
65
123)
037
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Bürgerlichen Bräuhaus,
[11104
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7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7. h
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lneu, Gänſeleberwurſt mit Trüffeln
und Piſtazien),
Trüſſelwurſt,
Braunſchw. Leberwurſt,
Gothaer Cervelatwurſt,
Preßkopf (in kleinen Blaſen),
Zungenwurſt,
Frankf. Siodwürstehen
(von Stroh & Müller)
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Geräucherten Rheinlachs.
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Gold.
Silber.
Kupfer.
venlschen Se0l
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Ch. Adl. Kupferberg & Cio.,
Mainz.
Zweig=Niederlage:
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bal, seidenen und wollenen Fichus,
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Graz,
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qualität
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Construe-
tion.
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erkannt zu haben ist ein Verdionst, das wir unbestritten und gern dem Herrn
F. Soenneeken in Bonn zuerkenneni.
Systematisch geordnete Auswahl-Sortimente zu 30 Pf. sind in allen
Sehreibnhadig. vorrätig. Ausfuhrliche illustr. Preisliste auf Verlangen
kostenfrei.
Man hat sich nicht entblödet, einen Theil unserer Schreibfedern in
der Form genau, aber in geringer Qualität nachzubilden, daher
achte man im eigenen Interesse genau auf den Garantiestempel
„F. SOENNrOEEN.”
[9171
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En détail.
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706
[ ← ][ ][ → ]2678
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Zubeh, ſogl. an Familie ohne kl. Kinder.
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zelnen Etagen vermiethet.
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wigſtraße.
4
W.
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11075) Marktſtraße 7, Hinterbau,
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11246) Hofſtallſtraße 6 eine ſchöne
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Küche und Zubehör, zu vermiethen.
11247) Caſinoſtraße 25 die Beletage
neu hergerichtet, ſofort beziehbar.
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Stadt ſind drei große Säle von
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Breite mit Comptoir und dazu
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Ebendaſelbſt 4 kleinere Räume und
2 geſchloſſene Hallen, zu
Geſchäfts=
zwecken geeignet, zu vermiethen.
Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigsſtr. 10. 111248
10195) Ecke des Mathildenplatzes
u. der Zeughausſtraße 7, 1. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer zu verm.
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10538) Waldſtraße 7 ein möblirtes
Manſardenzimmer mit Kabinet ſofort zu
beziehen. Näheres Parterre.
11180) Eliſabethenſtr. 35 möbl. 3.
11178) Eliſabethenſtr. 22. I., ein
möbl. Zimmer pr. 1. Dez. zu verm.
11249) Roßdörferſtraße Nr. 14 ein
freundlich möblirtes Zimmer zu verm.
pel.
pe.
CIm
⁄
ſ ei Gelegenheit des am 11. d. Mts. im Saalbau obgehaltenen Jahrmarktes
zum Beſten der Waiſen hat ſich der Wohlthätigkeitsſinn, die
Opfer=
willigkeit und Freigebigkeit hieſiger und auswärtiger Freunde der Sache
wieder in ſo umfaſſender und herzerhebender Weiſe bethätigt, daß alle
Hoffnung und Erwartung weit übertroffen worden iſt.
Die rege Betheiligung von Hülfskräften bei dem Arrangement und Verkauf,
die reichliche Ueberſendung von Geſchenken für die Verkaufsſtände und zur
Aus=
ſtattung des Büffets, namentlich auch von Seiten hieſiger Geſchäftsinhaber, der
außerordentlich zahlreiche Beſuch des Jahrmarktes, — alles wirkte zuſammen, um
einen in jeder Hinſicht befriedigenden Erfolg des Unternehmens herbeizuführen.
Das unterzeichnete Comité iſt nicht im Stande allen Denjenigen, welche ſich
um die Sache verdient gemacht haben, im einzelnen zu danken. Es wählt darum
den Weg der Oeffentlichkeit, ſeinen wärmſten Dank zum Ausdruck zu bringen, und
mit ihm werden ſicherlich ſeine Schutzbefohlenen dankerfüllten Herzens derjenigen
gedenken, deren Menſchenfreundlichkeit und Wohlwollen ſich ihnen auch für das
kommende Weihnachtsfeſt in ſo ſichtbarer Weiſe zugewendet hat.
Darmſtadt, im November 1885.
Das Comits für Waiſenpflege. 11250
20USſeuung
der
dowinne dor Lollorte des Kunsl
Voreins
im
Großherzoglichen Reſidenzſchloß
im früheren Lokale der Hauptſtaatskaſſe.
Geöffnet von Vormittags 11 bis Nachmittags 4 Uhr.
[10982
Eintritt frei für Jedermann.
W44
GErrin pur SUlRAntlaung.
M.
Vortrag.
des Herrn Redacteur Ed. Simon, Darmſtadt, über=
„Ferienkolonien für arme Kinder”
Donnerstag den 19. November, Abends 8 Uhr, im großen
Saale der Turngemeinde.
(1251
Eintritt frei für Jedermann.
Sed.
SUI.
Meine allgemein beliebten, direkt bezogenen
20
196ten nousr Guls
per Pfund M. 2.., M. 2. 40, M. 3., 4.-, 5. - und 6.
in jedem Quantum looſe gewogen ſowie in ¹o, ⁄ ⁄₈ ½ ½ u. ¹ Pfd=
Packeten empfehle hiermit beſtens.
[10182
C. Hammamm, Caſnoſtraße -2.
Wir erlauben uns dem verehrlichen Publikum in Darmſtadt und Beſſungen die
ergebene Anzeige zu machen, daß neben der Vereins=Dampfmolkerei Darmſtadt
eine Verkaufsſtelle von
Jan M=
16R6O 1AAnUUgGn-Lulor
der vereinigten heſiſchen Dampf=Molkereigenoſſenſchaften am hieſigen Platze bei dem
Delikateſſen=Händler
Herrn Heinrich Röhrich, Wilhelminenplatz 2,
beſteht.
Verhand der hessischen landuirthschaftl. Consumvoreine
und Molkeroigonossenschafton.
[(11188
ft
ung
ge
dt.
hllr.
12 ..
ffurt
3 54. 625 72½ 91 11 122 2 Si0 31 56 51 73. 10½ 1025 ero. = 53 52 820 110½ 114] 1251. 2¾ 24 455)
6i 8 102 113
1150
=
11109) Eine erſtſtillende Amme,
die alle Arbeit verſteht, kann in ein
chriſtliches Haus nachgewieſen werden.
Beſſunger Carlsſtraße 35.
11252) Ein in allen Arbeiten tüchtiges
Mädchen ſucht für den Tag od.
Aushülf=
ſtelle durch L. Knecht, Heerdwegſtr. 20.
Ebendaſ. werden alle Strick= u.
Häkel=
arbeiten angenommen.
11253) Zwei Mädchen, welche kochen
können u. alle Hausarbeit verſt., ſuchen
Stellen auf Weihnachten. Zu erfr. bei
Frau Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
11254) Ein tüchtiges Mädchen,
wel=
ches gut bürgerlich kochen kann und alle
Hausarbeit verſteht, ſucht Stelle. Zu erfr.
bei Frau Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
11255) Mehrere Kinder= u.
Haus=
mädchen kann ich den geehrten
Herrſchaf=
ten empfehlen. Frau Gluske, Cannoſt. 14.
11256) Eine ſelbſtſtändige
Reſtaura=
tionsköchin ſucht ſofort Stelle.
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
11257) Eine Kinderfrau mit
vor=
züglichen Zeugn. ſucht per ſofort Stelle.
Franks Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.
„
14)i.
Eeaz AauuRitkAut.
Le
für eine Kindergärtnerin
GBüthd geſucht.
Näheres in der Expedition. (125.
5
Ze=
1018
1445
1
12½.
4½7
H5
810
102
113.
115
11259) Eine tüchtige Kinderfrau,
die ſich ſachverſtändig und willig allen
diesbezüglichen Arbeiten unterzieht, wird
bei J. Reis, Claraſtraße 16 in Mainz,
geſucht.
11260) Ein im Nähen und Bügeln
bewandertes Hausmädchen wird geſucht.
Beſſunger Carlsſtraße 28.
11261) G e ſ u ch t
Mädchen oder Frau zur Aushülfe bis
Weihnachten für Hausarbeit.
Näheres bei der Expedition d. Bl.
11262) Ein feines Hausmädchen mit
guten Zeugn. nach auswärts gegen hohen
Lohn geſucht. Franks Stellenbureau,
Caſinoſtraße 2.
11263) Für ſogleich eine ſehr gut
em=
pfohlene reinliche Lauffrau für morgens
geſucht. Näheres Expedition.
11264) Ein junger Mann, gelernter
Kaufmann, der Privatkundſchaft beſucht,
wird von einer Buchhandlung zum
Ver=
trieb, hervorragender Kunſtwerke, zu
engagiren geſucht.
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Expedition erbeten.
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Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Nürnberg', Kapitän Jäger,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 28.
Oktober von Bremen abgegangen war, iſt am
13. Nov. wohlbehalten in Baltimore, der
Poſt=
dampfer „Main, Kapitän Chriſtoffers. vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 1. Nov.
von Bremen und am s. Nov. von Southampton
abgegangen war, und der Poſtdampfer,Eider=
Kapitän Hellmers vom Nordd. Lloyd in
Bre=
men, welcher am 4. Nov. von Bremen und
am 5. Nov. von Southampton abgegangen
war, ſind am 14. November wohlbehalten in
New=York angekommen.
W
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. November.
14. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Vas Ihr woſlt.
Luſtſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Perſonen.
Orſino, Herzog von Illhrien Herr Hacker.
Sebaſtian, ein junger
Edel=
mann
Herr Wagner.
Viola, ſeine Zwillings
ſchweſter
Frln. Cramer.
Antonio, Schiffshauptmann Herr Mickler.
Ein and. Schiffshauptmann Herr Klotz.
Valentin,
Cavaliere
Herr Göbel.
Courio,
des Herzogs Herr Hartig.
Gräfin Olivia, eine junge
Waiſe
Frl. Rau.
Junker Tobias von Rülp,
ihr Oheim
Herr Dalmonico.
Junker Chriſtoph von
Blei=
chenwang
Herr Knispel.
Malvolio, Haushofmeiſter-Herr Butterweck.
Der Narr
Herr Werner.
Fabio, Jäger
Herr Hanſen.
Marie, Kammermädchen
Frau Kläger.
Erſter
Zweiter ) Gerichtsdiener Herr Leib.
Herr Hedrich
Diener der Gräfin
Herr Knörzer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 19 Uhr.
2680
M.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und für die reichen
Blumenſpenden bei der Beerdigung unſerer unvergeßlichen
Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Karoline Therese Klippol,
geb. Reuter,
unſeren innigſten Dank.
Familie Klippol.
Familie Router.
Clnl
Dankſagung.
Für die ſo überaus herzliche Theilnahme, die mir von
allen Seiten bei dem Tode meiner unvergeßlichen Mutter
dargebracht wurde, ſage ich hiermit meinen tiefgeſühlteſten
Dank.
Darmſtadt, den 16. November 1885.
Anna Ethel, Großh. Hofſchauſpielerin.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 17. November.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer iſt durch einen
Erkältungs=
zuſtand mit ſtarker Heiſerkeit verhindert geweſen, ſich zur Teilnahme
an der Hofjagd nach Letzlingen zu begeben und iſt genötigt, zur
Zeit noch das Zimmer zu hüten. Die Aerzte ſind übrigens mit
dem Befinden des Kaiſers zufrieden.
Der Reichstag wird bei ſeinem Zuſammentritte am nächſten
Donnerstag, Dank der angeſtrengten Thätigkeit, welche der
Bundes=
rat in den letzten Wochen entwickelt hat, ſchon ein hinreichendes
Arbeitsmaterial vorfinden. Der Reichshaushaltsetat vor Allem
läßt ſich nunmehr in ſeiner Geſamtheit überſehen. Die Summe
aller Ausgaben beziffert ſich hiernach auf 626 929 302 M., die
fort=
dauernden Ausgaben belaufen ſich auf 82339558 M., die einmalige
Geſamtausgabe weiſtgegen das Vorjahr ein Plus von 82145 060 M.
auf, worunter ein Mehrbetrag von Ueberweiſungen an die
Einzel=
ſtaaten von 58565000 M. an Zöllen ꝛc. Von dem noch 28580060 M.
betragenden Mehrbedarf des Reiches ſind 24960 498 M. durch
Matrikularbeiträge zu decken, um welche Summe alſo ſich die
Matri=
kularbeiträge diesmal noch erhöhen. - Von weiteren Vorlagen,
die dem Reichstage nach ſeinem Zuſammentritte vom Bundesrate
alsbald zugehen werden, oder die erſterer ſchon vorfinden wird,
ſind zu erwähnen die Vorlage über die Ausdehnung der
Unfallver=
ſicherung auf Beamte und deren Hinterbliebenen, der Geſetzentwurf,
betr. die Ausübung der Rechtspflege in den deutſchen überſeeiſchen
Schutzgebieten und die Vorlage über die Erbauung des Nord=
Oſt=
ſee=Kanals. Die auf Grund des Geſetzes bezüglich der Ausübung
der Rechtspflege in den deutſchen Schutzgebieten erlaſſenen
Verord=
nungen ſollen dem Bundesrate und dem Reichstage gleichfalls
thun=
lichſt bald zugehen. Die Begründung des Entwurfs erörtert die
Notwendigkeit unter Bezugnahme auf die ſeitens Frankreichs,
Eng=
lands, Spaniens und Portugal in dieſer Beziehung getroffenen
An=
ordnungen.
In Berlin hofft man, daß die Lokaliſierung des ſerbiſch=
bulga=
riſchen Konflikts gelingen werde. Europa werde wohl kaum eher
ein Machtwort ſprechen, bis Bulgarien erklärt hat, daß es ſich dem
Beſchluß der Konferenz, die Herſtellung des status guo ante betreffend,
fügt. Erkennt Bulgarien dieſen Beſchluß an, dann würde Serbien
ſeine kriegeriſchen Operationen einſtellen müſſen, wolle es nicht neben
Bulgarien noch die Türkei gegen ſich haben, deren Kriegsmacht es
vor 9 Jahren hart genug empfunden. Alles iſt davon abhängig,
wie ſich die übrigen Balkanſtaaten benehmen werden.
Der Großherzog und die Großherzogin von Baden ſind nach
Amſterdam zum Beſuche ihrer dortſelbſt erkrankten Tochter, der
Kronprinzeſſin von Schweden, abgereiſt.
Die badiſche Kammer wählte Lamey zum Präſidenten, Friedrich
zum 1. und Lender lletzterer gemäßigt Ultramontan) zum 2.
Vice=
präſidenten.
Der Statthalter Fürſt Hohenlohe ſtattete am Montag den 16.
November von Straßburg aus der Stadt Metz einen Beſuch ab
und gedenkt daſelbſt bis zum Mittwoch zu verweilen.
Heſterreich=Angarn. Auf eine Anfrage des Abg. Cscratony
er=
klärte die Regierung in der ungariſchen Delegation „talien
be=
wahrt uns gegenüber nach wie vor eine correkte Haltung und das
freundſchaftliche Verhältnis beſteht ungetrübt fort. Die Annahme,
daß ſich Italien in irgendwelcher Frage von uns entfernte, entbehrt
jeder Begründung.
Das Wiener Fremdenblatt= ſchreibt anläßlich der ſerbiſchen
Kriegserklärung: Vielleicht wäre des Königs Milan Lage leichter
224
111270 geweſen, wenn die Konferenz ſchon zu greifbaren Reſultaten über
den Status quo ante gekommen wäre. Die Mächte werden auf die
nun geſchaffene Situation Rückſicht nehmen. So traurig die
Rück=
wirkung dieſes Ereigniſſes auf Oeſterreichs Handel werden kann,
ſo liegt doch in der Eintracht der Mächte die beruhigende
Bürg=
ſchaft gegen die Störung des allgemeinen Friedens.
Das in dem Königinhofer Prozeß gefällte Urteil nat die
Deut=
ſchen in Oeſterreich in hohem Maße erregt und wird dieſe
Ange=
legenheit jedenfalls noch zu heftigen Debatten im Reichstage
Ver=
anlaſſung geben. Einer der Verurteilten, der deutſche Fabrikant
Mandl, hatte in geſchloſſenem Raume, in dem ſich nur die
ver=
ſammelten deutſchen Feſtgenoſſen befanden, einem fanatiſch ezechiſchen
Arzt, der ſich zum Unterhändler und Vertreter der ezechiſchen
Ruhe=
ſtörer aufwarf, erklärt, daß die Deutſchen dem Verlangen,
paar=
weiſe abzuziehen, nicht nachgeben könnten, um ſich den Roheiten der
Menge nicht auszuſetzen, daß ſie ſich vielmehr berechtigt fühlten, im
Notfalle militäriſchen Schutz in Anſpruch zu nehmen. Dieſer
Aeuße=
rung halber wurde Mandl, unter der Anſchuldigung zu öffentlicher
Gewaltthätigkeit aufgefordert zu haben, vom Königgrätzer
Gerichts=
hofe zu 6 Monaten ſchweren Kerkers, verſchärft durch Faſttage,
verurteilt.
Frankreich. Die Deputiertenkammer wählte am Sonnabend
ihren definitiven Geſamtvorſtand. Floquet wurde mit 346 Stimmen,
gegen 79 weiße Stimmzettel definitiv zum Präſidenten gewählt. Die
vier Vicepräſidenten gehören der Linken an.
Wie dem =Telegraphe; aus Breſt mitgeteilt wird, ſollen ſich
die Gerüchte über den Ausbruch der Cholera in dieſem Hafen,
ſowie auch an anderen Punkten der Bretagne beſtätigen. In Breſt
ſeien 9 Fälle von Cholera im Marinehoſpital vorgekommen; auch
aus Quimper, Kerhuar, Concerneau und anderen an der Küſte
ge=
legenen Orten ſei eine Reihe von Cholerafällen, teilweiſe mit
töt=
lichem Ausgange, gemeldet worden.
Engkand. Die engliſche Regierung richtete eine Proklamation
an die Birmaniſche Bevölkerung, in welcher ſie verſichert, daß nie
mand Lin ſeinen Handelsprivilegien oder in der Ausübung der
Religion beeinträchtigt werden würde. Der Buddhismus werde die
Religion des Landes bleiben. Alle birmaniſchen Offiziere und
Beamte ſollten proviſoriſch auf ihren Poſten bleiben, vorausgeſetzt,
daß ſie auch fernerhin ihre Pflichten treu erfüllen. Die Einwohner
werden aufmerkſam gemacht, daß die Ermordung oder Mißhandlung
engliſcher Soldaten ſtrengſtens beſtraft wird.
Die Proklamation
ſchließt mit der Erklärung, daß König Thibo das Land nicht mehr
regieren werde.
Außkand. Der neue Botſchafter Großbritanniens Morier,
über=
gab am 14. dem Kaiſer in feierlicher Audienz ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben.
Die Petersburger maßgebenden Blätter verurteilen die
Kriegs=
erklärung Serbiens an Bulgarien als ein brudermörderiſches,
abenteuerliches Unternehmen. Die „Nowoje Wremja” ſieht dieſelbe
als eine Verletzung des Berliner Vertrags an, welche ſogar das
auf die Herſtellung der Union gerichtete Vorgehen des Fürſten von
Bulgarien übertreffe. „Nowoſti' und die deutſche, St. Petersburger
Zeitung; meinen, Rußland könne es unmöglich ruhig mit anſehen,
wie das von ihm befreite Bulgarien und das ſtammverwandte
Serbien ſich zerfleiſchten. Die „St. Petersburger Zeitung= hebt
hierbei hervor, wie ſchnöde Serbien ſeine wiederholten Verſprechungen,
ſich bis zu einem Beſchluß der Konferenz ruhig verhalten zu wollen,
gebrochen habe. Die ruſſiſche „St. Petersburger Zeitung ſieht die
Kriegserklärung als ein Produkt der Pläne Lord Salisbury's an,
und fügt hinzu, daß man in Sofia wohl ſchon den Unterſchied
zwiſchen der Freundſchaft des ruſſiſchen Befreiers und der platouiſchen
Sympathie des britiſchen Kabinets eingeſehen habe. Das „Journal
de St. Petersbourg; verurteilt das ſerbiſche Vorgehen und tadelt
die unter dem Einfluſſe Englands ſtehende Konferenz, welche nicht
vorwärts kommt.
Eine unter dem Vorſitze des Geheimerats Plewe bei dem
Miniſterium des Innern eingeſetzte Kommiſſion hat ſich mit der
Feſtſtellung der Grundbeſitzerrechte für alle Ausländer in Rußland
zu befaſſen.
Herbien. König Milan zeigte am 14. d. M. den Mächten die
Uebernahme des Oberbefehls an und teilte die an die bulgariſche
Regierung gerichtete Erklärung mit, daß die ſerbiſche Regierung, den
Ueberfall der Bulgaren geſtern morgen auf die Stellung der Serben
bei Vlaſſina als Kriegserklärung anſehend, ſich von heute morgen 6 Uhr
an als im Kriegszuſtande befindlich betrachtet.
Am 14. noch in der Nacht überſchritten die ſerbiſchen Truppen,
bei Zaribrod, Kliſſura, Bregowa und Wonglaſſina die Grenze und
fanden bei Trn, Vlaſſina und auf der Straße nach Küſtendil
Zu=
ſammenſtöße ſtatt. Die Bulgaren wichen überall zurück.
Nach den in Belgrad am 15. d. M. von der Armee eingegangenen
Nachrichten iſt Zaribrod nach mehrſtündigem Kampfe genommen
worden, die Verluſte ſind gering; 50 Bulgaren ſind gefangen
genom=
men. In den Defiléen bei Trn und in der Richtung auf Küſtendil
leiſten die Bulgaren energiſchen Widerſtand, dieſelben gehen jedoch
überall langſam zurück.
R224
2681
Zzulgarien. Auf die am 14. bald nach Mitternacht in Philippopel
eingetroffene ſerbiſche Kriegserklärung hielt Fürſt Alexander eine
Beſprechung mit den Miniſtern und reiſte der Fürſt noch im Laufe
des Tages nach Sofia um den Oberbefehl über die Truppen zu
über=
nehmen, nachdem er vorher noch den Sultan und den Großvezier
von der Kriegserklärung verſtändigt hatte, wobei er die von König
Milan angegebenen Motive als falſch bezeichnete und die Hoffnung
ausſprach, der Sultan werde gemeinſchaftlich mit ihm, dem Fürſten
Alexander, Bulgarien beſchützen.
Am Abend des 14. wurde in Sofia nachſtehender Tagesbefehl
des Fürſten veröffentlicht: Unſere ſerbiſchen Brüder erklären uns
den Krieg anſtatt uns zu helfen und wollen unſer Vaterland
ver=
nichten. Muth, Soldaten! Vertheidigt eure Frauen und den
heimat=
lichen Herd. Verfolgt den Feind, welcher uns feige und verräteriſch
angreift bis zur völligen Vernichtung. Möge Gott uns helfen und
den Sieg verleihen.
Aus Sofia wird unterm 16. telegraphiert: Die Serben
um=
gingen nach erbittertem Kampfe die Poſitionen von Trn über Rapſcha
und halten in dieſem Augenblick den Weg von Trn nach Breſaik
beſetzt. Dragoman wurde nach tapferer Verteidigung definitiv
auf=
gegeben. Die Bulgaren konzentrieren ſich bei Slivnitza, wo heute
ein Angriff der Serben erwartet wird. Letztere rücken mit großen
Streitkräften vor.
Aumänien. Der=Monitorul official! veröffentlicht die
Ein=
berufung der Kammern zum 27. November.
Türſtei. Am 14. abends notificierte der ſerbiſche Geſandte
Grnie der Pforte, daß Serbien in Folge der Proklamationen der
Bulgaren und ihres Augriffs auf die ſerbiſche Armee in Vlaſſina
Bulgarien den Krieg erklärt habe. Der Miniſterrat trat ſofort zu
einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. Der Großvezier Kiamil
Paſcha hatte eine längere Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter
v. Radowitz; hierauf begaben ſich die Miniſter nach Pildiz=Kiosk
zum Sultan.
Aus Konſtantinopel wird vom 15. berichtet: Lord Salisbury
inſtruierte den Vertreter White, England werde alles aufbieten, um
die Integrität des ottomaniſchen Reiches zu erhalten. Der Fürſt
von Bulgarien hat den Sultan telegraphiſch um Hilfe gegen die
Serben gebeten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Finanz=
aſpiranten H. Thierolf aus Höchſt zum Regiſtratur=Aſſiſtenten bei
der Regiſtratur der Direktion der Main=Neckar=Bahn, den
Finanz=
aſpiranten G. Lang aus Gießen zum Miniſterialkalkulator 2. Klaſſe
bei der Buchhaltung des Miniſteriums der Finanzen ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat dem Vernehmen
nach an den Stifter der Martinskirche am Tage der
Ein=
weihungsfeier ein allerhöchſtes Dankſchreiben gelangen laſſen.
Die „D. Z. bringt in Nr. 318 vom 16. Dezember den
ſei=
tens der Großh. Staatsregierung den Ständen zugegangenen
Ge=
ſetzes=Entwurf, die Unterbringung jugendlicher
Uebel=
thäter und verwahrloſter Kinder betr. Hiernach können
Kin=
der vom 6. bis 12. Lebensjahre, welche eine ſtrafbare Handlung,
und Kinder unter 16 Jahren, welche von ihren Eltern an Körper
und Geiſt verwahrloſt werden, von Obrigkeitswegen in geeigneten
Familien oder in einer Erziehungs= und Beſſerungsanſtalt
unterge=
bracht werden. Die Zuläſſigkeit der Zwangserziehung hat die
Vor=
mundſchaftsbehörde zu beſtimmen, welche in dieſen Fällen das
Amts=
gericht des Wohnorts des Kindes iſt. Für die Koſten der Erziehung
haben, ſoweit Mittel vorhanden ſind, die Eltern oder das Kind mit
ſeinem eigenen Vermögen aufzukommen. Sind keine Mittel
vor=
handen, ſo geſchieht die Unterbringung auf Koſten derjenigen Kaſſe,
welcher die Armenunterſtützung des betr. Kindes obliegt, jedoch mit
der Maßgabe, daß den öffentlichen Kaſſen die Hälfte der
Erziehungs=
koſten nach Beendigung der Zwangserziehung aus Staatsmitteln
vergütet wird, inſofern der hierfür alljährlich ins Budget
einzuſtel=
lende Betrag ausreicht. Dem Geſetzes=Entwurf ſind die Motive
beigefügt.
Zum Vorſitzenden der am 14. Dezember beginnenden
Schwur=
gerichtsjeſſion iſt Herr Landgerichtsrat Schulz ernannt worden.
0 Der „Tägliche Anzeiger; kommt in einem weitläufigen
„Eingeſandt; auf die Beſetzung der Pfarrſtelle an der
Mar=
tinskirche zurück. Wir können nur unſere Befriedigung darüber
ausſprechen, daß die Redaktion des „Täglichen Anzeigers” dieſes
Eingeſandt „unter den Strichs verwieſen und damit die
Verant=
wortlichkeit für ſeinen Inhalt den Leſern gegenüber abgelehnt hat.
Im übrigen ſind wir nicht gewillt, eine Volemik fortzuſetzen, die
Der neue Pfarrer der
ſetzt keinen praktiſchen Zweck mehr hat.
Martinskirche iſt ernannt, ſeine Antrittspredigt hat bei den
zahl=
reichen Teilnehmern an der erhebenden Einweihungsfeierlichkeit den
beſten Eindruck gemacht und die Ueberzeugung begründet, daß in
ihm der richtige Mann für die in vielen Beziehungen ſchwierige
Stelle gefunden ſei. Die Martinsgemeinde und ihre Vertreter ſind
mit ihrem Pfarrer, der Pfarrer iſt mit ſeiner Gemeinde bezw. dem
ihm übertragenen Amte zufrieden. Und ſo wird ja wohl auch der
„Einſender des „Täglichen Anzeigersi, wenn es ihm wirklich nur
um ſachliche, nicht um perſönliche Intereſſen gilt, ſich ſchließlich
zu=
frieden geben müſſen.
Die an der techniſchen Hochſchule ſtattfindenden Vorträge
des Herrn Privatdocenten Dr. Adamy über „die Geſchichte der
Kunſt im Mittelalter, mit beſonderer Berückſichtigung der
heimiſchen Kunſt=Denkmäler! werden Dienstags und Freitags von 6 bis
1 Uhr abends im Hauptgebäude der Hochſchule im Saale Nr. 52
abgehalten und beginnen Dienstag den 17. d. Mts.
Anton Schott wird vor ſeiner Abreiſe nach Amerika im
Monat Dezember einen Gaſtſpielehclus von 4 Abenden an der
hie=
ſigen Hofbühne abſolvieren.
Wie in früheren Jahren werden auch jetzt wieder Mitte
dieſes Monats die Winterabend=Verſammlungen der Mitglieder
des Lokalgewerbvereins Darmſtadt aufgenommen. Am erſten
Vereinsabend, Freitag den 20. November abends 8 Uhr,
wird Herr Profeſſor Brauer dahier die Reihe der Vorträge
er=
öffnen mit einem ſolchen über die Klein=Motoren=Ausſtellung zu
Nürnberg im Sommer l. J. und insbeſondere über die
Gaskraft=
maſchinen für das Kleingewerbe, und zweifeln wir nicht, daß
be=
ſagter Vortrag ſich des vollen Beifalls der Beſucher erfreuen wird.
Das Lokal für die Vorträge iſt wie im Vorjahre der große Saal
der Brauerei Diſchinger (Saalbauſtraße).
2 In der letzten Vereins=Verſammlung des Fabrikanten=
Vereins war das Export=Muſterlager in Frankfurt a. M.
Gegenſtand eingehender Erörterung. Dasſelbe bezweckt die
Förde=
rung des Exports deutſcher Waren und übermimmt die Ausſtellung
von Warenproben, Modellen, Zeichnungen, Plakaten Adreſſen,
Preiscouranten ꝛc. für Induſtrie= und Gewerbe=Produkte des
deut=
ſchen Reiches, insbeſondere Mittel= und Weſt=Deutſchland. Die aus
geſtellten Gegenſtände werden auf Wunſch des Ausſtellers offen
oder verdeckt in Käſten oder Schränken untergebracht und nur
aus=
wärtige Käufern gezeigt, auch ſoll eine genaue Angabe der Preiſe,
Maaße, Gewichte und ſonſtige orientierende Mitteilungen in
deut=
ſcher, thunlichſt auch in engliſcher und franzöſiſcher Sprache
beige=
fügt ſein. Für die Vermittlung von Aufträgen, ſowohl bei direktem
Abſchluſſe durch die Direktion, als auch bei Zuweiſung von Kunden,
inſoweit in Folge dieſer Zuweiſung ein Geſchäftsabſchluß zu Stande
kommt, hat der Fabrikant eine Proviſion nach Vereinbarung zu
entrichten, ſowie Vergütung für Porto, Telegramme und dergl. zu
leiſten. Die Geſellſchaft übernimmt kein Delcredere; jedoch iſt die
Direktion bereit thunlichſt Auskunft über die, auf den Export ſich
beziehenden Verhältniſſe zu erteilen und unterhält deshalb
regel=
mäßige Beziehungen zu Uuternehmern ähnlicher Art. - In
Rück=
ſicht, daß die von den Fabrikanten ausgeſtellten Gegenſtände nur
dasjenige repräſentieren ſollen, was für den Export vorzugsweiſe
angefertigt wird; demnach meiſtens kein großer Raum zur
Ausſtel=
lung der Muſter nötig iſt, werden die Koſten zur Beſchickung des
Muſterlagers im Gegenſatz der von demſelben gebotenen Vorteile
verhältnismäßig ſehr gering ſein. - Es wird nämlich für einen
auf 3 Jahre zu mietenden Quadrat=Meter Grund=,Wand=oder Decken=
Fläche ein Jahresbeitrag von 30 M. erhoben, und koſtet ebenſo
die Aufnahme einer Firma in den in deutſcher, franzöſiſcher und
engliſcher Sprache jährlich ausgegebenen Katalog, welcher
mög=
lichſt verbreitet werden ſoll, nur 10 M. per Jahr. Das
Geſchäfts=
lokal des auf Aktien gegründeten gemeinnützigen Unternehmens iſt
im ehemals Kurfürſtlichen Palais, Untermainquai 42, und iſt daſelbſt
in luftigen, hellen Räumen, unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe, den
remden Käufern Gelegenheit geboten, ohne großen Zeitverluſt, alle
für den Export geeignete im Umkreiſe von Frankfurt fabrigierte
Artikel kennen zu lernen, ſich über Preiſe, Zahlungsbedingungen
und Leiſtungsfähigkeit der betreffenden Fabrikauten zu unterrichten und
ihre Aufträge durch die Direktion oder direkt an die Induſtriellen zu
er=
teilen. Unſtreitig wird das zeitgemäße Unternehmen unter der Leitung
eines tüchtigen Direktors für unſere auf Export angewieſene
In=
duſtrie von weſentlichem Vorteile ſein; auch iſt ein ſehr anſehnliches
Verzeichnis der angemeldeten Fabrikateſchon hergeſtellt, ebenſo auch von
hier der Beitritt von 11 Fabrikanten bereits erfolgt und die
Betei=
ligung einer noch größeren Anzahl hieſiger Induſtriellen, mit
wel=
chen der Aufſichtsrat des Export=Muſterlagers ſich ins Benehmen
geſetzt hat, beſtimmt zu erwarten, ſo daß auch unſere
Darm=
ſtädter Induſtrie vorausſichtlich würdig vertreten ſein wird.
In. Im Volksbildungsverein wird nächſten Donnerstag
Herr Redakteur Ed. Simon über „Ferienkolonten für arme
Schulkinderi ſprechen. Was auf dem Gebiete der
Ferienkolo=
nien bis jetzt anderwärts geſchehen iſt, ſoll in dem Vortrage kurz
zuſammengefaßt und damit zur Einrichtung einer ſolchen auch
hier=
orts Anregung gegeben werden.
k. Konzert der Wiener Sängerinnen. Wem es
behag=
lich iſt, nach des Tages Laſt und Mühe bei einem guten Glaſe Bier
und Cigarrendampf ſogenannten Naturgeſang zu genießen, der
wird ohne Zweifel am Freitag bei den feſchen Wienerinnen ein
paar gemütliche Stunden verlebt haben. Die Munk ſowenig wie
das Drama können einer gewiſſen mittleren und niederen Gattung
entbehren, einer Gattung, welche außerhalb der eigentlichen Kunſt=
707
2682
Jä.
ſphäre ſtehend, eben nur dem Tage dienen, nur eine augenblicklichs
Leere mit anmutiger Zerſtreuung ausfüllen und verdecken will.
Sämtliche Damen ſind im Beſitze friſcher wohlklingender Stimmen,
ſingen korrekt und taktfeſt; von feinen Vortragsnuancen kann man
freilich nicht reden, umſomehr als nur Chornummern zum Vortrage
gelangen, welche auf die Dauer monoton wirken. Der häufige
Koſtümwechſel, welcher bei dem Auftreten der Wienerinnen einen
recht weſentlichen Faktor ausmacht, gewährt dem Auge eine
ange=
nehme Beſchäftigung. Von den zu Gehör gebrachten Liedern
er=
ielte wohl die Nummer: „Im Cirkus: die größte Wirkung. Schloß
man die Augen, ſo konnte man ſich wirklich in die Arena verſetzt
alauben, wo Bajazzo ſeine tollen Witze reißt und Miß Ella ſich in
ihren „unübertrefflichen Leiſtungen zu= Pferde produziert. Das
Konzert war ſehr gut beſucht.
— Es beſtätigt ſich, daß Herr Reſtaurateur Stebinger im
Saalbau gekündigt und bereits eine Reſtauration in Mannheim
ge=
pachtet hat
2 Am Sonntag Abend verhaftete die Polizei einen Taglöhner
aus Wolferborn, der einem hieſigen Fuhrmann in einem
Brannt=
weinladen, nachdem beide vorher zuſammengezecht, ein Portemonnaie
In der Louiſenſtraße
mit etwa 25 M. Inhalt entwendet hatte.
wurden einem Schloſſer und einem Schuhmacher abends verſchiedene
im Hofe zum Trocknen aufgehängte Wäſchegegenſtände im
Geſamt=
wert von ca. 13 M. geſtohlen -
Einem Fuhrknecht aus Stockſtadt,
welcher dahier bei einem Kohlenhändler in der Kaſernenſtraße
be=
dienſtet iſt, wurde am verfloſſenen Samstag Abend zwiſchen 6 und
7 Uhr aus ſeiner unverſchloſſenen im Stallgebäude befindlichen
Schlafſtube ſeine ſilberne Chlinderuhr nebſt Kette im Wert von
2) M. geſtohlen. - Wegen Bettelns und Landſtreicherei ſind am
Sonntag o Perſonen feſtgenommen woxden.
Der am Samstag Abend im Saalbau abgehaltene
Tur=
nerball verlief in angenehmſter Weiſe; Arrangement wie die
Leiſtungen der Reſtauration fanden allgemeine Anerkennung.
Im Monat Oktober d. J. hatte im ſtädtiſchen
Ho=
ſpital hier die Verpflegung von 225 Kranken, 40 Pfründnern und
51 Verſonen des Hausperſonals, zuſammen 296 Köpfe, mit 5490
Verpflegstagen ſtatt.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Oktober l. J. 96 Kranke mit 2118 Pflegetagen ärztlich behandelt
und verpflegt.
0 Der bulgariſche Hirſch hat bei dem letzthin ſtattgehabten
Ausbruch aus dem Groß=Gerauer Park ein Auge eingebüßt.
Tx In Beſſungen cirkuliert gegenwärtig eine Liſte zur
Ein=
zeichnung von Beiträgen zur Wiederbepflanzung des alten
Friedhofs an der Kirche. Da die von Herrn Geh. Staatsrat
Hallwachs und Kunſt= und Handelsgärtner Noack in ihrer
Eigen=
ſchaft als Mitglieder der Kirchengemeindevertretung ausgehende
Aufforderung die Möglichkeit gewährt, entweder Geldbeiträge oder
Bäume und Coniferen in natura zur Verfügung zu ſtellen, ſo darf
auf ein ſicheres Gelingen des Unternehmens gerechnet werden. Der
Ablieferungstermin iſt auf den 19. l. Mts. feſtgeſetzt und ſoll
hier=
auf alsbald die Wiederbepflanzung des gegenwärtig nur als
Gras=
platz angelegten alten Friedhofes vorgenommen werden.
Mainz. 16. Nov. Der Kriminalfall Herbſt=Wothe wird
einen der erſten Gegenſtände der nächſten Schwurgerichtsſeſſion
bil=
den, welche bereits am 14. Dezember ihren Anfang nimmt.
Frankfurt, 15. Nov. Die der Mrs. Smith, der Engländerin,
welche Frau Schröder=Hanfſtängl im Eiſenbahnwagen ſchlug, vom
Gericht auf 8 Tage Gefängnis erkannte Strafe, iſt im Gnadenwege
in eine Geldbuße von 100 M. umgewandelt worden. Miß Jane
Smith iſt bereits nach England abgereiſt.
8t. Frankfurt, 15. November. Das Rein=Erträanis des
Wohlthätigkeits=Jahrmarkts dürfte den Betrag von
ſiebzig=
tauſend Mark überſchreiten, ein Reſultat das die kühnſten
Er=
wartungen übertrifft. Von den Komité=Mitgliedern, welche ſich um
das Gelingen des Unternehmens ganz beſonders verdient gemacht,
muß noch Herr Direktor Luthmer ganz ſpeziell hervorgehoben
werden, welcher, wo es nur galt, immer am Platze war und
Jeder=
mann mit Rat an die Hand ging.
8t. Frankfurt, 16. November. Geſtern Abend begannen vor
einem gewählten Publikum die Vorſtellungen des Preſtidigitateurs
Profeſſor C. Herrmann aus Wien. Die Vorzüge des Künſtlers ſind,
daß er ohne Apparate und ſonſtige Mithülfe inmitten der
Zu=
ſchauer arbeitet, ſeine Experimente mit großer Eleganz und unter
Begleitung eines angenehmen Dialoges ausführt. Sämtliche
Kunſt=
ſtücke, von welchen verſchiedene wirklich gauz räthſelhaft erſcheinen,
gelangen ganz vortrefflich und trugen dem Tauſendkünſtler
wohl=
verdienten lebhaften Beifall ein.
Köln, 12. Nov. In Folge des geſtern abend auf dem Rheine
lagernden Nebels ſtieß um halb acht Uhr das Dampfboot „
Ger=
mania: der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft auf der
Thalfahrt gegenüber Bayenthal gegen den Pollerkopf (eine weit
224
vorſpringende Landzunge) und erhielt ein ſo ſtarkes Leck, daß es
ſofort ſank. Die Paſſagiere, worunter 25 Auswanderer, wurden
durch die Schaluppe des verünglückten Schiffes ans Land geſetzt;
der Dampfer „Schillers rettete noch geſtern Abend die Effekten der
Paſſagiere und einen Teil des Frachtgutes. Das Dampfboot
„Rubens”, welches für die „Germania' in den Dienſt geſtellt wurde,
übernahm heute Morgen das Schiffs=Inventar und den Reſt der
größtenteils verdorbenen Frachtgüter. Das beſchädigte Schiff liegt
vollſtändig auf dem Boden feſt, der vordere Teil desſelben iſt unter
Waſſer. - Unterem 13. ds. ſchreibt man: Heute vormittag hat man
mit dem Auspumpen des geſunkenen Perſonenbootes begonnen, und
iſt zu dieſem Behufe das Dampfboot „Mannheim;, auf welchem
eine Zentrifugal=Pumpe errichtet worden, dem verunglückten Boote
an die Seite gefahren. Gleichzeitig iſt von Duisburg ein Taucher
hier eingetroffen, welcher die Lage der „Germania” unter Waſſer
prüfen wird, damit man mit der Hebüng des Schiffes beginnen
kann.
Berlin, 15. Nov. Der Verdacht, die Frau Geheimſekretär
Päpke ermordet zu haben, iſt in den letzten Tagen auf den
Hand=
lungsdiener Hermann Kowalski aus Danzig, welcher bereits mehrere
Zuchthausſtrafen wegen ſchweren Diebſtahls erlitten hat, gerichtet
worden. Die vollſtändige Ueberführung des Beſchuldigten iſt
aller=
dings noch nicht gelungen, indes erſcheint derſelbe ſo ſchwer belaſtet,
daß er in das gerichtliche Unterſuchungsgefängnis gebracht worden
iſt. Außer dem Morde werden ihm noch mehrere Diebſtähle zur
Laſt gelegt.
Berlin. Die hieſige Baugeſellſchaft „Cottagel veröffentlicht
ihre höchſt einfache Bilanz. Auf der Seite der Aktiva ſteht als
einziger Poſten: Per Aktien=Kapital=Konto eingezahltes Aktien=
Kapital 1500000 M.1. auf der Seite der Paſſiva heißt es ebenſo
kurz und bündig: „An Gewinn= und Verluſt=Konto, Verluſt
1500 000 M.
Galveſtone, 14. November. Durch den erſt heute gelöſchten
Brand ſind Häuſerkomplexe mit 300 Häuſern zerſtört und
fünf=
hundert Familien obdachlos geworden. Der verurſachte Schaden
wird auf 2 Millionen Dollars geſchätzt, wovon der größte Teil bei
ausländiſchen Geſellſchaften verſichert iſt.
Litterariſches.
- Afrika. Der dunkle Erdteil im Lichte unſerer Zeit. Von
A. v. Schweiger=Lerchenfeld. Mit 300 Illuſtrationen
hervorragen=
der Künſtler, 18 kolorierten Karten ꝛc. In. 30 Lieſerungen 60 Pf.,
auch in drei Abteilungen 5 M. 40 Pf., in Original=Prachtband
18 M. 90 Pf.). A. Hartlebens Verlag in Wien. Der vorliegende
ſtarke Band gibt ſich als ein Kompendium der Geographie von
Afrika, einſchließlich aller Kultur= und Zeitfragen, und wird als
ſolches jedem unentbehrlich ſein, der über afrikaniſche
Angelegen=
heiten auf dem Laufenden bleiben will, durch Beruf und Neigung
indes nicht über die zahlreichen Spezialwerke, Broſchüren und
Ab=
handlungen der Fachzeitſchriften verfügt. Als eine Zierde des Werkes
dürfen die dreihundert Illuſtrationen, als eine Beigabe von
dauern=
dem Werte die vorzüglichen und vielen Karten bezeichnet werden,
die gewiſſermaßen einen kompletten Atlas von 50 Karten auf 18
kolorierten Tafeln bilden.
Der vierzehnte Jahrgang der „Deutſchen
Romanbiblio=
theku (Stuttgart, Deutſche Verlags=Anſtalt, vormals Eduard
Hall=
berger) hat jüngſt zu erſcheinen begonnen und ſtellt bereits einen
ſehr erfreulichen Verlauf in Ausſicht. Der Proſpekt bezeichnet eine
Reihe namhafter Autoren, von denen die „Deutſche
Romanbibliothek=
im weiteren Verlauf des ſoeben begonnenen Jahrgangs größere
Werke veröffentlichen wird. Iu erſter Linie ſieht da Fauny Lewald.
Wir ſind in der Lage, unſeren Leſern verraten zu dürfen was der
Proſpekt verſchweigt: daß der hier zu erwartende jüngſte Roman
der gefeierten Verfaſſerin zu Anfang dieſes Jahrhunderts in
Königs=
berg ſpielt. Auch das Feuilleton der „Deutſchen
Romanbibliothek=
bietet wieder ſehr anziehende Gaben und trägt zur angenehmen
Unterhaltung der Leſer das Seinige redlich bei.
Von Hackländers „Europäiſchem Sklavenleben”
illuſtriert von A. Langhammer lin Lieferungen 40 Pf. bei C.
Krabbe in Stuttgart), iſt Lieferung 21-24 erſchienen. Der
Grund=
gedanke Hackländers von der Schuld der Geſellſchaft an denen, die
ſie kalt und hochmütig ausſtoßt, iſt hier mit packender Gewalt
dar=
geſtellt! Arthur Langhammer hat auch in dieſen neuen Lieferungen
eine Fülle anmutiger und rührender Bilder geſchaffen, die wie ſtets
innig mit dem Texte verwebt ſind.
Donnerstag, 19. November: Vortrag von Ed. Simon im Verein für
Volksbildung.
Samstag, A. November: Konzert und Ball des Beſunger älteren
Gheſangvereins Reſtauration Markwort. — Rerznion der
Ver=
einigten Geſellſchaft.
Druc und Verla. L. 6. Kllſhcde Holboncdnuckerel. - Nerartivorlich fir die Redatin, Can Mlſag.