Darmstädter Tagblatt 1885


17. November 1885

[  ][ ]

Abomnementspreis
lertsnchrüich 1 Mark 50 Pf. inck.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
po Quartal inck. Poſtaufſchlag.

(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auswürts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Lreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 17. November.
M 224.
1385

Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 32.
Verordnung, die Ausführung des Geſetzes über die Ausübung des Hufbeſchlags vom 13. Juni 1885 betreffend.
Darmſtadt, am 7. November 1885.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen Ge=
brauch
von Sprengſtoffen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
1
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme von Darmſtadt und Beſſungen.
Die Bekanntmachung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 30. Auguſt 1884 (Regierungsblatt
Nr. 27) beſtimmt, daß Jeder, der Sprengſtoffe herzuſtellen, zu vertreiben, in ſeinen Beſitz zu nehmen oder aus dem Aus=
lande
einzuführen beabſichtigt, vor Ausführung dieſer Abſicht die Genehmigung der Polizetbehörde einzuholen hat.
Zu dieſem Zwecke iſt bei der Polizeibehörde ein ſchriftliches Geſuch einzureichen, welches die Namen und Sorten der
betreffenden Spreugſtoffe, ſowie Angabe der größten Gewichtsmenge, bis zu welcher die gleichzeitige Lagerung beziehungsweiſe
Verwendung der Sprengſtoffe beabſichtigt wird, ebenſo die Bezeichnung des Ortes enthalten muß, wo die Herſtellung, La=
gerung
oder Verwendung bewirkt werden ſoll.
Die den Polizeibehoͤrden zugewieſenen Obliegenheiten (Empfangnahme und Genehmigung der Geſuche) werden in den
Landgemeinden von den Kreisämtern ausgeübt.
Da zu unſerer Kenntniß gekommen iſt, daß die Genehmigung zur Inbeſitznahme und Verwendung von Sprengſtoffen,
insbeſondere von Dynamit, in einzelnen Fällen von Ihnen ertheilt worden iſt, ſo bringen wir die einſchlägigen Beſtimmungen
hiermit bei Ihnen in Erinnerung.
Wir empfehlen Ihnen zugleich, Ihre Gemeinde=Angehörigen eintretenden Falles hiernach zu bedeuten, und dieſelben mit
ihren von Ihnen zu beſcheinigenden oder mit Begleitbericht zu verſehenden Geſuchen an uns zu verweiſen.
v. Marquard.
[1220

Bekanntmachung.
Am Freitag den 20. November er.,
Vormittags 10 Uhr,
wird das alte Bettſtroh aus circa 1272
Lagerſtellen meiſtbietend hier verſteigert
werden.
Verſammlungsort: an der Waſchküche
Nr. 27.
Artillerie=Schießplatz, bei Darmſtadt,
den 15. November 1885.
Garniſon=Verwaltung. (1221

Sohvämme.
Großes Lager in allen Qualitäten/
zu recht billigen Preiſen
empfiehlt
Friedr. Sclaefer.
Ludwigsplatz 7. 11223

Geſſentliche Auſorderung.
Die Sparkaſſe=Urkunden über die auf die Namen Johannes Becker III. und
Johannes Becker iII. Ehefrau zu Weiterſtadt in hieſiger Sparkaſſe gemachten
Einlagen, ſind theilweiſe angeblich verloren worden.
Etwaige Anſprüche an dieſe Einlagen ſind um ſo gewiſſer innerhalb 4 Wochen
vom Tage der erſten Einrückung in dieſem Blatte an gerechnet bei gedachter Kaſſe
zu machen, als ſonſt die verlorenen Urkunden als erloſchen behandelt und dem
Antrage auf Auszahlung oder Ausſtellung neuer Urkunden ſtattgegeben wird.
Langen, den 4. November 1885.
Der Vorſtand der Bezirksſparkaſſe Langen.
Klotz.
[1223

Homeriama'Thee.
Aeratlich empfohlenes, ausgezeichnetes Hiltel gegen Krankheiten
der Lunge und des Halses (Schwindsucht, Asthw-
Rehlkopfleiden).
empfiehlt
Veberraschende Erfolge! Die Broschüre wird kostenkrei versia-
Ein Packet m. 1.20. - Allein echt zu bezichen von A. 1e7ep
Berlin F., Weissenburger Strasse 79.
[10973
70

[ ][  ][ ]

2674

B 224
MainArxur-Giſenbahn.
Vergebung von Betriebs=Materialien.
Der Bedarf der für das Jahr 1886 erforderlich werdenden
Brennmaterialien, Metallwaaren, Holzwaaren, Fettwaaren, Utenſilien,
Billet=Cartons, Schreibmaterialien ꝛc."
ſoll durch Submiſſion vergeben werden.
Die Lieſerungsbedingungen und Verzeichniſſe der Materialien können bei dem
Hauptmagazins=Verwalter dahier eingeſehen und auf frankirtes Verlangen gegen
Einſendung von 40 Pfg. von demſelben bezogen werden.
Bei den Material=Verwaltern zu Frankfurt und Heidelberg liegen die Be=
dingungen
und das Verzeichniß gleichfalls zur Einſicht bereit.
Die Angebote ſind mit der Aufſchriſt Submiſſion auf Material=Lieſerungen
für 1886' bis längſtens
Montag den 30. November 1885, Vormittags 10 Uhr,
verſchloſſen und frankirt an den Haupt=Magazins=Verwalter dahier einzuſenden.
Darmſtadt, den 13. November 1885.
Der Ober=Betriebs=Inſpector:
Geſſner.
11224

den.

Maree.

Mtrail

H. Stade C VOor

trzzin
WAha
S.

Hormal Uuterkleider
8ystem Prof. Dr. läger mit Garantiestempel für rein Wolle.
Herren-Hemden. -acken, -Mosen,
Damen-acken, -Hosen,
Minder-Hemden, -achen nach Maaß.
azz Vlanell-Hemden. E
Baumwollen- und Vicogne-Interkleider ete.
Billigste Hetto-Preise.
L0786

0

5;


H. Stade a Veer.

Für die jetzige Soiſon
empfehle in großer Auswahl und zu billigſten Preiſen:
Wollene Hopfshwals und Tücher.
Pelerines, Chenille-Ghwals,-Acharpes
und-Fichus, Mohair-Shawls,
Wollene Westen für Damen und für Herren.
AOOdb Hor, blstal mehiorsnaehlgr.,

6 Ludwigsplatz 6.

[1225

4
ALu-GAlsons WOIm6

eingeführt von Frscds Caaxb Old,
Würzburg & Hünchen.
WhhacK Unbedingte Bürgſchaft für Rkeinheit, Echtheit und directen
Bezug.
Niederlage in Darmſtadt nur bei
H. W. Prassel,
11064
Rheinſtraße.

u.

Dekanf
Um ½10

Kaplau- Krankenfahrſtuhl abzugeben! Peſſunger Carlsſtraße 43 ſind 4 Gänſe
[11073
und Betzelbirnen zu verk. 11226
raße 11.

Jondon-Otuttgart.
Das Thee-Engros.deschätt
von Ludwig WVerner
verſendet gegen Nachnahme unter
Garantie für unverfälſchte Waare
ſeine Specialmiſchungen
Chinesischen Thess:
per Pfd.
Nr. 1. Engl. Miſchung M. 2. 50
4 2. Geſellſchaftsthee 3.-
3. Kaiſer=Thee
4.
J ſowie den in England ſehr beliebten
Iudisehen Thee PPecco-
Souchong) in Pfund=, Halb= und
Viertelpfund=Packeten M. 4. - per
engl. Pfund. Dieſer Thee iſt auf
der Plantage ſelbſt verpackt.
Bei Beſtellungen von 3 Pfund an
franko. Wiederverkäufern entſpre=
chenden
Rabatt.
Außerdem alle Sorten Thee von
1.40 bis 10 Mark per Pfund und
ſtehen Preisliſten zu Gebot.
Größere Sendungen direkt von
meinem Zolllager. - Sämmtliche
Preiſe verſtehen ſich verzollt. (11227
Juduig Worner, Stuttgart.
Wiemer,
GatIN
9l.
aus der
kais. Agl. Priv. Ehonfurtor
Dampfmühle,
hochfeinſte Sorte aus feinſtem
Banatwaizen, unübertrefflich
in feiner Backart, loſe ſowie in
5 und 10 Pfd.=Säckchen billigſt.
G. vov Ih,
Bleichſtraße. I1228

Frischer Pariser

riſch eingetroffen.
Wilh. Wober Hachſgr.,
Hoflieferant.

[11229

[ ][  ][ ]

M. 224

26l)

welche ſich, da ſie zum Theil nur ganz unbedeutende Fehler haben, vorzüglich zu Weihmachts-
Geschenken eignen, namentlich:
Herrenhemden, Damen- und Minderhemden, Unterröcke mit eleganten
Stickereien und einfach, Wanehlröche, Fanelhosen und Flanellhemden,
Wachtacken in allen möglichen Stoffen und verſchiedenſter Ausführung, ebenſo Maus-
und Servirschürzen, Hachthauben; ferner Handtücher, Hischtücher,
Servietten, Maffeedecken, auch verſchiedene Hegligéstoſte, Piqués, Salins
Cbc. außerdem weit unter den Koſtenpreiſen Minder- und Damen-Corsetten,
Hegligchauben, Fichus, Cravatten, Mragen und Manschetten und andere
Modeartikel.

Hroßh. Hohisſerſul.;
EGISILS AaGUOgol,

Sauerkramt.
per Pfd. 10 Pfg.,
grüne Wohnen,
Essig-CSalzgurken,
Rothrüben,
Preisselbeeren,
mit 50% Zucker,
Ferlawiebehhn,
Hixcd Wikiles,
Hirabellen
in 1 Pfd.=Doſen,
Mirabellen-Gelée,
hochfein, per Pfund 50 Pfg.
Alle Artikel bei größeren
Quantitäten billiger unter Ga=
rantie
für Haltbarkeit und
vorzüglichem Geſchmack.

4

chönheit ist eine Lierde.
Prehn's
AAdxandel.

beseiietiedeshhall.
Eeis
übel, als:

Mitessor, Finnen, Sommersprosson,
Hitzblätter eto.
Büchse 1 A. bei Coorg Liebig Sohn
und Louis Hein Nachk.
[0226,
Gewurze
in den beſten Qualitäten.
Gömahlens Covürze
unter Garantie für abſolute Rein=
heit
empfiehlt
Friedr. Schaofor,
Ludwigsplatz 7. 11231

Bleichſtraße. 11230

Feinſten

Magazim
fertiger
Jehlatröche
von M. 15.- au
per Hkück.
V. f. Hallſo A Gölld.

408I.

CSohweizer Eäse)
90 Pfg. das Pfund bei
WIhelm GAN

Ballonplatz 5. (1232
Spauiſche Weine
in meinen renommirten Qualitäten empfehle
ich beſtens.
(11233
J. Dingeldey, Obergaſſe I.

von Jos. Selner und Alex. Frank
in Düſſeldorf, Pr. V. Matternich
und anderen renomirten Fabriken.
woes
4
rähl, HAGLOgna6.,
nur alte echte, direct importirte
hochfeine Waare.
Ertrafeine Liqueure
in Originalflaſchen und offen.
Gardinat,Bissboff und
Maivein-Essenz.

G. bTzOIG,
Bleichſtraße. Ml234

6h06

verſ. Anweiſung
. Rettung von
Trunkſucht,

auch ohne Wiſſen.
H. C. Fallenberg, Berlin,
Friedensſtraße 105. G0444

hopksaschwaoook
gegen Schuppen und zur Erhaltung
des Haarwuchſes
in Flaſchen 50 Pf. und M. 1. empfiehlt
Priedr. Schaefer
Ludwigsplatz 7. 10973

[ ][  ][ ]

2676

l 224

=
Lozs
g; 6
Einderſtrunnfe
R8GuGId -aAbE, Glldid uIhI

per Pfund 25 Pfg.,
ſoeben eingetroffen.
*
Cu. n Olku,
Bleichſtraße. 11236

6 Ludwigsplatz 6.

Holländ. Schellfiſche 30 Pfg.
per Pfund,
Helgol. ditto 20 Pf. per Pfd.,
Cablian ohne Kopf:
im ganzen Fiſch 30 Pf.
im Ausſchnitt

Monikend. Bratbückinge.

2Mtlipp -eber,
Carlsſtraße 24. (11238

in großer Auswahl
und zu
billigſten Preiſen.

9
[1235

Vorzügliches für allo Feuerungs.
Anlagen geeignetes Brennmaterial, welches
weder rußt, coakt noch ſchlackt, liefere
ich in jedem beliebigen Quantum zu be=
deutend
reducirten Preiſen. Verkaufs=
ſtellen
werden gerne in allen Theilen der
Stadt errichtet.
4.
Bernhard H. Hachenburger,
42 Eliſabethenſtr. 42. 1123]
9 Bergmanu's
JOriginal-Thoorschvofolsoiſoß
von Bergmann & Co., Frankfurt a. M.
Allein echtes, erstes u. ältestes Fabrikat
in Deutschland. Anerkannt von vor.
güglicher Wirkung gegen alle Artlen
Hantunreinigkeiton, Sommersprossen,
Frostbeulen, Finnen ete. In Darm-
Stadt vorräthig 1 Stück 50 Pfg. bei
August, Schmdt, Coiſſeur, Rhein-
strase
12.
[10855
Foinstor Esparsott-
0uSnddT-hoUIL
diesjähriger Ernte.
Alleinige hieſige Niederlage der be=
deutenden
Bienenzüchterei von J. Haag
in Wonsheim (Rheinheſſen) in Gläſern
60 Pf. bis M. 1.50. - Preis per
Pfund netto M. I.-
Dieſer Esparſett= (Türkiſch Klee) Honi=
für
deſſen Reinheit, ſowie ſtete Gleich=
mäßigkeit
in Ausſehen und Geſchmack ich
garantire, iſt nach jeder Richtung hin das
Beſte, was bei dem heutigen Stand der
Bienenzucht geliefert werden kanz.
Chrzstian SchVIun,
[9914
Wilhelminenſtraße.

Eyeater=Pecorationen
für Kindertheater,
Modellirbogen,
Ofenbilder,
Laubſägevorlagen,
in großer Auswahl.
J. Ph. Beinhardl,
Papierhandlung, (11239
Schloßgraben Nr. 7.

Fichtenzapfen
pro Sack 25 Pf. liefert frei ins Haus
GROs
Couaan Appel,
Samenhandlung. (11240
Stückreiche Melir=, gewaſchene
Nuß=, ſowie Stück= und ächte
Anthracitkohlen
liefert billigſt
D. Hobsrnheim,
Bleichſtraße 40. (0038

Schmhvaarem.
Schöne und gute Stiefletten für
Herren, mit und ohne Doppelſohlen,
billigſt.
Damen=Zugſtiefel
in nur guten Qualitäten zu ſehr billigen
Preiſen.
Mädchen=Knopf=, Schnür= und
Zugſtiefel und Pantoffeln ꝛc.
Knaben=Stulp= u. Hakenſtiefel
empfiehlt billigſt
(9675
L. Beilmann, Schulſtr. 6.
Anfertigung nach Maaß und Repa=
raturen
werden pünktlich ausgeführt.

hochfein.
per Pfund 50 Pfg.,

Rhom- Apfoldolse.
per Pfund 25 und 50 Pfg.,
friſch eingetroffen.

GOAN

Bleichſtraße.

M
[11241

Fichtenreiſer
zum Decken der Roſen und Obſtbäume ꝛc.
bei
C. Völker,
untere Hügelſtr. 75. (1160
Neuen Salzhering
verſ. in ſchönſt. Waare das Poſtfaß mit
Inhalt 40-50 Stück garantirt frauco
für 3 M. (Poſtnachn.)
[11242
L. Brotzen, Greifswald a. Oſtſee.

Hammelfleiſch
(10750
38 Pfg.
Gustav Egner, Wendelſtadtſtraße.
Fohiendeohrelsor
bei
K. Arheilger,
29 Soderſtr. 29. (11243

(Hin ſchöner und guter Grabgarten im
E hohlen Weg, Flur 37, Nr. 23, 24,
25, zuſ. 950 Klftr., iſt billigſt zu
verkaufen.
[11154
Im Aufrag Schleifs Kinder:
D. Faix.

Hlegante franzöſ., nußb. polirte Puppen=
4, Bettlädchen, ſowie auch gewöhnliche
Puppenwiegen zu verkaufen; auch wer=
den
in dieſem Fach Beſtellungen über=
nommen
.
Gottlieb Foy, Schreiner,
Beſſ. Schulſtraße 25. (11244

zu
12

4
6.
8=

6
10
GC

5
73
11=
21
41
9l.
2

p.
1

[ ][  ][ ]

2677

A 224

10

7.

518
54½

110
21
450
550
745
O19

79.
92¼
22
4 6
65

123)

037

Hilſener
hagorbior
aus dem
Bürgerlichen Bräuhaus,
[11104
nur ächt bei
Carl Will,
7 Ernſt=Ludwigsſtraße 7. h
Kaiſerwurſt
lneu, Gänſeleberwurſt mit Trüffeln
und Piſtazien),
Trüſſelwurſt,
Braunſchw. Leberwurſt,
Gothaer Cervelatwurſt,
Preßkopf (in kleinen Blaſen),
Zungenwurſt,
Frankf. Siodwürstehen
(von Stroh & Müller)
ſtets friſch.
Lachsſchinken im Ausſchnitt.
Geräucherten Rheinlachs.
Philipp Weber.
Carlsſtraße 24. 11245

Haupt=Niederlage: H.F. Prassel

Gold.

Silber.

Kupfer.

venlschen Se0l

von

Ch. Adl. Kupferberg & Cio.,
Mainz.
Zweig=Niederlage:
Aug. Karburg, Beſſungen. (554.

Heilung radical.3
lEwSio

Krampf= und Nervenleidende,
geſtützt auf 10jährige Erfolge, ohne Rück=
ſälle
bis heute. Broſchüre mit vollſtän=
diger
Orientirung verlange man unter
Befügung von 50 Pf. in Briefmarken von
Weſtl. Cronenberger=
Dr. Ph. Boas,
ſtraße 33
Frankfurt a. M.
931O
prakt. u. Specislarzt f. Maut..
frauen=u. Unterleibskr ankheten
Dreſonsoh,errutt.-h. utanat.
Assist.Prſ.Ricords, ausn.brieh.

Bekken und Folstermöbel
empfiehlt in bekannter gediegener Ausführung zu billigſten Prei=
ſen
. Complette Betten von 75 M. au. Große Damaſt=
Kanapee's von 45 M. an.
Bettſedern und Flaumen in prima Waare.
Alle einzelnen Theile für Betten billigſt.
10695
I. Böttinger, Tapezier, Mathildenplatz 7.

WSGUGIGN

in

Chenillen-Fichus, Echarpes, Sorties de
bal, seidenen und wollenen Fichus,
Perlenhragen,
ſind in großer Auswahl eingetroffen und empfehlen wir ſolche zu
den billigſten Preiſen.
v HeshSimer a ohAe,
2 Ernſt=Ludwigsplatz 2 (am weißen Thurm).

Preisgekrönt:
Düsseldorf,
Madrid,
Frankſurt,
Amsterdam,
Graz,
Antwerpen.

Soennecben's
Scbreibfedern

Anerkannt
voralglichste
qualität
und
Construe-
tion
.

5

Urteil der PapierZeitung vom 1. Januar 1880 ſerstos Pachorgan diosor
Branche in Deutschland:Auorst das Wesen der Krankheit auf diesem Gebiete
erkannt zu haben ist ein Verdionst, das wir unbestritten und gern dem Herrn
F. Soenneeken in Bonn zuerkenneni.
Systematisch geordnete Auswahl-Sortimente zu 30 Pf. sind in allen
Sehreibnhadig. vorrätig. Ausfuhrliche illustr. Preisliste auf Verlangen
kostenfrei.
Man hat sich nicht entblödet, einen Theil unserer Schreibfedern in
der Form genau, aber in geringer Qualität nachzubilden, daher
achte man im eigenen Interesse genau auf den Garantiestempel
F. SOENNrOEEN.
[9171
BEklxp F. SoEnnrohzus VERLAC. Boun 1Brpui6.
AiAAAaua
En gros.
En détail.
Aebkuchen= und Anis=Büchkerei,
GOT DID,
22 Schloßgaſſe Nr. 22,
empfiehlt:
Honiglebkuchen, Schnitt= und Herzformat,
Anisgebackenes, weiß und roth,
Buttergebackenes, täglich friſche und vorzügliche Waare, größte Auswahl.
En détail.
En gros. (11054
A48 Arboilen
Hussbaumbrennholn
in Stielſtich, Monogramme, Stramin, trocken und kleingeſchnitten, per Centner
Häkel= u. Filet=Arbeiten werden ſchnell 85 Pf., in Wagenladungen per Ctr. 80 Pf.
und billig verfertigt
Roßdorferſtraße 32, 3. Stock. 18645
28 Niederramſtädterſtr. 28.

706

[ ][  ][ ]

2678

8209) Schloßgraben 15 der 1. Stoc
ſofort zu vermiethen. Näheres bei R.=A.
Dr. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55.

9535) Untere Rheinſtraße, ſchöne
Wohnung, 2. Stock, 4 Zimmer nebſt
Zubehör, per 1. Jan. zu vermiethen.
Näh. b. C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4.

9638) Wittmanusſtr. 18 eine Hoch=
parterre
=Wohnung, 5 Zimmer mit allem
Zubeh, ſogl. an Familie ohne kl. Kinder.

3 10448) Hermannſtraße 2ſtöckiges
Haus mit Manſarde, enthaltend
10-12 Zimmer nebſt Garten, zum
Preis von M. 900 zu vermiethen.
Auf Wunſch werden auch die ein=
zelnen
Etagen vermiethet. Ueber=
nahme
ſofort, Nähere Auskunft
ertheilt Herr B. L. Trier, Lud=
wigſtraße
.
4
W.
E

300000000000000000000000000
11074) Ludwigsſtruße Nr. 88
Beletage mit Badecabinet und allem 8
Zubehör ſofort zu vermiethen.
Anton Schmidt.

11075) Marktſtraße 7, Hinterbau,
eine Wohnung für 130 M.
11246) Hofſtallſtraße 6 eine ſchöne
Wohnung, 1 Stiege hoch, 3-4 Zimmer,
Küche und Zubehör, zu vermiethen.
11247) Caſinoſtraße 25 die Beletage
neu hergerichtet, ſofort beziehbar.
rtreierrreeerterer eee.

Ho
Gappos
ER0S, hAzauas 650
10702) Beſſ. Carlsſtraße 42 iſt ein
Weinkeller billig zu vermiethen.
nebſt anſtoßenden 2 Räumen zu
EAGGl verm. Schulftr. 10. 110124

prre

Fabrik=Localitäten
zu vermiethen. In der Mitte der
Stadt ſind drei große Säle von
1625 Meter Länge und 4 Meter,
Breite mit Comptoir und dazu ge=
hörigen
Räumlichkeiten, zuſammen
od. einzeln, per Jan. 1886 zu verm.
Ebendaſelbſt 4 kleinere Räume und
2 geſchloſſene Hallen, zu Geſchäfts=
zwecken
geeignet, zu vermiethen.
Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigsſtr. 10. 111248

10195) Ecke des Mathildenplatzes
u. der Zeughausſtraße 7, 1. Stock, ein
ſchön möbl. Zimmer zu verm.

M224
10538) Waldſtraße 7 ein möblirtes
Manſardenzimmer mit Kabinet ſofort zu
beziehen. Näheres Parterre.
11180) Eliſabethenſtr. 35 möbl. 3.

11178) Eliſabethenſtr. 22. I., ein
möbl. Zimmer pr. 1. Dez. zu verm.
11249) Roßdörferſtraße Nr. 14 ein
freundlich möblirtes Zimmer zu verm.

pel.
pe.
CIm

ſ ei Gelegenheit des am 11. d. Mts. im Saalbau obgehaltenen Jahrmarktes
zum Beſten der Waiſen hat ſich der Wohlthätigkeitsſinn, die Opfer=
willigkeit
und Freigebigkeit hieſiger und auswärtiger Freunde der Sache
wieder in ſo umfaſſender und herzerhebender Weiſe bethätigt, daß alle
Hoffnung und Erwartung weit übertroffen worden iſt.
Die rege Betheiligung von Hülfskräften bei dem Arrangement und Verkauf,
die reichliche Ueberſendung von Geſchenken für die Verkaufsſtände und zur Aus=
ſtattung
des Büffets, namentlich auch von Seiten hieſiger Geſchäftsinhaber, der
außerordentlich zahlreiche Beſuch des Jahrmarktes, alles wirkte zuſammen, um
einen in jeder Hinſicht befriedigenden Erfolg des Unternehmens herbeizuführen.
Das unterzeichnete Comité iſt nicht im Stande allen Denjenigen, welche ſich
um die Sache verdient gemacht haben, im einzelnen zu danken. Es wählt darum
den Weg der Oeffentlichkeit, ſeinen wärmſten Dank zum Ausdruck zu bringen, und
mit ihm werden ſicherlich ſeine Schutzbefohlenen dankerfüllten Herzens derjenigen
gedenken, deren Menſchenfreundlichkeit und Wohlwollen ſich ihnen auch für das
kommende Weihnachtsfeſt in ſo ſichtbarer Weiſe zugewendet hat.
Darmſtadt, im November 1885.
Das Comits für Waiſenpflege. 11250
20USſeuung
der
dowinne dor Lollorte des Kunsl
Voreins
im
Großherzoglichen Reſidenzſchloß
im früheren Lokale der Hauptſtaatskaſſe.
Geöffnet von Vormittags 11 bis Nachmittags 4 Uhr.
[10982
Eintritt frei für Jedermann.
W44
GErrin pur SUlRAntlaung.
M.
Vortrag.
des Herrn Redacteur Ed. Simon, Darmſtadt, über=
Ferienkolonien für arme Kinder
Donnerstag den 19. November, Abends 8 Uhr, im großen
Saale der Turngemeinde.
(1251
Eintritt frei für Jedermann.

Sed.
SUI.
Meine allgemein beliebten, direkt bezogenen
20
196ten nousr Guls
per Pfund M. 2.., M. 2. 40, M. 3., 4.-, 5. - und 6.
in jedem Quantum looſe gewogen ſowie in ¹o, ⁄₈ ½ ½ u. ¹ Pfd=
Packeten empfehle hiermit beſtens.
[10182
C. Hammamm, Caſnoſtraße -2.
Wir erlauben uns dem verehrlichen Publikum in Darmſtadt und Beſſungen die
ergebene Anzeige zu machen, daß neben der Vereins=Dampfmolkerei Darmſtadt
eine Verkaufsſtelle von
Jan M=
16R6O 1AAnUUgGn-Lulor
der vereinigten heſiſchen Dampf=Molkereigenoſſenſchaften am hieſigen Platze bei dem
Delikateſſen=Händler
Herrn Heinrich Röhrich, Wilhelminenplatz 2,
beſteht.
Verhand der hessischen landuirthschaftl. Consumvoreine
und Molkeroigonossenschafton.
[(11188

[ ][  ][ ]

ft
ung
ge
dt.
hllr.

2
12 ..
ffurt
3 54. 625 72½ 91 11 122 2 Si0 31 56 51 73. 10½ 1025 ero. = 53 52 820 110½ 114] 1251. 2¾ 24 455)
6i 8 102 113
1150
=

11109) Eine erſtſtillende Amme,
die alle Arbeit verſteht, kann in ein
chriſtliches Haus nachgewieſen werden.
Beſſunger Carlsſtraße 35.
11252) Ein in allen Arbeiten tüchtiges
Mädchen ſucht für den Tag od. Aushülf=
ſtelle
durch L. Knecht, Heerdwegſtr. 20.
Ebendaſ. werden alle Strick= u. Häkel=
arbeiten
angenommen.
11253) Zwei Mädchen, welche kochen
können u. alle Hausarbeit verſt., ſuchen
Stellen auf Weihnachten. Zu erfr. bei
Frau Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
11254) Ein tüchtiges Mädchen, wel=
ches
gut bürgerlich kochen kann und alle
Hausarbeit verſteht, ſucht Stelle. Zu erfr.
bei Frau Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
11255) Mehrere Kinder= u. Haus=
mädchen
kann ich den geehrten Herrſchaf=
ten
empfehlen. Frau Gluske, Cannoſt. 14.
11256) Eine ſelbſtſtändige Reſtaura=
tionsköchin
ſucht ſofort Stelle.
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
11257) Eine Kinderfrau mit vor=
züglichen
Zeugn. ſucht per ſofort Stelle.
Franks Stellenbureau, Caſinoſtr. 2.

14)i.
Eeaz AauuRitkAut.
Le
für eine Kindergärtnerin
GBüthd geſucht.
Näheres in der Expedition. (125.

5

Ze=
1018
1445
1
12½.
4½7
H5
810
102
113.
115

11259) Eine tüchtige Kinderfrau,
die ſich ſachverſtändig und willig allen
diesbezüglichen Arbeiten unterzieht, wird
bei J. Reis, Claraſtraße 16 in Mainz,
geſucht.
11260) Ein im Nähen und Bügeln
bewandertes Hausmädchen wird geſucht.
Beſſunger Carlsſtraße 28.
11261) G e ſ u ch t
Mädchen oder Frau zur Aushülfe bis
Weihnachten für Hausarbeit.
Näheres bei der Expedition d. Bl.

11262) Ein feines Hausmädchen mit
guten Zeugn. nach auswärts gegen hohen
Lohn geſucht. Franks Stellenbureau,
Caſinoſtraße 2.

11263) Für ſogleich eine ſehr gut em=
pfohlene
reinliche Lauffrau für morgens
geſucht. Näheres Expedition.

11264) Ein junger Mann, gelernter
Kaufmann, der Privatkundſchaft beſucht,
wird von einer Buchhandlung zum Ver=
trieb
, hervorragender Kunſtwerke, zu
engagiren geſucht.
Offerten unter P. L. 20 durch die
Expedition erbeten.

B 224
Friſche Schellfiſche
per Pfund 25 und 30 Pf.,
Cabltan
im ganzen per Pfund 25 Pfg.,
desgl. im Schnitt per Pfund 40 Pfg,
Frune Häringe
zum Backen per Pfund 25 Pfg.
GOPL.SOII8OT,
Hoflieferanten. (1265

2679

Prima Stückr. Fottschrot,
Einzig richtige Anthracitkohlen für
amerikaniſche Oefen,
Vorzügliche Stückkohlen,
Gewaſchene Nußkohlen,
Schwere Schmiedekohlen,
Brannkohlen=Briquettes,
Braunkohlen=Preßſteine,
Buchen= und Tannenholz, trockene Qua=
lität
, kleingemacht,
Tannenabfallholz (Klötzchen),
Engl. Patent=Feueranzünder, 50mal
Feueranmachen 10 Pfg.,
Beſtellungen auf ganze Waggons wer=
den
direct von den renommirteſten Zechen
zum Originalgrubenpreis ſorgfältigſt er=
ledigt
durch
BernhardE. Kachenburger.
42 Eliſabethenſtr. 42. (7705
Fin gut erhaltener, ſchwarzer Frack u.
E ein Paar desgl. Hoſen zu verkaufen
Grafenſtraße 33.
(11266.
Main

ſünchendr Bio

Eine der größten und beſtrenommirteſten
Brauereien Münchens ſucht für dort einen
bedeutenden Abnehmer ſeines vorzüglichen
Bieres. Bei entſprechendem Bedarf iſt
gleichzeitig die Vertretung für einen
größeren Rayon nicht ausgeſchloſſen.
Gefl. Offerten unter k. 8. befördert
Haasenstein mp Vogler in München.

255N
ED vAAAu
eröffnet ſolid. Firmen, Gutsbeſitzern ꝛc
Bankverkehr. Adr. sub L. S. 141 bef.
d. Exped. d. Berl. Tagebl., Berlin S.

Fin einzelne Dame ſucht für April 1886
eine Wohnung von 3 Zimmern,
Küche und Zubehör Parterre od. im 1. Stock
in freundl. Lage innerhalb der Stadt. Preis
bis zu 400 Mk. Anerbietungen bittet man
auf der Expedition unter Chiffre B. B. zu
hinterlegen.
[11207

zehrere Schüler oder anſtändige junge
1 Leute können Koſt u. Logis erh
zu billig. Preis. Teichhausſtr. 10. 11045

24
4D
AObihn
des Darmſtädter Kunſtvereins
M. 2.10,
der Darmſtädter Gewerbehalle
Mk. 1.
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.

KAAu

nunmehr 17 Jahre ſo beliebte
5 Dus trotz aller Nachahmungen un=
übertroffene
Haarwaſſer v. C. Retter,
München, (ſtaatlich geprüft und begut=
achtet
), welch., ſtatt Oel od. Pomade
täglich gebraucht, beſtens zu empfehlen iſt,
okft. zu 40 Pf. u. Mk. 1.10. Prassel.
Ein möblirtes Zimmer
für ein auch zwei Herren mit oder ohne
Peuſion zu verm. Näh. Exped. (1269
Theilhaber zu einem
Sperrsitz
geſucht. Promenade 48. 1. St. 111200
kInaneineirztiutnliatiereioenndirAieriaieen.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Nürnberg', Kapitän Jäger,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 28.
Oktober von Bremen abgegangen war, iſt am
13. Nov. wohlbehalten in Baltimore, der Poſt=
dampfer
Main, Kapitän Chriſtoffers. vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 1. Nov.
von Bremen und am s. Nov. von Southampton
abgegangen war, und der Poſtdampfer,Eider=
Kapitän Hellmers vom Nordd. Lloyd in Bre=
men
, welcher am 4. Nov. von Bremen und
am 5. Nov. von Southampton abgegangen
war, ſind am 14. November wohlbehalten in
New=York angekommen.

W
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. November.
14. Vorſtellung in d. 3. Abonnementsabteilung.
(Rothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Vas Ihr woſlt.
Luſtſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare.
Perſonen.
Orſino, Herzog von Illhrien Herr Hacker.
Sebaſtian, ein junger Edel=
mann

Herr Wagner.
Viola, ſeine Zwillings
ſchweſter
Frln. Cramer.
Antonio, Schiffshauptmann Herr Mickler.
Ein and. Schiffshauptmann Herr Klotz.
Valentin,
Cavaliere
Herr Göbel.
Courio,
des Herzogs Herr Hartig.
Gräfin Olivia, eine junge
Waiſe
Frl. Rau.
Junker Tobias von Rülp,
ihr Oheim
Herr Dalmonico.
Junker Chriſtoph von Blei=
chenwang

Herr Knispel.
Malvolio, Haushofmeiſter-Herr Butterweck.
Der Narr
Herr Werner.
Fabio, Jäger
Herr Hanſen.
Marie, Kammermädchen
Frau Kläger.
Erſter
Zweiter ) Gerichtsdiener Herr Leib.
Herr Hedrich
Diener der Gräfin
Herr Knörzer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 19 Uhr.

[ ][  ][ ]

2680

M.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme und für die reichen
Blumenſpenden bei der Beerdigung unſerer unvergeßlichen
Gattin, Mutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Karoline Therese Klippol,
geb. Reuter,
unſeren innigſten Dank.
Familie Klippol.
Familie Router.

Clnl
Dankſagung.
Für die ſo überaus herzliche Theilnahme, die mir von
allen Seiten bei dem Tode meiner unvergeßlichen Mutter
dargebracht wurde, ſage ich hiermit meinen tiefgeſühlteſten
Dank.
Darmſtadt, den 16. November 1885.
Anna Ethel, Großh. Hofſchauſpielerin.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 17. November.
Zeutſches Reich. S. M. der Kaiſer iſt durch einen Erkältungs=
zuſtand
mit ſtarker Heiſerkeit verhindert geweſen, ſich zur Teilnahme
an der Hofjagd nach Letzlingen zu begeben und iſt genötigt, zur
Zeit noch das Zimmer zu hüten. Die Aerzte ſind übrigens mit
dem Befinden des Kaiſers zufrieden.
Der Reichstag wird bei ſeinem Zuſammentritte am nächſten
Donnerstag, Dank der angeſtrengten Thätigkeit, welche der Bundes=
rat
in den letzten Wochen entwickelt hat, ſchon ein hinreichendes
Arbeitsmaterial vorfinden. Der Reichshaushaltsetat vor Allem
läßt ſich nunmehr in ſeiner Geſamtheit überſehen. Die Summe
aller Ausgaben beziffert ſich hiernach auf 626 929 302 M., die fort=
dauernden
Ausgaben belaufen ſich auf 82339558 M., die einmalige
Geſamtausgabe weiſtgegen das Vorjahr ein Plus von 82145 060 M.
auf, worunter ein Mehrbetrag von Ueberweiſungen an die Einzel=
ſtaaten
von 58565000 M. an Zöllen ꝛc. Von dem noch 28580060 M.
betragenden Mehrbedarf des Reiches ſind 24960 498 M. durch
Matrikularbeiträge zu decken, um welche Summe alſo ſich die Matri=
kularbeiträge
diesmal noch erhöhen. - Von weiteren Vorlagen,
die dem Reichstage nach ſeinem Zuſammentritte vom Bundesrate
alsbald zugehen werden, oder die erſterer ſchon vorfinden wird,
ſind zu erwähnen die Vorlage über die Ausdehnung der Unfallver=
ſicherung
auf Beamte und deren Hinterbliebenen, der Geſetzentwurf,
betr. die Ausübung der Rechtspflege in den deutſchen überſeeiſchen
Schutzgebieten und die Vorlage über die Erbauung des Nord= Oſt=
ſee
=Kanals. Die auf Grund des Geſetzes bezüglich der Ausübung
der Rechtspflege in den deutſchen Schutzgebieten erlaſſenen Verord=
nungen
ſollen dem Bundesrate und dem Reichstage gleichfalls thun=
lichſt
bald zugehen. Die Begründung des Entwurfs erörtert die
Notwendigkeit unter Bezugnahme auf die ſeitens Frankreichs, Eng=
lands
, Spaniens und Portugal in dieſer Beziehung getroffenen An=
ordnungen
.
In Berlin hofft man, daß die Lokaliſierung des ſerbiſch= bulga=
riſchen
Konflikts gelingen werde. Europa werde wohl kaum eher
ein Machtwort ſprechen, bis Bulgarien erklärt hat, daß es ſich dem
Beſchluß der Konferenz, die Herſtellung des status guo ante betreffend,
fügt. Erkennt Bulgarien dieſen Beſchluß an, dann würde Serbien
ſeine kriegeriſchen Operationen einſtellen müſſen, wolle es nicht neben
Bulgarien noch die Türkei gegen ſich haben, deren Kriegsmacht es
vor 9 Jahren hart genug empfunden. Alles iſt davon abhängig,
wie ſich die übrigen Balkanſtaaten benehmen werden.
Der Großherzog und die Großherzogin von Baden ſind nach
Amſterdam zum Beſuche ihrer dortſelbſt erkrankten Tochter, der
Kronprinzeſſin von Schweden, abgereiſt.
Die badiſche Kammer wählte Lamey zum Präſidenten, Friedrich
zum 1. und Lender lletzterer gemäßigt Ultramontan) zum 2. Vice=
präſidenten
.
Der Statthalter Fürſt Hohenlohe ſtattete am Montag den 16.
November von Straßburg aus der Stadt Metz einen Beſuch ab
und gedenkt daſelbſt bis zum Mittwoch zu verweilen.
Heſterreich=Angarn. Auf eine Anfrage des Abg. Cscratony er=
klärte
die Regierung in der ungariſchen Delegation talien be=
wahrt
uns gegenüber nach wie vor eine correkte Haltung und das
freundſchaftliche Verhältnis beſteht ungetrübt fort. Die Annahme,
daß ſich Italien in irgendwelcher Frage von uns entfernte, entbehrt
jeder Begründung.
Das Wiener Fremdenblatt= ſchreibt anläßlich der ſerbiſchen
Kriegserklärung: Vielleicht wäre des Königs Milan Lage leichter

224
111270 geweſen, wenn die Konferenz ſchon zu greifbaren Reſultaten über
den Status quo ante gekommen wäre. Die Mächte werden auf die
nun geſchaffene Situation Rückſicht nehmen. So traurig die Rück=
wirkung
dieſes Ereigniſſes auf Oeſterreichs Handel werden kann,
ſo liegt doch in der Eintracht der Mächte die beruhigende Bürg=
ſchaft
gegen die Störung des allgemeinen Friedens.
Das in dem Königinhofer Prozeß gefällte Urteil nat die Deut=
ſchen
in Oeſterreich in hohem Maße erregt und wird dieſe Ange=
legenheit
jedenfalls noch zu heftigen Debatten im Reichstage Ver=
anlaſſung
geben. Einer der Verurteilten, der deutſche Fabrikant
Mandl, hatte in geſchloſſenem Raume, in dem ſich nur die ver=
ſammelten
deutſchen Feſtgenoſſen befanden, einem fanatiſch ezechiſchen
Arzt, der ſich zum Unterhändler und Vertreter der ezechiſchen Ruhe=
ſtörer
aufwarf, erklärt, daß die Deutſchen dem Verlangen, paar=
weiſe
abzuziehen, nicht nachgeben könnten, um ſich den Roheiten der
Menge nicht auszuſetzen, daß ſie ſich vielmehr berechtigt fühlten, im
Notfalle militäriſchen Schutz in Anſpruch zu nehmen. Dieſer Aeuße=
rung
halber wurde Mandl, unter der Anſchuldigung zu öffentlicher
Gewaltthätigkeit aufgefordert zu haben, vom Königgrätzer Gerichts=
hofe
zu 6 Monaten ſchweren Kerkers, verſchärft durch Faſttage,
verurteilt.
Frankreich. Die Deputiertenkammer wählte am Sonnabend
ihren definitiven Geſamtvorſtand. Floquet wurde mit 346 Stimmen,
gegen 79 weiße Stimmzettel definitiv zum Präſidenten gewählt. Die
vier Vicepräſidenten gehören der Linken an.
Wie dem =Telegraphe; aus Breſt mitgeteilt wird, ſollen ſich
die Gerüchte über den Ausbruch der Cholera in dieſem Hafen,
ſowie auch an anderen Punkten der Bretagne beſtätigen. In Breſt
ſeien 9 Fälle von Cholera im Marinehoſpital vorgekommen; auch
aus Quimper, Kerhuar, Concerneau und anderen an der Küſte ge=
legenen
Orten ſei eine Reihe von Cholerafällen, teilweiſe mit töt=
lichem
Ausgange, gemeldet worden.
Engkand. Die engliſche Regierung richtete eine Proklamation
an die Birmaniſche Bevölkerung, in welcher ſie verſichert, daß nie
mand Lin ſeinen Handelsprivilegien oder in der Ausübung der
Religion beeinträchtigt werden würde. Der Buddhismus werde die
Religion des Landes bleiben. Alle birmaniſchen Offiziere und
Beamte ſollten proviſoriſch auf ihren Poſten bleiben, vorausgeſetzt,
daß ſie auch fernerhin ihre Pflichten treu erfüllen. Die Einwohner
werden aufmerkſam gemacht, daß die Ermordung oder Mißhandlung
engliſcher Soldaten ſtrengſtens beſtraft wird.
Die Proklamation
ſchließt mit der Erklärung, daß König Thibo das Land nicht mehr
regieren werde.
Außkand. Der neue Botſchafter Großbritanniens Morier, über=
gab
am 14. dem Kaiſer in feierlicher Audienz ſein Beglaubigungs=
ſchreiben
.
Die Petersburger maßgebenden Blätter verurteilen die Kriegs=
erklärung
Serbiens an Bulgarien als ein brudermörderiſches,
abenteuerliches Unternehmen. Die Nowoje Wremja ſieht dieſelbe
als eine Verletzung des Berliner Vertrags an, welche ſogar das
auf die Herſtellung der Union gerichtete Vorgehen des Fürſten von
Bulgarien übertreffe. Nowoſti' und die deutſche, St. Petersburger
Zeitung; meinen, Rußland könne es unmöglich ruhig mit anſehen,
wie das von ihm befreite Bulgarien und das ſtammverwandte
Serbien ſich zerfleiſchten. Die St. Petersburger Zeitung= hebt
hierbei hervor, wie ſchnöde Serbien ſeine wiederholten Verſprechungen,
ſich bis zu einem Beſchluß der Konferenz ruhig verhalten zu wollen,
gebrochen habe. Die ruſſiſche St. Petersburger Zeitung ſieht die
Kriegserklärung als ein Produkt der Pläne Lord Salisbury's an,
und fügt hinzu, daß man in Sofia wohl ſchon den Unterſchied
zwiſchen der Freundſchaft des ruſſiſchen Befreiers und der platouiſchen
Sympathie des britiſchen Kabinets eingeſehen habe. Das Journal
de St. Petersbourg; verurteilt das ſerbiſche Vorgehen und tadelt
die unter dem Einfluſſe Englands ſtehende Konferenz, welche nicht
vorwärts kommt.
Eine unter dem Vorſitze des Geheimerats Plewe bei dem
Miniſterium des Innern eingeſetzte Kommiſſion hat ſich mit der
Feſtſtellung der Grundbeſitzerrechte für alle Ausländer in Rußland
zu befaſſen.
Herbien. König Milan zeigte am 14. d. M. den Mächten die
Uebernahme des Oberbefehls an und teilte die an die bulgariſche
Regierung gerichtete Erklärung mit, daß die ſerbiſche Regierung, den
Ueberfall der Bulgaren geſtern morgen auf die Stellung der Serben
bei Vlaſſina als Kriegserklärung anſehend, ſich von heute morgen 6 Uhr
an als im Kriegszuſtande befindlich betrachtet.
Am 14. noch in der Nacht überſchritten die ſerbiſchen Truppen,
bei Zaribrod, Kliſſura, Bregowa und Wonglaſſina die Grenze und
fanden bei Trn, Vlaſſina und auf der Straße nach Küſtendil Zu=
ſammenſtöße
ſtatt. Die Bulgaren wichen überall zurück.
Nach den in Belgrad am 15. d. M. von der Armee eingegangenen
Nachrichten iſt Zaribrod nach mehrſtündigem Kampfe genommen
worden, die Verluſte ſind gering; 50 Bulgaren ſind gefangen genom=
men
. In den Defiléen bei Trn und in der Richtung auf Küſtendil
leiſten die Bulgaren energiſchen Widerſtand, dieſelben gehen jedoch
überall langſam zurück.

[ ][  ][ ]

R224
2681

Zzulgarien. Auf die am 14. bald nach Mitternacht in Philippopel
eingetroffene ſerbiſche Kriegserklärung hielt Fürſt Alexander eine
Beſprechung mit den Miniſtern und reiſte der Fürſt noch im Laufe
des Tages nach Sofia um den Oberbefehl über die Truppen zu über=
nehmen
, nachdem er vorher noch den Sultan und den Großvezier
von der Kriegserklärung verſtändigt hatte, wobei er die von König
Milan angegebenen Motive als falſch bezeichnete und die Hoffnung
ausſprach, der Sultan werde gemeinſchaftlich mit ihm, dem Fürſten
Alexander, Bulgarien beſchützen.
Am Abend des 14. wurde in Sofia nachſtehender Tagesbefehl
des Fürſten veröffentlicht: Unſere ſerbiſchen Brüder erklären uns
den Krieg anſtatt uns zu helfen und wollen unſer Vaterland ver=
nichten
. Muth, Soldaten! Vertheidigt eure Frauen und den heimat=
lichen
Herd. Verfolgt den Feind, welcher uns feige und verräteriſch
angreift bis zur völligen Vernichtung. Möge Gott uns helfen und
den Sieg verleihen.
Aus Sofia wird unterm 16. telegraphiert: Die Serben um=
gingen
nach erbittertem Kampfe die Poſitionen von Trn über Rapſcha
und halten in dieſem Augenblick den Weg von Trn nach Breſaik
beſetzt. Dragoman wurde nach tapferer Verteidigung definitiv auf=
gegeben
. Die Bulgaren konzentrieren ſich bei Slivnitza, wo heute
ein Angriff der Serben erwartet wird. Letztere rücken mit großen
Streitkräften vor.
Aumänien. Der=Monitorul official! veröffentlicht die Ein=
berufung
der Kammern zum 27. November.
Türſtei. Am 14. abends notificierte der ſerbiſche Geſandte
Grnie der Pforte, daß Serbien in Folge der Proklamationen der
Bulgaren und ihres Augriffs auf die ſerbiſche Armee in Vlaſſina
Bulgarien den Krieg erklärt habe. Der Miniſterrat trat ſofort zu
einer außerordentlichen Sitzung zuſammen. Der Großvezier Kiamil
Paſcha hatte eine längere Unterredung mit dem deutſchen Botſchafter
v. Radowitz; hierauf begaben ſich die Miniſter nach Pildiz=Kiosk
zum Sultan.
Aus Konſtantinopel wird vom 15. berichtet: Lord Salisbury
inſtruierte den Vertreter White, England werde alles aufbieten, um
die Integrität des ottomaniſchen Reiches zu erhalten. Der Fürſt
von Bulgarien hat den Sultan telegraphiſch um Hilfe gegen die
Serben gebeten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Finanz=
aſpiranten
H. Thierolf aus Höchſt zum Regiſtratur=Aſſiſtenten bei
der Regiſtratur der Direktion der Main=Neckar=Bahn, den Finanz=
aſpiranten
G. Lang aus Gießen zum Miniſterialkalkulator 2. Klaſſe
bei der Buchhaltung des Miniſteriums der Finanzen ernannt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat dem Vernehmen
nach an den Stifter der Martinskirche am Tage der Ein=
weihungsfeier
ein allerhöchſtes Dankſchreiben gelangen laſſen.
Die D. Z. bringt in Nr. 318 vom 16. Dezember den ſei=
tens
der Großh. Staatsregierung den Ständen zugegangenen Ge=
ſetzes
=Entwurf, die Unterbringung jugendlicher Uebel=
thäter
und verwahrloſter Kinder betr. Hiernach können Kin=
der
vom 6. bis 12. Lebensjahre, welche eine ſtrafbare Handlung,
und Kinder unter 16 Jahren, welche von ihren Eltern an Körper
und Geiſt verwahrloſt werden, von Obrigkeitswegen in geeigneten
Familien oder in einer Erziehungs= und Beſſerungsanſtalt unterge=
bracht
werden. Die Zuläſſigkeit der Zwangserziehung hat die Vor=
mundſchaftsbehörde
zu beſtimmen, welche in dieſen Fällen das Amts=
gericht
des Wohnorts des Kindes iſt. Für die Koſten der Erziehung
haben, ſoweit Mittel vorhanden ſind, die Eltern oder das Kind mit
ſeinem eigenen Vermögen aufzukommen. Sind keine Mittel vor=
handen
, ſo geſchieht die Unterbringung auf Koſten derjenigen Kaſſe,
welcher die Armenunterſtützung des betr. Kindes obliegt, jedoch mit
der Maßgabe, daß den öffentlichen Kaſſen die Hälfte der Erziehungs=
koſten
nach Beendigung der Zwangserziehung aus Staatsmitteln
vergütet wird, inſofern der hierfür alljährlich ins Budget einzuſtel=
lende
Betrag ausreicht. Dem Geſetzes=Entwurf ſind die Motive
beigefügt.
Zum Vorſitzenden der am 14. Dezember beginnenden Schwur=
gerichtsjeſſion
iſt Herr Landgerichtsrat Schulz ernannt worden.
0 Der Tägliche Anzeiger; kommt in einem weitläufigen
Eingeſandt; auf die Beſetzung der Pfarrſtelle an der Mar=
tinskirche
zurück. Wir können nur unſere Befriedigung darüber
ausſprechen, daß die Redaktion des Täglichen Anzeigers dieſes
Eingeſandt unter den Strichs verwieſen und damit die Verant=
wortlichkeit
für ſeinen Inhalt den Leſern gegenüber abgelehnt hat.
Im übrigen ſind wir nicht gewillt, eine Volemik fortzuſetzen, die
Der neue Pfarrer der
ſetzt keinen praktiſchen Zweck mehr hat.
Martinskirche iſt ernannt, ſeine Antrittspredigt hat bei den zahl=
reichen
Teilnehmern an der erhebenden Einweihungsfeierlichkeit den
beſten Eindruck gemacht und die Ueberzeugung begründet, daß in
ihm der richtige Mann für die in vielen Beziehungen ſchwierige
Stelle gefunden ſei. Die Martinsgemeinde und ihre Vertreter ſind
mit ihrem Pfarrer, der Pfarrer iſt mit ſeiner Gemeinde bezw. dem

ihm übertragenen Amte zufrieden. Und ſo wird ja wohl auch der
Einſender des Täglichen Anzeigersi, wenn es ihm wirklich nur
um ſachliche, nicht um perſönliche Intereſſen gilt, ſich ſchließlich zu=
frieden
geben müſſen.
Die an der techniſchen Hochſchule ſtattfindenden Vorträge
des Herrn Privatdocenten Dr. Adamy über die Geſchichte der
Kunſt im Mittelalter, mit beſonderer Berückſichtigung der
heimiſchen Kunſt=Denkmäler! werden Dienstags und Freitags von 6 bis
1 Uhr abends im Hauptgebäude der Hochſchule im Saale Nr. 52
abgehalten und beginnen Dienstag den 17. d. Mts.
Anton Schott wird vor ſeiner Abreiſe nach Amerika im
Monat Dezember einen Gaſtſpielehclus von 4 Abenden an der hie=
ſigen
Hofbühne abſolvieren.
Wie in früheren Jahren werden auch jetzt wieder Mitte
dieſes Monats die Winterabend=Verſammlungen der Mitglieder
des Lokalgewerbvereins Darmſtadt aufgenommen. Am erſten
Vereinsabend, Freitag den 20. November abends 8 Uhr,
wird Herr Profeſſor Brauer dahier die Reihe der Vorträge er=
öffnen
mit einem ſolchen über die Klein=Motoren=Ausſtellung zu
Nürnberg im Sommer l. J. und insbeſondere über die Gaskraft=
maſchinen
für das Kleingewerbe, und zweifeln wir nicht, daß be=
ſagter
Vortrag ſich des vollen Beifalls der Beſucher erfreuen wird.
Das Lokal für die Vorträge iſt wie im Vorjahre der große Saal
der Brauerei Diſchinger (Saalbauſtraße).
2 In der letzten Vereins=Verſammlung des Fabrikanten=
Vereins war das Export=Muſterlager in Frankfurt a. M.
Gegenſtand eingehender Erörterung. Dasſelbe bezweckt die Förde=
rung
des Exports deutſcher Waren und übermimmt die Ausſtellung
von Warenproben, Modellen, Zeichnungen, Plakaten Adreſſen,
Preiscouranten ꝛc. für Induſtrie= und Gewerbe=Produkte des deut=
ſchen
Reiches, insbeſondere Mittel= und Weſt=Deutſchland. Die aus
geſtellten Gegenſtände werden auf Wunſch des Ausſtellers offen
oder verdeckt in Käſten oder Schränken untergebracht und nur aus=
wärtige
Käufern gezeigt, auch ſoll eine genaue Angabe der Preiſe,
Maaße, Gewichte und ſonſtige orientierende Mitteilungen in deut=
ſcher
, thunlichſt auch in engliſcher und franzöſiſcher Sprache beige=
fügt
ſein. Für die Vermittlung von Aufträgen, ſowohl bei direktem
Abſchluſſe durch die Direktion, als auch bei Zuweiſung von Kunden,
inſoweit in Folge dieſer Zuweiſung ein Geſchäftsabſchluß zu Stande
kommt, hat der Fabrikant eine Proviſion nach Vereinbarung zu
entrichten, ſowie Vergütung für Porto, Telegramme und dergl. zu
leiſten. Die Geſellſchaft übernimmt kein Delcredere; jedoch iſt die
Direktion bereit thunlichſt Auskunft über die, auf den Export ſich
beziehenden Verhältniſſe zu erteilen und unterhält deshalb regel=
mäßige
Beziehungen zu Uuternehmern ähnlicher Art. - In Rück=
ſicht
, daß die von den Fabrikanten ausgeſtellten Gegenſtände nur
dasjenige repräſentieren ſollen, was für den Export vorzugsweiſe
angefertigt wird; demnach meiſtens kein großer Raum zur Ausſtel=
lung
der Muſter nötig iſt, werden die Koſten zur Beſchickung des
Muſterlagers im Gegenſatz der von demſelben gebotenen Vorteile
verhältnismäßig ſehr gering ſein. - Es wird nämlich für einen
auf 3 Jahre zu mietenden Quadrat=Meter Grund=,Wand=oder Decken=
Fläche ein Jahresbeitrag von 30 M. erhoben, und koſtet ebenſo
die Aufnahme einer Firma in den in deutſcher, franzöſiſcher und
engliſcher Sprache jährlich ausgegebenen Katalog, welcher mög=
lichſt
verbreitet werden ſoll, nur 10 M. per Jahr. Das Geſchäfts=
lokal
des auf Aktien gegründeten gemeinnützigen Unternehmens iſt
im ehemals Kurfürſtlichen Palais, Untermainquai 42, und iſt daſelbſt
in luftigen, hellen Räumen, unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe, den
remden Käufern Gelegenheit geboten, ohne großen Zeitverluſt, alle
für den Export geeignete im Umkreiſe von Frankfurt fabrigierte
Artikel kennen zu lernen, ſich über Preiſe, Zahlungsbedingungen
und Leiſtungsfähigkeit der betreffenden Fabrikauten zu unterrichten und
ihre Aufträge durch die Direktion oder direkt an die Induſtriellen zu er=
teilen
. Unſtreitig wird das zeitgemäße Unternehmen unter der Leitung
eines tüchtigen Direktors für unſere auf Export angewieſene In=
duſtrie
von weſentlichem Vorteile ſein; auch iſt ein ſehr anſehnliches
Verzeichnis der angemeldeten Fabrikateſchon hergeſtellt, ebenſo auch von
hier der Beitritt von 11 Fabrikanten bereits erfolgt und die Betei=
ligung
einer noch größeren Anzahl hieſiger Induſtriellen, mit wel=
chen
der Aufſichtsrat des Export=Muſterlagers ſich ins Benehmen
geſetzt hat, beſtimmt zu erwarten, ſo daß auch unſere Darm=
ſtädter
Induſtrie vorausſichtlich würdig vertreten ſein wird.
In. Im Volksbildungsverein wird nächſten Donnerstag
Herr Redakteur Ed. Simon über Ferienkolonten für arme
Schulkinderi ſprechen. Was auf dem Gebiete der Ferienkolo=
nien
bis jetzt anderwärts geſchehen iſt, ſoll in dem Vortrage kurz
zuſammengefaßt und damit zur Einrichtung einer ſolchen auch hier=
orts
Anregung gegeben werden.
k. Konzert der Wiener Sängerinnen. Wem es behag=
lich
iſt, nach des Tages Laſt und Mühe bei einem guten Glaſe Bier
und Cigarrendampf ſogenannten Naturgeſang zu genießen, der
wird ohne Zweifel am Freitag bei den feſchen Wienerinnen ein
paar gemütliche Stunden verlebt haben. Die Munk ſowenig wie
das Drama können einer gewiſſen mittleren und niederen Gattung
entbehren, einer Gattung, welche außerhalb der eigentlichen Kunſt=
707

[ ][  ]

2682
.
ſphäre ſtehend, eben nur dem Tage dienen, nur eine augenblicklichs
Leere mit anmutiger Zerſtreuung ausfüllen und verdecken will.
Sämtliche Damen ſind im Beſitze friſcher wohlklingender Stimmen,
ſingen korrekt und taktfeſt; von feinen Vortragsnuancen kann man
freilich nicht reden, umſomehr als nur Chornummern zum Vortrage
gelangen, welche auf die Dauer monoton wirken. Der häufige
Koſtümwechſel, welcher bei dem Auftreten der Wienerinnen einen
recht weſentlichen Faktor ausmacht, gewährt dem Auge eine ange=
nehme
Beſchäftigung. Von den zu Gehör gebrachten Liedern er=
ielte
wohl die Nummer: Im Cirkus: die größte Wirkung. Schloß
man die Augen, ſo konnte man ſich wirklich in die Arena verſetzt
alauben, wo Bajazzo ſeine tollen Witze reißt und Miß Ella ſich in
ihren unübertrefflichen Leiſtungen zu= Pferde produziert. Das
Konzert war ſehr gut beſucht.
Es beſtätigt ſich, daß Herr Reſtaurateur Stebinger im
Saalbau gekündigt und bereits eine Reſtauration in Mannheim ge=
pachtet
hat
2 Am Sonntag Abend verhaftete die Polizei einen Taglöhner
aus Wolferborn, der einem hieſigen Fuhrmann in einem Brannt=
weinladen
, nachdem beide vorher zuſammengezecht, ein Portemonnaie
In der Louiſenſtraße
mit etwa 25 M. Inhalt entwendet hatte.
wurden einem Schloſſer und einem Schuhmacher abends verſchiedene
im Hofe zum Trocknen aufgehängte Wäſchegegenſtände im Geſamt=
wert
von ca. 13 M. geſtohlen -
Einem Fuhrknecht aus Stockſtadt,
welcher dahier bei einem Kohlenhändler in der Kaſernenſtraße be=
dienſtet
iſt, wurde am verfloſſenen Samstag Abend zwiſchen 6 und
7 Uhr aus ſeiner unverſchloſſenen im Stallgebäude befindlichen
Schlafſtube ſeine ſilberne Chlinderuhr nebſt Kette im Wert von
2) M. geſtohlen. - Wegen Bettelns und Landſtreicherei ſind am
Sonntag o Perſonen feſtgenommen woxden.
Der am Samstag Abend im Saalbau abgehaltene Tur=
nerball
verlief in angenehmſter Weiſe; Arrangement wie die
Leiſtungen der Reſtauration fanden allgemeine Anerkennung.
Im Monat Oktober d. J. hatte im ſtädtiſchen Ho=
ſpital
hier die Verpflegung von 225 Kranken, 40 Pfründnern und
51 Verſonen des Hausperſonals, zuſammen 296 Köpfe, mit 5490
Verpflegstagen ſtatt.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Oktober l. J. 96 Kranke mit 2118 Pflegetagen ärztlich behandelt
und verpflegt.
0 Der bulgariſche Hirſch hat bei dem letzthin ſtattgehabten
Ausbruch aus dem Groß=Gerauer Park ein Auge eingebüßt.
Tx In Beſſungen cirkuliert gegenwärtig eine Liſte zur Ein=
zeichnung
von Beiträgen zur Wiederbepflanzung des alten
Friedhofs an der Kirche. Da die von Herrn Geh. Staatsrat
Hallwachs und Kunſt= und Handelsgärtner Noack in ihrer Eigen=
ſchaft
als Mitglieder der Kirchengemeindevertretung ausgehende
Aufforderung die Möglichkeit gewährt, entweder Geldbeiträge oder
Bäume und Coniferen in natura zur Verfügung zu ſtellen, ſo darf
auf ein ſicheres Gelingen des Unternehmens gerechnet werden. Der
Ablieferungstermin iſt auf den 19. l. Mts. feſtgeſetzt und ſoll hier=
auf
alsbald die Wiederbepflanzung des gegenwärtig nur als Gras=
platz
angelegten alten Friedhofes vorgenommen werden.
Mainz. 16. Nov. Der Kriminalfall Herbſt=Wothe wird
einen der erſten Gegenſtände der nächſten Schwurgerichtsſeſſion bil=
den
, welche bereits am 14. Dezember ihren Anfang nimmt.
Frankfurt, 15. Nov. Die der Mrs. Smith, der Engländerin,
welche Frau Schröder=Hanfſtängl im Eiſenbahnwagen ſchlug, vom
Gericht auf 8 Tage Gefängnis erkannte Strafe, iſt im Gnadenwege
in eine Geldbuße von 100 M. umgewandelt worden. Miß Jane
Smith iſt bereits nach England abgereiſt.
8t. Frankfurt, 15. November. Das Rein=Erträanis des
Wohlthätigkeits=Jahrmarkts dürfte den Betrag von ſiebzig=
tauſend
Mark überſchreiten, ein Reſultat das die kühnſten Er=
wartungen
übertrifft. Von den Komité=Mitgliedern, welche ſich um
das Gelingen des Unternehmens ganz beſonders verdient gemacht,
muß noch Herr Direktor Luthmer ganz ſpeziell hervorgehoben
werden, welcher, wo es nur galt, immer am Platze war und Jeder=
mann
mit Rat an die Hand ging.
8t. Frankfurt, 16. November. Geſtern Abend begannen vor
einem gewählten Publikum die Vorſtellungen des Preſtidigitateurs
Profeſſor C. Herrmann aus Wien. Die Vorzüge des Künſtlers ſind,
daß er ohne Apparate und ſonſtige Mithülfe inmitten der Zu=
ſchauer
arbeitet, ſeine Experimente mit großer Eleganz und unter
Begleitung eines angenehmen Dialoges ausführt. Sämtliche Kunſt=
ſtücke
, von welchen verſchiedene wirklich gauz räthſelhaft erſcheinen,
gelangen ganz vortrefflich und trugen dem Tauſendkünſtler wohl=
verdienten
lebhaften Beifall ein.
Köln, 12. Nov. In Folge des geſtern abend auf dem Rheine
lagernden Nebels ſtieß um halb acht Uhr das Dampfboot Ger=
mania
: der Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft auf der
Thalfahrt gegenüber Bayenthal gegen den Pollerkopf (eine weit

224
vorſpringende Landzunge) und erhielt ein ſo ſtarkes Leck, daß es
ſofort ſank. Die Paſſagiere, worunter 25 Auswanderer, wurden
durch die Schaluppe des verünglückten Schiffes ans Land geſetzt;
der Dampfer Schillers rettete noch geſtern Abend die Effekten der
Paſſagiere und einen Teil des Frachtgutes. Das Dampfboot
Rubens, welches für die Germania' in den Dienſt geſtellt wurde,
übernahm heute Morgen das Schiffs=Inventar und den Reſt der
größtenteils verdorbenen Frachtgüter. Das beſchädigte Schiff liegt
vollſtändig auf dem Boden feſt, der vordere Teil desſelben iſt unter
Waſſer. - Unterem 13. ds. ſchreibt man: Heute vormittag hat man
mit dem Auspumpen des geſunkenen Perſonenbootes begonnen, und
iſt zu dieſem Behufe das Dampfboot Mannheim;, auf welchem
eine Zentrifugal=Pumpe errichtet worden, dem verunglückten Boote
an die Seite gefahren. Gleichzeitig iſt von Duisburg ein Taucher
hier eingetroffen, welcher die Lage der Germania unter Waſſer
prüfen wird, damit man mit der Hebüng des Schiffes beginnen
kann.
Berlin, 15. Nov. Der Verdacht, die Frau Geheimſekretär
Päpke ermordet zu haben, iſt in den letzten Tagen auf den Hand=
lungsdiener
Hermann Kowalski aus Danzig, welcher bereits mehrere
Zuchthausſtrafen wegen ſchweren Diebſtahls erlitten hat, gerichtet
worden. Die vollſtändige Ueberführung des Beſchuldigten iſt aller=
dings
noch nicht gelungen, indes erſcheint derſelbe ſo ſchwer belaſtet,
daß er in das gerichtliche Unterſuchungsgefängnis gebracht worden
iſt. Außer dem Morde werden ihm noch mehrere Diebſtähle zur
Laſt gelegt.
Berlin. Die hieſige Baugeſellſchaft Cottagel veröffentlicht
ihre höchſt einfache Bilanz. Auf der Seite der Aktiva ſteht als
einziger Poſten: Per Aktien=Kapital=Konto eingezahltes Aktien=
Kapital 1500000 M.1. auf der Seite der Paſſiva heißt es ebenſo
kurz und bündig: An Gewinn= und Verluſt=Konto, Verluſt
1500 000 M.
Galveſtone, 14. November. Durch den erſt heute gelöſchten
Brand ſind Häuſerkomplexe mit 300 Häuſern zerſtört und fünf=
hundert
Familien obdachlos geworden. Der verurſachte Schaden
wird auf 2 Millionen Dollars geſchätzt, wovon der größte Teil bei
ausländiſchen Geſellſchaften verſichert iſt.

Litterariſches.
- Afrika. Der dunkle Erdteil im Lichte unſerer Zeit. Von
A. v. Schweiger=Lerchenfeld. Mit 300 Illuſtrationen hervorragen=
der
Künſtler, 18 kolorierten Karten ꝛc. In. 30 Lieſerungen 60 Pf.,
auch in drei Abteilungen 5 M. 40 Pf., in Original=Prachtband
18 M. 90 Pf.). A. Hartlebens Verlag in Wien. Der vorliegende
ſtarke Band gibt ſich als ein Kompendium der Geographie von
Afrika, einſchließlich aller Kultur= und Zeitfragen, und wird als
ſolches jedem unentbehrlich ſein, der über afrikaniſche Angelegen=
heiten
auf dem Laufenden bleiben will, durch Beruf und Neigung
indes nicht über die zahlreichen Spezialwerke, Broſchüren und Ab=
handlungen
der Fachzeitſchriften verfügt. Als eine Zierde des Werkes
dürfen die dreihundert Illuſtrationen, als eine Beigabe von dauern=
dem
Werte die vorzüglichen und vielen Karten bezeichnet werden,
die gewiſſermaßen einen kompletten Atlas von 50 Karten auf 18
kolorierten Tafeln bilden.
Der vierzehnte Jahrgang der Deutſchen Romanbiblio=
theku
(Stuttgart, Deutſche Verlags=Anſtalt, vormals Eduard Hall=
berger
) hat jüngſt zu erſcheinen begonnen und ſtellt bereits einen
ſehr erfreulichen Verlauf in Ausſicht. Der Proſpekt bezeichnet eine
Reihe namhafter Autoren, von denen die Deutſche Romanbibliothek=
im
weiteren Verlauf des ſoeben begonnenen Jahrgangs größere
Werke veröffentlichen wird. Iu erſter Linie ſieht da Fauny Lewald.
Wir ſind in der Lage, unſeren Leſern verraten zu dürfen was der
Proſpekt verſchweigt: daß der hier zu erwartende jüngſte Roman
der gefeierten Verfaſſerin zu Anfang dieſes Jahrhunderts in Königs=
berg
ſpielt. Auch das Feuilleton der Deutſchen Romanbibliothek=
bietet
wieder ſehr anziehende Gaben und trägt zur angenehmen
Unterhaltung der Leſer das Seinige redlich bei.
Von Hackländers Europäiſchem Sklavenleben
illuſtriert von A. Langhammer lin Lieferungen 40 Pf. bei C.
Krabbe in Stuttgart), iſt Lieferung 21-24 erſchienen. Der Grund=
gedanke
Hackländers von der Schuld der Geſellſchaft an denen, die
ſie kalt und hochmütig ausſtoßt, iſt hier mit packender Gewalt dar=
geſtellt
! Arthur Langhammer hat auch in dieſen neuen Lieferungen
eine Fülle anmutiger und rührender Bilder geſchaffen, die wie ſtets
innig mit dem Texte verwebt ſind.

Donnerstag, 19. November: Vortrag von Ed. Simon im Verein für
Volksbildung.
Samstag, A. November: Konzert und Ball des Beſunger älteren
Gheſangvereins Reſtauration Markwort. Rerznion der Ver=
einigten
Geſellſchaft.

Druc und Verla. L. 6. Kllſhcde Holboncdnuckerel. - Nerartivorlich fir die Redatin, Can Mlſag.