Darmstädter Tagblatt 1885


28. Oktober 1885

[  ][ ]

1¾A.

Abonnementspreis
vlertellährlich 1 Mark 50 Pf. inch.
Bringerlohn. Uuzwärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſiaufſchlag.

Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blüßer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärt;
von allen Annoncen=Expedilionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmklicher Behörden.

R8 210.

Mittwoch den 28. Oktober.

4545

.

Gefunden: 1 Paar alte baumwollene Handſchohe. 1 kleines graues deſectes Halsluch. 1 Bierzipfel, roth=gold=grün.
1 ledernes Hundehalsband, neu mit Meſſing beſchlagen. 1 kleines Portemonnaie, enthaltend 1 Porzellanpüppchen. 1 braunes
Radmäntelchen mit breitem Bande und 6 großen braunen Knöpfen. 1 Vorſtecknadel frothe Hand geſtanzt). 1 kleiner Sack,
enthaltend Hafer. 1 Pack Darmſtädter Tagehlätter. 1 weißes Taſchentuch, B. B. 12 gez. 1 ſchwarzſeidener Arbeitsbeutel.
1 Haararmband mit goldenem Schloß und rothem Stein. 4 Damenmuſterhüte von Filz. 2 ſchwarze kleine Schirme.
1 Fenſterladen ſin einem Garten gefunden).
Verloren: 1 glattes goldenes Medaillon mit goldenem Kettchen.
Zugelaufen: 1 ſchwarz und weiß gefleckter Hund.
Darmſtadt, den 26. Oktober 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Schießübungen auf dem Artillerie=Schießplatze bei Griesheim.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Erſatzreſerve=Uebungs=Bataillon des Brandenburgiſchen
Fuß=Artillerie=Regiments Nr. 3 am Dienstag den 3. und Donnerstag den 5. November l. J3. Schießübungen mit ſcharfer
Munition auf dem Schießplatz bei Griesheim abhalten wird.
Die Uebungen werden Vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr ſtattfinden. Bei ungünſtiger Witterung kann das Schießen
auf eine ſpätere Tageszeit verſchoben werden.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(10471
4

Bekanntmachung.
Betr.: Die Errichtung einer Ortskrankenkaſſe für Metallarbeiter.
Nach Maßgabe des 823 des Krankenverſicherungsgeſetzes vom 15. Juni 1883
bringen wir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß während 3 Tagen vom
Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet, der Entwurf des von uns aufge=
ſtellten
Statuts einer auf Grund des 8 16 des eit. Geſetzes zu errichtenden Orts=
krankenkaſſe
für Metall=Arbeiter, als: Schloſſer, Mechaniker, Huf= und Wagen=
ſchmiede
, Keſſelſchmiede, Kupferſchmiede, Meſſerſchmiede, Spengler, Inſtallateure, Gürtler,
Feilenhauer, Eiſen= und Meſſinggießer, ſowie die Arbeiter in den Magazinen der
Eiſen= und Stahlhandlungen, auf dem Stadthaus, Rheinſtraße 18, Büreau für
Krankenverſicherung, zur Einſicht offen liegt und daß Bemerkungen hierzu inner=
halb
der angegebenen Friſt daſelbſt vorgebracht werden können.
Darmſtadt, den 23. Oktober 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
10472
Ohly.

Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 16.
Oktober 1885 werden nachſtehende Im=
mobilien
des Dachdeckermeiſters Friedrich
Weiler dahier und zwar:
Flur. Nr. Meter.
8 2½₁o 534 GrabgartenRied=
eſelſtraße
,

728 Hofraithe
da=
8 2⁵⁄o
ſelbſt,
Mittwoch den 9. Dezember d. 33.
Vormittags 11 Uhr,
an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, am 22. Oktober 1885
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
[10473

Laub=Verſteigerung.
Donnerstag den 29. Oktober d. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
wird auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
das Laub aus dem Laubwald der Ge=
meinde
Beſſungen von den Wegen und
Schneiſen öffentlich an die Meiſtbietenden
verſteigert.
Beſſungen, den 23. Oktober 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[10433

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122

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140
722

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377
2 25
5 2
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zu beziehen. Näheres bei Rechtsanwalt
Dr. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55.
9549) Ernſt=Ludwigsſtr. 21, 2. St.
3 unmöbl. Zimmer mit Bedienung.
9550) Schloßgaſſe 10 ein unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9687) Ernſt=Ludwigſtr. 15 Hinter=
bau
der 1. Stock per 1. November be=
ziehbar
.
H. Henkel.

2485
10119) Obere Niederramſtädterſtr. 7
iſt der erſte Stock, drei heizbare Zimmer,
Magdſtube nebſt Zubehör, gleich zu bez.
10120) Ecke der Eliſabethen= und
Wilhelminenſtr. 17 Wohnung: 4 Zim=
mer
, Küche u. ſ. w., für 350 M. ſofort
A. Hufnagel.
zu vermiethen.
10234) Schulſtr. 4 2 Zimmer zur
Aufbewahrung von Möbeln zu verm.
10238) Eine Wohnung, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche, Keller, Waſſerleitung
nebſt Waſchküche und Bleichplatz an eine
ruhige, kleine Familie zu vermiethen und
ſofort zu beziehen.
Leopold Reinhard, Holzhandlung,
Niederramſtädterſtraße 28.
10277) Große Bachgaſſe 14 eine
Wohnung mit Laden zu vermiethen.
Eliſe Dreſſel.
10360) Gr. Caplaneigaſſe 2 eine
Wohnung gleicher Erde per 21. Novembr.
zu vermiethen. Dieſelbe eignet ſich auch
für ein kleines Ladengeſchäft.
10366) Liebfrauenſtr. 10 ſchöne Woh=
nung
mit allem Zubeh. am 15. Nov. z. verm.
10492) Heinrichſtraße 62 iſt der
3. Stock, 5 Zimmer ꝛc., neu hergerichtet,
alsbald beziehbar, zu vermiethen.
Näheres daſelbſt Nr. 64, 3. Stock.
10493) Darmſtraße 8 ein ſchönes
Zimmer mit Küche, Keller und allem Zu=
behör
, für 120 M. ſofort zu beziehen.

Herrſchaftswohnung z. vermiethen.
Wilhelmsſtraße 9, Beletage und
oberer Stock, zuſammen 15 bewohn=
bare
Räume, mit Gas= u. Waſſer=
leitung
verſehen, nebſt großer Stal=F
lung, Remiſe und Garten, ſofort zu
vermiethen.
9834
Nähere Auskunft ertheilt Herr
B. L. Trier, Ludwigsſtraße 10.

5839) Hügelſtraße 13 der I. Stock
5 Zimmer, Küche, gleich zu beziehen.
9853) Frankfurterſtr. 6 eine Woh=
nung
mit 2 geräumigen Zimmern nebſt
Küche und Keller lalsbald zu vermiethen.

8951) Marienplatz 9 iſt ein Pferde=
ſtall
mit Burſchenzimmer zu vermiethen.
9844) Carlsſtraße 16 iſt ein Laden,
ſowie Wohnung im Hinterhaus zuſammen
event. Falls auch getrennt zu vermiethen.
0000000000000000000000000000
8 10122) Obere Rheinſtraße 2 iſt 8
o der größere, jetzt noch von Herrn
6 M. Fürth innehabende Laden mit
8 Räumlichkeiteu per 1. April 1886
8 anderweit zu vermiethen.
cooeooeoooooooooooeoooooooee

In dem Herrſchaftshaus
Ecke der Wilhelminen= u. Anna=
ſtraße
Nr. 14 iſt die Parterre=
Wohnung mit Gartenantheil,
ſowie die Beletage nebſt Garten,
Stallung, Chaiſenremiſe ꝛc. nebſt
der Manſarden=Wohnung zu
vermiethen und können ſofort
bezogen werden. - Die Woh=
nungen
ſind ſämmtlich neu her=
gerichtet
. Nähere Auskunft
wird durch das Logisnachweiſungs=
Bureau von P. Thüringer,
Schulſtraße 5, ertheilt. (10010

10112) Stiftſtr. o3 Wohnung: 2 bis
3 Zimmer und allem Zugehör zu verm.

8135) Beſſ. Carlsſtr. 5, 1. Stock,
ein freundlich möblirtes Zimmer mit
ſeparatem Eingang zu vermiethen.
8682) Niederramſtädterſtr. 26 zwei
Treppen ein möbl. Zimmer mit Cabinet
mit oder ohne Penſion.
8957) Beſſ. Carlsſtr. 5 möblirtes
Zimmer, mit ſeparatem Eingang, für ein
oder zwei Perſonen, an der Straße.
9246) Liebigſtr. 7. III. Stock, zwei
möbl. Zimmer.
9468) Liebigſtr. 3. 1. St., ſind zwei
möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion zu
vermiethen. Einzuſehen bis Nachm. 4 Uhr.
9558) Marienplatz 11 im ob. Stock
ein kl. möbl. Zimmer pr. 15. October.

[ ][  ][ ]

4. 210

2486
9690) Saalbauſtraße 41, Ecke des
Marienplatzes, ſchön möbl. Zimmer für
einen Schüler der höheren Lehranſtalten,
auch Peuſion.
9692) Ludwigsplatz 2 im 2. Stock
fein möblirtes Wohn= und Schlafzim=
mer
ſofort zu vermiethen.
9771) Schloßgraben 1 ein möblirtes
Zimmer zu verm. und gleich zu beziehen.
9837) Neckarſtraße 26, zunächſt der
Cavalleriekaſerne, 2 ſchön möbl. Parterre=
zimmer
zu vermiethen.
9846) Neue Kiesſtr. 58 fein möbl.
Wohn= und Schlafzimmer.
9970) Wienersſtr. 77, Beletage, gut
möblirte Zimmer zu vermiethen.
9972) Wienersſtr. 63 ein möbl. 3.
10014) Kirchſtr. 25, 1. St., in der
Nähe der Realſchule, ein fein möbl. Zim=
mer
an 1 oder 2 Herren, gleich zu bez.
10197) Ein feinmöblirtes Zimmer
mit Kabinet Ausſicht auf die Rhein=
ſtraße
und Louiſenplatz - per 1. Nobbr.
anderweitig zu vermiethen bei
Friedr. Prier, obere Rheinſtraße.
10132) Rückertsſtr. 6 möbl. Zimmer
mit 1-2 Cabinets an einen reſpectablen
Herrn zu vermiethen.
10239) Alexanderſtr. 5 eine Stiege
hoch ein möbl. Zimmer gleich zu beziehen.
10240) Martinſtr. 24 ein gut möbl.
Manſardenzimmer für 8 M. monatlich.
10242) Ernſt=Ludwigſt. 24 ein möbl.
Zimmer per 1. Nov. G9. Lerch Wwe.
10279) Alexanderſtraße 21 ein fein
möblirtes Zimmer mit oder ohne Peuſion
ſofort zu vermiethen.
10371) Promenadenſtr. Al, parterre,
ſind 2 freundl. möblirte Zimmer zu ver=
miethen
und bis 1. November zu bez.
10374) Obere Hügelſtraße 18. mittl.
Stock, ein ſchön möblirtes Zimmer zu
vermiethen.
10375) Wendelſtadtftr. 40, partere
ein freundlich möbl. Zimmer zu verm.
10494) Wienerſtr. 77 Beletage ein
gut möbl. Zimmer zu 20 M. mit Kaffee.

Selbſtgemäſtete fette Gäuſe,
4-6 Mark,
Enten M. 2.50 bis M. 3.-
Capuunen M. 3. - bis M. 3. 50,
G Hahnen M. 1.20 bis M. 2..
ſowie friſchgeſchoſſene
Rehe und Haſen;
Rehziemer 7 bis 10 M.
Rehkeulen 5 bis 7 M.,
Hasem 3 bis 3.60 M.,
als auch prima Qualität Gänseſedern
per Pfd. 3 M. empfiehlt in reichlichſter
Auswahl
4nton Cöbel,
Kiesſtraße I. (10495

78 Anwſ. z. Rettg. v. Trunk=
EmsoIsl ſucht ohne Wiſſen.
W. Falkenberg in Reinickendorf,
Provinzſtraße 22. (10496

Samstag den 31. Oktober d. J3., Abends 8 Uhr,
im grossen Saale dar Brauerei Ensling:
Gemüthlicher Abend.
Der Vorstand. (10497

RETGUh-
(Dreiundvierzigſtes Jahr.)

IV. OolUEh. zz drodll.

Samstag den 31. Oktober 1885,
unler Leilung des Herrn Hoſconcerlmeiſſer Willem de Haan
und unter gütiger Mitwirkung
des Fräulein Emilie Reinhardt und des Fräulein
EIL Weber von hier.
Anfang präcis 8 Uhr.

Frogramm.
Erſte Abtheilung.
1) Zwei Männerchöre mit Klavierbegleitung aus Prometheusn von C. J.
Brambach: a. Chor der Schnitter, h. Friede, Friede auf offenem, freiem Meer==
2) Zwei Lieder für Sopran: a. O, wüßt ich doch den Weg zurück von J.
Brahms, b. Du rothe Ros auf grüner Haid von H. Sommer, geſungen von
Fräulein Reinhardt. 3) Vineta für Männerchor von F. Abt. 4) Sonate
(Cis-moll): a. Adagio sostenate, b. Allegretto, c. Presto agitato, von L. van
Beethoven, vorgetragen von Fräulein Weber. 5) Zwei Lieder für Männer=
Chor: a. Waſſerfahrt von F. Mendelsſohn, b. Sonnenaufgang von F. Hiller.
6) Drei Lieder für Sopran: a. Lied der Margarethe aus Scheffels Trompeter
von Säckingen! von W. Riedel. b. Es blinkt der Thaul von A. Rubinſtein,
c. Die Nachtigall von R. Volkmann, geſungen von Fräulein Reinhardt.
7) Drei Klavierſtücke: a. Nomanze von A. Rubinſtein, b. Paſtorale von D.
Scarlatti, c. Thema mit Variationen von L. Schubert, vorgetragen von Fräul.
Weber. 8) Schifferlied für Männerchor von W. Eckert.
Zweite Abtheilung.
9) Zwei Männerchore a. Im alten Faß zu Heidelberg von H. Marſch=
ner
, b. Verlaſſen bin i von Th. Koſchat. 10) Zwei Lieder für Bariton:
a. Der Deſerteur von A. Hackel, b. Wanderlied von N. Schumann, vorgetragen
von einem Vereinsmitglied. 11) Zwei Männerchöre: 2. Müller, hab' Achtl von
H. Willemſen, b. Marſchiren von T. Brahms.

Karten für Nichtmitglieder ſind bei den Herren A. Bergſträßer, M. Böl=
ling
und G9. Thies, ſowie Abends an der Kaſſe Mk. 2 zu haben.
Der Vorstand. (10598

Das Koßlengeſchäft W. Hoſſmamm,
(6494
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18.
ſempfiehnt Rohr kohlon vorziglicher Qualliat, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Leche vor. hamburg, ſowie
Muss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.

[ ][  ][ ]

2487

M 210

Holzolsuppe
10499) Ein tücht. Mädchen ſucht ſof.

Aushülfſtelle durch Fr. Landau, Hochſt. 10.
10500) Ein brav., reinl. Mädchen ſ.
Beſchäft. für d. Vormittag od. d. ganzen
Tag. Große Bachg. 5.
10501) Ein anſtänd. Mädchen wünſcht
Monatd. Kiesſtr. 10, Stb. rechts, part.
10502) Eine Frau mit guten Empf.
ſucht Laufdienſt. Holzſtr. 24, 2 Treppen.
M

4

F.
RAAAlRAttz-

wit,

10503) Ein Müdchen, welches Liebe
zu Kindern hat, kann mit einer Herrſchaft
nach Amerika reiſen. Eintritt ſofort, Reiſe
frei. Frau Neßling, Louiſenſtraße 30.
10504) Ordentliche Mädchen erhalten
ſofort gute Stellen. Daſelbſt iſt ein Zim=
mer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Zu erfragen Caſinoſtraße 14 im Seitenb.
bei K. Gluske.
10400) Geübte Maſchinenſtrickerinnen
geſucht. Ad. Horn, Kirchſtraße 14.
10286) Geſucht wird zum baldigen
Eintritt ein gelernter
Diemer
mit guten Zeuguiſſen. Rheinſtraße 43.
Einen Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen ſucht (10505
H. I. Heyer, Ludwigsſtr. 12.

Donnerstag den 29. Oktober
bei Verabreichung eines guten Glas Bair.
Biers, direkt vom Faß, wozu freundlichſt
einladet
145)
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Ballonplatz 7. (10506
Frische
Scheuſſche
[10507
cingetroffen.
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Caſinoſtr. 20 im Gemüſeladen abzugeben.

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völlig ſtaubfreien, kräftig u. reinſchmecken=
den
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per Pfund M. 2. 80, 3. 80 und 4. 40,
loſe ausgewogen und in ¼ Vfd.=Packeten,
führe ich noch Fecco mit Blüthen,
die grünen Sorten Haysan und
Imperial, ſowie
Theespitzen M. 1.60 per Pſd.
Chocoladen und Cacaopulver
von Suchard.
Chocoladen und Cacaopulver
von Waldbaur, Stuttgart.
Holländ. leichtlösliche Cacaopulver
von Houten & BlooIter.
Beſonders mache ich auf mein loſe
ausgewogenes
Cacaopulver,
garantirt rein, in 3 Qualit. M. 2.40,
2.60 und 2. 80 per Pfd. aufmerkſam.
Englische Bisquits,

Vaz

le, Ceylon-Aimmt ets.

Wilhelminenſtraße. (9958
Fin junger Mann mit der Einjährigen=
C= Verechtigung, welcher zwei Jahre in
einem auswärtigen Fabrik= und Verkaufs=
geſchäft
in der Lehre war, ſucht für hier
eine entſprechende Stelle, worin ihm Ge=
legenheit
zu ſeiner weiteren kaufmänniſchen
Ausbildung geboten würde. Gefl. Offerten
unt. L. A. 17a. d. Exped. d. Bl. erb. (10416
Vrivatunterricht in Mathem, Latein,
4 Franz., Engl., Vorbereitung. zum
Einjährig=Freiwilligen=, Schul= u. Finanz=
Examen von einem akad. geb. Lehrer.
Näheres in der Expedition.
[10507a
in Mädchen, welches in Damen= und
C, Kinderkoſtümen ſehr geübt, wünſcht
noch einige Tage in der Woche zu beſetzen,
Kiesſtraße 27, 3. Stock.
[10508
anterricht im Bauzeichnen, Entwerfen
von Voranſchlägen wird ertheilt.
Näheres Neckarſtraße 16 part. (10509
Ein unmöblirtes Zimmer
mit Cabinet zu miethen geſucht.
Schriftl. Offerten unter E. 8. an
die Expedition d. Bl.
[10510
Fs wird Wäſche zum Waſchen und
LC Bügeln angenommen. Dieburger=
[10511
traße 120.

659

[ ][  ][ ]

2488
4

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 28. Oktober.
Deutſches Reich. Daß die Wahl des Prinzen Albrecht von
Preußen zum Regenten Braunſchweigs in letzterem Lande die freudige
Zuſtimmung aller Bevölkerungskreiſe gefunden hat, geht aus den
zahlreichen in dieſem Sinne erfolgten und noch erfolgenden Kund=
gebungen
der braunſchweigiſchen Bevölkerung zur Genüge hervor.
Beſonders erhebend geſtaltete ſich die Feſtverſammlung, welche am
vergangenen Sonnabend unter Teilnahme ſämmtlicher Krieger= und
Landwehr=Vereine des Herzogtums in der Reſidenz zu Ehren der
Wahl des Prinzen Albrecht ſtattfand. Der Feſtredner, Präſident
des Braunſchweigiſchen Landwehrverbandes, Hauptmann a. D. Früh=
ling
, hielt nach dem Toaſt auf den Kaiſer die Feſtrede. Nach der=
ſelben
ſandte die Verſammlung ein Begrüßungstelegramm an den
Prinzen nach Kamenz ab.
Die nach Braunſchweig zurückgekehrte Landtagsabordnung iſt
äußerſt befriedigt über den ihr gewordenen Empfang in Kamenz.
Prinz Albrecht betonte bei Erwiderung der Anſprache des Staats=
miniſters
Grafen v. Görtz=Wrisberg beſonders, wie es ihn freue,
daß die Wahl einſtimmig erfolgt ſei.
Zur Karolinenfrage ſchreiben die Verl. Vol. Nachr. die Ver=
öffentlichung
der deutſchen Antwortnote habe nur bezweckt, durch die
öffentliche Konſtatierung des deutſchen Standpunktes der tendenziöſen
Verdunkelung thunlichſt vorzubeugen.
Die Hamb. Börſenhalle veröffentlicht Auszüge aus Privatbriefen
von Manila, wonach man dort die Ankunft des deutſchen Zanſibar=
Geſchwaders befürchtete und, haſtig Verteidigungsanſtalten traf.
Die Stimmung der eingeborenen Mannſchaften und Beamten iſt die
denkbar ungünſtigſte für die Spanier; ſie ſind bereit, bei Ankunft
der Deutſchen zu meutern und über die Spanier herzufallen. Dieſe
Briefe beſtätigen nach der Ausſage eines Lotſen des ſpaniſchen Kriegs=
ſchiffes
Quintin, daß von ſeiten des Befehlshabers von S. M.
Kanonenboot Iltis auf Pap die deutſche Flagge zuerſt gehißt wor=
den
iſt.
Die preuß. Generalſynode nahm das Kirchengeſetz, betr. die Fürſorge
für die Witwen und Waiſen der Geiſtlichen, entgegen dem Antrag
der Kommiſſion, welche den Gegenſtand mangels genügender Unter=
lagen
in einer baldigſt einzubernfenden außerordentlichen Seſſion
anderweit vorgelegt zu ſehen wünſchte, mit unweſentlichen Aenderungen
an. Das Kirchengeſetz über Dienſtvergehen der Kirchenbeamten wurde
in zweiter Leſung genehmigt.
Der neu ernannte Polizeipräſident von Berlin Frhr. von Richt=
hoffen
hat am 26. d. M. die Geſchäfte ſeines neuen Amtes über=
nommen
.
Der Nordd. A. 3tg. zufolge, iſt Herr v. Moellendorff aus dem
Dienſte der koreaniſchen Regierung getreten.
Gerüchtweiſe verlautet, daß mit einem Berliner Conſortium über
die Regulierung der Finanzen des Königs von Bayern unter Bürg=
ſchaft
der Civilliſte verhandelt werde.
Der Reichstagsabgeordnete Dr. Buhl=Deidesheim, Präſident des
Landrates der Pfalz, iſt zum lebenslänglichen Mitglied der bahriſchen
Reichsratskammer ernannt worden.
Heſterreich. Das Herrenhaus genehmigte in ſeiner Sitzung am
Montag ohne Verhandlung die vom Abgeordnetenhauſe in den letzten
Sitzungen beſchloſſenen Geſetze in zweiter und dritter Leſung, wo=
rauf
der Miniſterpräſident Graf Taaffe im Auftrage des Kaiſers
den Reichsrat für vertagt erklärte.
Jranſreich. Freyeinet conferirte am 26. d. M. mehrere Stunden
mit dem öſterreichiſchen und italieniſchen Botſchafter.
Der franzöſiſche Botſchafter Waddington traf am Montag von
London in Paris ein und hatte noch an demſelben Tag eine Zu=
ſammenkunft
mit Freyeinet, um demſelben Einzelheiten über die
Beſchlüſſe der engl. Regierung in Betreff der orientaliſchen Frage
zu geben.
Eine Depeſche des Generals Courey meldet, daß drei Ab=
teilungen
unter dem General Jamont am 24. Oktober Thanmai,
nördlich von Honghoa, nach dreitägigem Kampfe genommen haben:
anfangs habe der Feind kräftigen Widerſtand geleiſtet, ſchließlich
habe er jedoch unter Zurücklaſſung vieler Toten die Flucht ergriffen.
Courey fügt hinzu: Wir hatten acht Tote und fünf ſchwer Ver=
wundete
. Die Einnahne von Thanmai, das ein ſehr ſtarker Platz
iſt, wird einen großen Eindruck zur Beruhigung machen. Courey
verfügte ſich zu der Kolonne Negrier, die gegenwärtig eine andere
Kriegsunternehmung zwiſchen dem Bambuskanal und dem Kanal
der Stromſchnellen ausführt.
DerTemps' ſpricht ſich mit Entſchiedenheit dagegen aus, Tonking
zu räumen oder die Occupation auf das Delta zu beſchränken.
England. Die Regierung hat ſich unter einigen Vorbehalten
bereit erklärt, an der Kouferenz in Konſtantinopel teilzunehmen.
Die Pforte wird nunmehr eine formelle Einladung zum Zuſammen
tritt an die Botſchafter in Konſtantinopel richten, und die Konferenz
dürfte alſo nächſtens zuſammentreten.
Laut amtlicher Bekanntmachung findet die Auflöſung des Par=
laments
am 18. November ſtatt.
Den Timess wird aus Niſch berichtet, daß die Türkei und
Rußland die ſerbiſche Aktion in Bulgarien nicht beanſtanden werden.

210
Spanien. In der Antwortnote des ſpaniſchen Miniſters Elduayen
vom 12. Oktober auf die deutſche Note vom 1. Oktober heißt es.
Spanien halte die Anſprüche Deutſchlands hinſichtlich der Karolinen
nicht für begründet; es ſei denn, daß eine neue Konferenz zuſammen=
trete
, um analog den Beſtimmungen der Generalakte auf der Ber=
liner
Konferenz ebenfalls Beſtimmungen für die oceaniſchen Gebiete
zu treffen. Solange dies nicht geſchehe, halte Spanien ſeine Souveräne=
tät
auf die Karolinen= und Valaosinſeln im Principe aufrecht in
Uebereinſtimmung mit den Vorſchriften des alten internationalen
Rechts, das bis jetzt nicht aufgehoben ſei.
Buſgarien. Die letzten bulgariſchen Regimenter wurden nach
Sofia berufen, um das Lager bei Stibnitza mit den nötigſten Truppen
zu verſehen.
Herbien. Der öſterreichiſche Geſandte in Belgrad hat ſich nach
Niſch begeben. Derſelbe überbringt gutem Vernehmen nach die ge=
meinſame
Vorſtellung, welche von den Vertretern der Großmächte
einſtweilen bis zum Eingang weiterer Inſtruktionen ihrer Regierungen
feſtgeſtellt ſein ſoll.
Die Nachricht, daß ſerbiſche Truppen die Grenze überſchritten
hätten, wird kompetenterſeits als unwahr bezeichnet. Dagegen nahm
die ſerbiſche Armee gegenüber Zaribrod (die erſte bulgariſche Stadt
auf der Strecke Pirot=Sofia) eine derartige Poſition ein, daß ſie
jeden Augenblick die Aktion eröffnen kann.
Fürktei. Drummond Wolff iſt nach einer Audienz beim Sultan
nach Aegypten abgereiſt.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Oktober.
S. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Hofbiblio=
thekſekretär
1. Klaſſe Dr. V. Lennert zum Hofbibliothekar an der
Hofbibliothek ernannt.
Ihre Königl. Hoheit die Prinzeſſin Chriſtian von Schles=
wig
=Holſtein ſind mit den Prinzeſſinnen=Töchtern Victoria
und Luiſe nach längerem Aufenthalt am Großh. Hofe Montag
vormittag über Vliſſingen nach England zurückgereiſt.
Die Nr. 346 der Mitteilungen der Centralſtelle für Landes=
ſtatiſtik
enthalten intereſſante Zuſammenſtellungen über die Veran=
lagung
der Einkommenſteuer für 1885186, aus welchen wir nach=
ſtehend
Einiges mitteilen, wobei wir die entſprechenden Zahlen des
vorhergegangenen Steuerjahres 188485 in Klammern beifügen:
Bei einer Bevölkerungsziffer von 936 340 haben ſich 189 303(253 669)
ſEinkommenſteuerpflichtige ergeben, ſo daß die neu eingeführte Be=
freiung
der Einkommen unter 500 M. 64366 Perſonen von dieſer
Steuer ganz befreite. Von dem Geſamteinkommenſteuerkapital von
23063 875 M. entfällt die größere Hälfte mit 11603 225 M. auf
die Pflichtigen der 1. Abteilung (Jahreseinkommen von 2600 M.
und darüber), welche der Zahl nach mit 14621 nur 7724 pCt. der
Pflichtigen derſelben, dem Steuerkapital nach aber 50300 pCt. der
ganzen Einkommenſteuer aufbringen. Die I. Abteilung ( Jahres=
einkommen
von 500-2600 M.) wird von 174682 Steuerpflichtigen
mit 11460 650 M. Steuerkapital gebildet; dieſelben ſtellen der Zahl
nach 92276 pCt. der Steuerpflichtigen dar und bringen 49691 pCt.
der Steuer auf.
Ein Jahreseinkommen von 100 000 M. und darüber haben 19
Steuerpflichtige, davon 5 in Mainz, 6 in Darmſtadt, 4 in Offen=
bach
, 3 in Worms und 1 in Gießen. Das höchſte Einkommen, näm=
lich
2658000 M., befindet ſich in Mainz (es iſt dies wohl die heſ
ſiſche Ludwigsbahn), dann kommen 2 Einkommen in Darmſtadt von
843000 und 769000 M. (wie es ſcheint, die beiden Banken), dann
ein Einkommen in Gießen von 413000 M., eins in Worms von
340000 M., eins in Offenbach von 295000 M. ꝛc.
Bei der Stadt Darmſtadt ſpeciell muß das Verhältnis der
Zahl der Pflichtigen 1. Abteilung zu dem der Pflichtigen 1I. Ab=
teilung
als ein ſehr günſtiges bezeichnet werden, denn während dies
für das ganze Land ſich etwa wie 1zu 12 und für die Stadt Mainz
beiſpielsweiſe wie 1 zu 6 verhält, iſt die Verhältniszahl für Darm=
ſtadt
(2180 Pflichtige der L. und 8767 Pflichtige der 11. Abteilung)
wie 1 zu 4. Das heißt alſo im Großherzogtum kommt erſt auf 12
Einkommen unter, 1 über 2600 M., in Mainz 1 auf 6 und in
Darmſtadt ſchon 1 auf 4.
4 Muſikverein. Erſtes Konzert. Als das Oratorium
Eliasi 1846 zum erſtenmale in Birmingham aufgeführt wurde,
war die Begeiſterung der Engländer ſo groß. daß man Mendelsſohn
unmittelbar neben Händel ſtellte. Nach der bald darauf in London
erfolgten Aufführung ſchickte Prinz Albert dem Komponiſten das
Textbuch, deſſen er ſich bedient hatte, als Andenken, nachdem er die
nachſtehenden Worte hineingeſchrieben: Dem edlen Künſtler, der,
umgeben von dem Baalsdienſt einer falſchen Kunſt, durch Genie
und Studium vermocht hat, den Dienſt der wahren Kunſt, wie ein
anderer Elias, treu zu bewahren, und unſer Ohr aus dem Taumel
eines gedankenloſen Tönegetändels wieder an den reinen Ton nach=
ahmender
Empfindung und geſetzmäßiger Harmonie zu gewöhnen,
dem großen Meiſter, der alles ſanfte Geſäuſel wie allen mächtigen
Sturm der Elemente an dem ruhigen Faden ſeines Gedankens vor
uns aufrollt, - zur dankbaren Erinnerung.: Anerkennender und

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N. 210
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wärmer kann man den Eindruck, welchen der Elias' auf einen für
die Mendelsſohn'ſche Muſik empfänglichen Sinn ausübt, nicht
ſchildern. Nach mehrmaligem Anhören wird man ſich freilich kaum
der Ueberzeugung verſchließen, daß es dieſem Oratorium, ähnlich
wie Händels Meſſias;, an einer bis ans Ende zunehmenden
Steigerung fehlt. Die Schuld liegt in beiden Fällen nicht am Kom=
poniſten
, ſondern im Stoffe. Der Elias des 1. Teils iſt der mann=
hafte
Streiter Gottes, der einer ungläubigen und verblendeten
Volksmenge im feſten Vertrauen auf die Hilfe des Herrn ſiegreich
gegenübertritt - im zweiten dagegen hören wir einen trauernden
Märthrer, der auf kräftiges und wirkſames Eingreifen verzichtend,
ich einſam und grollend in die Wüſte zurückzieht. Den drei ſich
immer gewaltiger auftürmenden Gipfelpunkten des erſten Teils, der
Wiederbelebung des Sohns der Wittwe, der Scene mit den Baals=
prieſtern
und dem Herabflehen des lang entbehrten Regens, kann
im zweiten Teile kaum etwas Ebenbürtiges an die Seite geſtellt
werden.
Die Aufführung war eine in allen Teilen wohl gelungene. Von
den Chören, die ſämtlich mit großer Hingebung und Friſche geſungen
wurden, heben wir hervor den Chor: Aber der Herr ſiehtes nicht:
und Dank ſei dir Gott, und den Schlußchor: Alsdann wird
euer Licht hervorbrechen wie die Morgenröthe.
Frl. Schneider,
welche uns durch ihre prachtvolle Altſtimme ſchon im Konzert des
Kölner Männergeſangvereins entzückte, wurde ihrer Aufgabe voll
und ganz gerecht. Ihre Vortragsweiſe iſt eine edle, die Accente
von tiefſter Empfindung eingegeben; das wurde von den Hörern
wohl beſonders nach der Arie: Weh ihnen, daß ſie von mir
weichen; empfunden, wennſchon kein lauter Beifall gezollt wurde.
Frl. Küchler, die im Beſitze eines klaren, hohen Soprans iſt,
wußte ſich gleichfalls den Beifall des Publikums in reichem Maße
zu erringen. Ganz beſonders ſchön brachte ſie die Arie zu Anfang
des 2. Teils zu Gehör. Einen Glanzpunkt in der Aufführung bildete
das Terzett der Engel: Hebe deine Augen aufr Dieſe heikle Num=
mer
bewältigten die Damen Schneider, Küchler, Göring der=
artig
. daß das Terzett da capo verlangt wurde. Zu ſchöner Geltung
gelangten die Damenſtimmen auch in dem Quartett: Heilig, heilig
iſt Gott der Herr. Mit vorzüglicher Auffaſſung ſang Herr Feßler
den Elias. Die Würde des von Gott geſandten Propheten, die
Glaubensſtärke des Prieſters. den Dank gegen Gott, den Schmerz
Um das verirrte Volk wußte er an den geeigneten Stellen zu über=
zeugendem
Ausdruck zu bringen. Vorzüglich gelang Herrn Feßler
und Frl. Küchler das Duett im 1. Teile, wo der Schmerz und die
Freude der Mutter, die Innigkeit des Gebetes zu Gott auf3 Er
greifendſte wirken. Und nun wollen wir noch der Freude Ausdruck
geben, die wir empfanden über die ganz außerordentlichen Fortſchritte
des Herrn Sigismund Krauß. Sein Organ hat ſich wundervoll
entfaltet, alle Aengſtlichkeit iſt verſchwunden und hat einer wohl=
thuenden
Sicherheit Platz gemacht. Mit edlem Vortrag und richtiger
Accentgebung ſang er das: erreißet eure Herzen. und die
darauf folgende Arie und hielt ſich auch ſpäter in der Arie: Dann
werden die Gerechten leuchten; auf der gleichen Höhe. Dem be=
währten
Leiter des Muſikvereins, Herrn Mangold, gebührt für
die gediegene Einſtudierung der edlen Tonſchöpfung höchſte Aner=
kennung
und wärmſter Dank.
Ein heſſiſcher Landesvereingegen den Mißbrauch
geiſtiger Getränke. Am 21. d. M. fand in der Roſenau in
Frankfurt unter erfreulicher Beteiligung von Männern der verſchiedenſten
Berufskreiſe und aus allen Teilen des Großherzogtums die (auch an
dieſer Stelle) angekündigte Verſammlung zur Konſtituier ung eines heſſiſchen
Zweigvereins des deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Ge=
tränke
ſtatt. Herr Prälat Dr. Habicht eröffnete die Verſammlung,
indem er auf die tiefgehenden Schäden hinwies, welche die Verbreitung
des Alkoholismus für das geſamte ſoziale Leben, auch in unſerem engeren
Vaterlande habe, und erteilte dann das Wort dem Geſchäftsführer des
deutſchen Vereins gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke, dem uner=
müdlichen
Kämpfer für deſſen Ziele, Herrn Redakteur Lammers aus
Bremen. Herr Lammers begrüßte zunächſt mit großer Genugthuung
im Namen des Geſamtvorſtandes die Bildung eines neuen Landesvereins
und machte dann Mitteilungen über die Schritte, welche der Verein in der
nächſten Zeit zu thun beabſchtige. In erſter Linie werde eine Vermin=
derung
der Schankſtätten in Deutſchland beabſichtigt und da man die
beſtehenden nicht mit einem Schlage aufheben könne, ſo müſſe der Ver=
ein
ſein Beſtreben zunächſt darauf richten, daß einer Vermehrung der=
ſelben
entgegengetreten werde. Zu dieſem Zwecke ſei eine Petition an den
Reichstag bereits in der vorigen Seſſion ergangen, welche eine Verſchär=
fung
der gewerbegeſetzlichen Vorſchriften über die Erteilung der Konzeſſion
zum Gegenſtande habe. Trotz eines gründlichen Berichts des Referenten
der Petitionskommiſſion ſei dieſelbe nicht mehr zur Beratung gekommen
und es müſſe dieſelbe nunmehr unverzüglich aufs neue eingebracht wer=
den
. Die Reduktion der Schenken ſei der erſte Schritt auf dem
Wege, der zu dem in der ſchwediſchen Stadt Gothenburg trefflich er=
probten
Syſteme führe. In zweiter Linie ſei die Erhöhung der
Branntweinſteuer in Ausſicht genommen; bislang habe der Verein
noch ſehr gegen den Widerſtand der Oſt= und Weſtprovinzen bezüglich
dieſes Punktes zu kämpfen, doch ſei Ausſicht vorhanden, daß wenigſtens ein
Teil der konſervativen Parteien ſich zu dieſem Projekte nicht feindlich

ſiellen werde, da die preußiſche Generalſynode einen Beſchluß in derſelben
Richtung gefaßt habe. In dritter Linie ſei eine Beſtrafung und Ent=
mündigung
der Trunkenbolde nach Vorbild der holländiſchen Geſetz=
gebung
in Ausſicht genommen und hierfür laſſe ſich die Sympathie der
Regierungen mit ziemlicher Wahrſcheinlichkeit erhoffen. Der Verein habe
ein ausgezeichnetes Gutachten über dieſen Gegenſtand von dem Krimi=
naliſten
Dr. von Schwarze erhalten und werde dasſelbe ohne Zögern
der Reichsregierung und ſämtlichen Landesregierungen überreichen. End=
lich
müſſe die Aufmerkſamkeit der Geſetzgebung auf die Reinigung des
Trinkſchnapſes gerichtet werden und auch in dieſer Hinſicht ſeien be=
reits
für die nächſte Zeit Schritte in Ausſicht genommen. Alle ſtaatliche
Thätigkeit nütze aber nichts, wenn nicht die Vereinsthätigkeit ſich kräftig
entfalte und in dieſer Beziehung empfahl der Redner dem heſſiſchen Verein
die Arbeitgeber und Frauen für ſeine Ziele zu intereſſieren. Die
erſteren könnten durch das Verbot des Schnapſes in den Fabriken und ſeinen
rſatz durch Kaffee oder Thee außerordentlich günſtig wirken, während ſich
für die Wirkſamkeit opferwilliger Frauen durch Belehrung und Ein=
wirkung
auf die Arbeiterfrauen ein reiches Feld fruchtbarer Thätigkeit
eröffne. - Herr Miniſterialſekretär Dr. Linß berichtete hierauf über
die bisherige Thätigkeit. Nach ſeinen Mitteilungen iſt das Intereſſe
ür die Ziele des Vereins in allen Teilen des Landes ein reges und die
beſte Hoffnung vorhanden, daß ſeine Beſtrebungen Verſtändnis in der
Bevölkerung finden. Herr Dr. Linß legte als Statutenentwurf die
Statuten des Provinzialvereins für die Provinz Heſſen=Naſſau vor,
welche von der Verſammlung in eingehender Weiſe durchberaten und mit
verſchiedenen Aenderungen angenommen wurden. Um den Beitritt
möglichſt zu erleichtern, machte man den Unterſchied zwiſchen ordentlichen
und außerordentlichen Mitgliedern und ſetzte für letztere den Jahres=
beitrag
auf mindeſtens 50 Pf. feſt. Der Vorſtand des Vereins beſteht
aus 15 Mitgliedern, hat jedoch das Recht, ſich bis auf 21 zu ergänzen.
Die hierauf vorgenommene Wahl ergab folgendes Reſultat: Geh. Medicinal=
rat
Dr. Eigenbrodt (Darmſtadt), Pfarrer Fuchs (Beerfelden),
Rechtsanwalt Dr. Fuld (Mainz), Profeſſor Dr. Gareis (Gießen),
Prälat Dr. Habicht (Darmſtadt), Pfarrer Hardt (Offenbach),
Geh. Medicinatrat Dr. Helwig(Mainz), Miniſterialſekretär Dr. Linß
Darmſtadt), Provinzialdirektor von Marquard (Darmſtadt), Ober=
bürgermeiſter
Ohly (Darmſtadt), Dr. med. Pfannmüller
Anſtaltsarzt (Marienſchloß). Pfarrer Dr. Stromberger ( Zwingen=
berg
), Dekan Dr. Strack (Langgöns), Kaufmann H. Wecker ( Offen=
bach
). Dr. med. Weckerling (Friedberg). Nachdem der Verein
ſich ſo konſtituiert hatte, erſtattete Herr Dr. Linß Bericht über die
heſſiſche Geſetzgebunggegen die Trunkſucht. Es wurde ſowohl
von dem Berichterſtatter als auch aus der Verſammlung, namentlich
ſeitens der Herren Ohly und von Marquard konſtatiert, daß die
Handhabung der Beſtimmungen des Polizeiſtrafgeſetzes eine äußerſt laxe
ei. Es wurde konſtatiert, daß in einer Reihe von Städten des Landes
in Läden, welche nur die Konzeſſion zum Kleinhandel mit Branntwein
beſitzen, eine förmliche Schankwirtſchaft betrieben werde, und die Ver=
ſammlung
war darin einig, daß dieſe Läden viel verderblicher wirkten,
als die eigentlichen Schenken. Im Anſchluß hieran ſchlug Dr. Linß fol=
gende
Reſolution vor: Indem ſich die Verſammlung mit dem ſeit=
herigen
Vorgehen des Hauptvereins behufs Erlangung einer die wirk=
ſame
Bekämpfung des übermäßigen Genuſſes geiſtiger Getränke ermög=
lichenden
Geſetzgebung einverſtanden erklärt, iſt dieſelbe der Anſicht: 1)
daß im Großherzogtum Heſſen eine ſchärfere Handhabung der beſtehen=
den
, der Trunkſucht entgegenwirkenden Vorſchriften, insbeſondere der=
jenigen
über die Polizeiſtunde, den Wirtshausbeluch an Sonn= und
Feiertagen, die Veranſtaltung öffentlicher Tanzbeluſtigungen, die Be=
chaffenheit
der Schanklokale, die Beſtrafung öffentlicher Trunkenheit,
den Verkauf und das Feilbieten von Spirituoſen zuläſſig und wünſchens=
wert
iſt, 2) daß die nach 8 23 der Gewerbeordnung den Landesregierungen
freigeſtellte Abhängigmachung der Konzeſſionierung von Schankſtellen
vom Bedürfnisnachweis angeſichts der unverhältnismäßig großen Zahl
der in Heſſen vorhandenen Gaſt= und Schankwirtſchaften und Brannt=
weinverkaufsſtellen
und deren unzweifelhaft in ſittlicher und materieller
Beziehung hochſt ſchädliche Wirkung als eine beſonders dringliche Maß=
regel
zu betrachten iſt.
- Die Verſammlung nahm die Reſolution an
und beauftragte den Vorſtand, eine Petition im Sinne des zweiten
Teiles derſelben an die Gr. Regierung und die Stände zu richten. Nach=
dem
der Vorſitzende, Herr Prälat Habicht, noch betont hatte, daß es
vor allem notwendig ſei, möglichſt viele Perſonen zum Beitritt zu veran=
laſſen
, wurde die Verſammlung geſchloſſen.
Unter dem Vorſitze des Kreisvertreters Herrn Emil Reuter
dahier und deſſen Stellvertreters Herrn Karl Demuth=Gießen wurde
am Sonntag in der Turnhalle der hieſigen Turngemeinde der 46.
mittelrheiniſche Turntag abgehalten. Der Beſuch desſelben
war nicht beſonders ſtark, indem von 260 Vereinen des Kreiſes nur
76 durch Abgeordnete vertreten waren. Die Verhandlungen waren
außerordentlich lebhaft und währten über 5 Stunden, ohne alle ge=
ſtellten
Anträge zu erledigen. Neu aufgenommen in den Kreis wur=
den
die Vereine Turngemeinde Neu=Pſenburg, Damm (bei Aſchaffen=
burg
), Rüſſelsheim, Nieder=Ramſtadt, Hönningen a. Rh. und St.
Ingbert. In erſter Linie drehten ſich die Verhandlungen um die
Einführung der deutſchen Wett=Turnordnung an Stelle der ſeit=
herigen
mittelrheiniſchen, eine andere Zuſammenſetzung des Preis=
gerichts
, den Neu=Entwurf einer Muſterriegen=Turnordnung und eine
Vereinbarung der Zahl der Kreisausſchutz=Mitglieder. Die deutſche

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R. 210

2490
Wett=Turnordnung, welche bekanntlich auf der mittelrheiniſchen
baſiert, wurde mit großer Stimmenmehrheit angenommen, mit der
Abänderung, das Steinſtoßen nicht einſeitig, ſondern rechts und
links auszuführen. Das Kampfgericht wird nunmehr zuſammen=
geſetzt
aus dem Kreisturnwart, den 12 Gauturnwarten und den
einzelnen Leuten aus den Gauen, welche auf je 400 Mitglieder
einen Preisrichter zu wählen haben. Die Muſterriegen= Turnord=
nung
wurde ganz genau nach dem Entwurfe der Kommiſſion ange=
nommen
. Nach dem Antrag der hieſigen Turngemeinde beſteht für
die Zukunft der Kreisausſchuß nur aus 5 Mitgliedern, anſtatt der
bisherigen 13, welche vom Kreisturntag aus der Zahl der Gauver=
treter
gewählt werden. Für die Fechter=Angelegenheiten des Kreiſes
wird vom Kreisausſchuß eine beſtimmte Kommiſſion ernannt, deren
Aufgabe es auch iſt, eine Preisfecht=Ordnung auszuarbeiten. Der
Antrag der Turngemeinde Worms, geſtatten zu wollen, daß dieſelbe
zu dem im nächſten Jahre ſtattfindenden mittelrheiniſchen Turnfeſte
auch die Turner des Oberrheinkreiſes einladen und gute Preisturner
zulaſſen dürfe, wurde einſtimmig abgelehnt. Etwaige weitere An=
träge
wurden auf den nächſten Turntag verſchoben. Es war eine
ſehr anſtrengende Arbeit, welche der Turntag zu bewältigen hatte,
die aber hoffentlich zum Segen des Kreiſes ausfällt. Nach dem
Turntag vereinigte ſich eine große Anzahl der Abgeordneten zu
einem gemeinſchaftlichen Mittagsmahl im Hotel Prinz Carl.
E. Kaufmänniſcher Verein. Vortrag des Herrn Profeſſor
W. Marſchall aus Leipzig. Ein Stündchen auf dem
Voden des Meeresi. Seit jeher hat der Anblick des Meeres
etwas Mächtiges, Imponierendes für den Menſchengeiſt gehabt: von
Homer an, welcher den Okeanos (Ozean) als den Vater der Dinge
nennt, haben die Dichter ſeine Majeſtät geprieſen. Aber die Wun=
der
, welche die Tiefe des Meeres birgt, das rege Leben, das ſich
auf ſeinem Grunde abſpielt, dies zu enthüllen war erſt der neueſten
Zeit aufbehalten. Zwar ſagt der Dichter: Der Menſch verſuche
die Götter nicht und begehre nimmer und nimmer zu ſchauen, was
ſie gnädig bedecken mit Nacht und mit Grauen;, doch der Wiſſens=
drang
des Menſchen läßt ſich ſo bald keine Grenze ſetzen. Mit der
Erforſchung des Meeresbodens hat man zum erſtenmale begonnen,
als es galt, Europa und Amerika mittels des Telegraphen zu ver=
binden
. Bei der Legung des Kabels wurde man denn auch vertraut
mit der Bodenbeſchaffenheit des atlantiſchen Ozeans: dieſes iſt, infolge
rein praktiſcher Anläſſe, das am gründlichſten durchforſchte aller
Weltmeere. Sein Boden zeigt eine große Manigfaltigkeit; ein Ge=
birge
, das es in 8=Form durchzieht und nach den Seiten mehrere
Verzweigungen ſendet, tritt in ſeinen höchſten Spitzen als Inſeln
an die Oberfläche des Meeres. Licht und die damit verbundene
Wärme haben nur bis auf die Strecke von 300 Meter Wirkung:
von da ab liegt alles in purpurner Finſternis: da. Daß das
Waſſer bei der höchſt geſunkenen Temperatur nicht gefriert, erklärt
ſich aus dem Salzgehalt und den Druckverhältniſſen. Der Meeres=
boden
nahe den Küſten hat ſich in ſeinem Charakter weſentlich dem
des Landes angepaßt, während es auf dem offenen Meere nur zwei
Arten von Boden gibt: Der eine rot und eiſenhaltig, der andere
von ſchlammiger Beſchaffenheit. Reduer unterzog nun einer
kurzen Beſchreibung die ſubmarine Flora, in der z. B. die See=
anemonen
, welche viele Tiere als ſchützenden Aufenthalt gegen ihre
Feinde wählen, eine große Rolle ſpielen. Die Fauna des Meeres
zerfällt in drei örtlich geſonderte Schichten, von denen jede beſtimmte
Kennmale aufweiſt, welche der Redner eingehend erörterte. Mit
einigen Worten kam Profeſſor Marſchall auf die ſeiner Zeit viel
beſprochene Erſcheinung des Bathbius zurück und ſtreifte in aller
Kürze die Fragen, welche ſich bei den Naturforſchern an dieſen Ur=
ſchlamm
knüpfen. Den Schluß des intereſſanten Vortrags bildeten
die Worte Thales in der klaſſiſchen Walpurgisnacht (Fauſt, Teil 11),
welche den Urgrund aller ſichtbaren Dinge im Waſſer ſehen, eine
Anſchauung, welche die neuere Naturwiſſenſchaft mehr und mehr
beſtätigt hat.
8t. Frankfurt, 26. Oktober. Frau Favart=Geiſtinger
hat geſtern Abend in unſerer Oper ein vollſtändig ausverkauftes
Haus erzielt. Das erſte Auftreten von Frau Geiſtinger als,Thereſe
Kronesz hatte übrigens auch bereits ein ſehr zahlreiches Publikum
angezogen. Eine angenehme Abwechſelung in den Abendunter=
haltungen
wird nächſten Monat Profeſſor Hermann - der veri=
table
Hermann - bieten, welcher ſeit faſt 40 Jahren nicht hier war
und an einigen Abenden im Saalbau auftreten wird. Der Tauſend=
künſtler
hat dieſen Sommer während ſeiner Kur in Oſtende täglich
an der Tafel die unglaublichſten Kunſtſtücke zur Unterhaltung ſeiner
Freunde ausgeführt und damit einen ſolchen Erfolg erzielt, daß er
ſein Hierherkommen verſprechen mußte, welcher Zuſage er jetzt
nachkommt.
8t. Frankfurt, 27. Oktober. Unſere erſten geſellſchaftlichen
und künſtleriſchen Kreiſe ſind ſoeben mit den Vorbereitungen zu
einem großen Wohlthätigkeitsfeſte beſchäftigt, welches am 10., 11.
und 12. November ſtattfinden ſoll. Volksbeluſtigungen aller Art,
Theater= und Konzertaufführungen, Sehenswürdigkeiten, Tanzboden,
Verkaufsbuden, Reſtaurationen ꝛc. ꝛc. werden zu finden ſein, ſo daß
ſicherlich dem Geſchmack jeden Beſuchers Rochnung getragen ſein

wird. Der Erlös des Feſtes ſoll den Ferien=Kolonien für arme
Kinder zu Gute kommen.
Das Nilſon=Konzert war gut beſucht und wieſen nur die Logen
größere Lücken auf, doch ſtieß man auch im Saale auf manches
Entrée de faveur. Frau Nilſon ſang ſo friſch und bezaubernd wie
ehedem und mußte auf ſtürmiſches Verlangen zwei Piecen zugeben.
Bingen, 25. Oktober. Nachdem der Herbſt in der vorigen
Woche begonnen, hofft man denſelben anfangs dieſer zu beenden.
In quantitativer Beziehung iſt der Ertrag gering, etwa ¼ eines
normalen Herbſtes; dagegen übertrifft die Qualität die Erwartungen
bedeutend. Die Kaufluſt iſt vor der Hand noch mäßia.
Paris. 26. Oktober. Die Steinbrüche von Chancelade bei
Veriqueux ſind eingeſtürzt. Das auf dem Hügel erbaute Dorf wurde
mit fortgeriſſen und zwei vorübergehende Perſonen getötet. Acht
Arbeiter und viele Einwohner des Dorfes ſind verſchüttet.

Aus Arth am Rigi geht der K. Z. über das Eiſenbahn=
unglück
vom 15. ein Bericht der Direktion zu, dem wir folgende
Hauptpunkte entnehmen: Die Lokomotive hatte die Zahnrad=
Triebachſe hart neben dem Zahnrad auf einer Seite
gebrochen, die Zähne der Zahnradbremſe abgeriſſen, ihre oberen,
weniger ſoliden Teile, wie Kamin, Mantel, Führerſtand=Dach abge=
ſtreift
; in ihren Hauptteilen, wie Keſſel, Cylinder, Rahmen, Geſtänge,
Laufaxen, Rädern iſt ſie ziemlich intakt geblieben. Das Geleiſe
zeigt nur an der Stelle, wo die Entgleiſung der einzelnen Fahr=
zeuge
ſtattfand, eine eigentliche Beſchädigung; auf der ganzen
darüber, zum Teil im Maximalgefälle von 20 pCt. liegenden (etwa
800 Meter langen) Strecke, welche der Zug mit ſehr großer Ge=
ſchwindigkeit
durcheilt haben muß, iſt es mit alleiniger Ausnahme
zweier, im Gefällsbruch der Waſſerſtation Kräbel abgeſchlagener
Zahnſtangen=Zähne ganz intakt. Der Oberbau der Bahn trägt
alſo keinerlei Verſchulden; er iſt nach dem einſtimmigen Urteil der
Sachverſtändigen geradezu muſterhaft. Die drei Wagen waren auf
Kulm unter ſich gekuppelt, wie ſolches der Führer Schmidig ange=
ordnet
hatte. Zwiſchen Lokomotive und Wagen beſtand keine
Kuppelung; Heizer und Bremſer Rickenbach hat auf der Station
Kulm die Kuppelkette zwiſchen Lokomotive und Wagen ausgehängt
und ſich vor dem Abfahren in der Station Staffel davon überzeugt,
daß dieſe Loskuppelung noch beſtand. Ueber eine ſpätere etwanige
Wiederzuſammenkuppelung kann nichts in Erfahrung gebracht wer=
den
. Die Heizerbremſe der Lokomotive war feſt angezogen und in
richtiger Funktion. So drängt alles auf die Vermutung hin, daß
die Luftbremſe der Lokomotive und die Führer=Handbremſe nicht
wirken konnten zufolge eines Bruches der Triebachſe ( Zahnrad=
achſe
), und in der That hat die Unterſuchung der Lokomotive durch
die Sachverſtändigen des Schweizer Eiſenbahndepartements einen
ſchlummernden Achsbruch an der Triebachſe der Lokomotive gefun=
den
, der, bisher dem Auge verborgen und unfindbar, das Ereignis
verſchuldet haben muß. Die Anordnungen für das Bremſen waren
gerade in dieſem Sommer neu verſchärft und beſonders ſtreng be=
obachtet
. So hatten die Kondukteurs die Billettkonfrolle vor Ab=
gang
des Zuges aus der Station vollſtäudig vorzunehmen, ſo daß
während der Bewegung des Zuges vom erſten Schritte desſelben
ab der Kondukteur nur noch Bremſer und ſtets die Hand am Hebel
auf ſeinem einſamen, erhabenen Sitze und das Auge auf die Bahn
gerichtet. An Wagen= und Lokomotiv=Bremſen, namentlich auch an
den Luftbremſen, hatte man begonnen weitere auf Erfahrung be=
gründete
Verbeſſerungen einzuführen. Schließlich wird bemerkt,
daß das Zugperſonal und ſämtliche Mitfahrende völlig nüchtern
waren und keinerlei Abſchiedstrunk ſtattgefunden hatte. Die Bahn
iſt jetzt elf Jahre im Betrieb und hatte niemals ein Unglück erlebt.
Die Primadonna Stahl feiert gegenwärtig in der Großen
Oper zu Rio Janeiro große Triumphe, namentlich überbieten ſich
die Mitglieder des deutſchen Beethoven=Klubs darin, ihr wahrhaft
exotiſche Ovationen darzubringen. Bei ihrem Beneſiz ereignete es
ſich, daß nebſt der ungeheuren Anzahl von Blumen und Geſchenken,
den üblichen weißen Tauben und roſafarbenen Sonnetten plötzlich
wie auf Verabredung eine große Anzahl ſchwarzer Cylinderhüte
auf die Bühne flog. Fräulein Stahl mußte als liebenswürdige
Diva natürlich auch dieſe einen nach dem andern aufheben und
ließ dieſelben nach ihrer Garderobe bringen. In den Zwiſchenakten
erſchien nun einer nach dem andern der ſämtlichen Eigentümer
dieſer Hüte, um ſie von der Künſtlerin zurückzuerbitten, wobei
ſie natürlich Gelegenheit hatten, ihr die Hand zu küſſen und
Schmeicheleien zu ſagen. Eine eigene Art, ſich bei einer Künſtlerin
einzuführen!

Tageskalender.
Samstag, 31. Oktober: Konzert des Mozart=Vereins im Saalbau.
Gemütlicher Abend des Darmſtädter Männer=Geſangvereins in
der Brauerei Ensling.
Freitag, 6. November: Generalverſammlung der Saalbau=Aktien=
Geſellſchaft im Saalbau.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.