Darmstädter Tagblatt 1885


25. September 1885

[  ][ ]

Al mementspreils
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl
Pringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtänitern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtaufſchlag.

Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Paa Kal.
ThhöſlLeuieb Eüittqutanhovthit.

Inſerat=
verden
angenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinfkr. Nr. 23.
mBeſſungen von Friebr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 96, ſowie auswürtz
von allen Annoneen=Expeditlonen.

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

Ns 187.

Freitag den 25. September.

454b

Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des unter=
zeichneten
Gerichts wurden folgende Ein=
träge
vollzogen:
Am 11. September 1885.
Die Firma,Gebrüder Homberger!
iſt erloſchen.
Am 14. September 1885.
Die Firma, J. Dexheimer &K Söhne=
zu
Darmſtadt iſt in Folge Ablebens des
Johann Conrad Dexheimer auf den Theil=
haber
Paul Dexheimer und den bisherigen
Procuriſten Otto Dexheimer, welche zur
Vertretung der Firma gleichberechtigt
ſind, übergegangen.
Am 15. September 1885.
Die Firma Marx Mayer zu
Darmſtadt iſt ſeit Oktober 1879 erloſchen.
Marx Sander zu Darmſtadt iſt ſeit
1. Juli 1885 als gleichberechtigter Theil=
haber
in die Firma A. H. Sander
Sohn' eingetreten.
Am 17. September 1885.
Anton Göbel zu Darmſtadt betreibt
ſeit 1876 unter der Firma A. Göbel=
einen
Verkauf von Wildpret, Geflügel
und Felderzeugniſſen.
Am 22. September 1885.
ſaufmann Auguſt Diefenbach, Theil=
haber
der Firma J. J. Diefenbach
zu Darmſtadt iſt verſtorben und die Firma
auf Friedrich Jacob Diefenbach ſeit 1. Ja=
nuar
1885 als Alleininhaber übergegangen.
Der Sohn des Letzteren, Jacob Diefen=
bach
, hat Procura.
Darmſtadt, den 22. September 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[9153
C. Küchler.
Bartha.

85or Nouor Salzhoring 85or
verſ. in ſchönſter Waare das Poſtfaß mit
Inhalt 35-50 Stück garantirt franc. für
3 Mark Poſtnachnahme.
6667
L. Brotzen, Greifswald a. Oſtſee.

Verſteigerung
von
WegemmämteIm.
Nächſten Samstag den 26. September, Vormittags 9 Uhr
und Nachmittags 2 Uhr anfangend,
werden in der Gartenhalle zur Boxhaut' Kirchſtraße,
eine große Partie neuer Regenmäntel und Haveloks, neueſter
Schnitt und Stoff, ſowie das Reſtlager von Zimmerteppichen
und Vorlagen
öffentlich gegen Baarzahlung verſteigert.
60
S. Aalor
W.. Amtsgerichts=Taxator.

von

Reelle billige
Preiſe.

J. G. Jacoh,

Solid gearbeitetel
Waare.

Ecke der großen Ochſengaſſe, gegenüber dem Löwenbrunnen.

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auf das Reichhaltigſte ausgeſtattet.
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ſempfehlen.
J. G. Jaeoh,
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Augstiefel
gegenüber
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für Damen u. Herren.
Knabenſchuhe.
dem Löwenbrunnen.
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gut und billig.
Auswahlſendungen ſowie Umtauſch bereitwilligſt. 0l35
574

[ ][  ][ ]

187

2164

ClCgramm.

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E. Neul Veul Veul,
Jeder Hut uur 2 Mark 50 Pfg.
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E10000 Stück.
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Ein neuer feiner ſteifer Herren=Filzhut
von M. 3.50 bis
Ein feiner Seidenhut (Cylinder)
2. 50
2. 50
Ein neuer feiner Künſtler= und Turnerhut
Ein neuer feiner Bauernhut
2. 50
2. 50
Ein neuer feiner Studentenhut
Ein neuer feiner Knockabout, blau od. braun, v. 1.50 bis 2.
2. 50
Ein neuer feiner Lodenhut (Tyroler)
Ein neuer feiner Förſterhut
2. 50
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2.

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Lager in Wien, Chemnitz, Ewickau und Nürnberg.
(9038
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Die Obigen. (9156.

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1) Sekönheilsſehler beeinträchtigen den Gebrauch nicht, ſie ſind ein Zeichen
[9157
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per Packet 17 Pf.,
weiß, per Packet 15 Pf.
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Ecke der Grafen= und Rheinſtraße 17.

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Nürnberg und Baden-Baden
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Rheinſtraße
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[H
CubaLand-Gigarren
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Virginier, Havana-Virginier.
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[ ][  ][ ]

R 187
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2165

breite Buckskins,

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hiermit beſonders aufmerkſam mache.
[9162
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Bringe hierdurch in Erinnerung, daß ich die hieſige Meſſe mit einem groß=
artigen
Lager in deutſchem, franzöſiſchem, engliſchem und Schweizer Brief=
papier
und Couverts mit jedem Namen geſtempelt, ſowie ächtem Nürnberger
Bleiſtift bezogen habe und zu noch nie dageweſenen Preiſen verkaufe.
H Bude nur in der Blechreihe. E
Hochachtungsvoll
J. Momtamdom aus Honſobalol.
Schweiz.
l9l63
Geſchäfts=Eröffnung
und Empfehlung.
Einem gehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich an hieſigem Platze
10 Schuſtergaſſe 10
eine Sohweins- und Balbsmetrgorei
errichtet habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine verehrten Abnehmer durch gute
und feine Waare auf das gewiſſenhafteſte und ſorgfältigſte zu bedienen, und
ſehe geneigtem Zuſpruch entgegen.
Hochachtungsvoll
(8987
Amt. Wriedrich Brauor,

Brieſpapier umd Comvorts.
2.
Papeterie FLORLAI.
Hiermit meinen werthen Kunden zur Nachricht, daß ich diesmal wie ſeit Jahren
mit ausgezeichnetem Briefpapier und Schreib=Utenſilien zur Meſſe eingetroffen
bin. - 100 Bogen geſtempeltes Briefpapier mit Namen von 70 Pfg. an, ſowie
ächt engl. Briefpapier von 1 Mk. per 100. Bude Schlossroihe I. Reihe.
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Aufgabe des Artikels weit
6
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Ludwigsſtr. 8. (9033
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Im Großherzogl. Hoforangerie=
garten
werden bis 29. September
Pfirſiche abgegeben, ſowie auch
Zwetſchen.
Beſſungen, den 23. Sept. 1885.
H. Voacle,
Gr. Hofgärtner. 9165
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H4
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[ ][  ][ ]

N2. 187

2166

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Geltors- ≈ Sodawasser,
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Hammann,
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Judugs- & Soluorbrunnon
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in ½ und ½ Flaſchen Gefäße.

. IIlIahh, -
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Carlsſtraße 45,
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Stückkohlon,
Husskohlon,
Pottschrot,
H

Schmuodokohlon oto.,
Tannonholn ckleingemacht).

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Elb=Caviar,
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Flundern,
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Sardellen,
Engl. Speckbückinge,
Auchovis
Ger. Lachsforellen, im Anbruch ſowie in
Gläſern.
Weber,
Fhilpp
Carlsſtraße 24. (9169

pratt's
tu0I1
1

direct bozogen,
friſche Sendung billigſt.
G. F. Folh,
Bleichſtraße. (9l7.

MICI-ETOdIkIC.
Täglich friſche Milch, ſüßen,
ſaueren und Schlagrahm, ſowie
einſte Tafelbutter, bringe in
empfehlende Erinnerung, wie bis=
her
das Geſchäft
L. Helsheimer.
WIh. Wober nachk.
Hoflieferant,
[8484
Eliſabethenſtraße 14.

G
Das Berliner Schu sen- und
CorsettenFabriklager
befindet ſich
gegenüber der Schloßbierhalle
und empfiehlt den geehrten Damen ihr
Lager in waſchechten Stoffen in den
neueſten Muſtern, in ſchwarz und farbig,
für Frauen und Kinder, desgl. Corſetten
in allen Größen und neueſter Façon.
Zu recht zahlreichem Beſuche ladet ein
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GALON
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ſchätzten
Hausfrauen empfohlen u. nimmt
Beſtellungen entgegen
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Carlshof. (9042
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Limburgor
Käs0
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ſo lange Vorrath reicht, empfiehlt
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Alle Sorten Schuhwaaren ſür Herren=,
Damen und Kinder, in Sommer= und
Winterſchuhen und guten Qualitäten
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Pfirsichblüthen Seite (8314
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Stück 40 Pf. bei C. Hammann, Caſino=
ſtraße
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[ ][  ][ ]

2167

Werdhold Dambitsch

aus Frankfurt a. M., Laden: Neue Kräme 2,
empfiehlt während der Darmstädter Messe nur allein im der grossen Eckbude
gegenüher Hrn. Metzger J. Poth nachſtehende Waaren, welche ſämmtlich zu den verzeich=
neten
jedoch feſten Preiſen am Lager zu haben ſind und iſt Niemand im Stande gleich gute
Waare zu Preiſen zu liefern wie ich ſolche verkaufe.
per Stück 50, 60,
ür Tiſche, 85 Emtr.

Wachstuch=Reſte breit, pr. Mtr. 85 Pfa.
für Küche, per Stück
Wachstuch=Reſte g0 Pfo, Mt. 1. 120.
für Waſchtiſche und
Wachstuch=Reſte gommoden, per Stück
65, 80 Pfg., Mk. 1.
für Fußböden, pr. Stück
Wachstuch=Reſte 86Pf. M. 1130170.

garan=
Aechte Gummi=Betteinlagen, tirt

waſſerdicht, per Stück 60, 75, 80 Pfg.,
Mk. 1, 1.50, 3.
per Stück 40, 50, 70,
Ledertuch=Reſte, 80 Pfg. und Mk. 1.

per Stück Mk. 1, 1.30,
Fenſter=Rouleaux 150, Mk. 2.

Ledertuch=Schürzen,
Mk. 1.35.
Lüufer=Teppichreſte,

85 Pfg., Mk. 1,

in Stubenläugen,
ganzer Reſt

Mk. 2.25, 2.80, 3.60 und 4. 75.
per Meter
7
Zimmer= und Gangläufer, 35 P.,
50, 70, 80 Pfg. und höher.
per Stück 75,. 90 Pfg.,
Bettvorlagen, M. 1, 190, 240, 3.
und Floor=Cloth=Vorlagen,
Linoleum per Stück M. 280. 330. 4.

per
Abgepaßte Sopha=Vorlagen, Stuck

(2 Meter lang)
6, 7, 8½ 10, 12, 16 Mk.

Mk. 2.90, 3.50,

Wührend der Meſſe auf keinem anderen Platz als wie ſeit vielen Jahren bekannt,
große Eckbude, gegenüber dem Herrn Metzger J. Poth.
Werthold Dambitsch aus Frankfurt a. M.

909:

Preisgekrönt:
Düsseldorf.
Madrid,
Frankſurt,
Amsterdam,
)
Graz,
P
1⁄₈
1

4H
, tion.
Antwerpen.
Vrteil der PapierZeitung vom 1. Januar 1880 ſorstes Pachorgan dieser
Branche in Deutschland: Auerst das Wesen der Krankheit auf diesem Gebiete
erkannt zu haben ist ein Verdienst, das wir unbestritten und gern dem Herrn

Soernecker (Pad vorzlglichste
AhScbreibfederr"

Anerkannt
Qualität
und
Construc-

60.

17½

rein und kräftig, per Pfd. 90 Pf.

6
M. ASTO
Bleichſtraße. (9041

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Systematisch geordnete Auswahl-Sortimente zu 30 Pf. sind in allen
Schreibvhdlg. vorrätig. Ausführliche illustr. Preisliste auf Verlangen
kostenfrei.
Man hat sich nicht entblödet, einen Theil unserer Schreibfedern in
der Form genau, aber in geringer Cualität nachaubilden, daher
achte man im eigenen Interesse genau auf den Garantiestempel
917
F. SOENNICEEN.
BEnlan E. SOEnrrchEr's VERLAG., BonV! 1Erpai6.

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tirten
ehinesischen Thee, Ernte
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2.75 und 2.50 per Pfund.
Theespitzen ½ Pfd. Mt. 125.

p. Geld.

ET Stellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Bureau
I in Dresden, Reitbahnſtraße 25. (9172

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An=u. Auskleiden von Todten.
Mühlſtr. 28, Seitenbau rechts, 1 Treppe.
575

[ ][  ][ ]

2168

7886) Ernſt=Ludwigſtr. 21 2. St.,
2 unmöblirte Zimmer zu vermiethen.

8578) Mühlſtraße 12 im erſten Stock
ein geräumiges möbl. Zimmer zu verm.
8677) Neckarſtraße 26, zunächſt der
Cavalleriekaſerne, 2 ſchön möbl. Parterre=
zimmer
zu vermiethen.
8970) Waldſtraße 7 ein möblirtes
Manſardenzimmer mit Cab. per 15. Oet.
zu vermiethen.
9049) Alexanderſtr. 15. 2. St., zwei
möbl. Zimmer für Einjährige geeignet.

EEr.rrrrAere

4 Interuationalen Ausſtellung
zu Nürnberg
1 Mark, ſowie der Darmſtädter
Pferdemarkt=Verlooſung 2 Mk.
9 ſind in der Exped. d. Bl. zu haben.
Gewinne von 20,000, 10,000,
6 4000, 3000, 2000 . Mark Werth.
4.
gührend meiner mehrwöchent=
lichen
Abweſenheit werden/
die Herren:
Dr. Küchler, Wilhelminenpl. 15,
Dr. Becker, Waldſtr. 30,
Dr. Birnbaum, Bleichſtr. 9,
die Güte haben, mich in meiner
ärztlichen Praxis zu vertreten.
Darmſtadt, 23. Septbr. 1885.
Dr. mod. Habiohl5


Prof. v. Roosslor's
Anſdolllo Ihi Mdlo 1anoll.
Frankfurt a. M., Schillerſtr. 2.
[9173
Proſp. w. d. Verl. zugeſ.

4¾

Mein reichhaltiges Lager in allen
Lupashisahn,
Sonsunmauriaien,
Poſtpapieren (beſond. billiger Caſetten
von 30 Pfg. an), Canzlei= und Con=
ceptpapieren
erlaube ich mir in empfeh=
lende
Erinnerung zu bringen. (9174
G. v. Aigner,
Buch= und Papierhandlung,
Wilhelminenſtr. 21.
Verlorem
eine goldene Vorſtecknadel mit blauem
Stein. Dem Finder eine ſehr gute Be=
(9175
lohnung bei der Expedition.

R187

Summariſche Ueberſicht
über

Einnahme und Ausgabe

der
ſtädtiſchen Hparkaſſe zu Darmſtadt pro 1884.

Einnahme. M. Pf.
1) Einlagen inel. cap.
Zinſen in 30500 Poſten 726677 02
2) Für, alte Einlage=
büchlein

10 50
254365 75
3) Kapitalzinſen
4) Zurückempfangene Ka=
pitalien

546773 55
5) Kaſſevorrath
83,665 36
6) Ausſtände aus vorderen
Jahren,
4696 06
7) Verſchied. Einnahmen
1781 25
8) Einnahme, aus dem
Sparkaſſehaus
1114 28

Ausgabe.
1) Zurückbezahlte Ein=
lagen
in 8954 Poſten
2) Zinſen:
a. baar bezahlteZinſen
b. zum Kapital ge=
ſchlagene
Zinſen
3) Ausgeliehene, Kapi=
talien

4) Verwaltungskoſten
5) Koſten der Pfennig=
ſparkaſſe
.
6) Verſchied. Ausgaben
7) Zuſchüſſe in andere
Kaſſen
8) Ausgaben für das
Sparkaſſehaus.
9) Für Mobilien.
10) Penſionen und Witt=
wengehalte

M. Pf.
1334751 15
68516 05
128,187 95
946,944 11
13,802 98
962 80
3573 77
24,000
294 10
30 56
137 32

2526,200 79

52883 M. - Pf.

2619083 79
A bſ chl u ß.
Die Geſammt=Einnahme beträgt.
2619083 M. 79 Pf.
Die Geſammt=Ausgabe beträgt
2526,200 79
Verglichen bleibt Reſt
und dieſer beſteht:
a. in Baar
86220 M. 56 Pf.
b. in Vorlagen
34 55
c. in liquidirten Ausſtänden 6627 89
Zuſammen wie oben
92883 M. - Pf.
Vermögens= und Schuldenſtand der Sparkaſſe Ende 1884.

A. Vermögensſtand.
M. Pf.
1) Kapitalvermögen
5811,861 76
2) Für noch ausſtehende
157 35
alte Einlagebüchlein
92,883
3) Kaſſevorrath

B. Schuldenſtand.
1) Einlage von 24004
M. Pf.
Einlegern, ab=
züglich
gänzlich
zurückgezahlten 2560
alſo von. 21440
Ende 1884
5623016 96
2) Aufgenommene Kapi=
talien

10285 7)

5904902 1
V e r g l e i ch u n g.
Summe des Vermögensſtandes
Summe des Schuldenſtandes
Bleibt Ueberſchuß
Der Ueberſchuß in 1883 betrug
Zu Laſten desſelben wurden bezahlt
Bleiben
Gewinn in 1884
270939
Hierzu den Werth des Sparkaſſehauſes
29627
300566
Hiervon ab Reſerbefond
281,183
Bleibt Ueberſchuß
19383
Darmſtadt, den 21. September 1885.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.

5633962 69
Pf.
M.
5,904902 11

5,633,962 69 27093] 12 258183 67 24,000 234183 67 36,755 75 43 42 42

9176

[ ][  ][ ]

R187

Repdihien-Ausstehhhs
Ernst-Ludwigsplatz Darmstadt.
Samstag den 26. September d. Js., Mittags von halb 12-1 Uhr.
Große Schlangen= zutterung.
Nur für wiſſenſchaftlich gebildetes Publikum.
Kinder haben keinen Zutritt.
Entrée zur Fütterung 1 Vk. 5o Pſg.
Da dieſe Fütterung nur zur Wiſſenſchaft dient, ſo erſuche ich den natur=
wiſſenſchaftlichen
Verein um recht zahlreichen Beſuch.
Henry Deermann
(9177
aus Hannover.

oologiſcher Garten
D
zu Frankkurt a. M.
Sonntag den 27. September 1885.
Eintrittspreis während des ganzen Tages 50 Pfg.
(Kinder 25 Pfg.)
Aquarium 20 Pig.

Nachmittags von 4 Uhr an und Abends:

GOUlbot

4

ausgeführt von der Kapelle des Gartens, unter Leitung des
Herrn Kapellmeiſters L. Reiper.

Um 5 Uhr. Gei günſtiger Witterung):
Zur Erinnerung au die allhier vor 100 Jahren ſtatt=
gehabte
erſte Luftballon=Auffahrt des Franzoſen
H. Blanchard,
293. Laftballon=Auffahrt
des Aöronauten
Herrn Carl Securſus,
in Begleitung ſeiner Frau.
Anfang der Füllung um 1 Uhr.
Mitnahme von Paſſagieren.
Auswerfen von Erinnerungs=Bildern bei der Auffahrt.

Im ſüdöſtlichen Pavillon des Geſellſchaftshauſes:
Ausſtellung
von auf Blauchard's u. A. hierſelbſt erfolgte Auffahrten bezüglichen
Doeumenton, Abbildungen, Donkmünnon und dor Fahno,
welche Blanchard bei ſeiner erſten Auffahrt mitnahm.
(Die ausgeſtellten Gegenſtäude ſind aus den Sammlungen der
Stadt und von Privaten dem Garten für dieſen Tag gütigſt über=
laſſen
worden).
Beſonderes Eintrittsgeld für die Ausſtellung wird nicht
(9178
erhoben.

Eine möblirte Wohnung
von 4 Zimmern, Küche und Zubehör per
15. October geſucht.
Offerten bietet man an 7. Fearey in
St. Goarshauſen zu richten.
[9150


Eüm Haus,

für ein Colonialwaarengeſchäft geeig=
net
, zu kaufen geſucht. Offerten nebſt
Preis unter W. F. 100 bef. die Exped.

2169

9061) Eine ſehr gewandte Modiſtin
ſucht Stellung als erſte Arbeiterin, auch
im Verkauf einer anderen größeren Branche
ſehr vertraut. Schriftliche Offerten richte
man an die Expedition unter fl. fl. 235.
9117) Mädchen mit ſehr guten Zeug=
niſſen
kann nachweiſen K. Knecht, Beſſ.
Heerdwegſtr. 20.
9180) Zwei tüchtige Herrſchafts=
köchinnen
ſuchen auf Michaeli Stelle.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. 11.
9181) Für ein wirklich gebildetes,
junges Müdchen wird eine Stelle als
Geſellſchafterin, Reiſebegleiterin oder Pfle=
gerin
bei einer kranken Dame geſucht.
Zeugniſſe u. vorzügliche Referenzen ſtehen
auf Wunſch zur Verfügung.
Näheres in der Expedition.
9182) Eine kinderl. Frau ſucht Mo=
nat
= oder Aushülfſtelle. Zu erfr. Beſſ.
Ludwigsſtraße 27.
9183) Eine perfekte Köchin, die in der
bürgerlichen wie feineren Küche erfahren,
beſte Zeugniſſe und gute Empfehlungen
aufzuweiſen hat, ſucht Stelle. Stellen=
bureau
Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.

per ſofort geſucht.
H. Lerch,
1 Ernſt=Ludwigsſtraße I.

9184) Brave Mädchen für hier und
auswärts geſucht. Knecht, Beſſ. Heerd=
wegſtraße
20.

Mehrere reinliche Mädchen
per ſofort geſucht von
[9185
Gobr. Eichborg,
Dampf=Chocolade= und Conditoreiwaaren=
fabrik
, gegenüber der Realſchule.
9186) Ein größeres Bureau ſucht
ſofort einen Bureaudiener.
Reflectanten wollen Lebenslauf mit
Zeugnißabſchriften ihrer bisherigen Stel=
lungen
unter I. P. an die Expedition
d. Bl. einſenden.

Thoilnohmerin zu Malstundon,
Perſon 1 M., geſucht. Anfragen Vor=
mittags
Roßdörferſtraße 47.
19054
Frau Bohny, Kirchſtraße 5,(0187
empfiehlt ihr Atelier f. Anfertigung einf.
wie eleg. Damengarderobe nach Pariſer
Schnitt. Geſchmackvolle Ausführung, be=
ſcheidene
Preiſe. Verkauf angepaßter u.
zur Anprobe zugereihter Taillenmuſter.

[9188
zute Falläpfel empfiehlt
B. Roth, Heerdweg 97.

[ ][  ][ ]

2170

N6 185

Gelegenheit.

Prima woissen Hlsüsser 82 Cmt. breiten Cretonne,
für Leib= und Bettwäſche ſehr geeignet, per Meter 38 Pfo., empfehle gegen
metto Cassa.
Hermamm Löb,
(9189
7 Ludwigsſtraße 7.

vas Burean Grossh. Jandes-Waisenkasse
befindet ſich von heute an im Hauſe
Steinſtraße Nr. 2, eine Treppe hoch.
Darmſtadt, den 7. September 1885.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
18510

Ein halber Sperrſitzplatz
iſt abzugeben. Wo? in der Expedition
zu erfahren.
[9190

WerschlagUussſürchtet,
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lähmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften Ner=
venzuſtänden
leidet, wolle die Broſchüre
Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung:
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt Rom. Weißmann in
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko,
beziehen.
(6886

Woog, 24. September 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 318 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 84 Uhr 1440 R.
Woog=Polizeiwache.

Todes=Anzeige.

(9190

Statt jeder beſonderen Anzeige die traurige Mit=
theilung
von dem geſtern Abend erfolgten plötzlichen
Hinſcheiden unſerer lieben Mutter und Schwiegermutter
Frau Wilhelmine Kuhlmann,
Wittwe des Großh. Oberſtlieutenants la guite.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. September 1885.
Die Beerdigung findet Samstag den 26., Vor=
mittags
9 Uhr, vom Sterbehauſe, Kiesſtraße 67, aus ſtatt.

(9191
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben, unvergeßlichen Mutter, Schwieger=
mutter
und Großmutter,
Frau Houise Wecht,
Awe. des Hberförſters,
ſowie für die reichen Blumenſpenden und allen Denen, welche
die Entſchlafene zur letzten Ruheſtätte geleiteten, ſagen wir
hiermit unſeren aufrichtigen, tiefgefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23. September 1885.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 25. September.
Deutſches Reich. Am Mittwoch nachmittag, nachdem S. M.
der Kaiſer nach Schluß der Manöver noch ſelbſt eine eingehende
Kritik gehalten und dem General v. Schachtmeyer für den guten
Zuſtand des 13. Armeekorps gedankt hatte, reiſte der Kaiſer mit
den Prinzen unter einer überaus herzlichen Verabſchiedung vom
König und den Mitgliedern der Königsfamilie nach Baden=Baden ab.
Der deutſche Kronprinz, welcher ſich nach Homburg begab, wird ſo=
dann
zu den Einzugsfeierlichkeiten nach Karlsruhe gehen, von da
auf 2 Tagen in den badiſchen Schwarzwald und ſpäter nach Ita=
lien
zum Beſuche der Kronprinzeſſin. Prinz Wilhelm von Preußen
reiſte von Stuttgart zunächſt nach München, wo er mit der Prin=
zeſſin
Wilhelm aus Salzburg zuſammentreffen wird, und von da
nach Laxenburg. Prinz Albrecht von Preußen reiſte nach Erbach
i. Rheingau und Graf Moltke nach München.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck hatte am 23. d. M. eine
längere Beſprechung mit Graf Görz=Wrisberg.
Der franzöſiſche Botſchafter Baron v. Courcel iſt am 22. abends
und der deutſche Geſandte in Athen, Baron von der Brinken, am
23. in Berlin eingetroffen.

Aus der türkiſchen Botſchaft in Berlin naheſtehenden Kreiſen
wird bekannt, daß derſelben ſowie ſämtlichen politiſchen Agenten
der Pforte im Auslande jetzt Nachrichten über die Auffaſſung der
Erhebung in Oſtrumelien zugegangen ſind. Dieſelben lauten dahin,
die türkiſche Regierung faſſe die Lage ſehr ernſt auf und ſei ent=
ſchloſſen
, mit aller Thatkraft dem Aufſtande entgegenzutreten. Ent=
halten
ſich die Mitteilungen auch der Angabe einzelner Schritte, ſo
betonen ſie doch den Willen der Pforte, die Dinge nicht über ſich
ergehen laſſen. Die Verzögerung des türkiſchen Vorgehens mag
darin ihre Begründung finden, daß man in Konſtantinopel den
etwaigen Vorſtellungen des Fürſten von Bulgarien Raum gönnen will.
Heſterreich=Angarn. Prinz Wilhelm von Preußen iſt zum Oberſten=
Inhaber des 7. Huſaren=Regiments, welches früher Prinz Friedrich
Karl von Preußen führte, ernannt worden. Der Regiments= Kom=
mandant
, Oberſt Pokorny, iſt aus Fünfkirchen hier eingetroffen, um
ſich am 25. bei Ankunft Sr. Kgl. Hoheit bei demſelben zu melden.
Der König von Griechenland iſt am 2. in Trieſt eingetroffen
und hat ſich ſofort nach Athen eingeſchifft.
Jranſtreich. Zu dem gewöhnlichen Empfange am 23. d. M. im
Miniſterium des Auswärtigen waren ſämtliche in Paris anweſende
Botſchafter und Geſandte erſchienen. Der türkiſche Vertreter war
am 23. in der deutſchen Votſchaft.
- In türkiſchen Kreiſen in
Paris wird verſichert, daß bereits türkiſche Truppen an den Grenzen
Rumeliens eingetroffen ſeien.
In Paris eingetroffene Depeſchen aus Konſtantinopel vom 22.
abends beſtätigen noch nicht die amtlichen Meldungen aus Athen,
welche den Abmarſch türkiſcher Truppen unter Mukhtar Paſcha nach
Rumelien melden.
De Brazza ſoll Gouverneur des franzöſiſchen Kongogebietes
werden.
England. Der Herzog und die Herzogin von Connauaht ſind
am 22. d. M. wieder in England eingetroffen.
Dänemarſt. Der Prinz von Wales begab ſich am Mittwoch
über Hamburg und Wien nach Peſt, um die Jagden auf der Be=
ſitzung
Kalnoky's mitzumachen; derſelbe wird am 22. Oktober der
Verwählung des Prinzen Waldemar auf Schloß Eu beiwohnen.
Außkand. DieMoskauer Zeitung vom 23. ſpricht ſich ſehr
entſchieden gegen den Fürſten Alexander und deſſen Regierung aus,
welche das bulgariſche Volk unter dem Deckmantel des angeblichen
Willens des ruſſiſchen Kaiſers zu dem jüngſten thörichten Schritte
verleitet hätten. Die ganze Angelegenheit dürfe in nichts verlaufen,
wenn die Türkei ihre Truppen einſtweilen noch nicht einrücken laſſe
und Rußland energiſch auf dem Status guo ante beſtehe.
Dem Vernehmen nach verhandeln die Miniſterien des Verkehrs
und der Finanzen über die Verſtaatlichung der Moskau=Kursker
Eiſenbahn.
Ziuſgarien. Die am 24. d. M. in Sofia zuſammengetretene
Kammer genehmigte alle Anträge des Miniſterums, ſtimmte den
getroffenen Maßregeln zu und nahm eine Adreſſe an den Kaiſer
von Rußland an, worin dieſer gebeten wird, den Eintritt ruſſiſcher
Offiziere in die bulgariſche Armee zu geſtatten. Sie genehmigte
ferner einen Kredit von fünf Millionen als eventuelle Kriegskoſten.
Am 24. war in Sofia die Nachricht verbreitet, türkiſche Trup=
pen
hätten die Grenze Oſtrumeliens überſchritten und ein rume=
liſches
Dorf beſetzt.
Aus Sofia iſt eine Deputation nach Kopenhagen abgegangen,
um die Hülfe des gegenwärtig dort befindlichen Kaiſers von Ruß=
land
nachzuſuchen. Eine aus Philippopel abgeſandte Deputation

[ ][  ][ ]

217)
Ne. 187

will bei den Großmächten die Anerkennung der Vereinigung mit
Bulgarien zu erlangen ſuchen.
Nach noch unverbürgten Mitteilungen haben am 23. d. M. die
Türken begonnen, die zerſtörte Muſtaphabrücke an der oſtrumeliſchen
Gränze wieder herzuſtellen, wobei ein Zuſammenſtoß mit der bulga=
riſchen
Miliz ſtattgefunden haben ſoll.
Aumänien. Aus Bukareſt vom 23. d. M. werden die Nach=
richten
über die rumäniſche Mobilſierung und den Abſchluß eines
Vertrages zwiſchen Rumänien, Serbien und Griechenland, um die
Annexion Mazedoniens durch Bulgarien zu verhindern, für völlig
unbegründet erklärt.
Herbien. Einer Meldung aus Belgrad vom 23. zufolge be=
zwecken
die Mobilmachung und anderweite Maßnahmen des Kabinets,
Serbien in Bereitſchaft zu ſetzen, um für die Erhaltung der durch
den Verliner Vertrag geſchaffenen Sachlage auf der Balkanhalb=
inſel
einzutreten, oder, falls es zu einer neuen Gruppierung der
Intereſſen auf dem Balkan kommt, Serbien in den Stand zu ſetzen,
die es zunächſt berührenden Intereſſen in ernſte Erwägung zu
ziehen. Der Miniſter des Auswärtigen hat in dieſem Sinne ein
Rundſchreiben an die Vertreter Serbiens im Auslande gerichtet.
Griechenkand. Einer Meldung aus Athen vom 23. zufolge,
beſchloß die Regierung, eine abwartende Stellung einzunehmen,
ordnete aber die Einberufung aller Beurlaubten des Heeres und
der Marine an. Der König wird am Sonntag zurückerwartet. Ein
am 22. abgehaltenes Meeting beauftragte eine Deputation, welche
aus dem General Bolzaris, dem Admiral Canaris und dem Profeſſor
Gennadios beſteht, dem Miniſterpräſidenten eine Adreſſe zu über=
reichen
, in welcher die Regierung aufgefordert wird, die Rechte des
Hellenismus zu wahren.
Es werden Proteſte gegen die bulgariſche Bewegung vorbereitet,
und ſind alle Maßregeln getroffen, um die Armee, wenn notwendig,
mobil zu machen.
Türkei. Infolge der Nachrichten aus Rumelien beriet am
Sonntag ein mehrſtündiger Miniſterrat unter dem Vorſitz des Sul=
tans
die Frage, ob die Pforte kraft des ihr durch organiſches
Statut zugeſprochenen Rechtes Truppen nach Rumelien entſenden
ſolle.
Die Pforte hat am 23. d. M. an ihre Vertreter bei den Groß=
mächten
ein Rundſchreiben gerichtet, worin ſie ihre Botſchafter be=
auftragt
, den Regierungen mitzuteilen, daß ſie von dem ihr nach
Artikel 16 des Berliner Friedens zuſtehendem Rechte Gebrauch
machen und Truppen in Oſtrumelien werde einrücken laſſen. Indem
die Regierungen von dieſem Entſchluß in Kenntnis geſetzt werden,
ſpricht die Pforte die Hoffnung aus, daß die Mächte ihren Einfluß
aufwenden werden, um den Fürſten von Bulgarien auf den Weg
der Pflicht zurückführen, die er in ſo ſchwerer Weiſe verkannt habe.
Der angezogene Artikel 16 lautet: Der Generalgouverneur von
Oſtrumelien hat das Recht, türkiſche Truppen herbeizurufen, ſobald
die innere oder äußere Sicherheit der Provinz bedroht iſt. Tritt
dieſer Fall ein, ſo wird die Pforte ihre Entſcheidung, ſowie die
Gründe, welche ſie rechtfertigen, den Vertretern der Mächte in Kon=
ſtantinopel
mitteilen.)
Nach Berichten aus Prisrend in Ober=Albanien haben Zuſammen=
ſtöße
zwiſchen den türkiſchen Truppen und den Albaneſen im Bezirk
Diakovoſtattgefunden. Veiſſel Paſcha, der türkiſche Truppenkomman=
dant
in Prisrend, begab ſich ſofort mit fünf Bataillonen Infanterie
nach dem Schauplatz der Feindſeligkeiten.
9ſtindien. Ein Telegramm aus Kalkutta vom 23. d. meldet,
daß drei vollſtändig ausgerüſtete mit Martini=Henry=Gewehren ver=
ſehene
afghaniſche Regimenter von Kabul nach Herat abgegangen ſind.
Vereinigke Otaaten. Das Urteil des einflußreichſten Teiles der
amerikaniſchen Preſſe ſtand ſchon beim Beginn des ſpaniſchen
Zwiſchenfalles entſchieden auf ſeiten Deutſchlands. Dieſe Stimmung
hat bisher noch in dem Maße zugenommen, als die wilden Auf=
tritte
in Madrid und die aus Europa angelangten Nachrichten
keinen Zweifel mehr darüber zuließen, daß die revolutionäre Be=
wegung
und die ins Spiel gebrachten fremden Einflüſſe auf anderes
als einfach die Behauptung der Karolinen abzielten.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 25. September.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts
ſchreiber=Aſpiranten J. A. Carnier aus Seligenſtadt zum Gerichts
ſchreiber bei dem Amtsgericht Laubach ernannt.
- Ihre Großh. Hoheiten die Prinzeſſinnen Jrene und Alix
haben nebſt JJ. H5. den Prinzeſſinnen Victoria und Louiſe
von Schleswig=Holſtein am Mittwoch Jagdſchloß Wolfsgarten ver=
laſſen
, um im Neuen Palais hierſelbſt Aufenthalt zu nehmen.
Militärdienſtnachrichten. v. Wulffen, Oberſt be=
auftragt
mit der Führung der 49. Inf.=Brig. (. Großh. Heſſ.). unter
Ernennung zum Kommandeur der Brigade zum Generalmajor be=
fördert
; Becker, Hauptmann und Kompagniechef vom 1. Großh.
Inf.=Rgt. Nr. 115, in das 4. Poſenſche Inf=Rgt. Nr. 59. Papſt
v. Ohain, Hauptmann la guite des 6. Weſtfäl. Inf.=Rats. Nr.
55 und Lehrer bei der Kriegsſchule in Erfurt, als Komp=Chef in

das 1. Großh. Inf=Rgt. Nr. 115; Graf zu Solms=Laubach,
Sek.=Lt. vom Leib=Kür.=Rgt. Nr. 1, in das Regiment der Gardes
du Corps - verſetzt; Graf Vitzthum v. Eckſtaedt, Sek=Lt. vom
4. Garde=Gren.=Rgt. Königin, zur Dienſtleiſtung bei dem 2. Großh.
Drag.=Rgt. Nr. 24 vom 1. November c. ab auf ein Jahr komman=
diert
; v. Oven, Vort.=Fähnr. vom 1. Großh. Inf=Rgt. Nr. 115,
v. Pander, Frhr. v. Autenried, Port.=Fähnrs. vom 2. Großh.
Inf.=Rgt. Nr. 116, Böhme, Siebert, Weſternacher, Pennrich,
Vort.=Fähurs. vom 4. Großh. Inf=Rgt. Nr. 118. Frhr. v. Mün=
ſter
, Port.=Fähnr. vom 1. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 23, v. Loeſl,
Frhr. Gleichen gen. v. Rußwurm, Port.=Fähnrs. vom 2. Großh.
Drag.=Rgt. Nr. 24 - zu Sekondelieutenants befördert; v. Merckel,
Major vom 1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115, zum Bataillions= Komman=
deur
ernannt; Mangold, Hauptmann, bisher Komp.=Chef von
demſ. Rgt., zum überzähligen Major, Mickel, Pr.=Lt. von demſ.
Rgt., zum Hauptmann und Komp.=Chef. v. Bothmer l., Sek.=Lt.
von demſ. Rgt., zum Pr.=Lt. - befördert; v. Grolman, Sek.=
Lt. vom 2. Großh. Drag.=Reg. Nr. 24, deſſen zum 1. Oktober er.
verfügtes Kommando als Inſp.=Offiz. zur Kriegsſchule in Anclam
aufgehoben: v. Hülſt, Port.=Fähnr. vom Großh. Feld=Art.=Rgt.
Nr. 25, zum außeretatsmäßigen Sek=Lt. befördert, Leydhecker.
Hauptmann vom Großh. Feld=Art.=Rgt. Nr. 25, kommandiert als
Adjutant der General=Inſpektion der Artillerie, unter Stellung ä
la suite des Naſſau. Feld=Art.=Rgts. Nr. 27 und unter Beförderung
zum Major vorläufig ohne Patent, zum Adjutant der General= In=
ſpektion
der Artillerie ernannt; Bock v. Wülfingen, Frhr. v.
Richthofen, Frhr. v. Rotsmann, Peterſen außeretatsmäßige
Sekondelieutenants vom Großh. Feld=Art.=Reg. Nr. 25, zu Artillerie=
Offizieren ernannt; Schmitz, Vize=Wachtmeiſter vom 1. Bat. ( Gel=
dern
) 4. Weſtfäl. Landw.=Rgts. Nr. 17. zum Sek.=Lt. der Reſ.
des 2. Großherzoglichen Dragoner=Regiments Nr. 24 befördert;
Waldſchmidt, Vizewachtmeiſter vom Reſerve=Landwehr=Bataillon
(Frankfurt a. M.) Nr. 80 zum Sek.=Lt. des 1. Großh. Drag.=Regts.
Nr. 23, Schürmann, Vizewachtmeiſter von demſ. Bat., zum Sek=
Lt. der Reſ. des 2. Großh. Drag.=Regts. Nr. 24 - befördert;
Stoll, Vizewachtmeiſter vom 2. Vat. ſriedberg) 1. Großh. Landw=
Regts. Nr. 115. zum Sek.=Lt. der Reſ. des Schleswig=Holſtein.
Ulanen=Rgts. Nr. 15, Schaich, Sek.=Lt. von der Landw.=Iuf. des
1. Bat. (Mainz) 4. Großh. Landw.=Regts. Nr. 118,. zum Pr.=Lt.
befördert: v. Beyer, Major vom 1. Großh. Iuf.=Regt. Nr. 115.
als Oberſtlieutenant mit Penſion und der Uniform des Königs=
Gren.=Regts. (2. Weſtpreuß.) Nr. 7. Boldt, Pr.=Lt. vom 2. Großh.
Drag.=Regt. Nr. 24, mit Penſion, Siber, Hauptmann und Kom=
pagnie
=Chef vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117 mit Penſion - der
Abſchied bewilligt.
O Schwurgericht. Geſtern Mittag gelangte die Verhand=
lung
gegen den Holzſchneider Jakob Wilhelm aus Falkengeſäß wegen
Körperverletzung mit tötlichem Erfolg zum Schluß und zwar wurde
der von Rechtsanwalt Reuling verteidigte Angeklagte mit Rückſicht
auf die immerhin eigentümliche Sachlage, welche die Annahme
einer vorliegenden Notwehr geſtattete, freigeſprochen. Hiermit ſchloß
die kurze diesmalige Seſſion.
Am Dienstag mittag iſt Hofmaler Joſeph Hartmann
auf dem Beſſunger Friedhofe, unter zahlreicher Beteiligung ſeiner
Verehrer und Freunde zur letzten Ruhe beſtattet worden. Hartmann
war eine Zierde der hieſigen Künſtlerſchaft und ein Ehrenmann in
des Wortes voller Bedeutung. Erfüllt und beglückt von der Kunſt,
war es ihm bis zum Abend ſeines Lebens vergönnt, mit unge=
ſchwächter
geiſtiger Kraft ſeinen Beruf zu erfüllen. Seine Leiſtungen
als Vortraitmaler fanden in allen Kreiſen Bewunderung und Aner=
kennung
, ſo daß ſein Ruf weit über die Grenzen unſerer Stadt und
unſeres engeren Vaterlandes ſich ausdehnte. Seine Vortraits zeich=
neten
ſich durch verſtändnisvolle Auffaſſung, naturwahre Farben=
gebung
, und vor Allem durch treffende Aehnlichkeit aus. Ein ein=
facher
, ſchlichter Sinn und ein liebenswürdiges Weſen haben ihn
als Menſchen geziert und ihm Freunde erworben. Der Kunſtverein,
in deſſen Ausſchuß er eine lange Reihe von Jabren angehörte, hat
durch ſeinen Präſidenten auf ſeinem Grabhügel einen Lorbeerkranz
niederlegen laſſen, als ein Symbol der Anerkennung des Verdienſtes,
welches ſich der Verſtorbene durch ſeine ächt künſtleriſchen Werke er=
worben
hat, zugleich aber auch als ein Zeichen der Verehrung der=
jenigen
ſeiner Freunde, welche mit ihm ſich die Förderung der Kunſt
und des Sinnes für dieſelbe in unſerer Stadt zum Ziele geſetzt
haben. Einer fachkundigen Feder bleibt es überlaſſen über das
Leben und Wirken des hochbegnadigten Künſtlers näher zu berichten.
Sein Andenken wird in ſeinen Werken über das Grab hinaus fort=
leben
, und bei allen, die das Glück hatten, ihm näher zu ſtehen, in
Ehren bleiben.
Die diesjährige ordentliche Verſammlung der Anwalts=
kammer
findet am Samstag den 3. Oktober, vormittags 12 Uhr,
im Sitzungsſaal der 1. Civilkammer des Juſtizgebäudes zu Gießen
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Gegenſtände: 1) Er=
ſtattung
des Jahresberichts des Vorſtandes über ſeine Thätigkeit.
2) Die Prüfung und Abnahme der ſeitens des Vorſtandes zu legen=
den
Rechnung. 3) Die Bewilligung der Mittel zur Beſtreitung des
für die gemeinſchaftlichen Angelegenheiten erforderlichen Aufwandes

[ ][  ]

2172
B.
und die Beſtimmung des Beitrags der Mitglieder auf Grund eines
Voranſchlags. 4) Die Wahl von zwei Reviſoren und deren Stell=
vertretern
zur Prüfung der Jahresrechnung. 5) Erſatzwahl für die
ausgeſchiedenen bezw. ausſcheidenden Mitglieder des Vorſtandes:
Dr. Muhl, Buchner, Dr. Gutfleiſch, Dr. Levita, Petri. Die auf
die Beratungsgegenſtände ſich beziehenden Akten ſind vom 30. d. M.
an zur Einſicht der Mitglieder während der üblichen Geſchäftsſtun=
den
im Vorſtandslokal (Juſtizgebäude zu Darmſtadt, Anwaltszim=
mer
Nr. 18) aufgelegt.
D. 8.)
O Die am Mittwoch ſtattgehabte erſte Verſammlung des
Vereins zur Förderung gemeinnütziger Zwecke war nur
ſchwach beſucht, weshalb man ſich damit begnügte den einſtweiligen
Bericht des Vorſitzenden, Bankdirektors Bernhardt, über die bis=
herige
Thätigkeit des Ausſchuſſes entgegenzunehmen und darüber
zu debattieren, wie das Intereſſe an dem Verein, der es erſt auf 99
Mitglieder gebracht, gehoben werden könne. Der Ausſchuß hat
einſtweilen Schritte gethan, um geeignete Kräfte zu veranlaſſen im
Intereſſe der Stadt ſchriftſtelleriſch thätig zu ſein, ſodann mit einer
Würzburger Verlagshandlung ein Abkommen über Herausgabe
eines billigen und doch erſchöpfenden Führers durch Darmſtadt
getroffen, ſich mit dem Verſchönerungsverein wegen Aufſtel=
lung
von Ruhebänken u. ſ. w. ins Benehmen geſetzt, endlich auch
unter Mitwirkung der Volksbank ein proviſoriſches Auskunftsbureau
für Fremde etabliert. Andererſeits ſind die Beſtrebungen, wenigſtens
für die Sommermonate Sonntag nachmittags einen wohlfeilen
Omnibusdienſt nach den Hirſchköpfen, dem Böllenfallthor und
dem botaniſchen Garten zu organiſieren, um den Beſuch unſerer
herrlichen Waldungen zu erleichtern, an der beharrlichen Weigerung
des hieſigen Droſchkenkutſchervereins geſcheitert.
Nach lebhafter
Debatte, in der mehrfach die Intervention des Vereins zur Be=
ſchaffung
wohlfeiler Lebensmittel, insbeſondere durch Ermäßigung
des Oktrois als eine erſte Aufgabe bezeichnet wurde, beſchloß man
dieſe Frage, ſowie weitere Vorlage über Mietverhältniſſe und Re=
form
unſeres Drotſchkenweſens auf die Tagesordnung einer größeren
Verſammlung zu ſetzen und betonte noch ausdrücklich die Aufgabe auch
bei der ſtädtiſchen Verwaltung auf Einführung verſchiedener den
Fremdenzuzug begünſtigender Verbeſſerungen anregend zu wirken,
wozu freilich der Verein wieder das Intereſſe des Publikums bedarf.
Der am letzten Dienstag abgehaltene Viehmarkt war mit
2 Pferden, 2 Ochſen, 283 Kühen und Rindern, ſowie 91 Kälbern
befahren. Der nächſte Markt wird Dienstag den 6. Oktober ſtatt=
finden
.
In der Reptilien=Ausſtellung auf dem Ernſt= Ludwigs=
platz
findet morgen Mittag von halb 12 bis 1 Uhr die Fütterung
der großen Rieſenſchlangen ſtatt, was von großem Intereſſe ſein
dürfte, da eine derartige Fütterung nur alle 2 Monate einmal vor=
genommen
und den größeren Reptilien jedesmal ein lebender Hammel
vorgeſetzt wird.
2 Mittwoch Nachmittag legte ſich ein Bäckergeſelle von hier
auf dem Infanterie=Exercierplatz an der Waldliſiere nieder und
ſchlief ein. Bei ſeinem Erwachen war ihm ſeine Taſchenuhr nebſt
Kette im Wert von 45 Mk. entwendet worden. Der am Diens=
tag
in der Frankfurterſtraße überfahrene Landwirt Hahn aus Ar=
heilgen
iſt am Mittwoch Nachmittag im Hoſpital dahier an den er=
haltenen
Verletzungen geſtorben.
Mainz, 24. September. Der ehemalige Notariatsgehilfe
Kinsberger, über deſſen derzeitigen Aufenthalt bis jetzt jede Spur
fehlte, ſoll laut einer dieſer Tage hier eingetroffenen Nachricht aus
Newhork daſelbſt in Begleitung ſeiner Frau geſehen worden ſein.
Dem hieſigen Staatsanwalt iſt entſprechende Anzeige hiervon ge=
macht
worden und bleibt es nun abzuwarten, ob amtlicherſeits
Schritte zur Auslieferung des Betrügers, der ſo viele Familien ins
Elend gebracht, gethan werden können.
Etwa hundert Aus wanderer aus der heſſiſchen und bayeri=
ſchen
Pfalz paſſierten geſtern Vormittag auf der Durchreiſe unſere
Stadt.
Frankfurt, 22. September. Ein hieſiger Banquier ſchenkte
der Gouvernante ſeiner Kinder im vergangenen Jahre als Ge=
burtstagsgeſchenk
ein Loos im Werte von einigen zwanzig
Mark. In der letzten Ziehung kam das betreffende Loos mit
16 000 Fres. heraus.
Frankfurt, 23. September. Unſer Zoologiſcher Garten
verdankt der Güte Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von
Heſſen ein Paar junger Wölfe, ein Geſchenk, das um ſo größeren
Wert hat, als Wölfe in dem neuen Garten noch nicht vertreten
waren. Es war dies um ſo bedauerlicher, da es ſovielen Beſuchern
nicht möglich war das einzige große Raubtier kennen zu lernen,
welches jetzt noch einzelne Gebirge Deutſchlands bewohnt, früher
aber über das ganze Land verbreitet war. Glücklicherweiſe ſind die
Wölfe mit wenigen Ausnahmen über die Grenzen hinausgedrängt
und kein Zoologiſcher Garten iſt wohl in der Lage einen in Deutſch=
land
gefangenen Wolf aufzuweiſen. So ſtammen die hieſigen aus
Bulgarien; es ſind muntere Tiere, von der Größe eines ſchwachen
Hühnerhundes, die hier einen Platßz neben den Schweinen gefunden

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haben. Außer den Wölfen nehmen noch eine ganze Anzahl anderer
Thiere, die von Herrn Dr. Wunderlich auf der Tierauktion, in
Antwerpen gekauft ſind und erſt ſeit einigen Tagen den Garten be=
wohnen
, die Aufmerkſamkeit in Anſpruch. Im Affenhaus iſt es
eine niedliche Meerkatze mit weißem Schnurrbart. Faſt möchte man
meinen es wäre ihr jemand mit einem in Oelfarbe getauchten Pinſel
übers Maul gefahren, ſo ſehr hebt ſich die Zeichnung der Oberlippe
von dem übrigen Geſichte ab. Im Vogelhauſe fielen uns ein paar
Kragentauben von den Nicobaren und ein paar indiſche Erztauben
durch den prächtigen Metallglanz auf. Ferner einige Stärlinge
durch ihre lebhaften Farben, wie der Orangekopftrupial, der Gilb=
ſtärling
und die Soldatenſtärlinge, alles ſüdamerikaniſche Vögel.
Reizend iſt es auch den zahlreichen Webervögeln bei ihrer Arbeit
zuzuſehen. Sie haben ſchon eine ganze Reihe kunſtvoller Neſter
gebaut, ſcheinen aber nicht eher Ruhe zu haben, als bis alles
Material aufgebraucht iſt. Auch im Aquarium ſind in der letzten
Zeit zahlreiche Sendungen angekommen, alle Becken ſind wieder be=
lebt
von munter ſchwimmenden Fiſchen, unter denen ſich einige
Exemplare von Lippfiſchen befinden, die durch ihre Farbenpracht
das Auge eines jeden Beſchauers erfreuen. Die Actinienbecken ſind
mit den verſchiedenſten Roſen und Nelken beſetzt und auch das
Mittelmeerbecken, gleich links am Eingang, weiſt augenblicklich eine
intereſſante Bevölkerung auf. Hier ſtrecken Röhrenwürmer ihre
zarten Tentakeln aus, dort angelt eine Muſchel oder eine Koralle
nach Beute; Seeigel bewegen ſich langſam vor der Scheibe her und
kleine Seeſterne kriechen an derſelben empor und zeigen ſo deutlich
die Art ihrer Bewegung. Auch zahlreiche Seepferdchen ſind wieder
angelangt und ſchmücken das in dem Becken ſtehende Bäumchen in
bizarrer Weiſe. Leider iſt die Ausdauer dieſer Mittelmeertiere eine
ſehr geringe, wie es denn überhaupt mit großen Mühen und Koſten
verbunden iſt, immer Leben im Aquarium zu erhalten.
Oſthofen, 20. September. Dieſe Woche wurden am Bahn=
hofe
hier 170 der Feſtungsbehörde Mainz zugehörende junge Brief=
tauben
aufgelaſſen. Dieſelben ſind beſtimmt, zwiſchen Mainz und
Straßburg zu verkehren, auf welcher Strecke ſie deshalb immer von
Etappe zu Etappe fliegen gelaſſen werden, um ſo allmälig den
ganzen Weg ſicher kennen und zurücklegen zu können. Aeltere be=
reits
angelegte Tauben ſollen die Strecke von Straßburg nach Mainz
n der unglaublich kurzen Zeit von 2½ Stunden zurücklegen.
Berlin, 23. September. Damen= und Rauchkupees. Laut
Anordnung des Herrn Miniſters der öffentlichen Arbeiten ſollen
auf der Strecke Berlin=Potsdam=Wildpark demnächſt wieder Damen=
kupees
und zwar je eins zweiter und dritter Klaſſe auch in den
Lokalzügen reſerviert werden. Als beſondere Neuerung ſollen ſodann ver=
ſuchsweiſe
auf derſelben Strecke Raucherkupees eingeführt werden
und zwar ebenfalls je eins zweiter und dritter Klaſſe. In den
übrigen Kupees ſoll das Rauchen nur unter Zuſtimmung aller Mit=
reiſenden
geſtattet ſein. Die erſtere Anordnung wird zweifellos mit
großer Freude, die letztere immerhin je nach den Gewohnheiten der
einzelnen mit verſchiedenen Empfindungen aufgenommen werden.
Wir unſererſeits geben der Hoffnung Ausdruck, daß die letztere Ver=
fügung
recht bald auch auf anderen Strecken zur Einführung kom=
men
möchte.
Stockholm, 24. Septbr. Als Chriſtine Nilsſon geſtern nach
einem Konzert vom Balkon des Grandhotels Lieder ſang, ſammel=
ten
ſich 30000 bis 40000 Menſchen an. Beim Auseinandergehen
entſtand ein großes Gedränge; ſoweit bisher ermittelt, ſind 18 Per=
ſonen
getötet, viele verwundet worden.

Dem tapferen ſpauiſchen General Salamanca in
Madrid iſt außer dem bereits erwähnten ledernen Orden, aus Ber=
lin
eine Schachtel deutſcher Bleiſoldaten, nebſt einem höflichen
Schreiben zugegangen. Ein Ehrenſäbel aus Blech ſoll gleich=
falls
unterwegs ſein.
Eine hübſche Schilderung des Verhaltens der Madri=
der
Polizei bei dem Angriffe auf die deutſche Geſandtſchaft gibt
das ſpaniſche Blatt El Imperial:. Dasſelbe ſchreibt: Herr Cano=
vas
del Caſtillo beklagte ſich beim Miniſter des Innern, Villaverde,
und dieſer antwortete:Mein Präſident, ich habe keine Schuld, ich
habe alle nötigen Weiſungen betreffs der Verteidigung der Ge=
andtſchaft
gegeben. Wenn der Gouverneur ſie nicht erfüllt hat, ſo
hat er die Verantwortung.: Der Gouverneur antwortete dem Herrn
Villaverde: Mich trifft nicht die geringſte Schuld, denn ich habe
die genaueſten Weiſungen dem Oberſten Olivier gegeben. Der
Oberſt Olivier antwortete dem Gouverneur, daß er die wirkſamſten
Mittel anordnete und einen Kapitän mit der Verteidigung der Ge=
ſandtſchaft
beauftragt war. Der Kapitän gibt dem Oberſten an,
daß er die ihm zur Verfügung geſtellten Poliziſten vor die Geſandt=
ſchaft
poſtiert habe, daher ſei der einzige Schuldige derjenige Poli=
ziſt
, der in der Nähe des Wappens ſtand. Der Poliziſt ſchließlich
antwortete ſeinem Kapitäu: Was iſt denn ſolch Wappen wert?
Vielleicht vier Duros Mein Kapitän, regen Sie ſich nicht auf, ich
werde ſie bezahlen.:

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.