Darmstädter Tagblatt 1885


08. September 1885

[  ][ ]

148.
Jahrgang.

Ak mementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. mnd.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſlämtern Beſtellungen enz=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtaufſchlag

Irag= und Anzeigeblatt.)
Inſerut=
werden
angenommen= uDermſtadt
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition. RheinſE. Nr. 23.
mBeſſungen von Friedr. Albe
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwürt
VrctrIEs Rrttgattunhsoiatt. in an unnuncnanznz

Amtliches Organ
für die Vekannkmachungen des Großh. Breigamis, des Großh. Volizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Dienstag den 8. September.
1365.
8 174.

Gefunden: 1 großer Hohlſchlüſſel. 1 kleiner dito. 1 großer Schlüſſel. 1 desgl. 1 meſſingener Drücker, viereckig.
1 meſſingenes Schild mit Nr. 35. 1 Handtuch gez. 1 Schirmchen (am Stande ſtehen geblieben). 1 ſchwarze Schürze mit
Spitzen. 1 ſchwarzledernes Portemonnaie, enthaltend 1 Mk. 12 Pfg. ꝛc. 1 weißes Taſchentuch mit abgeblaßtem rothem
Nande gez. 1 Kringen. 1 brauner Strohhut. 1 Taſchenmeſſer mit 2 Klingen und ſchwarzer Schaale.
Verloren: 1 ſilbernes Kettchen mit Kapſel in Herzform. 1 kleiner Siegelring.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel. Entflogen:1 Schwarzkopf. 1 Kanarienvogel, geſchäckt. Zugelaufen: 1 Hündchen
mit Marke 1758. Entlaufen: 1 junger brauner Spitzhund. 1 kleiner ſchwarzer langhaariger Spitzhund. 1 ſchwarzer
Seidenpudel, an der Bruſt und an dem Vorderbein etwas weiß.
Darmſtadt, den 3. September 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Zu publiciren iſt aus dem Regierungsblatt Nr. 23:
Bekanntmachung, die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen
Gebrauch von Sprengſtoffen betreffend.
Betreffend: Den Rundgang der Wieſenvorſtände im Juli 1885.
Darmſtadt, am 2. September 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, welche mit der Einſendung der Protokolle über den Rundgang der Wieſenvorſtände vom Juli
l. J3s. noch im Rückſtande ſind, werden hieran mit Friſt von 8 Tagen erinnert.
18458
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtig hat dem Vorſtande des Gewerbehallevereins in Darmſtadt
die Erlaubniß zur Abhaltung einer Verlooſung von Induſtrie=Gegenſtänden im Monat Dezember d. J. unter der Bedingung
ertheilt, daß höchſtens 12000 Looſe 1 Mk. ausgegeben werden.
Der Vertrieb der Looſe innerhalb des ganzen Großherzogthums iſt geſtattet.
Darmſtadt, am 2. September 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
18459
B e k a n n t m a ch u n g.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat der Deutſchen Rück= und Mitverſicherungs=Geſellſchaft in
Berlin die Erlaubniß zum Geſchäftsbetriebe im Großherzogthum Heſſen auf Widerruf ertheilt.
Darmſtadt, den 2. September 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(8460
B e k a n n t m a ch u n g.
Der Fournierhändler Heinrich Berdux in Darmſtadt beabſichtigt auf ſeinem an der Kreuzung zwiſchen dem Gries=
heimer
Weg und dem Stirnweg, Gemarkung Darmſtadt, gelegenen Grundſtück einen Dampfkeſſel zu errichten.
Etwaige Einwendungen gegen die projectirte Anlage, deren Pläne ꝛc., auf unſerem Büreau zur Einſicht der Iutereſſenten
aufliegen, ſind bei Meidung ſpäterer Nichtberückſichtigung binnen acht Tagen, vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung au ge=
rechnet
, bei uns vorzubringen.
Darmſtadt, den 5. September 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[846)

532

[ ][  ][ ]

200=

R 174

B e k a n n t m a ch u n g.
Auf Grund der 88 11 des Reichsgeſetzes vom 21. Oktober 1878 gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Social=
demokratie
ſind die nachſtehend aufgeführten Schriften verboten worden:
1) laut Bekanntmachung der Königl. Kreishauptmannſchaft zu Dresden vom 22. Auguſt l. J3. die Rummern 9 und 10
der periodiſchen, in ezechiſcher Sprache erſcheinenden Proletaͤrl, Organ Sadikalnich Socialiſtu Ceskych, New=York, 25. Cer=
vence
und 2. Sepna 1885;
2) laut Bekanntmachung der Königl. Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern zu Ansbach vom 25. Auguſt
l. J3., die bei Wörlein &m; Cie. in Nürnberg erſchienene Broſchüre: Demagogie und Socialdemokratie=, verfaßt von Karl
Frohme, Reichtagsabgeordneter.
Darmſtadt, den 3. September 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
68462
B e k a n n t m a ch u n g
Unter Bezugnahme auf 8 21 der für die Gemeinde Beſſungen von uns erlaſſenen Abfuhrordnung beſtimmen wir,
daß dieſelbe am
10. September d. Js.
in Kraft zu treten und in den betreffenden Ortstheilen die nächtliche Entleerung, ſowie die Entleerung auf andere als geruch=
loſe
Weiſe vermittelſt des pneumatiſchen Apparats, von dieſem Tage an aufzuhören hat.
In Gemäßheit des 8 1 finden die Vorſchriften der Abfuhrordnung zunächſt Anwendung:
1) auf ſämmtliche Hofraithen in folgenden Straßen: Annaſtraße, Eichbergſtraße, Eſchollbrückerſtraße,
Grüner Weg, Heidelbergerſtraße, Heinrichſtraße, Herdwegſtraße, Hermannſtraße, Karlsſtraße, Martinſtraße,
Nieder=Ramſtädterſtraße, Roßdorferſtraße, Rückertſtraße, Stadt=Alle, Steinackerſtraße, Wilhelmſtraße, Wilhel=
minenſtraße
, Wittmannſiraße;
2) auf nachfolgende, einzelne Hofraithen, iu welchen Gruben vorhanden ſind, bezw. Landwirthſchaft nicht betrieben
wird: Kirchſtraße: Nr. 2. 5, 11, 15, 25, 28. 33, 34, 37. 47. 48 und 62; Seeſtraße: Nr. 3 und 5; Holzſtraße: Nr. 2,
8, 11, 12, 12a und 16; Schulſtraße: Nr. 1, 5, 6, 7. 10, 16, 19, 24, 29, 47. 49, 51, 53, 55, 59 und 62; Ludwigs=
ſtraße
: Nr. 4, 9, 33, 40, 44, 50 und 84; Weinbergſtraße: Nr. 32 und 43; Fabrikſtraße: Nr. 13 und 15.
Die Gemeindeverwaltung betreibt die Abfuhr in eigener Regie und hat einen Abfuhrdienſt bereits organiſirt. In
Folge deſſen werden diejenigen Hausbeſitzer, welche ſich durch ſchriftliche Erklärung dieſer gemeinheitlichen Einrichtung be=
züglich
ihrer Hofraithen unterſtellen, nach 8 19 der Abfuhrordnung von den in 8 8, 13, 14, 15 und 16 ihnen auferlegten
Verpflichtungen befreit. Den Hausbeſitzern wird in der Kürze die Anfrage zugehen, ob ſie ſich dem erwähnten Abfuhrdienſte
anſchließen wollen und können wir denſelben nur eine zuſagende Antwort empfehlen.
Darmſtadt, den 3. September 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(8338
Haas.

Edictalladung.
Nachverzeichnete auf die beigefügten
Namen im Grundbuche der Gemarkung
Pfungſtadt eingetragenen Liegenſchaften:
1) Jacob Weidner III. und Frau geb.
Crößmann von Pfungſtadt: Flur 1
Nr. 493, Fl. 1 Nr. 494, Fl. VI
Nr. 275, Fl. 23 Nr. 272, Fl. 23
Nr. 273, Fl. 64 Nr. 386;
3) Jacob Weidner II. von Pfungſtadt:
Flur 23 Nr. 635 ſollen veräußert
werden, ohne daß das Eigenthum,
bezw. die Bezahlung des Kaufpreiſes
urkundlich nachgewieſen werden kann.
E3 ergeht daher die Aufforderung,
Eigenthums= oder ſonſtige dingliche An=
ſprüche
an die bezeichneten Immobilien/
um ſo gewiſſer binnen
vier Wochen
bei dem unterzeichneten Gericht geltend/
zu machen und zu begründen als ſonſt
die vorliegenden Veräußerungsverträge
beſtätigt werden und der Eintrag der Er=
werbtitel
- nach Löſchung der beſtehenden
Beſchränkungen in das Mutationsver=
zeichniß
verfügt werden wird.
Darmſtadt, den 1. September 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I
(846:
v. Diemar.
Malzan.

Bekanntmachung.

Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß vom nächſten
Mittwoch den 9. September d. Js. an
die von uns aufgeſtellte urliſte derjenigen Perſonen, welche zu dem Amte eines
Schöffen oder Geſchworenen berufen werden können, eine Woche lang ſoährend der
gewöhnlichen Geſchäftsſtunden auf unſerem Büreau offen liegt.
In der angegebenen Zeit kann Jedermann die Liſte einſehen und gegen die
Richtigkeit oder Vollſtändigkeit derſelben ſchriftlich oder durch bei uns abzugebendes
Protokoll Einſprache erheben.
Darmſtadt, den 5. September 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8464
Ohly.
Das Schulgeld pro M. Quartal 1885
für die Vorſchüler des Gymnaſiums wird nächſten Mittwoch den 9. und
Montag den 14. September 1885, Nachmittags von 2- 4 Uhr, im Muſik=
ſaal
des Gymmaſiums, Zimmer Nr. VII, ebener Erde im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 8. September 1885.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
(8465
Grummetgrasverfleigerung.
Mittwoch den 9. d. M. läßt Unterzeichneter 11 Morgen Gras loosweiſe
verſteigern. Zuſammenkunft auf der Kreuzung der Beck= und Soderſtraße, Mittags
2½ Uhr.
G. Jacobi.
[8466

[ ][  ][ ]

Bekanntmachung.
Die Grummetgras=Ernte von der
Wieſe hinter dem Friedhof und den Wie=
ſen
im Soder, ſowie die zweite Schur
von dem Kleeſtück am Eingang des Fried=
hofs
ſoll
Freitag den 1. d. Mts., Nachmit=
tags
5 Uhr,
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Steigliebhaber wollen ſich zu genannter
Zeit an dem neuerrichteten Steigthurm
der Feuerwehr (nächſt der Beck= und
Darmſtraße) einfinden.
Darmſtadt, den 5. September 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[8467
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Grummetgrasverſteigerung von
den ſtädtiſchen Pallaswieſen iſt genehmigt
und können die Abfuhrſcheine bei der
Stadtkaſſe empfangen werden.
Darmſtadt, den 5. September 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (8468
Submiſſion.
Montag den 14. d. Mts., Vormit=
tags
10 Uhr,
ſollen 100 Centner Kornſtroh für die
hieſige Gemeinde unter den auf dem Bür=
germeiſterei
=Büreau dahier offen gelegten
Bedingungen ſubmiſſionsweiſe vergeben
werden.
Roßdorf, den 4. September 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
(8469

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Darmſtadt, 5. September 1885.
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[ ][  ][ ]

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[ ][  ][ ]

2

52

9

1.

2
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102
p
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5
9½
11
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102
ſp. bis
eubach.
ige.
magen.

5)

N.
Wir beehren uns ergebeuſt anzuzeigen, daß die
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10
1)
RAr-A ASIm AAURA UEURAUA TTAISAI1
in ſchönſter Auswahl eingetroffen ſind.
4oDe
H. EEUUN
WGöNS0,
[8483
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E
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L. Weigold; in Biblis bei Jac. Franck, in Dioburg bei II. Ostheimer
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Bieberau bei G. J. Ruths I.; in Gross-Gorau bei Th. Kuhn, Jac.
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Schleicher und bei J. G. Wolſk Erben; in Gross-Umstadt bei C. Lin-
a
. Main
denborn Apoth.; in Gross-Limmern bei Mart. Brücher; in Hoppon-
Caesar Fuchs & Cie.,
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bei A. Loos jr.; in Lamperthoim bei Apoth. Feldhoſen; in
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Langon bei Beck & Steingoetter; in Longfold i. 0. bei P. Lehmann
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Sohn; in Lorsch bei G. Goccking Wwe.; in Michelstadt bei J. C.
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B. Breitwieser und bei Chr. Stromberger; in Pfungstadt bei Chr.
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Loy II.; in Roinhoim bei Joh. Schmidt.
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Frauco Station Darmſtadt.
533

201

[ ][  ][ ]

2006

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Zimmer mit Balkon, per Ende dieſes Jah=
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2 Zimmer, Küche, Bodenraum u. Keller,
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8209) Schloßgraben 15 der 1. Stock
ſofort zu vermiethen. Näheres bei R.= A.
Dr. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55.
8375) Promenadeſtr. 76 Beletage
mit Balkon, 4 Zimmern, 2 Bodenkam=
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[7642
bei der Expedition.

M
4

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7948) Beſſ. Heidelbergerſtraße 17
Zimmer und Cabinet, möblirt, zu verm.
7994) Mühlſtraße 8,. 1 Stiege h.,
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8030) Caſerneſtraße 64 ein gul
möblirtes Zimmer für einen ſoliden Herrn
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8296) Ecke des Marienplatzes und
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8133) Soderſtr. 5, 1. Stock, ein gut
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8212) Hochſtraße 30 ein ſchön möbl.
Zimmer, auf Wunſch mit Kabinet, ſofort.
8419) Ecke d. Hügel= u. Zimmer=
ſtraße
1 (nahe der Dragoner Kaſerne)
1 auch 2 fein möblirte Zimmer, Beletage,
per 1. October zu vermiethen.
8488) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer per 1. October zu vermiethen
Zu erfragen parterre.
8489) Rheinſtr. 33 ſind zwei möbl.
Zimmer zu vermiethen.
8490) Ecke der Hügel= u. Zimmer=
ſtraße
1 parterre iſt ein freundliches
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8491) Ludwigsſtraße 16 Seitenbau
ein möblirtes Zimmer.

11 Gold und Silber,
ntiquitsten
Ier Arten,
18 Figuren und Gofässe in
Porzellan, Metall eto.,
uch Spitzen & alte Fächer,
1t0 Möbel, geschnitzt od. ein-
gologt
.
Hndere Joglich ordonkliche
Gegenständo.
Alles wird zu höchsten Prei-
[6359
sen angokauft bei
L. Simon, Hirchstr. 8.
E Bestellungen erbitte per Post.

Owei halbe Parquet-Logen-
WVorderplätze, ſind Trauer halber
für die ganze Saiſon abzugeben.
[7745
Näheres in der Expedition.

Während meiner ungefähr 4-6 =
chentlichen
Abweſenheit werden die Herren:
Dr. Buxmann, Heinrichſtr. 73,
Dr. Birnbaum, Bleichſtr. 9,
Dr. Draudt, Frankfurterſtr. 18,
Dr. Fuchs, Sandſtr. 16,

Dr. Stimmel, Neckarſtr.
mich zu vertreten die Güte haben.

Dr. Laulmann.

verügsrodtenkleider
in weiß, in einfacher und hochfeiner Aus=
ſtattung
, und zwar: für Herren u. Frauen
von M. 2.50 an, für Kinder von M.
an. Große Auswahl.
[7664
L. Bender, Wionorsstr. 57.

8 Ein tüchtiger Kaufmann,
der im In= und Ausland gereiſt hat,
Sprachkenntuiſſe beſitzt, und über
grösgeres Capital verfügt, wünſcht
ſich entweder an einem nachweisbar lucra=
tiven
Geſchäft thätig zu betheiligen
oder ein ſolches käuflich zu übernehmen.
Etablirung mit einem Fachmann nicht
ausgeſchloſſen.
Gefl. Offerten unter Chiffre C. 5962
an Rudolf flosse, Frankfurt a. M.

Domeisten entevringenau=

Nervenlelden
fehlerhatter
Bluteireulation. Radienle und dauernde
Heilung, auch in veraltet. Fällen. Einzi
dastehende, ärztl. gel.,Regoneratſons-Kur."
Anw. Lostontrei unter A. h. X. Serlin S. 59.

Andels

oborseersches
Gulvor

iſt nicht das gewöhnliche Inſekten=
pulver
, auch nicht mit anderen nach=
geahmten
überſeeiſchen Pulvern zu
verwechſeln, ſondern es iſt eine erprobte
Specialität zur vollſtändigen Ausrot=
tung
aller ſchädlichen und läſtigen
Inſekten; ein Verſuch damit wird Jeder=
mann
von deſſen unübertroffener Wirk=
ſamkeit
überzeugen. In Büchſen von
40 Pf. an in Darmſtadt nur allein zu
haben bei Carl Watzinger. (4630

E
p. Blasenkrankheitons
H
ſowie Geſchlechtskr., Schwächungen,
Impotenz ꝛc. ſelbſt in den verzw. Fällen,
heilt ſicher. Proſp. gratis. F. C. Bauor.
Specialarzt, Baſel=Binningen (Schweiz),
GeneralDepot
für Heſſen=Darmſtadt wird von einer
auswärtigen Fabrik zum Vertriebe eines
ganz neuen Conſumartikels ohne
Concurrenz ffür Landleute und Fuhr=
werksbeſitzer
) eine geeignete, leiſtungs=
fähige
Firma geſucht.
Offerten sub F. J. 312 an Haasen-
8toin & Vogler, Magdeburg. (8492

[ ][  ][ ]

ft.
ang

ge

dt.

5

535)
545
72

915
135
Zio=
35
55
54)
8.
920
101
92½

821
957
1015
1145
1250)
236)
24½
455
6t5,
86

1010
118¾
115

S5.
2)
824
1018
1145
195:
24)
24¼
457
651
810
101
113
115

igen.

R174
Darmſtädter
Gerbſt=Pferde= und Tohlen=Mark!
am 12., 13. und 14. October 1885
mit Verlooſung und Prämiirung auf dem Viehmarktplatz nüchſt den Bahn=
höfen
, zu welchen der Verein die geehrten Herren Züchter, Verkäufer und Käufer
freundlichſt einladet.
Muſterung und Prämiirung von Pferden und Fohlen am 12. October
Vormittags 9 Uhr, Prämienvertheilung Nachmittags 3 Uhr, wozu namhafte
Geldpreiſe und Diplome vorgeſehen ſind.
Die Verlooſung findet ſtatt am 14. October, Nachmittags 4 Uhr, im
Ausſtellungsgebäude.
Zur Ausgabe kommen 20,000 Looſe, per Stück 2 Mark.
Gewinne: 1 eleganter Wagen, Zweiſpänner, mit zwei Pferden und
completem Geſchirr im Werthe von ca. 6000 M., 1 Reitpferd mit Sattel
und Zaum im Werthe von ca. 2000 M., 1 Stuhlwagen mit einem Pferde
und Geſchirr im Werthe von ca. 1700 M. 16 Pferde oder Fohlen im
Geſammtwerthe von 10,000 M., 315 andere Gewinne im Geſammtwerthe
von 4300 M.
Den Vertrieb der Looſe haben wir dem Herrn J. F. Chnacker
in Darmſtadt im alleinigen Generaldebit übergeben.
Der Darmstädter Prerdemarkt-Verein.

Schuhwaaren=Lager
von
Wrſiedrich Soeder,
3 Marktplatz 3.
Um vor Beginn der Herbſt= und Winter=Saiſon mein großes Lager
solider, dauerhakter Schuhwaaren
etwas zu räumen, halte ich bei meinen billigen Preiſen einen 14tägigen Verkau
ſämmtlicher Artikel mit 10 pCt. Rabatt und verfehle ich nicht meine verehrlichen
Abnehmer auf dieſe günſtige Gelegenheit aufmerkſam zu machen.
Hochachtungsvoll
D
Friedrich Soeder.
8

Lungen= und Haſsſiranken,
5
Schwindſüchtigen und Aſthma=Leidenden zur Anzeige,
daß die Pflanze Homerianai für Deutſchland allein echt bei dem unterzeichneten,
notariell beſtellten General=Depoſitär erhältlich iſt. Proſpecte überſendet koſtenfrei
über dieſe Pflanze
Ernst Weidemann, Liebenburg am Harz.
) einer werthen Kundſchaft die Anzeige, daß mein Geſchäfl
nächsten vonnerstag und Freilag,
(8494
=0 L 10. und 11. d. M., geschlossen iſt.
EaAUGi -UtU-

Unterrichtskurſus
des Stenogruphennereins.
Der Stenographenverein dahier eröffnet Mitte Oktober ſeinen diesjährigen
Unterrichtskurſus in Gabelsberger Stenographie. Den Unterricht ertheilt Herr
Reallehrer Kaßlick an wöchentlich 2 Abenden während des Winterſemeſters im ſeit=
herigen
Vereinsübungslokal (Mittelſchule, hinter der Stadtkirche, 3. Stock.
Das Unterrichtshonorar beträgt für die ganze Dauer des Kurſus 10 Mark,
welche in einer der erſten Uebungsſtunden durch den Vereinsrechner erhoben werden.
Anmeldungen werden entgegengenommen von Herrn Kaßlick, Roßdörferſtr. 17,
ſowie von den Herren Emil Reuter, Ecke der Schul= und Kirchſtraße, Buchhändler
Säng, Kirchſtr. 20, Buchhändler Waitz, Ernſt=Ludwigsſtr. 19.
[7964
Der Vorſtand des Gabelsberger Stenographenvereins.

2007
G
8267) Eine Kammerjungfer mit
guten Zeugniſſen ſucht Stelle. Offerten
unter M. 121 an die Expedition.
8432) Eine ältere, zuverl. alleinſteh.
Frau ſucht Stelle als Köchin od. Haus=
hälterin
in einem kleineren Haushalt.
Näheres Marktſtr. 6.
8434) Für ein ſechzehnjähriges Müdchen
wird eine Stelle als Stütze der Hausfrau
geſucht. Es wird weniger auf Gehalt,
als erziehlichen Einfluß der Hausfrau
geſehen. Gefl. Offerten unter A. L. 17
an die Exped. d. Bl. erbeten.
8495) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
oder Aushülfſtelle. Langgaſſe 31,
parterre.
8496) Ein junger Mann ſucht Stelle
als Hausburſche. Landwehrſtraße 31.

15

7908) Tücht. Mädchen erh. ſtets ſehr
gute St. L. Knecht, Beſſ. Heerdwegſt. 20.
8497) Auf Michaeli oder früher wird
zu 2 Damen ein ehrliches, ſolides, rein=
liches
Mädchen zu allen häuslichen Ar=
beiten
geſucht. Caſinoſtr. 30, 2 Tr. h.
8498) Zur Aushülfe für leichte Ar=
beit
ein ordentliches Mädchen den Tag
über geſucht. Steinſtr. 6, 1. Etage.
8500) Ein Hausmädchen zur Aus=
hülfe
von jetzt bis Michaeli geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.
8501) Ein gebild. anſtändiges Mäd=
chen
zur Stütze der Hausfrau in eine
feinere Reſtauration geſucht.
Näheres im Verlag.
8268) Ein ſolides Mädchen, welches
ſelbſtſtändig kochen kann u. ſich theilweiſe
Hausarbeiten unterzieht, auf Michaeli nach
auswärts geſucht. Gute Zeugniſſe erfor=
derlich
. Näheres in der Expedition.
8301) Eine ältere Dame ſucht auf
Michaelis ein Mädchen geſetzten Alters,
das kochen kann und in allen Arbeiten
erfahren iſt. Hügelſtraße 43.
Gesucht.
Ein braves, tüchtiges Mädchen,
welches bürgerlich kochen kann, ſowie alle
häuslichen Arbeiten übernimmt, wird gegen
hohen Lohn geſucht.
Caſinoſtraße 12 im Laden.
[8435
Maschinensohlosser
und Sohlosssr
auf Blecharbeit geſucht von
Bock & Rosonbaum

in Darmſtadt. 18503

[ ][  ][ ]

2008

M 174

Hierdurch erlaube mir ergebenſt anzuzeigen, daß ich, nachdem ich mich von meinem Geſchäfts=
theilhaber
getrennt habe, dahier wieder ein
Hanufactur. & HodevaarenGeschäſt
unter meiner ſeitherigen Firma
Ghehm Lamy.

eröffnet habe und bitte das mir ſeither geſchenkte Vertrauen auch auf mein neues Unternehmen über=
tragen
zu wollen.
Zämmtliche Aeuhriten der Saiſon
ſind bereits eingetroffen und dürfte es im Intereſſe der Damen ſein, ſich mein reichhaltiges Sortiment
anzuſehen, da ich durch Auswahl und Preiswürdigkeit der Waaren in der Lage bin, allen
Anſprüchen genügen zu können.
Cöstumes, Mämtel ete,
liefere nach Maaß unter Garantie für guten Sitz und elegaute Ausführung.

RAEIA Hadt.

Pe Mein Geſchäftslokal befindet ſich Ecke der Wilhelminenstrasse und
Louisenplatz im Schmidt'ſchen Hauſe.
[8349

2ne
141.
A

W

14.
E

8323) Auf Michaelis geſucht ein bra=
ves
tüchtiges Müdchen, welches kochen
und alle häuslichen Arbeiten verrichten
kann. Vorzeigung von guten Zeugniſſen
iſt bedingt. Näheres Hermannſtraße 5
im Laden.

Ein militärtreier Hann
ſetwa 25 bis 30 Jahre alt). wird als
Haus=Diener
geſucht. Geſundheit und kräftiger Körper=
bau
ſind Vorbedingung. - Schriftliche
Offerten mit Angabe der früheren und
gegenwärtigen Beſchäftigung ſind bei der
Expedition d. Bl. unter Chiffre T. H.
abzugeben.
[8331
8 50 tüchtige Schroinor,
beſonders Polirer, auf einfache Akkord=
Maſſenartikel geſucht. Lohnende dau=
ernde
Stellung. Eintritt nur ſofort.
Offert. unter Chiffre S. L. a. d. Exped.
Ein tüchtiger Schloſſer
kann ſofort eintreten bei
8233
Heinr. Möſer.

Zum 1. Glober
w. in freier Lage e. Wohnung v. 6 bis
7 Ziminer, Küche, Zubehör u. gr. Gar=
ten
- a. liebſten Beſſunger Wilhelminen=
ſtraße
- geſucht.
Offerten mit Preiangabe unter v. I.
in der Expedition niederlegen.
[(8504
6
WJohnender Verdienst. G.
In allen Städten werden Agonten
geſucht für den Verkauf von rohem und
gebranntem Kaffe an Private. 18505
Offerten mit Referenzen an die Expe=
dition
d. Bl. unter D. L. B. erbeten.

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erhalten ſolide Firmen. Näheres gub
V. H. 36 an Haasonstoin & Voglor,
Berlin 8WV.
[8502

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akademiſch gebildeten Fräulein, geger
mäßiges Honorar erfolgreich ertheilt.
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ſtunden
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½11 bis 31 Uhr. Promenadeſtr. 16.
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2
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(8507
Obere Eliſabethenſtraße 14.

23
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Eigene Caffes-Rösteret.
7.10 Prtg. pr. Pfd. billig or als von Hamburg,
Bremen oder Emmerich bezogen.
3
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8
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5

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(8508
Samenhandlung
Gn gros
wird ein tüchtiger mit der Branche erfah=
rener
Comptoirist, ſelbſtſtändiger Ar=
beiter
, gewandter Correſpondent mit Sprach=
kenntniſſen
unter günſtigen Bedingungen
zum ſofortigen Eintritte zu engagiren ge=
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an Rndoit Mosso, Frankfurt aM.
Ein leorer Möbelmagents
geht am 17. September nach Mainz.
Möbeltransport=Geſchäft von
V. Müller, Dieburgerſtr. 56.

Copk
d01Un dd81 10101
in der Nähe der Heidelbergerſtraße oder
Kaſerne dauernd zu miethen geſucht.
Untere Hügelſtraße 75.
[7972

[ ][  ][ ]

KI7.
Das Burcau Grossh. Jandes aisenkasso
befindet ſich von heute an im Hauſe
Steinſtraße Nr. 1, eine Treppe hoch.
Darmſtadt, den 7. September 1885.
Großherzogliche Landes=Waiſenkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
18510
Unter hohem Protektorat Sr. Gr. Hoheit des Prinzen Alexander
von Heſſen und bei Rhein.
Am
AEaUGUS I TGARUAS

Der Unterricht für das Winter=Halbjahr beginnt am 12. Oktober.
Lehrfächer: Klavierſpiel, Violinſpiel, Violoncellſpiel, Harmonielehre,
Compoſitiouslehre und ſämmtliche Orcheſter=Inſtrumente.
Anmeldungen können bei dem unterzeichneten Direktor bis zum 26. d. Mts.
mit Ausnahme von Sonnlagen - täglich zu jeder Zeit ſtattfinden; während
der Ferienzeit vom 27. September bis zum 12. October nur Vormittags bis 12 Uhr.
Proſpekte gratis bei Herrn Thies und in der Anſtalt, Eliſabethenſtraße 36.
Ph. Schmſitt. 61

5
8=

(8512
m 10., 11. und 12. September bleibt mein Geſchäft
Feierlage hallber gesoblossen.
Bodenheimer.

Geſchäftseröffnung und Empfehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unterm Heutigen in meiner Wohnung
Gardiſtenſtraße 1 den Verkauf von Veberrheiner Weinen eröffnet
habe. Ich empfehle außer einem Ingelheimer Nothwein, per Flaſche M. 1.
einen vorzüglichen Weißwein zu 50, 70 und 90 Pfg. die Flaſche und bitte um
geneigtes Wohlwollen.
Hochachtungsvoll
Heleme Vemuleth,
Gardiſtenſtraße I.
(836
Feiertagshalber
iſt mein Geſchäft nächſten Donnerstag und Freitag geſchloſſen.
28
J. Bruohield, Holzhandlung.

In dem neu hergerichteten Hauſe Schloßgraben 15 ſind die
Restaurationsräume
an einen ſolventen tüchtigen Reſtaurateur ſofort zu vermiethen. Näheres zu erfragen
bei Rechtsanwalt Dr. Kleinſchmidt, Hügelſtraße 55.
[8217

1000
der
Internationalen Ausſtellung
zu Nürnberg
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
Gewinne von 20,000, 10,000,
4000, 3000, 2000 ꝛc. Mark Werth. heile mit u. ohne Wiſſen
1TUIISllohb des Leidenden durch mein
altbewährtes Mittel u. ſende gerichtl. ge=
prüfte
u. eidlich erhärtete Zeugniſſe gratis
zu. Droquiſt A. Vollmann, Berlin N.,
[7489
Keſſelſtraße 38. (Ps wird auf dem Kapellplatz, oder in
E, der Nähe desſelben, für eine einzelne
Dame ein größeres oder 2 kleinere Zimmer
ohne Möbel zu miethen geſucht. Offerten zu
richten: Kapellplatz 14, 3. Stock. (8445 Zwei halbe Sperrſitzplätze
abzugeben. Näheres Expedition. (175 8305) Eine gewandte Büglerin em=
pfiehlt
ſich und nimmt noch einige Kunden
in u. außer dem Hauſe an Schwanenſtr. 17.

G

2009
n der Eichbergſtraße kann unentgeldlich
2) Gartengrund abgeholt werd. (8307

(heilnehmer an einem Vorbereitungs=
L Curſus für Eiſenbahn=Expeditoren
geſucht. Näh. i. d. Exped. d. Bl. (8454
Sie dehte kehme
heute abend!
(8514
Paßts2

Woog, 7. September 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 313 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1440 R.
Woog=Polizeiwache.

Hchiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Donau;, Kapitän Ringk
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
23. Auguſt von Bremen und am 25. Auguſt
von Southampton abgegangen war, iſt am 3.
September wohlbehalten in New=York ange
kommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag. 8. September.
5. Vorſtellung in d. 1. Abonnementsabtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Neu einſtudiert:
Zerletzte Brieſ.
Luſtſpiel in 3 Akten nach dem Franzöſiſchen
des Sardou.
Perſonen:
Prosper von Block
Herr Steude.
Herr Werner.
Titus von Vanhove
Clariſſe, deſſen Frau
Fräulein Ethel.
Marthe von Cruſolles
Frau Kläger.
Suſanne von Bric
Thirion, Naturforſcher
Herr Butterweck.
Colomba, deſſen Frau
Fräulein Berl.
Paul von Temple
Herr Hacker.
Buſſonier, Rentier,
Herr Knispel.
FrguSolange,Haushälterin Frau Eppert.
Suſanne. Fräul. Cramer vom kaiſ
Deutſchen Hoftheater in St. Petersburg.
Anfang = Uhr. Ende halb 10 Uhr.

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Shnagoge).
Am Renjahrsfeſte.
Mittwoch den 9. September am Vorabend
des Feſtes. Gottesdienſt: Anfang Abends um
6 Uhr 15 Min.
Predigt zum Schluſſe des Weltjahres 5645
um 6 Uhr 25 Min.
Donnerstag den 10. und Freitag den 11. Sep=
tember
an den Tagen des Feſtes, Gottesdienſt:
Anfang Morgens um 6 Uhr 45 Min.
Donnerstag Predigt um 8 Uhr 15 Min.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Donnerstag am zweiten Abend des Feſtes
Gottesdienſt=Anfang Abends um 7 Uhr5 Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
sr. Religionsgeſellſchaft.
Rausch-Augehonoh.
Donnerstag, 10. Sept.: Vorabends Uhr 10 Min.
Morgens 6 Uhr.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Abends 7 Uhr 10 Min.
Freitag den 11. Sept.: Morgens 6 Uhr.
Nachm. 5 Uhr 45 Min.
Samstag den 12. Sept. Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr 30 Min.
Sabbathausgang 7 Uhr 5 Min.
Wochengottesdienſtv. Sonntag den 13. Sept. an:
Morgens 5 Uhr.
Nachm. 5 Uhr 80 Min.
534

[ ][  ][ ]

2010

R 174

[8515

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hierdurch die
traurige Nachricht, daß unſere innigſt geliebte Tochter,
Schweſter, Schwägerin, Nichte und Couſine
Henrictte Whilippi,
geb. Gerschlauor,
geſtern Mittag um 5 Uhr plötzlich in Folge eines Hirn=
chlages
im 42. Lebensjahre ſauft dem Herrn entſchla=
fen
iſt.
Um ſtilles Beileid bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 7. September 1885.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag den 8. September,
Nachmittags 5 Uhr.

(8516
Lodes--nzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit die traurige
Mittheilung, daß unſere unvergeßliche Gattin, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Friederike Schreiner,
geb. Wallo,
heute Morgen ¼6 Uhr nach langem ſchweren Leiden
ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Schreiner.
Karoline Kramer, geb. Walle.
Ernſt Kramer.
Friederike Kramer.
Beſſungen und Darmſtadt, den 6. Sept. 1885.
Die Beerdigung findet Dienstag den 8. September 1885.
Nachmittags 4 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhofe ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. September.
Deulſches Reich. S. M. der Kaiſer iſt am Samstag abend von
den Manövern bei Pritzwalk wohlbehalten nach Verlin zurückgekehrt.
Der Kronprinz hat ſich nach Potsdam begeben.
Dem Bundesrat iſt die Vorlage wegen der Bildung einer Be=
rufsgenoſſenſchaft
der im Eiſenbahnbetriebe beſchäftigten Perſonen
zugegangen.
Die Nordd. Allg. Zeitung' ſchreibt: Die Auftritte in Madrid
erheiſchen eine Genugthuung für das Herabreißen und Beſchimpfen
des deutſchen Geſandtſchaftswappens. Sogern man auch in Deutſch=
land
anerkennt, daß sdie Stellung des Königs Alfons eine ſehr
ſchwierige iſt und ſo ſehr man beſtrebt iſt, die aufgeregten ſpaniſchen
Maſſen auf den einzig fruchtbaren Weg der diplomatiſchen Verhand=
lungen
zu leiten, ſelbſt unter Verzichtleiſtung auf ſonſt übliche Förm=
lichkeiten
, ſo wenig kann gleichwohl Deutſchland ſich gefallen laſſen,
daß ſeine nationale Ehre im Auslande, wenn auch nur äußerlich,
außer Achtung gebracht wurde. Die Urheber der geſtrigen Straßen=
ſcenen
zu beſtrafen, kann und wird übrigens der ſpaniſchen Regie=
rung
nicht ſchwer werden, und ſo wird an dieſem Punkte die von
Deutſchland vorgeſchlagene friedliche Verſtändigung ſicher nicht ſcheitern.
Was man aber hier noch immer vermißt, das iſt eine klare Kund=
gebung
der ſpauiſchen Regierung an die aufgeregte Bevölkerung,
daß die ſchwebende Frage nach Recht und Gerechtigkeit entſchieden
werden ſolle. Die Beſetzung der Iuſel Pab iſt. beiläufig bemerkt,
durch S. M. Kanonenboot Hyäue; erfolgt und ſteht in vollem
Einklaug mit den durch die letzte Berliner Konferenz anerkannten
völkerrechtlichen Grundſätzen. Es wird ſich jetzt zeigen, inwieweit
König Alfons Herr ſeines Landes iſt. Hat Spanien den Mut, die
Karolinen ohne Prüfung der Rechtsfrage Deutſchland abnehmen zu
wollen, ſo mag König Alfons die Kortes berufen und den Krieg
beſchließen laſſen. Stehen die Vertreter des Landes erſt vor der
ernſthaften Entſcheidung, ſo werden ſie wohl auch Vernunſtsgründen
zugänglich werden und es wird ſich klar herausſtellen, daß das

Miniſterium Canovas durch Gewährenlaſſen und vielleicht Begünſtigen
der Umtriebe gegen Deutſchland niemand genutzt hat, als den Fein=
den
des Königs und der Monarchie überhaupt.
Die Errichtung eines deutſchen Konſulats in Paris iſt beſchloſſene
Sache. Die Ernennung des erſten Konſuls, eines Beamten, der
bisher der Juſtizverwaltung angehörte, ſteht allernächſt bevor.
Die Kommiſſion für Ausarbeitung eines bürgerlichen Geſetz=
buches
hat ihre regelmäßigen Sitzungen wieder aufgenommen; ſie
hofft die Geſamtarbeiten binnen zwei Jahren zum Abſchluß zu bringen.
Dem in der Sitzung der internationalen Telegraphen=Konferenz
vom 3. September in letzter Leſung gefaßten Beſchluß der Annahme
des einheitlichen Tarifſyſtems für Europa iſt inzwiſchen auch Schwe=
den
, welches ſich das Protokoll offen gehalten hatte, definitiv beige=
treten
, ſo daß die vertragsmäßig notwendige Einſtimmigkeit nun=
mehr
erzielt iſt. Von den außereuropäiſchen Staaten erklärten
Japan und Braſilien ihre Bereitwilligkert, unter gewiſſen Beding=
ungen
eine Ermäßigung ihrer Telegraphentarife um 25 pCt. ein=
treten
zu laſſen. Die definitiven Erklärungen der Kabelgeſellſchaften
für den großen oceaniſchen Verkehr dagegen ſtehen im weſentlichen
immer noch aus.
Das am 5. d. Mts. ſtattgehabte Bankett der Berliner Kauf=
mannſchaft
zu Ehren der internationalen Telegraphenkonferenz ver=
lief
in überaus glänzender Weiſe.
Aus den Beſchlüſſen der Katholiken=Verſammlung in Münſter
iſt hervorzuheben, daß den deutſchen katholiſchen Zeitungsverlegern
die Gründung eines eigenen telegraphiſchen Bureaus anempfohlen
wurde, das mit den katholiſchen Bureaux anderer Länder zu ver=
binden
ſei.
Die intereſſanten Manöver der deutſchen Flotte bei Wilhelms=
haven
, bei denen die Torpedoboote eine hervorragende Rolle ſpielen,
nehmen ihren Fortgang und legen in markanter Weiſe Zeugnis da=
von
ab, wie kräftig ſich unſere verhältnismäßig noch ſo junge Kriegs=
marine
in jeder Beziehung weiterentwickelt.
Jranſtreich. Miniſterpräſident Freyeinet iſt in Mont=ſous=
Vaudrey eingetroffen, wo Präſident Grevy ſich gegenwärtig auf=
hält
. Nach ſeiner Rückkehr nach Varis wird er Beſprechungen mit
den franzöſiſchen Botſchaftern in London, Verlin, Wien und Rom
halten, die auf Urlaub ſind und nach dieſen Beratungen auf ihre
Poſten zurückkehren werden. Die Verhandlungen über den Han=
delsvertrag
zwiſchen Frankreich und China werden erſt im November
in Peking beginnen.
Ein Telegramm vom 5. d. M. meldet: General Courey iſt aus
Quin=Hon nach Hüe zurückgekehrt. In der Provinz Quin=Hon ſind
erhebliche Unruhen ausgebrochen. Eine große Anzahl Chriſten ſind
niedergemetzelt, mehrere Dörfer wurden eingeäſchert. General Prud=
home
iſt beauftragt, die Ordnung wiederherzuſtellen und beſetzte des
halb die Citadelle. Es ſind energiſche Maßregeln getroffen worden.
Thuong iſt aus der Regierung entfernt worden.
DasPetit Journal bringt folgende Mitteilung: Der Kriegs=
miniſter
iſt benachrichtigt worden, daß infolge einer ſchuldvollen
Indiskretion: der große Generalſtab der italieniſchen Armee ſich
im Beſitz des vom Hauptmann Krebs erfundenen Syſtems des
Dampfwellbaums für das Anſchwellen und die Fortſchaffung unſerer
Ballons befindet. Der Italiener machte Verſuche mit einem dem
unſeren vollſtändig ähnlichen Ballon.
Die Pariſer Zeitungen bezeichnen eine Einigung Deutſchlands
und Spaniens als wünſchenswert, glauben aber vorausſehen zu
ſollen, daß die Sache ſchwierig ſei. Das Journal des Debats:
betrachtet die ſpaniſche Regierung als vor die Alternative eines
diplomatiſchen Bruches oder einer inneren Kriſis geſtellt.
Der Temps bringt nachſtehende ſehr wahrſcheinlich klingende
Mitteilung aus Madrid: Aus guter Quelle wird verſichert, daß
das Madrider Kabinet die Annahme der Schiedsrichter unter der
Bedingung anzunehmen einwillige, daß Deutſchland vorher die Ver=
pflichtung
übernehme, den status guo zu achten, nämlich zu keiner
neuen Beſezung pendente lite zu ſchreiten und ſeine Flagge dort
abzunehmen, wo ſie vorzeitig aufgehißt worden war. Sodann be=
ſtehe
Herr Cauovas auf Herſtellung eines Einverſtändniſſes über
die Perſon des Schiedsrichters, bevor man zum Schiedsgericht ſeine
Zuflucht nehme, und er werde die Feſtſtellung des zu befolgenden
Verfahrens, dem zu leiſtenden Beweiſe und der zu vernehmenden
Zeugniſſe verlangen.
Engkand. Nach einer Meldung aus London vom 5. d. M. hat
England die ruſſiſchen Vorſchläge bezüglich des Zulſikarpaſſes an
genommen und weitere Propoſitionen behufs Herbeiführung einer
Stabilität in Centralaſien gemacht.
Bei den Verhandlungen Drummond Wolffs in Konſtantinopel
ſoll es ſich vornehmlich um die Reorganiſation der egyptiſchen
Armee handeln.
An Vord des von Barcelona in Cardiff angekommenen Dam=
pfers
Craindan; ſtarb am 1. abends ein Arbeiter innerhalb neun
Stunden an der Cholera. Die Unterſuchung ergab aſiatiſche Cho=
lera
. Die Leiche wurde ins Meer verſenkt. Der Dampfer wurde
nach der Quarantäne gebracht und desinfiziert, die Schiffsmann=
ſchaft
bei der ärztlichen Viſitation für geſund befunden.
Ueber den Stand der afghaniſchen Grenzfrage hat ſich dieſer

[ ][  ][ ]

2011

N. 174

Tage der Staatsſekretär für Indien, Lord Churchill, in einer zu
Sheffield gehaltenen Rede höchſt befriedigt ausgeſprochen. Nach
ſeinem Dafürhalten ſteht der eigentlichen Grenzabſteckung und ſomit
der Herſtellung einer gewiſſen Beſtändigkeit in dem engliſch= ruſſi=
ſchen
Einvernehmen in Centralaſien nicht das Geringſte mehr im
WegesHoffentlichſthun die kommenden Ereigniſſe dieſer optimiſtiſchen
Auffaſſung der Dinge an der afghaniſch=turkmeniſchen Grenze keinen
Abbruch.
Dänemarſt. Das ruſſiſche Kaiſerpaar iſt mit dem Großfürſten
Thronfolger und den übrigen Kindern am Samstag in Kopenhagen
eingetroffen.
Spanien. Ein am 4. September abends in Madrid einge=
troffenes
offizielles Telegramm von den Philippinen meldete die
Ankunft des Dampfers San Quintin; daſelbſt, welcher von der
Inſel Pap (Karolinengruppe) kam und die Nachricht überbrachte,
daß der DampferManila am 24. Auguſt abends die Beſetzung
der Inſel vorbereitete, als ein deutſches Kanonenbot eintraf, abends
7 Uhr des genannten Tages Mannſchaften ausſchiffte, die deutſche
Flagge aufhißte und die Inſel namens des Deutſchen Reiches be=
ſetzte
. Angeſichts dieſer Thatſachen legten die Kommandanten der
ſpaniſchen Kriegsſchiffe Proteſt ein.
Auf die Nachricht von der Aufhiſſung der deutſchen Flagge auf
der Inſel Pap wurde die deutſche Geſandtſchaft in Madrid ange=
griffen
, die Fenſter eingeworfen und das Wappen zerſtört. Die
Polizei war zu ſchwach; dieſelbe mußte einen Gefangenen wieder
herausgeben. Der Offizier, welcher den Gefangenen freiließ, wurde
ſeines Amtes entſest. Gegen Morgen war der Tumult vorüber;
es wurden verſchiedene Perſonen verhaftet.
Der deutſche Geſandte, Graf Solms, welcher ſich in La Granja
aufhielt, iſt am 5. vormittags nach Madrid zurückgekehrt und wurde
bis zum Geſandtſchaftshotel von Mitgliedern der Civilbehörden mit
ſtarker Eskorte begleitet. Volksdemonſtrationen fanden nicht ſtatt.
Die Miniſter machten dem König in La Granja die telephoniſche
Mitteilung von den Vorgängen in Pab. Der König beabſichtigte
am 5. dem Miniſterrate zu präſidieren.
Am 5. abends fand vor dem königlichen Palaſte eine Kund=
aebung
ſtatt unter den Rufen: Es lebe Spanien! Es lebe König
Alfons!
Das Gebäude der deutſchen Geſandtſchaft wird von 50 Gen=
darmen
bewacht. Militäriſche und politiſche Klubs verlangen
Revauche gegen Deutſchland. Die liberalen Blätter fordern ein=
ſtimmig
die Kriegserklärung an Deutſchland und die Einberufung
der Cortes.
Der Marineminiſter hat telegraphiſch den Gouverneur (2) von
Nap. Capriles, ſowie den Kommandanten der ſpaniſchen Kriegs
ſchiffe abgeſetzt und den Prozeß gegen ſie angeordnet. Die Lage in
Madrid iſt in hohem Grade kritiſch.
In der Provinz Cadix rottete ſich am 5. ein Haufe von etwa
300 Sozialiſten unter dem Befehl des Schmugglers Tuerta zuſam=
men
und rief: E3 lebe Zorilla Nach 6 Stunden waren die An
führer genötigt, vor der ſeindlichen Haltung der Bevölkerung zurück
zuweichen.
Die Note des ſpaniſchen Geſandten, Benomar in Berlin, vom
5. d. M. worin derſelbe eine Unterredung mit einem Vertreter des
deutſchen auswärtigen Amtes mitteilt, ſowie die am 6. d. in Madrid
abgegebene Erklärung des deutſchen Geſandten Grafen Solms be=
ſagen
, daß Deutſchland durch den Zwiſchenfall von Pap weder den
Gang der Verhandlungen beeinflußt, noch ein gutes Ergebnis ver=
hindert
zu ſehen wünſcht. Der Rechtsfrage werde dadurch in keiner
Weiſe präjudiciert. Deutſchland würde, wenn es die Anſprüche
Spaniens gekannt hätte, die Occupation bis nach erfolgter Ver=
ſtändigung
unterlaſſen haben.
Der König ſprach dem Kabinet ſein volles Vertranen aus.
Die Kundgebungen vom Sonnabend ſind bedeutungslos. Die
Gensdarmerie zerſtreute widerſtandslos die angeſammelte Menge.
Der Polizeioffizier, welchem der Schutz der deutſchen Geſandtſchaft
oblag, iſt ſeines Verhaltens wegen verhaftet und wird vor Gericht
geſtellt. Madrid iſt ruhig.
Bürſtei. Die erſte Sitzung, welche Aſſim Paſcha und Kiamil
Paſcha mit Sir Drummond Wolff abhielten, hatten einen rein vor=
bereitenden
Charakter. Es ſoll beſchloſſen worden ſein, jeden Diens=
tag
, Donnerstag und Sonnabend regelmäßige Sitzungen abzu=
halten
.
Aſohaniſtan. Drei in Kandahar garniſonierende afghaniſche
Regimenter, welche jüngſt Marſchbefehl nach Herat empfingen, wei=
gerten
ſich, demſelben Folge zu leiſten, und die Sache iſt an die Be=
hörden
in Kabul verwieſen worden. In Kandahar wird offen der
Wunſch ausgedrückt, daß die Engländer von dem Platze Beſitz er
greifen mögen.
Vereinigte Staaten. Die Einſtellung chineſiſcher Arbeiter an
Stelle der ſtreikenden Weißen in den Kohlengruben von Rockſprings,
Wyoming, veranlaßte blutige Scenen. Mit Gewehren bewaffnete
Weiße griffen die Chineſen an, töteten 15 derſelben, brannten 8.
Häuſer nieder und trieben ca. 500 Chineſen in die Berge, wo ſie
Not leiden. Man ſendet ihnen Lebensmittel.

Aus Stadt und Land.

Darmſtadt. 8. September.
- S. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich Sonntag
mit Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin Victoria, Prinzeſſin
Ludwig von Vattenberg, ſowie den Prinzen Ludwig von Batten=
berg
und Albert von Schleswig=Holſtein von Jagdſchloß
Wolfsgarten zum Beſuch der Oper nach Darmſtadt. Zur Tafel
waren mittags S. Großh. Hoheit der Prinz Alexander und Ihre
D. die Prinzeſſin von Battenberg von Jugenheim nach Wolfs=
garten
gekommen.
Montag in der Frühe fuhren S. Königl. Hoheit der Groß=
herzog
mit dem 6=Uhr=Zug zu dem Manöver nach Reinheim und
begaben ſich von dort nach Reichelsheim.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Reviſor
zweiter Klaſſe K. Schmidt zum Reviſor erſter Klaſſe bei den Ober=
heſſiſchen
Eiſenbahnen, die proviſoriſchen Lehrer an dem Gymnaſium
zu Mainz Dr. A. Hammesfahr und Fr. Kieſer zu Lehrern an
dieſer Anſtalt, den Notar mit dem Amtsſitze in Worms Fr. Keller
zum Notar mit dem Amtsſize in Mainz ernannt.
Se. D. Prinz Ludwig von Battenberg iſt am Freitag
von England auf Jagdſchloß Wolfsgarten eingetroffen.
Die Jahresverſammlung des heſſ. Forſtvereins
welche in den erſten Septembertagen in Bingen unter dem Vorſitz
des Herrn Forſtmeiſters Muhl abgehalten wurde, iſt an ihrem Haupt=
ſitzungstage
im Namen der Großh. Regierung von dem Herrn
Miniſterialpräſidenten Weber perſönlich begrüßt worden. Die an
erkennenden und aufmunternden Worte, welche derſelbe an die Ver=
ſammlung
richtete, werden hoffentlich auf die immer regere Bethäti=
gung
der heſſiſchen Praktiker an ihrer freien wiſſenſchaftlichen Fach=
vereinigung
förderlich wirken.
D. 3.
Herr Hofſänger H. Boegel feiert dem Vernehmen nach
Montag, den 30. Sept., ſein Bjähriges Künſtlerjubiläum, während
welcher Zeit der Künſtler ununterbrochen dem Verbande unſerer
Hofbühne angehörte.
Der Roßarzt der Großh. Heſſ. Train=Kompagnie Deigen=
deſch
wurde unter Verſetzung zum Oldenburg. Drag=Regt. Nr. 19,
zum Ober=Roßarzt befördert.
Im Mathildenlandkrankenhaus wurden im Monat
Auguſt l. J. 97 Kranke mit 2006s Pflegetagen ärztlich behandelt und
verphegt.
Ein hier obſchwebender Prozeß zwiſchen einer hieſigen Ge=
ſchäftsfirma
und der Feuerverſicherungsgeſellſchaft,Deutſcher Phönir
wegen Regulierung des Schadens, den der am Charfreitag in der
Ludwigsſtraße ſtattgehabte Brand verurſachte, und bei dem die
Feſtſtellung des eigentlichen Verluſtes ganz außergewöhnliche
Schwierigkeiten bot, hat noch in ſeinen Anfangsſtadien dieſer Tage
durch Vergleich ſeine -beiderſeits befriedigende-Erledigung
gefunden.
2 Am Sedantag veranſtalteten mehrere Jungen auf dem Exer=
zierplatz
ein Schießen mit Flobertpiſtolen wobei dem einen
Teilnehmer, Sohn eines in der Kaſinoſtraße wohnenden Geſchäfts
mannes, ſich die Waffe entlud und das Geſchoß in die Stirne ging.
Unbegreiflicher Weiſe verheimlichte der Verletzte jedoch ſeinen Eltern
zwei Tage lang die Wahrheit, gäb vielmehr an, die Wunde rühre
von einem Falle her, was eine entſprechende äußerliche Behandlung
zur Folge gehabt, bis ſich eruſte Erſcheinungen, zuletzt teilweiſe
Lähmung der linken Seite einſtellten, ſo daß der Schwerverlezte
Aufnahme im ſtädtiſchen Hoſpital finden mußte, wo die Entfernung
der Kugel noch nicht gelungen iſt.
- Bei dem Gewitter, welches am Samstag Nachmittag hier
vorüberzog, hat der Blitz an vielen Stellen, glücklicherweiſehüberall
nur in ſogenannten kalten Schlägen, eingeſchlagen, ſo nach der
D. Z. imn Häuſern in der Blumenthalſtraße, Bleichſtraße, Arheil=
gerſtraße
, Neckarſtraße, im Rathauſe, im Jagdhaus, auf der Ruhe=
ſtation
im Woog u. ſ. w.
Mainz. Mit der Eiſenbahn kamen dieſer Tage etwa 30 Perſonen,
zumeiſt junge kräftige Leute aus der Pfalz und Baden gebürtig,
aus Amerika wieder hier an, um ſich zurück nach ihrer Heimath zu
begeben. Die Leute waren mehrere Jahre in Amerika und klagen
ſehr über die dort herrſchende Arbeitsloſigkeit. Tauſende litten dort
die bitterſte Not und ſehnten ſich nach der Heimat zurück.
Mainz, 6. September. Auf Veranlaſſung des Juſtizminiſte=
riums
wird eben, wie die Kl. Pr. mitteilt, eine Vorlage an die
Stände um Erbauung eines Central=Zellengefängniſſes
ausgearbeitet. Das Gefängnis ſoll hier gebaut werden und hängt
das Proſekt mit der in den maßgebenden juriſtiſchen Kreiſen in
Darmſtadt beſtehenden Abſicht, die Einzelhaft mehr auszudehnen,
zuſammen.
Mainz. 7. September. Die Dampfboote der Cöln= Düſſel=
dorfer
Geſellſchaft haben ihre direkten Fahrten wieder aufgenommen.
Die Salonboote Humbold; und Friedel fahren 9½ Uhr von Mainz
ab; außerdem fahren Boote ab Mainz 7½ und 10 Uhr bis Cöln
und 3 Uhr bis Vingen mit täglicher Güterbefoͤrderung nach allen
Rheinſtationen bis Notterdam.

[ ][  ]

2012
E.
Mainz. Verſchiedene Umſtände drängen zu der Anſicht, daß
Herbſt und Wothe, gemeinſchaftlich vielleicht noch mit einem
Dritten, einen bis jetzt unbekannten Fremden beraubt und umge=
bracht
, dann auch die Wothe ſelbſt als läſtige Zeugin getödtet haben
und daß der Mitſchuldige Wothe das Weite geſucht habe.
Jugenheim, 6. September. Nach der letzten Fremdenliſte
hat unſer Ort eine Fremden=Frequenz von 2111 und Auerbach
von 1316 Perſonen, Paſſanten nicht mitgerechnet.
Michelſtadt i. O. Die erforderlichen Rohbau=Arbeiten zu der
Erbauung eines definitiven Stationsgebäudes in der Station
Michelſtadt ſollen nunmehr auf dem Submiſſionswege vergeben
werden.
8t. Frankfurt, 6. September. Die rumäniſchen Herr=
ſchaften
dürften ſtatt des projektiert geweſenen Aufenthaltes von
ſechs Wochen wohl nur die Hälfte dieſer Zeit in Königſtein ver=
weilen
Auch haben dieſelben den Ausflug nach der Schweiz aufge=
geben
, ſo daß ſchon bald zur Rückreiſe direkt über Wien geſchritten
werden wird. Die ſchlechte Witterung treibt ſchon viele Kurgäſte
aus den kleineren Bädern heim. Man kann dies am Beſten abends
in unſerer Oper ſehen, an deren reichen Büffets ſich in den Pauſen
fremde Geſichter in Fülle drängen.
Frankfurt 6. Sept. Ein hieſiger Prinzipal gab ſeinem älte=
ſten
treuen Buchhalter und Kaſſierer zu ſeiner, in verwichener Woche
ſtattgehabten Verlobungsfeier ein höchſt originelles und doch wieder
ſehr praktiſches Geſchenk. Dasſelbe beſtand in einem Kiſtchen der
feinſten Havanna=Cigarren, von welchen jede mit einem Fünf=
Markſchein umwickelt war.
Frankfurt, 6. Sept. Während 1860 noch 285 Fabrikanten
und Groſſiſten zur Meſſeerſchienen, war die Zahl derſelben 1868
bereits auf 90 Fabrikanten geſunken. Nach dem Jahre 1871 kamen
noch einzelne alte Meßfirmen; aber ſeit 1874 fiel das Engros= Ge=
ſchäft
ſo rapid, daß kaum noch 40 Fabrikanten erſchienen. Heute
[(1885) hat der Beſuch der Engros=Verkäufer ſeinen niedrigſten Stand
erreicht und von den wenigen Anweſenden erklärten drei, die Meſſe
zum letzten Male bezogen zu haben. In demſelben und in uoch
höherem Maße wie der Engros=Verkauf abgenommen, hat der De=
tail
=Verkauf Zunahme erfahren.
Wald=Uelversheim, 5. Sept. Ein zweites Glied der dem
religiöſen Wahnſinn verfallenen Familie, der Mörder ſeiner
Schweſter, iſt nach der Irrenanſtalt verbracht. Derſelbe hatte be=
reits
den Stubenboden aufgebrochen, um den zweiten Teufel dort zu
begraben. Die eingeleitete Unterſuchung wird hoffentlich Licht in
das phyſiologiſche Räthſel bringen.
Hochheim, 5. Sept. Die Weinberge ſind dahier ſchon ſeit
voriger Woche geſchloſſen worden. Die Frühtrauben haben die
volle Reife, Oeſtreicher ſind eßbar und ſuß, auch der Rießling fängt
an, ſich zu färben. Allem Arſcheine nach bekommen wir einen frühen
Herbſt, aber leider keinen vollen; man ſpricht von einer halben Erute.
Die hieſigen Weingeſchäfte gehen flott.
Köln. Sicherem Vernehmen nach wird zum Herbſt d. J. der
ſchweizeriſche Hauptmann Schulthees auf ein Jahr zur
Dienſtleiſtung zum 5. Rheiniſchen Iufanterie=Regiment Nr. 65 com
mandirt.
In Bayreuth fand vor einigen Tagen eine Verſammlune
ſtatt, welche ſich mit den im Juli nächſten Jahres ſtattfindenden
Vorſtellungen im Wagner=Theater befaßte. An der Verſamm=
lung
nahmen unter andern Hans Richter, Kapellmeiſter Lewi MMün=
chen
) und Felix Mottl (Karlsruhe) teil, welche über die Beſetzung
der Partieen in Parſifal= und Triſtan und Jſolde' berieten. Von
dieſen zwei Opern werden 16-18 Vorſtellungen beſtimmt ſtattfinden
und Einladungen an die zur Mitwirkung auserſehenen Künſtler nach
Berlin, Karlsruhe, Dresden, Hamburg, München und Wien ergehen.
Den Parſifal; wird Lewi, Triſtan und Jſolde; abwechſelnd die
Herren Richter und Mottl dirigiren.
Genaues Keunzeichen. Wirth eines Gebirgshotels:
Sagen Sie mal, Herr Profeſſor, woran erkennt man im Gebirge,
wie hoch man ſich über dem Meeresſpiegel befindet: Profeſſor: Am
genaueſten an der Höhe der Hotelrechnungen.

Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 6. September.
Fauſt (Gounod).
B. Bei aller Verſchiedenheit der Idee nach bietet die äußere
Anordnung des Stoffes im Operntextbuch doch ſo viel Aehnlichkeit
mit der Originaldichtung, daß es kein Genuß iſt, die beiden Schöpf=
ungen
hart nacheinander zu hören, ſie ſtehen ſich gegenſeitig im
Lichte. Die Schönheiten der Oper gehören weſentlich der Sphäre
des Lhriſchen an, was bei Goethe Epiſode, wird bei Gounod zum
eigentlichen Mittelpunkt der Handlung erhoben. Wäre nicht der
Monolog, in den wohl oder übel alles zuſammengepreßt iſt, was
etwa ungefähr die Fauſtſtimmung charakteriſieren kann, man hätte

174
nichts als eine ganz gewöhnliche Lebensgeſchichte mit traurigem
Ausgange vor ſich, ſo flach und ſo alltäglich wie nur irgend mög=
lich
; ſtattFauſt und Gretchen; könnten die Liebenden ebenſo gut
Eduard und Kunigunde= heißen. Wenn Fauſt im 1. Akt des Text=
buchs
ſeine Zweifel, ſeinen Ueberdruß an Wiſſenſchaft und Leben
ausſpricht, gleich darauf gerührt wird als die Oſterglockenklänge an
ſein Ohr ſchlagen, im nächſten Augenblicke aber Gott, Liebe und
Geduld verflucht und dann ſchließlich, ohne ſonderlich triftigen
Grund, den Teufel beſchwört, ſo ſteht der Mann innerhalb einer
Viertelſtunde unter einem ſolchen Wechſel verſchiedenartigſter Stim=
mungen
, daß wir ihm gerne zurufen möchten: hör auf mit Deinem
Schmerz zu ſpielen. Daß ſich der Herr Doktorr denn auch noch
zum Ueberfluß vor dem Teufel, den Goethes Fauſt faſt immer mit
überlegener Jronie behandelt, fürchtet, iſt ganz im Sinne der mittel
alterlichen Sage. Der Fauſt des Operntertbuchs iſt nicht der Menſch,
dem ein Erdgeiſt erſcheinen könnte. Alles, was die geiſtige, inner=
liche
Seite des Stoffes ausmacht, iſt im Textbuch um ſein Recht
gekommen; äußerer Glanz und fader Zauberſpuck ſind an Stelle des
geiſtigen und ſeeligen Lebens, das für ein ganzes Zeitalter ſymboliſch
war, getreten. Die inneren Kämpfe Fauſts, ſeine Beziehungen zu
Mephiſto ſind auf einen unbedeuten Reſt zuſammengeſchmolzen, aber
die abgeſchmackten Zerſtreuungen; zu welchen Mephiſto ſein Opfer
ſchleppt, füllen einen halben Att; bieten ſie doch die erwünſchte Ge=
legenheit
zur Anbringung eines pompeuſen Ballets, das nun einmal
zum Stil der aroßen Operr zu gehören ſcheint. Wie auch nach
einer anderen Seite hin der Gehalt der Dichtung veräußerlicht und
verkörpert iſt, beweiſt die Figur des Mephiſto, der in der Oper das
böſe Prinzip ſchlechthin iſt und all ſeine gute Laune und witzigen
Sarkasmus eingebüßt hat. Der Gegenſatz, in dem die übrigen
Perſonen zu dieſem Höllenfürſten ſtehen, kann daher auch nicht grell
genug beleuchtet werden. Bei Goethe ſind die Leute, welchen Mephiſto
in Auerbachs Keller ſeine Späßchen und ſeinen Wein vorſetzt, luſtige,
ausgelaſſene Kumpane, ein Völkchen, das den Teufel niemals ſpürt
und wenn er es auch ſchon beim Kragen hätte bei Gounod ſind'3
gottesfürchtige Soldaten, die die Madonna in Ehren halten und
gleich bereit ſind, den böſen Feind mittels des Crucifixes zu bannen.
Religiöſe Bräuche durchziehen überhaupt ziemlich auffallend die Vor=
gänge
. Siebel netzt ſeine Hand mit geweihtem Waſſer; als er für
Margarete die Blumen bricht. Valentin tritt mit einem Gebet auf
die Scene, und als er im 4. Akt mit Fauſt uud Mephiſto kämpft,
unterliegt er, weil er ſich zu voreilig des Madonnenbildes ge=
ſchenkt
von Margarete;, das er ſonſt ſtets auf der Bruſt getragen,
entäußert hat. Ein ausgeſprochen ſentimentaler Zug iſt in die
Oper durch Einſchaltung der Figur des Siebel hineingekommen.
Derſelbe ſteht neben Fauſt's Gretchen wie Brackenburg neben Egmonts
Clärchen. Wunderbar iſt nur, daß das große Bierfaß;, der
Schmeerbauch mit der kahlen Platte', deſſen Bekanntſchaft wir in
Auerbachs Keller machen, ſeinen Namen für den frommen ſchmachten=
den
Jüngling der Oper hergeben mußte. Aus der Frau Marthe
Schwerdtlein des Operntertbuches kann man ſich auch keinen rechten
Vers machen, all die kleinen Züge, welche ſie in der Dichtung ge=
radezu
zu einer gewinnſüchtigen Gelegenheitsmacherin ſtempeln,
fallen hier fort. Am wenigſten hat bei der Bearbeitung noch die
Geſtalt der Margarete gelitten. - Frl. Joh. Loiſinger, um derent=
willen
man die Oper angeſetzt hatte, erzielte im großen und ganzen
einen befriedigenden Eindruck. Ihre Stimme, die vor der Hand
noch nicht allen Anforderungen der Partie genügt, kann mit der
eit an Conſiſtenz gewinnen, ihr Vortrag iſt von einer wohlthuen=
den
Innigkeit, ihr Spiel natürlich und maßvoll. Die äußere, echt
gretchenhafte Erſcheinung der jungen Dame trug nicht wenig dazu
bei, ihre Margarete in den Hafen des Erfolgs zu geleiten. Die
übrige Beſetzung der Oper war dieſelbe wie in verfloſſener Spiel=
zeit
(Theaterſaiſon). Herr Gillmeiſter (Mephiſto) wurde nach
dem 3. Akt mit einem Lorbeerkranz bedacht. Daß der Sänger des
Fauſt (Herr Bär) diesmal in einem neuen und weit kleidſameren
Koſtum als ehedem erſchien, war jehr erfreulich. Als eine noch
lobenswertere Aenderung iſt die Thatſache zu bezeichnen, daß die
Wirkung des Verjüngungstrankes, die bisher immer einem Garde=
robewechſel
höchſt ähnlich ſah, heute in den Zwiſchenakt ver=
legt
war.
Wegen Mangel an Raum mußte der Schluß des Aufſatzes das
Gerſprenzthal und die Sage vom Rodenſteiner' bis zur nächſten
Nummer zurückgeſtellt werden.

Tageskalerder.
Geſchäſtsordnung der Bürgermeiſterei Darmſtadt: Gewerbeſtreit=
ſachen
: Montag Mittwoch und Freitag, Vormittags von 11-12 Uhr.
Armen= und Hoſpital=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
10-11 Uhr. Schul=Angelegenheiten: Donnerstag und Samstags
von 11-12 Uhr. Octroi=Angelegenheiten: Täglich Vormittags von
11-12 Uhr.

Mittwoch, 9. September; Concert von Eduard Strauß aus Wien
(Saalbau). Uebung der freiwilligen Feuerwehr Beſſungen.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.