ſt9
ſr-
5
1040
535)
54
720
His
1135
1220
10
35
551
2 ½
112³
1150
i„
1018)
114
125
218
248
457
550
810.
1000
113₈
115¼
me=
CWOLIUIN
148.
Al mementspreis
viertelſährlich 1 Marl 50 Pf. mel
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Marl 50 Pl.
pro Quartal incl. Voſtaufichlag
Grag= und AnzeigebCatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
Aſenn
werdem angemomnnen KDarnſtadt
von der Expedition Rhehſtr Re 2s.
mBeſſungen von Friedr. Löhe
Holzſtraße Nr. 86, ſovte auwakrs
von ollen Annanaen=Expeditona
für
Amtliches Organ
ie Behanntmachuugen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
B3 167.
Freitag den 27. Auguſt.
1885.
Da in neuerer Zeit wieder vielfach Kinder unter 14 Jahren, hauptſächlich Mädchen, von ihren Eltern dazu verwendet
B e k a u n t m a ch u n g.
werden, Looſe aller Art, ſowie andere Gegenſtände, insbeſondere Blumen in Wirthshäuſern und Privatwohnungen zum Zweck
des Verkaufs umher zu tragen, ſo ſehen wir uns veranlaßt, die unterm 31. Januar 1881 erlaſſene Polizei=Verordnung, die
Verwendung von Kindern zum Verkaufe und Umhertragen von Backwaaren, Blumen und anderen Gegenſtänden betreffend,
nachſtehend nochmals zu publiciren mit dem Anfügen, daß wir gegen Zuwiderhandelnde unnachſichtlich Strafanträge
ſtellen werden.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
Polizei=Verordnung.
Betr.: Die Verwendung von Kindern zum Verkaufe und Umhertragen von Backwaaren und Blumen ꝛc.
Auf Grund des Art. 56 der Städteordnung wird hierdurch nach Anhörung der Stadtverordneten=Verſammlung, mit
Genehmigung Großherzoglichen Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom 8. Januar d. J. für die Haupt= und
Reſidenz=
ſtadt Darmſtadt verordnet:
8 1. Es iſt verboten, daß Kinder, welche das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, und ſolche Kinder, die zwar
volle 14 Jahre alt, aber aus der Volksſchule noch nicht entlaſſen ſind, Backwaaren, Blumen, Kurzwaaren oder andere
Gegen=
ſtände zum Zwecke des Verkaufs oder zur Erlaugung von Geſchenken auf Straßen, öffentlichen Plätzen, in Wirthshäuſern
oder Privatwohnungen umhertragen. Ausnahmsweiſe kann die Polizeibehörde, einer örtlichen Sitte entſprechend, für einzelne
Fälle den Verkauf beſtimmter Backwaaren (Faſtenbretzeln ꝛc.) an Sonntagen durch Knaben unter näher ſeſtzuſetzenden
Be=
dingungen geſtatten.
5 2. Mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk., welche im Falle der Uneinbringlichkeit in Haft umgewandelt wird, werden beſtraft:
1) Kinder, welche vorſtehendem Verbot zuwiderhandeln, unter Berückſichtigung des 8 55 des Reichsſtrafgeſetzes;
2) Beſitzer oder Verwalter von Gaſt= und Schankwirthſchaften, welche geſtatten, daß Kinder zu den in 8 1 bezeichneten
Zwecken ihre Localitäten betreten, bezw. dieſelben nicht alsbald entfernen;
3) Eltern, Vormünder, Pfleger oder ſonſtige mit der Beaufſichtigung von Kindern betraute Perſonen, welche dulden,
daß jene dem in 8 1 enthaltenen Verbot zuwiderhandeln.
8 3. Dieſe Beſtimmungen treten mit ihrer Verkündigung im hieſigen „Tagblatt= in Kraſt.
Darmſtadt, den 31. Januar 1881.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
18049
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die Roßdörferſtraße von der Nieder=Namſtädterſtraße bis Wienersſtraße
für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(8050
Haas.
Entizrsriaz
Lieferung
von Uniformsſtucken.
Für das Octroi=Aufſichtsperſonal ꝛc.
ſind 29 Uniformen, beſtehend in je einem
Interims=Paletot, einer Hoſe und einer
Dienſtmütze nach Militärmuſter zu liefern.
Die Lieferungs=Bedingungen nebſt
Stoffmuſter liegen auf unſerem Büreau
zur Einſicht offen. Offerten mit Tuch=
proben wolle man bis
Mittwoch den 2. k. Mts.,
Vormit=
tags 11 Uhr,
verſiegelt und mit der Aufſchriſt „Uni=
508
1914
formslieferung verſehen, bei uns
ein=
reichen.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſierei Darmſtadt.
(8051
Ohly.
Arbeitsvergebung.
Die Spengler= und Anſtreicharbeiten
des Dachgeſimſes des neuen Schulhauſes
in der Victoriaſtraße ſollen im Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Offerten ſind bis
Dienstag den 1. September l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[7930
Ohly.
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜MMtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300⬜. M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1 bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(5255
Ohly.
Bekanntmachung.
Montag den 31. Auguſt l. J3.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
werden am hieſigen Faſſel=Stall zwei zur
Zucht untauglich gewordene gut gemäſtete
Faſſel=Ochſen
meiſtbietend gegen Baarzahlung verſteigert.
Arheilgen, den 26. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
Frey.
(8052
Der Kohlenbedarf
für den botaniſchen Garten ſoll durch
Submiſſion vergeben werden.
Bedingungen ſind in unſerem
Amts=
lokal aufgelegt.
Angebote bis zum 1. September.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1885.
Großherzogliche Direction des
bot. Gartens. (8053
M. 167
Bekanntmachung.
Der diesjährige Herbſt=Faſſelmarkt ſoll, wie im Kalender angegeben, Montag
den 14. September l. J3. zu Groß=Umſtadt abgehalten werden. Sämmtliche
vorgeführte 1¼ bis zweijährige Zuchtſtiere werden durch eine von der General=
Verſammlung des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg gewählte
Com=
miſſion gemuſtert. Die Beſitzer der als preiswürdigſt erkannten Thiere erhalten
kunſtvoll gearbeitete Diplome (Prämienſcheine) und zugleich kleinere Geldprämien,
wofür die Summe von 70 Mark verwendet werden ſoll. Bullen, welche von dem
Odenwälder Viehſchlag nicht verwandten Racen abſtammen, ſowie ſolche, welche für
Gemeinden noch Dienſte thun, ſind von der Concurrenz ausgeſchloſſen.
Dieburg, den 21. Auguſt 1885.
Der Director des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Dieburg.
(8054
Heß.
9
Delanntmaaung.
Amtstag bei dem Großherzoglichen Steuercommiſſariat Langen:
Jeden Mittwoch Vormittags von 8-12 und Nachmittags von 2-4 Uhr.
Die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Steuer=Commiſſariatsbezirks
wer=
den erſucht im Intereſſe ihrer Gemeindeangehörigen dieſes in ortsüblicher Weiſe
öffentlich bekannt machen zu laſſen.
Langen, am 21. Auguſt 1885.
Großherzogliches Steuer=Commiſſariat Laugen.
[8055
Naumann.
Beſonders mache ich auf eine Collection Geschüſtsbücher mit einer
dazu gehörenden Anleitung zur ordnungsmäßigen Buchführung nebſt Buchungs=
Beiſpiele zum Preis von Mk. 12.50 aufmerkſam.
Ebenſo empfehle ich mich in allen in mein Geſchäft einſchlagenden Artikeln.
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bei Abnahme von 10 Packet 12 Pfo.
Amm
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3.
[ ← ][ ][ → ]19
6=
523
83.
723
16.
2½
159
5e0
740)
16
58
8.
21
22
4
3 1
14
23
557
25
57
2
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Nusskohlon,
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8003) Eine Kindergärtnerin od. ein
gebildetes, junges Mädchen wird über den
Tag zu einem Kinde geſucht.
Sprech=
tunde 12-1 Uhr. Näheres Expedition.
7675) Geſucht wird für Ende Auguſt
oder ſpäter ein tüchtiges
Hausmädchen,
welches in feinen Häuſern gedient hat,
gute Zeugniſſe beſitzt und im Nähen,
ſo=
wie im Bügeln bewandert iſt.
Nähere Auskunft ertheilt Frau
Stroh=
menger, Rheinſtr. 43 im Hinterbau.
Hausmädchen geſucht.
Ein gewandtes Hausmädchen, das auch
mit Kindern umzugehen verſteht und gute
Zeugniſſe beſitzt, findet ſofort Stelle.
Aliceſtraße 20, 1. Stock.
[(8063
8008) Ein tüchtiger, zuverläſſiger
der ſchon in einer Seifen= oder Oel=
Fabrik thätig war und die Küferei
verſteht, wird zum ſofortigen Eintritt
geſucht.
Näheres in der Expedition d. Bl.
8010) Einen treuen, zuverläſſigen
Burſchen
uche für mein Geſchäft als Auslaufer.
Beſſungen. Lug. Harburg.
Vr. Elgonoroh”
hat ſeine ärztliche Praxis wieder
[8042
übernommen.
Ein Wohshaus
von 5—8000 Mark zu kaufen geſucht.
Näheres in der Exped. d. Bl. (970
9)
G
Am Nachmittag des 2. September von 1 bis 5 Uhr; Mnaike am Landes-Denkmal.
Am Abend werden ſich die Geſang, Krieger= und Turnvereine, Feuerwehren ꝛc. von Darmſtadt-Beſſungen im Aug
vom Woogsplatz aus ſpräcis 8 Uhr) durch die Schulſtraße, Ludwigsplatz und Ludwigsſtraße über den Markt nach dem
Landesdenkmal begeben, wo Geſang und Belenehtung des Denkmals, insbeſondere auch Darſtellung des eiſernen
Kreuzes 18½ Uhr) ſtaͤttfindet.
Eine möglichet allgemeine Betheiligung der Bürgerschaft an dem Aug ist erwünscht.
Wir laden deshalb alle Corporationen und Vereine in Darmſtadt-Beſſungen hiermit zur Theilnahme darau freundlichſt ein.
Ihre Lampions ꝛc. haben ſich die Theilnehmer ſelbſt zu ſtellen. - Hierau ſchließt ſich
My.
ce Vereiugumg.
Gesehhuz
der Zugtheilnehmer in den Räumen des Gaalbauca, wohin (9 Uhr vom Landesdenkmal aus im Zug gegangen wird.
Solche, welche ohne am Zug theilzunehmen, der geſelligen Vereinigung anwohnen wollen, können eine Eintrittskarte für
40 Pfg. bei den Herren D. Falx & Söhne, Goldarbeiter heonhard, Eliſabethenſtraße, Iuſpector Volten im
Saalbau und am Feſtabend an der Saalbaukaſſe löſen.
Anmeldungen zum Zug bitten wir baldigſt längſtens bis zum 31. d. Mts.) und zwar mit Angabe der Zahl und Art
der Betheiligung, 3. B. ob ein Verein eine ſelbſtſtändige Muſik mitbringt, bei Herrn Brand=Director Justus, Capellplatz,
vorzubringen.
WSchliegslich bitten wir unsero Mitbürger ihre Hänser zum 2. September ſestlich
zu schmücken.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1885.
Das
geſchäftsführende Comits für die Nationalfeier.
(8064
Heute friſche Sendung
Münchener
angekommen.
H. AleraAL,
Hof=Reſtaurateur. (806.
Pachährend meiner Abweſenheit
bis zum 14. September
1
werden mich zu vertreten die
Güte haben:
Herr Dr. Beoker,
„ Dr. Brauckt,
„ Dr. Boſſmann. (o6t
Dr. aaurok.
8. Ein tüchtiger Kaufmann
der im In= und Ausland gereiſt hat,
Sprachkenntniſſe, beſitzt, und, über
grösgeres Capital verfügt, wünſcht
ſich entweder an einem nachweisbar
lucra=
tiven Geſchäft thätig zu betheiligen
oder ein ſolches käuflich zu übernehmen.
Etablirung mit einem Fachmann nicht
ausgeſchloſſen.
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an Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.
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für die ganze Saiſon abzugeben.
Näheres in der Expedition. (7745
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in dauernde Stellung geſucht
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auf gute Hypothek auszuleihen.
[7966
Näheres in der Expedition.
(8069
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bedeutend unterm Preiſe abzugeben
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ſtraße 23 part., Eingang durch den Hof.
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18070
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frag. bez. J. X. ſchrifll. a. d. Exp. erbeten.
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WGIVOl66Ib dolb batte-
Biut=
circulation.
Funktionsschwücne,radisale u. dnnornde
Hoi-
lunæEinz dastoh’üratL gel,
Rogenerations-
bur A AnuKostenfr unfAſiäiLerin s 52.
Hin schönor Parkotlogenplatn
vorläufig abzugeben.
(8071
Näheres in der Expedition.
welche in e. f. Geſch. thä=
HodlstIn, tig war, ſucht Stellung als
zweite Arbeiterin. Näheres Exped. (8072
WerschlagAussſürchtet
oder bereits davon betroffen wurde, oder
an Congeſtionen, Schwindel, Lühmungen,
Schlafloſigkeit, reſp. an krankhaften
Ner=
venzuſtänden leidet, wolle die Broſchüre
„ Ueber Schlagflußvorbeugung u. Heilung=
3. Aufl., vom Verfaſſer, ehem. Landw.=
Bataillonsarzt Nom. Weißmann in:
Vilshofen, Bayern, koſtenlos und franko,
(6886
beziehen.
Dwei Bauplätze zu verkaufen Hoch.
O ſtraße Nr. 8.
[7933
E.
k.e.
Lo.
An Beiträgen für die Nationalfcier am
2. Septembek ſind bis heute eingegangen:
Buchner, Geh. Juſtizrath, 5 M. Michell,
Director, 2 M. Hauſer. Döm=Rath. 1 M.
Hahn, Rechnungsrath. 1 M. Böttinger, Buchh.,
M. H. Göz 50. Pf. Riedel, Major, 1 M.
H. Ruths 1 M. A. Ruths Ww. 1 M. Adam
Bernet 1 M. Schulz, Landg=Rath 1 M.
Grünewald, Rechtsanwalt, 1 M. Küchler,
Amtsrichter, 1 M. J. Heumann, R.=A., 1 M.
Dr. Mayer, Ger=Aſſ., 1 M. C. A. Schmidt,
Muhl, Forſtmeiſter, 1 M. Dr. Henneberg,
Prof., 1 M. Meyer, Kanzlei=Inſpektor, 1 M.
Kraft 1 M. Dr. Nebel 1 M. P. S. 1 M.
Eaner 1M. Beckenhaub 1 M. Meyer 1M.
Büchler 1 M. C. Naumann 1 M. G. Schwab,
2 M. Hagemann, Poſtdirektor, 2 M. Gerke,
Poſtbeamter 1 M. Roſenhagen 1 M. Börner,
M. Stamm1 M. Fuldner 1 M. Bittch,
1 M. Jungmann 1 M. Kobelt 1 M. Beck,
1 M. Riedel 1 M. Colin 50 Pf. Raab,
1 M. Rohmer 50 Pf. Ochs 1 M. Schlegel,
50 Pf. Kuß. 1 M. Kehrer 50 Pf. Schott,
50 Pf. Bernius 1 M. Firchow 50 Pf.
Hofmann 50 Pf. Altvater 50 Pf. Schneider,
50 Pf
Kröſchel 1 M. Dornbuſch 50
Döhn 50 Pf. Ernſt 1 M. Freund 50
Brüggenwerth.
M. Magmann 25 Pf.
Scheer, 50 Pf.
Zuſammen 59 M. 75 P.
Um weitere
Beiträge bittet
Darmſtadt, 26. Auguſt 1885.
der Rechner:
Meyer, Kanzlei=Inſpektor.
Hauptſtaatskaſſe oder Mühlſtraße 6.)
Für die Brandbeſchädigten zu Appeurod
gingen weiter bei uns ein:
Von Schleiermacher 10 M. Frau Schädel
3 M. L. u. E. 1 M. v. B. 20 M.
Sunma 34 M. Hierzu früherer Betrag
64 M. 50 Pf.; bis heute 88 M. 50 Pf.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition.
f. .
Woog, 27. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 37 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 150 R.
Woog=Polizeiwache.
M
(8073
Lodes=-nzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten widme ich
hiermit die Trauernachricht, daß meine liebe,
unvergeß=
liche Frau während unſeres Beſuches hier heute Morgen
um 9 Uhr in Folge eines Gehirnſchlagfluſſes plötzlich
entſchlafen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Dr. Heinrich Hrebs.
Bibliothekar aus Opford.
Beſſungen, den 27. Auguſt 1885.
Die Beerdigung findet Sonntag den 30. Auguſt,
Nach=
mittags 5 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhof ſtatt.
(8074
Dankſagung.
Für die herzliche Theilnahme, die uns bei dem ſchweren
Verluſte unſeres treuen Gatten und guten Vaters von ſo
vielen Seiten entgegengebracht wurde, ſagen wir hierdurch
unſeren innigſten Dank.
Frau Marie Wagner, geb. Janitsch,
und Söhne.
Darmſtadt, 26. Auguſt 1885.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
Deutſches Reich. Das Reichsverſicherungsamt beabſichtigt, das
Unfallgeſetz am 1. Oktober in Kraft treten zu laſſen, und hat bei
den Vorſtänden der Berufsgenoſſenſchaften angefragt, ob ihre
Organi=
ſation vollendet ſei.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat dem vorliegenden
Pro=
jekte eines Nordoſtſee=Kanals ſeine Zuſtimmung erteilt, deſſen
Ge=
ſamtkoſten auf 156 Millionen Mark veranſchlagt werden. Preußen
wird demgemäß beim Bundesrate alsbald den Antrag auf Erbauung
des Kanals einbringen. Der Bundesrat wird ſich vorausſichtlich
ſchon in ſeinen erſten Sitzungen nach den Ferien mit der Frage zu
befaſſen haben. Auch die geſetzgebenden Faktoren in Preußen
wer=
den Gelegenheit haben, ſich mit dem Nordoſtſee=Kanal zu befaſſen,
weil ein Präcipualbeitrag Preußens im Betrage von 50000 000 M.
vorgeſehen iſt, der die verfaſſungsmäßige Zuſtimmung des
preußi=
ſchen Landtages haben müßte.
Von Komodore Paſchen iſt bis jetzt ein ausführlicher amtlicher
Bericht weder eingelangt noch aviſiert. Es ſcheint, daß die
ſpeziel=
leren Abmachungen mit dem Sultan von Zanzibar erſt nach Ankunft
des Admirals Knorr erfolgen.
Die Teilnehmer der internationalen Telegraphen=Konferenz haben
unter Führung des erſten Vorſitzenden, des Staatsſekretärs im
Reichspoſtamte Dr. v. Stephan, einen Ausflug nach dem Norden
Deutſchlands unternommen, welcher hauptſächlich dem Beſuche von
Bremen, Bremerhafen, Geeſtemünde, Hamburg, Lübeck, Kiel ꝛc.
ge=
widmet iſt. Nach der glänzenden Aufnahme, welche den Mitgliedern
der Telegraphen=Konferenz in der alten Hanſaſtadt Bremen zuteil
geworden iſt, darf man wohl erwarten, daß ſie einen gleichen
Em=
pfang auch an den übrigen Punkten, denen ihr Ausflug gilt,
gefun=
den haben, und daß ſomit die fremden Gäſte mit den beſten
Ein=
drücken von ihrer Fahrt nach der Reichshauptſtadt zur Fortſetzung
der Konferenzarbeiten zurückkehren werden.
Heſterreich=Angarn. Die ruſſiſchen Gäſte reiſten am 26. abends
10 Uhr von Kremſier ab, nachdem die herzlichſte Verabſchiedung von
der Kaiſerin Eliſabeth im Schloſſe, von dem Kaiſer von Oeſterreich
und den Erzherzögen am Bahnhof ſtattgefunden. Der Kaiſer von
Rußland rief dem Kaiſer von Oeſterreich im Augenblick der Abfahrt
„A revoirt zu; derſelbe antwortete: „A revoir l Jespére bientsts.
Der Fürſt von Bulgarien iſt am 26. d. in Wien eingetroffen
und ging am Donnerstag zu den Manövern nach Pilſen ab.
Das Prager „Abendblatt” vom 26. d. berichtet authentiſch über
einen Exzeß in Königinhof anläßlich der Eröffnung des deutſchen
Turnſaales. Hiernach fanden gleich nach Beginn des Feſtes
Au=
ſammlungen infolge eines Streites ſtatt, und es verſuchten etwa
1500 Menſchen in das Hotel einzudringen, wo ſich der Turnſaal
befindet, wurden jedoch von der Gendarmerie und Polizei
zurück=
gewieſen. Da die Haltung der Volksmenge, trotz der Aufforderung
auseinanderzugehen, immer drohender wurde, erſuchte der
Bezirks=
hauptmann um 11 Uhr nachts die Turner, die Feier abzubrechen.
Die Volksmenge verſprach, die wegfahrenden Turner nicht zu
be=
läſtigen. Trotzdem wurden 3 Wagen überfallen, wobei ein Gendarm
167
1913
verwundet und ein Kutſcher durch Steinwürſe ſchwer verletzt wurde.
Die Unterſuchung iſt im Gange.
Giers erklärte einem Berichterſtatter der „Neuen Freien Preſſe
gegenüber, die Folgen der Kaiſer=Begegnung in Kremſier ſeien die
Befeſtigung der Beziehungen beider Mächte. Die Beſprechungen
hätten nur allgemeine Fragen betroffen, es gäbe zwiſchen Rußland
und Oeſterreich nichts Spezielles zu verhandeln. Die Entrevue
gelte der Erſtarkung des Friedens. Die Angelegenheit mit
Eng=
land werde beſtimmt gut enden. Die Befeſtigung der politiſchen
Beziehungen vollziehe ſich auf der Baſis des deutſch=öſterreichiſchen
Kaiſerbundes.
Jranktreich. Die militäriſche Miſſion für Annam hat ſich
be=
reit zu halten, um am 15. Sept. von Breſt abzureiſen. Die Miſſion
ſoll aus etwa 15 Offizieren aller Waffen beſtehen. Die -Liberte”
erfährt, die letzte Depeſche Courey's laſſe erkennen, daß die
Schwarz=
flaggen noch immer den oberen Fluß beſetzt halten, aber keine
feind=
liche Demonſtration machen. Die Unterhandlungen mit Liu=
vinh=
phuoc dauern fort.
In Lyon dauerten am 26. die Kundgebungen der Weber noch
fort; es werden ernſthafte Unruhen befürchtet.
Am 25. d. M. kamen in Marſeille 39 Choleratodesfälle vor.
England. Der Finanzſekretär des Schatzamtes, Holland, iſt zum
Vicepräſident des Konſeils für das Unterrichtsweſen ernannt worden.
Gutem Vernehmen nach werden die Vorſchläge Rußlands
be=
züglich des Zulſikarpaſſes zunächſt auch dem Emir von Afghaniſtan
zur Aeußerung unterbreitet werden.
Im auswärtigen Amte iſt am 24. die amtliche Beſtätigung der
Nachricht von dem Falle Kaſſala's eingetroffen.
Unbekümmert um alle Fragen der auswärtigen Politik verfolgt
die national=iriſche Partei nur das eine Ziel: die Erringung der
nationalen Unabhängigkeit Irlands. Mit bemerkenswerter
Offen=
heit hat ſich dieſer Tage das Haupt der iriſchen Nationaliſten, Mr.
Parnell, wieder einmal in dem gedachten Sinne geäußert, und ſeine
Ueberzeugung ausgeſprochen, daß man dieſes Ziel erreichen werde.
Holland. In Amſterdam haben die Wühlereien der Sozialiſten
nun ebenfalls zu bedenklichen Unruhen geführt. Ein Telegramm
meldet, daß die Stadt ſehr erregt iſt, und daß viele Schaufenſter
eingeworfen ſind. Verſchiedene Sozialiſten wurden verhaftet; zur
Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung iſt aus Haarlem
Kaval=
lerie requiriert worden.
Belgien. Der „Independance Belge= zufolge wirde der
Mini=
ſter der Landwirtſchaft, de Moreau, aus dem Miniſterium
aus=
ſcheiden und als Vertreter Belgiens bei dem Vatican nach Rom
gehen.
Im Laufe dieſer Woche begibt ſich ein Teil der Regierung des
Kongo=Staates nach Afrika.
Dänemark. Der König von Griechenland iſt am 26. d. M. in
Kopenhagen eingetroffen und wurde auf dem Bahnhofe vom
Kron=
prinzen empfangen.
Schweden=Yorwegen. Der Prinz von Wales iſt auf dem
„Osborne; am 25. d. in Bergen angekommen und am Nachmittag
über Voß nach Gudsvangen abgereiſt, wohin der „Osborne; abends
abgeht. Von dort geht die Fahrt nach Drontheim.
Spanien. Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und
Spa=
nien über den Beſitz der Karolinen=Inſeln werden ſich vorausſichtlich
noch einige Zeit hinziehen; von dem Verlauf derſelben wird es
ab=
hängen, wann der König nach La Granja zurückkehrt und ob die
Kammern wieder einberufen werden.
Im Marineminiſterium herrſcht große Thätigkeit; alle
beur=
laubten Marine=Offiziere wurden einberufen. Die Provinz=Journale
ſchließen ſich der Madrider Kundgebung an.
Ein aktiver Offizier hatte an der Kundgebung im Prado
teil=
genommen und iſt dafür mit Arreſt beſtraft worden. Der militäriſche
Klub, in welchem General Salamanca den Vorſitz führte, iſt auf
Befehl der Regierung geſchloſſen worden.
In Spanien kamen am 24. d. M. 5831 Erkrankungs= und 1930
Todesfälle an der Cholera vor. In Barcelona und Almeria iſt die
Cholera neuerdings heftiger aufgetreten.
Die miniſterielle Preſſe ſpricht ſich gegen die patriotiſchen Blätter
über die durchaus inopportunen Uebertreibungen aus, die in den
letzten Tagen hervorgetreten ſind. Die Regierung gebe ſich der
Hoff=
nung hin, mit Deutſchland zu einer Vereinbarung zu gelangen.
Dieſelbe ſei ſehr befriedigt von den freundſchaftlichen, verſöhnlichen
Dispoſitionen Deutſchlands, und verurteile durchaus die
Uebertrei=
bungen eines großen Teiles der übermäßig erregten Preſſe.
Rußland. Das „Journal de St. Petersbourg;, auf die
glück=
lichen Reſultate der Zuſammenkunft von Skierniewice hinweiſend,
glaubt ſich zu der Hoffnung berechtigt, daß die jetzige Begegnung
nicht weniger fruchtbar an ſolchen Reſultaten ſein werde, und daß
die gegenſeitigen freundſchaftlichen Beziehungen noch befeſtigter und
konſolidierter hervorgehen werden. Es ſei kaum nötig
hervorzu=
heben, daß die Abweſenheit Kaiſer Wilhelms und des Fürſten
Bis=
marck keinerlei Abſchwächung der herzlichen Beziehungen
Deutſch=
lands zu den anderen Kaiſerreichen bedeutet.
Aumänien. Miniſterpräſident Bratiano hat Marienbad nach
Beendigung ſeiner Kur verlaſſen und ſich zunächſt nach Frankfurt
1918
R6
begeben, um dem in Königſtein weilenden König Karl und der
Königin Eliſabeth ſeine Aufwartung zu machen. Von dort wird
er ſofort in ſeine Heimat zurückkehren. Die engliſche Nachricht,
Bratiano gehe nach Paris, um über die Herſtellung eines
zollpoli=
tiſchen modus vivendi zu verhandeln, iſt unbegründet.
Caypten. Die engliſchen Truppen, welche ſich am Montag in
Alexandrien einſchifften und deren Abfahrt am 25. auf Befehl
ein=
geſtellt worden war, gingen am 26. in Folge eines neuen Befehls
nach England in See.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog begaben ſich geſtern
in der Frühe mit Seinem General= und den beiden Flügel=
Adju=
tanten von hier aus nach der Station Kranichſtein, woſelbſt das
5. Bayeriſche Infanterie=Regiment, deſſen Chef Se. Königl. Hoheit
ſind, in zwei Militärzügen paſſierte. Das Regiment kam von
Bam=
berg und Erlangen und begiebt ſich zu den Diviſionsmanövern nach
Kirchheimbolanden. Se. Königl. Hoheit begrüßten das Regiment,
durch Abſchreiten der Front und bewirteten darauf das Offiziercorps
mit einem Frühſtück im Warteſaal des Stationsgebäudes. Heute
vormittag werden Se. Königl. Hoheit den Beſichtigungen der 50.
In=
fanterie= und der 25. Kavallerie=Brigade beiwohnen, welche auf dem
Griesheimec Artillerie=Schießplatz ſtattfinden.
- Se Königl. Hoheit der Prinz Chriſtian von Schleswig=
Holſtein iſt Mittwoch abend 10 Uhr mit den Prinzeſſinnen=Töchtern
und einem Sohne hier angekommen und im Großherz. Schloſſe
abgeſtiegen. Die Herrſchaften begaben ſich geſtern vormittag per
Wagen zu mehrtägigem Beſuch nach Jagdſchlotz Wolfsgarten.
Der Gerichtsvollzieher mit dem Amtsſitze zu Langen, J.
Weigand, wurde auf ſein Nachſuchen entlaſſen und durch
Ent=
ſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und der Juſtiz vom
24. Auguſt l. J. zum Hilfsgerichtsſchreiber bei Großh. Amtsgericht
Gießen beſtellt.
0 (Stadtverordnetenverſammlung vom 27. Aug.). Der
Herr Ober=Bürgermeiſter eröffnete die Sitzung durch die
Mil=
teilung, daß die Bewohner der Kiesſtraße für die nunmehr
durch=
geführte Erweiterung und Regulierung dieſer Straße allen
Betei=
ligten, insbeſondere der Stadtverordnetenverſammlung ihren beſten
Dank ausgeſprochen und gab ſodann Kenntnis von der am 19. d. M.
ſtattgehabten Feier zur Eröffnung der Straße, welcher auch er
bei=
gewohnt.
In die Tagesordnung eintretend berichtete der Herr Ober=
Bürgermeiſter eingehend über den für Rechnung des Armenfonds
erfolgten Ankauf des nahezu 9 Morgen alten Maßes großen
Naff=
ziger'ſchen Gutes für 60000 M., der es ermöglicht die ſo dringend
notwendige Entlaſtung des Hoſpitals von der Pfründnerabteilung
eintreten zu laſſen. Die Verſammlung war ſo ziemlich einmütig
darüber, daß der Kauf, wie auch Hauſer konſtatierte, eines der
beſten Geſchäfte, welches die Stadt je gemacht, obgleich Rückert
betonte, daß das Obiekt ſchon längere Zeit zu dem in Rede ſtehen=
Der
den Preis feilgeboten geweſen, ohne einen Käufer zu finden.
Ankauf wurde einſtimmig genehmigt und den bei der Sache ſo thätig
eingetretenen Perſonen der gebührende Dank votiert.
Sodann nahm man den Antrag der landwirtſchaftlichen
Kom=
miſſion an, der dahin geht, die fehlenden Obſtbäume an den
Kreis=
ſtraßen zu erſetzen und trat hierauf in die Beratung des ſehr
um=
fangreichen Entwurfs der Schlacht= und Fleiſchverkaufsordnung ein.
Derſelbe enthält 52 Paragraphen. Büchner hatte den Antrag
ge=
ſtellt, den Gegenſtand bis zur Erbauung eines neuen Schlachthauſes
zurückzuſtellen, wogegen andererſeits, insbeſondere von dem Herrn
Ober=Bürgermeiſter, den Stadtverordnnten Müller,
Dieffen=
bach, Beigeordneter Riedlinger geltend gemacht wurde, daß die
im Schlachthaus jetzt herrſchenden Zuſtände nicht länger aufrecht
erhalten werden könnten, zumal die Erbauung eines anderen
Schlacht=
hauſes im allergünſtigſten Falle noch 3 oder 4 Jahre in Anſpruch
nehmen werde, während wieder Schödler betonte, daß ſich die
weſentlichſten Beſtimmungen des vorliegenden Entwurfs bei den
dermalen beſchränkten Räumlichkeiten unſeres Schlachthauſes gar
nicht durchführen ließen.
Im Verlauf der Debatte über den Antrag Büchner, der
ſchließ=
lich mit großer Mehrheit abgelehnt wurde, nahm man von
verſchie=
denen Seiten Anlaß zu betonen, daß es geboten erſcheine
baldthun=
lichſt an die Frage, ob man demnächſt zur Erbauung eines neuen
Schlachthauſes ſchreiten müſſe, heranzutreten.
- Hierauf begann
die Einzelberatung, über deren weſentlichen Verlauf wir in nächſter
Nummer berichten werden.
Repertoire=Entwurf. Dienstag 1. September.
Eröff=
nungsvorſtellung. Neu einſtudiert: „Fauſtl. Dramatiſches Gedicht
in 6 Aufzügen von Göthe. Margaretha
Frl. Kramer vom
Kaiſerl. Hoftheater in Petersburg. Donnerstag, 3. Septbr.: „Der
fliegende Holländerr. Freitag, 4. Septbr.: „Der
Biblio=
thekar.”
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Ein Seiler, welcher Dienstag Nacht in der Schuſtergaſſe
durch Singen ꝛc. die Nachbarſchaft in ihrer Ruhe ſtörte, iſt zur
Anzeige gebracht worden. - In der Marktſtraße kamen einem
Schuhmacher ein Paar ſ. 9. Arbeitsſchuhe im Werte von ca. 6 M.,
welche vor dem Verkaufslokal ausgehängt geweſen, abhanden.
Einem Kaufmann in der Rheinſtraße wurde das eiſerne Hofthor
mutwilliger Weiſe beſchädigt.- Aus Veranlaſſung der am Sonntag
abend in der Obergaſſe zwiſchen Civiliſten und Militärperſonen
des 117. Infanterie=Regiments ſtattgefundenen Schlägerei fand
Mitt=
woch abend wiederum ein großer Skandal daſelbſt ſtatt. Es wurde
nämlich ein Stein in den Hausgang der Ulrich'ſchen Wirtſchaft,
in welcher die bei der letzten Schlägerei beteiligt geweſenen Militärs
einquartiert ſind, geworfen. Da das Militär annahm dieſer Wurf
gelte einem Sergeanten, rückte daſſelbe mit aufgepflanztem
Seiten=
gewehr auf die Menſchenmaſſe los und nahm verſchiedene
Ver=
haftungen vor. Die Verhafteten wurden, da keine Thätlichkeiten
und ſonſtige Ausſchreitungen ſtattgefunden hatten, von der Polizei
wieder entlaſſen.
Oppenheim, 27. Auguſt. Se. Königl. Hoheit der
Groß=
herzog hat Allergnädigſt, gleich wie vor kurzer Zeit Se. Majeſtät
der deutſche Kaiſer, dem Vorſitzenden des Komites zur Erbauung
einer evangel. Kirche in Bodenheim, den Betrag von 1000 M.
nebſt huldvollem Handſchreiben überwieſen. Das am 30. Auguſt zu
obigem Zwecke in der St. Katharinenkirche zu Oppenheim
veran=
ſtaltete Konzert iſt Se. Königl. Hoheit leider zu beſuchen verhindert.
Doch wäre zu wünſchen, daß der Beſuch von Seiten des Publikums
in Anbetracht des guten Zweckes ſowie der ausgezeichneten
mit=
wirkenden Kräfte ein recht guter werden möge. Es wird
ausdrück=
lich darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beſucher des Konzerts nur
ein einfaches Billet nach Oppenheim zu löſen haben, welches zur
Rückfahrt gültig iſt, wenn bei der Rückfahrt die Eintrittskarte,
welche in Händen des Beſitzers bleibt, vorgezeigt wird.
8t. Frankfurt, 26. Auguſt. Das bereits erwähnte. nächſten
Sonntag ſtattfindende, Herbſtwettfahren des Frankfurter
Bi=
eheleclubs verſpricht überaus lebhaft zu werden, denn noch nie
ſind ſo zahlreiche Nennungen erfolgt wie diesmal. So ſind zum
„Erſtfahren: 15, zum „Sicherheits=Zweiradfahren: 8. zum „
Club=
fahren: 5, zum „Hauptfahren: 8 und zum „Hindernisfahren; auch
8 Nennungen eingelaufen, während die Rennen ſonſt nur von 3-4
Biehcler gefahren werden. Wie ſehr der Velocipede=Sport immer
mehr Fuß faßt und Freunde erwirbt, geht daraus hervor, daß von
verſchiedenen Seiten belangreiche Beträge zuſammengeſteuert
wur=
den um Ehrenpreiſe zu ſtiften.
Leipzig. 26. Auguſt. Die weſentlichen Entſcheidungsgründe
für das Urteil im Prozeß Lieske lauten: Die erſte Beſchwerde,
wonach mehrere Zeugen aus der Schweiz nicht perſönlich abgehört
und vereidigt worden ſind, erſcheint unbegründet, weil der
Aufent=
halt des einen Zeugen nicht zu ermitteln und die Ladung der
an=
deren Zeugen erfolglos war, indem zwei derſelben ihr Erſcheinen
von unzuläſſigen Bedingungen abhängig machten und einer ſein
Er=
ſcheinen überhaupt ablehnte. Ein Zwang konnte gegen dieſe Zeugen
nicht geübt werden, weil ſie im Auslande wohnten. Die Verleſung
der in der Schweiz erſtatteten Zeugenausſagen war unter ſolchen
Umſtänden zuläſſig. Der zweite geltend gemachte Reviſionsgrund,
daß die Schuldfrage den Geſchworenen nicht präzis geſtellt worden
ſei, iſt ebenfalls nichtig; denn die Spezialiſierung der Frage, ob
der Angeklagte der Thäter oder ein Mitthäter war, iſt nach 8 203
der Strafprozeßordnung nicht erforderlich. Die geſtellte
Schuld=
frage habe alle erforderlichen Merkmale und die in Betracht
kom=
menden Umſtände in ſich aufgenommen. Das Reichsgericht habe
auch in früheren Fällen ſolche Alternativfragen für zuläſſig erklärt.
Düſſeldorf. Auch in den Kreiſen der hieſigen Maler iſt auf
Vorgang des Herrn Johannes Gehrts eine ähnliche Bewegung in
Bezug auf Einführung einer kleidſamen Tracht im Gange wie
in Dresden. Der ſehr kleidſame Anzug des genannten Malers
be=
ſteht in dunkel marineblauen Strümpfen bis übers Knie, in weiten
Pluderhoſen von ſchwarzen Samt, ſowie bis oben ſchließender Weſte
und kurzem Rock vom gleichem Stoff. Dieſe Tracht wird durch
einen großen runden Filzhut vervollſtändigt und erinnert im ganzen
an Rubens.
Bonn. Wie der =Bonner 8tg." aus dem benachbarten
Weſſe=
ling berichtet wird, ſind dort kürzlich an einem Tage 5 der
Toll=
wuth verdächtige Hunde erſchoſſen worden.
Hamburg, 26. Auguſt. Die Diebe, welche die hieſige
Reichs=
bank um 200 000 M. beſtohlen, wurden geſtern in Paris verhaftet.
Es wurde faſt der ganze Betrag bei ihnen gefunden, nämlich 9600
Pfund Sterling.
Tageskalender.
Samstag, 29. Auguſt: Sommer=Caſino des Darmſtädter Oekonomen=
Vereins auf dem Karlshof.
Sonntag, 30. Auguſt: Ausflug des Beſſunger älteren Geſangvereins
nach Heidelberg.
Montag, 31. Auguſt: Hauptverſammlung des Vereins „zum
Feier=
abende im Vereinslokal.
Dus und Lerlag: L. 6. Mliſiche Hoßbnchdrudkrt. 2 Verauntnonlich für die Radaeſion: Carl Miltc.