Al mementsprelis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
rag= und AnzeigebLatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
de
Pbüſerete; Bnktehdllunooldir.
Inſerat
vedenangenomment huDernkiadt
von der Expedition, Rheinfte R 2.
mBeſſungen von Frledr. Blbe.
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auwärz
von allen Annoneen-Expeditionæ.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtllicher Behörden.
1885.
Donnerstag den 27. Auguſt.
M 166.
Bekanntmachung
die Kanaliſation der Langegaſſe betreffend.
Nachdem die Herſtellung eines neuen Kanals für die Langegaſſe von der
Stadtverordneten=Verſammlung genehmigt worden iſt, kündigen wir hiermit auf
Grund des der Stadt zuſtehenden Widerrufsrechtes ſämmtliche Privatentwäſſerungen
in den dermaligen alten Kanal der Langegaſſe. Die Einführung derſelben und
der neu herzuſtellenden Hausentwäſſerungen kann bei Fertigſtellung des neuen
Kanals nur auf Grund vorgängiger Anerkennung der für Hausentwäſſerungen
all=
gemein feſtgeſetzten Bedingungen erfolgen, welche aus den, den Hausbeſitzern durch
unſer Stadtbauamt mitgetheilten Reversexemplaren erſichtlich ſind.
Darmſtadt, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
68016
Ohly.
Grummetgras=Verſteigerung.
Donnerstag den 3. September 1885,
Nachmittags 2½ Uhr,
wird das Grummetgras von 44 Hectaren
— 176 Morgen der ſtädtiſchen
Pallas=
wieſen in circa 176 Looſen an Ort und
Stelle verſteigert.
Darmſtadt, den 25. Auguſt 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Riedlinger, Beigeordueter. (8017
Vergebung
von
Schreiner= und Lackier=Arbeiten.
Die für Ausſtattung einer Schulklaſſe
in der Mädchenſchule, vorkommenden
Schreiner= und Lackierarbeiten
wo=
runter 23 Stück dreiſitzige Subſellien
ſollen
Samstag den 29. Auguſt d. Js.
Vormittags 10 Uhr,
auf dem Submiſſionswege im Rathhauſe
dahier vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
bei uns zur Einſicht offen.
Beſſungen, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[7967
Bekanntmachung.
Dienstag den 1. September d. 3s.
Nachmittags 3 Uhr,
werden 2 Carouſſelplätze für die am 20.
und 21. September d. J3. dahier
ſtatt=
findende Vor= und die am 27. September
ſtattfindende Nachkirchweihe auf unſerem
Rathhauſe öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 24. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(7976
Berth.
Die im hieſigen Garniſon=Lagareth.
ſauszuführenden
Bau=Reparaturarbeiten,
veranſchlagt auf:
482 Mk.
Maurerarbeit.
Weißbinderarbeit 1511 „
ſollen an den Mindeſtfordernden vergeben
werden. Hierzu iſt Termin auf
Dienstag den 8. September er.,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer des Lazareths
anbe=
raumt, woſelbſt auch Koſtenanſchlag und
Bedingungen zur Einſicht aufliegen.
Großherzogliches Garniſon=
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Zum 2. September.
Auch in dieſem Jahre kommen wir zum bevorſtehenden Nationalfeſt vom
2. September wieder mit der Bitte um Gaben für die Juvaliden und die
Hinterbliebenen gefallener Soldaten des Krieges 1870-71. Ueberall, wo man
an jenem Tag, in Gotteshäuſern oder bei ſonſtigen Vereinigungen, dieſes Feſt feiert
und ſich deſſen erinnert, was vor fünfzehn Jahren geſchah, möge man auch jener
Opfer des Krieges dankend gedenken und durch Gaben je nach Vermögen dazu
bei=
tragen, daß ihr Loos auch weiterhin verbeſſert werde.
Wir bitten insbeſondere, wie früher, die evangeliſchen Pfarrämter und
Kirchenvorſtände, gemäß der ihnen vom Großherzoglichen Ober=Conſiſtorium
er=
theilten Erlaubniß, bei den betr. Feſtgottesdienſten Collecten für jenen Zweck
zu erheben.
Unſere Zweigvereine erſuchen wir, wie ſeither möglichſt ffür Verbreitung
dieſer Anſprache und Durchführung unſerer Idee zu wirken, insbeſondere an
geeig=
neten Orten Sammelbüchſen aufzuſtellen.
Alle, welche uns demnächſt die Erträgniſſe von Sammlungen zu übermitteln
haben, bitten wir, dieſelben durch Poſteinzahlung an unſeren Schatzmeiſter, Herrn
Brandverſicherungs=Secretär Hechler dahier, einzuſenden.
Darmſtadt, am 14. Auguſt 1885.
Der Vorstand
des Hülfsvereins im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege
und Unterſtützung der Soldaten im Felde, als Landesverein der
Kaiſer=Wilhelm=Stiftung für deutſche Invaliden.
68033
A. Weber, Miniſterialpräſident, Vorſitzender.
Der neleste
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nebst Insertions-Tarif
1885
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der Annoncen-Txpedition von
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ist soeben erschienen.
Derselbe enthält ausser sämmtlichen politischen Leitungen auch ein aus
führliches Verzeichniss der
Fachzeitschriften.
In einem besonderen Anhang geben nahlreiche Blätter näheren Aufschluss
über ihren Leserkreis, Verbreitung ete. - meistons unter Beiſügung einer
Photographisch verkleinerten Abbildung und einer Titel- resp. Annoncen-Seite.
Alle grösseren Inserenten erhalten den Catalog auf Wunsch
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45
720
„13
3
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)16
124
320
157
115
45)
250
231
144
155
45
6
510
92
50
2⁄.
18
45
5.
43
5
50
10
110
36
54
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8034) Ordentliche Mädchen kann ich
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8035) Eine junge Frau ohne Kinder
ſucht Beſchäftigung im Waſchen u. Putzen.
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8036) Ein älteres Mädchen ſucht
Stelle in einem kl. Haushalt od. zu Kindern
ſofort. Näh. Frau Landau, Hochſtraße 10.
8037) Ein tüchtiger Fuhrknecht
ſucht Stelle. Beck, Stellenbüreau,
Ma=
thildenplatz 11.
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Hausburſche oder Auslaufer.
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gebildetes, junges Mädchen wird über den
Tag zu einem Kinde geſucht.
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ſelbſtſtändig kochen kann und alle
Haus=
arbeit verſteht, für eine kleine
Haushal=
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guter Familie wird ein Unterkommen
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der Wirthſchaft weiter ausbilden kann.
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Ver=
trauen beſtens danke, bitte ich, dasſelbe mir in meinem neuen Lokale bewahren zu
wollen.
Hochachtungsvoll
[7918
L. Rö6l,
Chirurg. Iuſtrumentenmacher und Meſſerſchmied.
8047) Eine Hausfrau ſchreibt: Ich
hatte ſeither mit meiner Wäſche ſtets viele
Unannehmlichkeiten; zunächſt genirte das ganze
Haus der ekelhafte Geruch=ſodann war die
Wäſche trotz aller Sorgfalt, mit der gewaſchen
wurde, häufig genug nicht rein und ganz grau.
Eine Freundin. der ich klagte, machte mich
nnn auf Heukel's Bleichſoda aufmerkſam,
die mit etwas guter Seife angewandt wird,
und ich muß geſtehen, daß der erſte Verſuch
mit derſelben mich ſehr befriedigte und möchte
ich heute Henkel's Bleichſoda nicht mehr
ent=
behren. Ich waſche jetzt raſcher und billiger
wie früher und erziele ſtets eine reine, ſehr
ſchön weiße und geruchloſe Wäſche. Ich
em=
pfehle deßhalb jeder Hausfrau einen Verſuch
mit Henkel's Bleichſoda, welche durchaus
un=
ſchädlich für die Wäſche iſt, zu machen und
bemerke noch, daß man ja auf die Fabrik
marke, einen Löwen, achtet, da viele ſchlechte
Nachahmungen im Handel vorkommen.
Für die Brandbeſchädigten zu Appeurod
gingen weiter bei uns ein:
N. L. 4 M. E. W. 2 M. A. P. 5 M.
Caroline Stockhauſen 3 M. Peter Geuter
3 M. Reuting 1 M. L. M. 2 M.
Summa 20 M. Hierzu früherer Betrag
44 M. 50 Pf., bis heute 64 M. 50 Pf.
Um weitere Beiträge bittet
die Expedition.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 29. Auguſt.
Verbunden mit Vorſeier des Zedankages).
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Feſt=Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 7 Uhr 35 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag,29. Auguſt: Vorabends Uhr 15 Min.
Morgens 7 Uhr 80 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 1 Uhr 40 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 30. Aug. an.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 6 Uhr - M.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 27. Auguſt.
Deulſches Zieich. Der deutſche Kronprinz wird am 31. Auguſt
in Regensburg eintreffen, um dort die bayeriſche Kavallerie zu
be=
ſichtigen. Vom Lönig von Bayern iſt dem Kronprinzen bereits
das Regensburger Schloß und der Marſtall zur Verfügung geſtellt
worden, auch hat der Oberſthofmarſchall v. Malſen Befehl erhalten,
bei dem hohen Beſuche die Honneurs des Königlichen Hofes zu
machen.
Anfangs lommender Woche wird das preußiſche Staatsminiſte
rium wieder vollzählig in Berlin verſammelt ſein, da die Herren
v. Puttkamer und Bronſart v. Schellendorf noch im Laufe dieſer
Woche und Herr v. Goßler nächſten Montag zurückkehren. In den
Miniſterien iſt man augenblicklich mit den Etatsarbeiten eifrig be
ſchäftigt.
Offigiös wird dementiert, daß der in Berlin eingetroffene
außer=
ordentliche perſiſche Geſandte Mohſin Khau von ſeiner Regierung
beauftragt ſei, hier Offigiere und Civilbeamte für Perſien zu engagieren.
Infolge der durch das Reichsgeſetz vom 15. Juni 1885
be=
ſchloſſenen Ausdehnung der Unfall= und Krankenverſicherung ſind
128 Betriebe von Privateiſenbahnen und im öffentlichen Verkehr
liegenden Straßenbahnen mit 30 093 Arbeitern zur Anmeldung
ge=
langt. Außerdem ſind noch 210 Eiſenbahnbetriebe mit 2586
Arbei=
tern angemeldet, welche gewerblichen, land= oder forſtwirtſchaftlichen
Zwecken dienen. Im Ganzen waren einſchließlich der induſtriellen
und gewerblichen Betriebe bis zum 6. Auguſt d. J. 180 355
Be=
triebe mit 2866787 Arbeitern beim Reichsverſicherungsamte
ange=
meldet, welche unter die Beſtimmungen des Kranken= und
Unfall=
verſicherungsgeſetzes fallen.
Zu dem Erlaß des Miniſters für Handel und Gewerbe, be
treffend die Sonntagsarbeit, hat das Aelteſten=Kollegium der Berliner
geaufmannſchaft ſich dahin ausgeſprochen, daß der bis jetzt beſtehende
geſetzliche Zuſtand einfach aufrecht erhalten werden ſollte. In Berlin
ſei die Sonntagsarbeit im weſentlichen auf die für das Werk ſelbſt
und für die Stunden desſelben notwendigen Verbeſſerungen einge
ſchränkt. Die Arbeiter hätten es im Koalitionsrecht in der Hand,
die Sonntagsarbeit in den Fabriken auf ein vernünftiges Maß zu
beſchränken. Die Sonntagsarbeit geſetzlich zu verbieten, könne nicht
für gerechtfertigt gehalten werden. Das Verbot der Sonntagsarbeit
würde die Verminderung der Einnahmen der Arbeiter zur Folge
haben. Thatſächlich treten Nachteile der Sonntagsarbeit in den
Fabriken nur in geringem Umfange hervor; ganz anders liege die
Sache in der Hausinduſtrie; aber auf dieſem Gebiete ſei ein Erlaß
19
.
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1
47
21
1.
1.
E6 166
geſetzlicher Beſtimmungen ebenſo ſchwierig als ihre Ausführung
und Ueberwachung.
Ueber die jüngſten Beſchlüſſe der Berliner internationalen
Tele=
graphen=Konferen; wird von offiziöſer Seite geſchrieben: Außer dem
wichtigen Beſchluſſe der Konferenz in der Sitzung vom 22., betr.
die Annahme des einheitlichen Tariſſyſtems für ganz Europa, ſind
in derſelben Sitzung noch verſchiedene Nebenfragen erledigt worden.
Unter denſelben iſt für das Publikum beſonders der Beſchluß von
Intereſſe, daß künftig die Bezeichnung des Beſtimmungsortes für
ein Wort gerechnet werden ſoll, auch wenn begleitende Zuſätze zur
näheren Bezeichnung erforderlich ſind. Darnach wird z. B.
Frank=
furt an der Oder nicht mehr für 4 ſondern künftig nur für 1 Wort
gerechnet werden. Dieſe von vielen Sciten gewünſchte und
bean=
tragte Entſcheidung wird gewiß in den weiteſten Kreiſen mit
Ge=
nugthuung aufgenommen werden, als ein neuer Beweis des guten
Geiſtes, von welchem die in der deutſchen Reichshauptſtadt tagende
internationale Telegraphen=Konferenz erfüllt iſt.
Die Maſſenausweiſungen ruſſiſch=polniſcher Unterthanen aus den
öſtlichen preußiſchen Provinzen dürften doch zu einem diplomatiſchen
Schriftenwechſel zwiſchen Berlin und Petersburg führen. Der
ruſſi=
ſche Generalkonſul in Danzig, Baron Wrangel, empfing nämlich
eine Deputation ruſſiſcher Unterthanen, der er u. a. erklärte, die
weſt=
preußiſchen und poſen'ſchen Hilfskomites für die Ausgewieſenen
möchten ihm eine Petition mit dem Nachweiſe ſämtlicher
Beſchwer=
den der Ausgewieſenen übermitteln, er würde dieſe Petition in
Petersburg mit allen Kräften unterſtützen.
Heſterreich=Angarn. Das ruſſiſche Kaiſerpaar traf am 25. d.
kurz vor 10 Uhr in Kremſier ein. Der Kaiſer von Oeſterreich und
Kronprinz Rudolph, beide in ruſſiſcher Uniform, waren dem
Kaiſer=
paare geſtern bis Hullein eutgegengefahren. Die Begrüßung der
beiden Monarchen war überaus freundſchaftlich. Dieſelben
um=
armten und küßten ſich wiederholt. Am Bahnhofe erwartete
Kai=
erin Eliſabeth die ruſſiſchen Herrſchaften und bewillkommnete
die=
ſelben herzlichſt.
Der Einzug der Majeſtäten in das Schloß erfolgte in
vierſpäu=
nigen a la Daumont beſpannten Wagen. In dem erſten Wagen
befanden ſich die beiden Kaiſer, im zweiten die beiden Kaiſerinnen,
dann folgte die Großfürſtin Maria Paulowna mit dem Großfürſten
Thronfolger und dem Großfürſten Wladimir, welche beide
öſterrei=
chiſche Uniformen und das Band des Stephansordens angelegt
hatten, und dem Kronprinzen Rudolph, ſodann der Erzherzog Karl
Ludwig und der Großfürſt Georg. In dem erſten Wagen fuhren
der Statthalter mit dem Bürgermeiſter voraus. Die zahlreiche
Volksmenge begrüßte die Herrſchaften mit begeiſterten Slavarufen.
Bei der Hoftafel les waren 78 Gedecke aufgelegt) nahmen die
beiden Kaiſerinnen die Ehrenplätze ein. Toaſte wurden nicht
aus=
gebracht. Um 8 Uhr begann die Theatervorſtellung, woran ſich der
Thee, dann das Souper anſchloß. Mittwoch um halb 11 Uhr fand
ein Jagdausflug ſtatt. Die Abreiſe des ruſſiſchen Kaiſerpaares iſt
auf Mittwoch abend feſtgeſetzt. Der Kaiſer von Oeſterreich verlieh
dem Großfürſten Thronfolger ein Ulanen=Regiment.
Der vom Hoftheater=Intendanten Baron Hofmann
veranſtal=
teten Soirée wohnten Kalnoky, Taaffe, der Sektionschef Szoegyeny,
Botſchafter Wolkenſtein, der Statthalter, Oberſthofmeiſter Nopeſa,
der Bürgermeiſter, die Hofwürdenträger, Offiziere, Künſtler und
etwa 40 Vertreter hervorragender inländiſcher und ausländiſcher
Blätter bei.
Der ungariſche Miniſterpräſident Tisza wird ſeinen auf Mitte
September berechneten Aufenthalt in Oſtende abkürzen und ſchon
am 2. September in Peſt eintreffen. Es wird nämlich verſichert,
daß zwiſchen Kalnoky und Bismarck bezüglich der Zollfragen eine
Abmachung vereinbart worden ſei, die aber erſt endgültig feſtgeſtellt
werden ſoll, wenn Graf Kalnoky mit der ungariſchen Regierung
Rückſprache gepflogen hat.
Einer der Veteranen der deutſch=liberalen Partei Oeſterreich.
Ungarns, der Präſident des oberſten Gerichtshofes, Ritter Anton
v. Schmerling, beging am Sonntag ſeinen 80. Geburtstag. Der
Kaiſer richtete aus dieſem Anlaß ein äußerſt herzliches
Glückwunſch=
telegramm an Herrn v. Schmerling nach Auſſcc. Aeußerſt zahlreich
waren auch die Kundgebungen, welche dem Jubelgreis aus den
Kreiſen der deutſch=öſterreichiſchen Bevölkerung zu ſeinem Ehrentage
zugegangen ſind.
Franſreich. Eine am 25. d. M. in Paris eingetroffene
De=
peſche des General Courey meldet eine leichte Abnahme der Cholera
in Tonking. Courey wird demnächſt nach Hue zurückkehren.
In den letzten 24 Stunden (24. Auguſt) ſind in Toulon 26, in
Marſeille 44 und auf dem Evolutionsgeſchwader bei den hyeriſchen
Inſeln vier Todesfälle an der Cholera vorgekommen.
Die Leichenfeierlichkeiten für den in Tonking geſtorbenen Admiral
Courbet haben am Mittwoch in Hyeres, wo der „Bayard: mit der
Leiche Courbets gelandet iſt, begonnen, werden am Freitag in Paris
fortgeſetzt und in Abbeville, wo die Leiche beigeſetzt wird, beendigt
werden.
Engkand. Lord Salisbury hatte am 24. d. M. eine
Unter=
redung mit dem ruſſiſchen Botſchafter v. Staal und reiſte ſodann
zu mehrwöchentlichem Aufenthalte nach ſeiner bei Dieppe belegenen
1911
Beſitzung ab. Vorher hatte er die ruſſiſchen Vorſchläge zur
Be=
gutachtung nach Indien an Oberſt Ridgeway, den Nachfolger
Lumsdens, abgeſandt, um ſich mit dem Urteil der indiſchen
Fach=
beamten zu decken und zu verhindern, daß dieſe hinterher, wie
ſeiner=
zeit Lumsden, gegen das Vorgehen der Regierung Einſpruch er=
4
heben.
Das„Memorial Diplomatique' ſmieldet, das engliſche Kabinet
habe erklärt, ſich in den Proteſt Spaniens'gegen die Annektierung
der Karolinen=Inſeln nicht miſchen zu 'ſollen. Lord Salisburh
weigere ſich, die Intervention, ſowie die Anſicht Englands
auszu=
ſprechen. Von einem an die Mächte gerichteten Proteſte Spaniens
iſt bisher noch nichts bekannt geworden.
Durch einen Erlaß des Kriegsdepartements wird die
Demobi=
liſierung der Armeereſerve verfügt.
Den „Times' zufolge kann die Zulſikar=Frage mit Ausnahme
einiger mit der Ziehung der Grenzlinie zuſammenhängenden
Einzel=
heiten als gelöſt angeſehen werden.
Bei dem am 24. d. M. in Dublin von Mitgliedern der
irlän=
diſchen Gemeinden zu Ehren Parnells veranſtalteten Feſtmahl
er=
klärte Parnell, die Schlacht, welche die iriſchen Abgeordneten in dem
neuen Parlamente zu liefern haben würden, werde die letzte ſein;
das Programm der Partei werde nur das einzige Ziel der
natio=
nalen Unabhängigkeit haben, und er ſei überzeugt, daß man dieſes
Ziel erreichen werde.
Spanien. Auf dem Prado in Madrid hat am Sonntag anläßlich
des Zwiſchenfalls mit Deutſchland eine große Demonſtration
ſtattge=
junden, an welcher angeblich 150000 Perſonen mit 60 Fahnen
teil=
nahmen. Die Demonſtranten zogen vor das Miniſterhotel mit dem
Rufe: „E3 lebe die Integrität Spaniens! Es lebe die Armeel=
Das Gebäude der deutſchen Geſandtſchaft wurde indeſſen in keiner
Weiſe beläſtigt, zumal da die Regierung zum Schutze desſelben ihre
Vorkehrungen getroffen hatte.
Am 24. Auguſt kamen in Spanien 5088 Erkrankungen und
1561 Todesfälle an Cholera vor. Die Angaben aus mehreren
Pro=
vinzen fehlen.
Rußland. Aus Riga wird unterm 25. d. M. berichtet: Das
Stadthaupt von Riga, Büngner, und das Stadthaupt von Reval,
Greiffenhagen, ſind auf Befehl des Kaiſers wegen Auflehnung gegen
den Gebrauch der ruſſiſchen Sprache im ofſiziellen Verkehr des
Amtes entſetzt worden.
Bürſtei. Die gegenüber den franzöſiſchen Häfen angeordneten
Quarantänemaßregeln ſind am 24. d. M. auch auf Eingänge aus
Genua ausgedehnt worden.
Cappten. Aus Kairo wird vom 25. d. M. mitgeteilt, daß der
Befehl zur Einſchiffung von 4 Infanterie=Bataillonen von
Alexan=
drien nach England zurückgenommen wurde.
Huſſein Khalif, der frühere Gouverneur von Berber, hat aus
Berber die Nachricht erhalten, daß die Aufſtändiſchen auf die
Nach=
richt hin, daß der Mahdi tot ſei, um den Beſitz des Schatzes in
Berber unter ſich zu kämpfen begannen.
Braſikien. Der Kaiſer Dom Pedro II. beabſichtigt eine Reiſe
nach Europa zu machen und eine Kur in Karlsbad zu gebrauchen,
wozu er die Erlaubnis des Parlaments bedarf.
Prinz Hohenlohe=Oehringen, der eine Studienreiſe durch die
Regionen der deutſchen Kolonien in Süd=Braſilien macht, iſt Mitte
vorigen Monats in Vorto Alegre angekommen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 27. Auguſt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern im
Großherzoglichen Schloſſe: den Oberſtlieutenant v. Alvensleben,
Kommandeur des 2. Großh. Dragoner=Regiments Nr. 24, den
Oberſt=
lieutenant Michaelis. beauftragt mit der Führung des 3. Großh.
Infanterie=Regiments Nr. 117, den Hauptmann Schenk vom 3.
Bran=
denburgiſchen Fuß=Artillerie=Regiment Nr. 3, Vorſtand des
Artillerie=
depots in Kaſſel, den Geheimerat Dr. Walther; zum Vortrag den
Generallieutenant Oberſt=Kammerherrn v. Grolman, den
Miniſterial=
präſidenten Weber den Geheimen Staatsrat Knorr, den
Kabinets=
ſekretär, v. Heſſelthden Hoftheaterdirektor Wünzer.
Zur Feier des Allerhöchſten Namenstages Sr. Königl. Hoheit
des Großherzogs fand am Dienstag nachmittag 2 Uhr im
Jagd=
ſchloß Wolfsgarten Großh. Familientafel ſtatt, zu welcher die
Großh. Hofchargen, ſowie die Flügel= und perſönlichen Adjutanten
zugezogen waren.
Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich werden am 28.
vor=
mittags 8 Uhr, auf dem Griesheimer Artillerie=Schießplatz die
25. Kavallerie=Brigade, an demſelben Tage ebendort um 9½ Uhr
die 50. Infanterie=Brigade und am Samstag Vormittag 8 Uhr
nordweſtlich von Habitzheim die 49. Infanterie=Brigade
beſich=
tigen.
Se. Königl. Hoheit Prinz Chriſtian von Schleswig=
Holſtein traf geſtern abend mit ſeinem Sohne zu Beſuch Sr.
Königl. Hoheit des Großherzogs hier ein.
(D. Z.)
Se. Majeſtät der Kaiſer haben den Lieutenant der Reſerve
des Thüringiſchen Huſaren=Regiments Nr. 12 Auguſt Riedeſel
1912
46
Frhr. zu Eiſenbach, auf Stockhauſen bei Lauterbach, und den
Groß=
herzoglichen Kammerherrn und Amtmann Conrad von Grolman
zu Vorms, nach Prüfung derſelben durch das Kapitel und auf
Vorſchlag des Durchlauchtigſten Herrenmeiſters, Prinzen Albrecht
von Preußen, zu Ehrenrittern des Johanniter=Ordens ernannt.
Militärdienſtnachrichten. Michaelis, Oberſtlieutenant
und etatsmäßiger Stabsoffizier des 1. Oberſchleſiſchen Inf.=Regts.
Nr. 22, kommandiert zum 3. Großh. Inf=Regt. Nr. 117, mit der
Führung dieſes Regiments unter Stellung la suite desſelben
be=
auftragt: Bauer, Sekondelieutenant vom 1. Großh. Inf=Regt. Nr.
115, von dem Kommando bei der Unteroffizierſchule in Potsdam
mit ult. September er. entbunden; Mootz, Sekondelieutenant vom
1. Großh. Juf.=Regt. Nr. 115, als Komp.=Offizier zur
Unterofſizier=
ſchule in Weißenfels vom 1. Oktober er. ab kommandiert; v.
Grol=
man, Sekondelieutenant vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, als
Inſpektionsoffizier zur Kriegsſchule in Anclam vom 1. Oktober er.
ab kommandiert; Frhr. v. Schlotheim, General der Kavallerie,
kom=
mandierender General des 11. Armeecorps, la suite des 2. Garde=
Drag=Regts. geſtellt; Mörler, Vicefeldwebel vom 2. Bat.
FFried=
berg) 1. Großh. Landw.=Rgts. Nr. 115, zum Sekondelieutenant der
Reſ. des 3. Großh. Inf.=Regts. Nr. 117½ Fuhr, Vicefeldwebel vom
I. Bat. (Gießen) 2. Großh. Landw.=Regts. Nr. 116, zum Sekonde
lieutenant der Reſ. des 1. Heſſ. Iuf=Regts. Nr. 81; Dieffenbach,
Vicefeldwebel von demſ. Bataillon, zum Sekondelieutenant der Reſ.
des 2. Großh. Juf.=Regts. Nr. 116; Linck, Sekondelieutenant von
der Landw.=Kavallerie des 2. Bat. (Worms) 4. Großh. Landw.
Regts. Nr. 118, zum Premierlieutenant - befördert; v. Winterfeld,
Oberſt und Kommandeur des 3. Großh. Inf.=Regts. Nr. 117, in
Genehmigung ſeines Abſchiedsgeſuchs mit Penſion und der
Regi=
mentsuntform zur Dispoſition geſtellt.
Am Mittwoch, den 26. d., wurden nachfolgende 30
Ge=
ſchworenen für die Herbſtſeſſion gezogen: Karl Uebelshäuſer,
Darmſtadt; Michael Preß 1 Groß=Gerau; Ludwig Appel 11.,
Pfungſtadt; Peter Ehat L., Viernheim; Simon Koch, Offenbach;
Heinrich Chriſtoph Schaffner, Dornheim; Fritz Kindhäuſer, Klein=
Rohrheim; Chriſtoph Müller, Sprendlingen; Adam Salomon,
Offenbach; Nicolaus Back, Hofheim; Tobias Boxheimer,
Lampert=
heim; Ernſt Ohl, Groß=Umſtadt; Karl Backofen, Darmſtadt;
Ludw. Schneider, Stockſtadt; Jacob Jung VII Rüſſelsheim; Martin
Platz II., Biblis; Nicolaus Braunwarth, Eppertshauſen; Georg
Kling, Dieburg; Joſeph Geſſer, Bieber; Friedrich Paſſet, Reu=
Pſen=
burg; Franz Winter IV., Jügesheim; Wilhelm Knöß, Erzhauſen;
Guſtav Kleber, Eberſtadt; Martin Praſſel, Darmſtadt: Eduard
Wamſer, Darmſtadt; Auguſt Schlapp, Bensheim; Heinrich
Bend=
heim II., Bensheim; Karl Friedrich Walz, Darmſtadt; Johs.
Meiſinger, Annelsbach.
Der übliche Grenzgang der Stadtverordneten nebſt
Hirſch=
eſſen auf dem Einſiedel wird k. Samstag ſtattfinden.
Nach der „D. Z. ſoll Körners „Zriny' neu einſtudiert im
September l. J. am hieſigen Hoftheater in Scene gehen. Daß
als Eröffnungsvorſtellung Goethes„Fauſt”, erſter Teil, gegeben wird,
iſt bereits erwähnt worden. Für die drer nächſten Abende ſind
„Fliegender Holländer=, „Bibliothekar= und „Freiſchützl vorgeſehen.
Herr Profeſſor Otto Roquette hat, wie die , Fr. 3t. erfährt,
ein neues Luſtſpiel geſchrieben, deſſen Titel und Iuhalt jedoch dem
Blatt noch unbekannt ſind.
O Heute vormittag zwiſchen 9 und 10 Uhr wird das neunte
bayeriſche Infanterieregiment mittelſt Extrazugs von
Würz=
burg kommend hier durchpaſſieren, um ſich nach Kirchheimbolanden
zu begeben.
() Von der Bergſtraße hört man, daß die Reife der Trauben
ſehr ungleich vor ſich geht und überdies durch Mangel an
aus=
giebigem Regen beeinträchtigt wird.
2 Am Sonntag abend wurde in der Carlsſtraße ein
Miller=
burſche von vier Unbekannten überfallen und mißhandelt.
In der
Knabenarbeitsanſtalt kam Dienstag mittag einem Dienſtmädchen
das Vortemonnaie mit etwa 2 Mark abhanden. — Einem hieſigen
Taglöhner, welcher an einem Neubau in der Wenkſtraße arbeitete,
ficl Dienstag nachmittag ein Hebel auf den Kopf, ſo daß er ſchwer
verletzt in das Hoſpital verbracht werden mußte, woſelbſt er
vor=
verfloſſene Nacht geſtorben iſt.
Stand der Darmſtädter Volksbank am 81. Juli
1885. Aktiva. Kaſſebeſtand 32320 M. G1 Pf. Mobilien 1620 M.
Vorſchuß= und Debitoren=Conto 1195332 M. 70 Pf. Wechſel=
Conto 112 905 M. 31 Pf. Effekten=Conto 20 022 M. 54 Pf.
Ver=
waltungskoſten 11 855 M. 14 Pf. Haus= und Immobilien=Conto
91770 M. 90 Pf.
Paſſiva. Zinſen=Conto 30656 M. 30 Pf. Dividenden=Cont=
7311 M. 20 Pf. Reſervefond 67470 M. 52 Pf. Gewinn=Reſerve.
und Deleredere=Conto 26 111 M. 88 Pf. Stammanteile 540 903 M.
07 Pf. Depoſiten, Sparkaſſe, Giro=Creditoren ꝛc. 672453 M.
06 Pf. Umſchlag im Juli 1100922 M. - Zahl der
Mit=
glieder 811.
Mainz. 25. Auguſt. In Rückſicht auf den niederen
Rhein=
waſſerſtand hat die Köln=Düſſeldorfer=Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft
166
einen neuen vom 20. c. datierenden Fahrplan herausgegeben.
Hiernach fahren jetzt nur noch 2 Boote, 1 Uhr 30 Min. und 9 Uhr
30 Min. ab Mainz nach Köln, eines 10 Uhr ab Mainz nach
Düſſel=
dorf, eines 12 Uhr 30 Min. ab Mainz bis Koblenz und eines 3 Ubr
nachmittags ab Mainz nach Bingen. In umgekehrter Richtung wird
der Verkehr ungefähr in derſelben Weiſe vermittelt.
Mainz, 26. Auguſt. Für die Erbauung der Zollgebäude
im neuen Zollhafen, welche aus ſtädtiſchen Mitteln beſtritten wird.
ſoll von der Großh. Regierung eine Vergütung von 5 pCt. des
Baukapitals im Betrage von 115000 M. und 1 pCt. für
Unter=
haltung des Gebäudes vergütet werden. Die auf das Gebäude
ent=
allenden Brand= und direkten Steuern ſollen vom Staate, die
ſtädtiſchen Steuern dagegen von der Stadt getragen werden. Zu
dieſem Vorſchlage iſt die Zuſtimmung der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung und der Ständekammern erforderlich.
Frankfurt, 25. Auguſt. Die Prämien für die Ergreifung des
Mörders des Polizeirat Rumpff im Betrage von 10000 M.
ſind nach dem „F. J. nunmehr zur Verteilung gelangt. Gensdarm
Götz von Hockenheim, welcher den Lieske anhielt und bei ſeiner
Flucht einfing, erhielt 6000 M.; der eine der beiden Rinkleff von
Hockenheim 1700 M., der andere 1300 M. 1000 M. wurden
ander=
weitig verteilt.
Wiesbaden, 25. Auguſt. Nachdem Erkrankungen an Typhus
in den letzten Tagen nicht mehr vorgekommen ſind, beſchloß die
Regierung in der heutigen Sitzung, daß die hier aufgetretene
Epi=
demie als erloſchen zu betrachten ſei und die damit
zuſammen=
hängenden Maßregeln einzuſtellen wären.
Eiſenach. Für die Teilnehmer an der Hauptverſammlung des
Guſtav=Adolf=Vereins, die in den Tagen vom 8. zum 11.
Sep=
tember zu Eiſenach ſtattfindet, haben ſämtliche preußiſche
Staats=
bahnen, ſowie die Heſſiſche Ludwigsbahn die Verlängerung der
Retourbillets bewilligt. Die Gültigkeitsdauer erſtreckt uch vom 5.
bis incl. 12. September.
Leipzig, 24. Auguſt. Geſtern ward hier die 1. ordentliche
Ge=
noſſenſchaftsverſammlung der Deutſchen
Buchdruckerberufs=
genoſſenſchaft abgehalten, in der 33 Abgeſandte anweſend waren.
Der ſeitherige Genoſſenſchaftsvorſtand ward engültig als Vorſtand
gewählt. Als Ort der nächſtjährigen Verſammlung ward Hamburg
gewählt. — An die Verſammlung ſchloß ſich eine außerordentliche
Generalverſammlung des Deutſchen Buchdruckervereins an,
welche den Entwurf des durchgeſehenen Vereinsſtatuts in Bauſch
und Bogen annahm. Auch dieſer Buchdruckerverein wählte
Ham=
burg zum Sitz ſeiner nächſtjährigen Generalverſammlung.
Leipzig, 26. Auguſt. Das Reichsgericht hat die von dem
Vertheidiger Lieske's eingereichte Reviſion verworfen.
Bürich, 25. Auguſt. Bei Anlaß der Einweihung des
Zwingli=Denkmals begeht die Stadt Zürich eine Art
ſchwei=
zeriſches Reformationsfeſt. Auf den 24. Auguſt, abends 6 Uhr, war
der Empfang der zur Zwingli Feier eintreffenden Gäſte angeſetzl.
Um 1 Uhr begann die Feſtvorſtellung des dramatiſchen Vereins von
Zürich. Zur Aufführung gelangte „Ulrich Zwingli's Totl von
Charlotte Birch=Pfeiffer. Am 25. Auguſt fand vormittags 11 bis
12 Uhr die Enthüllung des Zwinglidenkmals ſtatt. Zur Eröffnung
der Feier wurde von der „Harmonie' und dem,Männerchor Hürich
mit Orcheſterbegleitung Nägeli's =Lichtſchöpfer; vorgetragen. Nach
einer Rede des Präſidenten des Zwinglikomites Herrn Dr. Finsler
erfolgte die Enthüllung des Denkmals, worauf alsdann das Orcheſter
das Zwinglilied ſpielte. Hierauf übernahm Herr Stadtpräſident
Dr. Römer das Monument namens der Stadt. Mit der
Auffüh=
rung der von Konrad Ferdinand Meyer gedichteten und von Guſt.
Weber komponierten Feſtkantate erreichte die Feier ihren Abſchluß.
Mit Eintritt der Dunkelheit fand ein großes Nachtfeſt auf dem
Züricherſee ſtatt: Beleuchtung von Stadt und Umgegend, Hochwachten
auf der Albiskette.
Antwerpen, 25. Auguſt. Soviel bis jetzt bekannt ſind der
deutſchen Abteilung der Ausſtellung 50 Ehrendiplome - außer
16 weiteren Ehrendiplomen für Kollektiv=Ausſtellungen
144
goldene Medaillen, 288 ſilberne, 191 bronzene Medaillen und 121
ehrenvolle Anerkennungen, im ganzen 734 Auszeichnungen für im
ganzen 742 Ausſteller zugefallen.
Nom, 23. Auguſt. Wie das „Reuter'ſche Bureau' meldet, hat
ſich der Wächter des königlichen Schatzes in Turin, welcher
unter dem Verdacht der Teilnahme an dem großen Diebſtahl
ver=
haftet worden war, heute Morgen das Leben genommen.
Bombay, 24. Auguſt. Der engliſche Dampfer Bangalore hat
in dem Golf von Aden gänzlich Schiffbruch gelitten, wobei an 100
Perſonen ertrunken ſind.
Tageskalender.
Donnerstag, 27. Auguſt: Großes Militär=Konzert im Saalbau.
Sonntag, 30. Auguſt: Ausflug des Beſſunger älteren Geſangvereins
nach Heidelberg.
Montag. 31. Auguſt: Hauptverſammlung des Vereins „zum
Feier=
abendi im Vereinslokal.
Dpuck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.