Al. mementspreis
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärtzs werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
zegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voflaufſchlag
Jrag= und Arzeigeblafk.)
Inſeratz
wedenengenomment hDernſtad
Mit der Sonntags=Beilage:
von der Expedition Rhehſt. R D.
mBeſſungen von Friedr Wuze
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswiru
POolhi. un da una-snaunn
3
eoNbu
tu=
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Rreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
3 161.
Donnerstag den 20. Auguſt.
1805.
Zu publiciren iſt aus dem Reichsgeſetzblatt Nr. 26:
Verordnung, betreffend die Formen des Verfahrens und den Geſchäftsgang des Reichs=Verſicherungsamts.
Bekanntmachung, betreffend die äußerſten Grenzen der im öffentlichen Verkehr noch zu duldenden Abweichungen der Maaße
und Meßwerkzeuge ꝛc. von der abſoluten Richtigkeit.
Oeffentliche Bekanntmachung.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Landesregierung für Bosnien und die Herzegowina unterm
1. Mai l. J3. eine Verordnung erlaſſen hat, durch welche der Paßzwang für Ausländer und die Handhabung der
Fremden=
polizei vom genannten Tag an neu geregelt ſind. Der nähere Inhalt dieſer Beſtimmungen wird Intereſſenten auf
Er=
kundigung bei uns bekannt gegeben werden.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
[7785
J. V.: Gros.
Acker=Verpachtung.
Donnerstag den 27. Auguſt,
Nach=
mittags 2¼ Uhr,
werden in Großherzoglicher Hofmeierei
dahier
circa 27 Morgen Gelünde
in 31 Parzellen auf 9 Jahre weiter
verpachtet.
Nähere Auskunft ertheilt
Oberfeld=
ſchütz Rühl.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1885.
Großherzogliche Hofmeierei=
Verwaltung.
[778.
Grummetgras=Verſteigerung.
Freitag den 21. d. Mts., Vormittags
10 Uhr,
werden auf Großh. Pallaswieſe circa
50 Morgen Grummetgras loosweiſe
öffent=
lich verſteigert.
17753
Ober=Verwalter Dettweiler.
Bekanntmachung.
Die bei den am Pallaswieſenweg neu
zu erbauenden Gerätheſchuppen ꝛc. für
die Abfuhr=Anſtalt ſeingetr. Genoſſenſchaft)
zu Gräfenhauſen vorkommenden Maurer=,
Zimmer=, Dachdecker=,Schloſſer=, Glaſer=,
Weißbinder= und Pflaſterarbeiten ſollen
im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Samstag den 22. Auguſt er.,
Vormittags 11 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Plan, Voranſchlag und Bedingungen
liegen vom 20. d. Mts. an auf dem
Büreau des Unterzeichneten
Herdweg=
ſtraße Nr. 39) zur Einſicht offen.
Beſſungen, am 17. Auguſt 1885.
Droth, Bautechniker. (7787
Bekanntmachung.
S.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt:
a) für Buchenſcheiter 1. Kl. zu Mk. 10.50,
II. Kl. „ „ 9.50,
d0.
b) „
2) Kiefernſcheiter I. Kl. „ 8.. II. Kl. „ „ 7.—
1) „
der Raummeter.
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus !
aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Beſtel=
lungen werden bei Großh. Rentamt
ent=
gegengenommen.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung
G
„.
Täglich friſch im Ausſchnitt:
Wollspilzon.
in Schwarz und farbig,
in großartiger Auswahl,
empfiehlt
[778.
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21 Ernſt=Ludwigsſtraße 21.
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[7324
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ganz reinſchmeckend und ganz farblos, in
Flaſchen ¼ Liter empſiehlt äußerſt
billig die Flaſche zu M. 1.50
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. 6182
friſch vom Baum, billig
Birnen, zu verkaufen.
[7712
Wilhelminenſtraße 3.
1854
R 161
Abonnements für den Monat September für 1 Mark
25 Pſg. bei allen Poſtanſtalten.
72
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Gelesenzto Roikong
900000000000
7T.
2.
eal
inai.
14⁄₈
5
6iae
LLLvo6OL
Hatgebla
nebſt ſeinen werthvollen Separat=Beiblättern:
Illuſtrirtem Witzblatt =WXMC, in erweitertem Umfange,
belletr. Sonntagsblatt „Deutſche Leſehalle;, feuillet. Beiblatt „Der
Zeit=
geiſt, Mittheilungen über Landwirthſchaft, Gartenbau und
Haus=
wirthſchaft”.
14eh
Den vielfachen Wünſchen entſprechend hat das „Berliner
G½N
E44 Tageblatt; eine neue Einrichtung getroffen, wodurch fort=
Wä3 an den auswärtigen Abonnenten die
Parlamentsberichte bereits mit der Abend=Nummer
paris,-
E5V zugehen, ſo daß dieſelben am nächſten Vormittag in den reſp.
u: Empfangsorten eintreffen.
Das Feuilleton bringt im September eine neue Erzählung von Hermann
Sudermann: „Die Geſchichte der ſtillen Mühle=
Außerdem erſcheint im „Zeitgeiſt; die Fortſetzung der Novelle:
„Himmliſche und irdiſche Liebe: von Paul Hoyso.
Allen neu hinzutretenden Abonnenten wird der bis 1. September
bereits erſchienene Theil der Novelle von Paul Heyso gratis und franco
[7789
nachgeliefert. Probe=Nummer gratis und franco.
165
4
1½
rA. Salokrelonss, ruhror Follsohrot,
Slüdk- gaasahene Ausskohlen,
Hewe
G
ABzus goltkohlen, Briquelts.
treffen nun täglich in größeren Sendungen für mich ein und bitte ich meine
ver=
ehrlichen Abnehmer um gefl. Aufgabe ihres Winterbedarfs unter Zuſicherung billiger
und reeller Bedienung.
Carl G. Faber,
Holg= und Kohlenhandlung, Promenadeſtr. 42.
unwiderruſlich
30. August
unmiderruſlich. L=CARESO 30. Angust.
des
[7701
Johuhvaaren-Ausvorkauſs.
Die Reſtbeſtände meines Lagers werden von heute an
zu jedem
annehmbaren Preiſe
abgegeben.
houisenplalz 4.
gegenüber der Poſt. Edudt E Guudok1,
Aller Art
H empfehle zu weiter ermäßig= 4
G tem Preiſe.
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direkter Importation,
beſt aſſortirt, in ¹⁄₈ Pfund=Packeten
M. L. 10, 1. -, — 80, - 65, — 60,
55, ſowie in ¼ und ¹⁄₈ Pfd.=Packeten
und offen.
„
HheerStaub,
3
Miſchung feinſter chineſiſcher und
oſtindiſcher Sorten,
in ¹⁄ Pfund=Packeten M. 1.25 und
M. 1.15 und als beſonders preiswerth
empfehle eine Sorte
Comgou-Thee,
von feinſtem Geſchmack u. Aroma,
M. 2½ per Pfd., loſe gewogen.
Emanuel Füld.
5⁄
V0
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Heller=Linſen,
ſehr raſch weichkochend und
ga=
rantirt käferfrei, empfiehlt
Aug. Harburo
„
[7704
Beſſungen.
Von heute an backe mein üchtes
Kornbrod aus neuem Kornmehl und
erlaube mir dasſelbe beſtens zu empfehlen.
Achtungsvoll
4
Olbert,¾
52 Nieder=Namſtädterſtraße 58.
wirklich wirkſam,
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Ludwigsplatz 7.
[7384
E 161
1855
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großer
6
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[7792
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ausnahms=
weis billigen Preiſen.
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Das Streichen der Böden laſſe ich auf
Wunſch mitbeſorgen.
[7250
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per Pfund 80 Pfg.,
1883or Ja. Holl. Sardellon,
per Pfund Mk. 1.40,
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Caſinoſtraße 23.
[7310
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2
5
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8
⁷⁄
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voeRe ünen
ſkäferfrei),
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züglicher Kochart eingetroffen.
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5⁄
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½4o t.
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9 nung. Näheres Parterre.
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beziehen und eine kleine Wohnung im
Seitenbau bis 1. Septbr. zu beziehen.
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Beletage mit Balkon, 5 Zimmer nebſt
allem Zubehör, ſowie Garten, an eine
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7717) Saalbauſtr. 28 eine hübſche
Wohuung nebſt Zubehör ſofort zu verm.
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Manſardenwohnung zu vermiethen.
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Wohnung, 3 Zimmer, Küche und
Zube=
hör, an eine ruhige Familie zu vermiethen.
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7795) Heinrichſtraße 59 die Beletage,
beſtehend aus 5 Zimmern, Küche mit
Waſſerleitung, ſowie dazugehörigem
ge=
wölbten Keller, Waſchküche und Bleichplatz
per 1. Oktober, auf Wunſch auch früher.
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Seitenbau eine freundliche Wohnung, mit
Ausſicht nach dem Garten, beſtehend aus
3 Zimmern, Küche u. Zubehör, preiswürd.
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Zimmer im zweiten Stock ſofort
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und Wohnung, ſowie mehrere einzelne
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möblirte Manſardenzimmer per ſofort
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6137) Mühlſtraße 12 ein großes,
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
6828) Kirchſtraße 5 ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6871) Ecke d. Carls. u.
Heinrich=
ſtraße 72 zwei fr. möbl. Parterrezimmer.
7487) Soderſtraße 41 parterre ein
gut möbl. Zimmer an einen anſtändigen
Herrn zu vermiethen.
7651) Sandſtraße 10 zwei Zimmer,
möbl. oder unmöbl., per Mitte Septbr.
7652) Wendelſtadtſtr. 40 parterre
ein freundlich möblirtes Zimmer.
7724) Beſſ. Heidelbergerſtr. 17 zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
7725) Wilhelminenſtr. 14 ein kl.
möbl. Zimmer mit ſeparat. Eingang
ſo=
wie eine unmöbl. Manſardenſtube ſofort.
7726) Waldſtr. 10 möblirtes Zimmer
mit und ohne Penſion. — Daſelbſt eine
Badbütte von Zink abzugeben.
7798) Schloßgraben 3 ein großes,
möbl. Zimmer an 1 oder 2 Herren z. v.
7799) Eliſabethenſtr. 22 ein möbl.
Zimmer nach der Straße per 1. Sept.
7800) Hofſtallſtraße 6 parterre ein
großes, fein möbl. Zimmer mit ſep. Eing.
7801) Hügelſtr. 61 ein auch 2 möbl.
Zimmer, dieſelben können auch unmöblirt
abgegeben werden.
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gemäß des in der Verkaufsſtelle aushängenden Preisverzeichniſſes. Erhältlich bei:
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rein, trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
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d. Bl. zu haben.
Gewinne von 20000, 10000
4000, 3000, 2000 ꝛc. Mark.
5) Plätze 1. Nang (¹½. Abonnement, ge=
( ſucht. Zu erfragen Beſſ.
Wilhelminen=
ſtraße 9, 1 Treppe.
[7748
WIsO Hoch,
Hebamme,
wohnt ſeit dem 15. Auguſt
„
E
4
w. Sohulstrasse 6
41
2. Stock.
[7744
Darmſtädter Heconomen-Yerein.
Das Hommer-Casine wird Samstag den 29. Auguſt auf dem
Carlshok abgehalten; Beginn 8 Uhr Abends. — Nichtmitglieder, welche ſich
betheiligen wollen, belieben ſich bis ſpäteſtens Tags vorher bei Herrn G. Jacobi,
Kiesſtraße Nr. 41, oder bei Herrn J. Schneider, Ruthsſtraße Nr. 7, anzumelden
[780.
Der Vorstand.
Deutſches Tagrblutt
mit Sonntagsbeilage „Damenwelt',
[7804
welches in nationalem Sinne redigirt, tüglich in Verlin erſcheint, koſtet
pro Monat September uur 1 Ml. 67 Pf.
115 Pf. Beſtellgebühr)
und empfiehlt ſich durch ſeine Gediegenheit und Reichhaltigkeit.
Zille Kaiſerl. Deulſchen Boſtanſtalten nehmen ſchon jetzt Beſtellungen au.
Verlin, Behrenſtraße 29 W.
Die Expedition.
WAin
W
prakt. u. Speciglarzt f. haut.,
Frauen. u. Unterleibskrankheiten
Preſonsoh,ete.vranktan. sintsinangh.
Assist.Prf. Ricord's. ausw.brieh.
Saalbau Darmstadt.
Donnerstag den 20. Auguſt, Abends 7½ Uhr:
MElATöT-ComCOrt
ausgeführt von der
Kapelle des 1. Gr. Heſſ. Juf.=(Leibgarde=MRegmts. Nr. 115.
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn Wilh. Hilge.
Letztes Coneert vor den Manövern.
Ausgewähltes Programm und verſchiedene Novitäten.
Entrée Perſon 40 Pfo. — Kinder 10 Pfo.
(7805
7806) Ein braves Mädchen, welches
ſehr gut kochen kann und alle Hausarbeit
verſteht, ſucht ſogleich Stelle durch Frau
Katzenbach, Alexanderſtraße 15.
7736) Ein Mädchen von 15 Jahren,
welches etwas nähen kann und Hausarbeit
verſteht, ſucht auf Michaeli eine Stelle.
Näheres Promenadeſtraße 40.
7807) Zwei brave Müdchen, welche
bürgerl. kochen können und alle Hausarbeiten
verſteh. ſ. ſof. Stelle. Fiſcher, Schirmg. 10.
7734) Eine tüchtige Frau wünſcht noch
einige Kunden im Waſchen oder Putzen.
Sackgaſſe 8.
7776) Ein Mädchen von 14-16 J.,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, zu leichter
Hausarbeit geſucht. Alexanderſtr. 11, I.
E 161
Eine Vorkäufor in
[7814
ſucht
Franz Caydoul.
7778) Ein geſetztes Mädchen mit
guten Zeugniſſen, welches gut kochen kann,
Hausarbeit mit verſehen muß, in einen
kleinen Haushalt geſucht. Näheres Exped.
28
3
7808) Für einen kleinen Haushalt
wird ein junges Mädchen geſucht,
wel=
ches zu Hauſe ſchlafen kann. Zu erfrag.
in der Exped. d. Bl.
7809) Zur Aufſicht zweier kleiner
Kinder wird ein zuverläſſiges Müdchen
geſucht Heinheimerſtraße 7.
7810) Eine tüchtige Schneiderin
auch für Kinderkleider ins Haus geſucht.
Adreſſen unter S. 50 in der Exp. d. Bl.
7741) Ein anſtändiges, ſolides
Mäd=
chen findet bei einer bürgerlichen Familie
freundliche Wohnung. - Zu erfragen
Darmſtraße 3.
1135) Anſtändige Müdchen können
unentgeltlich das Kleidermachen
er=
lernen. Zu erfrag. in d. Exped. d. Bl.
7811) Ein geſetztes Mädchen, welches
kochen kann, gute Zeugniſſe hat und die
Hausarbeit übernimmt, auf Michaeli, ev.
auch auf früher, zu zwei Leuten geſucht
Beſſ. Carlsſtraße 56.
W
7812) Für ein größeres Haus wird
für ſofort ein Mädchen für Küche und
etwas Hausarbeit geſucht. Näheres bei
Frau Eliſe Hahn, Ernſt=Ludwigſtr. 9.
7813) Mit der Nadel geübte
Mädchen und Frauen, auch einige
Schneider finden Beſchäftigung bei
H. Senuchard.
7815) Ein zuverl. igr. Mann wird
geſucht 3. Austragen v. Colonialwaaren.
Zu erfragen in der Expedition.
fe.
Pemsiom
in gut bürgerlichem Hauſe für
junge Damen, welche hieſige
Lehr=
anſtalten beſuchen, Lehrerinnen
oder Ladnerinnen.
Näheres in der Exped. [7488
Koſt und Logis
[7662
große Bachgaſſe 3.
C.
„
Damsn Contoation.-
Ergebenſt Unterzeichnete beabſichtigt vom
1. September ab einen Curſus im
An=
meſſen und Zuſchneiden eleganter
Damen=Garderobe zu eröffnen.
Junge Damen, die daran Theil zu
nehmen wünſchen, können ſich melden bei
Lina Coyser, Schützenſtr. 6.
4
Eine Vohnuzz,
(4 Zimmer mit Küche), parterre oder
1. Stock, in der Mitte der Stadt, wird
per 15. October 1885 bis 15. April 1886
von einer ruhigen Familie geſucht.
Offerten Mathildenplatz Nr. 3, 2. St.,
abzugeben.
[7773
4Sine im Bügeln ſehr gewandte
5de Wittwe wünſcht in der Woche noch
B, einige Tage beſetzt zu haben.
Näheres bei Frau Katzenbach.
Alexanderſtraße 15.
(781
Diemoisten entaoineenaus
Vervenleiden
fohlerhattor.
Blutcireulation. Radieale und dauernde
Heilung, auch in veraltet. Fällen. Binzig
7
dastehende, ärztl. gel.,Regenerations-Kur.
Anw. Lostentrei untor A. h. D. Corlin s. 59.
7819) Ein halber, ſehr gut gelegener
Sperrsitz.
iſt abzugeben. Wo? jagt die Expedition. ſſucht gegen hohe Proviſion einen tüchtigen
¹⁄₈ Vorderplatz, ab=
Parketlogo, zugeben Bleichſtr. 32. an die Exped. d. Bl. zu hinterlegen.
Dwei nebeneinander liegende Parket=
2) Logenplätze - Vorderſitz - je½
Ein Oporrsitu ments=Abtheilung ab= M. 7 per Tauſend.
zugeben. Nähere s Expedition.
1857
Kirchweihe
6
Em Truisa
findet Samstag den 22., Sonntag
den 23. und Montag den 24. Auguſt
ſtatt, wozu höflichſt einladet
[7822
zum
Walthot, Hessischen Hof.
FSIzidh)
AisntAirAhirh.
4
izAtauiii
4
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Aaer doutoch. und ausl. Zeltungon
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Anslandes
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2
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C, Familie wünſcht in einem guten
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7 auf erſte Hypothek zu
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in der Exped. d. Bl.
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für die erſte Abonne=ſLudwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
[7821 L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
494
1858
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Waſſerhöhe am Pegel 310 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1440 R.
Woog=Polizeiwache.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge).
Samstag den 22. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 6 Uhr 30 Min.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Predigt um 8½ Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 1 Uhr 45 Min.
Gottesdienſt in der Syuagoge der
3r. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 22. Auguſt: Vorabend6 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 7 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 23 Aug. an=
Morgens 6 Uhr.
7825
Nachmittags6 Uhr - M.
Vor Allen den barmherzigen Schweſtern für die
liebe=
volle Pflege während dem ſchweren Krankenlager meiner
unvergeßlichen Frau in den letzten Tagen, ferner für die
herz=
liche Theilnahme meiner verehrten Nachbarſchaft, den geehrten
Sängern für den ergreifenden Geſang am Grabe, für die ſo
überreichlichen Blumenſpenden, allen Verwandten, Freunden
und Bekaunten für die Beweiſe herzlicher Theilnahme ſpreche
meinen aufrichtigen herzlichen Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen:
W. Gelſus und Kinder.
Darmſtadt, 20. Auguſt.
Zeutſches Reich. Der britiſche Botſchafter Sir Edward Malet
iſt am 18. d. M. aus Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die
Geſchäfte der Botſchaft wieder übernommen.
Am Dienstag vormittag hielt die techniſche, nachmittags die
Tarifkommiſſion der internationalen Telegraphenkonferenz eine längere
Sitzung. Die Ausſichten auf Annahme der deutſchen Tarifvorſchläge
haben ſich wieder in etwas gebeſſert.
Am 18. trat in Hamburg der Kongreß für die Reform und die
Codiſikation des Völkerrechts zuſammen und wurde durch
Bürger=
meiſter Weber namens des Senats begrüßt. Der Kongreß beſuchte
am 19. Friedrichsruhe in Folge einer Einladung des Fürſten Bismarck.
Bei der anderweiten Wahl eines Reichstagsabgeordneten im
erſten naſſauiſchen Wahlkreiſe (Homburg) iſt nach den bisherigen
Ermittelungen der Kandidat der Deutſchfreiſinnigen, Körner, mit
etwa 7000 Stimmen gewählt worden; etwa 3500 Stimmen fielen
auf den ſozialiſtiſchen Kandidaten Fleiſchmann.
Der bekannte franzöſiſche Diplomat a. D. und Schriftſteller
G. Rothan, der, in Waſſelnheim in Elſaß geboren, früher in
Ham=
burg und Florenz lebte, ſeit zwei Jahren aber ſeinen
Sommer=
aufenthalt auf ſeiner Beſitzung bei Luttenbach im elſäſſiſchen
Münſter=
thal zu nehmen pflegte, hat den polizeilichen Befehl erhalten, binnen
drei Lagen das Land zu verlaſſen. Die „Straßburger Poſt:
ver=
mutet, daß einer der Gründe dieſer Maßregel vielleicht in dem
Um=
ſtande liegen könnte, daß Rothan kürzlich in den Vorſtand der
Patriotenliga gewählt wurde.
Nach den Mitteilungen der geographiſchen Geſellſchaft in
Ham=
burg beträgt der Umfang des unter Verwaltung der Neu=Guinea=
Kompagnie und unter den Schutz des deutſchen Reichs geſtellten
Gebietes im Kaiſer=Wilhelms=Land und im Bismarck=Archipel 4203
deutſche Quadratmeilen.
Heſterreich=Angarn. Anläßlich des Geburtsfeſtes des Kaiſers
fand am 18. d. M. eine große Kaiſerparade auf dem Schmelz ſtatt.
Im Stefansdome celebrierte der Fürſterzbiſchof Ganglbauer ein
eierliches Hochamt, welchem Taaffe, Kallay, Welſersheim, Oreſh,
Szegenyi und die Spitzen der Behörden und Hofchargen ꝛc.
bei=
wohnten.
Wie nun feſtſteht, begeben ſich das öſterreichiſche Kaiſerpaar und
Kronprinz Rudolph am 24. d3. von Wien nach Kremſier. Der
Kaiſer wird am 24. d3. in Kremſier die Korporationen und
Depu=
tationen empfangen und die Garniſon beſichtigen. Am Abend
des=
ſelben Tages trifft auch Erzherzog Karl Ludwig in Kremſier ein.
Kaiſer Alexander III. und die Kaiſerin Maria Feodorowna treffen
mit ihren beiden Söhnen, Großfürſt=Thronfolger Nikolaus und
Großfürſt Georg, am 25. d. vormittags in Kremſier ein. Die
Ab=
reiſe der ruſſiſchen Kaiſerfamilie von Kremſier erfolgt am 26. ds.
In Kremſier ſelbſt ſind alle Vorbereitungen zu einem würdigen
Empfange der beiden Kaiſerfamilien getroffen; ebenſo haben alle
Beamten auf den öſterreichiſchen Eiſenbahnſtationen, welche die
ruſſi=
ſchen Majeſtäten paſſieren werden, die ſtrikteſten
Verhaltungsmaß=
regeln erhalten.
Das Wiener „Fremdenblatt= ſchreibt: „Die Wiener Sänger
kehren mit Ehren reich beladen heim und die Hauptſtadt Oeſterreichs
wird den ihren Söhnen in Berlin zu Teil gewordenen Empfang
als Unterpfand der freundſchaftlichen Gefühle beider Reſidenzen
gegen einander ſtets in angenehmer Erinnerung behalten.
Irankreich. Am 17. d. M. wurde die Seſſion der
General=
räte von ganz Frankreich (Paris ausgenommen) eröffnet. Die
Mit=
glieder der Regierung, welche Sitze in den Generalräten haben, ſind
bereits geſtern abgereiſt. Dieſe ſind: Unterrichtsminiſter Goblet
(Amiens), Ackerbauminiſter Pierre Legrand (Lillel Finanzminiſter
Sadi Carnot(Dijon), Poſt=und Telegraphenminiſter Sarrien(Macon)
dann drei Unterſtaatsſekretäre, die im Finiſtere, in der Aisne und
in der Vienne Generalräte ſind
Prinz Waldemar von Dänemarck iſt am 16. in Paris
einge=
troffen und wurde auf dem Oſtbahnhofe von ſeinem zukünftigen
Schwiegervater, dem Herzog von Chartres, begrüßt. Der Prinz
be=
gibt ſich Ende dieſer Woche nach Dinard, wo die Herzogin von
Chartres und ſeine Braut weilen. Vorher wird er dem Grafen
von Paris vorgeſtellt, der am Donnerstag in Paris erwartet wird.
Aus Veranlaſſung von Olivier Pains Tode veröffentlicht
Roche=
fort im Intranſigeant einen ſehr heftigen und beleidigenden Artikel
gegen England, Englands Königin und den Prinzen von Wales,
worin er erklärt, daß, wenn Frankreichs Regierung keine glänzende
Genugthuung fordere, er, Rochefort, für dieſes vollführte Verbrechen
Lord Lyons fordern werde, der von heute ab ſeine Geiſel und
deſſen alte Haut eine Bürgſchaft für die ſchuldige Genugthuung ſei.
Dieſer tolle Ausfall macht merkwürdiger Weiſe Aufſehen und viele
Engländer ſchreiben ſich auf der engliſchen Botſchaft ein, die von
einer Anzahl Polizeibeamten bewacht wird. Die engliſche Botſchaft
hat Rocheforts Artikel nach London telegraphiert und überläßt
ihrer Regierung die Beſchlüſſe über die zu ergreifenden Maßregeln.
Nach Privatberichten aus Hanoi befanden ſich am 2. Juli
in den Krankenhäuſern von Tonking 2400 Militärs, obgleich man
anfangs Juni 1600 Kranke nach Frankreich zurückgeſandt hatte.
In Marſeille ſtarben am 18. d. M. 27 Perſonen, in Toulon 1
Perſon an der Cholera.
Belgien. Das„Mouvement Geographiques, das als offiziöſes
Organ des neuen Kongoſtaates zu betrachten iſt bringt eine etwas
abentenerliche, aber doch nicht unmöglich klingende Nachricht.
In=
folge der Berliner Abmachungen bildet der Tanganykaſee die
Oſt=
grenze des Kongoſtaates, und dem entſprechend mußte die darüber
4
hinaus liegende Station Karema aufgegeben werden. „Es ſcheint
nun;, ſo ſchreibt das „Mouvement Geographique;, daß der frühere
belgiſche Lieutenant Storms, der dieſe Station befehligte, ſich
ge=
weigert hat, ſich dieſer Beſtimmung zu unterwerfen. Er hat ſeine
Entlaſſung als Beamter des Kongoſtaates und belgiſcher Offizier
gegeben und ſich unter dem Namen Emil I. zum Kaiſer von
Tan=
ganyka ausrufen laſſen.
Hpanien. Der am 13. nachmittags ſtattgehabte Miniſterrat war
von außerordentlichem Intereſſe. Der Miniſter des Auswärtigen,
Elduahen, welcher bekanntlich den König in die Granja begleitet
hat, war eigens deshalb nach Madrid gekommen. Der
Hauptgegen=
ſtand war die Erklärung des deutſchen Protektorats über die
Inſel=
gruppe der Karolinen. Elduahen verlas die diplomatiſche Note,
welche die deutſche Regierung an die Mächte gerichtet, und nach
einer lebhaften Debatte, in welcher Canovas auf die zu
wieder=
holtenmalen bewieſene wohlwollende Haltung der deutſchen
Diplo=
matie Spanien gegenüber hinwies, wurde der Beſchluß gefaßt, gegen
die Beſitzergreifung der Inſeln, welche Spanien für ſpaniſche
Be=
ſitzungen anſieht, zu reklamieren.
Der ſpaniſche Geſandte in Berlin, Graf Benomar, wird in
nächſter Zeit in Madrid erwartet.
Von den Karolinen=Inſeln lagen bis zum 18. d. M. keine weitere
Nachrichten vor.
Die Impfungen Ferrans werden in verſchiedenen Provinzen
mit Erfolg fortgeſetzt. Die Cholera ſchlägt in allen Schichten der
Bevölkerung Wurzel, mehrere Präfekten ſind von der Seuche
be=
fallen worden.
Bürkei. Aus Konſtantinopel wird vom 18. d. M. gemeldet,
daß der Sanitätsrat für Paſſagierſchiffe aus Varna eine
achtund=
vierzigſtündige, für Schiffe aus Küſtendje, Sulina und Odeſſa eine
vierundzwanzigſtündige Obſervation beſchloſſen hat.
Cappten. Einer Mitteilung aus Kairo vom 16. d. M. zufolge
war Khartum am 26. Juli der Schauplatz eines von blutigen
Kämpfen begleiteten Aufruhrs. Das Schatzamt wurde angegriffen
und geplündert und der Schatzmeiſter getötet. Mahomet=el=Kheir
und Abdullah=Kalifa=el=Taiſhi, der Nachfolger des Mahdi, wurden
ſamt ihren Vakils erſtochen, während ſie den Aufrührern
Wider=
ſtand leiſteten. Die Derwiſche haben an der Spitze großer Araber=
Abteilungen Berber verlaſſen, um nach Dongola zu marſchiren.
Einige Anhänger Osman Digma's ſind am 16. d. M. mit der
Nachricht in Suakim angekommen, daß ſich derſelbe mit 14 Mann,
darunter Mahomed Adam Sadun, insgeheim nach Khartum begeben
haben ſoll. Sie überbrachten auch einen Brief an Mahmud Ali,
das Haupt der freundlich geſinnten Stämme, worin derſelbe erſucht
wird, ſich mit Amed Mahamur, dem Haupte der Amaraſtämme,
über die beſten Mittel, ſich mit der britiſchen Regierung
auseinander=
zuſetzen, in einer perſönlichen Zuſammenkunft zu verſtändigen.
Afohaniſtan. Es arbeiten jetzt 3000 Menſchen an den
Befeſtig=
ungen von Herat, welches gegenwärtig von 12000 Mann Truppen
beſetzt iſt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Auguſt.
- Aus Osborne, 18. Auguſt, wird der „D. 8tg. telegraphiert:
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und Se. Königl. Hoheit der
Herzog von Connaught, begleitet von dem Flügeladjutanten
Oberſtlieutenant Wernher, begaben ſich heute vormittag über
Ports=
mouth nach London, woſelbſt in Malborough Houſe das Luncheon
eingenommen wird. Am Mittag begeben ſich die Höchſten
Herr=
ſchaften mit dem Prinzen von Wales. K. H. nach Alderſhott und
nehmen dortſelbſt abends das Diner mit dem Offizier=Corps des
10. Huſarenregiments, welchem der Prinz Albert Victor von Wales,
K. H., als Lieutenant angehört. Am Mittwoch vormittag findet die
Revue des 10. Huſarenregiments vor den Herrſchaften ſtatt.
Höchſt=
dieſelben kehren im Laufe des Nachmittags über Southampton nach
Osborne zurück.
O In der geſtern nachmittag ſtattgehabten öffentlichen Sitzung
der evangeliſchen Kirchengemeindevertretung wurde nach
län=
gerer Debatte ein von Geh. Juſtizrat Buchner geſtellter Antrag,
den Kirchenvorſtand zu erſuchen, mit allen Mitteln auf die
Möglich=
keit der ferneren Abhaltung der Abendgottesdienſte in der
Stadt=
kirche hinzuwirken, einſtimmig zum Beſchluß erhoben. Das
Kreis=
amt verlangt nämlich, daß die Einrichtung getroffen werde, daß die
Thüren nach außen geöffnet werden können, und ſtellte für den
Fall der Nichtwillfahrung dieſes Anſinnens ein polizeiliches Verbot
des Abendgottesdienſtes in Ausſicht, was nach Anſicht der
Kirchen=
gemeindevertretung ein ſchwere Beeinträchtigung des kirchlichen
Le=
bens nach ſich ziehen müßte. — Weiter wurde mitgeteilt, daß die
Teilung der Civilgemeinde in zwei Pfarreien, die Stadtpfarrei und
die neue Martinspfarrei, geplant und den kompetenten Behörden
unterbreitet ſei.
Zu dem am A. d. M. ſtattfindenden fünfzigjäh rigen
Jubiläum des Kommandeurs des Xl. Armeecorps, General der
Kavallerie v. Schlotheim, werden ſich Deputationen der
verſchie=
denen Offiziercorps nach Kaſſel begeben.
Das Offizier=Corps der Garniſon Darmſtadt=Beſſungen
1859
161
und der benachbarten Manöver=Kantonnements feierte am 18. abends
im hieſigen Militär=Kaſino den Schlachttag von Gravelotte
durch ein kameradſchaftliches Beiſammenſein.
D. Z.
Auf dem am Montag im „Darmſtädter Hof; abgehaltenen
„Quartal' unſerer Ratsherrnbrüderſchaft wurde der unlängſt in
Ruheſtand getretene Ortsgerichtsvorſteher H. Berntheiſel aus
Anlaß ſeiner nunmehr 50jährigen Mitgliedſchaft zum Ehren=
Ober=
älteſten der Brüderſchaft ernannt und ihm gleichzeitig ein wertvoller
ſilberner Pokal überreicht.
Dem Vorſtande des Gewerbhallevereins zu Darmſtadt
wurde die Erlaubnis erteilt, im Dezember d. J. eine Verloſung
von Induſtriegegenſtänden zu veranſtalten und die Loſe im
Groß=
herzogtum zu vertreiben.
2 Geſtern morgen wurde dahier durch die Polizei ein Tiſchler
feſtgenommen, welcher in der Reſtauration Gottwald und an der
Schalterkaſſe am Main=Neckar=Bahnhof verſuchte falſches
Papier=
geld und zwar „Vierzehn== und „Dreißig==Mark=Scheine mit der
Jahreszahl 1857 auszugeben. Derſelbe führte ein Pack Apparate,
Farben ꝛc. zur Anfertigung dieſer Scheine und außerdem eine
ge=
ladene Piſtole nebſt Munition bei ſich.
In einem Rebengarten zu Ober=Ramſtadt iſt eine
in Tyrol, überhaupt im ſüdlichen Oeſterreich, auch in den an das
Ober=Engadin anſtoßenden Schweizergebieten häufig vorkommende
Traubenkrankheit aufgetreten, nämlich „die ſchwarzen
Pocken; lin Südthrol „Roſt' oder „Rauſch' genannt und dem
in den ſüdlichen Ländern häufigen „ſchwarzen Brenner= ſehr
nahe verwandt.) Beide Krankheiten ſind durch Pilze veraulaßt.
Der naturwiſſenſchaftliche Name der „Pocken; iſt „Sphaceloma
ampelinum, der des,ſchwarzen Brenners: Gloeosporium ampelophagum.
Was Verhalten, Erſcheinung, Wirkung und bekämpfende Behandlung
betrifft, ſo ſind beide Pilze ganz ähnlich; nur kommen ſie in
verſchie=
denen Klimaten vor. Früh im Frühjahr erſcheint der Pilz an Trieben,
Blättern und Ranken, ſpäter an den noch unreifen Beeren, als
braune oder rötliche Punkte, die ſich bald zu Pocken vergrößern
und raſch in ſchwarze Wunden oder Flecken übergehen, ſo daß
ein=
zelne Beeren nach und nach vollſtändig ſchwarz werden, andere mit
ſchwarzen Flecken behaftet ſind, und die Trauben ungenießbar
wer=
den. Portugieſer, Muskateller und verwandte Sorten werden
zuerſt befallen; allein der Pilz überträgt ſich raſch auf
Nach=
barſtöcke anderer Sorten, ganz ebenſo wie bei dem Oidium.
Daß die Krankheit, ſich in hieſiger Gegend, weiter verbreiten
wird, ſteht, nach den über derartige Erſcheinungen vorliegenden Er.
fahrungen, allerdings ſehr zu befürchten. Auch hier ſoll ſie bereits
beobachtet worden ſein. Ich habe bis jetzt noch nichts davon
wahr=
genommen. Die zur Bekämpfung vorgeſchlagenen Mittel ſind bis
jetzt noch wenig ergründet. Schwefelpulver, welches bekanntlich gegen
das Oidium vielſeitig empfohlen wird, aber nach den von mir
ge=
machten Erfahrungen keine beſondere Anpreiſung verdient, iſt gegen
die Pocken und den Brenner nicht wirkſam. In Oeſterreich wendet
man Eiſenvitriol in ſchwacher Löſung derart an, daß vor
Entwicke=
lung des Saftes im Frühjahr die Ruthen von den im
vor=
herigen Jahre befallen geweſenen Stöcken in ſolche Löſung getaucht
oder damit gewaſchen werden. Bei Anwendung dieſes Mittels
dürfte es ſich empfehlen, den Rebenſchnitt ſchon im Januar oder
Februar vorzunehmen, damit die verwundeten Teile der Reben bis
zu dem Zeitpunkte, wo Vitriol angewendet wird, ſoweit
einge=
trocknet ſind, daß die Wunden nicht mehr von der Löſung ange=
Braun.
griffen werden.
Das Legat aus der Keller'ſchen Stiftung von 500 M.
wurde in der letzten Sitzung des Beſſunger Gemeinderats dem
Brautpaare Herm. Stein und Kath. Luley zugeteilt.
Der Walzerkönig Ed. Strauß aus Wien beabſichtigt mit
ſeiner Kapelle am 10. September in hieſiger Stadt ein Konzert
zu geben.
Mainz, 18. Auguſt. Se. Großh. Hoheit Prinz Heinrich
von Heſſen befand ſich heute in unſerer Stadt, um auf dem großen
Sande eine Inſpektion des Großh. Heſſ. Infanterie=Regts. Nr. 117
vorzunehmen.
Das Begießen der Straßen, das in ſo trockenen Leiten wie
den gegenwärtigen zu einer unentbehrlichen Wohlthat geworden iſt,
lag früher ausſchlietßzlich in den Händen der Hausbeſitzer, dieſelben
mußten je einmal des Vor= und Nachmittags vor ihren Häuſern die
Straße begießen laſſen, während dies Geſchäft heute lediglich der
Reinigungsanſtalt obliegt und die Koſten hierfür von der
Geſamt=
bevölkerung getragen werden. Es liegt uns eine ſtatiſtiſche
Auf=
ſtellung über die Straßenbegießung dieſes Sommers (bis zum
15. Auguſt) vor und entnehmen wir derſelben folgende Notizen:
In dieſem Jahre wurde das Begießen der Straßen am 20. März
aufgenommen. Es wurde gegoſſen im März an 3 Tagen mit 192
Fäſſern, im April an 7 Tagen mit 2330 Fäſſern, im Mai an 3 Tagen
mit 945 Fäſſern, im Juni an 18 Tagen mit 3022 Fäſſern, im Juli
an 17 Tagen mit 7823 Fäſſern und im Auguſt (bis 15.) an 11 Tagen
mit 3961 Fäſſern. Welche ungeheure Waſſermaſſen hierzu verwendet
werden, geht daraus hervor, daß jedes Waſſerfaß einen
Durchſchnitts=
gehalt von 1500 Liter hat. Was die Koſten für dieſe
Waſſerbe=
gießung anbelangen, ſo koſtet jedes Faß für Waſſer (ä 26 Pfg. per
Faß, Fuhrlohn, Koſten der Kontrole, Unterhaltung der Begießungs=
1860
N
maſchinen ꝛc. 71 Pfg, ſo daß bis jetzt ſchon 15. Auguſt) für
Straßen=
begießung 16523 M. 33 Pf. aufgewendet wurden.
8t. Frankfurt, 17. Auguſt. In geſchäftlichen und
Fremden=
kreiſen iſt es gewiß nicht hinlänglich bekannt, daß hier unter dem
Namen „American Publie Librarhr ein Inſtitut beſteht, in
welchem die hauptſächlichen Amerikaniſchen Tages= und Wochenblätter,
die Adreßbücher der größeren Städte ꝛc. aufliegen, welche
Einheimi=
ſchen wie Fremden, ganz beſonders aber dem Handelsſtande ein
be=
quemes Nachſchlagen ꝛc. geſtatten.
Das Samstag abend abgehaltene Palmengarten=Nachtfeſt
nahm, bei ſehr lebhaftem Beſuche, den ſchönſten Verlauf.
Zwei
Kapellen wetteiferten mit einem gewählten Programm, und dem
großartigen Feuerwerke fehlte es weder an Knall= noch an Farben=
Effekten. Alle Teilnehmer verbrachten einen genußreichen Abend.
Köln, 18. Auguſt. Infolge des niedrigen Waſſerſtandes
hat ſich die Köln=Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft genötigt
geſehen, die Schnellfahrten der Salonboote 8¾, Uhr morgens
von Köln nach Mainz und 9 Uhr morgens von Mainz nach Köln
vom 19., bezw. 20. ds. ab einzuſtellen.
Eupen, 17. Auguſt. Als Hundstagsbeſcheerung hatten wir
auch hier in den drei letzten Nächten kräftige Fröſte, welche
be=
ſonders in den Niederungen an Bohnen, Gurken ꝛc. nicht
unbedeu=
tenden Schaden anrichteten. Bei ſcharfem Nordoſtwinde betrug der
Unterſchied zwiſchen der Temperatur am Mittag und gegen 3 Uhr
früh bis 200 R.
Schopfheim in Baden. Dem am 3. d. M. dahier ſtattgehabten
Gründungsfeſte des Wieſenthaler Militär=Gauverbandes wohnte auch
S. K. H. der Großherzog von Baden bei, welcher an die
Feſtverſammlung nachſtehende Anſprache hielt:
„Meine werten Freundel Mit Freuden bin ich Ihrer Einladung
zum heutigen Feſte gefolgt. Ja noch mehr, ich erachtete es nicht
nur als Freude, ſondern als Pflicht, unter Ihnen zu erſcheinen, da
mir dadurch Gelegenheit geboten iſt, der treuergebenen Geſinnung
des alten Markgräflerlandes Rechnung zu tragen. Daß ich au
ſolche Geſinnung rechnen kann, iſt nicht nur meine Freude, ſondern
auch mein Stolz. Sie ſtammt aus Verhältniſſen, die Ihnen allen
bekannt ſind und ich baue darauf, daß Sie darnach trachten, ein jeder
in ſeinem Beruf dieſe Geſinnung nach Kräften zu pflegen und dieſe
Verhältniſſe immer ſchöner zu geſtalten. Allein wenn wir auch
heute vorzugsweiſe der Gegenwart uns freuen, ſo wollen wir nicht
der Vergangenheit vergeſſen, eine Vergangenheit, die nicht weniger
ehrenvoll iſt als die Gegenwart. Ich meine die Zeit, da der Name
Karl Friedrich auch in dieſen Gauen eines ehrenvollen Rufes ſich
erfreute, der ſich erbte vom Vater auf Sohn. Denn er war der
Wohlthäter ſeines Landes. Er hat das geſchaffen, worauf wir
bauen und es iſt wohl der Mühe wert in einer Zeit, in der man
ſich ſo ſicher fühlt, auch der Zeiten zu gedenken, wo das nicht ſo
war. Die Zeiten und ihre allerdings anders gearteten Kriege liegen
nicht ſo fern, daß nicht noch Manche unter Ihnen ſich derſelben
er=
innern könnten. Schwer war es damals, dem Rufe des
Landes=
herrn zu folgen und doch folgte das Volk in Treue und Hingebung.
Nur durch dieſe Treue konnte das geſchaffen werden, was heute
unſer Stolz iſt. Dieſe Treue aber, ſie wurde belohnt durch die
Zeiten, in welchen ſich das Band zwiſchen Fürſt und Volk immer
inniger knüpfte und man ſich bemühte, die Einigung des deutſchen
Vaterlandes nach Kräften zu fördern. Und ſicher wären die
Em=
pfindungen im Jahre 1870 nicht ſo gehoben geweſen, wenn nicht
frühere Zeiten vorbereitend gewirkt hätten. Nur dadurch war es
möglich, mit der Begeiſterung des Jahres 1870 für die höchſten
Güter der Nation einzutreten und es iſt darum nur gerecht, wenn
wir der Vergangenheit mit eben ſo viel Stolz als Liebe und
Dank=
barkeit gedenken. Anders hat es ſich ſeither geſtaltet, da die
Einig=
ung durch die Gewalt der Waffen nicht nur, ſondern auch durch die
gemeinſame Liebe zum Vaterland geſchaffen iſt. Jetzt handelt es
ſich darum, das Gewonnene zu erhalten. Zum Erhalten iſt aber
nicht blos notwendig, daß wir zuſammenhalten ſo wie Geſetz und
Verfaſſung es vorſchreiben, ſondern dazu iſt auch nötig eine gute
vaterländiſche Geſinnung, ein ſtarker Sinn für Ordnung und Recht.
Dazu wird aber weſentlich beigetragen durch die Vereine, denen Sie
angehören. Stammen dieſelben doch aus der großen Schule der
Ordnung, der Schule der Armee, des deutſchen Heeres. Und Sie
alle, die Sie einmal unter den Waffen gedient haben, werden mir
gerne zugeben, daß es keine beſſere Schule gibt, das zu lernen,
worauf es in Haus und Familie, in Gemeinde und Staat
haupt=
ſächlich ankommt - die Unterordnung, durch welche wir allein
fähig werden, zu gebieten. Zur großen Freude hat es mir auch
gereicht, wahrzunehmen, daß Ihre Vereine beſtrebt ſind, die
Nächſten=
liebe zu bethätigen durch Unterſtützung der Kameraden und ihrer
Angehörigen in Zeiten der Not. Dieſen Geiſt der Ordnung und
Liebe haben wir um ſo mehr Urſache zu pflegen, als in unſerer
Zeit ſich ſtarke gegenteilige Strömungen geltend machen. Sie wiſſen
was ich meine. Es bedarf beſonderer Ausführung nicht. Vekämpfen
Sie dieſen Geiſt im Geiſt derjenigen Liebe, die ihnen heute im
Gottesdienſt in ſo meiſterhafter Rede von der Kanzel verkündet
worden. Denn die Liebe iſt eine Macht, die über vieles hinweg=
161
hilft und die Kraft verleiht, auch Schweres zu tragen und
durchzu=
kämpfen. Meine Abſicht, meine teuren Freunde, indem ich ſo rede,
mit großem Ernſt ſo rede, iſt die, daß ich kund geben will, wie ich
über Ihre Vereine und Beſtrebungen denke. Ich kann Sie nur
auf=
fordern, auf der betretenen Bahn weiter zu ſchreiten und wenn Sie
dies thun, und ich glaube, daß Sie es thun, ſo werden Sie auch ihr
Zeil erreichen: die Einigung Aller, wie ſie auch denken mögen,
ohne Unterſchied der Konfeſſion, zur Aufrechterhaltung der Ordnung
und der Geſetze und alles deſſen, was in Staat und Geſellſchaft
damit zuſammenhängt. Und wollen Sie die untrüglichen Wege zu
dieſem Hiele wiſſen? Unſer Hebel hat ein Wort geſprochen, das Sie
alle kennen:
Und wenn de ame Chrüzweg ſtohſch,
Und nümme weiſch, wo's ane goht,
Halt ſtill, und frog die Gwiſſe zerſt,
3cha dütſch, gottlob, und folg ſim Roth.
Unſer Hebel hat den rechten Ton angeſchlagen. Er hat zwar
das Wort geſprochen zu einer Zeit, wo man faſt verlernt hatte,
was „deutſch; heißt; wir wiſſen es. Folgen wir ſeinem Fingerzeig.
Fragen Sie in zweifelhaften Fällen nur immer ihr gutes
deut=
ſches Gewiſſen und ſie werden den rechten Weg niemals verfehlen."
Villach, 17. Auguſt. Die geſtrige Generalverſammlung des
deutſchen und öſterreichiſchen Alpenvereins bewilligte
228000 M. für Wege und Hüttenbauten, 5000 M. für
Unter=
ſtützungen an Führer und 2000 M. für die meteorologiſche Station
auf Sonnblick, die höchſt gelegene Europas. Der Statthalter Schmitt
begrüßte den Alpenverein namens der Regierung, ſprach den Dank
des Landes aus für die große Hilfeleiſtung des Vereins nach der
Ueberſchwemmung und erklärte dies als eine angenehme Pflicht der
Regierung, da der Alpenverein ſich mit ſeiner regelmäßigen
Thätig=
keit große Verdienſte um die Alpenländer erworben habe. Als
nächſter Vorort wurde München und zum Centralpräſidenten
Pro=
feſſor Dr. v. Zittel daſelbſt gewählt. Bei dem Feſtmahle toaſtete
der Präſident Dr. Richter auf den Kaiſer von Oeſterreich,
Landge=
richtsrat Schneider (Wien) auf Kaiſer Wilhelm.
— Ueber das Wappen des am 19. März er. in den
Adels=
ſtand erhobenen Staatsſekretärs im Reichspoſtamt Dr.
v. Stephan, welches nach den eigenen Angaben des letzteren dem
Königlichen Heroldsamt eingereicht und daſelbſt nach erteilter
Aller=
höchſter Genehmigung fertiggeſtellt iſt, ſchreibt ein Berichterſtatter
folgendes: Der große vierteilige Wappenſchild zeigt in der Mitte
das alte Stephan'ſche Familienwappen, einen goldenen Anker in
blauem Herzſchilde. Die obere Hälfte des Wappenſchildes zeigt auf
ſchwarzem Grunde zwei aus Wolken hervorgehende verſchlungene
Hände: auf der unteren zweiteiligen Hälfte ſieht man links eine
Weltkugel in ſilbernem Felde, rechts auf rothem Grunde ein goldenes
Poſthorn. Stellt man die drei Felder in der Reihenfolge: „
Welt=
kugel, Poſthorn, vereinigte Händer hintereinander, ſo erhält man
einen Rebus, deſſen Auflöſung„Welt=Poſt=Verein' ſein dürfte,
eine Bezeichnung, wie ſie für den Herrn Staatsſekretär im
Reichs=
poſtamt nicht zutreffender gewählt werden konnte.
— Der Rheinfall bei Schaffhauſen wird jetzt der Konſt.
3tg.- zufolge tagtäglich elektriſch beleuchtet. Iu der Regel
kurz vor 10 Uhr, ohne Rückſichtnahme auf die Witterung. ſteigt im
Hotel Schweizerhof als Signal für den Dirigenten der elektriſchen
Leitung eine Rakete auf. Die Erwiderung dieſes Signalſchuſſes
er=
folgt ſofort vom Schloſſe Lauffen in Geſtalt eines feurigen
Ge=
ſchoſſes. Dann nochmals ein Feuerſtrahl vom Hotel Schweizerhof
und die elektriſchen Drähte beginnen ihre Thätigkeit, indem ſie
zu=
nächſt eine Anzahl von Raketen entzünden, die, verſteckt auf den
Felſen mitten im Rheinfall, auf beiden Seiten desſelben und beim
Schloſſe Lauffen ihrer Entladung harren. Unmittelbar nach dieſem
Bombardement beginnt die Beleuchtung des Rheinfalls. Der
elek=
triſche Strom entzündet auf einen Schlag etwa 12 ſchlummernde
Farbenſeuer und das Auge des ſtaunenden Zuſchauers wird durch
deren ſtets wechſelnde Farbenpracht etwa 2 Minuten lang in
Be=
wunderung und in Entzücken verſetzt. Kaum daß dieſe Feuer faſt
gemeinſam erlöſchen, ſo ſteht auch ſchon urplötzlich das Schloß Lauffen
auf der Spitze des Vergkegels taghell erleuchtet und es wechſelt das
Farbenſpiel ähnlich wie bei der Beleuchtung des tobenden
Waſſer=
falls, bis zuletzt das Schloß in einem durchdringenden feurigen
Rot erglänzt. Damit ſchließt das Schauſpiel, das immerhin 10
Minuten hindurch allgemeines Staunen und Bewunderung erweckt.
Tageskalender.
Donnerstag, 20. Auguſt: Militär=Konzert im Saalbau.
Sonntag, 23. und Montag, 24. Auguſt: Kirchweihe in Traiſa bei
Walther zum Heſſiſchen Hof.
Dienstag, 25. Auguſt: Feier des Ludwigs=Feſtes in der Knaben=
Arbeits=Anſtalt. - Garten=Konzerl in der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag, 29. Auguſt: Sommer=Caſino des Darmſtädter Oekonomen=
Vereins auf dem Karlshof.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
Druck und Verlag:. L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.