Darmstädter Tagblatt 1885


19. August 1885

[  ][ ]

Al menentsels
vlerteljährlich1 Mark 56 Pi. ud
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end=
gegengenommen
zu 1 Mart 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſlauflichlag

Irag= und Anzeigeblatt.)

Mit der Sonntags=Beilage:

148.
Ahrgung.

Inſerzt
werden angenommen: uDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Ne 23.
in Beſſungen von Friedr. Blßer
Holzſtraße Nr. 36, ſovie amwirs
von allem Annonten=Expeditionar.

Amtliches Organ
für die Behaunkmachungen des Großh. Breisamls, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Mittwoch Les 19. Aeguſt.
1565.
N8 160

Gefunden: 1 Zwanzigmarkſtück. 1 Buch ſaltes und neues Teſtamenh). 1 keines Portemonnaie, enthaltend 1 Hohl=
ſchlüſſelchen
. 1 Reitpeitſche. 1 Spazierſtock. 1 Kiſte enthaltend 40 Stück geaichte ¼ Litergläſer, gez. R. und 0. 9555
und Bensheim 288 Darmſtadt. 1 Kaſtenſporn. 1 Drücker, dreieckig. 1 Schlüſſel.
Verloren: 1 braunlederne Brieftaſche, enthaltend Patent, Paß und Steuerzettel. 1 gelbſeidene Halsbinde mit rothen
Tupfen und goldener ſchottiſcher Vorſtecknadel. 1 Kinderſchuh. 1 Packet, enthaltend Meſſer, Seide u. ſ. w., nach Gries=
heim
adreſſirt. 1 goldenes Kettchen, woran ein Medaillon.
Zugelaufen: 1 junges graues Kützchen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.

Oeffentliche Bekanntmachung.
Betreffend: Die Ausdehnung der Krankenverſicherung nach dem Reichsgeſetz vom 28. Mai 1885.
Durch 8 1 und 15 des vorerwähnten Geſetzes iſt der Verſicherungszwang des 8 1 des Geſetzes, betr. die Krankenver=
ſicherung
der Arbeiter vom 15. Juni 1883, ausgedehnt worden u. A. auf diejenigen Arbeiter, welche beſchäftigt ſind:
a) im Baggereibetrieb,
b) im gewerbsmüßigen Fuhrwerks=,Binnenſchiffjahrts=, Flößerei=, Prahm= und Fährbetrieb, ſowie dem Gewerbe=
betrieb
des Schiffsziehens (Treidelei),
o) im gewerbsmüßigen Speditions=, Speicher= und Kellereibetrieb,
0) im Gewerbebetrieb der Güterpacker, Güterlader, Schaffer, Bracker, Wäger, Meſſer, Schauer und Stauer.
Gemäß 8 17 Abſatz 2 des Geſetzes vom 28. Mai 1885 iſt mit dieſem Tage für die Unternehmer einer der vorſtehend
genannten Betriebe die in 8 49 des Krankenverſicherungs=Geſetzes beſtimmte Verpflichtung der Arbeitgeber zur An= und Ab=
meldung
ihrer Arbeiter erwachſen. Dieſe Meldepflicht beſteht nicht bezüglich derjenigen bei den betr. Arbeitgebern beſchäf=
tigten
Arbeiter, welche ſeither ſchon auf Grund ſtatutariſcher Anordnung zur Gemeindekraukenverſicherung herangezogen waren
oder Mitglieder einer der in 8 4 des Krankenverſicherungsgeſehes bezeichneten Kaſſen, insbeſondere einer eingeſchriebenen
Hülfskaſſe ſind.
Indem wir die Arbeitgeber in den sub aU genannten Betrieben auffordern, ihre Arbeiter, bezüglich deren die Melde=
pflicht
nicht nach dem eben Geſagten wegfällt, alsbald bei den Krankenverſicherungs=Meldeſtellen bezw. den Großh. Bürger=
meiſtereien
anzumelden, machen wir auf die 88 50 und 81 des Kr.=Verſich=Geſ. aufmerkſam, wonach die Unterlaſſung der
Anmeldung für die Arbeitgeber die Pflicht zur Erſtattung aller von der Gemeinde=Krankenverſicherrug oder der Ortskranken=
kaſſe
gemachten Auſwendungen für einen vor der Abmeldung erkrankten Arbeiter, ſowie außerdem Geldſtrafe bis zu 20 Mark
nach ſich zieht.
Darmſtadt, den 13. Auguſt 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
J. V.: Gros.
[7593
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Umpflaſterung wird die Wilhelminenſtraße von der Heinrich= bis zur Annaſtraße für Fuhrwerke
und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1885
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[752
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.

Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,

2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt, von Fruch=

4) ein Kellerraum von ca,430⬜Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1bis 3 aufgeführten Näume
eignen ſich,
A zur Lagerung.
ergl.

[ ][  ][ ]

1846
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
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Ohly.
Grummetgras=Verſteigerung.
Freitag den 21. d. Mts., Vormittags
10 Uhr,
werden auf Großh. Pallaswieſe circa
50 Morgen Grummetgras loosweiſe öffent=
lich
verſteigert.
[7753
Ober=Verwalter Dettweiler.

Soeben iſt erſchienen in der
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Grand Duchess of Hesse.
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[7602

R 160

DCLanntmachung.

Aus den in den Jahren 1880-84 erzielten Ueberſchüſſen der ſtädtiſchen
Sparkaſſe kommen demnächſt 3000 Mark als Dienſtbotenprämien zur Ver=
theilung
. Die Höhe der einzelnen Prämien richtet ſich, abgeſehen von der Zahl
der berechtigten Bewerber, nach der Dauer der Dienſtzeit. Die Prämien können
nur ſolchen in Darmſtadt dienenden Dienſtboten männlichen und weiblichen Ge=
ſchlechts
zuerkannt werden, welche:
1) bis zum 15. Auguſt l. Js. und mindeſtens fünf Jahre ununterbrochen bei
derſelben Herrſchaft in Dienſt, Koſt und Wohnung geſtanden,
2) ſich gut betragen haben und
3) eine Einlage bei der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe beſitzen.
Früher Prämiirte ſind von der diesmaligen Vertheilung nicht ausgeſchloſſen.
Meldungen um die Prämien ſind bis zum 1. September l. J3. bei uns einzu=
reichen
und zwar auf Fragebogen, welche auf den Polizeirevierſtationen der Bezirke,
in welchen die Dienſtherrſchaften wohnen, unentgeldlich zu erhalten ſind. Die Be=
antwortung
der Fragen, welche in dem Fragebogen an die Dienſtherrſchaften ge=
richtet
ſind, iſt von den Dienſtboten zu erwirken und ebenſo haben dieſelben vor
Abgabe der ausgefüllten Fragebogen an uns die polizeiliche Beſcheinigung, welche
am Ende des Fragebogens vorgeſehen iſt, einzuholen.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(7759
Hofraithe=Verſteigerung.
Auf Autrag der Wittwe des Hefenfabrikauten Georg Appfel III.
wird deren Hofraithe:
Flur. Nr.
[Meter.
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686 in der Schulzengaſſe,
Montag den 24. Auguſt l. Js., Vormittags 10 Uhr,

au den Meiſtbietenden verſteigert.
Das Anweſen eignet ſich wegen ſeiner Näumlichkeiten, großen,
gewölbten Kellern, großen Bodenräumen und Stallungen zu jedem
Geſchäfte. Das Ausgebot erfolgt mit und ohne Dampfbetriebsein=
richtung
.
Nähere Auskunft bei Heinrich Störger, Eliſabethenſtraße 41.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Dr. Gervinus.
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7522) Wienersſtraße 63 eine ſchöne
Manſarde an eine ruhige Familie zu ver=
miethen
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geräumige abgeſchloſſene Wohnung von
7 Zimmern und allen Bequemlichkeiten
per October oder früher an eine ruhig=
Familie zu vermiethen. Auch kann die
Wohnung mit 4 oder 5 Zimmern. nebſt
Küche abgegeben werden. Näheres in der
Beletage.
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6702) Mauerſtr. 22 zwei freundl.
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6803) Noßdörferſtr. 21 der 3. St.,
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behör
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6903) Die Beletage meines Hauſes
Beſſung. Carlsſtraße 12, gegenüber
dem Palaisgarten, iſt per October event.
auch früher zu vermiethen. Die Woh=
nung
beſteht aus 6 Zimmern, Küche,
Keller, Holzſtall und allen ſonſtigen Be=
quemlichkeiten
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4 Stock mit 6 Zimmern, Küche ꝛc., be=
ziehbar
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9 und Waſſerleitung, neu hergerichtet,
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vermiethen. Näheres Ludwigsſtr. 8
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7295) Hugelſtraße 5 im Neubau die
Beletage, enthaltend 6 Zimmer mit allem
Zubehör, zu vermiethen.
7296)
Aliceſtraße 21
zwei ineinandergehende Zimmer im vierten
Stock auf ſofort. Näheres Aliceſtr. 23
Parterre links.
7297) Mauerſtr. 10, Beletage, neu
hergerichtet, 4 Zimmer, Glasabſchl., Waſſer=
leitung
u. alles Zubehör, ſofort zu bez.
7299) Promenadeſtraße 9 Beletage
6 Zimmer mit Zubehör auf 1. October
zu vermiethen. Näheres Parterre.

7331) Eeketage von 5 Zim=
1
i mern nebſt Zubehör mit Garten.
Näheres Heerdwegſtr. 25.
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PRfrrrirN.
4
E.
G4)

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Witlil actittviriiriti irinrreitrak.
Tatl
7335) Caſinoſtr. -9die Beletage z. verm.
7408) Kranichſteinerſtraße 22 ein=
Wohnung zu vermiethen.
7412) Heinrichſtraße 62 iſt der 3.
Stock, 5 Zimmer. 2 Böden, 2 Keller ꝛc.
alsbald beziehbar, zu vermiethen. Näh.
Nr. 64 daſelbſt 3. Stock.
7420) In meinem neuerbauten Hauſe
Roßdörferſtraße der 2. Stock und eine
Manſardenwohnung mit je 4 Zimmern
elegant hergeſtellt, und allen fonſtigen Be=
quemlichkeiten
per alsbald zu beziehen.-
Näheres Roßdörferſtr. 36.

Eu
7634) Schwanenſtraße 43 der erſte
Stock, 4 Zimmer mit allen Bequemlichk.
1636) Hoffmannsſtr. 16 die Man=
ardewohnung
mit Glasabſchluß, Küche,
Waſſerl. ꝛc. an 1-2 Perſonen ohne Ge=
werbe
zu vermiethen. Anfragen daſelbſ
Manſarde.

7764) Noßdörferſtraße 12 iſt
die Beletage, beſtehend aus 4 ge=
räumigen
Zimmern nebſt Alkoven,
mit allem Zubehör, Anfangs Ok=
tober
, auf Wunſch auch früher, zu
vermiethen.

7765) Schuſtergaſſe15 eine freundl.
Wohn. (2. St.) 2 Stuben, Küche mit Waſſer=
leitung
, Keller u. Bodenraum an ruhige Fam.

4
7766a) Promenadeſtraße Beletage
eine Wohnung von 6 Zimmern mit
3 Zubehör. Preis 1000 M. Näh.
bei Herrn B. L. Trier, Ludwigs=
4 ſtraße 10.

14
40.

7766) Schloßgaſſe 17 eine kleine
Wohnung per Monat M. 6. 50.
CtiAAAii
7767) Wilhelminenſtraße 6
Beletage 5 Zimmer mit Zubehör
per 1. October, event. auch ſpäter,
beziehbar.

[ ][  ][ ]

N6 166

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6755) Der von Herrn Nähmaſchinen=
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7769) Langegaſſe 17 Laden, 2 Stuben
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liches
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6139) Eliſabethenſtraße 59 hübſch
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer.
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6142) Steinſtraße 37 ein möblirtes,
Zimmer mit Kabinet.
6514) Alexanderſtr. 16 ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
6906) Carlsſtr. 33, 1. St., ein nach
der Straße gelegenes gut möbl. Zimmer.
7015) Hügelſtraße 63 ein feinmöbl.
Parterrezimmer zu vermiethen.
7066) Louiſenſtr. 40 zwei neuher=
gerichtete
ſein möbl. Zimmer an ein auch
zwei Herren zu vermiethen.
7123) Steinſtraße 2l, 1. Stck., gut
möblirte Zimmer zu vermiethen.
7216) Mühlſtraße 52 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer ſogleich zu beziehen.
7430) In nächſter Nähe der Dragoner=
Kaſerne 2 ſchön möblirte Zimmer vom
1. September an beziehbar. Näh. Exped.
7431) Grafenſtraße Nr. 2 ein fein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
7527) Ecke der Niederramſtädter=
u
. Kiesſtraße 66 ein fein möbl. Zimmer
mit Cabinet zu 18 M., ſowie eines zu 10 M.
7648) Mühlſtr. 8 parterre ein möbl.
Zimmer am 1. October zu beziehen.
7528) Bleichſtraße 26 Seitenbau ein
ſchön möblirtes Zimmer zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
7529) Roßdörferſtraße 26 im I.
Stock 2 möblirte Zimmer.
7724) Beſſ. Heidelbergerſtr. 17 zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
1770) Schulſtraße 15, 2. Stock, ein
möblirtes Zimmer.
1771) Niedeſelſtraße 35 Parterre
ein ſchön möbl. Wohn= und Schlafzimmer.
7772) Steinſtraße 20 ein Zimmer
mit Cabinet, möblirt.

E
Dereunigte GeſeuſcAſt.
Zur Foier dss Allorhöoksten Hamenslagss Sr. Vgl.
Loheil des frosshernogs.
Dienstag den 25. Auguſt d. J3., bei günſtiger Witterung
ſ7774
von 6 Uhr ab:

l.

ausgeführt von den
vereinigten Muſikcorps des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments
Nr. 25 und des 2. Dragoner=Regiments Nr. 24,
unter Leitung ihrer Dirigenten Herren P. Gtütxel und F. Stützol.
Der Ausschuss der Veroinigton Gesellschaft.

iurrtrurrrr.
Ene Vobnung
4 Zimmer mit Küche), parterre oder
1. Stock, in der Mitte der Stadt, wird
per 15. October 1885 bis 15. April 1886
von einer ruhigen Familie geſucht.
Offerten Mathildenplatz Nr. 3. 1. St.,
abzugeben.
[7773

A u f r u f1
Am 13. d. M. brach während der Mittagsſtunden bei ſtarkem
Sturm in dem eine Stunde von hier entfernten Filialdorf Appenrod
eine Feuersbrunſt aus, die in wenigen Stunden faſt die Hälfte des Ortes
zerſtörte; 46 Gebäude, darunter Kirche und Schule, ſind Trümmer
und Aſche, 30 Familien ſind obdachlos, ein großer Teil der Ernte iſt
zerſtört, ein Drittel der Abgebrannten iſt gar nicht, viele ſind nur gering
verſichert, und bei der raſenden Geſchwindigkeit, womit das Feuer um
ſich griff, haben viele nur das nackte Leben gerettet. Dazu kommt, daß
bei der vorgeſchrittenen Jahreszeit und bei den ländlichen Verhältniſſen
die Not im Winter ſich doppelt fühlbar machen und durch die unaus=
bleiblich
lang andauernde tiefe Störung in der Wirtſchaft eine länger
anhaltende Schädigung der überdies ſehr mittelmäßigen Verhältniſſe her=
beigeführt
werden wird. Schnelle Hilfe thut not. Wer ſchnell giebt,
giebt doppelt.
Gütige Gaben zur Linderung der Not nimmt entgegen der Rechner
des Komites, der mitunterzeichnete Stadtrechner Repp in Homberg an
der Ohm; auch hat ſich der mitunterzeichnete Freiherr Schenck zu
Schweinsberg=Wäldershauſen bereit erklärt, Gaben in Empfang zu nehmen.
Homberg an der Ohm, im Kreiſe Alsfeld, Großherzogtum Heſſen,
den 15. Auguſt 1885.
Das Unterſtützungs=Komits:
Rübſamen, Oberamtsrichter. Buchinger, Amtmann. Diefenbach,
Pfarrer. Wolf, Bürgermeiſter. Freiherr Schenck zu Schweinsberg=
Wäldershauſen, Großherzoglicher Kammerherr. Pfannſtiel, Landtags=
Abgeordneter. Dr. Vogel, prakt. Arzt. K. Münch, Rentner. W.
Engel, Poſtverwalter a. D. und Kreisausſchußmitglied. Höfling,
Gerichtsſchreiber. Schildwächter, Bürgermeiſter. J. Engel, Orts=
gerichtsvorſteher
. G. Repp III., Bierbrauer. G. Repp 1V., Stadt=
rechner
. Schnabel, Poſtverwalter.
Unter Bezugnahme auf vorſtehenden Aufruf, richte ich an die Einwohner von
Darmſtadt, die dringende Bitte, ihre bewährte Mildthätigkeit auch diesmal an un=
ſeren
ſchwer heimgeſuchten Landsleuten zu Appenrod in recht reichlichem Maße und
raſch zu bethätigen.
Zur Empfangnahme von Geld=Gaben ſind außer dem Unterzeichneten Gath=
haus
) bereit: Die Redactionen der Darmſtüdter Zeitung, des Tagblatts, der
Neuen Heſſ. Volksblätter und des Täglichen Anzeigers, ſowie die Buch=
handlungen
von Bergſträßer, Waitz, Klingelhöffer und Stamm.
Darmſtadt, den 18. Auguſt 1885.
Ohly, Oberbürgermeiſter.

492

[ ][  ][ ]

1850

7775) Ein reinl. Mädchen empfiehlt
ſich im Waſchen u. Putzen oder Aushülf,
ſtelle. Zu erfr. Oberg. 11 b. Frau Hof.

¼1
4

7
76) Ein Mädchen von 14-16 J.,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, zu leichter
Hausarbeit geſucht. Alexanderſtr. 11, I.
7675) Geſucht wird für Ende Auguſt
oder ſpäter ein tüchtiges
Hausmädchen,
welches in feinen Häuſern gedient hat,
ſo.
gute Zeugniſſe beſitzt und im Nähen,
wie im Bügeln bewandert iſt.
Nähere Auskunft ertheilt Frau Stroh=
menger
, Rheinſtr. 43 im Hinterbau.
7777) Eine zuverläſſige Lauffrau ge=
ſucht
. Niederramſtädterſtr. 26 ob. Stock.
7778) Ein geſetztes Mädchen mit
guten Zeugniſſen, welches gut kochen kann
Hausarbeit mit verſehen muß, in einen
kleinen Haushalt geſucht. Näheres Exped.

Hohrore roinliche Hädchen
zum Chocolade=Einwickeln geſucht von
Gebr. Eichberg,
Dampf=Chocolade= und Conditoreiwaaren=
[7779
Fabrik.

R 160
7780) Geſucht eine reinliche Lauffrau.
Näheres in der Expedition.

7680) Schloſſer können ſofort ein=
treten
Arheilgerſtraße 7.
5735) Einen Lehrling ſucht
G9. Frank, Friſeur, Eliſabethenſtr. 2.

JLohnender Vordienst.
Agenten werden gegen hohe Pro=
viſion
event. fixes Gehalt zum Ver=
kauf
geſetzlich geſtatteter Prämien=
looſe
auf monatliche Theilzahlung
geſucht. Schriftliche Offerten unter
Chiffre J. G. 5708 befördert die
Expedition d. Bl.
[7742

EiAArAirznzn

7782) Ein auch zwei junge Mädchen
aus anſtändiger Familie können bei einer
kinderloſen Familie
billige Penſion
erhalten. Näheres in der Expedition.

Wohnungsveränderung.
Meinen geehrten Kunden u. Geſchäfts=
freunden
hiermit zur Nachricht, daß ich
meine ſeitherige Wohnung Beſſ. Carls=
ſtraße
47 verlaſſen und in mein neu
erbautes Haus
Beſſ. Bruchwieſenſtraße 16
übergezogen bin.
[7781
Hochachtungsvoll
Wrmst Schult,
Kunſt= und Handelsgärtner.

eſucht für die erſten beiden Abonne=
mentsabtheilungen
ein Sperrſitz, wo=
möglich
Eckplatz. Offerten unter Angabe
des Platzes an die Exp. unter X. x. (7783
Eine erfahrne Damenſchneiderin, erſt
E hier angekommen u. im Umändern
ſehr gewandt, empfiehlt ſich geehrten Da=
men
, welche gerne ſelbſt mitarbeiten, zum
Zuſchneiden ins Haus zu kommen. Gefl.
Off. unter N. 266 an die Exped. (7784
N7uterricht in der Muſik (Clavier),
LLſowie in der franz. und engl. Sprache
(Grammatik u. Converſation), auch in der
deutſchen Sprache für Ausländer wird
ertheil Georgſtr. 13, 4. Stock. (7686

Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Ems, Kapitän Leiſt, vom
Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am 5. Auguſt
von Bremen und am 6. Auguſt von Southampton
abgegangen war, iſt am 14. Auguſt wohlbe=
halten
in Newyork angekommen.

Woog, 18. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 312 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1540 R.
Voog=Polizeiwache.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 19. Auguſt.
Deulſches Reich. Die Wirkung der Emſer und Gaſteiner Bäder
auf die Geſundheit des Kaiſers iſt eine ſehr erfreuliche und hofft
man unter dieſen Umſtänden, daß das Reiſeprogramm des Monarchen
für. den Herbſt einſchließlich, der Teilnahme an den Herbſt=
manövern
keine Aenderung erfahren werde. Am 18. d. vormittags
beabſichtigte der Kaiſer der Enthüllung des Denkmals Königs Fried
rich Wilhelm 1. in Potsdam anzuwohnen. Die Feier iſt eine rein
militäriſche. Am Nachmittag findet wie alljährlich am Geburtstage
des Kaiſers von Oeſterreich bei den kaiſerlichen Majeſtäten auf
Babelsberg eine größere Galatafel ſtatt.
Der Geſandte v. Schlözer iſt nach mehrtägigem Aufenthalt in
Varzin und der Juſtizmimiſter Dr. Friedberg nach Ablauf ſeines
Der Staats=
Urlaubs aus Ems in Berlin wieder eingetroffen.
ſekretär im Reichsamt des Innern, Staatsminiſter v. Bötticher,
wird am Donnerstag nach Verlin zurückkehren.
Die Kommiſſionen der Telegraphen=Konferenz hielten in den
letzten Tagen mehrere Sitzungen. Iu der techniſchen Kommiſſion
wurden verſchiedene Vorlagen erledigt; in der Tarif=Kommiſſion
ſanden ſehr lebhafte Debatten und eingehende Beratungen der Vor=
ſchläge
zur Vereinfachung des jehigen Tariſweſens und Abrechnungs=
weſens
ſtatt. Zweckmäßige Abänderungen werden allgemein ange=
ſtrebt
; verſchiedene Amendements ſtehen in Ausſicht, um die großen
Schwierigkeiten der Frage zu ebnen. Leider erſcheint die Annahme
der deutſchen Vorſchläge wegen der Einführung einer Einheitstaxe
im europäiſchen Telegraphenverkehr ausſichtslos.
Nachdem die Zanzibarfrage ihre ſchnelle und befriedigende
Löſung gefunden, darf man wohl bald der Auflöſuug des oſtafri=
kaniſchen
Geſchwaderverbandes entgegenſehen. Wie verlautet, ſollen
Prinz Adalbert' Stoſch= und Eliſabeth: direkt nach Kiel reſp.
Wilhelmshafen zurückkehren: der Gneiſenau' dagegen ſoll bis auf
weiteres an der oſtafrikaniſchen Küſte ſtationiert werden; wahrſchein
lich werden ſchon im nächſten Etat die Mittel für eine ſtändige
Station an der oſtafrikaniſchen Küſte gefordert werden.
Schweiz. Wegen des Wiederauftretens der Cholera in Spanien
und Frankreich hat der Bundesrat an die Kantonsregierungen ſoeben
ein Rundſchreiben gerichtet, welches dieſelben auffordert, dafür zu
ſorgen, daß die im vorigen Jahre angeordneten Vorbeugungsmaß=
regeln
, namentlich die Abſonderungsräumlichkeiten mit ihrer Aus=
rüſtung
, zu deren Herſtellung ein Bundesbeitrag bewilligt worden

war, ſich in gutem Zuſtande befinden, ſowie allen ſonſt vom Bun=
desrat
erlaſſenen Vorſchriften genau nachzukommen.
Heſterreich=Angarn. Der Miniſter des Aeußern, Graf Kalnocky,
trifft am 19. d. wieder in Wien ein. Daß für die Beſprechungen
in Varzin den handelspolitiſchen Beziehungen beider Nachbarreiche
ein hervorragender Platz eingeräumt worden ſei, wird jetzt von allen
Seiten beſtätigt. Wenn auch noch keine beſonderen Erwartungen
gehegt werden dürfen, ſo iſt es doch erfreulich, daß das beſtehende
peinliche Zollverhältnis von beiden Seiten als ein unnatürlicher
Uebergangszuſtand betrachtet wird, deſſen Beſeitigung die führenden
Perſönlichkeiten beider Staaten zum Gegenſtande ihrer Veratungen
machen.
Der ruſſiſche Botſchafter Prinz Lobanoff war in Franzensbad
bei Miniſter Giers. Prinz Lobanoff wird dem ruſſiſchen Kaiſer=
paare
bis nach Grauica entgegenfahren und dasſelbe nach Kremſier
begleiten. Zum Platzkommandanten von Kremſier iſt für die Dauer
der Entrevue General v. Zambauer, Kommandant der 9. Infanterie=
Brigade zu Olmütz, ernannt worden. Daß der Fürſt von Bulgarien
auf beſondere Einladung des Kaiſers ſowohl der Entrevue wie auch
den großen Manövern bei Pilſen beiwohnen wird, findet nunmehr
ſeine Beſtätigung.
Für die im Schloſſe zu Kremſier anläßlich der Kaiſer=Entrevue
projektierte Theater=Vorſtellung werden von der General=Jntendanz
große Vorbereitungen getroffen und werden an den Vorſtellungen
die Herren Sonnenthal und Baumeiſter, ſowie Frau Wolter, Frau
Lucca und Fräulein Biauchi mitwirken.
In Prag hat am Sonnabend die feierliche Inthroniſation des
neuen Fürſt=Erzbiſchofs Grafen Schönborn ſtattgefunden. Die
Deutſchen nahmen an der Feier nicht Teil, umſo mehr aber die
Czechen, gelten doch die Neigungen des höchſten Kirchenfürſten Böh=
mens
entſchieden der ezechiſchen Partei, troßz der deutſchen Abſtam=
mung
des neuen Fürſt=Erzbiſchofs. Die ezechiſchen Blätter begrüß=
ten
denn auch den Tag mit Jubelartikeln der Bürgermeiſter von
Prag begrüßte den Erzbiſchof mit einer Anſprache, die derſelbe be=
antwortete
- beides natürlich im ezechiſchen Jdiom. Graf Schön=
born
ſchien gänzlich vergeſſen zu haben, daß auch Deutſche ſeinem
Hirtenſtabe anvertraut ſind, ja, daß ſeine Kirchenprovinz ſich auch
auf deutſches Reichsgebiet erſtreckt; er ſcheint ſich nur als ezechiſcher
Erzbiſchof zu betrachten. Am weiteſten trieb indeſſen dieſe Fiktion
den Prager Bürgermeiſter Dr. Czernh, welcher, einem von den
Czechenblättern ausgegebenen Schlagworte zufolge, den Erzbiſchof
als Primas von Böhmen, als Püter der Wenzelskrone, und als

[ ][  ][ ]

R.
den Mann feierte, welcher in dem geheiligten Augenblicke, wenn der
durchlauchtigſte Herrſcher auf ſein Haupt die Königskrone ſetzt und
in geheiligte Verbindung mit ſeinem Volke tritt, durch den kirch=
lichen
Segen dieſer Verbindung die Weihe giebt und dem erhabenen
Herrſcher den Eid abzunehmen hat, welcher den Krönungsakt beſie=
gelt
. Es ſcheint nach dieſer Rede nicht blos, daß man ſich in Prag
Hoffnung macht, Graf Schönborn werde bald in die Lage kommen,
bei der böhm. Königskrönung zu celebrieren, ſondern es wird mit
dieſer in Gegenwart des Statthalters gehaltenen Rede die Frage
der Krönung Kaiſer Franz Joſefs zum König von Böhmen auch
neuerdings auf die Tagesordnung geſetzt. Um ſo begreiflicher iſt es,
daß die Deutſchen ſich von dieſer ezechiſch=nationalen Kirchenfeier
fern hielten.
Tranſtreich. Miniſterpräſident Freyeinet hat am 17. ds. Mts.
einen längeren Urlaub angetreten und wird erſt am 15. September
wieder in Funktion treten.
Offiziell wird gemeldet, daß der franzöſiſche Geſandte in Ru=
mänien
, Ordega, der ſich bekanntlich in Bukareſt unmöglich gemacht,
aus Geſundheitsrückſichten einen längeren Urlaub erhalten habe und
vorläufig durch den Grafen Diesbach erſetzt ſei. Offiziös wird hin=
zugefügt
, daß Ordega nicht nach Bukareſt zurückkehren werde. Da=
durch
erhält die rumäniſche Regierung die verlangte Satisfaktion ſo,
daß die gleichzeitig eingeleiteten Unterhandlungen zur Beſeitigung
des Zollkonflikts Ausſichten auf Erfolg haben.
Der am 16. d. M. in Le Mans ſtattgehabten Enthüllung des
Denkmals für General Chanzy wohnten Kriegsminiſter Campenon
und Admiral Jaurequiberrh bei. Die von beiden gehaltenen Reden
waren ziemlich unverfänglich. Dem Führer der Patriotenliga
Deroulede war von der Regierung unterſagt worden, eine Rede zu
halten. Bei dem Banket erklärte der Miniſter Allain Targe, die
Ereigniſſe des Jahres 1870 lehrten ſowohl die Notwendigkeit, mili=
täriſche
Vorbereitungen, lediglich zur Sicherung der Landesvertei=
digung
, zu treffen, wie die Notwendigkeit freier Inſtitutionen, um
zu verhindern, daß das Land in Abenteuer geſtürzt werde.
Der Dampfer Bayard welcher die Leiche Courbets nach
Frankreich überführt, erlitt eine leichte Havarie, wodurch das Ein=
treffen
in Toulon verzögert wird.
Das Pariſer Oktro hat im Monat Juli d. J. 863960 Fres.
weniger abgeworfen, als in dem Stadtbudget vorausgeſehen war.
Das Deſizit ſeit dem Monat Januar d. J. betrug am 31. Juli im
ganzen 3477433 Fres. Dieſe Abnahme der Oktroi=Einnahmen iſt der
ſeit einem Jahre ſtattfindenden ſtarken Auswanderung zuzuſchreiben.
Einerſeits verlaſſen viele Arbeiter die Hauptſtadt wegen Mangels
an Beſchäftigung, andernteils iſt der Zufluß an Fremden ein ſehr
viel geringerer als in früheren Jahren. Dank der unfreundlichen
Behandlung, welche der Pariſer Pöbel den Deutſchen und Eng=
ländern
zu Teil werden ließ, ſind dieſe beiden Nationen nur noch
ſchwach vertreten.
Engkand. Dem Vernehmen nach iſt der bisherige Vertreter
Englands bei dem Sultan von Zanzibar, Sir John Kirk, auf deſſen
ſEinfluß hauptſächlich die deutſch=feindliche Haltung des Sultans
zurückzuführen iſt, von ſeinem Poſten abberufen worden, und zwar
ohne daß von deutſcher Seite ein bezügliches Verlangen geſtellt
worden wäre.
Spanien. Am 15. d. M. erfolgten in Spanien 4522 Cholera=
7
falle, wovon 1727 mit Tode endeten, davon kamen 46 Fälle in
Madrid. wovon 17 mit Tode endeten, 42 mit 29 Todesfällen in der
Provinz Barcelona vor.
Vortugal. In Liſſabon iſt die Nachricht von einer Maſſen=
ermordung
von Weißen an der Weſtküſte von Afrika eingegangen.
Berichte aus St. Paul de Loanda, datiert 16. Juli, beſagen, daß
der König von Coanhama, Huilla, plötzlich ſtarb und die Eingebo=
renen
, das Hinſcheiden des Königs wie üblich der Zauberkraft der
Weißen zuſchreibend, organiſierten eine Metzelei. Sie überfielen die
Europäer und töteten 20 derſelben, darunter drei Patres der Miſ=
ſon
von Huilla. Mr. Victor Gerard, ein Engländer, entkam mit
ſeiner Tochter, aber zwei ſeiner Kinder wurden ermordet. Die
franzöſiſchen Prieſter hatten ſich nach Coanhama begeben, ohne die
portugieſiſchen Behörden davon in Kenntniß zu ſetzen.
Rutzkand. Der Kaiſer wird mit der Kaiſerin zum Geburtstage
ſeiner Schwiegermutter, der Königin von Dänemark, im September
auf Schloß Frederiksborg bei Kopenhagen eintreffen, wo das däniſche
Königspaar alle ſeine Kinder und Schwiegerkinder, alſo auch den
Herzog von Cumberland mit Gattin, zur Feier der Verkündung der
Verlobung des Prinzen Waldemar mit der Prinzeſſin von Orleans
um ſich ſehen wird.
Caypten. Nach einer Meldung aus Kairo ſoll die engliſche Re=
gierung
nicht abgeneigt ſein, dem Initiativprojekte des Khedive,
betr. die Ausrüſtung einer rein eapptiſchen Expedition zum Zwecke
der Wiederbeſetzung der Provinz Dongola ihre Zuſtimmung zu er=
teilen
. Sobald die klimatiſchen Verhältniſſe es geſtatten, würde
dann ein zumeiſt aus ſchwarzen egyptiſchen Truppen beſtehendes
Corps unter dem Kommando des tapferen ehemaligen Mudirs von
Dongola, Muſtapha Pawer Paſchah. die gegenwärtige egpptiſche
Südgrenze überſchreiten, um die genannte Provinz zu beſetzen. Man
erwartet, daß dieſe Wiederbeſetzung ſich vielleicht ohne Kampf voll=

160
1851
ziehen werde, nachdem Muſtapha Pawer unter den Stämmen der
Provinz zahlreiche Freunde zählt und die allgemeine Stimmung im
Sudan, den letzten Berichten zufolge, dem Frieden ſich immer ge=
neigter
zeigt. Thatſächlich ſeien ſchon jetzt egyptiſche Emiſſäre
thätig, um ein günſtiges Terrain für die projektierte Expedition
vorzubereiten
In Kairo eingegangenen Nachrichten zufolge ſoll der Nachfolger
des Mahdi, Abdullah, gelegentlich eines Aufruhrs, der am 26. Juli
in Khartum ſtattgefunden, getötet worden ſein.
Braſikien. Aus Rio de Janeiro wird vom 17. d. M. berichtet,
das geſamte Kabinet habe ſeine Entlaſſung eingereicht wegen der
Oppoſition, welche die Majorität in der Kammer ihm in Sachen
der Sklavenbefreiungsſache machte.
Korea. Die Beſetzung eines Hafens auf Korea durch die
Ruſſen beſtätigt ſich und wird dies in England abermaliges Miß=
trauen
gegen Rußland hervorrufen. Vorläufig bleibt abzuwarten,
was die koreaniſche Regierung hierzu ſagen wird. Vielleicht handelt
es ſich ruſſiſcherſeits nur um die Errichtung einer Kohlenſtation.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 19. Auguſt.
Die Schwurgerichtsſitzungen der Provinz Starken=
burg
nehmen am 21. September ihren Anfang. Den Vorſitz wird
Herr Landgerichtsrath Nohde führen.
Mit dem 15. September verfallen die im Jahre 1874 zur
Ausgabe gelanaten Reichskaſſenſcheine von 100 M.
Am 9. d. Mts. fand zu Frankfurt a. M. die Konſtituierung
der 8. Sektion (Mainkreis) der deutſchen Buchdrucker= Be=
rufsgenoſſenſchaft
ſtatt. Die ſtattgehabten Wahlen hatten
folgendes Ergebnis: 1) Drei Delegierte und drei Erſatzmänner der=
ſelben
für die Genoſſenſchafts=Verſammlung in Gemäßheit des 8 6
Abſatz 1 des Statuts: Herr C. Adelmann in Frankfurt a. M., als
Delegierter. Herr Hermann Poppelbaum, in Firma: B. Krebs
Nachfolger in Frankfurt a. M., als deſſen Erſatzmann. Herr H.
Prickarts in Mainz, als Delegierter. Herr H. Wagner, in Firma:
Reinhold Baiſt in Frankfurt a. M., als deſſen Erſatzmann. Herr
Ferd. Wittich, in Firma: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei in
Darmſtadt, als Delegierter. Herr Joh Heinr. Melcher, in Firma:
C. Naumann's Druckerei in Frankfurt a. M., als deſſen Erſatzmann.
2) Fünf Mitglieder des Sektionsvorſtandes und fünf Erſatz=
männer
derſelben in Gemäßheit des 8 24 Abſatz 1 des Statuts:
Herr C. Adelmann in Frankfurt a. M., als Mitglied des Sektions=
vorſtandes
. Herr H. Wagner, in Firma: Reinhold Baiſt in Frank=
furt
a, M., als Erſatzmann desſelben. Herr Eduard Oſterrieth, in
Firma: Aug. Oſterrieth in Frankfurt a. M., als Mitglied des
Sektionsvorſtandes. Herr Joh. Friedr. Renner, in Firma: C. Nau=
mann's
Druckerei in Frankfurt a. M., als Erſatzmann desſelben.
Herr Herm. Poppelbaum, in Firma: B. Krebs Nachfolger in Frank=
furt
a. M. als Mitglied des Sektionsvorſtandes. Herr Geora Horſt=
mann
, in Firma: H. und G. Horſtmann in Frankfurt a. M., als
Erſatzmann desſelben. Herr H. Prickarts in Mainz, als Mitglied
des Sektionsvorſtandes. Herr E. Hickethier, Prokuriſt der Firma
J. Falck 11I. in Mainz, als Erſatzmann desſelben. Herr Ferd.
Wittich, in Firma: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei in Darmſtadt,
als Mitglied des Sektionsvorſtandes. Herr Ad. Gotthelft, in Firma:
Gebr. Gotthelft in Caſſel, als Erſatzmann desſelben.
3) Zwei Beiſitzer zum Schiedsgericht, ſowie zwei erſte und zwei
zweite Stellvertreter derſelben in Gemäßheit des 8 47Abſatz 3 und
5 des Unfallverſicherungsgeſetzes. Herr Auguſt Oſterrieth, in Firma;
Aug. Oſterrieth in Frankfurt a. M., als Beiſitzer. Herr Georg
Adelmann, in Firma: C. Adelmann in Frankfurt a. M., als erſter
Stellvertreter desſelben. Herr A. Fey, in Firma: Gebr. Fey in
Frankfurt a. M., als zweiter Stellvertreter desſelben. Herr Heinr.
Flinſch, in Firma: Schriftgießerei Flinſch in Frankfurt a. M., als
Beiſitzer. Herr Eduard Kramer, in Firma: Bauer'ſche Gießerei in
Frankfurt a. M., als erſter Stellvertreter desſelben. Herr J. C.
Ludwig, in Firma: Ludwig und Mayer in Frankfurt a. M., als
zweiter Stellvertreter desſelben.
4) Dreizehn Vertrauensmänner in Gemäßheit von 824 Ziffer!
des Statuts, deren Wahl dann in Kraft tritt, wenn die Genoſſen=
ſchaftsverſammlung
die von der Sektionsverſammlung vorgeſchlagene
Zahl der Vertrauensmänner und deren Stellvertreter, ſowie die
Abgrenzung ihrer Bezirke genehmigt, von welchen die 5 nachſtehen=
den
im Großherzogtum anſäſſig ſind: Herr Wilhelm Keller in
Gießen, als Vertrauensmann. Herr F. C. Pietſch, Brühl'ſche Buch=
druckerei
in Gießen, als Stellvertreter desſelben. Herr C. Forger
in Offenbach, als Vertrauensmann. Herr G. Juxberg, in Firma:
G. Jurberg=Ruſt in Offenbach, als Stellvertreter desſelben. Herr
H. Kichler, Hofbuchdruckerei in Darmſtadt, als Vertrauensmann.
Herr L. Roll, in Firma: Herbert'ſche Buchdruckerei in Darmſtadt,
als Stellvertreter desſelben. Herr Karl Wallau in Mainz, als
Vertrauensmann. Herr Ph. v. Zabern in Mainz, als Stellver=
treter
desſelben. Herr C. Kranzbühler in Worms, als Vertrauens=
mann
. Herr Ant. Wenglein in Mainz, als Stellvectreter des=
ſelben
.

[ ][  ]

1852
wieder abgezogen. Dieſelbe bezieht das Lager von Griesheim.
Superintendent Dr. Sell abgehalten, vormittags Predigt, Anſprache
konfirmierten Knaben und Mädchen. Am nachmittag von 1-6 Uhr
wurden die 4 oberen Knaben= und Mädchenklaſſen geprüft, das Er=
gebnis
war ein ſehr befriedigendes. Mit dem Vormittagsgottes=
dienſt
wurde zugleich von dem hieſigen Kriegerverein zur Erinne=
rung
an den Tag von Gravelotte eine Kirchenparade verbunden,
wobei das hieſige Männerquartett zwei Lieder ſehr ſchön vortrug.
Am Nachmittag und Abend fanden 2 Konzerte bei Peter Leißler IV.
mann hielt die Feſtrede.
Die Unſitte, das Umherlaufen der Hunde ohne Maulkörbe, gereicht, ſpäter fuhr der geſammte Verein nach Glienicke.
forderte dieſer Tage ein Opfer. Eine biſſige Beſtie ſprang auf einen
Wagen und zerfleiſchte einer darauf ſitzenden Frau ein Bein derart,
Metzgerhund angefallen, umgeriſſen und tüchtig in den Rücken ge=
biſſen
. Es wäre wohl an der Zeit, daß Abhilfe geſchaffen würde.
Gießen, 17. Auguſt. Herrn Oberſtlieutenant Spohr iſt es
nach vielfachen Verſuchen gelungen eine einfachere und raſcher anzu= und Banken, von denen z. B. die Reichsbank die Berliner Handels=
das
Erfaſſen eines Kandarenbalkens ſeitens des Pferdes mit den 10= bis 12000 Lampen leicht erhöhen kann, es iſt ſogar nicht aus=
gut
an den Gebiſſen ab und zeigen von Haus aus ein ſehr leben=
diges
Maul; die geſammte Handhabung beim Auf= und Abzäumen
iſt vereinfacht und erleichterk. durch Vereinignng von Kandaren und
Trenſengebiß zu einem Inſtrument; durch Wegfall von Trenſen=
ketten
und Knebel, Kinnkettenhaken und der Kinnkette, dieſes Marter=
werkszeugs
in den meiſten Fällen!
Seligenſtadt, 14. Auguſt. Ein Sohn des hieſigen Handels=
mannes
Hirſch Heinebach, ſeit einigen Jahren in dem bekannten
Geſchäft von Wörmann und Comp. in Hamburg thätig und ſeither
Vorſteher einer Faktorei auf einer Hulk in einem Fluſſe des Kamerun=
gebietes
, iſt geſtern bei ſeinen Eltern zum Beſuch eingetroffen. Den
Gegend, ſeitdem dieſelbe unter dem Schutze des deutſchen Reiches
ſteht, viel lebendiger geworden ſein, indem die Niederlaſſungen
deutſcher Landsleuke ſich ungemein vermehrt hätten. Die afrikani=
ſche
Sonne hat auf den Teint des jungen Kaufmanns allerdings
eingewirkt, doch iſt das ſonſtige Wohlbefinden dadurch nicht beein=
trächtigt
worden.
Münſtermaifeld. Angeſichts der Unmaſſe von Pflaumen,
welche in dieſem Jahre auf den Bäumen ſind, jehen viele Landwirte
ſich genötigt, um die Bäume ihrer Laſt zu entledigen, die Frucht den
Schweinen hinzuwerfen.
Frankfurt. Am Sonntag erfxeute ſich die Singhaleſen=
Ausſtellung eines ſehr fleißigen Beſuchs. Ueber 3000 Perſonen
ſchauten dem bunten Treiben der braunen Gäſte zu. Bei der Ge=
ſellſchaft
beſinden ſich nur noch drei derjenigen Singhaleſen, welche
ſchon einmal hier waren, die Uebrigen davon ſind teils in die Hei=
mat
zurückgekehrt teils auf der Reiſe geſtorben.
H. B. Fran kfurt, 17. Auguſt. Das neue Waſſerwerk am
Ober=Forſthaus iſt nun ganz vollendet. 140 Brunnen=Röhren
ſind in den Boden eingeſchlagen; ſie führen das Waſſer aus einem
Terrain von 1400 Meter Länge und 10 Meter Tiefe nach dem Leit=
rohr
zu. Mit einer Lokomobile werden täglich 3200 Cubikmeter
mit zwei Lokomobilen über 6000 Cubikmeter dem Reſervoir auf
dem Wartberg bei Sachſenhauſen zugeführt. Das Waſſer iſt ſehr
friſch und klar und ſtrömt in ſtetigem Fluſſe in das große Becken.
Die Sachſenhäuſer Gärtner am Weſtende vom Wartberg behaupten
zwar, man hätte ihnen das Waſſer unterirdiſch abgezapft und pumpe
es oberirdiſch wieder auf den Berg. Thatſache iſt allerdings, daß
die Brunnen am Wartberg zum Teil leer ſind, aber nicht durch das
Um eine Stunde entfernte Waſſerwerk, ſondern durch die Dürre, die
den ganzen Berg ausbrennt, der aus einem verwitterten Nummuliten=
Kalke beſteht.
A. Frankfurt, 18. Auguſt. In Station Fahrthor der Heſſ.
Ludwigsbahn wurde heute Nacht eingebrochen, doch ſahen ſich die
Diebe für ihre Mühe enttäuſcht, indem ſie nichts vorfanden.
8t. Frankfurt. Das rumäniſche Königspaar wird dieſen
Donnerstag nachmittag im Oſtbahnhof hier eintreffen und ſich als=
bald
nach Königſtein im Taunus weiterbegeben.
Berlin. Der Wiener Männergeſangverein hat hier
eine überaus enthuſiaſtiſche Aufnahme gefunden. Das Konzert,
welches derſelbe am 15. in der Philharmonie gab, fand in dicht ge=
fülltem
Saale ſtatt und wurden namentlich die Lieder Ich grüße

B 160
88 Pfungſtadt, 17 Auguſt. Unſere Einquartierung vom dich, Deutſchland, aus Herzensgrund= und das prachtvoll vorge=
Samstag, welche auf 13 Tage angeſagt war, iſt bereits heute morgen tragene Deutſche Lied von Kalliwoda, mit ſtürmiſchem nicht enden
wollendem Jubel begrüßt. Der auf das Konzert folgende Kommers
Geſtern wurde dahier Kirchenviſitation von Herrn war gleichfalls ſehr animiert. Am 17. vormittags fuhr der Verein
nach Wannſee, er von dem Muſikcorps des L. Garde=Regiments
des Superintendenten und Prüfung der in den letzten 2 Jahren in Uniform empfangen worden, beſuchte die Potsdamer Umgebung
und begab ſich um 4½ Uhr nach Babelsberg. Dort verſammelte er
ſich um 5 Uhr im roten Saal des Schloſſes. Der Kaiſer, die
Kaiſerin und der Kronprinz waren anweſend. Es wurden 4 Piecen
geſungen. Die Geſangsaufführungen danerten eine halbe Stunde.
Außerdem wurde ein Solo geblaſen (oſt im Walde), worüber die
Majeſtäten beſonders erfreut waren. Die Herrſchaften unterhielten
ſich aufs leutſeligſte mit den Sängern. Der Kaiſer dankte dem
ſtatt, wobei 3 hieſige Geſangvereine mitwirkten. Herr Lehrer Hof= Chormeiſter Kremſer für die vortreflichen Leiſtungen des Vereins
mit dem Wunſche zauf Wiederſehen= Dann wurden Erfriſchungen
Berlin, 16. Auguſt. Die elektriſche Beleuchtung des
Schauſpielhauſes nach dem Syſtem Ediſon iſt nunmehr, wie kürzlich
daß ſie das Bett hüten und den Arzt rufen laͤſſen mußte. Ebenſo mitgeteilt, fertiggeſtellt und haben bereits mehrfache Probebeleuch=
wurde
vor einiger Zeit ein Knabe von 13 Jahren von einem großen tungen ſtattgefunden. Die Maſchinenanlage für das Schauſpielhaus
befindet ſich in dem Hauſe der ſtädtiſchen Elektricitätswerke, Mark=
grafenſtraße
44. Von dort aus wird auch die Beleuchtung des
Opernhauſes ſtattfinden, ſowie einer großen Anzahl Privathäuſer
legende Zäumung für Pferde zu erfinden. Als Vorteile der Kon= geſellſchaft, die Diskontogeſellſchaft, Deutſche Genoſſenſchaftsbank
ſtruktion ſeien erwähnt: Die Vexeinigung des Kandaren= und Tren= angeſchloſſen ſind. Gleich nach Eröffnung des Schauſpielhauſes
ſengebiſſes in derſelben Ebene wirken dem Herüberſtrecken der Zunge werden auch dieſe Etabliſſements mit elektriſchem Strom verſehen
über die Gebiſſe entgegen; ein Umdrehen der Kandare, ſo daß die werden. Die Station Markgrafenſtraße, welche vorerſt etwa 7600
Unterbäume mit den Anzügen nach oben zeigen, iſt ganz unmöglich; Lampen abgegeben hat, iſt derart angelegt, daß man ſie auch auf
Lippen und Zähnen iſt völlig ausgeſchloſſen; alle Pferde kauen ſich geſchloſſen, daß man bei günſtigen Ausgleichsverhältniſſen unter den
Lichtkonſumenten bis auf eine Leiſtung von 14000 Lampen kommen
wird. Auch die zweite Station der ſtädtiſchen Elektricitätswerke,
welche zwiſchen der Mauer= und Wilhelmſtraße neben der dort im
Bau befindlichen Markthalle liegt, ſoll binnen Kurzem, und zwar
am 1. Oktober, in Betrieb geſetzt werden. Von da aus werden die
Leipzigerſtraße, der Potsdamerplatz, die Markthalle, der Kaiſerhof,
die Nationalbank für Deutſchland und andere Gebäude mit Licht
verſehen.
München. Auf die über Privatarbeiten der militäriſchen
Oekonomiehandwerker eingelaufenen Klagen hat das Kriegs=
miniſterium
neuerdings die beſtehenden Beſtimmungen in Erinne=
Mitteilungen des jungen Mannes zufolge ſoll es in der dortigen rung gebracht, wonach Oekonomiehandwerker der Truppen zum Be=
triebe
ihres Gewerbes für Civilperſonen vorerſt der Erlaubnis ihrer
Vorgeſetzten bedürfen. Ferner beſtimmt das Kriegsminiſterium, daß
eine dienſtliche Anordnung von Arbeiten der Handwerker an Sonn=
und gebotenen Feiertagen unter normalen Friedensverhältniſſen un=
zuläſſig
iſt, und daß bevorſtehende Muſterungen und Beſichtigungen
hiervon keine Ausnahme begründen. Der Privatbetrieb in den
militäriſchen Schuhmacher= und Schneiderhandwerkſtätten darf vor=
kommenden
Falles nur in ſo weit geſtattet werden, als derſelbe An=
gehörigen
des Heeres zu gute kommt. Werden zu letzterem Zweck
ſiskaliſche Handwerkerſtätten benutzt, ſo iſt hierfür vom 1. Juli l. J.
ab eine angemeſſene Entſchädigung zu leiſten.
Starnberg, 16. Auguſt.
Bei der beutigen Regatta ſiegte,
einem Privattelegramm der F. Z. zu ſolge, Meizner Frank=
furth
gegen Lang vom Münchner Klub.

Der Pferdefreund. Monatsblätter für Pferdezüchter und
Pferdeliebhaber. Offizielle Zeitſchrift des Pferdezuchtvereins im
Großherzogtum Heſſen. Unter Mitwirkung hervorragender Mit=
arbeiter
herausgegeben von Kreisveterinärarzt Dr. Schäfer in
Darmſtadt. Nr. 8 enthält: Bekanntmachungen: Geſchäftsordnung
der Kör=Kommiſſionen. Das Inſtitut der Vereinsſtuten in Ober=
heſſen
für 1885.
Die Pferdezucht im Kreiſe Heppenheim und die
Mittel zur Verbeſſerung derſelben. SSchluß.) Anleitung zur
rationellen Hauspferdezucht. (ortſetzung.)
Rennen: Frankfurt
am Main. Mainz. - Vom Büchertiſch: Abbildungen vorzüglicher
Pferderaſſen. Der Fuhrhalter. Anleitung zur Kenntnis und Ge=
ſundheitspflege
der Pferde von E. 3ſchokke. - Kleine Mitteilungen:
Viehpreisverteilung in Hungen. Unfall. Pferdemärkte: im Sep=
tember
. Pferdeſeuchen. - Vereinsnachrichten: Pferdezuchtverein
im Großh. Heſſen: Beſichtigung der Fohlenweide bei Dieburg und
Verſammlung in Münſter. Rechenſchaftsbericht für 1884. Fortſ.)
Auskunftsſtelle. - Beilage: Anzeiger des Pferdefreund.

Tageskalender.
Mittwoch, 19. Auguſt: Oeffentliche Sitzung der evangel. Kirchen=
gemeindevertretung
im oberen Rathausſaal. Allgemeine Ver=
ſammlung
zur Sedan=Feier im Schützenhof.
Dienstag, 25. Auguſt: Feier des Ludwigs=Feſtes in der Knaben=
Arbeits=Anſtalt.- Garten=Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofhuchdruckerei.
Verantzortlich für die Redaction: Carl Wittich.