Darmstädter Tagblatt 1885


13. August 1885

[  ][ ]

Al mementspreiz
vierteljährlich 1 Mart 50 Pf. ud
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Voſtautſchlag

Srag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.

Auſerzthe
werden ang mwommn: hn Darnkan
von der Expedition Rheinſt. EV.
mBeſſungen von Feir. Olhe.
Hohzſtraße Nr. 86, ſowie amvirz
von allen Annemrn Enedttlonaz.

Amtliches Organ
ſir die Vekanntmachungen des Großh. Rreigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 13. Auguſt.
1885.
M 156.

Steinkohlen=Lieferung.
Die Lieferung des Steinkohlenbedarſs
des Großherzoglichen Amtsgerichts Darm=
ſtadt
1 für den Winter 1885-86.
400 Centner - ſoll auf dem Wege der
Submiſſion vergeben werden.
Die Offerten ſind verſchloſſen mit der
entſprechenden Aufſchrift bis längſtens
Montag den 24. Auguſt d. Js.,
Mittags 12 Uhr,
bei der Gerichtsſchreiberei des Großher=
zoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt 1 ein=
zureichen
, woſelbſt auch die Lieferungs=
Bedingungen zur Einſicht offen liegen.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1885.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber.
[7540

Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit für,
Herſtellung von Kanälen in der Nieder=
Ramſtädterſtraße, der Langegaſſe und der
Capellſtraße ſoll im Wege der Submiſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis=
Dienstag den 18. Auguſt l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, am 11. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[7541

Bekanntmachung.
Das Anfahren von 350 Cubikmeter
Steinen aus dem Gemeindeſteinbruch am
Böllenfallthor, zur Chauſſirung eines
Theils der Herdwegſtraße ſoll
Samstag den 15. Auguſt l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathhauſe dahier öffentlich ver=
geben
werden. Voranſchlag und Be=
dingungen
liegen bis zum Termin auf

unſerem Büreau zur Einſicht offen. Be=
merkt
wird noch, daß auswärtige Ueber=
nehmer
zum Mitbieten zugelaſſen ſind.
Beſſungen, den 7. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7474
Berth.
Holz=Verſteigerung.
Samstag den 15. d. Mts., Vormit=
tags
9 Uhr,
werden im Diſtrict Baſſintheil 5 Kiefern=
ſtämme
mit 411 Feſtm., 16 Rm. Kie=
fern
=Scheiter, 3 Rm. -Knüppel, 220 Well.
Reiſig und 3 Rm. =Stöcke verſteigert.
Zuſammenkunft auf der Kreuzung von
der Wixhäuſer Hausſchneiſe und Salz=
lackſchneiſe
.
Darmſtadt, am 10. Auguſt 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
J. V. d. O..
Grünewald, Forſt=Aſſeſſor. (7542
Am Mittwoch den 26. Auguſt er.,
morgens 9 Uhr,
ſollen auf dem Schießplatze bei Darm=
ſtadt
folgende, aus zerlegten Ziellaffeten
herrührende Materialien verkauft werden:
a) im Submiſſionswege:
ca. 30 Ctr. Schmiedeeiſen, in alten Achſen
und Radreifen,
a. 2 Ctr. Schmiedeeiſen, in kleineren
Beſchlägen,
ca. 3 Ctr. Gußeiſen in Büchſen und
Buchsringen;
b) meiſtbietend:
ca. 2 Cbm. hartes Holz.
Der Kaufpreis iſt im Termin zu er=
legen
. Abfuhr innerhalb zweier Tage.
rankirte Einreichung der verſiegelten/
Offerten bis zu dem Eingangs angege=
benen
Termin. Die Bedingungen können
Werktags im Bürcau auf dem Schieß=
platze
, morgens von 8-11 Uhr, und
mittags von 3-6 Uhr eingeſehen werden.
Verwaltungs=Commiſſion
des Artillerie=Schießplatzes bei
[7543
Darmſtadt.

Rheinſalm
im Ausſchnitt per Pfd. Mk. 180,
Hechte,
Seezungen,
Jander,
Karpfen,
Schleie,
Schellfiſche,
Backſiſche.
Bärſche,
hebende Odarkrobse,
Kisler Büskingo.
Philipp Weber,
24 Carlsſtraße 24. (7544
Rehtemer,
per Pfund Mk. 1.30,
Rrhkeule,
per Pfund Mk. 1.20,
[7545
mpfiehlt
Mi
AGAT. kArICh,
gegenüber der kathol. Kirche.

Von heute an führe ſtets
Kooßh
11A5GnS UAAGION
zum Tagespreis. Bei größerer
[7546
Abnahme billiger.
Friodrich Prior,
Obere Rheinſtraße.
Fafelbirnen, Peterikon, Reineclauden
L Aprikoſen und Falläpfel zu verkaufen.
D. Miſchlich. Hochſtraße 8. (547
480

[ ][  ][ ]

180

m 156

Raſe, Opulter und Gter.

t
Roqueſort, E
Hohenburger Rahm, Chester, Strassber. Schachtel, Camembert, Honsheimer Rahm, Caprera, Emmenthaler, vollſaftig Brie im Ausſchnitt, per und hochfein, Pfund Mk. 1.20, Edamer, Neufchateller, Limburger Rahm, Ramadoux, Handkäge.

Süss-Rahm-Butter in ½, Pfund=Stücken, von
der Molkerei Nieder=Modau,
Land- und Hoch-Butter.
Frische Land-Gier, per Stück 5 Pfg.
Weber,
Philipl
1
[7548
24 Carlsſtraße 24.

W2A Curlaatrason 24.

Licler nutürliches Mineralwasser
Delleiöſes=Taſelgetränk; ſchmeckt dem Selterswaſſer ähnlich und mlt Weißwein und Zucker gemlſcht,
wie Kunſt=Chamipagner. Beſtes Vorbengungs= und Heilmittel gegen Huſten, Heiſerkeit, Affectſonen ꝛc.
von I. med. Autoritäten auch bei Harn= und Nierenleiden mit Erfolg angewendet. Verſandt nach allen
Ländern in Klſten von 25 Bouteillen an. Preis der ganzen Flaſche 30 Wfn. und der halben 20 Pfa.
Bad= und Brunnenverwaltnug. Vad Liel bei Schliengen in Baden.

5. 8
B
RAAIEet SAVAAAE66
50. in Packeten von ½ und ¼ Ko. Netto, ſowie loos per ¼ Ko.
M. 1.50 empfiehlt
A. W. Prassel, und dessen Fiederlagen: 2
G
Carl Alt, Wendelſtadtſtraße 22
Darmſtadt,
Michael Herge, Holzſtraße 17
Fch. Wagner Wwe., Mühlſtraße 14 0)
16
1
14 ſ Eliſe Kühnſt Wwe. in Arheilgen,
(5897
M. Meyer Wwe. in Groß=Bieberau.

GCAorT-URAUGIROUGRAAIdUn8

von GHeorg Hchneider, gogonüber don Bahnhöfen,
benachrichtigt hierdurch ihre verehrlichen Abnehmer, daß die regelmäßigen größeren
Zuſendungen von bestem glühreichem Ruhrer Feltschrot, ſowie
gtüch- und gewuschene Nusskohlen, Anthraeitkohlen für,
amerikaniſche Oefen, ſeit einiger Zeit begonnen haben und erlaubt ſich um bald=
gefl
. Aufgabe der Beſtellungen, unter Zuſicherung ſorgfältigſter Bedienung bei
möglichſt niedrig geſtellten Preiſen, höflichſt zu bitten.
Gleichzeitig empfehle ich kleingemachtes Buchen= und Tannenholz, ſowie
Holzkohlen billigſt.
[7320
Georg Schneider, Friedrichsſtraße 40.

Feinstor haltbarer Weinessig,
Aechter Burgunder-Essig,
Salioyl-Essig,
Salioylsäure,
Genürze, feinſter Qualität,
Pergament-Papier,
Flaschenharz,
Einmachancker, pulveriſirt,
empfiehlt
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. (16.

Prima Stoarink orvon

ſkünſtliche Wachslichter)
aus einer der renommirteſten Fu=
briken
, in Packeten von
500 Gramm, 450 Gr., 375 Gr.
80 Pf.
70 Pf. 60 Pf.
in Wagen=, Tafel= und Kronenlicht=
form
,
Camallichter

in Packeten von 500 Gr. 90 Pf.
empfiehlt
[7541
ERanUSt EUld.

in Flaſchen, direct bezogen.
Villanyer, roth
M. 1. 20.
Presshurger, roth
I.-
Ratzeradorſer, roth
I.-
Ofner Adelsberger, roth 1.40
Erlauer Auslesc. roth
1. 50
Die Flaſchen ſind incluſive und werden
10 Pf. dafür vergütet.
Dieſe Weine ſind gut und reinſchmeckend
und dienen bei dieſer Hitze beſonders zur
Erquickung und Stärkung. Bei Abnahme
von 12 Fl. Rabatt. In Gebinden be=
deutend
billiger.
(6560
Beſſ. Carlsſtr. 5. Frlod. Rogt.

Nene Holländer
Vollhéringe
friſch eingetroffen.
Per Stüer SPlg.,
10 Stück 70 Pfe.
bei
H. Jaeger.
[7475
Bleichſtraße.

Walbverdech-Wagen, neu, leicht, ſolid, elegant, preiswürdig. Abbildung
J. G. Rumpt, Eiſ. Hand, Frankfurt a. M. 5350
gratis.

Ein Morgen Hafer
im alten Griesheimerweg auf dem Halm
zu verk. Näh. gr. Caplaneig. 11. (7477

[ ][  ][ ]

Neu e
Holl. Vollhärige,
per Stück 8 und 10 Pfg.,
18850r la. Holl. Sardollon.
per Pfund 80 Pfg.,
1883er Ja. Holl. Sardellon,
per Pfund Mr. 1.40,
empfiehlt
Hammann,
G.
Caſinoſtraße 23. (r316

10050
der
Internationalen Ausſtellung
zu Nürnberg
1 Mark ſind in der Expedition
d. Bl. zu haben.
Gewinne von 20,000 10,000,
4000, 3000, 2000 ꝛc. Mark.

18S5er
Hmbeer-holée,
hochfeine Qualität, (38 halb Kilo 50 Pfg.
Emanuel Fuld.
Neues Banernbrod.
Von heute an backe mein üchtes
Kornbrod aus neuem Kornmehl und
erlaube mir dasſelbe beſtens zu empfehlen.
Achtungsvoll
P Olbert,
2
52 Nieder=Ramſtüdterſtraße 5½.
(T)as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
D gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
Caſtanienblüthen-Eſſenz,
verkauft um 1 Mark.
7781
M. W. Frassel, Rheinſtraße 14.

Prima

Heller=Linſen
empfiehlt
August Büchnek,

Marktſtraße 15.

(755

Reine Weine
ſtets billigſt
Hermannſtraße k

N 156
Cannupfel.
Zeige hiermit ergebenſt an, daß die
erwartete Sendung geleſener Tannäpfel
eingetroffen iſt. Dieſelben ſchließen ſich
nicht ſo leicht wie die künſtlich aufge=
gemachten
. Geneigten Beſtellungen ent=
gegenſehend
. Preiſe billigſt.
Hochachtungsvoll
J. Probs.
gegenüber dem Pädagog.
d0IO GSOh
(käferfrei)
in prachtvoller Waare von
vorzüglicher Kochart
Cingetrofkem
bei
Mortz Lundan,
Mathildenplatz 1. (7481
Hoch- und Vichsal
(7551
zu ermäßigten Preiſen.
Emanuel Fuld.
Täglich friſch im Ausſchnitt:
Konlade,
178
Brustkern.
H. Volz, Ochſenmetzger,
[732
Marktplatz.

Hochfomes Tafolö
Guile de Vioyo)
ganz reinſchmeckend und ganz farblos, in
Flaſchen 3 Liter empfiehlt äußerſt
billig die Flaſche zu M. 1.50
Friedr. Schaofer.
Ludwigsplatz 7. (6182
Selbſtgezüchtete Harzer Kanarienvögel
lgute Sänger) ſind noch einige zu
verkaufen. Arheilgerſtraße 25. (7386
Neue
uGIST-hmSGU,
garantirt käferfrei u. weichkochend,
eingetroffen.
Paul Störger Sohn,
(7482
Kirchſtraße 25.

1805
GOGC USOh
beſter Qualität
und weichkochend empfehlen
Lobstein ≈ Scholl
am Ludwigsplatz. (552
Friſchen, hochfeinſten
Rheinſalm,
im Schnitt per Pfund Mk. 1.70,
Bachforellen,
Seezungen,
Aal,
Karpfen.
Oderkrebse,
1883er
Holländ. Sardellen
zu ermäßigtem Preiſe.
Neue
Holländ. Vollhäringe,
feinſte Marke.
per Stück 12 Pfg.
desgl. ſeinst Marinirl.
Gebr. Wösinger,
[7553
Hoflieferanten.
Neue Linſen
ſkäferfrei),
in prachtvoller Waare und vor=
züglicher
Kochart eingetroffen.
Hammann,
G.
Caſinoſtraße 23. (554
Neue
8
vxnAOr 1urgd
empfiehlt
August Büchnor.
Marktſtraße 15. (7555
Neue Linſen
7556
billigſt.
Emanuel Fuld.

[ ][  ][ ]

1806
zucarnat,
neue Waare, ſowie
Luzermer Hlee-
Gamem
[7557
empfiehlt
4UguSt buGnIOT,
Marktſtraße 15.
Von heute ab
nenes Kornbrod
GBauernbrod).
zu 50 und 40 Pfg. der Laib (2½ und
2 Kilo) bei
Heinrioh Fabol
Soderſtraße 47. (558.

CD.

6465) Beſſungen, Ludwigsſtraße 6
Nr. 40, eineWohnung zu vermiethen.
Näheres zu erfragen auf der Großh. 8
Bürgermeiſterer Beſſungen.
oaoaaoooooaaaaaooooano
W
AA
6703) Heidelbergerſtraße 7
Beletage 8 Zimmer, Balkon, ele=
gant
ausgeſtattet, per 15. Septbr.
G
zu vermiethen.

8730) Vallonplatz b. Vletage. 3
Zimmer, Küche, Keller, Bleichplatz u. ſ. w.
zu vermiethen.
7191) Ernſt=Ludwigsplatz 4 iſt eine
hübſche neuhergerichtete Manſarde ſofort
Theodor Schwab.
zu verm.
7265) Caſinoſtraße Nr. 14 iſt der
untere Stock zu vermiethen und am 1. Ok=
tober
zu beziehen. Zu erfragen gegen=
über
bei Schweinemetzger Beſt.
7269) Eine Parterre=Wohnung, 3 Zim=
mer
, abgeſchl. Vorplatz nebſt allem Zu=
behör
, zu vermiethen und gleich zu bez.
Zu erfrag. bei Joh. Ludwig, Grafenſtr. 35.

7270) Kahlertſtraße Nr. 3 eine,
ſehr elegante Wohnung, 6 Zimmer,
Beletage, mit allen Bequemlichkeiten =
Ausſicht in den Herrngarten, nach
Uebereinkunft zu beziehen.
Daſelbſt eine Manſarden= Woh=
nung
. Nüheres Parterre.
900enooooooooooooooooooeooe

7334) Lautenſchlägerſtraße 22 der
2. Stock nebſt allem Zubehör per An=
ſang
November.
7559) Schützenſtraße 8 ein möblir=
tes
Zimmer zu vermiethen.
7560) Beſſ. Carlsſtraße 58 im Sei=
tenbau
eine hübſche Wohnung, beſt. aus
3 Zimmern, Küche u. Zubehör, preiswürd.

M 156
W
4

7561) Heinrichsſtraße 22 Neubau,
Beletage mit Balkon, 5 Zimmer nebſt
allem Zubehör, ſowie Garten, an eine
ruhige Familie per 1. Oktober zu ver=
miethen
. Näheres daſelbſt, Nachmittags
4- 7 Uhr.

Wm
Eii

Aa

1⁄₈
MaN
AäGSI, UazaAlto p54.
4770) Eliſabethenſtraße 39 Laden
und Wohnung, ſowie mehrere einzelne un=
möblirte
Manſardenzimmer per ſofort
zu vermiethen. Otto Momberger.

Rheinſtraße Nr. 14
iſt der von Herrn Praſſel, vorm.
Jordis, bewohnte Laden. wori
ſeit circa 40 Jahren ein Colonial=
waaren
=Geſchäft mit beſtem Erfolg
betrieben wurde, nebſt großem Keller,
Magazinen und vollſtändiger Woh=
nung
anderweit zu vermiethen.
Ph. Bechtold. (562

6137) Mühlſtraße 12 ein großes,
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
6871) Ecke d. Carls= u. Heinrich=
ſtraße
72 zwei fr. möbl. Parterrezimmer.
6828) Kirchſtraße5 ſchön möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
7337) Ein großes möblirtes
Zimmer mit ſeparatem Ein=
Mühlſtraße 12 im
gang
2. Stock - alsbald zu verm.
7487) Soderſtraße 41 parterre ein
gut möbl. Zimmer an einen anſtändigen
Herrn zu vermiethen.
4.
TEte.
pD.

Pemsiom
in gut bürgerlichem Hauſe für
junge Damen, welche hieſige Lehr=
anſtalten
beſuchen, Lehrerinnen
oder Ladnerinnen.
Näheres in der Exped. [7488

7563) Ein braves Mädchen für die
Haushaltung, welches auch mit Kindern
umzugehen weiß, ſucht auf Michaeli G.
Schorlemmer,Hofſchreiner, Alexanderſt. 10.

1564) Ein jung. Mädchen ſucht Stelle
als Bonne, Stütze der Hausfrau od. feines
Hausmädchen. Näh. 1. d. Exped. d. Bl.

7564a) Ein braves Müdchen, welches
bügeln u. lochen kann und alle Hausarbeit
verſteht, ſ. ſof. Stelle. Fiſcher, Schirmg.10.

Nit ca. 10-15 Tauſend Mark Ein=
- L lage ſucht ſich ein junger, lediger,
erfahrener Kaufmann in einem reellen
[7451
Geſchäfte aktiv zu betheiligen.
Offerten erbitte unter Fortunaè an di=
Exped. d. Bl. Discret. Ehrenſache.

prakt. u. Speoialarzt f. haut.,
frauon- u Unterleihstr ankheſten
Meſſonsohpe- Fraitt.an. itat. Min.
Assist. Prſ. Ricord's, auswbrich.

7565) Ein tücht. ½. Mann, militär=
frei
, welcher ca. 5 Jahre in einem hieſ.
Manufacturwaaren=Geſchäft conditionirte,
ſucht, geſtützt auf 1. Referenzen und Zeug=
niſſe
, per Mitte Septbr. oder 1. Octbr.
Stellung als Verkäufer, Detailreiſender,
event. Comptoiriſt auch anderer Branchen.
Gefl. Offerten bittet man unter Chiffre
H. E. 502 an die Expedition d. Bl.
gelangen zu laſſen.
7566) Geſucht eine Stelle in einem
Geſchäftshaus als Auslaufer.
Zu erfragen Ruthsſtraße 7.

7567) Brave Mädchen erhalt. ſof. ſehr
gute Stellen. Knecht, Beſſ. Herdwegſtr. 20.

1

G
3

11

7462) Eine tüchtige Köchin wird
auf ſofort gegen guten Lohn zu miethen
geſucht. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
wollen ſich melden.
Näheres in der Expedition d. Bl.

7465) Ein braves Mädchen, welches
etwas kochen kann und Hausarbeit ver=
ſteht
, gegen guten Lohn geſucht.
Zeughausſtraße 7.

7135) Anſtändige Mädchen können
unentgeltlich da; Kleidermachen er=
lernen
. Zu erfrag. i d. Exped. d. Bl.
7568) Mehrere Hausburſchen
werden geſucht. - Beck, Stellenbureau,
Mathildenplatz 11.

Ho
Gelbls SuAhmaohor
können eintreten bei
[7532
V. Witzler, Holzſtraße 1.
RAUSDUISGn0
zum Austragen von Colonial=
waaren
geſucht. Stadtkundige
mit guten Zeugniſſen erhalten
den Vorzug.
WoL ſagt die Expedition. (533
kes werden noch einige junge Leute, die
G das 14. Lebensjahr überſchritten
haben, zum
ustragon von Pastonbrotnoln
für Sonntags geſucht.
17534
Georg Delp, Bäckerei.

C

1.

[ ][  ][ ]

n9

r.

53
54=
720
915
35
22
2-
Sio=
5.
55

48
350)
810
O10
186
154

E 156
Die Verlegung
meiner Geſchäftslocalitäten und Wohnung nach
Beſſunger Curlsſtraße Nr. 6
(nächſt der Grenze)
zeige hiermit ergebenſt an.
A. Leimberger.

186

Gaalbau.
Donnerstag den 13. Auguſt, Abends 8 Uhr:
Möktär-Coneert
ausgeführt
von der Capelle des 1. Gr. Heſſ. Inf.=(eibgarde=) Regmts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. Hilge.
Ausgewähltes Programm und verſchiedene Novitäten.
Entrée Perſon 40 Pfg. Kinder 10 Pfg.
7028
Turngemeinde Beſſungen.
Samstag den 15. Auguſt, Abends 9 Uhr,
(Gaſtwirth Kropp).

4

Tagesordnung:
Verathung und Beſchlußfaſſung der Statuten.
[7570
Der Vorstand.

Heſangverern Männer-Quartelt
Besgumgem.
BUmAGk GAOIN
Samstag den 15. Auguſt
auf dem Chaussechause.
Mitglieder frei. Nichtmitglieder 1 Mark 50 Pfg.
Karten ſind zu haben bei Herrn Spenglermeiſter Roth, Kirchſtraße und bei
Herrn Kaufmann Hartmann, Heidelbergerſtraße, ſowie Abends an der Kaſſe.
Freundlichſt ladet ein
[7444
Der Vorstand.

CImb Weoshn
GAAuuRUluN

19)

Sonntag den 16. Auguft 1885 in den Räumen des,
Chausseehauses.
Eintrittspreis zum Feſtplatz 20 Pfo. - Abends zum Ball 1 Mark.
(Alles Nähere beſagen die Plakate.
VB. Obiger Club erſucht die Einwohner Beſſungens ganz ergebenſt, die
Straßen ſchmücken zu wollen, welche der Zug paſſirt und hierdurch das Feſt ver=
herrlichen
zu helfen.
[7442

E-
Erfrischond, wohischmeckond, küklend.



imbeor
Eittonen- Erch
als
chen- und

Urangon-éoschmack, sowie einer Sorte, geeignet durch
Aufgieosen von Masser und Wein zur Herstelluog eines
Elases
Champagner-mitation.
Die Brauoe LimonadeLondone ſpatent in meise Staten)
bewähren sich vorzüglich bei allen Erfrischungsbedart.
nissen, nnd sind daher souel im Sommer zts iw Ninter,
ganz besonders auf Relson. Landpartien, Jagden, Manbvor,
sowie Gällen, Concerton, Theater ötc. zu empfehlen. Auf
die bequemste und schnellste Art - in einem Glase
Wasser- geben dis ein höchst angeonshmos und kdhlendog
dabei ganitAres Gétränk.
Schachtelo 10 Bonbons 1 M. - Pfg
d0.
= 55
Eistchen mit 98
9 60
Für Export ausser deutschen mit engl., sPan, bolländ,
italisnisch., Schwed, rugs, arab, indisch, chines., fraozsg.
ete. Etiketten.
Fernor Grauoe Bonbons mit medicamentsem Iuhalte nach
arztlicher Vorschriſt mit genzuer Angebe der im Bondon
onthaltenen Dosis des Arzneſmittels.. Eisen, Chinin,
Pepsiz, Magnesium eulphuricum, Kalium bromatum, Li.
thium cardonienm, Natrium salicylicum, Cofféiauc) aur
in Apotheken srhältlich.
Gebr. Stollwerck. Köln.
Die Brauso-Limonade-Donbons sind in fast
allon Mederlagen Stolluverckeocher Chocoladon und Condond
vorräthig, oder werdon auf Verlangen von denselben
verschrieben.

[6240

wurde Sonntag den 2.
vGTOTGUd. M. von der Ludwigs=
höhe
durch die Wieſelſchneiſe bis an den
Waldrand eine Korallenkette mit Kreuz.
Geg. gute Bel. abzug. Wilhelmſt. 12. (7571

Gür eine alleinſtehende Frau ſuche Zim=
mer
und Cabinet, oder Zimmer und
Küche. Francks Stellenbureau, Caſino=
ſtraße
2.
[753]

GG. L. DAVöB &L. Co.
Contral-Annoncen-Expodition
Aer dontsch. und ausl. Zoitungon.
Central-Rurean: Frankfurt a. A.
Fernor: Verlin. Cöln. Bresden.
Haamburz. Hannoror. leipuig. london
E Nünchen. Paris. Stuttgart. Wien.
Pronpte Beforderung allor Art
4 =2 Anzoigen.-
Bokannte Iborale Godingungon.
Bei erhsneren Autträgen
G Ausnahmeprelse.
Haz. Annaucon- Monorol dor
bedeutondsten Journale dos
Anglanden
4FarDniera r.
HrzannarnrnatAAd

05
2
59

Pad

Frachtbriefe
der Main=Neckar=Bahn, ſowie der Heſſ.
Ludwigsbahn, auf Wunſch mit Firma,
M. 7 per Tauſend.
L. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
481

[ ][  ][ ]

1808

Georz WeIOt
nLur Ludwigshalle
empſtehlt
Weisse Rheinwolne
por Plasche Pfp. C0. 76. 105 ete. ote.
voutsche Rothwoine
per Flasche O Pfg. bis zu Mk. 149.
1884r weissen Rheinwein
per halbos Liter 36 Prg.
Vordenux &am; Austral. Rothwoine
direet bezogen in vorzüglichen,
abgelagerten Qualitäton.
Deutsche & französ. Champagnor.
von Mk. 250 bis zu den feinsten.
Bei Abnahmo von 12 Flasch. Proisormdssigung.
Weine im Fass en-gros-Preise.
vür Reinheit der Weino wird jode Garantio

Pre

übernoumen.
olloten zn Dlensten.

R 156
7572) Ueber die Feuerlöſch=Handgranate,
welche als der einzig zuverläſſige Schutz
gegen Feuersgefahr bezeichnet wird, ſprechen
ſich verſchiedene techn. Zeitſchriften in aner=
kennenswerther
Weiſe aus. Dieſelbe beſteht
aus einer 170 mm hohen blauen Flaſche, welche,
mit einer chemiſchen Flüſſigkeit gefüllt und
hermetiſch verſchloſſen, im Stande iſt, ſobald
ſie in einen mit Acten, Papieren oder Kunſt=
gegenſtänden
gefüllten brennenden Raum ge=
ſchleudert
wird, augenblicklich die Flammen
zu erſticken.

Woog, 12. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 318 Meter,

Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge).
Samstag den 15. Auguſt.
Vorabendgottesdienſt um 6½ Uhr.
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 8 Uhr Min.

Gottesdienſt in der Synagoge der
Hr. Religionsgeſellſchaft.

Samstag, 15. Auguſt: Vorabend6 Uhr 40 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 8 Uhr 10 Min.
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 170 R. Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 16 Aug. an.
Morgens 6 Uhr.
Woog=Polizeiwache.
Nachmittags6 Uhr 80 M.

E

(7573

Lodeo=anzeige.
Statt beſonderer Mittheilung allen Verwandten,
Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß
unſere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter,
Margarethe Weber, Wittwe,
geb. Kröhl,
heute Morgen um ½3 Uhr nach langem Leiden im
71. Lebensjahre ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1885.
Die Beerdigung findet Freitag Mittag um 4 Uhr vom
Sterbehauſe, Bleichſtraße Nr. 53, aus ſtatt

[7574
Dankſagung
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
der Beerdigung unſerer unvergeßlichen Gattin und Mutter,
Schweſter, Schwiegertochter und Schwägerin
Rosine Weich,
geborene Prousch,
ſagen wir hiermit allen Theilnehmenden, insbeſondere dem
freundlichen Sängerquartett (Dirigent: Herr Schauſpieler
Knorzer) unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Friedr. Albert Reich, Schriftſetzer,
nebſt Kind.
Darmſtadt, 12. Auguſt 1885.
Politiſche Ueberſicht.
Darm ſtadt, 13. Auguſt.
Deulſches Reich. S. M. der Kaiſer nahm am 11. d. M. das
letzte Bad in Gaſtein und verließ nachmittags 1 Uhr 20 Minuten
das Badeſchloß, in deſſen Veſtibule ihn zahlreiche Kurgäſte erwarteten,
von denen er in leutſeliger Weiſe Abſchied nahm, die Hoffnung auf
glückliche Wiederkehr ausſprechend. Von der auf dem Straubinger
Plaze angeſammelten Menge enthuſiaſtiſch begrüßt, begab ſich der
Kaiſer ſodann in das Hotel Straubinger, um der Großherzogin
von Weimar einen Abſchiedsbeſuch abzuſtatten. Hier verweilte er
etwa zwanzig Minuten, worauf er im Wagen Platz nahm, neben
ihm der Flügeladjutant von Pleſſen. Die Muſik ſpielte die preußi=
ſche
Volkshymne; das Publikum brachte endloſe begeiſterte Hoch=
rufe
aus. Der Kaiſer dankte, aufrecht im Wagen ſtehend, nach
allen Seiten hin, worauf um 1 Uhr 50 Minuten die Abreiſe er=
folgte
. Vor der Abreiſe ſprach der Kaiſer nochmals der Umgebung
ſeine Zufriedenheit mit dem Erfolge der Kur aus, die ihn gekräftigt
hätte. Er ſcheide nicht ohne Bewegung und mit Dank gegen die
Vorſehung. Um 5 Uhr traf der Kaiſer in Salzburg ein und wurde
auf dem Bahnhof vom Statthalter Graf Thun, dem Landeshaupt=
mann
v. Chorinsky und Bürgermeiſter Scheibl empfangen, worauf
er ſich in das Hotel de (Curope begab, wo er vom Erzherzog Lud=

wig Viktor begrüßt wurde. Die Ankunft S. M. des Kaiſers in
Babelsberg wird Donnerstag vormittag erfolgen.
Kaiſerm Auguſta wird am kommenden Samstag von Homburg
v. d. H. in Potsdam zurückerwartet.
Der Kronprinz iſt bereits am Mittwoch aus der Schweiz zu=
rückgekehrt
und in Potsdam eingetroffen, während die Kronprin=
zeſſin
mit ihren Töchtern von Andermatt aus noch eine kurze Reiſe
nach Italien zu unternehmen gedenkt.
Der öſterreichiſche Miniſter der auswärtigen Angelegenheiten
Graf Kalnocky traf am Mittwoch den 12. d. fruh in Berlin ein und
ſetzte vormittags 8 Uhr 80 Min. mit dem fahrplanmäßigen Kurier=
zuge
auf der Stettiner Bahn die Reiſe nach Varzin fort.
Die bevorſtehenden Landtagswahlen in Preußen beginnen all=
mählich
auf das Parteileben ihre Wirkung zu äußern. Am erſten
ſind die Nationalliberalen auf dem Plane; dieſelben haben dem
Parteitage in Hagen bereits einen zweiten in Thale (Provinz Sachſen)
folgen laſſen; von Verſammlungen anderer Parteien hört man da=
gegen
noch nichts.
Mohſin Khan, der frühere perſiſche Geſandte in Konſtantinopel,
hat den Dailh News' zufolge von ſeiner Regierung die Weiſung
erhalten, ſich nach Berlin zu begeben, um mit der deutſchen Regie=
rung
Unterhandlungen wegen der Anwerbung einer Anzahl deut=
ſcher
Offiziere für die Einrichtung der perſiſchen Armee anzuknüpfen.
Es ſollen auch mehrere Beamte in der Civilverwaltung angeſtellt
werden. Mohſin Kahn ſei auch beauftragt, den Kaiſer und Fürſt
Bismarck, letzteren als Präſidenten des Berliner Kongreſſes, dringend
zu erſuchen, Perſien ihren Beiſtand zu leihen, um die unverzügliche
Ausführung von Artikel 60 des Berliner Vertrages mit Bezug auf
die Abtretung von Khotur ſeitens der Türkei durchzuſetzen.
Geſtern (2.) feierte der kommandierende General des d. Armee=
korps
Generaladjutant des Kaiſers H. v. Treskow, ſein 50jähriges
Dienſtiubiläum. General v. Treskow, geb. am 8. Mai 1815, war
längere Zeit Chef des preußiſchen Militärkabinets.
Der preußiſche Geſandte beim Vatikan, v. Schlözer, hat ſich
am 11. nach Varzin zum Fürſten Bismarck begeben.
Der General=Intendant der königlichen Schauſpiele, v. Hülſen,
iſt von einem Schlaganfalle betroffen worden.
Heſterreich=Angarn. Bei der Begeguung der Kaiſer von Oeſter=
reich
und von Rußland in Kremſier werden auch die beiden Kaiſer=
innen
mit anweſend ſein, ebenſo wahrſcheinlich der öſterreichiſche
Thronerbe Kronprinz Rudolf; außerdem werden aber der Zuſammen=
kunft
in Kremſier auch die beiderſeitigen Miniſter des Auswärtigen
und wohl auch die Miniſterpräſidenten von Oeſterreich und Ungarn
beiwohnen. Die Anweſenheit des Grafen Kalnocky und des Herrn
v. Giers in Kremſier verleiht der Zuſammenkunft des öſterreichiſchen
mit dem ruſſiſchen Monarchen ihren eigentlichen politiſchen Charakter
und derſelbe äußert ſich dadurch, daß in Kremſier die Annäherung
zwiſchen Oeſterreich=Ungarn und Rußland, welche ſich zuerſt in
Skierniewieze zeigte, nunmehr perfekt werden wird. Der Ausgleich in den
zwiſchen den beiden Staaten bislang beſtandenen Gegenſätzen iſt
eine neue Bürgſchaft für die Weiterdauer der gegenwärtigen Frie=
densepoche
und ſo darf man denn auch die Begegnung zwiſchen
Kaiſer Franz Joſeph und Kaiſer Alexander in dem angedeuteten
Sinne begrüßen, zumal ſich dieſelbe der vollkommenſten Billigung
und Unterſtützung von deutſcher Seite erfreut. Letzteres geht aus
dem Umſtande hervor, daß Graf Kalnokh, der Leiter der auswär=
tigen
Angelegenheiten Oeſterreich=Ungarns, ſich noch vor der Entrevue
von Kremſier nach Varzin zum Fürſten Bismarck begeben hat. wo
ſeine Ankunft bereits für Mittwoch abend erwartet wurde. Dies,
ſowie der weitere Umſtand, daß Graf Kalnokh, ehe er ſich nach
Wien zurückbegiebt, dem Kaiſer Wilhelm auf Schloß Babelsberg
noch ſeine Aufwartung zu machen gedenkt, ſind ein ſicherer Beweis
dafür, daß ſich die Zuſammenkunft in Kremſier unter der vollſten
Zuſtimmung Deutſchlands vollzieht und daß ſie ſomit als ein neues

[ ][  ][ ]

1
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1

5

5½
835
96
1021
110
215
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519

746
1016
1058

78
102
122
46
65
89

11 4

.

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417
02
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.
Zeichen des deutſchöſterreichiſcheruſſiſchen Einvernehmens aufzu=
faſſen
iſt, obwohl der deutſche Kaiſer der Zuſammenkunft des öſter=
reichiſchen
Souveräus mit dem Czaren aus leicht erklärlichen Grün=
den
nicht beiwohnen kann.
Wie die Wiener=Preſſe' erfährt, wird der Reichsrat früheſtens
für die letzte Woche des September einberufen.
Rrankreich. Miniſterpräſident Freyeinet wird ſich am 17. d.
auf 3 Wochen nach Bevey begeben und hiernach den Präſidenten
Grevy in Mont=ſous=Vedrey beſuchen.
Die Handelskammer von Marſeille richtete eine Adreſſe an den
Handelsminiſter, worin ſie gegen die harten Quarantänemaßregeln
Spaniens gegenüber Gibraltar proteſtiert. Die Miniſter des Han=
dels
und des Auswärtigen werden erſucht, Schritte zu thun, um die
Aufhebung dieſer Härten zu erwirken.
Der Monde= und der Universu veröffentlichen ein Schreiben
des Direktors der auswärtigen Miſſionen, worin derſelbe eine De=
peſche
des apoſtoliſchen Vikars von Oſt=Cochinchina vom 8. d. M.
mitteilt, welche lautet: Poirier, Guegan, Garin, Mace und Martin
ſind mit mehr als zehn Tauſend Chriſten niedergemetzelt. Die
Meuchelmorde und Brandſtiftungen dauern fort, das Vikariat iſt
vernichtet.
Am Montag den 10. kamen in Marſeille 35, am Dienstag
39 Choleratodesfälle vor.
Engkand. Im Oberhauſe teilte der erſte Lord des Schatzes,
Lord Jddesleigh mit, daß die Kommiſſion zur Unterſuchung der
Handelsſtockung gebildet ſei. Er bedauerte, daß Mr. Goſchen und
andere liberale Staatsmänner ihre Teilnahme verweigerten; die
Aufgabe der Kommiſſion ſei die Sammlung und Sichtung von In=
formationen
, ſpäter werden die Regierung und das Parlament be=
ſchließen
, welche Politik einzuſchlagen ſei. Einige befürchten, die
Kommiſſion werde die Freihandelslehre beeinträchtigen; er wolle auf
die Frage nicht eingehen und meine nur, wenn jene Lehren geſund
ſeien, werden ſie die Unterſuchung beſtehen; die Freihandelsfreunde
verbeſſern ihre Stellung jedenfalls nicht durch die Verweigerung der
Teilnahme an der Unterſuchung, indem ſie fürchten, daß ſie etwas
unbequemes zu Tage fördern könnte.
Das Unterhaus nahm in zweiter Leſung die Bill zur Be=
ſchaffung
beſſerer Arbeiterwohnungen an. Smith hofft, daß die
Reſerve des Heeres bald entlaſſen werden könne, da andere Maß=
regeln
getroffen würden, um die Kräfte zur Verteidigung des Landes
in dem Zuſtande der Vorbereitung und Tüchtigkeit zu erhalten.
Hicks=Beach hofft, der Schluß des Parlaments finde am Freitag oder
Samstag ſtatt.
Bekgien. Die Mitteilung des Königs an alle Mächte, daß er
den Titel eines Souveräns über den unabhängigen Kongoſtaat an=
genommen
habe, iſt in der Form von Briefen erfolgt, welche Leo=
vold
II. an die Souveräne, ſowie an die Präſidenten der franzöſi=
ſchen
Republik und der Vereinigten Staaten geſandt hat.
Itakien. Der König von Griechenland iſt am 11. d. in Brindiſi
eingetroffen, von wo er ſich über Wien nach Gemunden begibt.
Spanien. Die Stadt Granada iſt von der Cholera am ſchwer=
ſten
heimgeſucht. Dr. Ferran hat in Ondara (Provinz Alicante)
mehr als tauſend Perſonen geimpft und in Valladolid und einigen
Dörfern Andaluſiens verlangt man flehentlich ſeine Hülfe. Auch
ganz in der Nähe von La Granja, in Ambrona, ſind mehrere Fälle
vorgekommen; ein Soldat wurde in Ildefonſo, alſo in unmittelbarer
Nähe des königlichen Schloſſes. von der Seuche befallen, er iſt in=
deſſen
auf der Beſſerung und man hofft, daß er geneſen wird.
Bienvenido Manzon, Erzbiſchof von Sevilla, welcher ſich auf einem
Schloß in der Provinz Granada aufhielt, iſt am 11. d. M. an der
Cholera geſtorben. In Madrid nimmt die Seuche ab.
Außland. Der Kaiſer und die Kaiſerin ſind am 11. d. M. vor=
mittags
auf der Derſhawa' von der Reiſe nach Finnland in Kron=
ſtadt
eingetroffen und begaben ſich nach Peterhof.
Caypten. Nachrichten aus Kairo beſtätigen, daß die Auszahlung
der durch die Beſchießung Alexandriens verurſachten Entſchädigungen
am Donnerstag den 13. d. ihren Anfang nehmen werde, und fügen
hinzu, daß dieſelbe eine Woche dauern werde. Da alle Anſprüche
ſchon ſeit langer Zeit angemeldet und ſorgfältig geprüft waren, iſt
ein glatter Verlauf dieſer Angelegenheit mit Sicherheit vorauszu=
ſetzen
. Damit wird alsdann wiederum eine der unangenehmſten
Erbſchaften, die das Kabinet Gladſtone ſeinen Nachfolgern hinter=
laſſen
hatte, glücklich aus der Welt geſchafft ſein.
Der deutſche Kommiſſar, Frhr. v. Richthofen, iſt dem Verneh=
men
nach bereits am 12. d. M. mit Perſonal und 35 Millionen
Fres. in Alexandrien eingetroffen, um dort die Entſchädigungsgelder
auszuzahlen.
Aus Kairo wird vom 11. d. M. berichtet, daß der Nil fort=
fährt
mit faſt beiſpielloſer Schnelligkeit zu ſteigen. Während der
letzten 24 Stunden iſt der Fluß über 60 Em. geſtiegen, und gegen=
wärtig
beträgt ſeine Höhe 12 M. Wenn er, wie man fürchtet, in
der nächſten zwei Tagen in dem gleichen Maße zu ſteigen anhält,
wird er wahrſcheinlich durchbrechen und einen großen Teil von Ober=
eghpten
überſchwemmen. Aus Wady Halfa wird telegraphirt, daß
dort der Fluß noch immer ſteigt, was bedeutet, daß er in Kairo noch
weitere zwölf Tage zu ſteigen fortfahren wird. Ueber 13-14 M.

156
1809
hinaus muß die Flut verheerend wirken, ſelbſt wenn alle Vorberei=
tungen
zur Eindämmung der Gewäſſer getroffen worden ſind, wo=
hingegen
jetzt die Behörden unvermuthet überraſcht werden.
Afohaniſtan. Briefen aus Herat vom 30. Juli zufolge werden
die dortigen Befeſtigungsarbeiten fortgeſetzt und ſeien 2000 Mann
daran beſchäftigt; auch würden Getreidevorräte angeſammelt.
Nach einem Telegramm vom 6. Auguſt aus Meſched befinden
ſich die britiſchen Offiziere noch immer in Herat. Die Befeſtigung
wird energiſch betrieben. Der Emir bereitet eine andere große Streit=
kraft
zur Unterſtützung von Herat im Falle eines Krieges vor. Sein
junger Sohn ſoll den nominellen Befehl darüber haben. - Unter
den Turkmenen in Merw herrſcht beträchtliche Aufregung und zwar
anſcheinend wegen Ausſchreitungen, die gegen ihre Frauen verübt
wurden.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt. 13. Auguſt.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts=
ſchreiber
beim Amtsgericht Altenſtadt W. Orth zum Gerichtsſchrei=
ber
beim Amtsgerichte Butzbach und den Gerichtsſchreiberaſpiranten
K. Koch aus Ober=Gleen zum Gerichtsſchreiber bei dem Amtsge=
richt
Altenſtadt ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schutz=
mann
Karl Zimmer und dem Colporteur Karl Thedor Hedwig
zu Darmſtadt in Anerkennung der von denſelben am 3. April d. J.
beim Brande im Hauſe Ludwigsſtraße Nr. 8 daſelbſt mit Muth
und Entſchloſſenheit vollbrachten Rettung einer 7jährigen Witwe
vom Tode des Erſtickens eine Geldprämie zu bewilligen geruht.
Durch Entſchließung Großh. Miniſteriums des Innern und
der Juſtiz wurde der Gerichtsſchreiberaſpirant Th. Waas in Bad=
Nauheim zum Hilfsgerichtsſchreiber am Großh. Amtsgericht Fürth
beſtellt.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. A1, enthält:
1) Oeffentliche Anerkennung einer edlen That. 2) Oeffentliche An=
erkennung
aufopfernder Handlungen. 3) Oeffentliche Anerkennung
einer edlen That. 4) Desgl. 5) Bekanntmachung, die Umlagen zur
Beſtreitung der Bedürfniſſe für die iſraelitiſche Religionsgemeinde
Heuſenſtamm, im Kreiſe Offenbach, für 1885-86 betreffend. 6) Ueber=
ſicht
der von Großh. Miniſterium des Innern und der Juſtiz für
das Jahr 1885 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürf=
niſſe
der iſraelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Alsfeld.
7) Bekanntmachung, die Erhebung von Umlagen in der Gemeinde
Lorbach für 1885-86 betr. 8) Ueberſicht der für das Jahr 1885
genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürfniſſe der iſraeli=
tiſchen
Religionsgemeinden im Kreiſe Mainz. 9) Ueberſicht der für
das Jahr 1885 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung der Bedürf
niſſe in den iſraelitiſchen Religionsgemeinden des Kreiſes Heppen=
heim
. 10) Nachtrags=Ueberſicht hierzu. 11) Ordensverleihungen.
12) Ermächtigung zur Annahme und zum Tragen eines fremden
Ordens. 18) Namensveränderungen. 14) Zulaſſung zur Rechtsan=
waltſchaft
. 15) Dienſtnachrichten. 16) Konkurrenzeröffnungen.
17) Berichtigung.
In der Sitzung der Strafkammer vom Dienstag wurden
vier Burſche aus Lampertheim wegen ſchwerer Mißhandlung
eines Gendarmen zu Gefängnisſtrafe verurteilt und erhielt der An=
ſtifter
1½ Jahre, während zwei weitere Beteiligte je 1 Jahr und
der vierte 9 Monat Gefängnis erhielt.
Am Dienstag kam auf dem Wochenmarkt einem Frauen=
zimmer
das Vortemonnaie mit ca. 2 M. abhanden. Gegen einen
Schuhmacher in der Nieder=Ramſtädterſtraße, welcher Montag Nacht
mit ſeiner Frau ſkandalierte und dadurch die Hausbewohner ſowie
die Nachbarſchaft in ihrer Nachtruhe ſtörte, iſt Anzeige erhoben
worden.
Ein hieſiger Tapezier beauftragte am 5. d. M. ſeinen
Lehrjungen, einen Wechſel im Betrag von 104 M. bei einem Bankier
einzulöſen. Der Junge erhob auch den Betrag, machte ſich aber
damit aus dem Staube und wurde am Dienstag mittag von der
Volizei in Frankfurt a. M. feſtgenommen. Das mitgenommene
Geld hatte der Junge natürlich in der Zwiſchenzeit durchgebracht.
Dienstag mittag ſprang ein wegen Bettelns verhafteter Bäcker
in einem unbewachten Augenblick aus dem Fenſter des Revier=
bureaus
des 4. Polizeireviers, in der Wilhelminenſtraße, auf die
Straße und gab Ferſengeld in der Richtung nach dem Louiſenplatz.
Nach kurzer Jagd wurde derſelbe jedoch von Paſſanten aufgehalten
und von der Schutzmannſchaft wieder in Empfang genommen.
In der Wienersſtraße wurden nachts einer Witwe die Früchte eines
in ihrem Hausgarten ſtehenden Aprikoſenbaumes entwendet.
Bei einem am Dienstag abend wegen Bettelns verhafteten ſog.
polniſchen Schnorrer wurden nicht weniger wie 658 M. Geld
meiſtenteils Zwanzigmarkſtücke - vorgefunden.
Aus der Mainebene wird gemeldet, daß in Folge der
anhaltenden Trockenheit der Laubwald ſich gelb färbt und die Obſt=
bäume
zu leiden anfangen.
0) Nächſten Samstag rücken die Württemberger aus dem
Griesheimer Lager ab.

[ ][  ]

1810
46 156

Ein deutſch=amerikauiſcher Schulverein iſt in Chicago
von angeſehenen Bürgern deutſcher Abkunft ins Leben gerufen wor
den. Derſelbe hat ſich die Erhaltung der deutſchen Sprache, die
Vermehrung deutſch=amerikaniſcher Privatſchulen und ſolcher Schulen,
in denen außer in der einheimiſchen auch in der deutſchen Sprache
Unterricht erteilt wird, zur Aufgabe gemacht. Wie die Am. Korr.
erfährt, haben die Beitrittserklärungen bereits eine anſehnliche Ziffer
erreicht.
Aus dem Kreiſe Offenbach. Um dem immer mehr über=
hand
nehmenden Vagantentum zu ſteuern, wurden im Kreiſe
Offenbach drei Verpflegungsſtationen gegründet. Für dieſen Zweck
hatte der Kreis ca. 3000 M. pro Jahr vorgeſehen. Es zeigte ſich
jedoch ſchon nach Verlauf eines Monats, in welchem ca. 1500 M.
aufgewendet werden mußten, daß jährlich mindeſtens 18000 M.
nötig geworden wären, denn die Vagabonden zogen ſich thatſächlich
ſcharenweiſe in dieſem Kreiſe zuſammen und benützten vielfach täg=
lich
zwei Stationen. Wie beliebt dieſe Inſtitute bei jenen waren,
zeigt z. B. der Fall, daß es vorkam, daß auf einer Unterhaltungs=
ſtelle
binnen zwei Tagen 52 Individuen ſich verpflegen ließen.
Dieſem Unweſen wurde jedoch bald dadurch ein Ende gemacht, daß
eine Station aufgehoben wurde.
8t. Frankfurt, 12. Aug. Das vom Frankfurter Bichele=Club
veranſtaltete Herbſt=Wettfahren für Herrenfahrer findet Sonn=
tag
den 30. Auguſt auf der eignen Rennbahn, dicht an Station
Forſthaus, ſtatt. Das Rennen beginnt um 34 Uhr nachmittags und
weiſt das Programm acht verſchiedene Fahrten auf. von welchen
mehrere ganz beſonderes Intereſſe bieten dürften, wie das Haupt=
fahren
, welches eine Entfernung von 10000 Meter (25 Runden)
Umfaßt. Auch das Hindernisrennen, bei welchem 15 Hinderniſſe
zu nehmen ſind, verdient beſonderer Erwähnung. Der Geſelligkeit
trägt das Programm wieder in ausreichendſter Weiſe Rechnung.

Ueber Fettleibigkeit und ſogenannte Entfettungskuren
vom hygieiniſchen Standpunkte.
Von Dr. Paul Niemeyer.
Schluß.
Aus dieſer erfahrungsmäßigen Entwickelung dürfte klar hervor=
gehen
, daß die Herren Vott, Oertel und Ebſtein mit ihrer
Speiſezettel=Düftelei ſich nur um des Schwenningers Bart
ſtreiten. Um beim Schwer= und Leichterwerden den Ausſchlag zu
geben, vollzieht ſich Fettanſatz weder noch verſchwindet er ſo raſch.
Durch ein römiſch=iriſches Dunſtbad kann der Dicke bis 8, durch
einen einfachen kurzen Durchfall bis 20 Pfund verlieren. Ueber=
haupt
lehrt die Ueberſicht der das Körpergewicht zuſammenſetzenden
Beſtandteile, daß der Fettgehalt höchſteus wie im Fleiſcherladen als
Beilage in Betracht kommt. Denkt man ſich nämlich den ganzen
Wanſt eines Falſtaffs auf einen Klumpen gehäuft, ſo kommt er
allerdings dem Auge recht anſehnlich vor, auf die Wage gelegt ent=
hüllt
er ſich jedoch als ſo leicht, daß er höchſtens dem 20. Teile des
Geſamtgewichtes entſpricht. Ebenſo fällt das, nebenbei auch fett=
reiche
Knochengerüſt, welches ſich Viele als beſonders ſchwer denken,
mit höchſtens 10 Prozent ins Gewicht. Der Löwenanteil kommt
dem überall vorhandenen, nirgends feſtſitzenden, ſondern gleich dem
Grundwaſſer im Erdboden hin= und herſchwankenden Gebilde der
Säfte und des Blutes zu, welches, wenn dem Körper wie z. B. in
der Mumie, entzogen, das Gewicht des ſtärkſten Mannes auf etwa
15 Pfund zuſammen ſchrumpfen macht. Dieſen Waſſergehalt
wie's allgemein die Naturgeſchichte neunt, hatte die alte Heilkunde
im Auge, wenn ſie gute (Eukraſie) und ſchlechte Säftemiſchung
(Dyskraſie) als Grundformen der Geſundheitsſtörungen aufſtellte
und treffend hygieiniſch dachte ſie, wenn ſie im Anſchluſſe an die
Vorſtellung von unſerem Leibe als lebenden Ofen Miſchung und
Fülle durch Kochung der Säfte; zu Stande kommen ließ, aus
welcher Vorſtellung auch die noch heute geläufigen Ausdrücke Voll=
ſaftigkeit
, Gedunſenheit, Saftloſigkeit, Abzehrung u. ſ. w. fließen.
Zum Fettanſatze verdichtet ſich ein Teil dieſer Säfte da, wo durch
die Lebensweiſe die Kochung im Stande des habituellen Ueberlaufens
erhalten wird. Eſſen und Trinken ſpielen inſofern eine Hauptrolle,
als ſie die Kochung je nach Menge und Nahrhaftigkeit ſchüren und
dabei die ſogar von dem Lebemanne und Feinſchmecker A. Dumas
in einem Buche über die Kochkunſt aufgeſtellte goldene Regel ver=
nachläſſigt
wird: der Menſch lebt nicht von dem, was er genießt,
ſondern von dem, was er verdaut;, nur daß man bei Verdauen
nicht blos an die Magen=Darmthätigkeit, ſondern auch an den Lehr=
ſatz
denken muß, daß wir im Sinne des Sichausarbeitens ebenſo
gut mit Armen und Beinen verdauen. Von dieſem Geſichtspunkte
ergibt ſich allerdings als erſtes Recept der Entfettungskur, daß man
dem Happenpappenfetti entſagen und Schmalhans zum Küchen=
meiſter
einſetzen ſoll. Das Geſchäft der geſundheitsgemäßen Kochung
übernimmt dann aber jenes andere Organ, welches im Bilde des
Ofens die üge darſtellt, das Athemorgan mit ſeinen beiden
Lungenflügeln. So wenig behauptet werden ſoll, daß man von der
Luft allein leben kann, ſo ſicher ſteht feſt, daß man ohne kräftiges

und tiefes Athemholen die Magenkoſt nicht verdaut. Darum bleibt
einerſeits der Stubenhocker trotz kräftiger, ſtärkender Koſt' Bind=
faden
und ſchwemmt andererſeits der korpulente Langſchläfer trotz
ſchmaler Koſt immer mehr auf. Die Entfettungskur nach ſchon bekanntem
Seume'ſchen Rezepte (Es würde alles beſſer gehen, wenn man
mehr ginge)
veranſchaulichte bereits J. P. Hebel in der präch=
tigen
Geſchichte der geheilte Patient'. Ein reicher Dickwanſt, dem
noch kein Arzt helfen konnte, erhält von einem in der Ferne wohnen
den Wunderdoktor; an den er ſich ſchließlich wendet, ſtrenge Weiſung
ſich per vedes Apostolorum zu ihm zu bemühen, und ſiehe da, als er
nach mehrtägiger mühſeliger Wanderung anlangt, fühlt er ſich auf
einmal gar nicht mehr heilbedürftig, da er ſich eben ſeinen über=
ſchlüſſigen
Waſſergehalt ausgearbeitet; hatte. Doch muß er auch
den Nachhauſeweg auf Schuſters Rappen zurücklegen. Noch durch=
greifender
hätte die unfreiwillige Kur vielleicht geholfen, wäre ſie
nicht in der Ebene, ſondern bergauf=bergab unternommen, daher der
Name: Bergſteigekurs, bei welcher man unwillkürlich mit den
Lungenflügeln tiefer und voller als ſonſt Athem holt.
Das dritte Glied im Kochungsgeſchäfte beſorgt das Haupt=
organ
mit ſeinen über zwei Millionen Porenöffnungen, mittelſt deren
wir ſchon bei ruhigem Verhalten in unmerklicher Weiſe täglich 5 bis
800 Gramm Waſſergehaltes ausdünſten, wozu von Seiten der Lunge
in Form des bei Kälte ſichtbaren Hauches noch weitere 400 Gramm
kommen. Erfährt aber dieſe Ausdünſtung durch Sichausarbeiten
eine Steigerung, ſo drängt die Säftemaſſe ſo lebhaft zu den Poren
hinaus, daß ſie erſt in tropfbar flüſſiger Geſtalt die Stirne küßt=
und uns hernach wie aus dem Waſſer gezogen! zum Kleiderwechſel
treibt, den wir mit dem Gefühle der Befreiung von einer Centner=
laſt
; vollziehen. Auch im Tempo der Ausdünſtung zeigen ſich auf=
fallende
Fortſchritte; anfangs ſchwitzt der Dicke nur oberflächlich
und langſam, nach und nach aber fühlt er den Ausbruch immer
mehr wie aus der Tiefe und dem Vollen erfolgen, zumal wenn er
noch, wie ſich das weiter gehört, durch tägliche Uebung der Haut=
pflege
die Poren recht offen erhält.
Mit Rückſicht darauf, daß Körperwägung ſchon nicht mehr blos
im Kreiſe der Beleibten, ſondern auch allerwärts, bis in die Kinder=
ſtube
hinein als Geſundheitsprobe betrieben wird, ſei ſchließlich das
hygieiniſche Geſetz verzeichnet, welches erſt zu richtiger Abſchätzung
des Ergebniſſes auleitet. Die bloße, in Zeitungen ſo oft zu leſende
Mitteilung. daß Jemand ſo und ſo ſchwer ſei, hat nämlich ſo lange
keinen Wert, als nicht auch das Körpermaß, ſowohl was die Länge
vom Scheitel bis zur Sohle, als den Bruſtumfang betrifft, dazu
bemerkt wird. Vielmehr hängt, wie beim lebloſen Ofen, die Leiſtung
der Kochung von der Größe des Ganzen und dem Umfange der
Züge; ab und bewegt ſich innerhalb geſunder Grenzen, ſo lange
die Verhältniſſe folgendem Geſetze eutſprechen: Bei einer Körper=
länge
von 150 Centimetern beträgt das Normalgewicht 50 Kilogramm
einen Centner) und wächſt mit jedem Centimeter Länge um ein
Kilogramm. Demnach wiegt der Normalmenſch ſo viel Kilogramm,
als er Centimeter über einen Meter lang iſt. Die unter die Achſeln
hindurch gemeſſene Bruſtweite beträgt im Minimum die Hälfte, im
Mittel zwei Dritteile der Körperlänge, und für jeden das Mittel=
maß
überſteigenden Centimeter Bruſtumfang vermehrt, für jeden
hinter dem Mittelmaß zurückbleibenden Centimeter vermindert ſich
das Normalgewicht bis um zwei Kilogramm.
Außerdem muß, um ſich vor falſcher Auslegung zu bewahren,
die bei fortgeſetzter Wägung einer Anzahl unter gleichen Verhält=
niſſen
lebender Verſonen feſtgeſtellte Thatſache in Anſchlag gebracht
werden, daß Schwankungen vom Mehr zum Weniger bis zu zwei
Pfund und darüber in kurzem Zeitraume auftreten, ohne daß ſich
das Wohlbefinden im Geringſten änderte, alſo nicht tragiſch ge=
nommen
werden dürfen.

Alles in Allem läuft die hyaieiniſche Entfettungskur auf eine
Mäßigkeits=, Bewegungs= und Schwitzkur hinaus.

Wir empfingen eine elegante neue (vierte Stereothp=) Aus=
gabe
des reizenden Amerikaniſchen Skizzebüchelche von Gg.
Asmus. Verlag von Eduard Heinrich Mayer in Köln. Beide
Epiſteln in einem Bande (broſch. 2 M. 80 Pf., eleg. geb. 4 M.).
Wir begrüßen dieſe neue Auflage des ebenſo ſinnigen wie humo=
riſtiſchen
Buches, welches überall diesſeits wie jenſeits des Oceans
die wärmſte Aufnahme gefunden hat. Die Stimmen der Kritik
haben ſich allſeitig ſo anerkennend ausgeſprochen, daß wir uns für
heute damit beauügen können, der trefflichen Dichtung im neuen Ge=
wande
ein herzliches Willkommen entgegen zu rufen.

Tagrskaleuber.
Donnerstag, 13. Auguſt: Militär=Konzert im Saalbau.
Samstag, 15. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Männer=
Quartett Beſſungen auf dem Chauſſeehaus. - Gemüthlicher Abend
des Darmſtädter Männer=Geſangvereins in der Reſtauration Graß.
Hauptverſammlung der Turngemeinde Beſſungen bei Gaſt=
wirt
Kropp.

Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.