148.
Al mementsprels
vterteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen end
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Caartal inel Voſtauficlag
rag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Men
vedmangenonnni hDervſadt
vn der Epediten, RheuE. R A.
mbeſſungen vn Fiiedr -Wha
Holzſtraße Nr. L4, ſwie aviz
von allen Annzuan-Eredithnz.
Amtliches Organ
für die Behanukmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
154.
Dienstag den 11. Auguſt.
1885.
Betreffend: Die Heegzeit des Dachſes.
Darmſtadt, am 5. Auguſt 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unſer Ausſchreiben vom 6. v. Mts. bringen wir bei Ihnen in Erinnerung.
[460
J. V.: Gros.
B e k a n n t m a ch u n g.
Gemäß der Beſtimmung in Poſ. 6 Abſatz 5 der Inſtruction zur Ausführung des Geſetzes über die Naturalleiſtungen für
die bewaffnete Macht im Frieden (Reichsgeſetzblatt Nr. 25 von 1875) wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß, für
den Monat Juli 1885 als Durchſchnittsmarktpreiſe für Hafer 16 Mk., für Heu Mk. 5.-, für Stroh Mk. 4.
per 100 Kilogramm ermittelt worden ſind.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
ſ470
J. V.: Gras.
B e k a n n t m a ch u n g.
(Abfuhrweſen.) Im Anſchluß an unſere Bekanntmachung vom 25. Juli l. J3. bringen wir hiermit zur öffentlichen
Kenntniß, daß der Abfuhr=Anſtalt Gräfenhauſen leingetragene Genoſſenſchaft) zu Gräfenhauſen die nachſtehenden
Abfuhrbe=
zirke zugetheilt worden ſind:
Bezirk ul. Taunusſtraße, Dieburgerſtraße, Mühlſtraße, Mühlweg, Blumenſtraße, Lindenhoftraße, kleine Ochſengaſſe,
Capellſtraße, Capellplatz, Hügelſtraße, Caſinoſtraße, Rheinſtraße ſſüdliche Seite vom Rheinthor bis an Louiſenplatz).
Bezirk VI. Erbacherſtraße, Heinheimerſtraße, Dreibrunnenſtraße, Beckſtraße, Gervinusſtraße, Roßdörſerſtraße,
Stiſt=
ſtraße, Heinrichſtraße, Wilhelminenſtraße, Hoffmannſtraße.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1885
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
[7471
J. V.: Seim, Polizei=Aſſeſſor.
Konkursverfahren.
In dem Konkursverfahren über den
Nachlaß des Zahlmeiſters Karl Gottfried,
Hecht von Darmſtadt iſt zur
Abnahm=
der Schlußrechnung des Verwalters, zur
Erhebung von ſEinwendungen gegen das
Schlußverzeichniß der bei der Vertheilung
zu berückſichtigenden Forderungen und zur
Beſchlußfaſſung der Gläubiger über die
nicht verwerthbaren Vermögensſtücke der
Schlußtermin auf
Donnerstag den 3. September 1885,
Vormittags 10 Uhr,
vor dem Großherzoglichen Amtsgericht I.
hierſelbſt, Hügelſtraße 31-33, beſtimmt.
Darmſtadt, den 6. Auguſt 1885.
Kümmel,
Gerichtsſchreiber des Großherzoglichen
Amtsgerichts Darmſtadt I. (472
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜ M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſener
Raum früher als Comptoir benutzt,
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜ Mtr.
Flächenraum.
Die unter 1 bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[(5255
Ohly.
Bekanntmachung.
Mittwoch den 12. Auguſt d. 3s.,
Nachmittags 3 Uhr,
ſollen in der früher Siebert'ſchen
Hof=
raithe, Rheinſtraße 18. verſchiedene alte
Baumaterialien, altes Holz, ſowie vier
eiſerne Pferde=Raffs und Krippen
öffent=
lich an den Meiſtbietenden verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt
[7473
Ohly.
Bekanntmachung.
Das Anfahren von 350 Cubikmeter
Steinen aus dem Gemeindeſteinbruch am
Böllenſallthor, zur Chauſſirung eines
Theils der Herdwegſtraße ſoll
476
1788
Samstag den 15. Auguſt l. 33,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Rathhauſe dahier öffentlich
ver=
geben werden. Voranſchlag und
Be=
dingungen liegen bis zum Termin auf
unſerem Büreau zur Einſicht offen.
Be=
merkt wird noch, daß auswärtige
Ueber=
nehmer zum Mitbieten zugelaſſen ſind.
Beſſungen, den 7. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[7474
Berth.
Verkaufe, um damit zu räumen,
meine Reſtlagerbeſtände in
Ren,
=ap6ten Ud „en
zu halbem Preiſe.
43
1½
L un=PB onkanhh,
Wilhelminenstrasse l3.
Bitte genau auf Firma und Straße
(6181
zu achten.
Heno Holländer
Vollhéringe
friſch eingetroffen.
Per Stüer 8 Pſg.,
10 Stüek 70 Pfe.
bei
H. Jaoger,
Bleichſtraße.
[47k
Nä 154
Bekanntmachung.
Aus den in den Jahren 1880-1884 erzielten Ueberſchüſſen der ſtädtiſchen
Sparkaſſe kommen demnächſt 3000 Mk. als Dienſtboten=Prämien zur Vertheilung.
Die Höhe der einzelnen Prämien richtet ſich, abgeſehen von der Zahl der
berech=
tigten Bewerber, nach der Dauer der Dienſtzeit. Die Prämien können nur ſolchen
in Darmſtadt dienenden Dienſtboten männlichen und weiblichen Geſchlechts
zuer=
kannt worden, welche:
1) bis zum 15. Auguſt l. 33. bei derſelben Herrſchaft in Dienſt, Koſt und
Wohnung geſtanden;
2) ſich gut betragen haben und
3) eine Einlage bei der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe beſitzen.
Früher Prämiirte ſind von der diesmaligen Vertheilung nicht ausgeſchloſſen.
Meldungen um die Prämien ſind bis zum 25. Auguſt l. J3. bei uns
ein=
zureichen und zwar auf Fragebogen, welche auf den Polizeirevierſtationen der
Be=
zirke, in welchen die Dienſtherrſchaften wohnen, unentgeldlich zu erhalten ſind. Die
Beantwortung der Fragen, welche in dem Fragebogen an die Dienſtherrſchaften
gerichtet ſind, iſt von den Dienſtboten zu erwirken und ebenſo haben dieſelben vor
Abgabe der ausgefüllten Fragebogen an uns die polizeiliche Beſcheinigung, welche
am Ende des Fragebogens vorgeſehen iſt, einzuholen.
Darmſtadt, am 7. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(7476
Bekanntmachung.
Im Laufe der nächſten Tage wird wegen ſtattfindender Spülung des
Rohr=
netzes die Abgabe von Waſſer aus dem Waſſerwerk ſtraßenweiſe auf kurze Zeit
unterbrochen. Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer
in Gefäßen zu halten und wührend der Unterbrechung den Verſchluß der
Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 8. Auguſt 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[747O
Luss.
t -d.
oue Russ. Cardinen
und
Bollmops
in allen Packungen und offen,
Harinirte Häringe,
[7377
feinſt, billigſt.
Emanuel Fuld.
chöne Collection von Salz= und
2 Süßwaſſermuſcheln, div. Steine,
) Seeſiſche in Spiritus, Skelet von
Schildkröte, Krebs, Salamander,
Blindſchleiche, ferner der präparirte Kopf
eines Aligators und eines Kabeljau's
ſind billig zu verkaufen. Ecke der Carls=
und Steinackerſtraße.
[7476
Hillion
Cigarren in hervorragenden Qualitäten, welche wegen Reducirung eines
großen Hamburger Fabriklagers bedeutend unter dem reellen Werth in
meinen Beſitz gelaugten, offerire zum effectiven
Fabrikeinſtands=
preiſe und dürfte für Wiederverkäufer, Reſtaurateure ꝛc., ſowie
Conſu=
menten, die beſte Gelegenheit geboten ſein, ihren Bedarf auf längere
Zeit zu decken.
Unter genannten Cigarren, welche jedoch nur in größeren Partien,
mindeſtens aber nicht unter einem Kiſtchen abgegeben werden, befinden ſich:
80,000 Lus Avex
per Mille Mk. 50,
12000 Aquila Oecidental
„ 50,
40,000 FI Besito
„ 54,
25,000 Buen Frovecho
„ „ 54,
30,000 Rocolien
„ 60,
25,000 Momeda .
60,
" „
„
20,000 Laevmte
„ „ 60,
20,000 El Trino
„ „
„ 70.
Die Preiſe verſtehen ſich Retto per comptant.
Proben ſtehen zu Dienſten.
7
503
L ErCP',
56
4
EEin Morgen Hafer
im alten Griesheimerweg auf dem Halm
zu verk. Näh. gr. Caplaneig. 11. (7477
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4000, 3000, 2000
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häuſer und Privatgebäude, für Hand=
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[7357
lerer Stock.
Jannapfel.
Zeige hiermit ergebenſt an, daß die
erwartete Sendung geleſener Tannäpfel
eingetroffen iſt. Dieſelben ſchließen ſich
nicht ſo leicht wie die künſtlich
aufge=
gemachten. Geneigten Beſtellungen
ent=
gegenſehend. Preiſe billigſt.
Hochachtungsvoll
Probsl,
gegenüber dem Püdagog.
Prisch oingetroſfen
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Fenſterſchwämme,
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Waſchſchwämme,
60 Pfg.;
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Bade=, Toilette=
Wagen=E Kinderſchwämme
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Fenſterleder
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Weiss & Egenolſ.
Ludwigsſtraße 18. C151
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ſowie Falläpfel ſind billig zu haben bei
Bäckermeiſter Philipp Pullmann,
Große Bachgaſſe 35. (7321
1790
a0II0 „AmOI.
Das ſo beliebte und ſich vorzüglich
bewährende Kopfwaſſer
„Lotion Caumonti,
zur Beförderung des Haarwuchſes und
gegen die ſo läſtigen Schuppen mit
Er=
ſolg angewandtes Mittel empfiehlt
Augusl Sahmid,
[7258
Coifkeur,
Rheinſtraße 12, Darmſtädter Hof.
Neue
N. 154
Beachtenswerth!
Ich erachte es als meine Pflicht, gegen
Leidensgenoſſen, hiermit öffentlich zu
be=
kunden, daß ich von meinen ſchweren
Leiden - Hals= und
Lungenſchwind=
ſucht - und nachdem ich bereits von
den Aerzten aufgegeben war, durch
Heran=
ziehung der Homeriana=Pflanze vom
ſicheren Tode gerettet worden bin. Ich
fühle mich wie neugeboren und kann allen
leidenden Mitmenſchen den Thee, den ich
von Herrn E. Weidemanm zu
Lie=
benburg am Harz bezogen, gewiſſenhaft
empfehlen.
[7483
Breslau, im Juli 1885.
Joseph Eicinsky, Photograph,
früher Bahnhofſtr. 28. jetzt Brüderſtr. 21.
garantirt käferfrei u. weichkochend,
eingetroffen.
Paul Störgor Cohn,
Kirchſtraße 25. (7482
Von heute ab
[7289
bei
Ch. Hgert, Bäckermeiſter,
Kirchſtraße 21.
Hussbaumbronnholn
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Nohmhaus
mit Veranda, beſtehend aus 12
Zim=
mern, 2 Kabinetten ꝛc., mit Vor= und
großem Hintergarten, zuſammen 1775
Meter, preiswürdig zu verkaufen auch
zu vermiethen. Näheres daſelbſt Nr. 98.
Rouleaux,
Wachstuch,
Bettainlage. waſſerdicht,
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fang November.
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mern, Gas= und Waſſerleitung u. allem
Zubehör per 1. October zu vermiethen.
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Beletage 8 Zimmer, Balkon,
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gant ausgeſtattet, per 15. Septbr.
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7121) Alexanderſtraße 18 der erſte
Stock mit 6 Zimmern, welche eben neu
hergerichtet werden, zu vermiethen.
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hübſche neuhergerichtete Manſarde ſofort
Theodor Schwab.
zu verm.
7263) Schuſtergaſſe 5 Manſarden=
Wohnung zu vermiethen.
7265) Caſinoſtraße Nr. 14 iſt der
untere Stock zu vermiethen und am 1.
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tober zu beziehen. Zu erfragen
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über bei Schweinemetzger Beſt.
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Ai
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Ja=
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Woh=
nung (Beletage) mit 5 Zimmern und
Balkon, mit allem Zubehör.
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ſofort zu vermiethen.
7485) Manſardenwohnung für
ein oder 2 Perſonen ſofort zu vermiethen.
Val. Keller, Carlsſtr. 19.
⁵⁄₈
54
811
1055
4770) Eliſabethenſtraße 39 Laden
und Wohnung, ſowie mehrere einzelne
un=
möblirte Manſardenzimmer per ſofort
zu vermiethen. Otto Momberger.
pe.
14
4
6137) Mühlſtraße 12 ein großes,
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
4
6871) Ecke d. Carls= u.
Heinrich=
ſtraße 72 zwei fr. möbl. Parterrezimmer. ſ6is
7016) Mauerſtr. 10 ein ſchön möbl. 8i0
853
Zimmer mit ſeparatem Eingang zu verm. gi=
112
1337) Ein großes möblirtes j=
Zimmer mit ſeparatem Ein=½
25.
510
gang — Mühlſtraße 12 im
7
2. Stock - alsbald zu verm.
7486) Riedeſelſtraße 68 parterre8
9½
ein möblirtes Zimmer.
10
7487) Soderſtraße 41 parterre ein
11
gut möbl. Zimmer an einen anſtändigen
2
Herrn zu vermiethen.
7270) Kahlertſtraße Nr. 3 eine 8
ſehr elegante Wohnung, 6 Zimmer,
8 Beletage, mit allen Bequemlichkeiten
Ausſicht in den Herrngarten, nach
z Uebereinkunft zu beziehen.
5
Daſelbſt eine Manſarden=
Woh=
nung. Näheres Parterre.
90000ooeoooooooeooooooooooe
Pemsiom
in gut bürgerlichem Hauſe für
junge Damen, welche hieſige
Lehr=
anſtalten beſuchen, Lehrerinnen
oder Ladnerinnen.
Näheres in der Exped. [7488
1 heile mit u. ohne Wiſſen
Trunksuoſt des Leidenden durch mein
altbewährtes Mittel u. ſende gerichtl.
ge=
prüfte u. eidlich erhärtete Zeugniſſe gratis
zu. Droguiſt K. Vollmann, Berlin N.,
ſteſſelſtraße 38.
[7489
K154
1791
ft
ung
ze
9l.
lr.
2
53¾
545)
72
9is
35
l23.
30
35
56
5e51
226
3
920
015
92½
9
24¼
455
64
86
100
2.
1150
und Bessungen!
An die Bewohner von Darmstadt
Wie ſeither wollen wir auch am kommenden 2. September unſere Nationalſeier begehen. Dieſe Feier iſt uns der
Aus=
druck des innigſten Danks für die uns gewordene wunderbare, von allen Vaterlandsfreunden erſehnte Einigung zu einem
großen ſtarken Friedensreich, und zugleich des feſten Entſchluſſes, jeder an ſeinem Theil mitzuwirken zur Fortentwickelung und
dauernden Größe und Wohlfahrt unſeres deutſchen Vaterlandes. In dieſen Sinn, in unwandelbarer Liebe zu Kaiſer und
Reich, wollen wir auch diesmal den 2. September feiern.
Unſer Programm ſchließt ſich im Weſentlichen dem vorjährigen an. Wir bitten freundlichſt um Beiträge zu den Koſten
des Feſtes.
Diejenigen, welchen nicht Liſten zur Einzeichnung von Beiträgen zugegangen ſind, bitten wir ihre Beiträge Herrn
Kanzlei=Inſpector Heyer. Mühlſtraße 6 oder Hauptſtaatskaſſeh) zuſenden zu wollen.
Darmſtadt, den 10. Auguſt 1885.
Das geſchäftsführende Sedan=Comits.
Meyer, Kanzlei=Inſpector,
Friedrich, Gymnaſiallehrer,
Ohly, Oberbürgermeiſter,
[7490
Rechner.
Schriftführer.
Vorſitzender.
7491) Ein tüchtiges Mädchen, welches
bürgerlich kochen kann u. ſich jeder
Haus=
arbeit unterzieht, ſucht Stelle. Näheres
bei Frau Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
7461) Geſunde Schenkammen
kön=
nen nachgewieſen werden bei Fr. Trietſch
in Eberſtadt, Seeheimerſtraße 16.
7492) Eine Frau wünſcht Lanfdienſt.
Kiesſtraße 27.
7493) Ein tüchtiger Kutſcher mit
beſten Zeugniſſen ſucht auf ſofort oder
ſpäter Stelle, auch würde derſelbe Stelle
in einer Fabrik für das Fuhrwerk
an=
nehmen.
Beck, Stellenbureau, Mathildenplatz 11.
7462) Eine tüchtige Köchin wird
auf ſofort gegen guten Lohn zu miethen
geſucht. Nur ſolche mit guten Zeugniſſen
wollen ſich melden.
Näheres in der Expedition d. Bl.
1494) Ein Mädchen, welches der
bür=
gerlichen Küche vorſtehen kann, auf Anfang
September geſucht; ferner ein junges
Mädchen aus guter Familie, welches mehr:
auf gute Behandlung als hohen Lohn ſieht,
in einen kleinen Haushalt geſucht.
Ein=
tritt ſofort oder Michaeli. Beck,
Stellen=
bureau, Mathildenplatz 11, um d. Ecke.
7495) Ein ordentliches, mit guten
Zeugniſſen verſehenes Dienſtmädchen
für eine Beamtenfamilie nach auswärts
geſucht. Zu erfragen
Niederramſtädter=
traße 39, 1. Stock.
7496) Ein mit der Führung einer
bürgerlichen Haushaltung betrautes
Mädchen,
geſetzten Alters. mit guten Zeugniſſen,
zum alsbaldigen Eintritt geſucht.
Näheres Expedition d. Bl.
7135) Anſtändige Mädchen können
unentgeltlich das Kleidermachen
er=
lernen. Zu erfrag. in d. Exped. d. Bl.
hächster r. Donnerslas
8 Uhr.
7465) Ein brabes Mädchen, welches
letwas kochen kann und Hausarbeit
ver=
ſteht, gegen guten Lohn geſucht.
Zeughausſtraße 7.
Eine Putzfrau
findet täglich Beſchäftigung. Näheres
Frau Mattern, Grafenſtr. 37. (7498
pree.
7499) Eine gebildete Dame (Wittwe)
erbietet ſich leidenden Damen oder älteren
Herren Vorleſeſtunden in deutſch oder
franzöſiſch zu geben, oder als Pflege
der=
ſelben die Nachmittage einzutreten und iſt
auch gerne bereit Knaben oder Mädchen
während dieſer Zeit zu beaufſichtigen oder
als Geſellſchafterin zu dienen, da dieſelbe.
in allen feinen weibl. Arbeiten erfahren
iſt. Näheres unter F. 8. an die Exped.
Samstag Abend iſt im
Ludwigsbahn=
hofe ein Spitzenſhwal verloren
worden. Der redliche Finder wird gebeten,
denſelben gegen eine gute Belohnung
(7500
Heerdweg 28 abzugeben.
P=
4
Ex Jetzt iſt entſchieden die beſte Zeit
5 meine vorzügl. ſingenden vorjährigen
anarianvögel, weil kräftig u. feſt
im Geſange, per Poſt zu beziehen.
B. Maschke, St. Androasberg, Harz.
it ca. 10-15 Tauſend Mark Ein=
Oc lage ſucht ſich ein junger, lediger,
erfahrener Kaufmann in einem reellen
Geſchäfte aktiv zu betheiligen.
[7451
Offerten erbitie unter „bortuna" an die
Exped. d. Bl. Diseret. Ehrenſache.
Mas unterzeichnete Proviantamt
9 kauft Heu und Stroh und
S erſucht die Herren Producenten
um lebhafte Zufuhr.
Darmſtadt, im Auguſt 1885.
Proviant=Amt. (502
Ein bis 2 gebrauchte amerikaniſche
Füllöſtem
werden zu kaufen geſucht. - Offerten an
die Expedition.
[7446
Gesucht
2 Zimmer mit 3 Betten und Mitgebrauch
der Küche. Offerten unter 200 an die
Expedition d. Bl.
[7455
mkt. u. Speciglart f. haut,
Frauon. u. Unterſeibskr antheiten
MeuGnsoh, earprurtazirvianrzasn.
Assist. Prf. Ricord's. nusw.brieh.
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady. Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Rhein' Kapitän Jüngſt,
vom Norddeutſchen Loyd in Bremen, welcher
am 26. Juli von Bremen und am 28. Juli
von Southampton abgegangen war, iſt am
6. Auguſt und der Poſtdampfer „Fulda”,
Kapitän Heimbruch, vom Nordd. Lloyd in
Bremen, welcher am 29. Juli von Bremen
und am 80. Juli von Southampton
abge=
gangen war, iſt am 7. Auguſt wohlbehalten in
Rewhork angekommen.
Woog. 10. Auguſt 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 321 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1610R.
Woog=Polizeiwache.
477
1792
1
Lodeo=-nzeige.
E
[7504
Verwandten, Freunden und Bekannten machen wir
die ſchmerzliche Mittheilung, daß unſere innigſt geliebte
Gattin und Mutter, Schweſter, Schwiegertochter und
Schwägerin
Rosine Reich,
geborene Prousch,
heute Nachmittag 5½ Uhr nach langem und ſchwerem
Leiden im Alter von 38 Jahren ſanſt entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
im Namen der trauernden Hinterbliebenen
der ſchwer geprüfte Gatte:
Joh. Friedr. Albert Reich, Schriftſetzer,
nebſt Kind.
Darmſtadt, 8. Auguſt 1885.
Die Beerdigung findet Dienstag den 11. Auguſt,
Nachmittags 5 Uhr, vom Sterbehauſe aus, Schloß
gaſſe 20, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Zeutſches Beich. Ueber die Rückreiſe S. M. des Kaiſers iſt
bis jetzt folgendes beſtimmt: Die Abreiſe von Gaſtein findet am
11. d. M. 1 Uhr 50 Min. nachmittags ſtatt. Von Lend aus wird
die Reiſe um 3½ Uhr mittelſt Extrazuges bis Salzburg fortgeſetzt,
woſelbſt der Kaiſer um 5 Uhr 50 Min. eintreffen und in dem
„ Europäiſchen Hofr Nachtquartier zu nehmen gedenkt. Am andern
Tage um 4½ Uhr nachmittags wird die Reiſe über Attnang=
Regens=
burg, Hof, Leipzig, Roßlau und Drewitz nach Potsdam fortgeſetzt
werden, wo der Kaiſer am 13. d. M. 10 Uhr 20 Min. vormittags
eintreffen wird, um ſich nach Babelsberg zu begeben.
Frau Prinzeſſin Wilhelm iſt mit ihren Söhnen, den Prinzen
Wilhelm, Eitel Friedrich und Adalbert aus Dobberan nach
Pots=
dam zurückgekehrt.
Der preußiſche Geſandte bei der Kurie, Herr v. Schlözer,
beab=
ſichtigt ſich von Berlin zunächſt zum Beſuch ſeiner Verwandten nach
Lübeck zu begeben; von dort wird er vorausſichtlich, wie dies
regel=
mäßig während ſeines Sommerurlaubs geſchieht, zum Fürſten
Bis=
marck nach Varzin oder Friedrichsruh reiſen. Dorthin werden ſich
auch im Laufe dieſes Monats die anderen deutſchen Vertreter im
Auslande, die augenblicklich in Deutſchland weilen, die Botſchafter
Graf Münſter, v. Keudell und v. Radowitz, begeben.
Die jüngſte hochpolitiſche, nach Paris gerichtete Kundgebung
der „Nordd. Allg. 3tg. hat daſelbſt eine für die Geſinnung der
Pariſer Preſſe bezeichnende Aufnahme gefunden. Der betreffende
Artikel des Berliner offiziöſen Blattes wird von den meiſten Pariſer
Zeitungen nur als ein Manöver der deutſchen Regierung bezeichnet,
darauf berechnet, bei den bevorſtehenden allgemeinen Wahlen in
Frankreich eine Rolle zu ſpielen. Andere Blätter meinen, dieſer
Ausfall der „Nordd. Allg. 8tg. ſolle die öffentliche Meinung in
Deutſchland für die neuen Opfer vorbereiten, welche von dem
deut=
ſchen Reichstag verlangt würden. In Berlin iſt man über dieſe
154
Kommentierung keineswegs überraſcht, da man darauf vorbereitet
war, daß ein Teil der franzöſiſchen Preſſe den Spieß umkehren
und Deutſchland anklagen würde, Beunruhigungen hervorrufen zu
wollen. Man übergeht ſomit in Frankreich ſtillſchweigend die
That=
ſache, daß die franzöſiſchen Wühlereien und Hetzereien leider nur zu
genügenden Grund zu Beunruhigungen geben. Im Auslande wird
man ſich über dieſe Art des Vorgehens franzöſiſcher Blätter nicht
täuſchen, und auch derjenige Teil der franzöſiſchen Bevölkerung,
für den dasſelbe hauptſächlich wohl in erſter Linie beſtimmt war,
wird ſich durch die Verdrehung des Thatbeſtandes, wie dies jetzt
in Frankreich verſucht wird, nicht irre führen laſſen.
Das unter dem Komodore Paſchen ſtehende Panzergeſchwader,
beſtehend aus S. M. Kreuzerfregatten Stoſch, Gneiſenau, Eliſabeth
und Prinz Adalbert, ſowie dem Tender Ehrenfels iſt am 7. Auguſt
vor Hanzibar eingetroffen. S. M. S. Bismarck wird in der
offi=
ziellen Depeſche nicht genannt; vielleicht war es ſchon vorher vor
Zanzibar angelangt, vielleicht befindet es ſich irgendwo an einem
zweckentſprechenden Punkt in der Nähe.
Seit Jahr und Tag finden in Konſtantinopel Verhandlungen
ſtatt wegen des Abſchluſſes eines deutſch=türkiſchen Tariſvertrags,
und wiederholt hieß es, daß dieſelben zu einem erwünſchten
Er=
gebnis geführt hätten, ohne daß ſich dieſe Nachricht bisher beſtätigt
hat. Nunmehr verlautet endlich, daß eine Einigung zwiſchen dem
deutſchen Vertreter und den türkiſchen Unterhändlern erzielt ſei und
daß der Abſchluß des Vertrags bevorſtehe. Ueber die Einzelheiten
desſelben iſt noch nichts in Erfahrung zu bringen. Doch heißt es,
daß die Pforte in einigen wichtigen Punkten wertvolle
Zugeſtänd=
niſſe gemacht habe.
Heſterreich=Angarn. Kaiſer Franz Joſeph iſt am 8. d. M. um
Mitternacht in Innsbruck angekommen, wo er der Eröffnung des
Schützenfeſtes anwohnen wird.
Nach den neueſten Anordnungen geht Kalnokyh Anfang dieſer
Woche zum Beſuche Bismarcks nach Varzin und gedenkt daſelbſt
zwei Tage zu verweilen.
Das Wiener „Fremdenblatt” hebt in einem Artikel hervor, daß
die bevorſtehende Begegnung des Fürſten Bismarck und des Grafen
Kalnoky mit keiner konkreten Frage in Verbindung ſtehe; dieſelbe
ſei gewiſſermaßen ein perſönlicher Ausdruck der freundſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich. In Bezug auf
die bevorſtehende Entrevue des öſterreichiſchen Kaiſers und des Kaiſers
von Rußland in Kremſier bemerkt dasſelbe Blatt, daß weder eine
große Staatsaktion, noch eine ſchriftliche Fixierung politiſcher
That=
ſachen in Ausſicht genommen ſeien; die Entrevue in Kremſier werde
nur bekunden, daß an dem bisherigen freundſchaftlichen und
ver=
trauensvollen Verhältnis, welches in kurzer Friſt zu durchaus
glück=
lichen Ergebniſſen geführt habe, feſtgehalten werden ſoll.
Franſtreich. Präſident Grevy iſt am 8. ds. Mts. nach
Mont=
ſous=Vaudrey abgereiſt.
Der Kriegsminiſter wählt gegenwärtig Offiziere für die
Re=
organiſation der annamitiſchen Armee aus.
Das „Journal Paris” erklärt, der Artikel des „Temps” über
den Effektivbeſtand der Kavallerie an der franzöſiſch=deutſchen Grenze
ſei vom Kriegsminiſterium nicht inſpiriert, was ſchon daraus
her=
vorgehe, daß derſelbe unrichtige Angaben enthalte.
Die allgemeinen Wahlen für die Deputiertenkammer ſind auf
den 4. Oktober anberaumt.
Der in Paris befindliche cheneſiſche Oberſt Tſcheng=ki=Tong
er=
klärt auf das Beſtimmteſte, er habe keine Kenntnis von einem
Bündnis zwiſchen China und England. Derſelbe verſichert
zu=
gleich, die Erſetzung des Marquis Tſeng habe keine politiſche
Be=
deutung.
Als Ferry am 8. ds. Mts. abends in Lyon zu einer
Verſamm=
lung eintraf, fanden auf dem Bahnhof und vor dem Hotel feindliche
Demonſtrationen gegen ihn ſtatt, ſo daß die Polizei einſchreiten und
die Menge zerſtreuen mußte.
Am 1. ds. Mts. ſind in Marſeille 26, am 8. ds. Mts. daſelbſt
30 Choleratotesfälle vorgekommen. Aus Toulon wird ein
cholera=
verdächtiger Fall im dortigen Marinehoſpital gemeldet.
Der „Soleil” antwortet auf einen Artikel der „Rep. franç.”
die nicht damit zufrieden zu ſein ſcheint, daß der Graf von Paris
den angekündigten Wahlaufruf nicht erlaſſen will, mit folgenden für
die Stimmung im orleaniſtiſchen Lager bemerkenswerten
Ausfüh=
rungen: „Die „Rep. franç” findet heute, daß der Graf von Paris
nicht genug thut; eines Tages dürfte ſie vielleicht finden, daß er zu
viel thut. Die Prinzen von Orleans aber haben ſich nicht darum
zu kümmern, ob die „Rep. franc.” zufrieden iſt oder nicht; es kommt
darauf an, was das Land von den Prinzen von Orleans verlangt,
und dieſes fordert Handlungen und nicht Worte. Wenn der Graf
von Paris erklärt hat, er ſei bereit zu allem, ſo will das ſagen,
bereit, alles zu leiden, aber auch bereit, alles zu wagen.
Augen=
blicklich iſt das Land den Prinzen von Orleans dankbar, weil ſie
bereit ſind, alles zu leiden, um ſeinen Frieden nicht zu ſtören; es
wird aber die Zeit kommen, wo das Land ihnen Dank dafür wiſſen
wird, wenn ſie alles wagen, um es zu retten.
Engkand. Das Oberhaus hat am 8. d. Mts. in erſter Leſung
die Bill, betreffend die Geſundheitsordnung für London, und das
Unterhaus in dritter Leſung die Bill zum Schutze junger Mädchen
und Frauen angenommen.
Churchill legte im Unterhauſe das indiſche Budget vor. Der
letzte Voranſchlag desſelben ſei durch die Vorgänge in Afghaniſtan
umgeſtürzt worden. Die Ausgaben haben ſich ſeitdem durch die
Verſtärkung der Armee und die Bahnbauten um 3800000 Lſtr.
ver=
mehrt: für die Bildung einer Reſerve von 22700 Mann bei der
eingeborenen Armee, für die Vermehrung derſelben um 3900 Mann
Kavallerie und 4550 Mann Infanterie, für die Bewaffnung mit
Martinigewehren und zum Schutz der indiſchen Häfen ſind künftig
jährlich zwei bis drei Millionen mehr erforderlich. Mit der
Ver=
mehrung der eingeborenen Truppen war auch die Vermehrung der
engliſchen Truppen in Indien notwendig. Churchill kündigt für die
nächſte Seſſion eine parlamentariſche Unterſuchung des indiſchen
Verwaltungsſyſtems an.
Sir Drummond Wolff iſt am Samstag über Brüſſel und Wien
nach Konſtantinopel abgereiſt. Derſelbe wird in Wien drei bis vier
Tage verweilen.
Die„Morning Poſt erfährt, die neueſten Depeſchen von Giers
ſeien höchſt verſöhnlich und eröffnen die Ausſicht auf eine
möglicher=
weiſe unverzügliche Löſung der afghaniſchen Frage.
„Dailh News- ſchreibt, der Schriftwechſel über ein
Schiedsge=
richt bezüglich Penſchdehs iſt ſeit dem Amtsantritt des Torykabinets
nicht fortgeſetzt worden; im Auswärtigen Amte werde die
Angele=
genheit durch die ſchweigende Haltung der beiden Regierungen als
fallen gelaſſen betrachtet.
Gladſtone hat am Abend des 8. ds. Mts. an Bord der Bacht
„Sunbeam! eine dreiwöchentliche Reiſe auf der Nordſee und nach
der norwegiſchen Küſte angetreten.
Riederkande. Der holländiſch=franzöſiſche Handelsvertrag iſt
am 8. d. Mts. ratifiziert worden und wird alsbald in Wirkſamkeit
treten.
Belgien. Die „Independance Belgel veröffentlicht eine
Unter=
redung ihres Berichterſtatters mit Dr. Allard, einem Arzt im Dienſte
der internationalen Aſſociation am Kongo, welcher nach einem
drei=
jährigen Aufenthalt am Kongo nach Brüſſel zurückgekehrt iſt. Dr.
Allard bezeichnet in beſtimmteſter Weiſe die Nachrichten verſchiedener
Zeitungen über einen Aufſtand der Eingeborenen am Kongo und
über die Zerſtörung mehrerer Stationen der Aſſociation am Kongo
als unrichtig. Die Niederlaſſungen befänden ſich alle in einem
blühenden Zuſtande. In gleicher Weiſe ſtellt Allard in Abrede, daß
unter den Europäern eine große Sterblichkeit herrſche und das
Klima unerträglich ſei.
Dänemark. Der König und die Königin ſind am vergangenen
Samstag Nachmittag nach Rumpenheim abgereiſt.
Der bisherige Miniſter des Innern, Finſen, hat nunmehr die
nachgeſuchte Demiſſion erhalten und iſt an ſeiner Statt Gutspächter
Ingerslev zum Miniſter des Innern ernannt worden.
Spanien. Die königliche Familie lebt wegen des ſchrecklichen
Auftretens der Cholera ganz zurückgezogen in La Granja und finden
keinerlet Hoffeſte ſtatt.
König Alfons wird in den nächſten Tagen wahrſcheinlich Segovia
beſuchen; der Geſundheitszuſtand in dieſer Stadt hat ſich gebeſſert,
man glaubt deshalb, daß die Zöglinge der dortigen Artillerieſchule
nicht in Urlaub fortgeſchickt werden. Die Seuche hat jetzt auch die
Provinzen Valladolid und Orenſe ergriffen. Die Bürgerſchaft
Madrids hat in neueſter Zeit Geſundheitsausſchüſſe gebildet.
Der Miniſter des Innern geht demnächſt nach Saragoſſa. Die
umfaſſende Thätigkeit des Miniſterpräſidenten Canovas, welcher ſich
alle mögliche Mühe giebt, den Geſundheitszuſtand zu heben, wird
im ganzen Lande billigend anerkannt. Ueberall ſucht man helfend
einzugreifen, vor allem aber zeichnen ſich die barmherzigen Schweſtern
bei ihrem ſchwierigen Pflegeramte durch ihre aufopfernde
Selbſt=
loſigkeit aus und werden von dem Erzbiſchof von Granada und
den Biſchöfen von Murcia und Cuenca nach Kräften unterſtützt.
Die Provinzen, in denen die meiſten Cholerafälle vorkommen, ſind:
Saragoſſa, Teruel und Albacete. Auch in den Zuchthäuſern von
Granada und Cartagena ſind viele Todesfälle vorgekommen.
Rußland. Das „Journal de St. Petersbourg' ſchreibt: Die
„Wiener Abendpoſt” hat vollkommen Recht, wenn ſie die
Regel=
mäßigkeit und die gegenwärtige Wiederkehr der Begegnungen des
deutſchen Kaiſers und des Kaiſers von Oeſterreich nicht nur als
einen Beweis für die innigen Beziehungen der beiden
Kaiſerreich=
zu einander, ſondern auch als ein Anzeichen und eine Bürgſchaft
für den allgemeinen Frieden feiert.
Das oben erwähnte Blatt ſagt ferner: Die Unabhängigkeit
Afghaniſtans bilde einen Teil des zwiſchen Rußland und England
getroffenen Abkommens, welches den jetzt ſchwebenden Verhandlungen
zur Grundlage diene. - Bezüglich der Nachricht des „Reuter'ſchen
Bureaus; betreffend die Konzentration von afghauiſchen Truppen,
in Penſchdeh und die Entſendung von ruſſiſchen Truppen dorthin,
liege in Petersburg keinerlei Beſtätigung vor. Da Penſchdeh infolge
der Ereigniſſe vom 30. März neutraliſiert worden ſei, hätten weder
ruſſiſche Truppen noch afghaniſche Soldaten dorthin vordringen
können.
Laut Nachrichten aus Söul hat die ruſſiſche Regierung der=
1793
154
jenigen von Korea erklärt, daß, wenn Korea nicht gegen die
Be=
ſetzung des Forts Hamilton durch die Engländer Einſpruch erhebe,
ſie auch von Korea die Abtretuug eines zehnmal größeren Gebiets
als das des Forts Hamilton verlangen werde.
Coypten. Einer Meldung aus Adua zufolge nehmen die
Unter=
handlungen zwiſchen Oberſt Chermſide und dem Könige von
Abeſ=
ſynien in Betreff des Entſatzes von Kaſſala durch abeſſyniſche
Truppen ihren befriedigenden Verlauf. Gemäß dieſer
Unterhand=
lungen ſoll der abeſſyniſche General Ras Alluda mit 5000 Mann
im Oktober von Adua längs des Bariafluſſes nach Kaſſala
vor=
rücken, während ein anderer General, Ras Markol, mit 3500 Mann
aus der Provinz Samia längs des Sabitfluſſes vorrückt.
Gleich=
zeitig ſoll ein engliſch=eohptiſches Corps von 800 Mann und ein
ttalieniſches Corps von 1200 Mann auf Kaſſala zu marſchieren, ſo
daß die Rebellen von allen Seiten angegriffen würden.
Hſtindien. Einer Meldung aus Meshed vom 6. d. M. zufolge
ſind noch britiſche Offiziere in Herat, wo die Beſtigungsarbeiten
fortgeſetzt werden; der Emir wolle auch Truppen zum Schutze
Herats aufſtellen.
Vereinigte Staaken. Nach einer Mitteilung aus Newyork vom
8. d. M. fand das Leichenbegängnis des General Grant in
groß=
artiger Weiſe ſtatt. Der Leichenzug war faſt ſechs engliſche Meilen,
lang und unter den Teilnehmern befanden ſich der Präſident
Cleve=
land, der Vizepräſident Hendricks, die früheren Präſidenten Hayeſt
und Arthur, die Miniſter und Mitglieder des oberſten
Gerichts=
hofes, das diplomatiſche Corps, die Mitglieder des Kongreſſes und
die Gouverneure der verſchiedenen Staaten. Alle Geſchäfte waren
geſchloſſen.
Aus Stadt und Land.
Darm ſtadt, 11. Auguſt
Dem Kommandeur des 2. Großh. Heſſ. Inf=Regts. Nr. 116,
Oberſt Baron v. Collas, wurde von Sr. Maj. dem Kaiſer die
Erlaubnis zur Anlegung des ihm von dem Fürſten von Hohenzollern
verliehenen Ehrenkreuzes zweiter Klaſſe mit Schwertern am Ringe
des Fürſtl. Hohenzollern'ſchen Hausordens erteilt.
Am Samstag vormittag trafen die 3. und 4. Eskadron
des 2. Großh. Heſſ. Drag.=Regts. Nr. 24 von Butzbach hier ein,
um an den Regimentsübungen teilzunehmen. Dieſelben wurden von
Sr. Großh. Hoheit dem Prinzen Heinrich, dem Diviſions= und
Re=
gimentsſtab mit der Regimentsmuſik eingeholt und in den
benach=
barten Ortſchaften einquartiert.
Nach der vom 1. April d. J. an in Kraft getretenen
Er=
höhung des Staatszuſchußes betragen nunmehr die aus der Großh
Offiziers=Witwenkaſſe zu zahlenden Penſionen:
Generals=
witwe 1544 M. Oberſt= und Oberſtlieutenantswitwe 1286 M.,
Majorswitwe 1030 M., Hauptmannswitwe 772 M., Lieutenants:
witwe 516. Bekanntlich iſt dieſe Witwenkaſſe, ſowie die damit ver
bundene Unteroffizierswitwenkaſſe auf dem Ausſterbeetat.
Bemerkenswert iſt noch, daß das Reichsheer bis jetzt eine Inſtitution
zur Verſorgung der Unteroffizierswitwen nicht hat, ſondern ſich
nur der Unteroffiziers waiſen annimmt.
Im Juli d. J. ſind im ſtädtiſchen Armenhaus 3 Männer,
4 Frauen und 5 Kinder zu, dagegen nur 2 Männer abgegangen,
ſo daß zu Ende des Monats ein Inſaſſenbeſtand von 36 Männern,
29 Frauen und 16 Kindern, zuſammen 81 Perſonen verblieb. Ende
Juli 1880 war der Inſaſſenbeſtand 55, Ende Juli 1881 - 67
Ende Juli 1882- 64, Ende Juli 1883 - 80 und Ende Juli 1884
- 74 Perſonen.
Im Monat Juli 1885 hatte im ſtädtiſchen Hoſpital
die Verpflegung von 244 Kranken, 39 Pfründnern und 31 Perſonen
des Hausperſonals, zuſammen 314 Köpfe, mit 6007
Verpflegs=
tagen ſtatt.
Bezüglich des wieder lebhaft erörterten Projekts, für unſere
im Reſidenzſchloß nur mangelhaft und wenig feuerſicher
unterge=
brachten höchſt wertvollen Kunſtſammlungen ein beſonderes Gebäude
zu errichten, vernehmen die „N. Heſſ. Volksbl.:, daß die Regierung,
um wenigſtens eine Grundlage für eine etwaige Vorlage zu
gewin=
nen, zwei kompetente Kräfte der techniſchen Hochſchule mit
Ausar=
beitung einer Skizze und eines Koſtenvoranſchlags betraut hat.
Die am Sonntag ſtattgehabten Rennen des Mittelrheiniſchen
Renn=Vereins auf der Ingelheimer Au verliefen bei prächtigem
Wetter und zahlreicher Beteiliguug ſehr gut. Im erſten Rennen
ſiegte Landſtallmeiſter v. Willichs br. St. „Nerudau; im zweiten
Lieut. Ridoter vom 88. Inf.=Regt.; im dritten Lieut. Schröders
F. H. „Sir Triſtrem'(geritten von Lt. v. Oertzen); im vierten Lieut.
Scheele von den 20. Drag. und im fünften Lieut. Krämer von den
23. Drag.
N Auf einem Felſenkeller an der Dieburgerſtraße wurde einem
Brauer ein Rock von etwa 23 M. Wert entwendet.
Von einer
Bauſtelle in der Gartenſtraße kam verſchiedenes Handwerkszeug
abhanden. — Ein Kellner aus Nördlingen iſt nach Unterſchlagung
von ca. 30 M. zum Nachteil eines Reſtaurateurs flüchtig gegangen.
Am Samstag abend wurde durch die Polizei ein Hausburſche
feſtgenommen, der in Heidelberg einen Diebſtahl verübt hatte.
1794
R 154
Ein Kaufmann von hier, der am Sonntag morgen im Woog badete,
war dem Ertrinken nahe, wurde jedoch noch rechtzeitig von ſeinen
beiden Brüdern gerettet. — Sonntag nacht faßte die Polizei zwei
junge Leute bei dem unbefugten Auslöſchen von Gaslaternen ab.
0 Die bei der letzten Budgetberatung genehmigte Verlängerung
des Main=Neckar=Bahnhofperrons nach Norden zu, ſoll nach
einer uns gewordenen Mitteilung nunmehr in Angriff genommen
werden.
* Der Waſſerbedarf iſt dermalen ein ſo ſtarker, daß die
Pumpſtation zu ſeiner Deckung Tag und Nacht in Thätigkeit ſein
muß. Bei dieſer Gelegenheit erfahren wir weiter, daß die
ange=
ordnete Reinigung der Brunnen nunmehr vollſtändig durchgeführt
iſt und der Zuſtand der ganzen Brunnenanlage in keiner Beziehung
irgend etwas zu wnüſchen übrig läßt.
O In landwirtſchaftlichen Kreiſen iſt das Projekt aufgetaucht
in Zukunft jährlich einen 8-10 tägigen Kurſus für praktiſche
Land=
wirte hier einzurichten, in welchem von bewährten Fachleuten die
neueſten Fortſchritte auf landwirtſchaftlichem Gebiet, aber auch
Vor=
träge über Obſt= und Gartenbau u. ſ. w. behandelt und erörtert
werden ſollen.
In Betreff des am nächſten Mittwoch zu
Auerbachſtatt=
ſindenden Jahresfeſtes des Starkenburger
Miſſions=
vereins iſt noch nachträglich mitzuteilen, daß auch Herr
General=
ſuperintendent Dr. Baur aus Coblenz unter den Feſtteilnehmern
ſein wird.
- Freitag abend hielt der Verein „Kunſtfreundi die 3.
Monats=
verſammlung ſeiner Mitglieder ab. Der Vorſitzende teilte mit, daß
ſeit der letzten Zuſammenkunft dem Verein 13 neue Mitglieder
bei=
getreten ſind wovon ſechs außerhalb Darmſtadts wohnen. Die
Zahl der Mitglieder hat ſich hierdurch auf ſechszig erhöht und
ſtehen weitere Beitrittserklärungen in Ausſicht. Nach ſonſtigen
ge=
ſchäftlichen Mitteilungen gelangte ein dem Verein gewidmetes ſehr
nettes Bild Partie in der Bergſtraße; zur Gratisverlooſung, an
welcher 31 Mitglieder teilnahmen. Der Gewinn fiel diesmal
wie=
der nach Auswärts und zwar an ein in Gießen wohnendes
Mit=
glied. - Die nächſte Monatsverſammlung findet Freitag den
4. September ſtatt. Einladungen hierzu erfolgen demnächſt nur
durch Inſerate.
Dem hieſigen Kunſtverein wurde behufs Aufbringung
der Mittel zur Erbauung eines für die Zwecke einer ſtändigen
Kunſtausſtellung geeigneten Gebäudes in Darmſtadt vom Großh.
Miniſterium geſtattet, eine Verloſung zu veranſtalten. — Es ſind
zur Ausgabe 30000 Loſe M. 2.10 inkl. Steuer beſtimmt und ſolche
ſind im alleinigen Generaldebit dem Herrn Moritz Strauß jun.
in Mainz übergeben. — Der Vertrieb der Loſe it im Königreich
Sachſen, Großherzogtum Baden und Provinz Heſſen=Naſſau
con=
ceſſioniert. - Für Gewinne ſind 42650 Mark beſtimmt. Der
Hauptgewinn von 10000 M., ein Tafelgedeck für 36 Perſonen, wird
in gediegenem Silber angefertigt, und iſt die Ausführung dem
Hofjuwelier Vietor übertragen. — Wie man uns mitteilt, hat bereits
ein Privatmann ſich bereit erklärt, dieſen Gewinn, wovon die
Zeich=
nung vorliegt, gegen beſtimmten Nachlaß ſ. Z. vom Gewinner
über=
nehmen zu wollen.
Die Main=Kettenſchleppſchiffahrt iſt nun in ihrer
Ausführung geſichert, da das königlich preußiſche Miniſterium ſeine
Einwilligung dazu gegeben hat, daß die Kette auch längs der Stadt
Es iſt nun zu erwarten, daß die
Frankfurt gelegt werden darf.
Kettenſchiffahrt ihren Betrieb mit Beginn des nächſten Frühjahrs
eröffnen wird.
Jugenheim, 9. Auguſt. Se. Hoheit der Fürſt von
Bul=
garien iſt am Donnerstag von Paris auf Schloß Heiligenberg
Nach der
eingetroffen und heute direkt nach Sofia abgereiſt.
teueſten Fremdenliſte hatte unſer Ort eine Frequenz von 1545
Perſonen, Auerbach eine ſolche von 994.
8t. Frankfurt, 10. Auguſt. Anläßlich der nächſten Samstag
und Sonntag ſtattfindenden Wett=Rennen veranſtaltet die
Ver=
waltung des Palmengartens am Samstag abend Doppelkonzert mit
darauffolgendem großem Feuerwerk.
Vermiſchtes.
Das wertvollſte der Hochzeitsgeſchenke, welche die
Prin=
zeſſin Beatrice erhalten, ſtammt von der Kaiſerin Eugenie: es
iſt ein prachtvolles Thee= und Kaffee=Service aus gediegenem Golde.
Beatrice ſteht bei Eugenie als die früher beabſichtigte Braut ihres
Sohnes ſehr in Gunſt; wie „Truth: berichtet, ſoll ſie in deren
Teſtament reichlich bedacht ſein.
Eine Merkwürdigkeit, wie ſie vermutlich ſonſt in keinem
Hotel vorkommt, iſt der Portier im Kurhaus Taraſp; er ſoll
nämlich nicht weniger als 100000 Fres. verſteuern und der Haupt=
Aktionär des Kurhauſes ſein!
Die Beſatzung S. M. Kreuzerkorvette Olga hat bei dem
Bildhauer Müllenhof ein hübſches Denkmal anfertigen laſſen,
welches in nächſter Woche über Hamburg nach Kamerun
abge=
ſchickt werden wird. Dasſelbe hat eine Höhe von ungefähr 11½ Fuß
und trägt folgende Inſchrift:„Dem Andenken des Matroſen Bugge,
gefallen im Landungsgefecht am 20. Dezember 1884, des Matroſen
Wollgaſt und des Gefreiten Schulz. vom Klima hinweggerafft,
ge=
widmet von der Beſatzung S. M. S. Olga
Von dem Reichspoſtamte iſt vom 1. Auguſt d. J. ab durch
Vermittlung der zwiſchen Hamburg und der Weſt= und
Südweſt=
küſte Afrikas verkehrenden Dampfer der Woermann'ſchen Rhederei
in Hamburg ein Packetbeförderungsdienſt zwiſchen Deutſchland
und einer Reihe von weſtafrikaniſchen Küſtenplätzen (darunter
Bagida, Kamerun, Lome in den deutſchen Schutzgebieten)
einge=
richtet worden. Befördert werden gewöhnliche Packete ohne
Wert=
angabe oder Nachnahme bis zum Gewicht von 5 kg einſchließlich.
Das Porto beträgt in beiden Richtungen ohne Unterſchied der
Ent=
ſernung und des Gewichts 1 M. 30 Pf. für jedes Packet.
Die Zahnradbahn auf dem Niederwald beforderte im
Monat Juli 49000 Perſonen in 1640 Zügen und erzielte eine
Ein=
nahme von 30989 M.
Eine ſoeben vom ſtatiſtiſchen Bureau in München
veröffent=
lichte Zuſammenſtellung über die Zwapgsverkäufe des
Grund=
beſitzes innerhalb des bairiſchen Gebietes zeigt die erfreuliche
That=
ſache eines beſtändigen Rückganges in dem Zeitraume von 1880-84.
Während im Jahre 1880 noch 3739 Anweſen zwangsweiſe veräußert
wurden, gelangten im Jahre 1884 nur 1506 zur Verſteigerung. Es
wäre zu wünſchen, daß auch in den übrigen deutſchen Einzelſtaaten
ähnliche Zuſammenſtellungen gemacht und veröffentlicht würden.
Man würde dann ein wirklich richtiges Bild von der gegenwärtigen
Lage der deutſchen Landwirtſchaft erhalten.
Eine Nachricht aus Speyer, laut deren dort einige
Gym=
naſiaſten teils entlaſſen, teils auf andere Weiſe beſtraft worden
eien, weil ſie einen Mordplan gegen einen Lehrer geſchmiedet
hätten, wird in ihrem ganzen Umfange für erfunden erklärt.
Aus Piladelphia kommt die Nachricht, daß ſeit Anfang
dieſer Woche Stürme und heftige Regengüſſe arge
Verhee=
rungen in den Vereinigten Staaten angerichtet haben. Die ganze
Gegend öſtlich vom Miſſiſſippi iſt überſchwemmt; in Chicago reichten
die Abfuhrkanäle nicht aus, in alle Häuſer drang das Waſſer ein,
ſo daß die geſamte chineſiſche Bevölkerung, welche meiſt in Kellern
wohnt, aus ihren Behauſungen vertrieben wurde. Am Montag gegen
2 Uhr nachmittags erhob ſich ein Wirbelſturm in Maryland,
be=
wegte ſich von dort in der Geſtalt einer dichten Rauchwolk; mit der
Schnelligkeit von einer Meile in der Minute nordwärts, zerſtörte
Häuſer und Mühlen und vernichtete viel Vieh und Getreide. Fünf
Menſchen wurden getötet, ſechs werden noch vermißt und ungefähr
hundert wurden verletzt. Sechshundert Häuſer wurden abgedeckt
und die Mauern teilweiſe arg beſchädigt, Eiſenbahnwagen wurden
von den Schienen geworfen und mehrere Schiffe ſcheiterten. Den
Schiffen auf dem Fluſſe wurden die Maſten fortgeriſſen und von
dem Deck eines Dampfbootes fegte der Sturm einen Wagen
mit=
ſamt den Pferden in den Strom. Man ſchätzt den Schaden auf
ung efähr eine halbe Million Dollars.
Litterariſches.
— Der Pferdefreund. Monatsblätter für Pferdezüchter und
Pferdeliebhaber. Offizielle Heitſchrift des Pferdezuchtvereins im
Großherzogtum Heſſen. Unter Mitwirkung hervorragender Mitarbeiter
herausgegeben von Kreisveterinärarzt Dr. Schaefer in Darmſtadt
Nr. 7 enthält: Die Pferdezucht im Kreiſe Heppenheim und die
Mittel zur Verbeſſerung derſelben. Das Geſetz über die Ausübung
des Hufbeſchlags. Anleitung zur rationellen Hauspferdezucht (Fortſ.;
Das Einweichen des Rauhfutters und das ſog. Naßfüttern(Schluß.)
Rennen: Zu Mainz. Pferdeſeuchen. Vom Büchertiſch:
Hippologi=
ſches Wörterbuch von Deſeler. Ein Beſuch in Trakehnen im
Som=
mer. Vereinsnachrichten: Pferdezuchtverein im Großh. Heſſen.
Be=
kanntmachung, betr. die Mitgliederbeiträge. Einfuhr von Zucht=
Stutfohlen in 1885. Ausſchußſitzung. Rechenſchaftsbericht für 1884
Fortſ.) Beilage: Anzeiger des „Pferdefreund
Das ſoeben ausgegebene Heft 8 der „Gartenlauber
ent=
hält u. a.: Trudchens Heirat. Von W. Heimburg. (ortſetzung.) -
Unruhige Gäſte. Ein Roman aus der Geſellſchaft. Von Wilhelm
Raabe. - Sommerblumenzeit. Gedicht von Karl Weitbrecht.
Deutſche Turnfeſte. Von Prof. Dr. C. Euler. - Kälte im
Som=
mer. Von G. van Muyden.- Sympoſion bei Tizian. Von Ferd.
Groß. — Antigone. Gedicht von Hermann Lingg.-
Plaudereien
über Romandichtung. Von Rudolf von Gottſchall. 2) Die
Lebens=
wirklichkeit im Roman.- Spaniſche Cholera=Impfung. Von
Va=
lerius. - Zwei deutſche Feldherren. Von Fr. Hfm. ꝛc.
Tageskalender.
Mittwoch, 12. Auguſt: Konzert in der Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag, 15. Auguſt: Sommer=Caſino des Geſangvereins Männer=
Quartett Beſſungen auf dem Chauſſeehaus.
Sonntag, 16. Auguſt: Fahnenweihe des Turnklub Beſſungen auf
dem Chauſſeehaus.