148.
Abonnementsprels
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Irag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2hungrttlep zuntttytrnnhpotutt.
Inſerate
werden angenommen: hDarn ſadt
von der Expedition RheunſEe Re 2.
mBeſſungen von Friedr Bllhez.
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswürz
von allen Annoneen=Expeditauen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Rreigamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
„ 140.
Mittwoch den 22. Jult.
1885.
Gefunden: 1 keines, grünes, gehäkeltes Geldtäſchchen mit Metallbügel. 1 goldener Siegelring mit rothem Stein.
1 Hundehalsriemen mit Marke 285. 1 Strumpfband von Meſſing. 1 Puppenſchuh und 1 rother Puppenſtrumpf. 1Meſſer
mit Radirklinge und Falzbein. 1 kleines Meſſer (Perlmutterſchaale) mit 2 Klingen. 1 ſeidenes Halstuch, ſilbergrau und
ſchwarz. 1 Sporn. 1 Schlüſſel. 1 Drücker, dreieckig.
Verloren: 1 goldener Siegelring mit braunem Stein und 1 ſilberne Uhrkette, woran 2 Thaler. 1 Granatbroſche in
Gold eingefaßt. 1 Mundſtuck von einem Waldhorn, worauf der Name Otto Stephan. 1 kleine runde Broſche, ſchwarze
Emaille mit einer kleinen Blume von bunten Steinen und Goldrand. 1 Medaillon mit Stempel, worauf der Name A.
Wilhelmi. 1 goldenes gegliedertes Armband. 1 goldenes Armband verſchlungen geformt.
Zugeflogen: 1 Paar rothe Kropftauben, weiß geherzt. Entlaufen: 1 ſchwarzbrauner Dachshund mit weißem Vorderfuß.
Darmſtadt, den 20. Juli 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Darmſtadt, am 16. Juli 1885.
Betreſfend: Die Anſprüche auf Erbſchaften, welche von Reichsangehörigen in den Niederlanden geltend gemacht werden.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Wir machen Sie auf den Iuhalt des in der gegenwärtigen Rummer des Darmſtädter Tagblatts abgedruckten
Corre=
ſpondenzartikels, beginnend: „Der Reichsanzeiger ſchreibt” aufmerkſam und empfehlen Ihnen etwaige Angehörige Ihres Kreiſes,
welche Erbſchaftsanſprüche in den Niederlanden geltend machen wollen, in Gemäßheit desſelben zu bedeuten.
6892
v. Marquard.
Reberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15 Juli 1885.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 19.-. — Korn per Sack
100 Kilo M. 15.50. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 17.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15.75.
Darmſtadt, den 18. Juli 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 15. Juli 1885.
Butter per ⁄ Kilo M. - 95, desgl. in Partien 100 Kilo
80 Pf. — Eier per Stück 5½ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 25. — Kartoffeln per 100 Kilo M. 6.-, desgl. per
25 Kilo M. 1. 75. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.75.
Heu per 50 Kilo M. 3.25.
(6893
Darmſtadt, den 18. Juli 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
Bekanntmachung.
In den ſtädtiſchen Lagerhäuſern an
den Bahnhöfen ſind alsbald zu vermiethen:
1) ein Bodenraum von ca. 340⬜Mtr.
Flächenraum,
2) ein Raum im 2. Stock ca. 300 ⬜ M.
Flächenraum,
3) ein kleiner für ſich abgeſchloſſene:
Raum früher als Comptoir benutzt
4) ein Kellerraum von ca. 130⬜Mt.
Flächenraum.
Die unter 1bis 3 aufgeführten Räume
eignen ſich vorzugsweiſe zur Lagerung
von Frucht, Mehl und dergl.
Reflektanten wollen ſich auf unſerem
Bureau melden.
Darmſtadt, den 27. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[5255
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Lieferung von Meſſingwaaren
ſHähne, Ventile ꝛc.) für das ſtädtiſche
Waſſerwerk ſoll im Wege der Submiſſion,
vergeben werden.
Offerten ſind verſchloſſen und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen bis
Samstag den 1. Auguſt l. 33.,
Varmittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Submiſſionsbedingungen liegen
lauf dem Betriebs=Büreau des ſtädtiſchen
Waſſerwerks, Landwehrſtraße 22, zur
Einſicht der Intereſſenten offen; auch
kön=
nen die Bedingungen auf Verlangen von
dort bezogen werden.
Darmſtadt, den 20. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
Hickler, Beigeordneter. (6894
Bekanntmachung.
Die Lieferung gußeiſerner Röhren und
Façonſtücke für das ſtädtiſche Waſſerwerk
437
1642
ſoll im Wege der Submiſion vergeben,
werden.
Offerten ſind verſchloſſen und mit
ent=
ſprechender Aufſchrift verſehen bis
Samstag den 1. Auguſt l. J3.,
Vormittags 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Die Submiſſionsbedingungen liegen
auf dem Betriebs=Büreau des ſtädtiſchen
Waſſerwerks, Landwehrſtraße 22, zur
Ein=
ſicht der Intereſſenten offen; auch können
die Bedingungen auf Verlangen von dort
bezogen werden.
Darmſtadt, den 20. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Hickler, Beigeordneter. (6895
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 22.
Juni 1885 werden nachſtehende Immo
bilien des Landwirth Ludwig Herbert
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
IV. 473 377 Hofraithe
Arheil=
gerſtraße
Mittwoch den 29. Juli l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[6449
„ 5
N 140
Bekanntmachung.
Dounerstag den 23. Juli l. Js.,
Nachmittags 5 Uhr,
werden nachſtehende zum Nachlaß des
Großherzoglichen Forſtinſpectors Löwer,
gehörigen Crescenzien in hieſiger
Ge=
markung und zwar:
circa 1½ Morgen Korn,
Hafer,
Gerſte,
„
„ 3½ „ Luzerner Klee,
„ einſchüriges
Heu=
gras,
öffentlich an Ort und Stelle gegen
Baar=
zahlung verſteigert.
Zuſammenkunft am Rathhaus.
Nieder=Ramſtadt, am 19. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht
Nieder=Ramſtadt.
Bender.
(6896
Cr.
Gserre.
neberrheiner
RUIIEPpkIU,
vorzügliche Kochart,
(6863
billigſt.
G. D. PolD,
Bleichſtraße.
Finige ſtarke Gartenbänke werden billig
C abgegeben Landwehrſtr. 13. (6897
Bekanntmachung
für Haus= und Güterbeſitzer dahier.
Die früher und ſeit vorjähriger Steuerregulirung in der Benutzungsweiſe der
Grundſtücke vorgenommenen Veränderungen, als z. B. Anlegung eines Ackers zu
einer Wieſe ſind binnen 14 Tagen im Amtslokal Großherzoglichen Ortsgerichts
da=
hier anzuzeigen.
Ebenſo ſind die durch Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an
Vorder=
als an Hintergebäuden vorgenommenen Ab= und Zugänge anzuzeigen.
Wenn dieſe Veränderungen an der Grundfläche der betreffenden Grundſtücke
oder Hofräume ſtatthaben, ſo haben die Eigenthümer vorſchriftsmäßige Meßbriefe
binnen 14 Tagen hierher vorzulegen, und zwar bei Meidung der geſetzlichen Strafe
von 6 Mark für jeden Unterlaſſungsfall.
Das gilt auch für alle früheren Bau= und Kulturveränderungen, welche zur
Anzeige zu bringen, von den Intereſſenten bis jetzt verſäumt worden iſt und welche
darum und wegen Nichteinbringung der Meßbriefe in den Steuer=Kataſtern und
Grundbüchern bis jetzt noch nicht gewahrt werden konnten.
Die Säumigen werden nach Ablauf obigen Termins mit Rückſicht auf 8 4 der
Verordnung vom 8. Dezember 1852, Nr. 59 des Regierungsblatts, dem Großh.
Amtsgericht Darmſtadt L. angezeigt und haben ſich dann die geſetzliche Strafe ſelbſt
zuzuſchreiben.
Darmſtadt, den 10. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(6687
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß über die Bau= und Kulturveränderungen in der Zeitperiode
vom 1. Juni 1883 bis Ende 1884 liegt 4 Wochen zu Jedermanns Einſicht bei der
unterzeichneten Stelle offen.
Darmſtadt, den 10. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(6688
Bekanntmachung
für Haus= und Gartenbeſitzer dahier.
Zur Wahrung der Ab= und Zugänge an Grundſtücken und Gebäuden der
Neubauten und Bauveränderungen ſowohl an Vorder= wie Hintergebäuden haben
die Eigenthümer die desfallſigen Anzeigen bei dem unterzeichneten Ortsgericht bis
längſtens 31. Juli d. J. zu machen und wenn dieſe Veränderung an der
Grund=
fläche der betr. Hofräume und Grundſtücke ſtatthatte, vorſchriftsmüßige
Meßbriefe mit vorzulegen.
Ebenſo ſind die Kulturveränderungen als Anlage eines Ackers zu einer Wieſe ꝛc.
binnen gleicher Friſt dahier anzuzeigen.
Im Unterlaſſungsfalle tritt die nach der beſtehenden Verordnung angedrohte
Strafe von 3 fl. (-5 Mk. 14 Pfg) für jeden einzelnen Fall ein.
Beſſungen, den 11. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(6689
Weimar.
1
10
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H.
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14l)
9=
1
49
4 6
635
924
620
642
840
1121
192
250
5s=
64
839
10
⁄o.
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58.
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gleichen Ertrag wie in England lieferte
iſt unſere Rieſenfutterrübe. Die Kultur
iſt die denkbar einfachſte, Ausſaat von
An=
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in circa 13-14 Wochen, Ausſaat pro
25 Ar (1 Morgen ½-½ Kilo. Kul
turanweiſung enthält unſer Katalog, den
wir jedem Auftrag beifügen. Die
Ver=
ſuchsſtation des Vereins naſſauiſcher Land=
und Forſtwirthe, welche von uns
Aus=
ſaatproben empfing, ſchreibt darüber in
ihrer Zeitſchrift (Nr. 10 v. 1885) unter
Anderem: Sehr zu empfehlen iſt die
engliſche Rieſenfutterrübe. Dieſelbe
lieferte einen überaus günſtigen
Er=
trag und ergab Exemplare bis zu
8 Pfund ꝛc. — Wir verſenden
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⁄= Kilo zu 4 Mark.
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Woh=
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5681) Ernſt=Ludwigsſtraße 7 der
zweite Stock, 5 Zimmer u. Küche, Keller,
Bodenräume, Mitgebrauch der Waſchküche
und Trockenplatz, per 1. Oktober. Auf
Carl Will.
Wunſch auch früher.
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7 Piecen mit allem Zubehör, per 15. Sept.
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Beletage, 4 Zimmer, Küche und ſonſtiges
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Roth, Spengler.
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Woh=
nung zu vermiethen. Zu erfr. im Laden.
6228) Beſſungen, Rückertſtraße 12
eine Manſarde an zwei ruhige Leute per
Mitte September.
6254) Noßdorferſtraße 13 iſt die
Parterre=Wohnung, 4 Zimmer ꝛc., alsbald
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
1644
6320) An eine ruhige Familie iſt
die Manſardewohnung in meinem Hauſe
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
A. Schmidt, Beſſ. Carlsſtr. 12.
Ma
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Seitengebäude, Parterre=Wohnung
von 4 Piecen, Dachzimmer, Küche,
1 Waſſerleitung per 1. Oct. an eine ru=
5 hige Fam. Näh. Vorderhaus, Beletage.
E
A4
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bo33) Caſtinoſtr. 23 der mittlere Stock
per 1. October an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
6337) Ecke der Kies=u. Hoffmannsſtr.
iſt der untere Stock zu vermiethen.
Näheres Kiesſtr. 49.
6344) Heidelbergerſtr. 93 iſt der mittl.
Stock, 3 Zimmer, Souterrain, abgeſchl.
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miethen und Mitte Auguſt beziehbar.
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liche Manſardewohnung an eine kinderloſe
Familie anderweit zu vermiethen.
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6464) Herdweg 18, mittlerer Stock,
4 Zimmer und Zubehör, bis 1 Oktober.
6467) Caſinoſtr. 26 die Parterre=
Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Näheres gegenüber im Laden.
6472) Grafenſtr. 16 iſt im Seitenbau
eine Wohnung zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
6604) Mauerſtr. 10, Belet., 4 Zim.,
Waſſerl., Glasabſchl. u. Zubeh. ſof. 3. bez.
6611) Beſſ. Carlsſtr. 8 der mittl. Stock,
6 Zimm., Bodenräume, Mitgebrauch des
Bleichplatzes, der Waſchküche, ev.
Garten=
antheil per ſof. oder ſpäter beziehbar.
6699) Roßdörferſtraße 12 iſt
die Beletage, beſtehend aus 4
ge=
räumigen Zimmern nebſt Alkoven,
mit allem Zubehör. Anfangs
Ok=
tober, auf Wunſch auch früher, zu
vermiethen.
6701) Grafenſtraße Nr. 2 ein fein
möblirtes Zimmer.
6702) Mauerſtr. 22 zwei freundl.
Wohnungen mit allem Zubehör zu verm.
6704) Heerdwegſtr. 55 iſt der dritte
Stock, 3 Zimmer mit allem Zubehör, zu
300 M. per 1. Oktbr. zu vermiethen.
6799) Beſſ. Ludwigsſtr. 68 ſogleich
oder ſpäter eine Wohnung zu vermiethen.
6800) Kaupſtraße 12 eine
freund=
liche Wohnung zu vermiethen.
6803) Roßdörferſtr. 21 der 3. St.,
enthaltend 6 Zimmer, Küche, abgeſchloſſ.
Vorplatz, Magdkammer nebſt allem
Zu=
behör. Näheres im Laden daſelbſt.
6809) Beſſ. Carlsſtr. 16 der mittl.
Stock von 4 Zimmer, Alkoven, Küche ꝛc.
per 1. Oktbr. zu verm. Desgleichen eine
Wohnung von 3 Zimmern und eine
Man=
ſarde bis 5. September zu vermiethen.
6819) Das Haus Hermannſtraße 7
ganz oder getheilt zu vermiethen.
Näheres Wilhelmſtraße 6.
K140
6820) Hölgesſtr. 13 ein Zimmer u.
Cabinet, unmöblirt, ſofort zu verm.
6901) Sackgaſſe 3 eine Wohnung
zu vermiethen.
6902) Geiſtberg 6 eine freundliche
Wohnung zu vermiethen.
6903) Die Beletage meines Hauſes
Beſſung. Carlsſtraße 12, gegenüber
dem Palaisgarten, iſt per October ebent.
auch früher zu vermiethen. Die
Woh=
nung beſteht aus 6 Zimmern, Küche,
Keller, Holzſtall und allen ſonſtigen
Be=
quemlichkeiten.
A. Schmidt.
6904) Ecke d. Lindenhofſtr. u. Hinkelsg.
21e. kl. Wohn. an kinderl. Leute. Mk. 6.80.
6905) Neckarſtraße Nr. 16 zwei
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
1
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mit Wohnung,
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Th. Kalbfuß.
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6700) Der von Herrn
Nähmaſchinen=
händler Engel bewohnte Laden mit
Wohnung iſt zu vermiethen.
Franz Gaydoul.
6821) Kirchſtraße 25 iſt ein Laden
nebſt Wohnung und Werkſtätte zu verm.
4850) Grafenſtr. 27ein unmöbl. kl. Z.
5203) Gervinusſtraße 5 ein
freund=
liches möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5706) Friedrichſtraße 9 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6139) Eliſabethenſtraße 59 hübſch
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer.
6142) Steinſtraße 37 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet.
6143) Niederramſtädterſtr 26, zwei
Treppen, ein möbl. Zimmer mit Cabinet.
6230) Heinheimerſtr. 1 ein kleines,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6350) Hochſtraße Nr. 30, ein
fein möblirtes Zimmer nebſt Kabinet mit
ſchöner Ausſicht und ſeparatem Eingang,
ofort zu vermiethen.
6351) Dieburgerſtr. 22 ein hübſches
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6352) Bleichſtraße 47, nahe den
Bahnhöfen, ſchönes, möbl. Zimmer mit
ep. Eingang.
6353) Kiesſtr. 13, an der
Karls=
ſtraße, eine freundliche, einfache, möblirte
Stube, ſeparater Eingang, ſofort zu
ver=
miethen.
6422) Schulſtraße 6 Beletage zwei
ſchön möblirte Zimmer ſofort zu verm.
6479) Mühlſtraße 12 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6620) Marktſtraße 10 möbl. Zimmer
nach der Straße für 1 oder 2 Herrn per
ſofort zu vermiethen.
6514) Alexanderſtr. 16 ein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
6622) Waldſtraße 31, parterre, zwei
gut möblirte Zimmer (Wohn= u.
Schlaf=
zimmer) per 1. Auguſt.
6733) Dieburgerſtr. 45 zwei
in=
einandergehende möblirte Zimmer mit ſep.
Eingang u. Gartenben. an 1-2 Perſonen
per 1. Auguſt.
6734) Eliſabethenſtr. 42 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
6825) Carlsſtr. 19 parterre ein gut
möbl. Zimmer mit ſep. Eingang, ſofort.
6827) Ludwigsplatz 8 gut möbl. Z.
Ausſicht auf die Straße, im Hinterhaus.
6829) Alexanderſtraße S, Parterre,
ein möblirtes Zimmer mit ſep. Eingang.
6830) Ecke d. Niederramſtädter= u.
Kiesſtr. 66 ein fein möbl. Zimmer mit
Cabinet zu 18 M. ſowie eines zu 10 M.
6832a) Roßdörferſtraße 14 parterre
ein freundlich möblirtes Zimmer.
6906) Carlsſtr. 33, 1. St., ein nach
der Straße gelegenes gut möbl. Zimmer.
u
4
3
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abweſend. Stellvertreter ſind:
Herr Dr. Stimmel, Neckarſtr 1,
Herr Dr. Mauror, Hügelſtr. 37.
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C= guter Familie in Pſlege gegeben
werden. Näheres in der Exped. (6890
Tüchtige, mit der Kund-
Schalt vertraute
(6683
Agerter
werden von einer bereits seit Jahren
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Aufnahme. Waldſtr. 2, 3. St. (5337
106
ATBGsRR0AUels.
6908) Frau Schüßler, Obergaſſe 20,
ſucht Laufdienſt oder Feldarbeit.
4.
62
81
105
1
13.
239
4k
5
64
85=
91
95
V.
u9
000000000000l00000000000000
Mein Auwaltsbürean
H befindet ſich nach wie vor Heidelbergerſtraße Nr. 3 im
H dritten Stock.
Darmſtadt, im Juli 1885.
H
H
Dr. G. Gervimus,
(6909
Rechtsanwalt.
5
535
545
720
915
1135
124
210
55
55
3½
320
1³
2½
826
957₈
1015
1145
1250)
236
24¼
455
645
8
—
1010
—
1182
1150
(
824
1018
114¾
1255
213
2.
45⁷
810
1010
113₈
115
aͤgn.
Helliger Hreuzborg.
Das wegen des Garten=Concertes des Berliner Philharmoniſchen
Orcheſters ausfallende
Dommerstags-Comcert,
der Kapelle des Leibgarde=Regiments Nr. 115 findet Mittwoch den
22. Juli auf dem Heiligen Krenzberg ſtatt.
Streichmuſik=Abtheilung. Slrausssche Walzer.
Anfang 6 Uhr. Entrée 30 Pfg. Kinder 10 Pfg. (6910
Geſellſchaft Fröhlichkeit.
Samstag den 25. Juli a. er.:
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6918
Wor ſagt die Exped. d. Bl.
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer„Main', Kapitän
Chriſtof=
fers vom Nordd. Lloyd, in Bremen, welcher
am 5. Juli von Bremen und am 7. Juli von
Southampton abgegangen war, iſt am 16. Juli,
der Poſtdampfer „Eider=, Kapitän Hellmers
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
8. Juli von Bremen und am 9. Juli von
Southampton abgegangen war, iſt am 17. Juli
und der Poſtdampfer „Leerdami von der
Niederl.=Amerik. Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft,
welcher am 4. Juli von Rotterdam abgegangen
war, iſt am 18. Juli wohlbehalten in New=
York angekommen.
frtnriuraaanazarai
„
Woog, 21. Juli 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 3.42 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 1910 R.
Woog=Polizeiwache.
T.
81
[6919
Heute Nacht halb 1 Uhr verſchied nach langem,
ſchwerem Leiden unſere innigſtgeliebte Gattin, Mutter,
Schweſter, Tante und Schwägerin
Gatharina Bangert, geb. Soilz.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 21. Juli 1885.
Die Beerdigung findet Donnerstag, Nachmittags
3 Uhr, vom Sterbehaus, Marktplatz 10, aus ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 22. Juli.
Deutſches Beich. Se. Maj. der Kaiſer reiſte am 20. d. M. von
der Mainau nach Lindau ab, wo er nachmittags 2 Uhr 20 Min.
eintraf und bei der Ankunft von der Prinzeſſin Luiſe von Preußen
begrüßt wurde. Um 3¼ Uhr ſetzte der Kaiſer die Reiſe nach
Ro=
ſenheim fort, wo Nachtquartier im „Kaiſerbad genommen wurde.
Am 21. wurde die Weiterreiſe nach Gaſtein angetreten.
Die kronprinzliche Familie wird dem Vernehmen nach
voraus=
ſichtlich am Freitag abend von Potsdam aus nach Ragatz im
Kan=
ton St. Gallen abreiſen, um zunächſt dort und ſpäter in Zermatt
Aufenthalt zu nehmen.
Ein kaiſerlicher Erlaß vom 25. v. M. erhöht die 1872 feſtgeſetzte
Zahl von 24 Offizieren, welche bisher während eines zweiten
Jah=
res bei dem Militär=Reitinſtitute zu verbleiben hatte, auf 36
Offi=
ziere. Ferner haben ſämtliche zur Kavallerie=Unteroffizierſchule
be=
fehligte Gefreiten und Unteroffiziere nach Erfüllung eines
Jahres=
lehrgangs zu ihren Truppenteilen zurückzutreten.
Der König und die Königin von Sachſen hatten ſich am
Sonn=
tag in Begleitung des Prinzen Friedrich Auguſit von Sachſen und
des Prinzen Albert von Sachſen=Altenburg nach dem Turnfeſtplatze
begeben und waren dort von den Miniſtern Graf Fabrice, v. Noſtiz=
Wallwitz und v. Gerber empfangen worden. Der König und die
Königin ließen ſich die Vorſtände des Turnerausſchuſſes vorſtellen,
wohnten den von 5000 Turnern ausgeführten Freiübungen bei und
verweilten über 14 Stunden auf dem Feſtplatze. Von einer
Depu=
tation der Erfurter Turner wurde der Königin ein prachtvolles
Bouquet überreicht.
Die „K. 8. ſchreibt: Fürſt Chlodwig Hohenlohe=Schillingsfürſt,
der inzwiſchen von Berlin nach Varzin weitergereiſt iſt, iſt zwar
noch nicht förmlich zum kaiſerlichen Statthalter von Elſaß=Lothringen
ernannt, jedoch unterliegt es keinem Zweifel mehr, daß die
kaiſer=
liche Ernennung demnächſt erfolgen wird, da er dieſe ihm
ange=
botene Stellung jetzt endgültig angenommen hat. Die Wahl, welche
die Reichsregierung in ihm getroffen hat, iſt unter den
gegenwär=
tigen Verhältuiſſen die glücklichſte, die getroffen werden konnte. Der
Süddeutſche wird den Elſäſſern doppelt willkommen ſein, zumal er
jetzt während ſeines elfjährigen Aufenthalts in Frankreich die beſte
Gelegenheit gehabt hat, die guten wie die ſchlechten Seiten
franzö=
ſiſcher Verwaltung kennen zu lernen; die altdeutſchen Beamten aber
können um ſo mehr mit ſeiner Wahl zufrieden ſein, als der Fürſt
die Grundlagen ſeiner Verwaltungsthätigkeit ſich im preußiſchen
Staatsdienſt, als Auskultator in Ehrenbreitſtein und als Referendar
in Potsdam, gelegt hat. Was aber das wichtigſte iſt, Fürſt
Hohen=
lohe hat in ſeiem reichbewegten Leben, vor allem als bayeriſcher
Miniſter nach 1866 und als deutſcher Botſchafter in Paris ſeit 1874,
auf den ſchwierigſten, verantwortungsreichſten Poſten ſtets bewieſen,
daß er der richtige Mann an richtiger Stelle und ganz und
tadels=
frei ſeiner Aufgabe gewachſen war.
Die deutſche Reichsregierung führt zur Zeit Verhandlungen mit
den Vereinigten Staaten wegen Berechnung der Tonnengebühren
für Schiffe, die in amerikaniſchen Häfen einlaufen. Der bisherige
Tonnenſatz von 15 Cents iſt vor kurzem dort für die Schiffe
der=
jenigen Länder, die mit Nordamerika auf dem Fuße der
Meiſtbe=
günſtigung ſtehen, auf 3 Cents herabgeſetzt worden; darüber hinaus
iſt aber dem Präſidenten der Vereinigten Staaten das Recht
eingeräumt worden, noch niedrigere Tonnenſätze oder
Gebühren=
freiheit für die Schiffe derjeuigen Länder einzuräumen, in deren
Häfen die Schiffe der Vereinigen Staaten niedrigere oder gar keine
Tonnengebühr zu zahlen haben. Da dieſe Vorausſetzung für Bremen
und Hamburg zutrifft, ſo iſt zu erwarten, daß ſchon in nächſter
Zeit die deutſchen Schiffe im Verkehr mit den Vereinigten Staaten
ſich
iner beträchtlichen Begünſtigung zu erfreuen haben werden.
Wenn ſich in letzter Zeit die Zuverſicht auf eine baldige
fried=
liche Löſung des Streites mit dem Sultan Bargaſch Ben Said von
Zanzibar weſentlich geſteigert hat, ſo hat dazu der
Regierungs=
wechſel in London nicht zum wenigſten beigetragen. In dieſem Falle
hat Lord Salisbury die erſte Gelegenheit, ſeine deutſchfreundliche
Geſinnung durch die That zu beweiſen, und man glaubt in Berlin
beſtimmt, daß er dieſe gute Gelegenheit gern benutzen werde.
Gleichwie die Zuſtimmung Oeſterreichs zu der egyptiſchen
An=
leihe unter Vorbehalt der Genehmigung des Reichstags geſchehen
iſt, dürfte dies auch ſeitens des Deutſchen Reiches geſchehen ſein.
Die auf Grund der Prüſung durch Sachverſtändige der
Groß=
induſtrie und des Kleingewerbes umgearbeiteten Beſtimmungen der
Submiſſionsordnung werden demnächſt veröffentlicht werden.
Der am Sonntag den 19. d. in Hagen, dem Wahlkreiſe Eugen
Richters, abgehaltene nationalliberale Parteitag für Rheinland=
Weſtfalen war von mehr als 3000 Perſonen, darunter einer großen
Anzahl von Reichstags= und Landtaas=Abgeordneten, beſucht. Als
Redner traten Prof. Ennecceras, Abg. vom Heede, Prof.
Mar=
quardſen und Dr. Jeruſalem auf.
Schweiz. Der am 30. v. M. vom Bundesrat genehmigte
Ver=
trag zwiſchen den deutſchen Rheinuferſtaaten, Holland und der
Schweiz ſtellt eine gemeinſchaftliche Schonzeit für die Lachsfiſcherei
im Rhein in zweifacher Weiſe feſt, einmal eine wöchentliche
Schon=
zeit von 24 Stunden, nämlich jeden Sonntag im Jahre, was eine
erhebliche Zeit ausmacht, und zum andern eine Herbſtſchonzeit von
2 Monaten im Zuſammenhange, welche am 16. Auguſt beginnen
und am 15. Oktober endigen ſoll.
Heſterreich.=Angarn. In den Wiener parlamentariſchen Kreiſen
beſchäftigt man ſich eifrigſt mit dem aufgetauchten Proiekte einer
katholiſchen Centrumspartei. Auch die Preßorgane der Rechten
widmen dem Gegenſtande lange Artikel; beſonders warm tritt für
das Projekt die „Salzburger Chronik;, das Organ des bekannten
klerikalen Reichsratsabgeordneten für Salzburg, Dr. Lienbacher, ein,
welches wieder darauf hinweiſt, wie nötig es ſei, daß die deutſchen
katholiſchen Abgeordneten ſich zu einem unabhängigen Klub
ver=
bänden, um ſich vor Allem den Prätenſionen der flaviſchen
Bundes=
genoſſin zu entziehen. Begreiflicherweiſe ſind die Regierungsorgane
über den Zwieſpalt im klerikalen Lager nicht erbaut, und eben ſo
wenig über die hierdurch drohende Sprengung der bisherigen
Reichs=
ratsmajorität. Im Uebrigen iſt das Centrumsproiekt Lienbachers
nur als eine der vielen Konſequenzen zu betrachten, die ſich aus
der unnatürlichen Koalition der Parteien der Rechten ergeben.
Jranſtreich. Der Geſandte Chinas in Berlin wird Ende dieſer,
ſpäteſtens anfangs nächſter Woche in Paris eintreffen, um noch
vor dem Schluß der parlamentariſchen Seſſion, nach welchem die
amtliche Welt Frankreichs die Hauptſtadt zu verlaſſen pflegt, dem
Präſidenten Grevy ſeine Beglaubigung als Vertreter Chinas bei
9
4½
i3
5
335
96
92)
110
156
549
746.
O16
O3
3
799
92
22
4 6
65
89
14
712
9
28
449
O28
3
747)
857
225
52
103⁷
9 2
1=
447
10:
bis
ach
en.
R.
der franzöſiſchen Republik zu überreichen. Er wird einige Wochen
in Paris bleiben und alsdann nach Verlin zurückkehren. Hfü=
Tſchung=Tſcheng, der nunmehr das Reich der Mitte in Berlin, Wien,
Paris, Rom und Amſterdam zu vertreten hat, wird, wie wir
hören, ſeinen gewöhnlichen Aufenthalt in Berlin nehmen. Ob die
Anſtalt zur Erziehung junger Chineſen in europäiſchem Sinne, die
vordem in Paris beſtand und infolge der jüngſten kriegeriſchen
Er=
eigniſſe geſchloſſen wurde, wieder eröffnet wird, oder ob ſie, was
ſehr möglich wäre, nach Berlin verlegt wird, darüber befindet ſich
der Geſandte noch ohne jede Nachricht.
Die am Samstag in Paris eingetroffene Königin Jſabella II.
von Spanien, Mutter des Königs Alfons, wurde in Hendahe von
den Behörden mit großer Auszeichnung empfangen und bei der
Ankunft in Paris auf dem Bahnhof von Mollard namens des
Prä=
ſidenten begrüßt. Die Königin wird ſich von hier nach München
zu ihrer Tochter Donna Paz begeben und dort bis Anfang
Sep=
tember verweilen.
In Paris iſt am Montag die franzöſiſch=italieniſche
Münzkon=
ferenz zuſammengetreten; man glaubt, daß nur wenige Sitzungen
erforderlich ſein werden und daß eine vollſtändige Verſtändigung
erzielt werden wird. Am Sonntag hatte eine Vorbeſprechung
zwiſchen den beiderſeitigen Delegierten ſtattgefunden, wobei es ſich
um die Erörterung einiger beſonderer, ſpeziell Italien angehender
Punkte gehandelt haben ſoll.
Engkand. Von ſeinem Spezialkorreſpondenten bei der engliſchen
Grenz=Kommiſſion in Afghamſtan wird dem „Standard: aus
Majgandak gemeldet: „Der Emir hat eine Proklamation in Herat
erlaſſen, worin er ankündigt, er habe von der indiſchen Regierung
die Würde eines Großkreuzritters des Ordens vom Stern von
In=
dien erhalten, und erklärt, daß er kraft deſſen auf den Beiſtand
einer Armee aus Indien berechtigt iſt, wenn immer militäriſche
Hilfe zur Verteidigung ſeiner Intereſſen notwendig iſt. Der Emir
verfügte, daß das Ereignis durch eine allgemeine Illumination und
der Abfeuerung von 101 Kanonenſchüſſen gefeiert werden ſoll.-
Rußkand. Die „Nordiſche Telegraphenſtation; in Petersburg
meldet vom 20. d. M.: Aus Getreide bauenden Gouvernements
gehen fortgeſetzt Nachrichten über unbefriedigende Ernteausſichten
ein. Die im Süden begonnene Wintergetreideernte iſt kaum
mittel=
mäßig, das Sommergetreide mißrät anſcheinend allenthalben. In
Charkoff fällt Regen.
Caypten. Ein Kaufmann aus Sennaar, der kürzlich in
Char=
tum war, berichtet darüber dem in Kairo erſcheinenden arabiſchen
Journal „Achbar=: „Chartum iſt verödet und menſchenleer, da ſich
die Bevölkerung daſelbſt teils aus Furcht vor den Mahdiſten, teils
wegen der dort herrſchenden Hungersnot gefürchtet hat. Der
ehe=
malige Regierungspalaſt liegt gänzlich in Trümmern und in den
Sälen und Korridoren daſelhſt braten die Rebellen ihre Schafe und
Ziegen, ſie haben von allen jenen Häuſern, in denen früher Chriſten
oder Anhänger Gordons wohnten, Beſitz genommen und hauſen
da=
ſelbſt in der ſchauderhafteſten Weiſe. Aus der Miſſionskirche wurde
ein Stall gemacht und der herrliche Garten bei derſelben gänzlich
verwüſtet, da die Rebellen die Bäume als Feuerungsmaterial
be=
nutzten.
Als Gouverneur der Stadt fungiert der Emir Jbrahim
aus Shendi, der früher Sklavenhändler war. An ſeiner Seite
amtiert ein aus den Notabeln der Stadt zuſammengeſetztes
Mod=
ſchliß. das für die Verpflegung der Rebellen und für Eintreibung
der Steuern zu ſorgen hat. Als Richter fungiert wieder der Ulema
Juſſuf Firhi, der auch Todesurteile fällen darf. Derſelbe inaugurirte
ſeine Amtsthätigkeit damit, daß er ſämtliche von der egpptiſchen
Regierung errichteten Schulen ſchließen ließ, mit der Motivirung,
ſür den echten Gläubigen genüge ſchon der Koran allein, in dem ja
alle Wiſſenſchaften enthalten ſind. Früher wehte Freitags immer
von den Regierungsgebäuden und Moſcheen die Fahne des Khalifen,
was der Mahdi jetzt nicht mehr geſtattet. Auch verbot er ſtrengſtens,
die Chutba (Gebet für den Khalifen) zu verrichten, da es für jetzt
keinen Khalifen mehr gebe. Das Siegel Mahomed Achmets trägt
die Inſchrift: „Mahomed Achmet, Diener Gottes und des Propheten
und Fürſt der Gläubigen.”
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 22. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Hoher Familie
trafen, wie der „D. Ztg. ein Telegramm meldet, am 20. nachmit
tags 2 Uhr nach ruhiger Ueberfahrt wohlbehalten auf Schloß O3
borne, Inſel Wight, ein
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 22 enthält: Verord
nung, die Organiſation des zur Ausübung der Feldmeßkunſt
be=
ſtellten Verſonals betr.
Der „Reichs=Anzeiger' ſchreibt: In der letzten Zeit haben
ſich bei dem Auswärtigen Amt die Geſuche um amtliche Vermitte
lung der Geltendmachung von Anſprüchen auf Erbſchaften, welche
in den Niederlanden beruhen ſollen, in erheblicher Weiſe
ver=
mehrt. Hierbei iſt es öfters zu Tage getreten, daß von den
ver=
meintlichen Erbberechtigten zur Begründung ihrer Anſprüche nicht
unbedeutende Koſten aufgewendet wurden, auch ſind nicht ſelten der=
140
164]
gleichen Anſprüche zur Verübung von Betrügereien benutzt worden,
welche vielfach eine bedeutende Vermögensſchädigung der
Ge=
täuſchten zur Folge hatten. Sowohl in dem Königreich der
Nie=
derlande ſelbſt wie in den indiſchen Kolonien verjähren die Anſprüche
auf Erbſchaften in 30 Jahren von dem Tage der Eröffnung der
Nachfolge, und dieſe tritt ſowohl bei der geſetzlichen wie bei der
teſtamentariſchen Berufung mit dem Augenblick des Erblaſſers ein.
Bezüglich des Königreichs der Niederlande ſelbſt und aller bis zum
Jahre 1811 in die Verwaltung der ehemaligen Waiſen= und
Vor=
mundſchaftskammern gelangten Vermögensmaſſen und Erbſchaften
iſt aber ſeit dem Jahre 1880 überhaupt jeder Anſpruch
ausge=
ſchloſſen. Durch Geſetz vom 5. März 1852 wurde nämlich eine
Kommiſſion eingeſetzt, welche dieſe Maſſen und Erbſchaften zu
liqui=
diren hatte. Dieſelbe hat zufolge Artikel 8 des erwähnten Geſetzes
die vorgeſchriebenen Aufgebote im Niederländiſchen Staatsanzeiger
ergehen laſſen. Denen, welche ſich rechtzeitig auf Grund dieſer
An=
gebote gemeldet hatten und ihre Berechtigung nachweiſen konnten,
wurde der ihnen gebührende Erbanteil ausgeantwortet. Nach Ablauf
der geſetzlichen Friſt von fünf Jahren wurde ſodann der verbleibende
Reſt dieſer Maſſen dem niederländiſchen Staate überwieſen. Im
Jahre 1880 hat die Kommiſſion ihre Aufgabe erledigt. Und ſeit
dieſer Zeit iſt in Bezug auf die erwähnten Maſſen und Erbſchaften
jeder Anſpruch endgültig und unwiderruflich ausgeſchloſſen. Seit
dem Jahre 1811 ſind in dem Königreich der Niederlande überhaupt
keine Nachlaſſenſchaften mehr bei den Waiſenkammern eingebracht.
Am 29. d. Mts. werden 73 Kriegsſchüler von Kaſſel in
Begleitung von 1 Stabsoffizier und 5 Offizieren hier eintreffen, um
am 30. und 31. d. M. den Schießübungen auf dem Griesheimer
Schießplatz beizuwohnen. Das Kommando, welches hier in
Bürger=
quartieren untergebracht wird, verläßt unſere Stadt am letztgenannten
Tage wieder.
Die Stadt Darmſtadt wird im Etatsjahr 1885186 eine Umlage
von 590 704 M. auf das geſammte Communalſteuerkapital
er=
heben; der Beitrag auf eine Mark Communalſteuerkapital berechnet ſich
auf 105 Pf.
Die Probebeleuchtung des Main=Neckarbahnhofs hat am
Montag Abend noch nicht ſtattgefunden und wird wohl auch noch
einige Zeit anſtehen müſſen, da eine Uebernahme der ganzen
elektri=
ſchen Beleuchtungsanlage bis jetzt nicht ſtattgefunden hat.
Ergän=
zend bemerken wir noch, daß nicht 2, ſondern 5 Ohnamo=Maſchien
aufgeſtellt ſind.
Der Barbier Chriſtian Puder und der Taglöhner Max
Röder, beide von Darmſtadt, gerieten Montag abend an der
Her=
berge in der Brandgaſſe in Streit, welcher damit endete, daß erſterer
letzteren vermittelſt eines Steinwurfs am Kopf derart verletzte, daß
die Verbringung ins Hoſpital notwendig wurde. Puder befindet ſich
in Haft.
Ein Bäckergehülfe, welcher Montag mittag im Woog
badete, war dem Ertrinken nahe und wurde von 2 Männern noch
mühſam gerettet. - Auf einer Bauſtelle in der oberen Heinrichs
ſtraße wurden einem Maurer Montag nachmittag verſchiedene
Fenſtergeſimſe demoliert, der Schaden ſoll etwa 40 M. betragen.
Ein hieſiges Blatt brachte am Sonntag die Nachricht, daß
der bekannte Vierheller von Brensbach ſich wieder hier
herum=
treibe. Wir können aus guter Quelle beſtätigen, daß Vierheller
nahezu ein halbes Jahr lang im ſtädtiſchen Armenhaus
aufgenom=
men war und dort niemals an Krämpfen oder Epilepſie gelitten
hat. Wenn er alſo jetzt durch derartige Anfälle wieder die üblichen
Straßenaufläufe verurſacht, ſo haben dieſelben ſſoweit nicht Simu
lation vorliegt) jedenfalls in unregelmäßigem Leben und beſonders
in übermäßigem Branntweingenuß ihren wahren Grund.
I. Die Philharmoniſche Capelle, unter Leitung ihres
Muſikdirektors Herrn Hofkapellmeiſter Profeſſor Franz Mannſtädt,
hat in Nürnberg, München, Stuttgart, Karlsruhe ꝛc. in zahlreichen
Concerten Erfolge erzielt, wie keine Kapelle bisher aufzuweiſen hat.
Die geniale Auffaſſung des berühmten Dirigenten übt auf die faſt
nur aus Soliſten beſtehende Kapelle eine mächtige Wirkung aus
und wirkt auf die Zuhörer wahrhaft begeiſternd. Für ſeine großen
Verdienſte wurde dem Dirigenten kürzlich vom Herzog von
Mei=
ningen das Ritterkreuz des Erneſtiniſchen Hausordens verliehen.
Das Donnerstags=Konzert, welches von der Kapelle
des Großh. Leibgarde=Regiments Nr. 115 ſeither im Saalbau ab
gehalten wurde, fällt in dieſer Woche aus und findet dafür heute
Abend von 6 Uhr ab Konzert auf dem Heiligen Kreuzberg ſtatt.
Das Programm umfaßt wieder 2 Abteilungen: Militärmuſik und
Streichmuſik, welch letztere inſofern beſſer zur Geltung kommen
wird, als der Muſikpavillon inmitten des Gartens liegt.
Obgleich für den letzten Sonntag viele Veranügungen
ge=
boten waren, ſo war doch das Konzert der Kapelle des 1. Königl.
Württemb. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 13 unter Leitung ihres
Kapellmeiſters Herrn Sonntag auf dem Karlshofe außerordentlich
ſtark beſucht. Die vortrefflichen Leiſtungen der Kapelle wurden
im vollſten Maße anerkannt, und mußte das ſehr gnt gewählte
Programm noch um einige Piecen verlängert werden. Hoffen wir,
daß. der Wunſch, genanntes Muſikkorps während ſeines kurzen
hiengen Aufenthaltes im ſchönen Garten des Karlshofes noch öfter
hören zu können, befriedigt wird.
1648
N.
Bezug nehmend auf eine frühere Mitteilung, machen wir
Intereſſenten auf das kommenden Samstag abzuhaltende
Sommer=
kaſino der Geſellſchaft „Fröhlichkeit= nochmals aufmerkſam.
Mainz, 20. Juli. Die Bauſchreinerei und Kiſtenfabrik von
Laibleuſd Co. iſt geſtern mittag total niedergebrannt. Der
Schaden beläuft ſich auf ca. 50000 M. Ein Glück war es, daß die
Gebäude iſoliert ſtanden. Nach dem „M. A.. war über die Hälfte
derjenigen Hülfsmannſchaften, welche bei jedem Feuer zu erſcheinen
hat, nicht eingetroffen; auch ſollen ſich von den anweſenden
Hülfs=
mannſchaften verſchiedene geweigert haben Hülfe zu leiſten.
Unter=
ſuchung über dieſe Vorgänge ſei bereits eingeleitet.
Köln. 20. Juli. Vom 1. Auguſt ab findet in unſerer Feſtung
eine große Armierungs= und Belagerungsübung ſtatt,
zu welchem Zweck die beiden neuen Forts 111 und 1V, ſowie
die umliegenden Zwiſchenwerke vollſtändig kriegsgemäß ausgerüſtet
werden. An der Armierungsübung nehmen Teil: das
Branden=
burgiſche Fußartillerie=Regiment Nr. 3(Generalfeldzeugmeiſter) aus
Mainz, das Magdeburgiſche Fußartillerie=Regiment Nr. 4 aus
Maadeburg und Ehrenhreitſtein und das hier garniſonierende
Fuß=
artillerie=Regiment Nr. 1. Letzteres wird während der Uebungszeit
in den Forts 111 und 1V, die beiden anderen Truppenteile werden
in den Umliegenden Ortſchaften untergebracht werden.
Geſtern nachmittag 2 Uhr 30 Min. trafen der Großherzog
von Heſſen mit Familie und Gefolge, ſowie der Fürſt von
Bul=
garien auf dem Centralbahnhof hier ein und fuhren um 3 Uhr
42 Min. über Vliſſingen nach London weiter. Zur Begrüßung der
hohen Herrſchaften war der Kommandant der Feſtung,
Oberſtlieute=
nant Hofmann, anweſend.
Hagen Weſtphalen) 20. Juli. In der Prozeßverhandlung
gegen den Redacteur der Hagener Zeitung. G. Butz, und den
Vor=
ſtand des dortigen liberalen deutſch=freininnigen) Vereins wegen
Beleidigung des Reichskanzlers Fürſten Bismarck wurden am 18.
d. Mts. die 5 Vorſtandsmitglieder zu je 500 M. und Redacteur
Butz zu 200 M. Geldſtrafe und ſämmtliche Angeklagten ſolidariſch
in die Tragung der Koſten verurteilt. Außerdem wurde dem
Reichskanzler die Befugnis zugeſprochen, den Tenor des Urteils je
einmal auf Koſten der Verurtheilten in der „Hag. 3tg.”, der „Weſtph.
Poſt= und der „Nordd. Allg. 3tg. zu veröffentlichen. Den
Gegen=
ſtand des Prozeſſes bildete die bekannte Aeußerung des Fürſten
Bismarck in ſeiner Rede vom 14. März vom „täppiſchen, blinden
Hödur: wogegen auf Anlaß des Vorſtandes des erwähnten Vereins
eine Reſolution gefaßt und veröffentlicht wurde, worin die Aeußerung
des Reichskanzlers als Ausdruck einer unberechtigten Kritik und als
bedauerliche Anmaßung bezeichnet wurde.
Die neue Frankfurter Waſſer=Leitung.
Frankfurt, 17. Juli.
Geſtern abend wurde in Gegenwart des Magiſtrats der
Stadt=
verordneten, der Herren von den Bau=Aemtern und vieler Ehren=
Gäſte aus Wiesbaden Frankfurt ꝛc., die neue Frankfürter
Waſſerleitung feierlich eröffnet. Es iſt die fünfte von den
Leitungen, die ſeit dreißig Jahren nach Frankfurt gebracht wurden.
Ende der fünfziger Jahren machte man den erſten Verſuch, von
dem linken Main=Ufer, dem Sachſenhäuſer Wartberg, die Quellen
nach Frankfurt zu leiten. Eine Quelle am alten Seehof, zwiſchen
Sachſenhauſen und Oberrad, die zuvor den Sachſenhäuſer Gärtnern
das ſpärliche Gießwaſſer lieferte - in früheren Zeiten ſogar die
wurde nach einem
Kraft für eine oberſchlächtige Mühle beſaß
Waſſer=Behälter auf den Wartberg geleitet und von da über die
alte Main=Brücke nach Frankfurt. Es ging ein langer Kampf mit
den Gärtnern voraus, der erſt beendet wurde, als man dieſen zum
Erſatz eine Leitung an der Main=Brücke anlegte und von hier
das Waſſer zum Gießen auf den Wartberg pumpte.
Die Quelle war aber zu ſpärlich, dann war das Waſſer, das
einem etwa 200 Fuß hohen Berg von Muſchel=Kalk entquoll, ſo
ſtark kalkhaltig, daß es zum kochen wenig brauchbar war, indem es
die Speiſen ſchwexer kochte und die Geſchirre mit Keſſelſtein bedeckte.
Man hatte überdies, aus Sorge um das Roſten der Eiſen=Rohre,
Rohre von Thon in die Straßen gelegt, die bei dem erſten ſchweren
Laſt=
wagen brachen; ſie wurden indeſſen ſtets wieder erſetzt. Nach zwei
140
Jahren entſchloß man ſich endlich zur Legung von Eiſen=Rohren.
Anfangs der Sechsziger=Jahre entwarf Herr Dr. Volger den
Plan zu einem Brunnen auf dem rechten Main=Ufer, 1 Stunde
oberhalb der Stadt, im Röder Spies, einem kleinen Wäldchen,
das der Stadt gehörte. Es ging ein noch heftigerer Kampf dem
Werke voraus, wie der mit den Sachſenhäuſer Gärtnern. Denn
die Herren vom Rat, wie die „Rats=Freunde; ſtellten ſich dem
Geologen gegenüber auf den Ständpunkt des Darmſtädter
Stadt=
rates zu Zeiten des Landgraf Ludwig 1A. Erſterer hielt anno 1780
den Vorſchlag des Ingenieur=Lieutenant Hill, den Mühlbach und
den ſog. Darm=Fluß durch Waſſer aus der Roßdorfer=, Ober= und
Nieder=Ramſtädter Gemarkung oder gar aus dem Rhein ( zu
vermehren, für völlig lächerlich. Solch ein Vorſchlag in dem
waſſerreichen Darmſtadt, allwo es Gottlob an gutem
Brunnen=
waſſer nicht gebrichtl4
So ungefähr lautete die Antwort des Frankfurter Rates, die
noch durch die Pillen des jaufdringlichen Fremden! verbittert wurde.
Es knüpfte ſich eine düſtere Geſchichte an dieſen Brunnen, welchem
Volger im Laufe eines 10jährigen Prozeſſes gegen die Stadt den
Verluſt ſeines Vermögens, die Untergrabung ſeiner Geſundheit und
ſeiner Ehre verdankte. Wir ziehen einen Schleier über die
Vor=
gänge. Thatſache iſt es, daß Dr. Volger die Ufer des alten Main=
See wirklich entdeckt hat. 110 Fuß tief läuft der Brunnen=Rand
an dem Sandſtein=Ufer des Sees hinab, dann noch 100 in die Tiefe
des Sees. Im vorigen dürren Sommer hat er täglich 20000 Cubik=
Meter Waſſer geliefert, den fünften Teil des geſammten Waſſers,
das nach Frankfurt gebracht wurde. Der Brunnen hat nur 155 000
Gulden gekoſtet; dies große Vogelsberger Leitung mehr als fünf
Millionen! Die Bewohner der Stadt darbten ob dem Prozeß.
Es fand ſich indeß eine Geſellſchaft, die zu einem weittragenden
Plane griff, die Waſſer=Quellen vom Vogelsberg und Speſſart
in den Dienſt der Stadt zu ſtellen. Man kaufte nördlich und
ſüd=
lich von Wächtersbach, bei Fiſchborn im Vogelsberg und bei Orb
im Speſſart, die Quellen zweier Thäler an und leitete dieſe auf 15
Stunden Wegs durch das Kinzig= und Main=Thal nach Frankfurt.
Das Prinzip des Herrn Dr. Volger, des Geologen, ward
ver=
laſſen: man griff zu der alten Praxis, wonach man keine verborgenen
Grundwaſſer=Quellen zu berechnen brauchte.
Zu Fiſchborn wurden die Quellen im Baſalt=Gebirge
auf=
gefangen. Am Kopfende des von N.=S. ziehenden Fiſchbach=Thales,
1 Stunde oberhalb Birſtein, ſind vom Nordhang, vom Oſt= und
Weſthang 150-200 Schritt lange Gänge hergeſtellt. In dieſe laufen
die Quellen je 20-30 in einen Gang hinein; die Gänge führen das
Waſſer durch einen verdeckten Kanal zu dem großen Rohre, das
durch das Fiſchbach=Thal nach der Kinzig bei Wächtersbach
hinab=
zieht. Hier kommen die Orber Sandſtein=Quellen mit den
Baſalt=Quellen auf dem Aſpenhainer Kopf unterhalb Wächtersbach
zuſammen und fließen dann in einem 53 em weiten Rohre durch
das Kinzig= und Main=Thal zu dem großen Waſſer=Behälter auf
dem Bornheimer Berg nahe der Friedberger Warte. In dieſen
Be=
hälter laufen auch die Waſſer von Dr. Volgers Brunnen wie die
von der Sachſenhäuſer Warte zuſammen. Von hier ziehen die
Röhren durch die ganze Stadt Frankfurt, wie Sachſenhauſen. Das
Sachſenhäuſer Waſſer muß ſeinen Weg doppelt machen. Die Waſſer=
Leitung koſtete ein paar Millionen Mark; bis ſie die Stadt
über=
ubernahm nur aus Bauten 11 Millionen. Sie lieferte im höchſten
13 000 Cub=Meter; im vorigen Sommer nur 8-10000. Das war
für eine Bevölkerung von 140-50000 Einwohnern, die an nichts zu
ſparen gewöhnt ſind, am weuigſten am Waſſer, nicht ausreichend.
Die Stadtverordneten hatten bereits weitere 2 Millionen Mark zum
Ankauf von neuen Quellen bewilligt; man plante ſchon bis auf die
Herchenhainer Höhe, dem Kopfe des Vogelsberg, zu ſteigen;
da ward durch Querpläne der Grundbeſitzer, insbeſondere des Fürſten
von Pſenburg=Birſtein, der weitere Ankauf vereitelt. (Schluß folgt.)
4 S. Dr. Walthers „Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.”
Tageskalender.
Mittwoch, 22. Juli: Konzert (Heiliger Kreuzberg).
Donnerstag. 23. Juli: Einziges großes Konzert des Berliner
Phil=
harmoniſchen Orcheſters (Saalbaugarten).
D er Strike.
Die letzte Rummer des „Kladderadatſch' bringt aus Anlaß des Berliner Maurerſtrikes der nicht bloß den Maurern, ſondern
auch allen mit dem Bauhandwerke zuſammenhängenden Geſchäftszweigen unüberſehbare Verluſte gebracht hat, nachſtehendes Gedicht:
Weh! Weh dem arbeitsloſen Mann!
Das Werkzeug. ſonſt von fleißger Hand, Verführung ſchleicht ſich leiſ heran
Geführt, lehnt nutzlos an der Wand.
Er ſteht in finſtrer Mächte Bann,
Und lockt zu ſich den müß gen Mann.
Wehrlos dem Feind, der Welt verhaßt
Zuerſt es nach der Hand ſich ſehnt,
Sie raunt ins Ohr ihm böſen Rat,
Danach ſich 3 von der Hand entwöhnt.
Die Freude iſt nicht mehr ſein Gaſt.
Streut in die Brüſt ihm arge Saat.
Denkt nach, Geſellen, denkt nach!
Denkt nach, Geſellen, denkt nach!
Gebt nach, ihr Meiſter, gebt nach!
Zum Werk ruft nicht der Morgen mehr,
Wie iſt der Tag ſo öd und leer.
Der Abend, wenn er niederſinkt,
Nicht mehr, wie ſonſt, den Frieden bringt.
Denkt nach, Geſellen, denkt nach!
Die Sorge ſetzt ſich an den Herd,
Wo gute Gäſte ſonſt verkehrt;
Die ſcheucht ſie grimmig ſcheltend fort,
Sie aber weicht nicht mehr vom Ort.
Gebt nach, ihr Meiſter, gebt nach!
Die Not pocht an und tritt ins Haus,
Trägt heimlich dies und das hinaus;
Sie löſcht des Herdes letzte Glut;
Sie beugt des Mannes letzten Mut.
Gebt nach, ihr Meiſter. gebt nachl
Druck und Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.