148.
Jahrgaug.
5
EEEEEELLT CGIuIDe
148.
Jahrgaulg.
Abonnementspreiz
vlerteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Geingerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag
(Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
EerelhſltUſhooidt..
Inſerate
wrdenangenomment unDernktadt
von der Expedition, Rheiſlr. Ne 33.
m Beſſungen von Friedr. Bllßer
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärt
von allen Annancen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Breisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
130.
Mittwoch den 8. Juli.
1355
Gefunden: 1 alter grauer baumwollener Kinderſtrumpf. 3 verſchiedene Schlüſſel. 1 Doppelſchlüſſel mit Drücker.
1 leeres Portemonnaie. 1 Fünſpfennigſtück. 1 Achatring. 1 Felddienſtzeichen. 1 Knicker mit Hornſtiel. 1 Paar Stiefletten.
1 Rock und 1 Hut. König's Coursbuch.
Verloren: 1 grauer Sackrock. 1 goldene Dameneylinderuhr, auf beiden Seiten goldene Deckel. 1 goldenes
Arm=
band. 1 grauer Kinderüberzieher mit ſchwarzem Atlasfutter. 1 vernickeltes Armband.
Zugeflogen: 1 junger Kanarienvogel.
Darmſtadt, den 6. Juli 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Das Großherzogliche Dragoner=Regiment Nr. 23 wird Dienstag den 14. Juli l. J3. von Vormittags 7 Uhr ab
eine etwa 2 Stunden dauernde Schießübung mit ſcharfen Patronen auf dem Schießplatz bei Griesheim abhalten.
Darmſtadt, den 30. Juni 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(6271
v. Marquard.
Betreffend: Die Hegzeit des Dachſes.
Darmſtadt, am 6. Juli 1885.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen von Ihnen, für deren Gemarkungen die Aufhebung der Heegzeit des Dachſes für die Monate Juli, Auguſt
und September wünſchenswerth erſcheint, wollen uns hierüber alsbald berichtliche Vorlage machen. Das Gleiche gilt
bezüg=
lich derjenigen Gemarkungen, für welche eine noch weitergehende Abkürzung oder zeitweiſe gänzliche Aufhebung der Heegzeit
des Dachſes gewünſcht wird.
(6446
v. Marquard.
Darmſtadt, am 22. Juni 1885.
Betreffend: Den Zuſtand des Gemeindeſaſſelweſens im Kreis Darmſtadt, hier der Bullen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Im Nachſtehenden bringen wir das Ergebniß der diesjährigen, von dem landwirthſchaftlichen Bezirksverein veranlaßten
Beſichtigung der Gemeindebullen zu Ihrer Kenntniß.
Die Commiſſion hat, ungeachtet unſerer im Vorjahre an Sie deshalb gerichteten Aufforderung, auch diesmal wieder
gefunden, daß die Sprungregiſter in den meiſten Gemeinden nicht ordnungsmäßig geführt waren, beziehungsweiſe daß die
Ihnen deßhalb empfohlene Beaufſichtigung der Faſſelwärter und Halter nicht genügend geübt worden war. Wir müſſen
dringend wünſchen, daß Sie dieſem Gegenſtande künftlig mehr Aufmerkſamkeit widmen.
Im Uebrigen behalten wir uns ſpezielle Verfügung, ſoweit Veranlaſſung dazu vorliegt, vor und empfehlen den Großh.
Bürgermeiſtern derjenigen Gemeinden, welche nach dem Gütachten der Commiſſion zur Anſchaffung anderweiten Zuchtmaterials
veranlaßt ſind, bei ihren reſp. Gemeinderäthen für Betheiligung bei dem vom landwirthſchaftlichen Bezirksverein Darmſtadt
beabſichtigten Ankauf von Original=Bullen Berner Race mit allem Nachdruck hinzuwirken.
v. Marquard.
neberſicht
über das Reſultat der von der Commiſſion des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Darmſtadt im Frühjahr 1885
vorgenom=
menen Beſichtigung der Gemeindebullen im Kreis Darmſtadt.
Vorbemerkung: Mit Ausnahme von Rieder=Berbach ſind die Bullen überall Eigenthun der betr. Gemeinde.
Die Note 1 bedeutet „ſehr gut:, die Note 2 bedeutet „gut:, die Note 3 bedeutet „genügend:, die Note 4
„untauglichs.
(6447
409
[ ← ][ ][ → ]1536
R 130
Der Faſſel Urtheil derCommiſſion übe: 5
l. Art „ Gemeinde= ſ½ Gemeinde. der
Haltung. Faſſelwärter. Privathalter. Race. Farbe. 0½
„ V.
N2 Bemerkungen. „23 8 G ½ 1
S ſT. 1 Arheilgen Gemeinde.
ſtall
„ Georg Ploch 1½ Orig.=Berner. Braunſcheck 1 1 1 1 550 2 „ „ — 5 „ Rothſcheck 1 Wird jetzt zu alt und iſt abzu= ſchaffen. „ „ „ — 4½ „ „ 1 K „ — 5 Vern. Baſtard. „ 9 Wie zu Nr. 2. Beſſungen „ G. Tracht Ww — 14 Berner, 3 2 1 160 „ — 3 Bern. Baſtar. Braunſcheck 3 3 „ 1 Braunshard. — Iſt verkauft. O Darmſtadt Gemeinde= Friedr. Hirſch . 4½ Berner Gelbſcheck 1 1 1 1 400 Der Wärter wird zur Prämiirung ſtall Rothſcheck vorgeſchlagen; das Sprungregi=
ſter iſt muſterhaft geführt. „ Hrch. Läuning — 3 Berner 10 Eberſtadt „ — 2) Bern. Baſtard „ 2 Gelbſcheck 11
„ abgeſchafft. 12 Eich Privat= — Ph. Rothermel 2 „ Rothſcheck 3-4 3 3 3 35 Iſt abzuſchaffen. haltung
„ — 2 „ 13
14 Erzhauſen J. Ph. Becker
Johs. Haas II 3½
3 „
„ Braunm. Bleß
Braunſcheck 250 15 Eſchollbrücke, Gemeinde Johs. Hauf 2½ „ dunkel Roth= 2 1 1 160 ſtall ſcheck 16
72
11 Gräfenhauſen. „
„ 12) Mich. Mager. 3
2 „
„ Rochſcheck 2
1 260 18 „ „ — J. Schnittſpahn. 3½ „0 Braunm. Bleiſ 2
17 Etwas eingeſchlagen. 19 „ Mich. Brennei 2 Orig.=Berner Gelb mit Bleß) 1 Etwas eingeſenkt. Hoher Schweif= 21 Griesheim, „ Gg. Feuerbach 3 Vern. Baſtard Gelbſcheck 3 1 „ 1 280 21 „ „ „ — 2 „ Rothſcheck 2 anſatz.
Ganz eingeſchlagen. Abzuſchaffen 22 „ „ „ — 1½ „ „ 4 23 Hahn „ Michael Glod — 3½ „ „ 2 1 1 I 160 als durchaus untauglich. 1
29 — 2
2½ „ 25 Meſſel Privat= — Johs. Reitz V. Orig.=Berner „ 1 2 3 2 26 haltung
„
„ — ſ2-3 = 2 Nd.=Beerbach — J. Laumann7.
Adam Bärſch 2
3 Vern. Baſtard
„ „
„ 2 S9 2 250 Ein dritter Faſſel wäre nöthig. 28 2 2 ⬜ Etwas hochbeinig u. eingeſchlagen. 29 Nieder=Ram. gemietheter Johs. Wagne: — 2½ Bern. Schwyz. Grauſcheck 2-3 1 1 1 150 ſtadt Gemeinde= Baſtard ſtall 30 Orig.=Berner „ Rothſcheck 31) Ober=Ram= — — Frz. Müller, 3 10 2 32 „
„ — — 3 ſtadt 33 — Bomſt. Fiſcher 2 Odenw. Baſt.
Vern. Baſtard. Braunm. Bleß
Braunſcheck He. 34 „ „— 3 Odenw. Baſt. Hellbraun, ſ2-3 2 35 Pfungſtadt. Gemeinde. Chriſt. Cröß= — 5 Orig.=Berner. Gelbſcheck 1 1 1 370 „ ſtall mann 11 8e „ „ — 3 1-2 — „ „ „ — 24 Bern. Baſtart Rothſcheck 4 . 1 Abzuſchaffen. B. „ „ 24 Orig.=Berner Gelbſcheck — — Ein vierter Faſſel iſt anzuſchaffen 39 Roßdorf „ G9. Hein 111 8 Bern. Baſtar. Rothſcheck 1 J 1 500 40 „ „ „ 14 Orig.=Berner „ J — 4 „ „ 1½ Bern. Baſtard „ 42 Schneppen= — —. Friedr. Selig= 3 „ „ 2 2 2 120 Zweiter Faſſel nöthig. Hoher
Schweifanſatz. Spitz. hauſen mann. 43 Traiſa Karl Mahr 13 „ 2 2 2 100
400 Lahmt, deshalb abzuſchaffen. 44 Weiterſtadt. — . Andr. Rothen. 3 „ Rothbraun m. „ 2 2 2 — — häuſer,
Ph. Jac. Becker Bleß
Gelb mit Bleß.
Gelbſcheck 1 45
46 „ — 1½
34 Orig.=Berner
Berner 4 „0) 47 Wixhauſen Gemeinde=Konrad Bitter 2 „ „ 2 ſtall
„ 481 „ Orig.=Berner
der Bedingung ſofortiger Tödtung, ver= „
Pferde=Verſteigerung.
zreitag den 10. d. Mts.,
Vor=
mittags 10 Uhr,
ſollen im Großh. Hofmarſtalle dahier 4
ausrangirte Beſchäler, wovon zwei unter
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 6. Juli 1885.
Großherzogliche Landgeſtüts=Direction.
Freiherr von Trotha. (6448
Bekanntmachung.
Mittwoch den ꝛc. zzult d. 28.
Vormittags 10 Uhr,
ſollen nachſtehende gmmobilien der
Weiß=
bindermeiſter Friedrich Voigts Eheleuten
5
1S 734 4 1127 452 913 „. 14948
2
18
14₈
5623 2 859 128 7 615 925 950 4. Nur.
Wiebel, 88 Nur [ ← ][ ][ → ]
1537
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Met.
2 770¹⁄₁₀ 432 Hofraithe
Hein=
richsſtraße,
2 770¾₀ 178 Grabgarten
da=
ſelbſt,
an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Darmſtadt, den 9. Jum 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(5555
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 22.
Juni 1885 werden nachſtehende
Immo=
bilien des Landwirth Ludwig Herbert.
dahier und zwar:
Flur. Nr. ⬜Mtr.
IV. 473 377 Hofraithe
Arheil=
gerſtraße
Mittwoch den 29. Juli l. J3.,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 7. Juli 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
[6449
Bekanntmachung.
Die Lieferung der Steinkohlen für
das Großh. Gefängniß und Großh.
Pro=
vinzial=Arreſthaus Darmſtadt ſoll
Samstag den 18. Juli l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
im Submiſſionswege vergeben werden.
Die Bedingungen liegen vom 13. bis
incl. 16. d. Mts., Vormittags von 8 bis
10 Uhr, auf dem Büreau des Großh.
Oeconomen, Rundethurmſtraße 8, offen
und ſind die Angebote verſchloſſen und
mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis
zum Eröffnungstermine daſelbſt
einzu=
reichen.
Darmſtadt, am 7. Juli 1885.
Großh. Staatsanwaltſchaft
am Großh. Landgericht der Provinz
Starkenburg.
J. A.:
(6450
Rothermel, Großh. Oeconom.
Grasverſteigerung.
Mittwoch den 15. Juli l. Js.
Vor=
mittags 8 Uhr,
wird an Ort und Stelle, die Heugras=
Ernte von der ſog. Nachtweide,
Vieh=
weide und der Neuwieſe in circa 95
Looſen öffentlich an die Meiſtbietenden
verſteigert.
Die Zuſammenkunft der Steigerer iſt
an dem Schießhaus.
Bemerkt wird, daß die Verſteigerung
des Heugraſes von der Neuwieſe um 10
Uhr ſtattfindet.
Beſſungen, den 6. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
(645)
in 4räderiger Handwagen zu verkauf
C Rundethurmſtraße 5.
(6276
R 130
Bekanntmachung.
Die Ausſtattung eines Brautpaares betreffend.
Aus der Heinrich und Helene Keller Stiftung (gegründet von den
Com=
merzienrath F. Keller's Eheleuten am Tage ihrer ſilbernen Hochzeit) ſoll einem
unbemittelten, unbeſcholtenen, in der Stadt Darmſtadt bürgerlich anſäſſigen
Brautpaare, nachdem es am 4. September d. Js. ſeine kirchliche Trauung hat
vollziehen laſſen, ein Beitrag zur Ausſtattung überwieſen werden, der ſich auf etwa
500 Mark ſtellen wird, vorbehaltlich definitiver Feſtſtellung.
Die Auswahl des Brautpaares erfolgt durch den Stadtvorſtand nach
An=
hörung des erſten Geiſtlichen der Religionsgemeinſchaft der aufgetretenen Bewerber.
Gehörig begründete Bewerbungen ſind bis längſtens Samstag den 25. Juli
d. Js. bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 1. Juli 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6452
Ohly.
Deugras=erſetgerung.
Die nachverzeichneten Heugras=Rutzungen ſollen an Ort und Stelle verſteigert
werden und zwar:
1. Dienstag den 14. Juli d. Js., Morgens 7 Uhr,
zu Forſthaus Faſanerie beginnend von circa 32 Hectaren Wieſen in der
Gemar=
kung Darmſtadt und circa 44 Hectaren der Schaubertswieſe, Hartwieſe, Rottwieſe
und Silzwieſe in der Gemarkung Arheilgen;
2. Mittwoch den 15. Juli d. J8.
2) Morgens 7 Uhr auf der Knoſenſchneiſe im Faulbruch, nächſt der
Hahnen=
fang=Wieſe beginnend von circa 21 Hect. Wieſen in den Gemarkungen Wixhauſen
und Exzhauſen;
b) Morgens 10 Uhr auf der Dreiſchläger=Allee an der Hegbachbrücke
begin=
nend, von circa 15 Hect. Wieſen in den Gemarkungen Langen und Hanauer
Koberſtadt;
3. Donnerstag den 16. Juli d. Js.,
a) Morgens 7 Uhr auf der Hahnwieſe an der Dreiſchläger Allee beginnend,
von circa 59 Hect. der Hahnwieſe, Neuwieſe, Mörsbacher Grundwieſe und
Zinken=
wieſe in Gemarkung Arheilgen;
b) Nachmittags 2 Uhr auf der Meſſeler Straße nächſt der Fangwieſe
lbe=
ginnend, von circa 28 Hect. der Fangwieſe, Geſchwendwieſe, Ramſtadtwieſe und
Luderplattwieſe in der Gemarkung Arheilgen.
In denſelben Terminen kommt die Grasnutzung von den Wegen, Schneiſen
und Mähplatten der betr. Forſtwarteien zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 6. Juli 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
(6453
Eckſtorm.
Bekanntmachung.
Donnerstag den 9. Juli 1885, Vormittags 9 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete gemäß Auftrag in der Hügelſtraße
Nr. 71 dahier wegen Geſchäftsaufgabe:
12 Reitpferde, 1 großen Jagdwagen, 1 do. kleinen, neue und gebrauchte Sättel,
Zaumzeug, Halfter, 2 neue ſilberplattirte Pferdegeſchirre, 1 completes
ein=
fpänniges Pferdegeſchirr, leinene Satteldecken, Filzdecken, Pferdeteppiche,
Da=
menreitſättel, Fahrpeitſchen, Naſenriemen, Unterkummete, Transportdecken mit
Mähnenklappen, Martingallen, complete Gebiſſe, Stangen, Miſtgabeln,
Hafer=
kaſten, Wurzelkardätſchen, 1 Geſchirrſchrank u. d. m.
Bei annehmbarem Gebot wird der Zuſchlag ſofort ertheilt.
Die Verſteigerung findet unwiderruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 6. Juli 1885.
Engel, Gerichtsvollzieher.
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1538
M130
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 10. Juli 1885, Nachmittags 2 Uhr,
verſteigert der Unterzeichnete auf Forſthaus Einſiedel die Grasnutzung von 19
Mor=
gen Wieſen für die diesjährige Ernte öffentlich meiſtbietend. Die Bedingungen
werden an Ort und Stelle bekannt gegeben. Bei vorſchriftsmäßiger
Bürgſchafts=
leiſtung wird Zahlungsfriſt bis Ende Dezember l. Js. gewährt.
Darmſtadt, den 3. Juli 1885.
Engel, Gerichtsvollzieher.
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[ ← ][ ][ → ]1540
M 130
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Balkon und Manſardenzimmer, ſind
ein=
zeln oder zuſammen zu vermiethen u. am
1. Juli zu beziehen. Näheres
Heerdweg=
ſtraße 56.
4410) Mühlſtraße 20 im 1. Stock
eine hübſche Wohnung, beſtehend aus drei
großen Zimmern, Küche ꝛc. zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
4544) Grafenſtr. 35, 2. Stock, vier
Zimmer mit Zubehör ſof. zu beziehen.
4545) Waldſtr. 50, 3. Etage, 5
Zim=
mer, Küche u. ſ. w. - Daſelbſt im
Hinterbau große helle Räume für ein
Geſchäft zuſammen oder geteilt zu verm.
Beides Anfangs Auguſt beziehbar.
4561) Heinrichſtraße 62 der 3. St.,
5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen. Vormittags
einzuſehen. Näheres Nr. 64 daſ. 3. St.
4756) Heinheimerſtr. 42 drei
Zim=
mer, Küche nebſt Zubehör an eine ruhige
Familie.
4768) Bleichſtr. 17 Beletage ein
Zim=
mer mit Kabinet, unmöblirt, zu
vermie=
then. Näheres parterre.
4981) Wendelſtadtſtr. 27 im 4. St.
4 Zimmer und Küche billig per 1. Juli
zu vermiethen. Näheres Aliceſtraße 23,
parterre links.
5181) Hügelſtraße 3 die Beletage
3 Zimmer und Zubehör, auf Wunſch zwei
Manſarderäume dazu. Ebendaſelbſt eine
kleine Wohnung im Hinterbau an eine
ſolide Perſon für ſogleich.
5280) Alexanderſtraße eine
Woh=
nung im 3. Stock von 4-5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen bei
J. J. Dieffenbach.
5320) Georgenſtraße 13 eine
Man=
ſardewohnung mit 5 Zimmern und Küche
nebſt Zubehör per 1. October ev. früher.
5466) Eliſabethenſtr. 58 der erſte
Stock, beſtehend aus 6 Zimmern nebſt Küche.
5573) Teichhausſtraße 13 iſt eine
hübſche Manſarde, 4 Zimmer nebſt
Zu=
behör, an eine ruhige Familie zu verm.
5681) Ernſt=Ludwigsſtraße 7 der
zweite Stock, 5 Zimmer u. Küche, Keller,
Bodenräume, Mitgebrauch der Waſchküche
und Trockenplatz, per 1. Oktober. Auf
Carl Will.
Wunſch auch früher.
5800) Mühlſtraße 28 der 1. Stock,
7 Piecen mit allem Zubehör, per 15. Sept.
5801) Mühlſtraße 58 am
Kapell=
platz iſt die Parterre=Wohnung, 3
Zim=
mer, 1 Entreſol, Küche, Mitgebrauch der
Waſchküche ſowie des Bleichplatzes an eine
ruhige Familie von 15. Sept. ab zu
ver=
miethen. Näheres bei Guſtav
Arm=
bruſt, Ernſt=Ludwigsplatz Nr. 1.
5914) Kirchſtr. 8 eine Wohnung
im Vorderhaus 4 große Zimmer,
Küche, Magdſtube und allem
Zube=
hör, per 15. Septbr. zu vermiethen.
1541
5915) Ernſt=Ludwigsſtr. 17 iſt die
Beletage, 4 Zimmer, Küche und ſonſtiges
Zubehör anderweit zu vermiethen und im
September zu beziehen.
A. Mößinger Wittwe.
ooooooeoooooooooooooooooo00e
5920) Promenadenſtr. 46, Bele= F
tage, 6 Piecen, an eine ruhige
2 Familie.
cooeooooooooooeoooooooooooee
5928) Eine fr. Wohnung zu vermiethen
für ein ruhiges Geſchäft. Näheres in d.
Exped. d. Bl.
6025) Lauteſchlägerſtraße 24 eine
Parterrewohnung, 5 Piecen, zu vermiethen.
S
E
6120) Grafenſtraße 6, 1. Stock,
4 Zimmer ꝛc. ſofort beziehbar.
6121) Bleichſtr. 27 eine kleine
Woh=
nung zu vermiethen. Zu erfr. im Laden.
6228) Beſſungen, Rückertſtraße 12
eine Manſarde an zwei ruhige Leute per
Mitte September.
6254) Roßdorferſtraße 13 iſt die
Parterre=Wohnung, 5 Zimmer ꝛc., alsbald
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6255) Beſſ. Carlsſtr. 58, Seitenb.,
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, Holzſtall und Keller, per 15. Aug.
6320) An eine ruhige Familie iſt
die Manſardewohnung in meinem Hauſe
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
A. Schmidt, Beſſ. Carlsſtr. 12.
6321) Wieſenſtraße 11 iſt eine
freund=
liche Parterrewohnung, beſtehend in 3
Zim=
mern und Zubehör, zu vermiethen und
alsbald zu beziehen.
5325) Verſehungshalber M die
Wohnung Wendelſtadtſtraße 42,
Bele=
tage, 5 Zimmer, anderweit baldigſt zu
vermiethen. Dr. Heſſe, Kreis=Baumeiſter.
E
WA
6329) Heinrichſtraße 56, Beletage,
5 geräumige Zimmer und Alkoven ꝛc.
Näheres Parterre.
6332) Heidelbergerſtraße 23,
Seitengebäude, Parterre=Wohnung
von 4 Piecen, Dachzimmer, Küche,
Waſſerleitung per 1. Oct. Näheres
Vorderhaus, Beletage.
6333) Caſinoſtr. 23 der mittlere Stock
per 1. October an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
6336) Kahlertſtraße, nächſt dem
Herrngarten, eine elegante Wohnung,
6 Zimmer mit Gas u. Waſſer und
Vor=
garten, Antheil des Bleichplatzes ꝛc. zu
vermiethen. Zu erfr. Aliceſtraße 19.
6337) Ecke der Kies=u. Hoffmannsſtr.
iſt der untere Stock zu vermiethen.
Näheres Kiesſtr. 49.
6341) Nieder=Ramſtädterſtr. 9 eine
Manſardenwohnung an eine ruhige Familie
zu vermiethen. Zu erfragen Nr. 5.
R2 136
1542
6344) Heidelbergerſtr. 93 iſt der mittl.
Stock, 3 Zimmer, Souterrain, abgeſchl.
Vorplatz, an eine ruhige Familie zu
ver=
miethen und Mitte Auguſt beziehbar.
6413) Rheinſtraße 37 eine
freund=
liche Manſardewohnung an eine kinderloſe
Familie anderweit zu vermiethen.
Jähr=
licher Miethpreis M. 260.
6464) Herdweg 18. mittlerer Stock,
4 Zimmer und Zubehör, bis 1 Oktober.
000000000ooo000000000000000
8 6465) Beſſungen, Ludwigsſtraße 3
Nr. 40, eineWohnung zu vermiethen.
Näheres zu erfragen auf der Großh.
8 Bürgermeiſterei Beſſungen.
c000oooooooooooeooooooooooeo
6466) Schloßgaſſe 23 eine kleine
Woh=
nung, beziehbar am 1. Auguſt.
6467) Caſinoſtr. 26 die Parterre=
Wohnung per ſofort zu vermiethen.
Näheres gegenüber im Laden.
6468) Beſſ. Hügelſtraße 15 iſt eine
Wohnung zu vermiethen.
6469) Marktſtraße 8. freundl.
Woh=
nung, 2 Zimmer, 1 Kabinet und Küche,
im Juli zu beziehen.
6470) Neckarſtr 26 im Vorderhauſe
eine ſchöne Wohnung von 3 Zimmern,
Küche, 2 Bodenkammern, Bleichplatz zu
vermiethen. Näh. daſelbſt parterre.
6471) Carlsſtraße 29 iſt der dritte
Stock mit 6 Zimmern ſofort zu
ver=
miethen.
Karl Heß.
6472) Grafenſtr. 16 iſt im Seitenbau
eine Wohnung zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
6473) Neugaſſe 1 eine Wohnung zu
vermiethen.
6474) Friedrichſtraße 19, Parterre=
Wohnung, 3 Zimmer, 2 Entreſol, auf
Wunſch mit Garten per 1. October, event.
auch früher beziehbar, zu vermiethen.
6475) Eine ſchöne, neue Wohnung in
geſunder, freier Lage per 1. October,
event. auch früher.
Wos ſagt die Exped. d. Bl.
Läden, Hagazine olo.
mit Wohnung,
Hein Ladéh, Marktplatz 9.
per 1. October zu vermiethen. ſ4773
Th. Kalbfuß.
6476) Promenadenſtr. 32 ein
Lager=
platz zu vermiethen.
5
W
4850) Grafenſtr. 27ein unmöbl. kl. Z.
5203) Gervinusſtraße 5 ein
freund=
liches möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5477) Obere Hügelftr. 18 mittlerer
Stock ein ſchön möbl. Zimmer zu verm.
5706) Friedrichſtraße 9 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5992) Grafenſtraße ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen. Näheres Exped.
6136) Ernſt=Ludwigsſtr. 8 zwei
Treppen hoch, 2 fein möbl. Zimmer
gleich beziehbar.
8139) Elſabethenſtraße 55 hübſch
möblirtes Wohn= und Schlafzimmer.
6142) Steinſtraße 37 ein möblirtes
Zimmer mit Kabinet.
6143) Niederramſtädterſtr 26, zwei
Treppen, ein möbl. Zimmer mit Cabinet.
6229) Marktſtraße 1 ein möblirtes
Zimmer mit Ausſicht auf den Markt.
6230) Heinheimerſtr. 1 ein kleines,
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6231) Waldſtraße 4 ein möbl.
Zim=
mer mit Cabinet alsbald zu vermiethen.
6351) Dieburgerſtr. 22 ein hübſches
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6352) Bleichſtraße 47, nahe den
Bahnhöfen, ſchönes, möbl. Zimmer mit
ſep. Eingang.
6422) Schulſtraße 6 Beletage zwei
ſchön möblirte Zimmer ſofort zu verm.
6477) Karlsſtr. 19, Parterre, ein gut
möbl. Zimmer m. ſep. Eingang per ſof.
6478) Mühlſtraße 8. 1. Stock, ein
freundl. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6479) Mühlſtraße 12 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6481) Eine geb. Wittwe ſucht Stelle
als Haushälterin bei einem einz. Herrn.
Näh. bei Frau E. Hehl, Schloßgraben 15.
6482) Ein br. Mädchenſ. Monatsdienſt a.
e.halb. Tag. Näh. Frau Landau, Hochſtr. 10.
6483) Eine Frau ſucht im Waſchen u.
Putzen Beſchäftigung. Pankratiusſtr. 16.
6484) Ein braves Mädchen, welches
bürgerlich kochen kann, ſ. Stelle. Näheres
bei Frau Katzenbach, Alexanderſtr. 15.
6485) Ein zuverl. Mädchen ſucht
Monatsſtelle. Kleine Ochſengaſſe 11.
6286) Ein kautionsfähiger junger Mann
ſucht Stelle. Näh. Rundethurmſtraße 5.
6486) Für einen kleinen Haushalt in
der Nähe Darmſtadt's wird
eine Köchin geſetzten Alters
gegen hohen Lohn geſucht. Nur ſolche
wollen ſich melden, die Tüchtigkeit mit
Selbſtändigkeit verbinden. Näh.
Kahlert=
ſtraße 21, parterre.
6487) Lehrmädchen fürs Kleidermachen
geſucht, Zuſchneidekurs unentgeldlich.
Kirchſtraße 5. II.
6489) Ein tüchtiges Ladenmädchen
wird für jetzt oder ſpäter geſucht. Wo?
ſagt die Exped. d. Bl.
Reinliche Mädchen
von 14-16 Jahren zum Einſchlagen
für Chocolade geſucht.
Wehner & Fahr,
Chocoladefabrik. 6436
6490) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten. Arheilgerſtraße 7.
Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen geſucht.
Koch & Stachely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8. 65737
5735) Einen Lehrling ſucht
Gg. Frank, Friſeur, Eliſabethenſtr. 2.
„9tührend meiner ca. 14tägigen
f4
41
Abweſenheit werden die
G
Herren:
Dr. Hüfkell,
Dr. Habioht,
Dr. Haurer
mich in der Praxis zu vertreten
die Güte haben.
(6491
Fin möblirtes Zimmer ſofort zu ver=
C= miethen; auch finden 2-3
ſchul=
pflichtige Knaben Koſt und Wohnung,
für eines 45 Mk. pro Monat. Daſelbſt
wird auch Weißſtickerei angenommen.
Nieder=Namſtädterſtr. 26 im Garten=
[6480
hauſe, parterre.
Wohnung geſucht. (6492
Eine alleinſtehende Dame ſucht per
ſofort oder ſpäter 4-6 Zimmer mit
allem Zubehör, womöglich mit Garten
im öſtlichen Stadttheil oder in der
Nähe der Promenadeſtraße. Offert.
unter L. L. an die Exped. erbeten.
Fortwährender Ankauf
vongetragenen Kleidern, Bettwerku. Möbeln
zum höchſten Preis von
L. Becker, Hochſtraße 10.
Beſtellungen erbitte per Poſt. 6205
m Blaſenkrankheiten w
ſowie Geſchlechtskr. i. d. ſchlimmſten
Fäl=
len heilt ſicher ohne Berufſt. F. C. Bauer,
Specialiſt, Baſel=Binningen (chweiz).
Verlorem
6488) Anfang Auguſt ein brabes ein vernickeltes Armband mit alter Münze.
Dienſtmädchen geſucht, das kochen kann Abzugeben gegen Belohnung in der
Expe=
dition d. Bl.
Näh. in der Exped. d. Bl.
(6440
E 130
1543
Hoxark-Verein.
Samstag den 1. Juli, Abends präcis 8½ Uhr:
HI. Coneert in dem Garten des Saalbauls
unter gefl. Mitwirkung der Herren Hofmuſiker Krenz, Hohr,
Neumann und Rammelt.
rRoaRAmh.
1) „ Nachtgeſang im Walde: Chor mit Hörnerbegleitung von Fr.
Schubert. 2) Zwei Chöre: a. „Auf der Wandrung! von Dürner; b. „An
den Sonnenſchein! von Lachner. 3) „Zwei Stücke für vier Hörner”
von C. A. Mangold: a. „Jägerlied”, b. Abſchied vom Walde= 4) Zwei
Chöre von C. M. v. Weber: a. „Du Schwert an meiner Linken”,
b. „Jägerchor' aus Eurhanthe mit Hornbegleitung. 5) Zwei Volkslieder
für Chor: a. „Haidenröslein”, b. „Was hab ich denn meinem
Feinslieb=
chen gethanz” 6) Hornquartett: „Bitten! von Beethoven. 7) Zwei
Chöre: 2. „Sängerwonne! von Mangold. b. „Noch ſind die Tage der
Roſen' von v. Perfall: a. „Thurmwächterslied für Chor von Niels Gade,
b. „Im Walde=, Chor mit Hornbegleitung von Herbeck.
Nach Schluß des Coucerts:
Tamzumterhaltumg
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale
ſtatt.
Der Eintritt iſt nur gegen Abgabe des für das 3. Concert 1885
giltigen Coupons geſtattet.
Nichtmitgliedskarten ſind auf perſönliches Anfordern von
Mit=
gliedern bei Herrn W. Pfeil, Eliſabethenſtraße 5, M. 2 zu haben.
Die Ausgabe der Programme bleibt auf den Eingang beſchränkt,
weßhalb eine ſpecielle Einladung an die Mitglieder nicht erfolgt.
Der Vorstand.
Dereinigte Geſellſchaſt.
Mittwoch den 8. Juli d. Js., bei günſtiger Witterung
(6365
von 7 Uhr ab=
MOEI im farton
ausgeführt von der
Kapelle des Gr. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25,
unter Leitung ihres Dirigenten Herrn 8tützol.
Der Ausschuss der Voreinigton Gesellschakt.
Das Koßlengeſchäft
W. Hoſtmamm,
649¼
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18,
enpfiehlt RahrEohlen vorzüglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Leche ver. Hamburg, ſawie
Nuss-, Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
leingeſchnittenes Tannen=, Buchen=
H.
Ourgunder=Cſſig,b. und Eichenholz billigſt.
4664
Klötzchen per 1 Centner M. 1. Einmach- und Speise-
95
Essig,
liefert H. Dehn, Eoderſtraße 52.
empfiehlt per Schoppen 15 Pfg.
Mehrere Herren oder Damen
G. I
0Uh,
finden in einer geb. Familie freundliche
Bleichſtraße.
6220 Aufnahme. Waldſtr. 2, 3. St. 6337
Haupt=Niederlage: K. W. Prassel.
Gold.
Silber,
Kupſer.
Doulschen Seét
von
Ch. Adt. Eupferberg & Cie.,
Mainz.
Zweig=Niederlage:
Aug. Marburg, Beſſungen. (554.
T)as Bewährteſte zu Einreibungen gegen
T= gichtiſche und rheumatiſche Schmerzen
Cuſtanienblüthen=Eſſenz,
verkauft um 1. Mark.
[7787
H. W. Prassel, Rheinſtraße 14.
40
zum Auſetzen von Liqueuren
und zum Einmachen von
Früchten erforderlichen Artikel
wie:
Hordbäuser per Liter 60 und
80 Pfg.,
14
Fraaahranntmein, Balavla- Arao,
17
Hochsrädigen fuselir. Weingeist,
Eismashessig per Liter 24 und
30 Pfo.,
Ja. Rölner Raffinade,
Eämmiliche devürzo,
vergamentpapier, Salieylssurs
empfiehlt unter Garautie fur
vor=
züglichſte Qualitäten
Ihan dchVIh,
(6358
Wilhelminenſtraße.
Wböblirtes Zimmer mit Peuſion ge=
26 ſucht. Gefl. Off. sub E. R. an
(6495
die Exped. d. Bl.
Hchiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer Neckar; Kapitäu Buſſius,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
21. Juni von Bremen und am 23. Juni in
Southamptonabgegangen war, der Poſtdampfer
„Fulda, Kapitän Heimbruch, vom Nordd.
Loyd in Bremen, welcher am 24. Juni von
Bremen und am 25. Juni von Southampton
abgegangen und der Poſtdampfer Caland”
von der Niederl.=Amerik. Dampfſchiffahrts=
Geſellſchaft, welcher am 20. Jum von
Rotter=
dam abgegangen war, ſind alle am 3. Juli
wohlbehalten in New=York angekommen.
Woog, 7. Juli 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 144 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8¼ Uhr 160 R.
Woog=Polizeiwache.
1544
R 130
[6496
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt
beſonderer Mittheilung hiermit die traurige Nachricht,
daß unſere liebe, unvergeßliche Tochter
Christiane
in noch nicht vollendetem 16. Lebensjahre heute Morgen
9 Uhr nach kurzem aber ſchwerem Leiden verſchieden iſt.
Darmſtadt, den 7. Juli 1885.
Ad. Scheid, Schneidermeiſter,
nebſt Familie.
Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag 6 Uhr
vom Sterbehauſe aus, Darmſtraße 3, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 8. Juli.
Deutſches Reich. Das Allgemeinbefinden des Kaiſers läßt, nach
Mitteilungen aus Ems, nichts zu wünſchen übrig. In den erſten
acht Tagen des Kurgebrauches ſoll die Erſchöpfung, welche die
letzte Krankheit, die ſchmerzlichen Verluſte während der jüngſten
Wochen und die Strapazen der Reiſe bei dem greiſen Monarchen
zur Folge haben mußten, vollſtändig geſchwunden ſein. Selbſt beim
Beſteigen oder Verlaſſen der Cquipage wird der Kaiſer nur ſelten
unterſtüht, die Dienſte des Leibjägers lehnt er meiſtens durch eine
Handbewegung dankend ab. Der hohe Herr erſcheint in Ems ſtets
in Civil, nur bei ſeiner Ankunft daſelbſt trug er kleine Uniform.
Den größten Teil des Tages ſieht man ihn am Arbeitstiſche an
dem nach dem Kurhofe belegenen Eckfenſter. Ein beſonderer
Um=
ſtand iſt es, welcher ihm dieſen Platz lieb und wert macht. Eine
Scheibe des Fenſters trägt nämlich den Namenszug des Kaiſers
Alexander II., welcher als Thronfolger auf ſeiner Brautfahrt nach
Deutſchland das Zimmer bewohnte und damals mit einem
Diamant=
ringe ſeinen Namen in die Scheibe ritzte. Jedesmal, wenn das
Kurhaus einen neuen Anſtrich erhält, wird dieſe Scheibe vorſorglich
mit einem Schutzbrett verſehen.
Der Kaiſer hat dem Gouverneur für das Schutzgebiet von
Kamerun den Rang der Räte erſter Klaſſe, den Kommiſſaren für
das Togo=Gebiet und das ſüdweſtafrikaniſche Schutzgebiet den Rang
der Räte dritter Klaſſe mit der Maßgabe beigelegt, daß dieſe Rang
klaſſen den bezeichneten Kolonialbeamten nur innerhalb der
betreffen=
den Schutzgebiete und für ihre Amtsdauer zuſtehen. Hierdurch iſt
der Gouverneur den außerordentlichen Geſandten, die Kommiſſare
den Generalkonſuln gleichgeſtellt, und es haben innerhalb des
be=
treffenden Schutzgebietes die einſchlägigen Beſtimmungen des Flaggen=
und Salut=Reglements in Kraft zu treten.
Ihre Majeſtät die Kaiſerin empfing Montag mittag in Koblenz
im Beiſein Sr. K. K. Hoheit des Kronprinzen die von den New=
Yorker Schützen aus Bingen abgeſendete Deputation und geruhte
ein von derſelben überbrachtes prachtvolles Bouquet
entgegenzuneh=
men. Gleichzeitig zogen die ſämtlichen New=Yorker Schützen in
mehr als fünfzig mit Fahnen geſchmückten Wagen vor den Fenſtern
der Kaiſerin vorüber und brachten der Kaiſerin ihre Huldigung dar.
Die Stadt hatte feſtlichen Flaggenſchmuck angelegt.
Se. Kaiſ. Hoheit der Kronprinz begab ſich am 5. d. Mts. von
Aachen über Koblenz nach Ems zum Beſuche des Kaiſers, wo er
von dem bereits dort anweſenden Prinzen Wilhelm am Bahnhofe
empfangen wurde. Am 6. abends begaben ſich der Kronprinz und
Prinz Wilhelm nach Berlin zurück.
Der Reichskanzler Fürſt Bismarck beabſichtigt ſich nach einem
kurzen Aufenthalte in Berlin nach Friedrichsruhe zu begeben.
Es beſtätigt ſich vollkommen, daß die perſiſche Regierung
da=
mit umgeht, in Berlin eine ſtändige Geſandtſchaft (nicht Botſchaft)
zu errichten. Der Plan iſt zuerſt von Perſten angeregt worden
und wurde hier im Frühjahre des vorigen Jahres zwiſchen einem
Abgeſandten Perſiens und dem Fürſten Bismarck zuerſt beſprochen.
Man wird ſich erinnern, daß der Reichskanzler damals den
per=
ſiſchen Geſandten wiederholt in ſeinem Konferenzzimmer im
Reichs=
tagsgebäude empfangen hat. Es erfolgte darauf im Spätſommer
die Entſendung einer außerordentlichen preußiſchen Geſandtſchaft
nach Teheran, wodurch die Errichtung der Geſandtſchaft in Berlin
ihrer Ausführung noch näher gebracht wurde.
Nach der „Nat. Z. verlautet in Regierungskreiſen, daß wegen
Aenderung des Aktiengeſellſchaftsgeſetzes, die ſich infolge der
Er=
fahrungen bei den Kolonialunternehmungen als wünſchenswert
her=
ausgeſtellt habe, dem Reichstag in nächſter Seſſion eine Vorlage
zugehen werde.
Die Konferenzen, welche in den öſtlichen Provinzen zwiſchen
den Oberpräſidenten und den beteiligten Beamten über die
Aus=
weiſung ruſſiſcher Unterthanen ſtattgehabt, haben zu dem Reſultat
geführt, daß in nächſter Heit weitere Maßnahmen getroffen werden,
Um die Ausweiſungen energiſch und konſequent durchzuführen.
Der deutſche Botſchafter in Paris, Fürſt Hohenlohe, iſt am 6.
in Schillingsfürſt eingetroffen.
Schweiz. Seitens der ſchweizeriſchen und der badiſchen
Regie=
rung find gemeinſame Maßregeln gegen die Cholera in Ausſicht
genommen. Wie es heißt, ſollen demnächſt Bevollmächtigte beider
Staaten in Baſel zuſammentreten, um eine Verſtändigung zu treffen,
behufs Regelung der Bahnhofspolizei bei einer etwa eintretenden
Choleragefahr.
Durch die Volksabſtimmung im Kanton Zürich vom 5. d. M.
wurde die Wiedereinführung der Todesſtrafe mit 27577 gegen
21377 Stimmen verworfen, ebenſo wurde die Einführung der
ob=
ligatoriſchen Fortbildungsſchulen mit bedeutender Mehrheit
abge=
lehnt.
Heſterreich.=Angarn. In Oeſterreich ſind die gemeinſamen
Mimſter=Konferenzen, welche am Dienstag in Wien begonnen haben,
inmitten der politiſchen Sommerruhe das hervorſtechendſte Ereignis.
Das von einer offiziöſen ungariſchen Korreſpondenz lancirte Projekt
eines Zollvertrages zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich, durch
welchen beide Monarchien nach außen hin ein geeinigtes Hollgebiet
bilden würden, während ſie von einander dürch eine Zolllinie
ge=
trennt blieben, iſt gegenwärtig Gegenſtänd der Diskuſſion. Allein
ſelbſt ein öſterreichiſches offizlöſes Blatt äußert ſich heute äußerſt
kühl über dieſes Projekt, und hebt, indem es namentlich auf die
Meiſtbegünſtigungs=Klauſel hinweiſt, die Schwierigkeiten hervör,
welche ſich der Verwirklichung desſelben entgegenſtellen. Man ſcheint
ſomit in den Kreiſen der öſterreichiſchen Regierung keine allzugroße
Begeiſterung für den von ungariſcher Seite ausgegangenen Plan
zu fühlen und es dürften, wenn ein Vertragsverhältniß mit
Deutſch=
land ernſtlich angeſtrebt werden ſoll, andere Mittel und Wege
auf=
geſucht werden müſſen, um zu einem ſolchen zu gelangen.
Frankreich. Eine von Hüe datierte Depeſche des Generals
Courey meldet, die annamitiſche Garniſon der Citadelle habe ganz
unerwartet in der Nacht nach ſeiner Ankunft in Hüe einen Angriff
auf ihn und ſeine Truppen gemacht ſei jedoch zurückgeſchlagen
wor=
den; er fühle ſich durch den Angriff durchaus nicht beunruhigt und
habe alle zur Sicherheit erforderlichen Maßregeln getroffen.
Weiteren Mitteilungen vom 6. zufolge ſeien die Annamiten mit
einem Verluſt von 1200 bis 1500 Mann zurückgeſchlagen worden.
Die franzöſiſchen Truppen, welche 60 Tote und Verwundete
ver=
loren, ſeien im vollſtändigen Beſitz der Citadelle, in welcher ſich
gegen tauſend Geſchütze befänden. Courey ſei ohne jede Beſorgnis:
um allen Eventualitäten vorzubeugen, ſeien aber von Haiphong aus
Verſtärkungen verlaugt und abgegangen.
Engkand. Salisbury erklärte, in der afghaniſchen Frage müſſe
die Regierung die von ihren Vorgängern eingegangenen
Verpflich=
tungen erfüllen. Dem Emir ſei das Verbleiben Zulfikars innerhalb
der afghaniſchen Grenze zugeſagt, über die Ausführung der Zuſage
entſtanden mit Rußland Differenzen, worüber Verhandlungen im
Gange ſind. Eine freundſchaftliche Löſung ſei zu erwarten. Den
Verhandlungen ſei übrigens keine entſcheidende Wichtigkeit beizulegen.
Die Zuſtände der Länder Aſiens ſeien inſtabil, England dürfe in
Verträge mit den Potentaten Aſiens ſein Vertrauen ſetzen. Obwohl
die Regierung das Vertrauen und die Freundſchaft des Emirs zu
erhalten ſuche müſſe ſie doch zum Schutz der engliſchen Beſitzungen
ausreichende Verteidigungsmaßregeln an den ſchwachen Grenzpunkten
treffen, es ſeien Bollwerke notwendig, die nicht nur die Grenze, die
ſie berühren, ſchützen, ſondern darüber hinausreichen, um zu
verhin=
dern, daß der Strom des Krieges ihre Füße beſpüle. Salisburh
erörterte dann die egyptiſche Frage, betonte, daß vor Löſung der
militäriſchen und politiſchen Frage zunächſt die Finanzfrage geregelt
ſein müſſe. An den Khedive, der ſich England gegenüber ſtets lohal
erwieſen, ſei dasſelbe durch alle Rückſichten der Ehre gebunden.
Salisburh hofft den baldigen Seſſionsſchluß; die Verſchiebung der
Parlamentsauflöſung ſei nicht beabſichtigt, eine Vornahme der
Neu=
wahlen gegen den 17. November ſei in Ausſicht genommen.
Car=
narvon erklärte, die Erneuerung der Ausnahmemaßregel für Irland
ſei nicht beabſichtigt. Die Regierung wolle dort ſtreng nach den
ge=
wöhnlichen Geſetzen regieren.
Ikakien. Die abenteuerlichen Angaben des Pariſer-
Matin=
über eine angeblich beabſichtigte Annäherung des Papſtes an Italien
haben eine förmliche Flut von Dementis ſeitens der vatikan. Preſſe
mit ausdrücklicher Genehmigung Leo XIII. hervorgerufen. Mit
dieſen Dementis will man ſich aber im Vatikan nicht begnügen, es
ſoll vielmehr ein Rundſchreiben an alle päpſtlichen Nuntien
er=
gangen ſein, in welchem dieſelben aufgefordert werden, die
Be=
hauptung, daß der heilige Stuhl ſich Italien nähern wolle, offiziell
für völlig falſch zu erklären. Es ſcheint übrigens, daß der „Matin
und mit ihm der Gaulois; einem Irrtum aufgeſeſſen ſind, der ſich
in das bekannte Telegramm des Herrn de Houx eingeſchlichen batte.
Der geweſene Redakteur des „Journal de Rome= proteſtiert jetzt
ſehr heftig dagegen, daß er in dem Telegramm die Worte gebraucht
haben ſoll „Es bereitet ſich im Vatikan ein förmlicher Staatsſtreich
vor. Der„Matin' ſelbſt, der den ganzen Lärm hervorgerufen hat
und die Verantwortung für all die Gerüchte trägt, welche über die
R 130
neue Politik des Papſtes umlaufen, erklärt nun, niemals könne der
Papſt Italien anerkennen oder Frieden mit dem Hauſe Savoyenſchließen.
Nähme er jemals die dreieinhalb Millionen Rente an, welche ihm das
Garantiegeſetz vom Jahre 1871 auswirft, ſo würde er aufhören, der
Hoheprieſter der katholiſchen Chriſtenheit zu ſein und zu dem Range
eines italieniſchen Biſchofs hinabſinken. „Die Könige ſetzen
manch=
mal ihre Kronen aufs Spiel, ſchließt der „Matin, „und verlieren
ſie. Ein Papſt darf ſeine Tirara nicht verlieren, und darum kann
er ſie nicht aufs Spiel ſetzen.
Griechenkand. Der König begiebt ſich demnächſt zum Gebrauch
der Badekur nach Wiesbaden, während ſeiner Abweſenheit wird der
Miniſterpräſident Delyannis die Regentſchaft führen.
Kanada. Big Bear, einer der bedeutendſten Führer der
In=
ſurgenten, welcher an dem Aufſtande Riels teilnahm, wurde mit
ſeiner ganzen Schaar gefangen genommen, als er im Begriff war,
ſich wegen Mangels an Lebensmitteln zu ergehen.
1545
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Jüli.
f—
- Se. Königl. Hoheit der Größherzog hat den Miniſterial=
Regiſtrator bei dem Miniſterium des Innern und der Juſtiz Ph.
Feidel auf ſein Naͤchſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen
mit Treue und Eifer geleiſteten Dienſte in den Ruheſtand verſetzt
und demſelben die Krone zum Ritterkreuz 2. Klaſſe des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
- Auf Grund der Verordnung vom 6. Bezember v. J., die
Vorbereitung für den Staatsdienſt im Juſtiz= und
Verwaltungs=
fache betr., ſind nach Beſtehen der im April l. J. mit ihnen
vorge=
nommenen Staatsprüfung die Gerichts=Acceſſiſten E. Beyke von
Ober=Mörlen, H. Breidenbach von Darmſtadt, K. L. Dapper
von Wörrſtadt, P. Fleitz von Ober=Hilbersheim, W.
Grüne=
wald von Offenbach, Dr. A. Hof von Aſchaffenburg, E.
Holz=
apfel von Gießen, Ch. Landmeſſer von Bensheim, J. v. Löhr
von Darmſtadt, L. Kritzler von Darmſtadt, A. Lindt von
Darm=
ſtadt. Dr. A. Nagel von Aſſenheim, Dr. O. Scherer von Kaſtel,
Dr. L. Sommerlad von Wieſeck, L. Strein von Darmſtadt,
W. Welcker von Darmſtadt und E. Ziegler von Weinolsheim
- zu Gerichtsaſſeſſoren und A. Franz von Dieburg und K. A.
Weber von Darmſtadt - zu Regierungsaſſeſſoren ernannt worden.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 15,
ent=
hält: 1) Bekanntmachung, die für das Jahr 1885-86 zur
Beſtreit=
ung der Kommunalbedürfniſſe der Gemeinde Bingen zu erhebenden
Umlagen betr. 2) Ueberſicht der von den Gemeinden des Kreiſes
Groß=Gerau pro 1. April 1885-86 mit Genehmigung Großh.
Miniſteriums des Innern und der Juſtiz zu erhebenden Umlagen.
3) Ueberſicht der von Großh. Miniſterium des Innern und der
Juſtiz für das Jahr 1885-86 genehmigten Umlagen zur Beſtreitung
von Kommunalbedürfniſſen in den Gemeinden des Kreiſes
Heppen=
heim. 5) Konkurrenzeröffnung.
Die Sommerferien der ſtädtiſchen Mittel= und
Volks=
ſchulen beginnen Samstag den 11. Juli und endigen Samstag den
1. Auguſt.
Die Jatzungen des Woog=Vereins ſind uns heute
zu=
gekommen. 8 1 lautet: „Der Verein bezweckt die Benutzung des
Woogs in jeder Jahreszeit zu fördern und angenehmer zu geſtalten.
Es iſt dies eine ſehr löbliche Aufgabe und verdient lebhafteſte
Unter=
ſtützung, insbeſondere durch Beitritt eines jeden guten Darmſtädters,
umſomehr der Jahresbeitrag nur 1 M. pro Perſon iſt. Auch Damen
ſind bereits als Mitglieder beigetreten und ſind ſehr erwünſcht, da
über Verbeſſerung und Erweiterung des Damenbades Wünſche
be=
reits laut geworden, die zu verfolgen der Verein vorausſichtlich
bemüht ſein wird. Höchſt dankbar muß es anerkannt werden, daß
unſere Stadtverordneten die Mittel zur Reinigung und Herſtellung
des Woogs bewilligt haben und wer ſich der Jahrelange dauernden
Klagen über den ſchlechten Zuſtand desſelben erinnert, der muß ſich
über die ſtattgehabte ſchöne Veränderung, über die jetzt am Woog
herrſchende Ordnung und Sauberkeit herzlich freuen. Dies auch
für die Zukunft zu erhalten, wird ſich außer der Stadt, auch der
„Woog=Verein' bemühen, deſſen Mitglieder ſchon lange den Woog
benutzen und welche wiſſen wo es noch fehlt, was noch verbeſſert und
ver=
ſchönert werden kann. Den Stadtverordneten ſollen etwaige Wünſche
und Vorſchläge von dem Verein unterbreitet werden, die zuverſicht
ich Berückſichtiguns finden dürften. Wir empfehlen deshalb
wieder=
holt zahlreiche Beteiligung aus allen Kreiſen der hieſigen
Be=
völkerung. Der Vorſtand des Woog=Vereins beſteht aus den Herren
Oberlandesgerichtsrat Freiherr v. Ricou, Vorſitzender,
Garniſons=
gau=Inſpektor Rettig, ſtellv. Vorſitzender, Rentner Adolf Sander,
Schriftführer, Kaufmann Dingeldey, Rechner, Profeſſor Dr. Büchner,
Rechtsanwalt Metz I., Fabrikant Fritz Hochſtätter, Wilh. Schulz,
H. Lehr. Jeder dieſer Herren iſt gerne bereit Anmeldungen
anzu=
nehmen.
Obwohl die Bienenzucht in Heſſen in beſtem Betriel
teht, ſind doch im Vorjahre allein über Bremen 20600 Ka.
Honi=
im Wert von 10495 M. nach Heſſen eingeführt worden. Die
Ein=
fuhr an Tabak betrug 762800 Kg. im Wert von 886000 M.
- Hiermit dem kunſtliebenden Publikum die Nachricht, daß in
der Großh. Gemäldegallerie eine Landſchaft (Herbſttag), gemalt von
Ph. Röth, auf einige Heit ausgeſtellt iſt.
Die in Nr. 128 d. Tabl. gebrachte Notiz, betr.„Abhaltung eines
Sommerfeſtes der beiden hieſigen Verbände Lahr und Magdeburg
am 1. Auguſt d. J. bedarf inſofern einer kleinen Berichtigung, als
Looſe zu der projektierten Verlooſung nicht zu 50 Pf., ſondern zu
dem billigen Preis von nur 30 Pf. begeben werden und in den
nächſten Tagen zur Ausgabe gelangen ſollen. Bei dieſer
Gelegen=
heit darf nicht unerwähnt bleiben, daß bereits eine Anzahl ſehr
hübſcher freiwillig geſpendeter Gegenſtände für jene Verlooſung
ein=
gelaufen iſt und daß die Herren Kaufmann Will (Ernſt=
Ludwig=
ſtraße 7) und Miniſterialkalkulator Büttel (Soderſtraße 5) ſich
be=
reit erklärt haben, weitere Gaben entgegenzunehmen. Bei der
an=
erkannten Opferwilligkeit des hieſigen Publikums, das ſtets gern und
in reichem Maße giebt, wenn es ſich um ein ſo wohlthätiges
Unter=
nehmen wie das vorliegende handelt, darf man gewiß darauf rechnen,
daß noch zahlreiche Gaben eingehen und ſich dabei auch die in der
Umgegend wohnenden Gönner der Sache beteiligen werden. Ganz
beſonders iſt nöch hervorzuheben, daß ſich die ernannte
Damen=
kommiſſion in rührigſter Thätigkeit befindet und ſich der Sache mit
einem Eifer gewidmet hat, der ſicher von ſchönſtem Erfolg gekrönt
ſein wird.
Nieder=Ramſtadt. Herr Louis Götz von hier erhielt bei
dem Offenbacher Schützenfeſt auf der Standfeſtſcheibe „
Offenbach=
den 9. Preis= beſtehend in einer Bowle.
Bingen. Bei dem am 4. Juli im Hotel=Rochusberg dahier
ſtatt=
gehabten Feſteſſen der New=Yorker Independent=Schützen
welche diesmal ihr Stiftungsfeſt am Rheine feiern wollten, brachte,
der Beſitzer der New=Yorker „Staatszeitung;, Herr Oswald
Otten=
dorfer, den erſten Toaſt auf das deutſche Vaterland aus. Nach dem
Berichte des „Frankf. J.- ſagte der Reduer ihm und vielen ſeiner
Freunde ſei es zwar nicht vergönnt geweſen, an den Opfern und
Kämpfen thätigen Anteil zu nehmen, durch welche die
Verwirk=
lichung ihrer Jugendträume erreicht und die Einheit, die Größe
und die Macht Deutſchlands erſtritten worden ſei; gleichwohl könne
das deutſche Vaterland keine begeiſterteren Verehrer finden als die
Bürger deutſcher Abkunft in der nordamerikaniſchen Union. Jeder
von ihnen könne unbeſchadet ſeiner politiſchen Ueberzeugung dem
Heldengreiſe, der heute als Kaiſer an der Spitze des Deutſchen
Reiches ſtehe, ſeine aufrichtige Achtung und ſeine warme Verehrung
zollen. Der beſte Schutz eines Volkes nach innen wie nach außen
beruhe zwar in dem Patriotismus und der Opferwilligkert ſeiner
Bürger, ohne daß das Erträgnis des Fleißes des Volkes der
Er=
haltung einer großen ſtehenden Armee geopfert zu werden brauche:
von den deutſchen Bürgern Amerikas werde aber die unerläßliche
Notwendigkeit einer ſolchen Inſtitution unter den dermaligen
Ver=
hältniſſen Europas nicht nur im vollen Umfange anerkannt, ſondern
ſie preiſen auch ſo laut als irgend Jemand die hohen Verdienſte,
welche das deutſche Heer um den Aufbau des Deutſchen Reiches ſich
erworben, und ſie wetteifern mit allen Freunden Deutſchlands, dieſer
glorreichen Armee und ihren bewährten Führern den wohlverdienten
Ruhmeskranz um die Stirne zu flechten. Ebenſo ſeien die deutſchen
Bürger Amerikas nicht mit ſolcher Blindheit geſchlagen, um nicht
die eminenten Verdienſte des großen Staatsmannes anzuerkennen
deſſen Diplomatie es zu verdanken ſei, daß die mächtigſten Nationen
Europas ſich um Deutſchlands Gunſt bewerben. Die Deutſch=
Amerikaner verhindere weder ihr Staatsbürgertum, noch der
Repu=
blikanismus, mit vollſter Seele in die Jubelhymne einzuſtimmen,
die heute hier der Macht, der Größe und dem Ruhme des deutſchen
Vaterlandes ertöne. Die Deutſch=Amerikaner ſtimmten um ſo
be=
geiſterter ein in die Lobpreiſung der Vorzüge des deutſchen
Vater=
landes, als dieſelben die Frucht deutſcher Wiſſenſchaft, deutſchen
Gemütslebens, deutſcher Pflichttreue, deutſchen Fleißes, deutſcher
Ausdauer und Genügſamkeit ſeien. Reduer ſchloß unter lauteſtem
Beifall mit einem dreifachen Hoch auf das deutſche Vaterland, in
welches die Feſtverſammlung brauſend einſtimmte.
Al3feld. An die Brüder Adolf und Karl Müller hat Fürſt
Bismarck am 4. Juli nach ſeiner Rückkehr von Kiſſingen
nach=
folgendes Schreiben gerichtet: „Ich danke Ihnen verbindlichſt für
die freundliche Ueberſendung Ihres neueſten Werkes. Ihre
treffen=
den und lebendigen Schilderungen der Vettern meines treuen
Ge=
fährten haben mich in hohem Grade intereſſiert, und ich freue mich
auch, daß in dieſem Buche, welches jeder deutſche Hundefreund mit
Vergnügen und Nutzen leſen wird, die deutſchen Buchſtaben wieder
v. Bismarcki. (D. 3.)
zu Ehren gekommen ſind.
Mainz. 6. Juli. In der Sache des flüchtigen Bankagenten
Kinsberger, über deſſen Verbleib man noch keine Spur hat, iſt
eben vor den Gerichten eine große Strafunterſuchung anhängig und
ſind bereits eine ganze Reihe von Perſonen als Zeugen vernommen
worden. Dieſe Vernehmungen erſtrecken ſich hauptſächlich auf
Per=
onen, welche mit Kinsberger in verwandtſchaftlicher oder
freundſchaft=
licher Beziehung ſtehen oder geſtanden haben. Es ſcheint, daß die
Unterſuchung gegen eventuelle Helfershelfer des Kinsberger
ge=
richtet iſt.
8t. Frankfurt, 7. Juli. Das Auftreten der Violinvirtuoſin
1546
M
Fürſtin Dolgoroucki im Palmengarten verſammelt ſtets eine
zahl=
reiche Zuhörerſchaft, welche ſich von dem Gebotenen ſehr befriedigt
zeigt. Technik und Spiel der blonden Andaluſierin, welche einen
ruſſiſchen Fürſten heiratete, ſind vollkommen ausgebildet.— Morgen
Abend beginnen die Prüfungen der Oberklaſſen des
Raffkonſervato=
riums. In den Programmen begegnen wir von Darmſtädter
Na=
men dem des Herrn Siegmund Kraus, welcher ſich mit
Reci=
tativ und Arie aus „Joſeph in Eghpten'. „Ach., mir lächelt
um=
ſonſt; hören laſſen wird.
Frankfurt. Der Tiſchler Nau, welcher bekanntlich ſeine
Legitimationspapiere an den Attentäter Lieske verkauft hatte, iſt
neuerdings verhaftet worden, da man aus verſchiedenen erſt
nachträglich bekannt gewordenen Thatſachen ſchließt, daß er um die
Pläne Lieske's gewußt habe. — Dieſer hat, bevor er nach
Welhei=
den verbracht wurde, ſeinem Verteidiger, Herrn Dr. Feſter, erklärt,
daß er von dem Rechtsmittel der Reviſion keinen Gebrauch machen
wolle. Nach weiteren Nachrichten hat jedoch Dr. Feſter die Reviſion
angemeldet, und Lieske iſt nach derſ. Quelle von Welheiden nach
Halle gebracht worden.
Frankfurt, 7. Juli. Geſtern wurden 317 ſchwächliche
Kinder armer Leute zu einem vierwöchentlichen Aufenthalte nach
verſchiedenen Landorten des Taunus und Odenwaldes verbracht,
wozu die Mittel durch milde Gaben aufgebracht worden waren.
Die Kinder wurden vor der Abreiſe gewogen, wobei ſich ein
Ge=
ſamtgewicht von ca. 15000 Pfd. ergab; bei der Zurückkunft am
1. Auguſt ſollen dieſelben wieder gewogen werden.
Das in der früheren Judengaſſe gelegene Stammhaus der
Familie von Rothſchild wird etwas zurückverlegt werden; mit
der Arbeit ſoll noch in dieſer Woche begonnen werden.
Karlsruhe, 6. Juli. Am vorigen Samstag abend wurden
im Großh. Schloßgarten und im Park ca. 300 der ſtärkſten Eichen
und Linden durch eine Windhoſe niedergeriſſen.
Braunſchwerg. Ueber den bereits erwähnten Vergleich der
Teſtaments= und Inteſtaterben des Herzogs Wilhelm von
Braun=
ſchweig erfährt die „Nat.=8tg., daß die Verhandlungen der
In=
teſtaterben des Herzogs Wilhelm von Braunſchweig mit dem Herzog
von Cumberland auf einer zu Darmſtadt abgehaltenen
Zuſammen=
kunft der Bevollmächtigten durch einen Vergleich zum Abſchluß
ge=
bracht ſind. Der Abg. Dr. Windthorſt vertrat auch bei dieſer
Ge=
legenheit den Herzog von Cumberland, während die Rechte des
Königs von Sachſen durch den Juſtigrat Oehme aus Leipzig
wahr=
genommen wurden. Als Bevollmächtigter der vier Inteſtaterben,
nümlich der Fürſtin von Hohenzollern=Sigmaringen, der Herzogin
von Hamilton, der Herzogin Max in Bahern und des Prinzen
Alexander von Heſſen und bei Rhein, fungierte Juſtizrat Lotheißen
von Darmſtadt. Der Ausgleich erfolgte durch Gewährung einer
ſofort zu erlegenden Abfindungsſumme, wogegen die Prätendenten
auf Anfechtung des Teſtaments des Herzogs von Braunſchweig
ver=
zichteten und die eingeſetzten Teſtamentserben, den Herzog von
Cumberland und den König von Sachſen, als giltig zur Erbſchaft
berufen ausdrücklich anerkannten. Die Vergleichsurkunde wurde
von den Bevollmächtigten unterzeichnet und ſind die beglaubigten
Ratifikationsurkunden ſofort ausgewechſelt worden. Ueber die Höhe
der ſtipulierten Vergleichsſumme varueren die Angaben, doch
be=
wegt ſich dieſelbe, wie mit Beſtimmtheit anzunehmen iſt, zwiſchen
1 bis 2 Millionen Mark: dieſelbe wird ohne irgendwelche Steuern
und ſonſtige Abgaben baar entrichtet.
Potsdam, 6. Juli. Als der Herzog Ernſt Günther zu
Schleswig=Holſtein heute nachmittag aus dem neuen Garten fuhr,
ſcheuten die Pferde. Der Herzog wurde aus dem Wagen
geſchleu=
dert und verletzte ſich leicht an der Hand.
Greifswald, 5. Juli. Der Profeſſor der Chirurgie an der
hieſigen Univerſität, Dr. Paul Vogt iſt heute früh geſtorben.
Dresden, 2. Juli. Das in Loſchwitz belegene bekannte Schloß
„Die Albrechtsburg; iſt in dieſen Tagen von ſeinem Beſitzer, dem
Grafen Hohenau, dem Sohne des verſtorbenen Prinzen Albrecht,
für den Preis von 500000 Thaler an den Prinzen Albert von
Sachſen=Altenburg verkauft worden. Der Prinz von Altenburg
hatte gleich nach ſeiner erſt kürzlich vollzogenen Vermählung mit
der verwitweten Prinzeſſin Heinrich der Niederlande, älteſten Tochter
des verewigten Prinzen Friedrich Karl, dieſen herrlich gelegenen
Wohnſitz bezogen, um hier ſeine Flitterwochen zu verleben. (F. J.)
Vermiſchtes.
— Der Kongo=König Maſſala befindet ſich gegenwärtig
in Antwerpen. In der letzten Woche führte man denſelben in
das Theater des Flamands. wo ihm zu Ehren das Spektakelſtück
„Eine Reiſe um die Welt: gegeben wurde. Dasſelbe ſchien ihn ſehr
zu intereſſieren. Als im Ballet die Quadrille der ſchwarzen
Tänzer=
innen getanzt wurde, ſtießen der König und ſeine Begleiter ein
Freudengeſchrei aus, das aber doch nicht ſo lärmend war, als ſpäter
bei der Szene, in welcher die Neger weiße Reiſende eines
Eiſen=
bahnzuges, den ſie zum Entgleiſen gebracht haben, niedermetzeln.
Das war ein wahres Delirium. Wären dieſe Neu=Belgier zahl=
130
reicher geweſen, ſo würden ſie ohne Zweifel auf die Bühne
ge=
prungen ſein, um an dem Maſſacre teilzunehmen. Die Weiber
des Königs in der Nebenloge dagegen waren in paniſchen Schrecken
geraten und hatten ſich im Hintergrunde der Loge verſteckt. Auch
ein komiſcher Vorfall ereignete ſich bei dieſer Gelegenheit. Unter
den überfallenden Negern befindet ſich auch ein wirklicher Neger,
der, ſo wie er den König in der Loge erkannte, reſolut zum
Souffleurkaſten vortrat und ihm ein reſpektvolles „Ubote Massala”
(Guten Tag, Maſſala) zurief. Auf das ſchnellte der König von
einem Sitze empor und brüllte, um nicht an Höflichkeit
zurückzu=
bleiben, ein formidables „Uboten (Guten Tag).. Der ganze Saal
brach in ein helles Gelächter aus, die Infantin Jſabella, ältere
Schweſter König Alfonſo's, nicht ausgenommen, die incognito in
Antwerpen weilte und bei dieſer Galavorſtellung zugegen war. Da
es mittlerweiſe ſehr warm im Saale geworden war, hatten die
Neger ganz ruhig ihre Wolltricots ausgezogen und zeigten ſich in
ihrer ganzen ſchwarzen Blöße. Etwas ſpäter, beim Ballet, konnte
man ſie nicht verhindern, die wildeſten Tänze aufzuführen, als das
Orcheſter etwas der „Bamboula' Aehnliches anſtimmte. Am Schluß
der Vorſtellung endlich, als der Neger, von dem luſtigen Paſſe=
Partout gerieben, zur Hälfte weiß erſcheint, brachen Alle, Maſſala
an der Spitze, in ein brüllendes Gelächter aus, das ſich bald dem
ganzen Saale mitteilte.
Stilblüten aus deutſchen und ſchweizeriſchen Zeitungen
innerhalb eines Tages gepflückt: 1) Aktientheater=Abonnement. Zwei
Plätze „möglichſt Parquet und Donnerstag; werden zu abonnieren
gewünſcht. 2) Geſellen und Schneiderinnen „auf Militärmützen!
geſucht. 3) Ich ſuche ein braves, redliches Mädchen, zum „Verkauf
paſſend: 4) Die höchſten Preiſe für getragene Herren und
Damen=
garderobe zahlt J. W. „Brieflich komme in's Haus. 5) „Schluß
der noch vorhandenen Teppiche;, 3, 4 und 5 Meter lang ꝛc. 6) Eine
möblirte Stube iſt „ungeniert: zu vermieten. 7) Vor Verkauf und
Verpfändung des Sparkaſſenbuches Nr. T wird hiermit gewarnt,
„oder den, der es etwa anbietet, ſofort zur Anzeige zu bringen!.
8) Zwei bis drei junge Damen können das Vorzellanmalen „als
lebenslängliche Exiſtenz gründlich erlernen. 9) Ungeziefer aller
Art treibe ich am Tage heraus „und krepiert” in 5 Minuten.
Zah=
lung nach Erfolg. F. S. Chemiker. 10) Der Hund des Abwarts
Braungaſſe 1 T. iſt zu verkaufen. Auskunft erteilt er ſelbſt. 11)
20 Fres. Belohnung demjenigen, der mirdie „Thäterſchaft:
bezeich=
net, die heute in meinem Trinkpavillon eingebrochen iſt.
(Teures Pelzwerk.) Den koſtbarſten Pelzmantel der
Welt trägt die Herzogin von Edinburgh, welche ihn von ihrer
Mutter erbte; derſelbe wird auf 12000 Pfund Sterling geſchätzt.
Einen beinahe ebenſo wertvollen beſitzt die Kaiſerin von Rußland.
Adelina Pattis Zobelgarnitur ſoll nahezu an zweimalhunderttauſend
Franken gekoſtet haben; für den Mantel der Miß Eveline Mackay,
jetzigen Fürſtin Colonna, der aus den auserleſenſten Fleckchen der
Pelze von zehutauſend Schwarzfüchſen zuſammengeſetzt iſt, bezahlte
ihr Vater, der „Bonanzakönig: 16000 Dollars.
Litterariſches.
Von Bilder=Atlas des Pflanzenreichs' nach dem
natürlichen Syſtem bearbeitet von Profeſſor Dr. Moritz Willkomm
in Prag, 68 fein kolorierte Tafeln mit über 600 Abbildungen und
ca. 100 Seiten Text (Verlag von J. F. Schreiber in Eßlingen) ſind
bis jetzt 4 Lieferungen erſchienen. Dieſelben entſprechen vollſtändig
den Erwartungen, zu welchen das Erſcheinen der erſten Lieferung
berechtigte. Alle Freunde der Botanik machen wir daher auf dieſes
ſo billige und ſo ſchnell beliebt gewordene Pflanzenwerk aufmerkſam.
Es iſt in 9 Lieferungen 1 M. 50 Pf. vollſtändig.
Von dem großen im Verlag von W. Spemann in Berlin
und Stuttgart im Erſcheinen begriffenen patriotiſchen Prachtwerk
Unſer Volk in Waffen iſt ſoeben Heft5ausgegeben. Es zeichnet
ſich ebenſo wie die vier erſten Hefte durch anregenden und amüſant
geſchriebenen Text und flotte markige Art der Illuſtrierung aus.
Afrika. Der dunkle Erdteil im Lichte unſerer Heit. Von
A. v. Schweiger=Lerchenfeld. Mit 300 Illuſtrationen hervorragender
Künſtler, 18 kolorierten Karten. (In 30 Lieferungen 60 Pf. A.
Hartleben's Verlag in Wien.) Von dieſem Werke liegen nun weitere
ſechs Lieferungen (13 bis 18) vor, welche den ſogenannten „
eoppti=
ſchen Sudan”, Abeſſinien, Eghpten und einen Teil des Saharagebietes
umfaſſen. Mit Ausnahme des letzteren, ſind es lauter Territorien,
welche, neben dem Kongogebiete, dermalen zu den aktuellſten des
afrikaniſchen Erdteiles zählen. Karten und Bilder unterſtützen den
Text der vorliegenden ſechs neuen Lieferungen in ſehr inſtruktiver
Weiſe.
Tageskalender.
Mittwoch, 8. Juli: Generalverſammlung der Ortskrankenkaſſe für
weibliche Beſchäftigungen (ſtädtiſche Turnhalle).
Konzert der
Vereinigten Geſellſchaft.
Samstag, 11. Juli: Drittes Konzert des Mozart=Vereins (Saalbau).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.