Abonnementsprels
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
vro Quartal incl. Poſtaufſchlag
Jrag= und AnzeigebLatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Aluflrirtes Uuterhaltungsblatt.
L-
Inſerat=
werden angenommen: uDarnſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. R 2.
mBeſſungen von Fried Ollher
Holzſtraße Nr. 86, ſowie aufwärz
von allen Anneneen=Eweditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Donnerstag den 2. Juli.
1835.
R 126.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wegen Vornahme der Kanalbauarbeiten wird die Pädagogſtraße und Böngesborngaſſe für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 30. Juni 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(6244
Haas.
Bekanntmachung.
Betreffend: Feſtſtellung der projectirten Verbindungsſtraße zwiſchen
Nieder=Ramſtädter= und Mühlſtraße.
Die Fluchtlinien der in dem Stadtbauplan zwiſchen Mühlſtraße, Soderſtraße
und Nieder=Ramſtädterſtraße vorgeſehenen Verbindungsſtraße ſind durch
Stadtver=
ordneten=Beſchluß vom 2. d. Mts. feſtgeſetzt worden. Der betreffende Plan iſt auf
dem Rathhauſe offen gelegt, welches mit dem Anfügen hiermit bekannt gemacht/
wird, daß Einnendungen bei Vermeidung des Ausſchluſſes bis längſtens Samstag
den 18. Juli d. Js. bei uns anzubringen ſind.
Darmſtadt, den 30. Juni 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6245
Ohly.
ſlas- und Pornollanhandlung F. Caskan,
20 Rheinſtraße 20,
empfiehlt ſein reichhaltiges Lager in:
Echten Marburger ſchwarzglaſirten irdenen Kochtöpfen,
Kaffeetöpfen, Kaffeekannen,
echtem gelbem und brauncarrirtem irdenem öſterreichiſchem
Kochgeſchirr.
(6246
Geſchüftzrmnfehlung.
Einem verehrlichen Publikum, Freunden und Gönnern zu gefälligen Notiz, daß
ich außer meinem Spezereigeſchäft, verbunden mit Wein=, Bier= und Apfelwein=
Wirthſchaft, jetzt noch ein Holzkohlen-, Holz- und steinkohlen-
Geschäſt betreibe. Durch directen Bezug beſte Waare zu billigſten Preiſen
zu=
ſichernd, halte mich bei Bedarf beſtens empfohlen.
(6056
Achtungsvoll
J. Probst, gogonübor dom Pällagog.
Nalbverdeck-Wagen, neu, leicht, ſolid, elegant, preiswürdig. Abbildung
gratis.
J. G. Rumpf, Eiſ. Hand, Frankfurt a. M. 5355.
Bekanntmachung.
Der ſeither als Grabgarten benutzte,
an der Heinrichsſtraße neben der
Octroi=
erhebſtelle, Ecke dieſer und der Nieder=
Namſtädterſtraße, gelegene Platz ſoll als
Bauplatz verwendet werden. Der
Flächen=
inhalt desſelben iſt = 329 Quadratmet.,
die Frontlänge = 1465 Met., die Tiefe
ca. 23 Meter.
Kaufliebhaber wollen ſchriftliche
Of=
ferten bis
Samstag den 11. Juli l. 33.,
an uns gelangen laſſen.
Darmſtadt, den 25. Juni 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(6179
Ohly.
Kirſchen=Verſteigerung.
Donnerstag den 2. Juli, Abends
6 Uhr,
wird die Kirſchenernte in dem Wolfskehl'ſchen
Garten, Beſſunger Carlsſtraße, öffentlich
(6180
verſteigert.
Bchton alton Hordhäusor
Vornbranntwein
in Liter=Krügen und offen billigſt
G. C. 5ob,
6183
Bleichſtraße.
Jobannistrauben
abzugeben. Dieburgerſtraße 45. (6113
1494
Na. 126
Franko!
Franko!
Franko!
Neneſte Muſter!
Neueſte Muſter!
Neueſte Muſter!
Wir verſenden auf Verlangen franko an Jedermann die neueſten Muſter der für gegenwärtige Saiſon in
denk=
bar größter Reichhaltigkeit erſchienenen und in unſerem Lager vorräthigen Stoffe zu Herrenanzügen, Frühjahrs= und
Som=
mer=Paletots, Regenmäntel, in waſſerdichten Tuchen, Doppelſtoffen ꝛc. ꝛc. und liefern zu Originalfabrikpreiſer unter Garantie
für muſtergetreue Waare, prompt und portofrei jedes Quantum - das größte wie das kleinſte - auch nach den entfernteſten
Gegenden. Wir führen beiſpielsweiſe:
Stoffe, zu einer hübſchen Joppe, für jede Jahreszeit paſſend, ſchon von Mk. 3.50 an,
Stoffe, zu einem ganzen, modernen, completen Frühjahrs= oder Sommer=Buckskinanzug. von Mk. 6 an,
Stoffe, für einen vollſtändigen, hübſchen Frühjahrs= oder Sommer=Paletot, von Mk. 6 an,
Stoffe, für eine Buckskin=Hoſe, von Mk. 3 an,
Stoffe, für einen waſſerdichten Regen=oder Kaiſermantel für Herren und Damen, von Mk. 750 an,
Stoffe, für einen eleganten Gehrock, von Mk. 8 an, ferner
Stoffe, für einen Damenregenmantel, von Mk. 4 an,
bis zu den hochfeinſten Genres bei verhältnißmäßig gleich billigen Preiſen. Leute, welche in keiner Weiſe Rückſicht
zu nehmen haben, wo ſie ihre Einkäufe machen, kaufen unſtreitig am vortheilhafteſten in der Tuchausſtellung Augsburg und
bedenke man nur auch, daß wir jedem Käufer das Angenehme bieten, ſich aus einem coloſſalen Lager, welches mit allen
er=
denklichen Erzeugniſſen der Tuchbranche ausgeſtattet iſt, mit Muße und ohne jede Beeinfluſſung Seitens des Verkäufers ſeinen
Bedarf auswählen zu können. Wir führen auch Feuerwehrtuche, forſtgraue Tuche, Billard=, Chaiſen= und Livrée=
Tuche, Stoffe für Velociped=Clubs, glatte und façonnirte Leinenanzugſtoffe, Paletotsſtoffe mit Gummieinlage,
garantirt waſſerdicht. Wir empfehlen geeignete Stoffe zur Ausrüſtung von Anſtalten und Inſtituten für Angeſtellte, Perſonal
und Zöglinge. Unſer Prinzip iſt von jeher: Führung guter Stoffe, ſtreng reelle, muſtergetreue Bedienung bei äußerſt billigen
Engros=Preiſen, und die Anhänglichkeit unſerer vieljährigen Kunden iſt wohl der ſprechendſte Beweis, daß wir dieſes Prinzip
hochhalten. Es lohnt ſich gewiß der Mühe, durch Poſtkarte unſere Muſter zu beſtellen, um ſich die Ueberzeugung zu
ver=
ſchaffen, daß wir all das wirklich zu leiſten im Stande ſind, was wir hier verſprechen. Herrenkleidermachern, welche ſich
mit dem Verkaufe unſerer Stoffe an Privatleute befaſſen, ſtehen große Muſter, mit Nummern verſehen, gerne zu Dienſten.
Tuchausſtellung Augsburg (Wimpfheimer & Ce) in Augsburg. (6247
Jurückgesetnt!
Eine Partie
meiſt größere Nummern,
M. 3. 80 bis M. 4
und M. 4. 50
empfiehlt
V.E. Litgendorf.
Ludwigsſtraße 6. (6248
4a
M
An
Riohard Vagner's
Jrauengeſtalten
Vortrag, gehalten von Fräulein Ella
Menſch. Preis 50 Pfg. Der
Rein=
ertrag der erſten Auflage iſt zum Beſten
des Heſſiſchen Lehrerinnenheims beſtimmt.
Zu beziehen bei allen hieſigen
Buch=
handlungen.
(5632
(in Bett, Küchenſchräukchen, Stühle
= ꝛc. wegzugshalber billig zu verkaufen
Wittmannsſtraße 18, 2. St.
[6249
C6SGhu
von M. 1. 10
und
4
von M. 2. 50 an
(6058
neu eingetroffen.
H
Anlon Sohmidt,
Ludwigſtraße 8.
GEESS0EuSVan
in
Schwämmen, Bade==Waſch=
und Kinder=Schwämmen
in allen Qualitäten und Größen zu den
billigſten Preiſen.
Fenſter=CWagenſchwämme
und Fenſterleder
in allen Größen billigſt bei (6057
ſoſgz lishitz Coll.
Rheinſtraße 28.
Negen Umzug iſt Frankfurterſtr. 40
TO parterre ein Ameublement aus
Eichenholz theilweiſe oder im Ganzen
zu verkaufen.
(6059
oine Partie Spitnon
und
Bunt=Otiskoroion
enorm billig eingetroffen.
H. Stade a Beor.
A
und
D.
09.
Hochſoines Haſolol
Guile de Vieyo)
ganz reinſchmeckend und ganz farblos, in
Flaſchen 31 Liter empfiehlt äußerſt
billig die Flaſche zu M. 1.50
Frredr. Schaofer.
Ludwigsplatz 7. (6182
von C. Jahm,
Hoflieferaut und Friſeur in Gotha,
ſeinſtes, beſtes Toilettenöl zur Erhaltung,
Kräftigung und Verſchönerung des Haares,
es verhindert das Ausfallen und frühe
Ergrauen desſelben und beſeitigt die ſo
läſtigen Schinnen, Flaſche 75 und 50
Pfg. in Darmſtadt zu haben bei
G. L. Hriegk.
Rheinſtraße.
[455
5 ⁄₈l 43) 19 115 40 49 635 92 6. 6 620 642 840 1121 123⁄₈ 648
830 926 10 = 1112₈ 35
o. 14 73₈ 112 Hi= 10. 41
91 ſeg
5s5
oͤe
859
1299
615
825
950
5 Aur:
Wieh=
85 Rut
R 126
1495
Ofenbacher Brauerel-ſesellschalt
Gardehem
zum Oberpollinger.
Zur Vertretung in Darmſtadt und Umgebung ſowie für den
Flaſchen=
bierverkauf ſuchen wir einen geſchäftskundigen Mann. Qualificirte Bewerber,
welche Kaution ſtellen können, belieben ihre Offerten direct an uns zu richten.
(6202
Offenbach a. M., 24, Juni 1885.
Offenbacher Brauerei=Geſellſchaft zum Oberpollinger.
Geffentliche Zufurderung.
Die Schuldner ürztlichen Honorars, welchen ſeit März dieſes Jahres
durch meine Vermittelung bezügliche Rechnungen überſendet worden ſind, ohne bis:
jetzt Zahlung geleiſtet oder Friſt erwirkt zu haben, werden hiermit zur Vermeidung
gerichtlicher Weiterungen dringend gebeten, ihre Schuldigkeiten bis längſtens
1. September dieſes Jahres an Unterzeichneten zu berichtigen.
J. A.:
Darmſtadt, den 19. Juni 1885.
Hümmel,
o07
Kiesſtraße 17.
zu ermäßigten Preiſen bei
=
H. W. rras0l.
Eine Partie gebrauchter
Lensterläden
(6253
zu verkaufen. Bleichſtraße 15.
In der am 30. Juni ſtattgehabten Schlußſitzung des Wohnungsausſchuſſes
wurde einſtimmig beſchloſſen, den Bewohnern von Darmſtadt und Beſſungen, welche
in ſo bereitwilliger großartiger Weiſe Freiquartiere gezeichnet und Geldbeiträge dem
Comite zur Verfügung geſtellt haben, den wärmſten Dank auszuſprechen und
bringen wir hiermit gerne dieſen Beſchluß zur Ausführung.
6252
Der Wohnungs=Lusſchuß
für die 26. allgem. deutſche Lehrerverſammlung.
5282) Schulſtr. 10 im 2. Stock
Wohnung von 6 Zimmern mit allen
Bequemlichkeiten per ſofort oder
ſpä=
ter zu vermiethen.
E.
5453) Carlsſtraße 34 die
Parterre=
wohnung. 6 Zimmer mit abgeſchl.
Vor=
platz, an eine ruhige Familie zu
vermie=
then und Mitte Auguſt zu beziehen.
5460) Eliſabethenſtr. 22 im
Seiten=
bau eine Wohnung, 2 Zimmer, Cabinet,
Küche, per Anfang Sept. bez, zu verm.
5462) Heidelbergerſtraße 7
eine Wohnung mit ſehr ſchöner Ausſicht,
5 Zimmer nebſt Balkon und allem
Zube=
hör an eine ruhige Familie per 1. Aug.
HphlzenTöcher & Sphzen-Fichus,
Giokoroien für Wasch-Costumes ete., s0m0
alle Arton Sofe für die Commer-Jaison
bedeutend im Preiſe ermäßigt.
Viele Reste (daruuter knappe Noben), in Kattun und Wolle,
ſehr billig.
Lomfs Preuss.
126
1496
5607) Ludwigsſtraße 16 im
Seiten=
bau eine Wohnung per ſofort zu verm.
5608) Die von Herrn General Keim
innegehabte Wohnung im 2 Stock
mei=
nes Hauſes Heidelbergerſtraße 7 iſt
anderweit zu vermiethen. J. Schröder.
5987) Neue Kiesſtraße 59 iſt
eine ſchöne Wohnung, Beletage,
5 Zimmer, Küche, Speiſekammer mit
allem Zubehör, von Ende Sept. an
billig zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
6027) Marktſtraße S neu
hergerich=
tete Wohnung an 1-2 Perſonen ſofort.
6254) Roßdorferſtraße 13 iſt die
Parterre=Wohnung, 5 Zimmer ꝛc., alsbald
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
6255) Beſſ. Carlsſtr. 58, Seitenb.,
eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmern,
Küche, Holzſtall und Keller, per 15. Aug.
6256) Schloßgartenſtraße 19 eine
Wohnung an eine kinderl. Fam. per ſofort.
6257) Aliceſtraße Hochparterre=
Wohnung mit 6 Zimmern und
nöthigem Zubehör zu vermiethen u.
per 1. October zu beziehen. Näheres
bei Herrn B. L. Trier, Ludwigſtr.
p.
K
104
246
Gagaplt,
bShou, Aaytads önv.
3650) Große Bachgaſſe 5 Lader
mit Wohnung bis 1. Mai beziehbar; ev.
auch das Haus unter günſtigen
Beding=
ungen zu verkaufen. — Näheres
Hein=
heimerſtraße 7, Seitenbau.
4770) Eliſabethenſtraße 39 Laden
und Wohnung, ſowie mehrere einzelne
un=
möblirte Manſardenzimmer per 1. Auguſt
zu vermiethen. Otto Momberger.
.
4635) Bleichſtr. 43 ein ſchön möbl.
Zimmer Geletage) mit guter Penſion ſof.
6062) Alexanderſtr. 15. 2. Stock,
ein möblirtes Zimmer mit 2 Betten, mit
Penſion, zu vermiethen.
6137) Mühlſtraße 12 ein großes,
möbl. Parterrezimmer zu vermiethen.
6197) Hochſtr. 10 ein frdl. möbl.
Zimmer per ſofort.
8 per ſofort oder 1. Auguſt
GosuOd1 ein Zimmer für ein
Bureau geeignet. Offerten unter K. B.
an die Exped. d. Bl.
(6211
Praet. Ant in Frauk
Dr. med. H. Gensch, uut a x. xabe=
Agslst. Prok. Ricordis
Paris, heilt rasob, gründl. n. ohne grosse Kosten alle
Nervon-, Frauen-, Haut- u. geheime Trankheiten nach
eige-
ner Methode. Sprechstunden 10-1 und 3-5. 8tikt.
dtrasso 22 I. Auswärts brietlieh.
[8865
der Trankfurter Zynathekenbank.
In Folge der heute vor Notar und Zeugen vorgenommenen Verlooſung ſind
von unſeren
4 ohigen Markpfandbriefen
die nachfolgenden, mit einfacher Schrift aufgeführten Nummern zur Rückzahlung
gekündigt worden, während die mit fetter Schrift aufgeführten Rummern aus
früheren Verlooſungen noch rückſtändig ſinb.
Lit. H. (Mk. 5000.) Nr. 309, 443. 524. 704.
„ fl. (Mk. 2000) Nr. 40. 142. 395. 677. 138l. 1393. 1693. 245l. 2783.
3606. 4378. 6143.
C. GMk. 1000.) Nr. 9l. 198. 659. 727. 792. 858. 9l4. 1203. 1215.
1520. 1602. 1702. 1922. 1953. 2008. 3240. 3250. 3655. 4102. 4492.
4539. 5051.
„ P. Gk. 500.) Nr. 35. 113. 118. 206. 226, 318. 380. 746. 1129. 1133.
1182. 1196. 1276. 1278. 1311. 1369. 1531. 1549. 1559. 1588. 1663.
1712. 1788. 1812. 1813. 1838. 1864. 1898. 1952. 1974. 1990. 2273.
2903. 3016. 3248. 3295. 3300. 3639. 3823. 4073. 4139. 4195.
R. Mk. 300) Nr. 112. 135. 140. 282. 442. 467. 698. 759. 909. 1191.
1197. 1211. 1220. 1349. 1354. 1357. 136 l. 1389. 1556. 1563. 1694.
1704. 1726. 1737. 1808. 1875. 1920. 1949. 1996. 2032. 216l. 2216.
2413. 2755. 2952. 3032. 3059. 3246. 3548. 3885. 4103. 4146. 4556.
d. (MK. 200) Nr. 49. 115. 158. 288. 797. 896. 934. 1050. 1060. 1083.
1107. 1339. 1416. 1561. 1596. 1620. 1648. 1883. 1954. 2039. 2092.
2109. 2148. 2164. 2184. 221I. 224l. 2327. 2347. 2518. 2604. 2691.
2723. 2802. 3074. 3100. 3153. 3249. 3268. 3859. 4468. 4599. 4795.
Die Rückzahlung dieſer Pfandbriefe erfolgt von heute ab mit
Zins=
berechnung bis zum Rückzahlungstag, längſtens aber bis zum 1. Oktober
1885. Auf diejenigen Stücke, welche erſt nach dem 31. Oktober 1885 zur
Ein=
löſung gelangen, wird für die Zeit vom 1. Oktober 1885 ab ein 2oiger
Depo=
ſitalzins vergütet.
Den betreffenden Pfandbriefinhabern räumen wir das Recht ein, in der Zeit
von jetzt bis Ende Juli d. J3. in Umtauſch gegen die gekündigten Stücke neue
4%ige Markpfandbriefe al pari zu beziehen.
Früher bereits gekündigt und außer Verzinſung getreten ſind: alle
59igen Pfandbriefe, alle 4 und 4¼ ooigen Pfandbriefe der Guldenwährung,
end=
lich alle diejenigen 4½oigen Markpfandbriefe, welche nicht im vorigen Jahre mit
Wirkung vom 1. Oktober 1886 an in 4%ige abgeſtempelt worden ſind.
Die Einlöſung der gekündigten Stücke und bezw. deren Umtauſch erfolgt bei
unſerer Kaſſe Junghofſtraße 12) wie auch durch Vermittelung unſerer auswärtigen
Einlöſungsſtellen, insbeſondere
in Darmſtadt bei Herrn Moritz Wolfskehl,
„ Gießen bei Herrn Aron Hoichelheim,
„ Mainz bei Herrn Sohmitz, Hoidelberger & Co.,
Eduard Herz,
„ Worms a. Rh. bei Herrn
F. & C. Rischmann.
Die Controle über Verlooſungen und Kündigungen unſerer
Pfand=
briefe übernehmen wir auf Antrag. koſtenfrei, die desfallſigen Formulare,
ſaus welchen die Bedingungen erſichtlich ſind, können an unſerer Kaſſe, ſowie bei
unſeren Einlöſungsſtellen bezogen werden.
Frankfurt a. M., den 23. Juni 1885.
Die Direction.
Dr. Hang.
[6258
u
Oeffentliche Anerkenmung.
Ihr neuerfundenes Mortein wirkt vorzüglich und wird mir täglich mehr Lob
geſpendet. — Negensburg in Bayern, 13. Mai 1885.
Carl Ruckdeschel.
Das Hodurek'ſche Mortein, weltberühmt, iſt anerkannt der ſicherſte Schutz
gegen Mottenfraß und des ſo großen Schaden verurſachenden Holzwurm,
ver=
nichtet ferner Wanzen, Schwaben, Ruſſen, Flöhe, Fliegen, Ameiſen, Raupen,
Vogel=
milben; Wirkung überraſchend; nicht mit anderem Pulver zu verwechſeln.
Packet 10, 20, 50 Pfg. bei Moriz Landau, Darmſtadt.
[6157
10 S 613 8. 853 940 1120 12e7 9. 120 252 Hiol 6- 740 83 835 927 1015 1130
nur.
[ ← ][ ][ → ]ang
ge
dt.
har.
6 535
545 720) 915 1185,
1⁄ ſ20
220, 3 3 55 54 8-
920 1015,
102 29.
½. 5. 5.
3. 820
957
1015
114
1251
290
24¼
455.
645
86
010
19¾
150)
8
018
145
355
24¾
243
L57
550)
310
110
3.
5¼
K 126
Saalbau Darmstadt.
(6259
Donnerstag den 2. Juli 1885.
Mülätör-Concert
ausgeführt
von der Capelle des 1. Gr. Heſſ. Inf.=Ceibgarde=) Regmts. Nr. 115,
unter Leitung ihres Kapellmeiſters Herrn W. Hilge.
rRoaRAAd.
1. Abtheilung (Militärmuſikh. 1) General v. Boſe. Marſch v. Th. Adam.
2) Ouverture zu „Fidelion v. L. van Beethoven. 31 Arie PLaß f. d. Sünden,
Gnade mich finden) v. Aleſſandro Stradella (667). 4) Hochzeitsmarſch u.
Braut=
geſang aus „Romeo und Julier v. Ch. Gounod.
Strauß=Walzer=Abtheilung (Streichmuſikh. 5) An der ſchönen, blauen
Donau. 6) Mein Lebenslauf iſt Lieb und Luſt. 7) O, ſchöner Mai. 8) Roſen
aus dem Süden.
3. Abtheilung (Militärmuſikh. 9) Krönungsmarſch aus: „Die Folkunger”
v. Edm. Kretſchmer. 10) Die Heinzelmännchen, Charakterſtück v. R. Eilenberg.
11) Ein Abend bei Bilſe. Potpourri v. E. Scherz. 12) Fürs Vaterland. Marſch
aus „Der Bettelſtudentn v. C. Millöcker.
Anfang 8 Uhr. - Entrée Perſon 40 Pfg. — Kinder 10 Pfg.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert im großen Saale ſtatt.
lof-Kalligraph
Gander alls Hainl.
Abermals, und gleichwie ſeit einer langen Reihe von Jahren in Darmſtadt,
einen (indeß nur einen
einzi=
den ſeiner eigens von ihm
er=
beſtehenden und während welcher
=)Haupt=, Reſidenz= und Uui=
Süd=Deutſchlands von über
Berufskreiſen frequentirten
4 * geneigten Anmeldungen Tags
Vorm. bis 3 Uhr Nachm. in
ſtraße 10, bei Herrn Hofju=
eröffnet derſelbe Montag 6. Juli
gen) Chklus von 12
Lehrſtun=
fundenen, ſeit nunmehr 28 Jahren
Zeit u. A. in beinahe allen
ſ=
verſitäts=Städten Nord= und
6000 Schülern und faſt allenS4.
„Schreibmethode” und ſieht
zuvor, am Sonntage von 10 Uhr
Caul.
ſeiner Wohnung,
Eliſabethen=
welier Schmidt, eine Stiege hoch, woſelbſt „Collectionen neueſter Schriftproben
aufliegen, entgegen.
Darmſtadt, 1. Juli 1885.
(6213
Gander,
Hof=Kalligraph Sr. Kgl. Hoh. des Großherzogs von Heſſen.
Geſangverein Melomanen.
Sonntag den 5. Juli 1885:
6
roßes aAIOſeſ
auf dom Glasborg,
wozu die geehrten Mitglieder, ſowie alle Freunde des Vereins
höf=
lichſt eingeladen werden.
Zuſammenkunft am Kapellplatz. Abmarſch 2 Uhr.
(6260
Der Vorstand.
0 Holgohönlärhorh Ulldl Chöm. Hunsthasshold.
nächſt dem
von 1A. vorot, Hotstallstr. b, Mathildenplatz.
empfiehlt ſich im Waſchen und Fürben der Herren= und Damenkleider (
unzer=
trennt: Bändern, Blonden, Handſchuhen, Federn, welch letztere raſch und ſchön
gekrauſt werden. - Waſchen der Glanz= und Mull=Gardinen und echten/
Spitzen wie neu.
65814
1497
Fine gewandte Büglerin empfiehlt ſich
in und außer dem Hauſe. Nähe. es
in der Expedition.
(6160
6261) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Löffelgaſſe 24.
Em
1
6262) Ein junger Mann, in allen
Comptoirwiſſenſchaften bewandert, ſucht
aushilfsweiſe auf ca. 4 Wochen Condition
gegen mäßiges Honorar. Gefl. Offerten
unter A. B. 100 an die Expedition.
1
ſCür eine hieſige Zeilungs=Expe=
6f dition bei gutem Lohn ein
E braver, junger Mann geſucht,
welcher eine kleine Caution ſtellen
kann. Offerten unter H. R. 10
an die Expedition d. Bl. ſ6263
6264) Ein ordentl. Mädchen, welches
längere Zeit in einer Stelle war, in einen
kl. Haushalt geſucht. Näheres Exped.
6265) Eine reinliche, kräftige Perſon
zum Fahren eines Fahrſtuhls von ½ 11
is ¼1 Uhr täglich geſucht.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
6266) Ein kräft. Küchenmädchen wird
für einen Badeort geſucht. Monatl. 20 M.
Eine ige. Frau ſucht Beſchäft. f. Nachm.,
auch für Abends, um Läden zu reinigen.
Vermiethb. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
6267) Für mein Woll= und
Weißwaa=
rengeſchäft ſuche ich ein Lehrmädchen aus
guter Familie. Elise Reitz, große
Ochſengaſſe 2, am Löwenbrunnen.
6068) Ein tüchtiger Schloſſer kann
ſofort eintreten bei
Heinr. Moeſer.
Ein Lehrling
mit guten Vorkenntniſſen geſucht.
Koch & Stachely,
Eiſen= und Metallwaarenhandlung,
Schulſtraße 8. 65737
Ein Lehrling
mit den nöthigen Vorkenntniſſen auf unſer
(5339
Comptoir geſucht.
Gobrüder Röder.
14 in Lehrling mit guten Schulkennt=
G, niſſen wird geſucht.
(313
Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße 25.
Schiff=nachrichten; mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer,Elbe',Kapitän Hamelmann
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
17. Juni von Bremen abgegangen und am
18. Juni von Southampton abgegangen war,
iſtam 27. Jum wohlbehalten in New=York
angekommen.
400
1498
R 126
Vloras Drwachem.
Motto: Von der Allmacht Schöpfungsfeuer
Einen Funken ſelbſt zu leiten,
Das iſt dem Menſchen anvertraut.
Nachdem das Chr. Haag's geruchloſes ſalzartiges Pflanzen=Nührmittel von
mehreren Autoritäten, namentlich vom Director der Gartenbau=Zeitung Herrn
Dr. W. Neubert unterſucht, erprobt und begutachtet wurde, wird dasſelbe als
be=
ſonders vorzüglich für Topfgewächſe aller Arten empfohlen. Es ſind deshalb
an=
geregt durch Vermittelung der verehrlichen Zeitungsredactionen bis in die
entfern=
teſten deutſchen Gauen Verkaufsſtellen errichtet worden. — Als Beweis der
vor=
trefflichen, überraſchenden Wirkung meines Salzes mögen folgende 3 Proben dienen:
Ein beim Abwelken ja Abſterben angelangter Reſedenſtock erholte ſich nach
dreiwöchentlicher Anwendung vollkommen, blüht wieder in üppiger Fülle und
ſpendet ſeinen Wohlgeruch.
2) Ebenſo ſieht ein 22jähriger Ficus, der bis über Manneshöhe gediehen war
und wegen defectem Zuſtande vorigen Herbſt ganz abgelegt wurde, wieder
verjüngt mit mehr als 35 handgroßen, jungen, ſaftigen, grünen Blättern,
durchaus noch Nachtrieb zeigend, zu Jedermanns Freude da.
3) Sproßt und treibt ein Cactus nach 14tägigem Gebrauche zu Blüthen, wozu
er ſeit 5 Jahren durch keinen anderen Dünger gebracht werden konnte.
Ferner ſind in der alleinigen Verkaufsſtelle für Darmſtadt und Umgebung bei
Herrn Philipp Vogel, Marktplatz 6, von verſchiedenen Seiten lebhafte
Anerken=
nungen ausgeſprochen worden und empfehle ich dies äußerſt billige und probate
Mittel jedem Blumenfreunde, welches in allen Städten Deutſchlands und für
Darm=
ſtadt und Umgegend in Packetchen mit Gebrauchsanweiſung, hinreichend zu 25 Liter/
Waſſer, für 30 Pfa. in der Tabak=, Cigarren= und Samenhandlung von Herrn
Philipp Vogel, Marktplatz 6, zu haben iſt.
Chr. Haug. (6268
Pliningen=Stuttgart, 12. Juni 1885.
Ich wohne von heute an
Sehützenstrasse Nr. 10.
GEm,
A. SAunn=
6270) Homeriana. Das,Hamburger
Frem=
denblatt”, Nr. 138. ſchreibt: Unſer Blatt
brachte kürzlich eine Warnung des Verliner
Polizei=Präſidiums gegen „Homerianal. Wir
bemerken, daß jene Publikation nicht aufdas
Fabrikat des Herrn Julius Kirchhöfer in
Trieſt, vertreten in Deutſchland durch Herrn
Ernſt Weidemann, Liebenburg am Harz, in
Anwendung gebracht werden kann, da uns
von dieſer Seite über die Echtheit der
impor=
tierten Homerianapflanze vollgültige Beweiſe
vorgelegt wurden, ſondern daß die Warnung
lediglich auf ein nachgeahmtes Fabrikat, das
in Berlin (Wolfsky) verkauft wird, zu
be=
ziehen iſt.
CAernnAaeor.
Woog, 1. Juli 1885.
Waſſerhöhe am Pegel 336 Meter,
Waſſerwärme des Vorm. 8½ Uhr 190 R.
Woog=Polizeiwache.
.
Cea
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Shnagoge).
Samstag den 4. Juli.
Vorabendgottesdienſt um 7½ Uhr
Morgengottesdienſt um 8 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 3½ Uhr.
Sabbathausgang um 9 Uhr 10 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
isr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 4. Juli: Vorabend 7 Uhr 30 Min.
Morgens 7 Uhr 30 Min.
Nachmittags 5 Uhr.
Sabbathausgang 9 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 5. Julian:
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 7 Uhr.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. Juli.
Deutſches Reich. Die „Nordd. Allgem. 3tg. ſchreibt: Der
Kaiſer ſchenkte dem Sultan einen prachtvollen Viererzug Trakehener
Füchſe aus ſeinem eigenen Stalle. General Hobe Paſcha wurde
beauftragt die Pferde von Berlin nach Konſtantinopel überzuführen.
Staatsſekretär Bötticher kehrte Mittwoch vormittag von Ems
nach Verlin zurück. Wahrſcheinlich fand noch am ſelben Tage eine
Sitzung des Juſtiz=Ausſchuſſes zum Zwecke der Erledigung des
An=
trages über die braunſchweigiſche Erbfolgefrage ſtatt, welcher am
Donnerstag ins Plenum des Bundesrats gelangt. Nach dem F. J.
geht der diesbezügl. preuß. Antrag dahin: Der Herzog von
Cumber=
land wird für ſeine Perſon von der Thronfolge in Braunſchweig
ausgeſchloſſen, nicht aber ſein Sohn.
Der Bundesrat hat in einer ſeiner letzten Ausſchußſitzungen
eine Entſcheidung getroffen, welcher man namentlich in Holland und
Belgien mit Spannung entgegenſah. Es handelte ſich um die
Vergebung der ſubventionierten Dampferlinien an den Norddeutſchen
Lloyd und bildete die Frage, an welchen holländiſchen oder
belgi=
ſchen Häfen die betreffenden Dampfer anlegen ſollen, einen
Haupt=
punkt der Verhandlungen. Es konnten hierbei nur 3 Häfen in
Betracht kommen: Für Belgien Antwerpen, für Holland Rotterdam
oder Vlieſſingen, und alle drei Städte hatten Deputationen nach
Berlin entſendet, um für ſich die Entſcheidung herbeizuführen. Man
konnte maßgebenden Orts in Berlin die holländiſchen Delegierten
und ihre Kollegen aus Antwerpen indeſſen nur auf den Bundesrat
vertröſten und derſelbe hat ſich bei ſeinen Beratungen allerdings
weniger durch die Rückſicht auf die Wünſche der betreffenden
Hafen=
ſtädte, als vielmehr durch die Frage leiten laſſen, welche von den
drei konkurrierenden Städten am meiſten den Bedingungen zum
Anlegen der ſubventionierten Dampfer entſpräche. Die Wahl der
Bundesratsausſchüſſe iſt nun auf Vlieſſingen gefallen, allerdings
erſt nach langen und eingehenden Verhandlungen. Vlieſſingen liegt
in der niederländiſchen Provinz Zeeland, an der Mündung der
Weſterſchelde und hat großartige Hafenanlagen, die auch den größten
Seeſchiffen den Zugang bis direkt an die Stadt geſtatten. Dieſelbe
zählt ca. 15 00d Einwohner und iſt ihre Zukunft als Handelshafen erſten
Nanges durch den Umſtand, daß ſie nunmehr zum Anlegehafen für
die deutſchen ſubventionierten Dampfer erwählt worden iſt, geſichert.
An der Zuſtimmung des Plenums des Bundesrats zu der von den
Ausſchüſſen getroffenen Wahl Vlieſſingens iſt nicht zu zweifeln.
Nach der „Straßb. Poſt' ſoll ein Erlaß in Vorbereitung ſein,
welcher dem Staatsſekretär v. Hofmann ſämtliche Rechte und Pflichten
des Statthalters vertretungsweiſe überträgt. Aus Baden wird dem
genannten Blatte von hervorragender Seite mitgeteilt, daß Niemand
an eine etwaige Vereinigung von Elſaß=Lothringen mit Baden in
irgend einer Form der Union denke. Ganz undenkbar ſei die
Mög=
lichkeit der Uebernahme der Statthalterſchaft durch den Großherzog
oder durch den jungen Prinzen Ludwig Wilhelm. Ebenſo ſei es
unwahrſcheinlich, daß es der Reichspolitik einfallen ſollte, die dem
Reichslande gewährte Selbſtſtändigkeit hinter das Jahr 1879
zurück=
zuſchrauben!
Nach dem nunmehr fertiggeſtellten Abſchluß der
Reichshaupt=
kaſſe für das Jahr 1884-85 ergiebt ſich ein Fehlbetrag von
5700000 M., ſtatt, wie urſprünglich angenommen worden war,
von 14½ Millionen Mark.
Bei der am Dienstag ſtattgefundenen Eröffnung des
braun=
ſchweigiſchen Landtags erklärte der Staatsminiſter Graf Görtz, die
Landesregierung habe ſich veranlaßt geſehen, den Landtag
einzu=
berufen und demſelben wichtige, die Thronfolgeangelegenheiten
be=
treffende Mitteilungen zu machen. Dieſe Mitteilungen ſeien
größten=
teils derart, daß ſie ſich wenigſtens für jetzt noch der Oeffentlichkeit
entzögen. Im Auftrage der Landesregierung ſtelle er den Antrag,
die Sitzung in eine vertrauliche zu verwandeln. Die Verhandlungen
werden demgemäß unter dem ſtrengſten Ausſchluß der Oeffentlichkeit
geführt. — Dem „Braunſchw. Tageblatt; zuſolge nahm der
Land=
tag, nachdem der Staatsminiſter Görtz Mitteilung gemacht hatte,
die am Montag von der ſtaatsrechtlichen Kommiſſion abgefaßte
Er=
klärung an. Dieſe, ſowie das Protokoll der Sitzung ſoll erſt ſpäter
veröffentlicht werden. Die Mitteilungen des Miniſters und die
Beratung ſollen ſich noch nicht auf die künftige Geſtaltung der
Re=
gierung beziehen, ſondern nur die mit dem preußiſchen Antrage
zu=
ſammenhängenden Angelegenheiten betroffen haben. Am Mittwoch
fand eine Sttzung zur Beratung der Vorlage wegen der Auszahlung
des Bevern'ſchen Kapitals ſtatt. Der Herzog von Cumberland
be=
antragte nämlich die Auszahlung des auf dem Kammergut laſtenden,
zum Allodialvermögen des verſtorbenen Herzogs gehörigen
Bevern=
ſchen Kapitals von 100000 Thaler Gold. Das Miniſterium wird
die Auszahlung nicht beanſtanden, jedoch ſoll zugleich die Zahlung
1t
ganh
ige
10t.
wig=
925
96
102
110
215
450
515
740
50
78
739
021
4 6
65
89
11 4
772₈
9
12 8
419
1023
747
4 85
122
5 2
1037
9 2
44:
02
vis
ſ ch.
N.
der Erbſchaftsſteuer von einer halben Million Mark ſeitens des
Herzogs von Cumberland geregelt werden.
Schweiz. Zwiſchen der Schweiz und Oeſterreich=Ungarn iſt ein
Uebereinkommen zum wechſelſeitigen Schutze der Fabrik= und Han
delsmarken abgeſchloſſen worden.
Heſterreich.=Angarn. In der Generalverſammlung des
refor=
mierten Kirchendiſtrikts von Peſth jenſeits der Donau hielt der
Mini=
ſterpräſident Tisza eine enthuſiaſtiſch aufgenommene Rede. Er wies
in derſelben hin auf die gewährte Staatsſubvention für die
refor=
mierten Gymnaſien und die Vertretung der reformierten Kirche im
Oberhaus.
Franſtreich. Die Kammer ſtellte bei Beratung des
Kultus=
budgets den von der Kommiſſion geſtrichenen Kredit für die
Dom=
herren auf Antrag des Kultusminiſters mit 219 gegen 210 Stimmen
wieder her.
Die antiſemitiſchen Manifeſtationen in Algier dauern trotz
zahl=
reicher Verhaftungen fort. Der Miniſter hat den
Generalgouver=
neur angewieſen, mit allen Mitteln unverzüglich dem fkandalöſen
Treiben ein Ziel zu ſetzen.-
Eine durch Rochefort verbreitete
Er=
zählung über die Ermordung des Journaliſten Olivier Pain durch
im Solde von Engländern ſtehende Araber iſt ſicheren
Juforma=
tionen zufolge reine Erfindung. Selbſt die Thatſache des Todes
be=
darf noch der Beſtätigung.
F. J.
Aus Shanghai wird gemeldet, daß Patenotre nach Peking
ge=
gangen iſt.
Engkand. Die „Saint James Gazette' hält die Nachricht, daß
die großbritanniſche Regierung beſchließen würde, Dongola
neuer=
dings zu beſetzen, für unbegründet. Die Auhänger des Mahdis
ſchienen ſich in der Provinz feſtgeſetzt zu haben, und ſei die
gegen=
wärtige Jahreszeit für die Entſendung britiſcher Truppen in dieſe
Gegend ungeeignet.
Gladſtone erklärt in einem Dankſchreiben an ſeine Wähler in
Midlothian, daß er die Abſicht habe, das Kabinet zu unterſtützen.
Obgleich er ſeit 1880 nicht gedacht habe, wiedergewählt zu werden,
ſo nötigten ihn doch die Pflichten gegenüber der Partei, alles für
die Kraft und Einigkeit der liberalen Partei aufzubieten.
Der deutſche Botſchafter Graf Münſter hatte am Montag eine
längere Unterredung mit Lord Salisbury. Stuart Wortley iſt zum
Unterſtaatsſekretär des Innern und Gorſt zum Generalfiskal
er=
nannt worden.
Lord Spencer legte am Sonnabend den iriſchen
Statthalter=
poſten mieder und verließ mit ſeiner Gemahlin Dublin, um nach
England zurückzukehren. Der Weg von der Burg nach dem
Bahn=
hofe war durch Truppen und Polizei beſetzt. Der ſcheidende
Vice=
könig wurde von dem Publikum aufs wärmſte begrüßt und nur hier
und da wurde ein wenig geziſcht.
Aus Woolwich ſind am 29. Juni 2 Millionen Patronen nach
Eghpten geſandt worden.
Aumänien. Wie verlautet, hat die Regierung auf die Note
des franzöſiſchen Geſandten geantwortet, ſie bedauere, die
Anwen=
dung des autonomen Tarifs als feindſeligen Akt gegen Frankreich,
ſowie als Abſicht, den franzöſiſchen Handel zu ſchädigen, aufgefaßt
zu ſehen, während die Maßregel nur die Folge eines von den
Kam=
mern votierten Geſetzes ſei.
Indien. „Reuters Bureau” meldet aus Simla: Die von
Bom=
bay verbreiteten Gerüchte von der Erhebung des Gouverneurs des
turkmeniſchen Afghaniſtans, Iſhalo Khan, gegen den Emir
entbeh=
ren aller und jeglicher Beſtätigung und erſcheinen völlig
unbegrün=
det. Der indiſchen Regierung liegen keine Nachrichten über eine
derartige Bewegung in Afghaniſtan vor.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. Juli.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern den
Generalmajor Frhrn. Röder v. Diersburg, Kommandanten von
Darmſtadt, den Oberſten v. Seebeck und den Major Beyer vom
1. Großh. Inf.=Regt. Nr. 115, den Oberſten v. Klüber und den
Vremierlieutenant Liman vom 1. Großh. Drag.=Regt. Nr. 23, den
Oberſten v. Dresky, den Rittmeiſter v. Scholl und den
Sekondlien=
tenant Frhrn. v. Starck II. vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den
Hauptmann v. Lyncker vom 1. Brandenb. Grenadier=Regt. Nr. 8,
den Forſtinſpektor Seeger von Lörzenbach im Odenwald, den
Damm=
wärter Vogel, den Oberförſter Trautwein von Eichelsdorff, den
Landſtallmeiſter v. Willich den penſionierten Leibkutſcher weiland
Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzeſſin Carl, Philipp; den Frhrn.
Wambolt von Umſtadt von Birkenau; zum Vortrag den
Staats=
miniſter Finger, den Miniſterialpräſidenten Weber, den
Hofjäger=
meiſter v. Werner.
Schwurgericht. In geſtriger, unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit gepflogener Sitzung wurde Georg Metzger von
Gernsheim wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit, da mildernde
Umſtände angenommen werden konnten, zu 9 Monaten Gefängnis
verurteilt. Die Verteidigung führte Rechtsanwalt Grünewald.
Geheimer Staatsrat Hallwachs hat geſtern einen vier
wöchentlichen Urlaub angetreten.
126
1499
Rittmeiſter v. Scholl, vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24,
hat die Leib=Schwadron des genannten Regiments als
Eskadrons=
chef übernommen.
(D. 3t9.)
Vom Oberkonſiſtorium ſind für 1885 den Dekanats:
ſynoden folgende Fragen als zur Verhandlung geeignet bezeichnet
worden: 1) Was hat von Seiten der Kirchenvorſtäude bezüglich
ſach=
gemäßer Anwendung des Kirchengeſetzes vom 17. November 1883,
die Erhaltung der kirchlichen Ordnung ꝛc. betr., zu geſchehen. 2)
Was hat zu geſchehen, um das Eindringen ſektireriſcher und
ſepa=
ratiſtiſcher Beſtrebungen, wo ſolche ſich zeigen, in die Gemeinden zu
verhüten? 3) Was hat zur Verbreitung guter, in chriſtlichem Geiſt
gehaltener Volkslektüre zu geſchehen? Die Auswahl bleibt den
einzelnen Synoden vorbehalten und iſt ſelbſtverſtändlich auch die
Behandlung anderer in den Wirkungskreis der betr. Körperſchaften
gehörender Gegenſtände nicht ausgeſchloſſen.
Für die 23. Jahreswoche (7. bis 13. Juni) betrug die
Sterb=
lichkeitsziffer in den 174 deutſchen Städten über 15000 Einwohner,
welche das Reichsgeſundheitsamt in den Kreis ſeiner desfallſigen
Betrachtung zieht, 26% auf den Jahresdurchſchuitt, diejenige von
Darmſtadt nur 166'₁₀, mit welch günſtiger Ziffer es nur von
4 Städten übertroffen wird.
Das Haus Soderſtraße Nr. 21 des Herrn Kaufmann Carl
Heyl ging durch Kauf in den Beſitz des Herrn Formſtecher Chriſtian
Schepp dahier über. Der Verkauf wurde durch Agent Auguſt
Werner abgeſchloſſen.
Seit geſtern iſt der Anſchluß Beſſungens an den
Feuer=
telegraphen in Darmſtadt bewirkt.
Vom 1. Juli ab können im Verkehr zwiſchen Deutſchland
und Italien die Abſchnitte der Poſtanweiſungen, auf denen
bekanntlich bis jetzt nur die Bezeichnung des eingezahlten Betrages,
des Abſenders und des Datums der Einzahlung zuläſſig iſt, zu
ſchriftlichen Mitteilungen jeder Art benutzt werden.
k Hof=Kalligraph Gander aus Mainz, durch ſeine „Syſte.
matiſche Schreib=Methode; weithin bekannt, befindet ſich
gegenwärtig wieder in Darmſtadt, um aufs Neue einen Kurſus
ſeines erfolgreichen Unterrichts zu beginnen. Wir hatten zum
öfteren Gelegenheit, uns von den in der That überraſchenden
Er=
folgen, welche mittelſt der Gander'ſchen, nicht in einem
mechaui=
ſchen Nachmalen vorgelegter Probeſchriften beſtehenden, als vielmehr
auf einem Complex von Grundſätzen beruhenden
Schreiblehr=
methode erzielt werden, zu überzeugen. Selbſt unleſerliche, ſteife
und inkorrekte Handſchriften werden im Verlaufe wenger (10-12)
Stunden unter Gander's Leitung zu gefälligen, kunſtgerechten, nicht
wieder erkennbaren Schriften umgeſtaltet und zwar ucht allein von
jungen Leuten, nein, von Männern und Frauen, ſchon hoch
in Jahren.
Offenbach, 28. Juni. Zur Beſtreitung der
Kommunal=
bedürfniſſe unſerer Stadt werden im Jahr 1885-86 erhoben:
360000 M. mit einem Ausſchlags Coefficienten von 20,1316 Pf. auf
das geſammte Kommnnalſteuerkapital der Einwohner und Forenſen:
10 600 M. mit einem Ausſchlags=Coefficienten von 11312 Pf. auf
das geſammte Kommunalſteuerkapital der evangeliſchen Einwohner;
5700 M. mit einem Ausſchlags=Coefficienten von 28737 Pf. auf
dasſelbe der katholiſchen Einwohner; 550 M. mit einem Ausſchlags=
Coefficienten von 08762 Pf. auf dasſelbe der franzöſiſch reformierten
Einwohner; 1670 M. mit einem Ausſchlags=Coefficienten von
4,1366 Pf. auf dasſelbe der altkatholiſchen Einwohner; 3900 M.
mit einem Ausſchlags=Coefficienten von 38408 Pf. auf dasſelbe der
deutſchkatholiſchen Einwohner.
Frankfurt, 1. Juli. Prozeß Lieske. In der geſtrigen
Nachmittagsſitzung wurde durch Kriminal=Kommiſſar v. Hacke, der
in Lauſanne war, dargethan, daß Lieske dem dortigen
Arbeiter=
verein längere Zeit angehörte und auch deſſen Bibliothekar war,
daß er mit den berüchtigten Anarchiſten Feidler und Guttmann dort
bekannt geworden, ſei evident. Lieske leugnete ſeine dortige
An=
weſenheit, hort aber ungemein aufmerkſam zu, als eine Reihe von
Artikeln aus den Anarchiſtenblättern „Rebell” und „Freiheit
ver=
leſen werden. Daß eine L. in B. gezeichnete Briefkaſtennotiz der
„Freiheit= mit den Worten:„Möge es Ihnen gelingen," ihn angehe.
ſtellt er in Abrede. Heute früh 10 Uhr begannen, da die
Beweis=
aufnahme zu Ende ging, die Plaidoyers. Der Staatsanwalt hielt
eine Anklagerede von etwa einer Stunde; er beantragte Lieske des
Mordes an Rumpff und des verſuchten Todſchlags an dem
Gen=
darmen und den Hockenheimer Bürgern ſchuldig zu ſprechen. Der
Verteidiger Dr. Feſter ſuchte die Möglichkeit, daß ein anderer der
Mörder geweſen ſein kann, darzulegen.
Nach einem Mittwoch Abend erhaltenen Privattelegramm iſt
Lieskezum Tode verurteilt.
8t. Frankfurt, 30. Juni. Auf der Durchreiſe nach Antwerpen
trifft demnächſt der Circus Herzog hier ein um im ſtehenden
Circusgebäude auf dem Klapperfelde eine kurze Serie von
Vorſtel=
lungen zu geben. Direktor Herzog wird diesmal beſonders in
Aus=
ſtattungs=Pantomimen Neues bieten und führt deshalb neben vielen
erſten Kräften ein beſonderes Balletcorps von 25 Tänzerinnen mit.
Der Marſtall zählt 100 Pferde, meiſt edler Race.
[ ← ][ ]
R 126
1500
Wiesbaden. Wie die N. Bad. Landeszeitung; aus ſicherer während der Skandal weiter ging. Als aber eine Dame mit großer
Quelle erfahren haben will, iſt dem hier lebenden ehemaligen Kontre= „Tournüre; in ſeiner Nähe in die Worte ausbrach.-„Wie
abſcheu=
admiral Werner die Gouverneurſtelle in den deutſchen Beſitzungen lich ' drehte ſich der Herr nach ihr um und erklärte ällen Ernſtes:
auf Neu=Guinea angetragen worden und habe ſich derſelbe bereit
erklärt, dieſen Poſten anzunehmen. Die Abreiſe desſelben nach dem ſtolz wie ein Fürſt ob des gelungenen Scherzes die Straße fürbaß.
neuen Orte ſeiner Thätigkeit ſoll in kürzeſter Friſt erfolgen. Werner
iſt ein tüchtiger und ſchneidiger Seemann, dem man indeſſen kein wie bei Kindern die Unſitte, die Steine mit zu verſchlucken.
Hier=
großes Talent für das Verwaltungsamt zuſchreibt.
in Bezug auf die Frequenz hinter der Freiburger zurück, die es über und durch die gerügte Unſitte ſchon der Tod manches Meuſchen her=
1006 Zuhörer gebracht hat; die hieſige zählt deren nur 984. Auf= beigeführt worden iſt.
fallend iſt die geringe Anzahl der hier befindlichen württemberger
Studierenden, es ſind nur vier. Für die Jubiläumsfeier im nächſten Mer
Jahr iſt jetzt die Summe von 70000 Mark parat, welche haupt= ein ſich in den letzten Tagen hier hartnäckig behauptendes Gerücht
ſächlich für den zu veranſtaltenden hiſtoriſchen Feſtzug (8 Abtei= mit, nach welchem Viktor Hugo in Wirklichkeit igar nicht im
Pan=
lungen) verwendet werden ſollen.
Vermiſchtes.
mitgeteilt: Dieſelbe in der erſten Etage des oberen Flügelballes im nam trotz Einbalſamierung zu raſch in Verweſung übergegangen,
Kurhauſe gelegen, umfaßt eine Reihe mäßig großer, einfach einge= als daß man habe mit der Beiſetzung länaer warten können, nach
richteter Zimmer. Das Eckzimmer nach dem Kurhauſe zu iſt das einer anderen habe man ſo wollen den Wunſch des Dichters er=
Arbeitszimmer des Kaiſers, wo dieſer mehrere Stunden des Tages füllen, der als ſeine Ruheſtätte den genannten Kirchhof bezeichnet
an ſeinem Arbeitstiſche am Eckfenſter verbringt. Dieſes Zimmer hätte. Andere glauben, die Familie und Freunde des Verſtorbenen
iſt beſonders der Gegenſtand der Neugierde des Publikums, weil hätten der Nachwelt wollen die Enttäuſchung bereiten, einen leeren
eben dort häufig der Kaiſer wahrgenommen werden kann, wie er Sarg zu finden, wenn eine ſpätere Generaͤtion einmal die
Ent=
am Tiſche ſitzt und arbeitet. Neben dem Arbeitszimmer befinden weihung der Genovefakirche würde rächen wollen.
ſich das Frühſtückszimmer und neben dieſem das Schlafzimmer des
Kaiſers. Dann folgt das Badezimmer, neben dieſem das Schlaf= liner Univerſität prangte dieſer Tage folgender verlockender Anſchlag:
die Dienerſchaft angrenzt. Auf der anderen Seite der Etage, ge= monatlich 100 M. Als Probe 6) iſt kurz, aber umfaſſend zu
trennt von der vorerwähnten Zimmerreihe durch einen Corridor, Germania. Ein erfahrener Muſenſohn hatte indeſſen bald den Plan
befindet ſich das Zimmer des dienſtthuenden Adjutanten, ein
Em=
pfangsſalon und ein kleiner Speiſeſaal. Dieſelbe Wohnung hatte mit der Bleiſtift=Randgloſſe: -Eim ſchlauer Gymnaſiaſt will allf
vor einer Reihe von Jahren die Kaiſerin von Rußland, die
Ge=
mahlin des Kaiſers Alexander I1 einmal inne, und in einer Fenſter= dieſe Weiſe ſeinen lateiniſchen Aufſatz gemacht haben: Der erkannte
ſcheibe des Eckfenſters im kaiſerlichen Arbeitszimmer befindet ſich Spiegelberg, ließ, wie wir der „Nät=8kg entnehmen, ſogleich ſeinen
nöch der Buchſtabe „A1 eingeritzt, der von Alexander 11. mit dem durchſichtigen Anſchlag herunternehmen.
Diamant eines Ringes dort angebracht worden iſt.
Lord Salisbury, der neue Premier, iſt einer der reichſten
Edelleute in England. Sein Einkommen beträgt nicht weniger als
250 000 Lſtrl. per Annum und beſteht größtenteils aus Grundrenten Wanderung durch die Länder und Städte Europas, mit beſonderer
in London und Liverpool. Durch bloßen Bufall wurde er Marquis Rückſicht auf ihre geſchichtliche Entwicklung, ihre kulturhiſtoriſche
und Chef des Hauſes. Lord Salisburh war ein jüngerer Sohn Bedeutung und die hauptſächlichſten Merkwürdigkeiten von Land
des Hauſes und hatte das Mißgeſchick, ſich mit ſeinem Vater, dem und Leuten. Von Adolf Brennecke. Vollſtändig in 15 Lieferungen
verſtorbenen Marquis, zu entzweien. Zur Heit des Ablebens des= 1 M. Mit ca. 180 Holzſchnitten nach Zeichnungen
hervorragen=
ſelben im Jahre 1868 waren Vater und Sohn ſogar in einen Pro= der Künſtler. Straßburg i. E. R. Schultz u. Co. Verlag. 1885.
zeß verwickelt. Die Urſache des Zwiſtes war eine eigentümliche. Die ſoehen ausgegebene zweite Lieferung des illuſtrierten Werkes
In dem Fideikommiß der Familie iſt Fürſorge für den zweiten „Europa' beſtätigt das anerkennende Urteil, welches wir bei Er=
Sohn, aus Eigentum in Liverpool herrührend, getroffen. In dem ſcheinen des erſten Heftes ausſprechen durften: Schriftſteller, Zeichner
Glauben, daß er der zweite Sohn ſei, verlangte der gegenwärtige und Verleger haben hier die im Proiekt gemachten Zuſagen
durch=
weigerte, worauf es zu dem erwähnten Prozeſſe kam. Im Laufe weiſe diejenigen von Lieferung 1 an künſtleriſcher Auffaſſung und
des Prozeſſes wies der Vater nach, daß Kläger nicht ſein zweiter vollendeter techniſcher Darſtellung im Holzſchnitt.
Sohn ſei, da letzterer ein kotgeborener Knabe geweſen und gewann
den Prozeß. Mehrere Jahre vor dem Tode ſeines älteren Bruders ſchaftsmühen die nicht weniger ſchwierige Frage: wohin werden wir
[1865), der blind war und ſeines Vaters 1868), der ſich zum zweiten dieſen Sommer gehen? tritt, erſcheint eine reizende Seebadgeſchichte
male verheiratet hatte befand ſich Lord Salisburh dürchaus nicht von L. W. Hackländer: Trouville, mit kecken, pikanten
Illu=
in glänzenden Umſtänden. Um ſich eine Exiſtenz zu gründen, ſchrieb ſtrationen von H. Schlittgen. (reis 1 M. bei Kaͤrl Krabbe in
er Aufſätze für Magazine und Leitartikel für Journale. Lord Stuttgart). Es iſt eine nette kleine Geſchichte, die uns Hackländer
Salisbury iſt von mittlerer Statur, wiegt zum mindeſten 16 Stein, erzählt, und ſie zeigt, daß mit dem letzten Walzer noch nicht Alles
iſt kahlköpfig und ſehr rundſchulterig. Seine Lieblingsbeſchäftigung zu Ende, - daß winterliche Mißverſtändniſſe im Sommer ſich löſen,
iſt nächſt der Politik die Chemie, und er ſoll in dieſer Wiſſenſchaft daß winterliche Beziehungen auch im Sommer zu einem
beſeligen=
wohlbewandert ſein. Er wurde 1830 geboren, iſt mithin ein Mann den Bündnis führen können - gewiß eine am Schluß der Saiſon
in den beſten Jahren. Der Ahnherr der berühmten Familie der l zeitgemäße und tröſtliche Verſicherung.
Cecils, welcher der Lord angehört, war ein Themſe=Bootsmann.
- Im Kampf gegen die „Tournürer. Aus Stuttgart Malerei. („Das Wiſſen der Gegenwart' 40. Bandy 85 228
wird geſchrieben: Ein komiſcher Zwiſchenfall, der ſich dieſer Tage Seiten. 1885. Leipzig, G. Freytag, 1 M. Die holländiſche Malerei
auf der Königsſtraße abſpielte, gibt heute noch in verſchiedenen in ihrer ſcharf ausgeprägten inhaltlichen und formalen Originalität,
Kreiſen reichen Stoff zum Lachen. Ein Herr in Jägerkoſtüm ſchritt in ihrem kräftig realiſtiſchen, naturaliſtiſchen Charakter ſteht dem
gravitätiſch die Straßen entlang, der unter den hinteren Rockflügeln Kunſtgeſchmack der Gegenwärt ganz beſönders nahe, der in dem
eine „Tournüre trug, wie ſie gegenwärtig bei der Damenwelt nodern ſelbſtändigen Studium der Natur den Weg zur originellen
Produk=
iſt. Eine bedeutende Menſchenmenge hatte ſich um den Spötter tivität ſucht im Gegenſatz zu jener Richtung. welche bei den Werken
verſammelt; die Herren lachten über dieſen Mummenſcherz und vergangener Zeiten und fremder Völker allein das Heil zu finden
riefen Bravo. während die Damen mit lauten Zurufen ihrer großen meinte. Friſch und feſſelnd geſchrieben, mit 71 vorzüglichen Abbil=
Entrüſtung Worte verliehen. Schließlich miſchte ſich ein Schütz= dungen geſchmückt iſt dieſes Werk über eine große Kunſt ſelbſt ein
mann in die Sache, wohl wegen des immer größer werdenden Auf= kleines Kunſtwerk, das ſich Jeder zu Eigen erwerben ſollte.
laufes, und fragte den Herrn, wie er zu dieſer abſonderlichen Tracht
komme, welche ſoviel Aufſehen und in weiblichen Kreiſen großen
Anſtoß errege. Der Herr erwiderte jedoch kurz, er könne ſich kragen Donnerstag, 2. Juli: Konzert (Saalbau).
wie er wolle, dieſe Tracht ſei ja, wie man bei den umſtehenden Sonntag, 5. Juli: Konzert im Katholiken=Verein.
Damen ſehen könne, zur Zeit modern, und er verbitte ſich deshalb
jede Einmiſchung. Der Schutzmann ſah wohl ein, daß der Mann Mittwoch, 8. Juli: Generalverſammlung der Brtskrankenkaſſe für
Recht hatte, und ließ ihn deshalb ungehindert ſeines Weges ziehen,
Grade von Ihnen habe ich die Mode abgeguckt! und ſchritt dann,
Beim Genuß von Kirſchen herrſcht vielfach bei Erwachſenen
vor muß ernſtlich gewarnt werden indem durch das Miteſſen von
Heidelberg. Die hieſige Univerſität ſteht in dieſem Semeſter Steinen leicht die gefährlichſten Darmkrankheiten entſtehen können
Viktor Hugo's Leiche nicht im Pantheon? Dem „Weſtf.
k. wird aus Paris geſchrieben: Als Kurioſität teile ich Ihnen
theön, ſondern auf dem Pere Lachaiſe begraben ſei. Sonſt ganz
ernſte Leute behaupten, er ſei bei Nacht auf dem Pere Lachaiſe
be=
ſtattet worden und die ganze große Leichenparade habe lediglich vor
Ueber die kaiſerliche Wohnung in Ems wird folgendes leerem Sarge ſtattgefunden. Nach der einen Verſion ſei der Leich=
Gymnaſiaſten=Schliche. Am ſchwarzen Brett der
Ber=
zimmer des Kammerdieners, an welches dann noch ein Zimmer für Ein guter Lateiner für täglich 11½. 2 Stunden geſucht. Honorar
behandeln: Cuae sunt virtutes et vitia veterum Germanorum nach Tacitus
durchſchaut und kommentierte das exorbitante Preisangebot ſchleunigſt
Litterariſches.
- Die Wunder der Welt. Europa. Eine maleriſche
Marquis ſein Geburtsanrecht von ſeinem Vaker, welches dieſer ver= aus erfüllt, ja die Illuſtrationen der Lieferung 11 ubertreffen teil=
Im Augenblick, wo an Stelle der Ballſorgen und Geſell=
Wurzbach. A. v., Geſchichte der holländiſchen
Tageskalender.
Waldfeſt des
Geſangvereins Melomanen auf dem Glasberg.
weibliche Beſchäftigungen (ſtädtiſche Turnhalle!
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.