148.
rgang.
148.
Jahrgang.
Mbonnenentevrels
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauflichlag
Grag= und Anzeigebkaft.
Mit der Sonntags=Beilage:
1u
Inſerate
werden angenommen; uDarnſtadt
von der Expedition Rheuſt. R. 2.
mBeſſungen von Friedr BUhe,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auſwärn
von allen Annonen=Expeditionen
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
96.
Mittwoch den 20. Mai.
1885.
Gefunden: 1 weißes Taſchentuch gez. 1 großer Schlüſſel mit Lederſchild, Steinmann. 1 Kaſtenſporn. 1 Schuh mit
eiſerner Mechanik. 1 Handtuch. 1 Zwanzigpfennigſtück. 1alter Schirm von gelblicher Farbe. 1 Kindertaſchentuch, roth und
weiß,
Kinderſchuh. 1 weißleinenes Tuch. 1 Brief mit der Aufſchrift: „ L. E. 178 an die Exped. d. Cöln. Zeitung'.
röthlich brauner Socken. 1 ſchwarzer Fächer.
Verloren: 1 graues Lamahalstuch mit weißlichem Bördchen.
Entlaufen: 1 weißer Spitz mit Marke 3414, auf den Namen Flick hörend.
Darmſtadt, den 18. Mai 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Civilſtands=Urkunden Großherzoglicher Staatsangehörigen.
Von der franzöſiſchen Regierung ſind die Todesſcheine der nachſtehend bezeichneten Heſſiſchen Staatsangehörigen
Groß=
herzoglichem Staatsminiſterium mitgetheilt worden. Da die Heimathorte der Verſtorbenen nicht genau angegeben ſind, ſo
werden hierdurch etwaige Intereſſenten aufgefordert, ihre Anſprüche auf den Beſitz der fraglichen Urkunden geltend zu machen.
Die Letzteren beziehen ſich auf: 1) Adam Rehrig, 43 Jahre alt, Taglöhner, Sohn von Ludwig und Eliſabeth, geb.
Horſt, verehelicht mit Eliſabeth geb. Schombert, angeblich aus Kranzheim, geſtorben zu Paris, rue de Rouen 10, am
16. April 1882; 2) Marie Juſtine Ebermann, 55 Jahre alt, Taglöhnerin, Ehefrau des Michael Eck, Tochter von
Georg Ebermann und.... geb. Silbernagel, angeblich aus Pundensheim, geſtorben zu Vincennes am 9. April 1883.
Darmſtadt, den 16. Mai 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
(4839
v. Marquard.
E.
peer.
Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen des Adam
Acker=
mann zu Pfungſtadt wird heute am 13.
Mai 1885, Mittags 12 Uhr, das
Kon=
kursverfahren eröffnet.
Der Taxator Adler in Darmſtadt
wird zum Konkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
9. Juni 1885 bei dem Gerichte anzu=/
melden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger=
Aus=
ſchuſſes und eintretenden Falls über die
in 3 120 der Konkursordnung bezeich=/
neten Gegenſtände - und zur Prüfung
der angemeldeten Forderungen auf
Donnerstag den 18. Juni 1885,
Nachmittags 3 Uhr,
- vor dem unterzeichneten Gerichte
Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Berpflichtung auferlegt, von dem,
Beſitze der Sache und von den
Forder=
ungen, für welche ſie aus der Sache
ab=
geſonderte Befriedigung in Anſpruch
nehmen, dem Lonkursverwalter bis zum
2. Juni 1885 Anzeige zu machen.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
(gez.) Dr. Schneider.
Veröffentlicht:
Uſinger,
[4805
Gerichtsſchreiber
Großherzoglichen Amtsgerichts Darmſtadtll.
Bekanntmachung.
Die bei Regulirung und Verbreiterung
des Steinsnickelswegs, Herſtellung der
Hitz=
bergſchneiſe und Chauſſirung der
Teich=
ſchneiſe (von der Schirmſchneiſe bis zum
Oberlandeswieſenweg) in dem ſtädtiſchen
Oberwald vorkommenden, in den bei uns
offen liegenden Protokoll=Entwürfen näher
bezeichneten Arbeiten ſollen.
Samstag den 23. d. Mts.,
Bor=
mittags 10 Uhr,
auf unſerem Büreau ſubmiſſionsweiſe
vergeben werden.
Offerten ſind verſchloſſen und mit der
Aufſchrift „Betr. Wegbauarbeiten in dem
ſtädtiſchen Oberwald: verſehen, in den
vor unſerem Büreau aufgehängten
Sub=
miſſionskaſten einzulegen.
Darmſtadt, den 15. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4718
Ohlh.
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 5.
Mai 1885 wird nachſtehende Hofraithe
des Schreiners Philipp Hartmann und
Tonſ. dahier und zwar:
Flur. Nr.
Meter.
118 Hofraithe Lange=
II.
167
gaſſe,
Mittwach den 3. Juni 1885,
Vormittags 11 Uhr,
mit unbedingtem Zuſchlag an den
Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 9. Mai 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
(4652
307
1146
Nä 96
Bekanntmachung.
Die ſtädtiſche Badeanſtalt im Woog betreffend.
Der Betrieb der ſtädtiſchen Badeanſtalt mit Zubehör im Woog ſoll für zwei
Jahre an einen cautionsfähigen, zuverläſſigen Uebernehmer verpachtet werden. Die
Bedingungen liegen auf unſerem Büreau zur Einſicht offen. Luſttragende wollen
ihre Angebote vermittelſt bei uns zu erhebender Formulare bis längſtens den
26. d. Mts. verſchloſſen und mit der Aufſchrift „Pachtung der ſtädtiſchen Bade=
Anſtalt im Woog! verſehen an uns gelangen laſſen.
Der Stadtverordneten=Verſammlung bleibt die freie Wahl unter den
Ueber=
nahmsluſtigen vorbehalten.
Darmſtadt, den 19. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[4840
Ohly.
Die Stadtkuſſe
bleibt am 26. Mai l. J3. (3. Pfingſtfeiertag) geſchloſſen. Die
Schlachtoctroi=
zeichen werden an dieſem Tage in dem unteren Schulſaale (links) der Victoriaſchule
Vormittags von 8-12 Uhr ausgegeben.
Darmſtadt, am 19. Mai 1885.
Die Stadtkaſſe:
[4841
Kriegk.
Läeler natürliches Mineralwasser
Dellelsſes=Tafelgetränk; ſchmeckt dem Selterswaſſer uͤhnlich und mit Weißzwein und Zucker gemiſcht,
wie Kunſt=Champagner. Beſtes Vorbeugungs= und Hellmittel gegen Huſten, Helſerkeit, Affectlonen ꝛc.
von 1. med. Autoͤrſkaten auch bei Harn= und Nierenleiden mit Erfolg angewendet. Verſandt nach allen
Ländern in Kiſten von 25 Bouteillen an. Preis der ganzen Flaſche 30 Pfg. und der halben 20 Pfg.
Bad= und Prunnenverwaltung. Bad Liel bei Schliengen in Baden.
Jeder Hausfrau ſind
Kmorr's gekochte Erbſen=,Bohnen=und Linſenmehle.
die ſelbſt nur mit Waſſer gekocht vorzügliche, raſch zubereitete, auch
Magenkranken ſehr zuträgliche Suppen geben, zu empfehlen; ebenſo
ſononi
bon
KnOrr'shlionns. uriz ſnnh. Haraigiſtas Tapioda Julisnns sts.
Ferner iſt Müttern als rationellſtes Kindernahrungsmittel ganz
beſonders zu empfehlen
Knorr's Hafermehl oder Gerſtenmehl,
E Rnorr's Lequminoſen=
Präparate-
vorzüglichſtes blutbildendes und leichteſt verdauliches Nahrungsmittel
für alle Lebensalter.
(3896
Zu haben in den melston besseren Apotheken, Colonlalmaaren- u. Dolikatessen-Handlungen.
als Spocialität.
Hübſche Muſter v. 15 Pf. an,
Gold von 30 Pf. an,
Glanz von 40 Pf. an.
Gute reelle Waare.
C. L. Skützor,
Schützenſtraße 5. (4360
Niederlage meines nach
Lie=
big's Vorſchrift
Höw- Rau6bd
befindet ſich bei
Wilhelminenſtraße
M. Ar0
Nr. 29,
Frdr. Aug. Achenbaoh,
in Mainz.
14843
AEAIN
Wioner Haisermehl,
per Pfund 25 Pfa., bei 10 Pfd.
24 Pfo.
Pots Hunstmohllr. 00,
per Pfd. 22 Pfg., bei 10 Pfd.
20 Pfo.,
Fots. Hochmehl,
per Pfd. 20 Pfa., bei 10 Pfd.
18 Pfg.
in vorzüglicher Qualität.
G. L-LOIL
Bleichſtraße.
4625
Ein eleganker, neler Dandaler, ein=
C. u. zweiſpännig, ein acht bis zehnſitziges
Breake, ein ſechs bis achtſitziges Breake,
ein wenig gebrauchter, eleganter Mylord,
ein= und zweiſpännig, ein leichter
Oeko=
nomiewagen, gebraucht, ein Stoßkarren,
eine Partie gebrauchter Chaiſenräder
preiswürdig zu verkaufen.
J. P. PLilipp,
Hofſchmied.
14742
C,
Wiarz
Cunge engl. Hunde (Foxterrier) zu
[4844
29 verkaufen Rückertſtraße 8.
N6 96
1147
Um mit dem Reſtbeſtand meiner Eiſenwaaren, Werkzeuge,
ſüchengeräthe, Oefen und Herde ꝛc. ꝛc. innerhalb kürzeſter Zeit
vollſtändig zu räumen, verkaufe zu jedem annehmbaren Preis.
Wambold.
Wiersteiner, aus dem Phil. Pink'ſchen Weingute,
Schloss Vollradser, aus der Gräflich
Hatuschka-
ſchen Kellerei,
Rüdesheimer, ſowie ſelbſt gekelterten
Oppenheimer, aus prima Lagen,
mpfiehlt in Gebinden und Flaſchen
Rudolk Seligmann, Weinhandlung,
[4845
Eliſabethenſtraße 52.
Geyen Mutten
ſempfehle folgende wirkſame Mittel:
J. Indols übors. Pulvor,
Haphtalin-Blättor,
Camphor,
Hottonpulvor,
Dalmat. Insectonpulvor.
9
Carl
Watanger.
Louiſenplatz 4.
[3585
Carl Diohm &am; Co.
8 obere Rheinstrasco 3
Specialitét in
Kaftee und Thee
G gros E; en deiall.
Gröote Auswahl, billigste Preise.
Garantle fur reinen Gosohmaok.
Eigene Caffse-Rösterei.
5-1o Pfe. pr. Pfd. billiger als von Aemburg,
Breuen oder Emmerich beragen.
Filials Obergaaie a4
B
vGIOAImO,
ſicher wirkendes Mittel gegen
Hüh=
neraugen und Schwielen an den
Füßen,
empfiehlt
Friedr. Sohaeior,
Ludwigsplatz 7. (2857
Hochfeines
Salatö,
17
G. P. FOIH,
Ecke der Caſino= und Bleichſtraße.
frosser Holhund,
ſehr wachſam, zu verkaufen. Marktſtr. 1
Brikettfabrik,Friodrich
Hungen in Oberheſſen.
wibalto
HüllhudlloiDIbid,
Marke G. R EF.
anerkannt beſtes Heizmaterial für jede
Feuerung zu billigſtem Preiſe.
Verſandt per Bahn ab Fabrik nach
allen Richtungen. — Lieferungs=Verträge
ſchließt jederzeit ab und ertheilt jede
Aus=
kunft bereitwilligſt
dio Direction.
(4660
Verkäufer geſucht.
W. L.50
per ¼ Kilo
ſeinsl kand. Java-Raffee,
ſtels friſch
[400)
empfiehlt
föinrich Erlenbach,
11 Ernſt=Ludwigſtraße 11.
Bocosa.
LCmenl-uaooind
werden unter Garantie billigſt angefertigt.
P Wagner,
Maurermeiſter.
256.
Täglich friſche
Dichamilch.
Café Höppel,
Grafenſtr. 25.
Du verkaufen: 1 gut erhalt.
Peluche=
garnitur (Cauſeuſe, 6 Stühle in
Ma=
hagoni), Kinderbet tlade, kl. Kleiderſchrank,
Waſchpreſſe u. Bettlade, Martinſtraße 20.
lorronGavatton,
(Specialität).
Reuhritenz
eingetroffen.
Hoſenträger,
größte Auswahl!
Gebr. Eckert,
Handſchuhfabrik,
Ludwigsstrasse.
Veilchen Abfall Seiſe,
Rosen-Abfall-Seife
in vorzüglicher Qualität empf. Packet
3 Stüch 40 Pf. C. Hammann.
Die erſte Schur ewiger Klee
von 2 Grundſtücken im Heerdweg zu
ver=
kaufen. Näheres daſ. Nr. 98.
[4749
264) Ecke d. Eliſabethen= u.
Wil=
helminenſtraße 17, gegenüberden
Palais=
garten, Wohnung, 3 Zimmer 2 Kabinet,
ſofort beziehbar.
1145) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 1
eine elegante Wohnung, 5 Zimmer, Küche,
Badezimmer, Gas= und Waſſerleitung, 3
Bodenkammern ꝛc. zu vermiethen.
1704) Lautenſchlügerſtraße ¼ eine
hübſche Wohnung von 3 und 4 Zimmer.
1937) Ernſt=Ludwigſtr. 17 iſt der
2. Stock, 4 Zimmer, Küche und Zugehör,
anderweit zu vermiethen.
2089) Eine Wohnung zu verm. Jean
Kühn, gegenüber der Stadtkirche.
2354) Schulſtraße 6, zwei St. hoch,
zwei ineinandergehende, ſchöne, geräumige
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2571) Beſſ. Carlsſtr. 14 der 2. St.
Mitte Juni, ebent. auch früher, zu bez.
2714) Ecke der Schul= und
Kirch=
ſtraße 27 eine Wohnung im 2. Stock,
4 8. mit Zubehör. Näheres daſ. parterre.
3240) Victoriaſtraße 57 iſt der
Parterreſtock, 4 Zimmer und Zubehör,
Gartenantheil, auf 1. Juli zu vermiethen.
Näheres Aliceſtraße 23, part.
3413) Mathildenplatz 9 im oberen
Stock eine Wohnung, 4 Zimmer, 2 kleine
Cabinete, Küche mit Waſſerleitung,
abge=
ſchloſſener Vorplatz, 2 Dachſtuben u. kann
auch ein Stall für 2 Pferde mit
Bur=
ſchenſtube und ſonſtige große Parterre=
Räume dazu gegeben werden.
1148
3304) Promenadeſtr. 28 der mittl
Stock, 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
anderweit zu vermiethen. Näheres im
1. Stock daſelbſt.
3592) Alexanderſtraße 13 1. Stock
4 Zimmer ꝛc. zu vermiethen.
3648) Beſſ. Carlsſtr. 8 iſt eine in
jeder Beziehung angenehme Wohnung im
1. St., 6 Zr., auf den 1. Juli d. J. zu v.
E 96
3901) Ernſt=Ludwigſtraße 12
III. Etage eine ſchöne Wohnung,
3 Zimmer, Küche, Magdzimmer,
Bodenraum, 2 Keller ꝛc., baldigſt
beziehbar, zu vermiethen.
M. Homberger.
3903) Alleeftraße 23 Coure) fſ.
der 4. Stock, 7 Zimmer mit Zubehör,
Gartenantheil, ſofort preiswürdig zu
ver=
miethen. Näheres daſelbſt part. links.
3939) Ob. Niederramſtädterſtr. 7
der mittlere Stock, 3 Zimmer und
Man=
ſardenzimmer, Souterrain und Zubehör,
für 320 M. gleich beziehbar.
4023) Wilhelminenſtr. 21 per 1. Juli
od. ſof. eine Manſarden=Wohnung von
2 Zimmern, 2 Cabineten, Küche,
Waſſer=
leitung, an eine ruhige Familie. Näh.
daſ. im Alice=Bazar.
4026) Bleichſtraße 45 iſt die
Bel=
etage, beſtehend in 5 Zimmern, Küche,
Balkon und ſonſtigem Zubehör,
wegzugs=
halber anfangs Juli zu vermiethen.
4028) Martinſtraße 35 Beletage,
2 Wohnungen in gleicher Flucht, jede mit
5 Zimmern und Zubehör, die eine mit
Balkon und Manſardenzimmer, ſind
ein=
zeln oder zuſammen zu vermiethen u. am
1. Juli zu beziehen. Näheres
Heerdweg=
ſtraße 56.
4199) In dem Neubau Hügelſtr. H
zwei feine Wohnungen mit je 6 und 7
Zimmern und allen Bequemlichkeiten zu
vermiethen und im Juli zu beziehen.
Näheres bei J. Trier, Wilhelminenſtr.
4290) Soderſtr. 49 der mittl. Stock
4 Zimmer mit Zubehör u. Waſſerleitung.
4294) Wendelſtadtſtr. 11 die Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer, Entreſole nebſi
allem Zubehör, per 22. Juli event. auch
früher, ſowie der 3. Stock, 5 Zimmer
nebſt allem Zubehör, per 1. Juli l. J.
Näheres Wendelſtadtſtr. 13, Parterre.
4296) Soderſtr. 16 a. Kapellplatz e.
ſch. Manſarden=Wohnung, 4 Zimmer,
preiswürdig zu verm. Näh. daſ. 2. St.
4297) Neckarſtraße 18 eine Parterre=
Wohnung aus 4 Zimmern beſtehend nebſt
allen Bequemlichkeiten, ſofort beziehbar,
zu vermiethen. Näheres parterre.
4372) Alexanderſtraße eine
Woh=
nung im 3. Stock von 4-5 Zimmern mit
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen bei
J. J. Dieffenbach.
4408) Saalbauſtraße 14 eine
Man=
ſardenwohnung, nahe der Rheinſtraße, drei
Piecen, Küche, Keller, an eine kleine ſtille
Familie alsbald zu vermiethen. Näheres
J. Gräf, Saalbauſtraße 23.
Wohnungen zu vermiethen.
4407) Hügelſtraße 5½ in dem
neu erbauten Hauſe iſt:
1) der Parterreſtock mit 6 Zimmern,
Bodenkammer,
2) die Beletage mit 6 Zimmern,
Küche ꝛc.
3) der dritte Stock mit 6 Zimmern,
Küche ꝛc.,
beziehbar per 15. Juli auch früher,
zu vermiethen. Alles Nähere
Hügel=
ſtraße 15, Beletage. Schnabel.
4409) Marktplatz 1 eine kleinere
Manſardewohnung per 1. Juli zu verm.
4410) Mühlſtraße 20 im 1. Stock
eine hübſche Wohnung, beſtehend aus drei
großen Zimmern, Küche ꝛc. zu vermiethen.
und alsbald zu beziehen.
4411) Anfang Juni iſt eine
ſchön=
große Manſarde in der ob. Rheinſtraße zu
beziehen. Preis billigſt. Näheres Exped.
4540) Grafenſtr. 6 2. Stock,
und 3. Stock, je 4 Zimmer, mit
allen Bequemlichkeiten, event. ſofort
zu beziehen — Daſelbſt Stallung
und Remiſe, auch als trockener
Lagerplatz geeignet.— Täglich
einzu=
ſehen Morgens 9-12 Uhr. —
Nä=
heres Wilhelminenſtr. 3. I.
4541) Caſinoſtr. 27 der mittl. Stoc
zu verm. Näheres im Laden daſelbſt.
4544) Grafenſtr. 35, 2. Stock, vier
Zimmer mit Zubehör ſof. zu beziehen.
4545) Waldſtr. 50, 3. Etage, 5
Zim=
mer, Küche u. ſ. w. - Daſelbſt im
Hinterbau große helle Räume für ein
Geſchäft zuſammen oder geteilt zu verm
Beides Anfangs Auguſt beziehbar.
4546) Grafenſtr. 16 iſt im Seitenbau
eine Wohnung zu vermiethen und bis
Juli zu beziehen.
4561) Heinrichſtraße 62 der 3. St.,
5 Zimmer ꝛc. zu vermiethen. Vormittags
einzuſehen. Näheres Nr. 64 daſ. 3. St
4566) Eliſabethenſtr. 52 (Seitenb.,
ganz neu hergerichtete Wohnung, 4
Zim=
mer, Zubehör und Waſſerleitung. Miethe
M. 310 jährlich.
4753) Hochſtr. 26 eine Wohnung von
5 Zimmern mit Zubehör.
4754) Mauerſtraße 10 die Beletage
4 Zimmer, abgeſchl. Vorplatz nebſt allem
Zubehör per 1. Juli. Näheres parterre.
4759) Wendelſtadtſtr. 51 eine
Woh=
nung, 1. Stock mit Glasabſchluß, zwei
Zimmer, Küche, Bodenkammer nebſt
Zu=
behör bis 1. Auguſt zu beziehen.
4762) Heinrichsſtr. 18 eine ſchöne
Manſarde bis 15. Juli beziehbar an
1 ruhige Familie zu vermiethen.
4764) Heinrichsſtr. 7 die Manſarde=
3 grade, 1 ſchräges Zimmer, Küche,
Magdkammer, Speicher, Bleichplatz,
Waſ=
ſerleitung bis 15. Auguſt an eine ruhig=
Familie.
4766) Roßdörferſtr. 21 eine Parterre=
Wohnung von 2 Zimmern und Küche ꝛc.,
der 1. u. 2. Stock, enthaltend 6 Zimmer,
Küche, abgeſchl. Vorplatz, Magdkammer,
nebſt allem Zubehör. Näh. im Laden daſ.
4768) Bleichſtr. 17 Beletage ein
Zim=
mer mit Kabinet, unmöblirt, zu
vermie=
then. Näheres parterre.
4847) Aliceſtraße 14 Beletage ſechs
Zimmer, u. 2 Zimmer in der Manſarde
und allem Zugehör, mit Gartenantheil,
bis 7. Auguſt zu vermiethen, auf Wunſch
kann die Wohnung am 1. Juli bezogen
werden. Näheres ertheilt
Karl Bernet Caſinoſtr. 15.
4848) Schloßgaſſe 23 eine kl.
Woh=
nung. Zu erfragen 1 St. hoch.
per
p.
M
M1
1830) Mühlſtr. 12, parterre, möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang zu vermiethen.
2210) Dieburgerſtraße 9 ein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2820) Ballonplatz Nr. 10 möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
3015) Marienplatz 11 oberer Stock
ein kleines möbl. Zimmer zu vermiethen.
3778) Heinrichſtraße 101 zwei kleinere
gut möblirte Zimmer (Stube u. Cabinet)
im zweiten Stock vom 15. Mai an zu
vermiethen.
3781) Rheinſtr. 8 ein möbl. Zimm.,
auf Wunſch mit Cabinet, zu vermiethen.
3940) Roßdörferſtr. 26 mittl. Stock
zwei möbl. Zimmer zu vermiethen.
4033) Bleichſtraße 41 ein möblirtes
Zimmer per 1. Mar zu bez.
4038) Eliſabethenſtraße 3 hübſch
möb l. Zimmer mit ſeparatem Eingang
Näh. daſ. im Laden.
4042) Carlsſtraße 21 ein freundlich
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4160) Alexanderſtr. 21 ein ſchön
möbl. Zimmer zu vermiethen bei Gölz.
4201) Eliſabethenſtraße 42 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4203) Schwanenſtr. 39 ein freundlich
möblirtes Zimmer in freier, ſchöner Lage,
auf Verlangen mit Kabinet, zu vermiethen.
4307)Ernſt=Ludwigsſtr. 24 1 möbl.
Zimmer per ſoſort. Gg. Lerch Wwe.
4377) Wendelſtadtſtr. 30 zwei möbl.
Parterrezimmer mit eigens abgeſchloſſenem
Vorplatz.
4414) Friedrichſtr. 18, 1. St., ein
möblirtes Zimmer mit oder ohne Penſion
Anfangs Juni beziehbar.
Trrrzai
mit Wohnung,
Zin kau6h Markplatz 9.
1. October zu vermiethen. (4773
Th. Kalbfuß.
4417) Schulſtraße 6 (Beletage) zwei
dön möblirte Zimmer ſofort zu verm.
44483) Ein ſchön möblirtes Zimmer,
ux Verlangen auch zwei, mit Ausſicht
uf den Ernſt=Ludwigsplatz, pr. 1. Juni
u vermiethen. Näher. bei C. Creter,
fmſt=Ludwigsplatz.
4571) Neue Kiesſtr. 40 ein kleines
wblirtes Zimmer zu vermiethen.
4572) Roßdörferſtr. 3 ein freundl.,
it fach möbl. Zimmer.
4575) Wilhelminenpl. 17 ein möbl
zimmer u. Cabinet zu vermiethen.
4577) Ecke des Mathildenplatzes
ud der Zeughausſtraße 7 im 1. St.
in möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4670) Schulſtraße 7 ein hübſches,
pblirtes Zimmer zu vermiethen.
½
4671) Rheinſtraße 16 im oberen St.
gen il möblirtes Zimmer ſofort zu beziehen.
4672) Weyprechtſtraße 10 Parterre
usl hei ſchöne Zimmer zu vermiethen.
74673) Wienerſtraße 7I, 2. St., ein
a r undlich möbl. Zimmer ſofort beziehbar.
4674) Mauerſtraße 14 ein
möblir=
ſo
5e Zimmer zu vermiethen.
1 4676) Bleichſtr. 47 möbl. Zimmer.
8e0
4703) Alexanderſtraße 15 zwei
gu=
n bl. Zimmer auf Verlangen mit Penſion.
4704) Waldſtraße 7 ein freundlich
nblirtes Manſardenzimmer mit Cabinet
lis 1. Juni zu vermiethen.
4825) Ein freundlich möblirtes
Zim=
nerchen an einen anſtändigen Herrn.
reis 7 M. Näheres Expedition.
4849) Roßdörferſtraße 26 möblirtes
2 Manſardezimmer zu vermiethen.
4 4850) Grafenſtr. 27 ein unmöbl. kl. 3
4851) Grafenſtr. 20 ein möbl. Zim.
4852) Bleichſtraße 53 Beletage ein
ſchönes Zimmer, möbl. od. unmöbl., zu
ermiethen. Hübſche Fernſicht nach dem
Gahnhofsplatz.
Hoine Hiederlage
in der
allgemein als
vorzüg=
lich anerkannten
ringe zu bevorſtehenden Feier=
Hlagen in empfehlende Erinnerung.
E
4½
Mortz Landau,
Mathildenplatz 1. 4853
Lehrer=Verſammlung.
Eine Lehrerin ſucht eine
Mitglieds=
arte zu bevorſtehender Lehrer=
Verſamm=
lurng und bittet um Adreſſen=Angabe unter
(4854
D. 27 in der Exped. d. Bl.
R96
1149
Andieginwohner von Darmſtadt!
Die Zahl der Anmeldungen zu der in der Zeit vom 26. bis 29. d. M.
da=
hier ſtattfindenden allgemeinen deutſchen Lehrerverſammlung iſt in den letzten Tagen
ſo geſtiegen, daß die bis jetzt zur Verfügung ſtehenden Quartiere nicht ausreichen
werden. Die Stadt Darmſtadt iſt aber im höchſten Grade dabei intereſſirt, daß
der Ruf opferwilligſter Gaſtfreundlichkeit, welchen ſich die hieſige Einwohnerſchaft
ſeither bei allen ähnlichen Gelegenheiten erworben hat, durch die bevorſtehende
Verſammlung, die größte, welche bis jetzt dahier tagte, nicht geſchmälert, ſondern
ſaufs Neue beſtätigt werde.
Mit aufrichtigem Dank für die Bereitwilligkeit, mit welcher uns in Folge
unſerer erſten Aufforderung zahlreiche Privatquartiere zur Verfügung geſtellt worden
ſind, wenden wir uns nochmals an die gaſtfreundliche Geſinnung der Einnwohner
mit der dringenden Bitte, durch Gewährung weiterer Quartiere die bevorſtehenden
Schwierigkeiten beſeitigen zu helfen und desfallſige Bereiterklärung unter Angabe
der Wohnung und der Zahl der zu übernehmenden Gäſte bis zum 22. d. Mts. an
den Vorſitzenden des Wohnungsausſchuſſes, Herrn Stadtverordneten Karl Müller,
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 14, gelangen zu laſſen. Auf weitere Leiſtungen, als
Quartier und etwa Frühſtück wird nicht gerechnet.
Darmſtadt, den 15. Mai 1885.
Der Central=Ausſchuß:
Ohly. Oberbürgermeiſter.
4790
An unſere Mitbürger!
Eine hochanſehnliche Verſammlung wird in der Pfingſtwoche in unſerer Stadt
tagen. Die Vertreter ſämmtlicher Schulen Deutſchlands werden hier zur 26.
All=
gemeinen Deutſchen Lehrer=Verſammlung zuſammentreten. Welche Aufnahme unſere
Einladung in allen Theilen unſeres deutſchen Vaterlandes gefunden hat, das
be=
zeugen die zahlreichen Anmeldnngen aus Nah und Fern.
Auch die hieſige Bevölkerung hat das Wohlwollen, welches ſie den Gäſten
entgegenbringt, ſchon bei der Umfrage uach Quartieren in glänzender Weiſe zum
Ausdruck gebracht. Dieſes Wohlwollen kann ſich aber noch umfaſſender bewähren,
wenn unſere Mitbürger auch unſere heutige Bitte erfüllen und während der
Ver=
ſammlungstage, namentlich am Montag den 25. und Dienstag den 26. d. Mis.,
ihre Häuſer zum freundlichen Empfang und Willkomm mit Fahnen
ſchmücken.
Darmſtadt, den 20. Mai 1885.
Der Central-Ausſchuß
für die 26. Allgemeine Deutſche Lehrer=Verſammlung.
OhIV.
(4856
gralhoittenverein.
Pfingſtmontag den 25. Mai, Abends 8 Uhr:
Jeſtliche Begehung des 800zährigen Hedenktages an
Papel Grogor VII.,
eingeleitet durch einen Vortrag des Herrn Dekan Beyer.
(4855
Der Vorstand.
nahe der
Haden mit vonnung, Bahn,
zu Weihnachten zu miethen geſucht.
Offerten sub M. I. an die Exped.-
Geſu cht
in freier Lage eine gut hergerichtete
Woh=
nung von 4 Zimmern.
Gefl. Offerten unter Chiffre D. in der
[4858
Expedition d. Bl. abzugeben.
Fin gebr. Badeofen geſucht. Ecke der
C, Eliſabethen= uud Wilhelminenſtr. 17.
[4794
im Laden.
Hlßin ſchwarzer Spitzhund mit gelben
1, Beinen iſt mir zugelaufen. Gegen
Entrichtung des Futtergeldes und der
Ein=
rückungsgebühren kann derſelbe bei mir in
Empfang genommen werden. Wilhelm
Rodenhäuſer, Gaſtwirth, Oberramſtadt.
Mehrere Personen
finden in einer geb. Familie freundliche
Aufnahme. Waldſtraße 2, 3. St. (4604
Dr. med. H. Gensch, ut a. x. fruher
praot. Arzt in Frank
Agsist. Prok. Rieord's,
Paris, heilt rasch. gründl. u. ohne groaae Kosten alle
Nerven-, Frauen-, Haut-u. geheime Erankheiten nach
eige-
ner Methode. -prechstunden 10-1 und 3-5. Stift.
trasse 23 I. Auswärts brieflich.
[3865
308
1150
Na. 96
A
4860) Ein anſtänd. Mädchen wünſcht
Mittags=Monatdienſt. Hölgesſtr. 13. III.
C000oooooooooooooooooeoooooo
8 4074) Ein braver Junge mit be= 8
8 ſonderem Zeichentalent, kann in die 8
Lehre treten. Joſ. Grimm, Lithogr.
0 Atelier. Markt 4.
4866) Einen Schuhmacherlehrling
A. Krämer, Rheinſtr. 5.
ſucht
4861) Als Haushälterin ſucht eine gooeegeeeoeaeoooeoooooe
geb. Dame geſetzten Alters, in allen Zweigen
des Haushalts gründlich u. praktiſch er= 4332) Einen Lehrling ſucht
fahren, unter beſcheidenen Anſprüchen
Stellung. Näheres Frau Landau, Hoch= 3158) Ein junger Mann mit guten
ſtraße 10.
Schulkenntniſſen in die kaufmänniſche Lehre
L. Matthes, Hofſchreiner.
Schlager & Rest.
geſucht.
4832) Eine geübte
Nolssrengnäherin
für Herrenhemden
wird geſucht. Wo? ſagt die Expedition.
Ein Lehrling
mit guten Schulkenntniſſen und ſchöner
Handſchrift aufs Comptoir geſucht.
Gandenberger'ſche Maſchinenfabrik
Georg doobel.
Große Auswahl
in
Leder-, Peluche-, Stramin- und
Leng-Pantoffeln,
Herrenpantoffeln v. M. 1. 70,
Damen=
pantoffeln M. 1.40,
Mädchenpantof=
feln M. 1.20 an, ſowie alle
Sehuh-
waaron zu den billigſten Preiſen em=
(4527)
pfiehlt
L. Mahr, Holzſtraße 1I.
4787) Ein kräftiger Hausburſche
mit guten Zeugniſſen verſehen, wird
ge=
ſucht. Dieburgerſtraße 9.
4603) Einen Lehrling ſucht
A. Müller, Spenglermeiſter,
Caſinoſtr. 27.
4685) Einen Lehrjungen ſucht
L. Hufnagel, Schloſſermſtr., Waldſtr. 7
4862) Ein brabes Dienſtmädchen für,
ſofort nach auswärts geſucht.
Wittmann=
ſtraße 3, 2 Tr, Beſſungen.
4686) Lehrſtelle offen bei
Bapt. Joſ. Hermes, Mechaniker
und Optiker.
Bei Huſten,
Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. Uberhaupt bei allen
catarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=Organe
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzextract=
Caramellen 4 Beutel 30 und 50 Pfg., und
Malz=
extract (Schutzmarke „Huſte=Nicht'/ von L. h.
Pietſch u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraße 89
als anerkannt wirkſam bewährt! Zu haben bei
(13360
G. L. Eriesk.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady, Eliſabethenſtraße 2.
4863) In ein hieſiges
Produktenge=
ſchäft wird ein Lehrling mit guten
Schul=
kenntniſſen zum baldigen Eintritt geſucht.
Wo? ſagt die Expedition.
3156) Ein kräftiger Junge als
Fei=
lenhauerlehrling gegen Lohn geſucht.
Heb. Sonntbal, Stiftſtraße.
4865) Einen Jungen gegen Lohn ſucht
F. Hicheil, Steindruckerei,
Ludwigsplatz 6.
Der Poſtdampfer „Hermann', Kapitän Baur,
vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher am
2. Mai von Bremen abgegangen war, iſt am
14. Mai und der Poſtdampfer„Ems” Kapitän
Willigerod vom Nordd. Llohd in Bremen,
welcher am 6. Mai von Bremen und am 7.
Mai von Southampton abgegangen war, iſt
am 15. Mai wohlbehalten in New=York
an=
gekommen.
14867
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Anzeige allen Freunden und
Bekannten die traurige Nachricht, daß unſere gute Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Katharine Dintelmann
nach längerem Leiden heute früh 16 Uhr verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 18. Mai 1885.
Die Beerdigung findet Donnerstag Vormittag 10¼ Uhr
vom Sterbehauſe aus, Lagerhausſtraße 2, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 20. Mai.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer folgte am 18. d. M.
einer Einladung des Staatsminiſters v. Hatzfeldt zum Diner. Der
in Berlin eingetroffene neue ruſſiſche Botſchafter Graf Schuwalow
ſtattete dem Fürſten Reichskanzler einen Beſuch ab.
Am Sonntag nachmittag 2 Uhr fand unter dem Vorſitz des
Reichskanzlers Fürſten Bismarck im Reichskanzlerpalais eine Stzung
des preußiſchen Staatsminiſteriums ſtatt.
Nach einer kürzlich erlaſſenen Bekanntmachung des preußiſchen
Kriegsminiſters hat der Kaiſer genehmigt, daß die Offiziere bei
Nachſuchuug des Heiraths=Konſenſes den dazu erforderlichen Ver=
mögensnachweis auch durch eine in das Staatsſchuldbuch
einge=
tragene Buchſchuld führen. Gehört die zur Sicherſtellung des
vor=
geſchriebenen Privatzuſchuſſes beſtimmte Buchſchuld nicht dem
Kon=
ſensbewerber oder deſſen Ehefrau, ſondern einer dritten Perſon, ſo
iſt die Eintragung einer Beſchränkung des Buchgläubigers zu Gunſten
eines der Nupturienten erforderlich.
Im Beiſein des Chefs der Admiralität, des Generallieutenant
v. Caprivi, fand am 18. d. die Taufe der in Danzig erbauten neuen
Kreuzerkorvette durch den Admiral Jachmann ſtatt. Dieſelbe
er=
hielt zum Andenken an den Seekampf bei Jasmund im Jahre 1864
den Namen „Arcona”
Die erſten ausführlichen Nachrichten über den Tot Nachtigals
ſind am 16. d. in Berlin eingetroffen. Der Kommandant der„Möwe=
Korvettenkapitän Hofmann, ſchreibt: „Am 11. April verließ
Nach=
tigal, bereits ſchwer an der Malaria erkrankt, Kamerun. Schon
vor der Ankunft auf der Rhede von Lagos nahm die Krankheit eine
Ungünſtige Wendung, deshalb genehmigte Admiral Knorr, welcher
am 15. April ebenfalls vor Lagos anlangte, daß die „Möwe'
ſo=
gleich die Reiſe fortſetzte, um die hohe See zu gewinnen. Das
Wetter war gleichmäßig ſchön und trocken, man konnte deshalb den
Kranken unter einem luftigen Zelt auf Deck lagern, gleichwohl
verſchlimmerte ſich ſein Zuſtand. Am 19. April erkannte er ſelbſt
die Gewißheit ſeines nahen Todes und diktierte ſeinen letzten Willen.
Am nächſten Morgen, früh 44 Uhr, verſchied er im Beiſein des
Kommandanten und des Arztes, das Fahrzeug befand ſich gerade
100 Seemeilen von Kap Palmas entfernt, deshalb beſchloß der
Kommandant, die Leiche nicht in das Meer zu verſenken, ſondern
ihr die letzte Ruheſtätte auf Kap Palmas zu geben. Vort fand
am nachmittag des 21. April die Beerdigung ſtatt unter Beteiligung,
der Offiziere und Mannſchaften.
Schweiz. Bei dem Bundesrat iſt ein Geſuch von Dr. Bartling
in London eingegangen, um Konzeſſion für den Bau einer
Vier=
waldſtätterſee=Bahn Luzern=Altorf
Heſterreich=Angarn. Die Erklärungen des Fürſten Bismarck
über die Abänderung des deutſch=ſpaniſchen Handelsvertrages und
die Beſchlüſſe des deutſchen Reichstages über die Erhöhung des
Roggenzolles ſcheinen namentlich in den leitenden Kreiſen Ungarns
eine üble Stimmung hervorgerufen zu haben. Derſelben giebt der
„Peſter Llohd; in ſehr auffälliger Weiſe Ausdruck und läßt in
ſeinen Ausführungen deutlich durchblicken, daß durch die jetzige
deutſche Zollpolitik das Einvernehmen zwiſchen Deutſchland und
Oeſterreich gefährdet werden könne. Wenn Deutſchland, meint der
„P. L.., in der bisherigen Weiſe fortfahren ſollte, nicht nur in
politiſchen, ſondern auch in wirtſchaftlichen Fragen nur ſeine eigenen
Intereſſen immer und überall in den Vordergrund zu ſtellen,
ſ-
könne in Oeſterreich=Ungarn leicht eine Strömung die Oberhand
gewinnen, welcher die leitenden Staatsmänner in Wien und Peſi
folgen müßten, wie ſie ſonſt auch für ihre Perſon denken möchten
wollten ſie nicht einfach von dieſer Strömung fortgeſchwemm!
werden. Dieſer Artikel des genannten ungariſchen Blattes, das
bekanntlich zu der ungariſchen Regierung in engſter Fühlung ſteht,
hat an leitender Stelle in Wien einen ſehr peinlichen Eindruck geJ
macht und iſt man daſelbſt eifrigſt bemüht, den Ausführungen de=
„Peſter Llohd: jede offigiöſe Inſpiration abzuſprechen.
Frankreich. Die Abgeordnetenkammer begann am 18. d. di=
Beratung des Geſetzentwurfs, betreffend die Kolonialarmee. De=
Kriegsminiſter veranſchlagt die Koſten dafür auf 8 Millionen Fres
R
Engkand. Im Unterhauſe erklärte Aſhley am 18. d. M., die
ngliſchen und deutſchen Kommiſſäre zur Beratung der Frage
be=
üglich der Südſeeinſeln hätten ihren Regierungen über die von
ren gemachten Vorſchläge berichtet und empfohlen, daß beide
Re=
irrungen in ihren ſpeciellen Territorien gegenſeitig völlige Freiheit
es Handels, der Schifffahrt und des Domicils gewähren ſollten.
omſichtlich des Sklavenhandels würde empfohlen, daß Deutſchland
ihiliche Beſtimmungen erlaſſe, wie von England in den Kolonien
n dieſer Beziehung eingeführt ſeien. Man ſei der Anſicht, daß der
ylTlavenhandel durch gleichmäßige aber nicht gemeinſame Kontrole
le der Länder beaufſichtigt werden müſſe. Was den Verkauf von
llaffen und berauſchenden Getränken angehe, ſo ſtimmten die
beider=
eiſtigen Kommiſſare darin überein, daß an allen Plätzen, die ſich
nter der Aufſicht der beiden Regierungen befinden, die Schenkung
Uder der Verkauf dieſer Dinge an Eingeborene ſtrenge zu verbieten
58) eien. Bezüglich der Inſeln, die noch nicht unter einer europäiſchen
Macht ſtehen, hätten die Kommiſſare empfohlen, den deutſchen und
ngliſchen Unterthanen zu verbieten, Waffen und Spirituoſen dort=
Uin zu bringen. Ferner ſei die Frage angeregt worden, die anderen
lgaal Seemächte aufzufordern, ein ähnliches Verhalten bezüglich ihrer
Zeul Interthanen einzuſchlagen. Soweit die Regierungen Englands und
g4ldutſchlands in Betracht kämen, ſei begründete Ausſicht vorhanden,
aß ein Einvernehmen über die zwiſchen ihnen beſprochenen Ange=
41"
raanl et enheiten zuſtande komme. Fitzmaurice erklärte: Die kommerziellen
snlVerhandlungen mit Spanien ſeien infolge der neueſten Haltung der
Zaäl paniſchen Regierung reſultatlos abgebrochen worden.
744
Die wegen Hochverrats, Brandſtiftung und Teilnahme an den
ooul donamit=Attentaten angeklagten Burton und Cunningham wurden
m 18. von dem Kriminalgericht von Oldbaily zu lebenslänglicher
zwangsarbeit verurteilt.
14
Rußkand. Zwiſchen Petersburg und London weht wieder ein
twas kühlerer Wind. Wenigſtens ſind neuerdings Differenzen
auf=
ſetaucht, welche eine definitive Verſtändigung verzögern, da
Ruß=
anrd Einwendungen gegen das vorbehaltlich der Genehmigung des
Letersburger Kabinets in London entworfene Abkommen erhebt.
de offizielle ruſſiſche Aeußerung auf die jüngſten engliſchen Vor=
7öſchläge iſt zwar bis zur Stunde noch immer nicht in London
ein=
afl jetroffen, aber Mr. Thornton, der engliſche Botſchafter in Peters=
2Pl'urg, hat durch einen außerordentlichen Kabinets=Kourier ſeiner
Rlegierung den Inhalt der ruſſiſchen Antwort bereits gemeldet.
edenfalls- ſind die zwiſchen Rußland und England wegen der
ſghaniſchen Frage obwaltenden Differenzen bis jetzt nicht bedroh=
8 Gicher Natur.
Herbien. Aus Belgrad wird vom 18. d. M. berichtet, daß der
h ſönig die volle Regierungsgewalt für die Dauer ſeiner Abweſenheit
uf den Miniſterrat übertragen habe. Die Ankunft des Königs in
Wen ſollte am 19. d. M. erfolgen. Miniſter z. D. Riſtics wurde
errtſioniert.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. Mai.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 13 enthält: 1)
geſetz. das Brückengeld bei Mainz betr. 2) Bekanntmachung, die
lufhebung der Entrichtung der Uebergangsabgabe für Branntwein
Pisvon ſpiritushaltigen Lacken, Polituren, Firniſſen, Glaſuren oder
ihnlichen Fabrikaten betr.
Die für Donnerstag den 21. Mai, nachmittags 3 Uhr
an=
eraumte Stadtverordnetenſitzung hat nachſtehende
Tagesord=
ung: .1) Mitteilungen. 2) Wahl der Weinſteuer=
Einſchätzungs=
kommiſſion für 1885-86. 3) Aufnahme eines Anlehens bei der
Zparkaſſe zum Bau der Mädchen=Mittelſchule ꝛc. 4) Antrag auf
iſlsbaldige Ausführung der für 1885-86 für das Feuerlöſchweſen
orgeſehenen Anſchaffungen. 5) Akkorde über Unterhaltung der
⁄ ⁄ heuerlöſchgeräte, der Aufzüge im Lagerhaus ꝛc. 6) Baugeſuche für
poaDie Dieburgerſtraße und die äußere Ringſtraße. 7) Kanal=Anlage
n der Wenkſtraße. 8) Beleuchtung eines Bedürfnishäuschens im
Großh. Schloßgarten. 9) Trottoirherſtellungen. 10) Antrag,
An=
ä chaffung eines weiteren Bullen und eines weiteren Ebers betr.
11) Geſuch, Pachtung von Weggelände am Woog betr. 12) Antrag
ſös ſeylbes Großh. Polizeiamts auf Verbindung der Feuertelephon=Anlage
Snit dem Polizeirevier zu Beſſungen. 13) Kanaliſierung der
Heidel=
lergerſtraße.
— Nach dem ſtädtiſchen Verwaltungsbericht pro 1883-84 haben
lislich die Einkommenſteuerkapitalien gegen das Vorjahr ſehr
edeutend erhöht. Der Zuwachs beträgt 334 pCt. Auch die Ge
verbſteuerkapitalien haben eine erhebliche Zunahme von
7 pCt.) erfahren, während die Vermehrung der
Grundſteuer=
lapitalien, welche lediglich auf der Aufführung von Neubauten
13k
beruht, ſich in den Grenzen der letzten ſieben Jahre bewegt hat, und
11
emgemäß nur 145 pCt. betrug. Im Ganzen ſiud die Steuer=
4
apitalien um 281 pCt. gewachſen, eine Ziffer, welche ſeit dem
Jahre 1876 nicht mehr erreicht worden war.
50
Die Stadt hatte in dem Etatsjahr 1883-84 eine Einnahme
durch Oktroi von 36777284 M., eine Mehreinnahme gegen das
Vloorhergehende Jahr von 976851 M. Oktroidefraudationen
5. Klamen in 80 Fällen zur Anzeige.
96
1151
- An Meßſtandgeld gingen im Etatsjahr 1883-84 ein
727331 M., gegen 710882 M. in 1882-83 und 5575,50 M. in 1879.
An Marktſtandgeld wurden erhoben in 1883-84 1150206 M.
gegen 1139791 M. in 1882-83 und 1100730 M. in 1879.
Von 264 Perſonen, welche im April d. J. auf der
Kranken=
ſtation des ſtädtiſchen Hoſpitals verpflegt wurden, waren 125
Selbſtzahler, oder ſolche für welche von anderen (beſonders auch
von den verſchiedenen Krankenkaſſen) Zahlung geleiſtet wurde, 24
Mitglieder der Dienſtbotenkrankenanſtalt und 115 Armenkranke,
unter letzteren 38 von auswärts Zugereiſte.
Die Fortbildungsſchule für die erwachſene männliche
Jugend wurde im verfloſſenen Winter von 435 Schülern beſucht.
Die direkten Steuerzettel für hieſige Stadt ſind
nun=
mehr fertig geſtellt und werden in den nächſten Tagen zu
Vertei=
lung gelangen.
26. Allgemeine deutſche Lehrerverſamlung. Se.
Königl. Hoheit der Großherzog hatten angeordnet, daß zu Ehren
der Verſammlung im Großh. Hoftheater eine Feſtvorſtellung
ſtattfindet. Wie wir hören, iſt der Dienstag abend dafür vorgeſehen,
und wird „Der Freiſchützz zur Aufführung kommen. Der
Beginn der Vorſtellung iſt auf 7 Uhr feſtgeſetzt. Angeſichts der
Thatſache, daß das Theater am Montag geſchloſſen wurde, darf
man dieſe Allerhöchſte Bewilligung als einen Akt beſonders
freund=
lichen Wohlwollens bezeichnen.
26. Allgemeine deutſche Lehrerverſammlung. Der
Central=Ausſchutßz fordert die Bewohner zum feſtlichen Schmücken
der Häuſer während der Verſammlungstage auf. Da man nach
den bisher gemachten Erfahrungen eines freundlichen Empfanges
der aus allen Teilen Deutſchlands zuſammenkommenden Feſtgäſte
von Seiten der Einwohnerſchaft verſichert ſein darf, glaubt der
Central=Ausſchuß, daß auch diesmal die Einwohnerſchaft dem
Wohl=
wollen, welches ſie den Gäſten entgegenbringt, durch Schmücken der
Häuſer Ausdruck verleiht.
() Am Montag unternahm der Lokalgewerbverein unter
Führung ſeines Vorſitzenden, Herrn Baurat Buſch, ſeinen erſten
Sommerausflug, an dem ſich trotz der mehr als zweifelhaften
Wit=
terung doch 50 Mitglieder beteiligten. Beſichtigt wurde zunächſt
das Palmenhaus im Schloßgarten, dann die ihrer Vollendung im
Rohbau entgegengehende Martinskirche, die Darmſtädter
Aktien=
ziegelei, wo namentlich die Einrichtung des Ringofens großes
In=
tereſſe erregte und endlich die ausgedehnte Kelleranlage des
Diſchinger=
chen Etabliſſements.-
Am 1. Juni ſoll ein Ausflug nach
Eber=
ſtadt und in das Mühlthal, ſpäter in die Bergſtraße ſowie nach
Aſchaffenburg ſtattfinden.
0 Ueber die bereits am Samstag ſtattgehabte Ermittelung des
frechen Diebs, welcher in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag
die Firma Hoffmann am; Lautz um beiläufig 1200 M. beſtohlen,
er=
fahren wir folgende Einzelheiten: Der in Wiesloch feſtgenommene
Verbrecher iſt ein gewiſſer Kreutzer aus Crumſtadt, der ſeiner Zeit
bei dem Beſtohlenen, dann aber auch in 2 anderen hieſigen
Geſchäf=
ten als Hausburſche in Dienſten ſtand, ſich noch vor etwa 8 Tagen
in Wiesloch total mittellos befand, ſo daß es auffallen mußte, als
er ſich am Samstag, neu gekleidet, im Beſitz bedeutender Mittel,
höchſt freigebig regalierend, wieder dort zeigte. Ueber den Erwerb
des Geldes von der aufmerkſam gemachten Gendarmerie befragt,
gab K. zuerſt an, er habe eine kleine Erbſchaft erhoben, rückte aber
bei ſeiner Viſitation, die noch über 800 M. meiſt Gold= und
Papier=
geld zu Tage förderte - das Silbergeld hatte er zuerſt ausgegeben
- mit der Wahrheit heraus, geſtand den Diebſtahl, zu deſſen
Ver=
übung er extra hierher gereiſt, mit allen Einzelheiten zu, räumte
insbeſondere ein, was man noch nicht gewußt, daß er erſt die
Laden=
thüre mit einem Dietrich geöffnet, die Ladenkaſſe geſtohlen und
als=
dann den Pult erbrochen, wobei er ſich ſogar zeitweiſe Licht gemacht
und ſeine Manipulationen, mit den Verhältniſſen und der
Arbeits=
eintheilung der in der Backſtube beſchäftigten Bäcker von früher
vollkommen vertraut, derart einrichtete, daß er in aller Ruhe den
Diebſtahl ausführte. Den Rückweg trat K. über Beſſungen an,
verſah ſich in Heppenheim mit neuen Kleidern, befindet ſich aber ſeit
vorgeſtern abend im hieſigen Arreſthaus.
Wirth F. auf der Ludwigshöhe hat geſtern morgen durch
einen Schuß in die Bruſt ſeinem Leben ein Ende gemacht.
S. Die Erwartung, daß den humanen Zwecken des Vereins
zur Gründung eines Lehrerinnenheims die Teilnahme der gebildeten
Stände entgegengebracht würde, iſt uns bei dem Vortrag des Herrn
Dr. Heidenheimer über die „große Landgräfin am Ahend
des 11. d. zur Gewißheit geworden. Ein ſehr zahlxeiches
Auditg=
rium, unter dem ſich auch S. K. Hoheit der Erbgroßherzog
einge=
funden, gab nicht nur Zeugnis von der Lebensfähigkeit der neuen
Gründung, ſondern ließ auch deren Weiterentwickelung hoffen, da
ſicherem Vernehmen nach ſehr ſchätzenswerte Kräfte auch für die
Folge zur Mitwirkung wiſſenſchaftlicher Vorträge ſich bereit erklärt
haben. - Hatten ſchon die früher ſtattgefundenen Vorträge ſich eines
übereinſtimmenden Beifalls zu erfreuen, ſo durfte man ſchon die
Wahl, welche der heutige Redner getroffen, deſſen hiſtoriſche
Leiſt=
ungen längſt die Aufmerkſamkeit auf den jungen Gelehrten gezogen
haben, von vornherein eine glückliche nennen, behandelte ſie doch
1153
Na
einen unſerem engeren Vaterlande aufs innigſte verwandten Stoff;
Das Leben der Landgräfin Caroline, geb. 1721, die Tochter des
Pfalzgrafen Chriſtian III. von Zweibrücken. - Birkenfeld, vermählt
1774 mit dem ſpäteren Landgrafen Ludwig 1L. von Heſſen. Die
Schärfe ihres Verſtandes und geiſtige Ueberlegenheit, welche die
hohe Frau einſt über die wechſelvollen Erlebniſſe ſicher und feſt
hinwegleiten ſollten, offenbarten ſich alsbald nach ihrer Vermählung
durch eine ſegenſpendende Wirkſamkeit, die ſie in ihren Verhältniſſen
als Vorbild einer hülfbereiten Fürſtin, als liebende Gattin und
Mutter in ſo hervorragender Weiſe bethätigte, daß Friedrich der
Große ſchreibt: „Er verehre die Kaiſerinen Maria Thereſia und
Katharina II, die Kurfürſtin Antonie von Sachſen und Landgräfin
Caroline von Heſſen als die vorzüglichſten fürſtlichen Frauen.
Fügen wir dazu ihre perſönliche Anmut und Liebenswürdigkeit,
welche ſie in Verbindung mit einem umfaſſenden Wiſſen im In=
und Ausland, zu Hauſe und auf Reiſen zum Mittelpunkt geiſtreicher
Unterhaltung machte, ſo begreift man die Huldigung der dichteriſchen
Corpphäen jener Epoche und die Aeußerung Wielands: „Die
Land=
gräfin zu Darmſtadt ſollte Königin von Europa ſein, wenn ich au
einen Augenblick König der Schickſale wäre!
Selbſtverſtändlich
können wir nur ein Minimum der verdienſtlichen Arbeit und der
maleriſchen Züge hier bringen, welche der Vortragende außerdem
mit reichen Citaten von Göthe, Klopſtock, Merck, Sophie Laroche ꝛc.
ſchmückte und ſowohl durch die ſyſtematiſche Gliederung, wie durch
den hiſtoriſchen Gewinn des Inhaltes das Intereſſe zu feſſeln wußte.
Demzufolge wurde der Vortrag mit Beifall aufgenommen und
würden die Anweſenden es mit Freuden begrüßen, wollte der
rede=
gewandte Autor das Gehörte auch als Brochure oder als Teil eines
größeren geſchichtlichen Werkes der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten.
88 Pfungſtadt, 18. Mai. Für das im Juli d. J.
ſtatt=
findende Gauturnfeſt werden gegenwärtig die nötigen
Vorberei=
tungen getroffen. Die hieſigen Geſangvereine haben ihre Mitwirkung
zugeſagt. Von dieſem Mittwoch an finden die regelmäßigen
Sitzungen des Komites ſtatt.
() Eberſtadt, 16. Mai. In den Fabrikräumen der Herren
Ude und Klebe dahier wird gegenwärtig eine Dampfmaſchine
auf=
geſtellt, um der Fabrikation der Spitzenpapiere noch größere
Ausdehnung zu geben. Ueberhaupt verdienen die neuerbauten Räume
alles Lob, da die hellen luftigen Säle der Produktion und in
ſani=
tärer Beziehung den Arbeitern zu Gute kommen.
Die letzten
Froſtnächte haben auch hier an den Garten= und Feldgewächſen
großen Schaden angerichtet; insbeſondere haben Bohnen, Kartoffeln,
Reben und Nußbäume gelitten. Das Obſt ſcheint nicht erfroren
zu ſein.
Mainz, 19. Mai. Die Inſpektion der Truppen der hieſigen
Garniſon hat am Montag mit der des 117. Regiments auf dem
großen Sand ihren Anfang genommen und wird am Mittwoch mit
den 88ern und Pionieren geſchloſſen. Außer dem Kommandeur des
11. Armeekorps, Herrn v. Schlotheim, ſind dabei auch mehrere
andere hohe Offiziere von auswärts gegenwärtig, u. a. ein engliſcher
General
In dem Zuſtand des Herrn Lieutenant v. Chelius iſt
ſicherem Vernehmen nach eine Aenderung bis jetzt noch nicht
ein=
getreten: die Lähmung der Beine hält noch immer an.
8. Offenbach, 15. Mai. 8. Verbandsſchießen.
Vor=
geſtern abend 19 Uhr fand im „Engel' bereits eine
außergewöhn=
liche Sitzung des Central=Komites ſtatt, in der mehrere wichtige
Sachen ihre Erledigung fanden. So wurde in erſter Linie über die
Vergebung der Feſtwirtſchaft verhandelt und in Einklang mit den
Ausführungen und Beſchlüſſen des Wirtſchaftskomites einſtimmig
entſchieden, daß dem Herrn Bruch in Mainz dieſelbe übertragen
werden ſoll. — An zweiter Stelle wurde auf Antrag des Finanz=
Komites beſchloſſen, 10 Pf. Eintrittsgeld zu erheben, ſobald der
Feſtplatz eingefriedigt iſt und das Baukomite im Intereſſe der
Fort=
führung der Arbeiten, d. h. damit ein allzugroßer Andrang des
Publikums vermieden wird, es für nöthig hält, den freien Eintritt
zu verſagen. - Die elektriſche Beleuchtungsfrage wurde ebenfalls
entſchieden und der Vertrag mit der Firma Schuckert in Nürnberg
genehmigt. Die Bedingungen ſind für den Schützenverein ſehr
günſtig und bieten die faſt ſichere Gewähr für eine vorzügliche
Aus=
führung. Uebrigens birgt dafür ſchon der Name Schuckert.
Mit
Freuden werden hieſige und auswärtige Leſer die Kunde vernehmen,
daß auch unſere Geſangvereine zur Verſchönerung des Feſtes
bei=
tragen wollen. Außer den 6 Vereinen des Mainthalſängerbundes
werden der Sängerverein, die „Polhhymnia=, der Turnerſängerchor
und der Andreſche Männerchor mitwirken.
Frankfurt a. M. Der Prozeß wegen der Ermordung des
Polizeirats Dr. Rumpff wird gegen Ende nächſten Monats vor
dem Schwurgerichte zur Verhandlung gelangen. Die Anklage gegen
Julius Lieske aus Zoſſen (Kreis Teltow bei Berlin) wegen
Ermor=
dung des Volizeirats Dr. Rumpff iſt nach abgeſchloſſener Unter
ſuchung vom Staatsanwalt erhoben. Für den Prozeß ſind drei
Tage in Ausſicht genommen.
Frankfurt, 19, Mai, Dem von den hieſigen Metzgern
ge=
gebenen Beiſpiele, ihrem Handwerk das Triehele dienſtbar zu
96
machen, ſind nun auch mehrere Colonialwaarenhändler gefolgt,
welche mittelſt Trichcles ihre Kunden bedienen laſſen; auch ein:
Milchhändler hat ſich eine derartige Maſchine in den Dienſt geſtellt.
Das Neueſte auf dem Gebiete der Bieyeles iſt ein Sicherheits=
Biehele, welche das Umfallen zu einem Dinge der Unmöglichkeit
macht.
JF. J.)
Hanau, 16. Mai. Die geſtrige Anweſenheit des Grafen
Wil=
helm Bismarck in unſerer Stadt ſcheint auf eine Uebernahme des
hieſigen Landratsamtes durch denſelben hinauszulaufen. Dies würde,
auch mit der Mitteilung der Kreuzzeitung übereinſtimmen, nachh
welcher Graf Bismarck zunächſt ein Landratsamt übernehmen werde;
um ſich mit dem praktiſchen Verwaltungsdienſt näher vertraut zu
machen.
Limburg, 18. Mai. Geſtern fand hier die Biſchofsweihn
ſtatt. Der Feſtzug konnte ſich bei gutem Wetter ungeſtört entfalter
und bot einen großartigen Anblick dar. Die Weihe nahm Biſcho=
Kopp von Fulda vor, während die Biſchöfe von Trier und
Hildes=
heim aſſiſtierten. Der neue Biſchof empfing darauf die Huldigung
des Diözeſe=Clerus, welcher zahlreich erſchienen war. Am
Schluſſ=
der Ceremonien, nach dem Te deum, hielt der neue Biſchof die Feſtrede
Berlin, 18. Mai. Der neuernannte ruſſiſche Geſandte an
hieſigen Hofe, Graf Schuwalow, iſt mit Familie hier eingetroffem
Wie es heißt iſt ein Extragüterzug von 26 Waggons von Peters
burg nach Berlin unterwegs, welcher die Einrichtung des Botſchafter.
paares aus deſſen Palais in Petersburg nach hier befördert.
Großherzogliches Hoftheater.
Montag den 18. Mai.
„Der Troub adou ro.
E Das Gaſtſpiel der Frau Louiſe Jaide und des Her
Müller=Franken aus Gießen, der für die nächſte Saiſon i7
Lübeck engagiert iſt, hatte dem letzten Opernabend ein nahezu aus
verkauftes Haus gebracht. Es giebt nur wenige Sängerinnen
d=
an die Acuzena der Frau Jaide heranreichen. Getren nach Verd,
welcher im Troubadour das Gräßliche in ganzer Nacktheit aber m.
kaum zu übertreffender dramatiſcher Energie bringt, hat Frau Jais
ihre Acuzena geſtaltet. Da wurde nichts beſchömgt, nichts gemi
dert; Haß, Rachſucht und wilde Grauſamkeit tobten entfeſſelt, urd
die Stimme mußte hergeben, was ſie an Kraft beſaß oder ſie wurh
geknechtet, daß die Accente dämoniſcher Leidenſchaft ſich ihr er.
rangen, kaum mehr wie Geſang, nein, wie ein gepreßtes Stöhns
in der Tiefe und in der Höhe wie Ziſchen ſpitzer Pfeile.
Dazwiſch=
hörten wir aber auch wieder beſtrickende, mit dem zarteſten Piar
hingehauchte Klänge, ſo daß ſchließlich alles ſich vereinigte, um et,
packendes, hochintereſſantes Bild von der aus den widerſtreitendſta
Zügen zuſammengeſetzten Zigeunerin zu geben. Die Gaſtin wurk
durch wiederholte Hervorrufe und drei Lorbeerkränze gefeiert. Eix
ſehr günſtige Aufnahme fand auch Herr Müller=Franken as
Tcoubadour. Wir mußten uns bei der Gelegenheit des Gaſtſpies
des Herrn Bötel erinnern; der Vergleich ſchlägt entſchieden
Gunſten des Herrn Müller=Franken aus. Für ihn hat „die groj
Glocke; allerdings nicht gearbeitet, er iſt ein ziemlich unbekanntr
Sänger, aber das thut im Grunde nichts. Das Publikum fükl
ſich vielmehr aufs angenehmſte überraſcht, wenn ihm el
Genuß zu Teil wird, auf welchen es nicht ſchon vorher wochenla?
durch die Reklame vorbereitet wurde; der nicht ſeltene Fall, daß U
Erfüllung hinter den Erwartungen zurückbleibt, kann dann al
nicht eintreten. Herr Müller=Franken hat einen ſchönen w.
chen, ſiegreich in die Höhe ſteigenden Tenor, iſt auch im Beſitz d
hohen 6, das er nicht herauspreßte ſondern wirklich ſang. W.
lyriſchen Stellen der Manricopartie, beſonders der Satz: „J
e=
ewigen Strahlenmeer, dort trennt kein Tod uns mehr . .. kamch
durch ſeine edle, gebildete Vortragsweiſe zu glänzender Geltuw c
Die weltbekannte Racheſtretta mußte er ſelbſtredend wiederholh.
Herr Müller=Franken macht durchweg den Eindruck eines energis
vorwärts ſtrebenden Sängers der wohl einſt die ſchwierigſten Tenſh.
partien bewältigen dürfte. Der Gaſt wurde durch einen
Lorbel=
kranz geehrt. Außerdem wurde demſelben hinter der Scene W.
ſeinen ehemaligen Komilitonen ein Lorbeerkranz, geſchmückt mit M.
Farben der Gießener Teutonen, überreicht. Unſere heimiſck
Sänger blieben mit ihren Leiſtungen nicht im Hintergrunde. Fr=
Mayr=Olbrich ſang die Leonore mit gewohnter Friſche und 9
ßer Bravour. Herr Feßler war als Graf Luna Cavalier vc
Scheitel bis zur Sohle; ein wahres Muſter ſchönen Geſanges 1u
edler Vortragsweiſe war beſonders ſeine Arie: „Ihres Auges hinm
liſch Strahlen:, ein Stück, das er diesmal auf ſtürmiſches Verlans
hier zu wiederholen hatte. Frau Mahr und Herr Feßler wurd.
gleichfalls mit Lorbeerkränzen bedacht.
Druck und Verlag: L. C. Wittichiſche Hofbuchdruckerei.
p. Geld.
Am=