Darmstädter Tagblatt 1885


06. Mai 1885

[  ][ ]

Abonnementspreis
vierleljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtauflſchlag.

Irag= und Arzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Flluftrirtes Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommen nDernſiadt
von der Expedition Rhehſtr. R 2.
in Beſſungen von Friedr. Bllßerz
Holzſtraße Nr. 84 ſowie auzwärtz
von allen Annonean=Axpeditlonen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breigamls, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
87.
Mittwoch den 6. Mai.
1885.

Gefunden: 1 Paar Gummiſchuhe. 1 kleines Kinderwaͤgelchen. 1 Spazierſtock mit ſilbernem Reif und Fuchskopf.
1 ledernes Cigarren=Etui. 1 Kinderſchirm. 1 ſchwarzledernes Geldtäſchchen mit Inhalt. 1 kleines desgl. mit 1 Pfg.
1 kleines desgl. ohne Inhalt. 1 Brille in einem Blechfutteral. 1 weiße Schürze. 1 meſſingener Drücker. 1 Schllſſel.
Schlüſſel. 1 kleiner Schlüſſel. 1 Kaſſeſchlüſſel.
Verloren: 1 ſilberne Sicherheitsüadel mit 2 Kuopfen. 2 Vorſtecker an einen Patentwagen. 1 ſilberne Damenuhr
mit Nr. 44840. 1 goldene Broſche.
Entlaufen: 1 junger kleiner ſchwarzer Hund. 1 kleiner Spitzhund, ſchwarz mit weißen Flecken.
Darmſtadt, den 4. Mai 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 9:
Bekanntmachung, den Ausſchlag der directen Steuern für das Etatsjahr 1885-86 betreffend.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wilhelm Schmidt zu Darmſtadt beabſichtigt auf ſeinem Grundſtuͤck Flur AIK. Nr. 204 und 204½⁄₁₀ der Gemar=
kung
Arheilgen einen Ziegelofen zu errichten.
Es wird dies mit dem Anfügen bekannt gemacht, daß Plan und Beſchreibung des Ofens während 14 Tagen zur Ein=
ſicht
der Intereſſenten offen liegen und daß Einwendungen dagegen binnen gleicher Friſt bei Meidung des Ausſchluſſes vor=
ſubringen
ſind.
Darmſtadt, den 1. Mai 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
14397
v. Marquard.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Das Muſterungsgeſchäft pro 1885, insbeſondere Aushändigung der Looſungsſcheine.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche ſich im laufenden Jahr dahier zur Muſterung geſtellt haben und in der Stadt
Harmſtadt wohnen, werden hierdurch aufgefordert, ihre Looſungsſcheine alsbald hier Neckarſtraße 3. mittlerer Stock,
Büreau für Militärangelegenheiten) abzuholen, widrigenfalls nach Verlauf von 14 Tagen die Zuſtellung auf Koſten der
Säumign ſtattfinden wird.
Darmſtadt, den 5. Mai 1885.
Der Eivil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
4398

Bekanntmachung.
Im ſtädtiſchen Lagerhaus Nr. I1
noͤrdliche Hälfte, iſt ein kleiner für ſich
abgeſchloſſener Raum (früher als Comp=
tir
benutzt) zu vermiethen und per 1. Jul
h. Js. zu beziehen.
Näheres auf unſerem Büreau.
Darmſtadt, den 15. April 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(370
Ohly.
Bekanntmachung.
Die Grund= und Maurer=Arbeit, ſo=
wie
die Thon= und Eiſenwaarenlieferung

für Kanaliſation der Blumenſtraße ſoll
im Wege der Submiſſion vergeben
werden.
Offerten ſind bis
Dienstug den 12. Mai, Vormittags
10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag und Bedingungen liegen
ſauf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 4. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(4399
Ohly.

Bekanntmachung.
Betreffend: Vergebung von Zim=
merarbett
.
Die Lieferung eines Fußbodens und
einer Treppe fuͤr das Serubberhaus un=
ſeres
Gaswerks ſoll im Wege der Sub=
miſſion
vergeben werden.
Offerten ſind bis
Sonutag den 9. Mai l. 3s., Vor=
mittags
10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Voranſchlag Zeichnung und Bedingungen
liegen auf dem Gaswerk zur Einſicht offen,

[ ][  ][ ]

1040
bei welchem auch die Formulare für die
Offerten zu erheben ſind.
Darmſtadt, den 1. Mai 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt,
J.=V. d. B.:
440l
Hickler, Beigeordnetier.

Bekanntmachung.
Donnerstag den 7. Mai d. J3.,
Nachmittags 5 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
Weinbergſtraße Nr. 22 zu Beſſungen die
nachgenannten Möbilien, als:
1 Kommode, 3 Kleiderſchränke, 1 Tiſch,
mehrere Stühle, 1 Küchenſchrank, 1
vollſtändiges; Bett;½ 1 Wand= und
1 Taſchenuhr, ſowie verſchiedenes
Weißzeug und Kleidungsſtücke,
Küchen=und Hausgeräthe nebſt einem
Schiebkarren
öffentlich gegen baare Zahlung meiſtbie=
tend
verſteigert.
Beſſungen, den 4. Mai 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Weimar.
[4401

N 87
Holzverſteigerung.
Montag den 11. und Dienstag den 12. Mai l. J., Vormittags 9 Uhr,
werden in dem Saale des Gaſthauſes zur goldenen Trauhe: in, Ober=Namſtadt.
aus dem Diſtrict Dörnbach, Abth. 5, 7, 8, verſteigert:
762 Am. Buchen=,150 Rm. Obſtbaums und Eichen=, 16 Rm. Nadel=Scheiter;
640 Rm. Buchen= 132 Rm. Obſtbaum= u. Eichen= 18. Rm. Nadel=Knuppel;
13650 Wellen Buchen=,1000 Wellen Eichen=, 450 Wellen=Nadel=Reiſig;
294-Am. Buchen=, 66 Rm. Eichen= und Nadel=Stöcke;
16 Eichen=Stümme mit 852 Feſtmtr., 3 Nadel=Stämme mit 241 Feſtmtr=
Die Stämme kommen am zweiten Verſteigerungstage beim Beginn der Ver=
ſteigerung
zum Ausgebot.
Nieder=Ramſtadt, am 27. April 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
4264
Löwer.

9.
Oerſteigerungs--nzeige.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag werden die
zum Nachlaß des Weißbinders Heinrich
Preſſon dahier gehörigen Immobilien,
als:

Flur.
I.

13

Nr. ⬜Meter. 379⁷⁄₀ 219 Hofraithe Wein= bergſtraße,
379⁄₈ 519 Grabgarten da= ſelbſt, 583 1575 Acker im Hein= 93 richswingert u.
= 1219 Acker mittelſt=

Golläcker
Montag den 11. Mai d. 33. Vor=

mittags: 11½ Uhr,
auf hieſigem Rathhaus oͤffentlich meiſt=
bietend
verſteigert.

Beſſungen, den 4. Mai 11885.
Großherzogliches-Ortsgericht Beſſungen.
Weimar;
[4402

Bekanntmachung.
Der Bedarf des Großh. Arbeitshauſes
Dieburg an Steinkohlen=für die Zeit
vom 1. Oktober 1885 bis 1. Oktober
1886 (circa 1200 Centner) ſoll im Wege
unbeſchränkter Submiſſion vergeben wer=
den
. Die Submiſſionsbedingungen liegen
auf dem Bureau der unterzeichneten Ver=
waltung
offen und ſind die Angebote poſt=
mäßig
verſchloſſen und mit der entſpre=
chenden
Aufſchrift verſehen bis längſtens
Mittwoch den 20. Mai l. J.
Vormittags 10 Uhr,
daſelbſt einzureichen.

Die Lieferanten haben in ihren Offer=
ten
das Einverſtändniß mit den Sub=
miſſionsbedingungen
ausdrücklich anzuer=
kennen
.
Dieburg, den 2. Mai 1885.
Großherzogliche Arbeitshaus=Verwalung,
Dieburg.
[4403
Bonhard.

Donnerstag den 7. Mai, Vormittags 9 Uhr,
werden wegen Abreiſe im Hauſe Heinheimerſtraße Nr. 2u nach=
benannte
Mobilien:
2 Bettſtellen mit Matratzen, 1 zweithüriger neuer Kleiderſchrank,
2 neue Nachttiſche, 1 nußbaumene Kommode, 1 Küchenſchrank,
Küchengeräthe, Tiſche, Stühle, Spiegel, Wanduhr, 1 Kinder=
wagen
und ſonſtige Stücke
ſöffentlich verſteigert.

S. Adler Sr., Amtsgerichts=Taxator.

15.
4

Verſteigerungs=Anzeige.

Freitag den 8. Mai, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe Aliceſtraße 19¼ Parterrei, die zum Nach=
laß
des verlebten Major a. D. Ramdohr gehörigen im beſten
Zuſtande befindlichen Mobilien, als:

1 Pianino aus der Fabrik von Robert Seitz in Leipzig, vor=
zügliches
Inſtrument, 1 Cauſeuſe mit 6 Seſſel, bord.Rips,
1 großer Goldſpiegel mit Trumeau, 2 mittl. Spiegel, 2 Tiſche,
1 Kommode, 1 Kleiderſchrauk, Waſchkömmode und
Nachttiſch mit weißer Marmorplatte in Eichenholz, 1 Toiletten=
ſpiegel
, metallene Nipptiſche, ovale Sophatiſche, Clavierſeſſel,
Notenſtänder, 1 franz. Bettſtelle mit Matratzen, 1 Regulator
mit Schlagwerk, Vorhänge, Bilder, Lampen, Glas, Vorzellan,
Haus= und Küchengeräthe mit Küchenſchrauk und ſonſtige Stücke
öffentlch gegen baare Zahlung verſteigert.
Einſichtnahme von Dienstag, Vormittags von 11-12 Uhr an.
8
6
Adler Hr., Amtsgerichts=Taxator.
S.

13

141

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[4405

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1145) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 1
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Badezimmer, Gas==und Waſſerleitung, 3
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1704) Lautenſchlägerſtraße¼ eine
hübſche Wohnung von 3 und 4 Zimmer.
2089) 2 Wohnungen zu verm. Jean
Kühn, gegenüber der Stadtkirche.
2246) Hermannſtr.33 iſt eine Woh=
nung
von 6 Zimmern, 2 Kabinetten, mit
Vorgarten, Waſſerleitung nebſt allem Zu=
behör
. Näheres bei J. Kuhl, Carlsſtr. 40.
2353) Neckarſtraße 1, Seitenbau,
Zimmer mit Alkoven zu vermiethen. Näh.
Vorderhaus, 3 Treppen.
2354) Schulſtraße 6, zwei St. hoch
zwei ineinandergehende, ſchöne, geräumige
Zimmer ſofort zu vermiethen.
2571) Beſſ. Carlsſtr. 14 der 2.St.
Mitte Junt, event. auch früher, zu bez=
2458) Mathildenplatz 15, Ecke der
Promenade= und Wilhelminenſtraße, der
3. Stock, neu hergerichtet und beſtehend
aus 5 Zimmern (wozu ebent. noch 2 in
der Manſarde) mit vollſtändigſtem Zuge=
hör
, pro Juni.

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3238) Frankfurterſtr. 32 iſt eine
Wohnung von-8. Zimmern, ganz oder
getheilt, zu vermiethen.
3240) Victoriaſtraße 57. iſt der
Parterreſtock, 4 Zimmer und Zubehör
Gartenantheil, auf 1. Juli zu vermiethen.
Näheres Aliceſtraße 23, part.
3304) Promenadeſtr. 28 der mittl
Stock, 5= Zimmer nebſt allem Zubehör
anderweit zu, vermiethen. Näheres im
1. Stock daſelbſt.
3411) Eine Manſardenwohnung m
Waſſerleitung wegzugshalber ſofort zu ver=
miethen
.
Hein, Carlsſtraße 27.
3413) Mathildenplatz 9 im oberen
Stock eine Wohnung, 4 Zimmer, 2 kleine
Cabinete, Küche mit Waſſerleitung, abge=
ſchloſſener
Vorplatz, 2 Dachſtuben u. kann
auch ein Stall für 2 Pferde mit Bur=
ſchenſtube
und ſonſtige große Parterre=
Räume dazu gegeben werden.
3433) Grafenſtr. 16 ſind im Seiten=
bau
2 Wohnungen zu vermiethen.
3453) Promenade 46 Beletage ſechs
Piecen an eine ruhige Familie zu verm.
3592) Alexanderſtraße 13 1. Stock
4 Zimmer ꝛc. zu vermiethen.

3901) Ernſt=Ludwigſtraße 12
III. Etage eine ſchöne Wohnung,
3 Zimmer, Küche, Magdzimmer,
Bodenraum, 2 Keller ꝛc., baldigſt
beziehbar, zu vermiethen.
M. Homberger.

4030) Mauerſtr. 10 Beletage vier
ſchöne Zimmer Glasabſchluß, Waſſerltg.,
Waſchküche mit allem Zubehörper 1. Jul.
zu beziehent=Näheres parterre.
4199) In dem=Neubau Hügelſtr.5
zwei feine Wohnungen'mit je 6 und
Zimmern=und zallen Bequemlichkeiten" zu
vermiethen und im Juli zu beziehen.
Räheres bei J. Trier, Wilhelminenſtr.
4285) Beſſ. Weinbergſtr. 13 eine
Wohnung zu vermiethen.
4290) Soderſtr. 49 der mittl. Stock,
4 Zimmer mit Zubehör u. Waſſerleitung.
4291) Herdweg 18. iſt eine ſchöne
Manſarde zu vermiethen.
4294) Wendelſtadtſtr. 11 die Parterre=
Wohnung, 4 Zimmer; Entreſole nebſt
allem Zubehör, per 22. Juli event. auch
früher, ſowie der 3. Stock, 6 Zimme=
nebſt
allem Zubehör, per 1. Juli l. J.
Näheres Wendelſtadtſtr. 13, Parterre.
4296) Soderſtr. 16 a. Kapellplätz e.
ſch. Manſarden=Wohnung, 4 Zimmer,
preiswürdig zu verm.-Näh. daſ. 2. St.
4297) Neckarſtraße 18 eine Parterre=
Wohnung aus 4 Zimmern beſtehend nebſt
allen Bequemlichkeiten, ſofort beziehbar,
zu vermiethen. Näheres parterre.
4301) Mauerſtr.22 eine ſchöne
Wohnung zu vermiethen.

8903) Aliceſtraße 23 (Louvre) iſt
der 4. Stock, 7 Zimmer mit Zubehör
Gartenantheil, ſofort preiswürdig zu ver=
miethen
. Näheres daſelbſt part. links.
3939) Ob. Niederramſtädterſtr.
der mittlere Stock, 3 Zimmer und Man=
ſardenzimmer
, Souterrain und Zubehör,
für 320 M. gleich beziehbar.
4020) Martiuſtr. 15 der 2. Stock ꝛc.
4021) Beſſ. Carlsſtr. 5, 2. Stock,
5 Zimmer mit Zubehör per 1. Auguſt.
Ebendaſelbſt 1 Manſardenlogis, 1 gr.
Zimmer, 1 Cabinet und Küche. Zu er=
fragen
im Gartenhaus bei Fried. Roſt.
4023) Wilhelminenſtr. 21 per 1. Juli
od. ſof. eine Manſarden=Wohnung von
3 Zimmern, 2 Cabineten, Küche, Waſſer=
leitung
, an eine ruhige Familie. Näh.
daſ. im Alice=Bazar.
4026) Bleichſtraße 45 iſt die Bel=
etage
, beſtehend in 5 Zimmern, Küche,
Balkon und ſonſtigem Zubehör, wegzugs=
halber
anfangs Juli. zu vermiethen.
4028) Martinſtraße 35 Beletage,
2 Wohnungen in gleicher Flucht, jede mit
5 Zimmern und Zubehör, die eine mit
Balkon und Manſardenzimmer ſind ein=
zeln
oder zuſammen zu vermiethen u. am
1. Juli zu beziehen. Näheres Heerdweg=
ſtraße
56.
4153) Hölgesſtraße 12 eine Woh=
nung
, 5 Zimmer und 1 Cabinet, auf
Wunſch noch 1 Zimmer, alsbald beziehb.

Wohnungen zu vermiethen.
4407) Hügelſtraße 5½ in dem
neu erbauten Hauſe iſt:

1) der Parterreſtock mit 6 Zimmern,
Bodenkammer,
2) die Beletage mit 6 Zimmern,
Küche ꝛc.,
.
3) der dritte Stock mit s Zimmern,
Küche ꝛc.,
beziehbar per 15. Juli auch Früher,
zu vermiethen. Alles Nähere Hügel= 15, Beletage. Schnabel.

4408) Saalbauſtraße 14 eine Man=
ſardenwohnung
, nahe der Rheinſtraße, drei
Piecen, Küche, Keller, an eine kleine ſtille
Familie alsbald zu vermiethen. Näheres
J. Gräf, Saalbauſtraße 23.
4409) Marktplatz 1-eine kleinere
Manſardewohnung per 11. Juli zu verm.
4410) Mühlſtraße. 20 im 1. Stock
eine hübſche Wohnung, beſtehend aus drei
großen Zimmern, Küche ꝛc. zu vermiethen

und alsbald zu beziehen.
4411) Anfang Junt iſt eine 'ſchöne
große Manſarde in der ob. Rheinſträße zu
beziehen. Preis billigſt. Näheres Exped.
4412) Wilhelminenplatz 17. Zimmer
und Cabinet per 1. Junt zu vermiethen.

73
112
21
45⁄₈
91:
94=

3602) Ochſengaſſe 30 die Wirth=
ſchaftsraume
mit Wohnung, auf Wunſch
auch als Laden und Wohnung, ferner der
kleine Laden zu vermiethen durch
E. Bieger, Waldſtraße 25.

9

gaie.

[ ][  ][ ]

1830) Mühlſtr. 12, parterre, möbl.
Zimmer mit ſep. Eingang zu=vermiethen.
2094) Schützenſtraße 18.zwei möbl.
Hchlafimmer und ein=Wohnzimmer.
2210) Dieburgerſtraße 9 ein' ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2820), Ballonplatz Nr. 10 möblirtes
Zimmer zu vermiethen. ½
3015) Marienplatz 11 oberer Stock
ken kleines möhl. Zimmer zu vermiethen.
3191) Rheinſtr. 16 im oberen Stock
. lein möblirtes Zimmer an 1 od. 2 Herren
zu verm. und ſofort zu beziehen.
3466) Martenplatz I1part. 2 ſchön m.
ö8. n. vorn. m. ſep. Eing. Preis 30 M.
3467) Riedeſelſtr. 68 parterre ein
Inöblirtes Zimmer.
7 3468) Wilhelminenſtraße 27 möbl.
himmer und Cabinet zu vermiethen.
häheres im Laden daſelbſt.
3678) Kapellplatz 64 ein möblirtes
Ghimmer mit Penſion, part., zu mäß. Preis.
é3778) Heinrichſtraße 101 zwei kleinere
5½At. möblirte Zimmer (Stube u. Cabineth)
liſe zweiten Stock vom 15. Mai an zu
vermiethen; einzuſehen täglich von 9 bis
11 Uhr Vormittags.
3781) Rheinſtr. 8 ein möbl. Zimm.,
Eſarf Wunſch mit Cabinet, zu vermiethen.
3920) Alexanderſtraße 9, 1. Stock,
ſein hübſch möbl. Zimmer zu vermiethen.
3940) Roßdörferftr. 26 zwei möbl.
gimmer zu vermiethen.
4033) Bleichſtraße 41 ein möblirtes
ſgimmer per 1. Mai zu bez.
4038) Eliſabethenſtraße 3 hübſch
möbl. Zimmer mit ſeparatem Eingang.
Näh. daſ. im Laden.
4042) Carlsſtraße 21 ein freundlich
16.
Aöblirtes Zimmer zu vermiethen.
4160) Alexanderſtr. 21 ein ſchön
nöbl. Zimmer zu vermiethen bei Gölz.
4201) Eliſabethenſtraße 42 ein
nöblirtes Zimmer zu vermiethen.
4203) Schwanenſtr. 39 ein freundlich
ſJnöblirtes Zimmer in freier, ſchöner Lage,
f Verlangen mit Kabinet, zu vermiethen.
4224) Bleichſtr. 43 ein ſchön möbl.
ſAimmer GBeletage) mit guter Penſion per
Juni zu vermiethen.
4307)Ernſt=Ludwigsſtr. 24 1 mobl.
slöimmer per 15. Mar. G9. Lerch Wwe.
4413) Gartenſtraße 9 ein möblirtes
himmer;mit Ausſicht nach dem Herrn=
ßelarten
, mit. oder ohne Koſt, au einen ſo=
Diden Herrn zu vermiethen.
l0)
4414) Friedrichſtr. 18, 1. St., ein
nöblirtes Zimmer mit oder ohne Penſion
Infangs Juni beziehbar.
4415) Hügelſtraße 61 ein möblirtes
2 hanſardenzimmer billig zu vermiethen.
09. 4416) Grafenſtr. 37, 3. Stock, eir
Aeis blirtes Zimmer alsbald zu vermiethen
4417) Schulſtraße 6 Geletage) zwei
chön möblirte Zimmer ſofort zu verm.

M81

1043

WilhelmPfeil, Darmstadt.

Guu.
Von der

bezw. deren deutſcher Generalvertretung, wurde mir der Alleinvextrieb. hrerk

Cgaretten und räböké
für Darmſtadt und Umgebung übertragen und erlaube ich mir dieſe vor=
züglichen
Fabrikate, welche ſeilher für das deutſche Raucherpuhlikum nicht
erhältlich waren, hiermit auf das Angelegentlichſte zu empfehlen.

Zugleich verweiſe ich auf den folgenden:
Dotail Vorkaufs-Tarik für Doutschland:

a418

Cigaretten

Sorte

Eu

32


Jakn
5
Aurodl=Jakn;
8.
Cinbso
Hanoun m. Mund=
ſtück

Buffra ohne Mund=
ſtück
.
Brousse ohne
Mundſtück

Packung Verkaufs.
in, preis pei
Cartons Carton

25 Stück

20 Stück

M. 2.
1.50
1.10
90
70.
I.-
50
30

TabaIe

Sorte

Eatra Latra

Extra.

Jaku.

Hurehi Jaku
Einhee
Buffra

F.

Se.
25
5.
pol

nc
25
15
3)
N.é,

5

Verkaufs=
preis

per Kilo

72.-
52.
40.-
28.-
18.
14.
10.

Eliſabetheuſtr.
H.

WIhelm Pſell.

Eliſabethenſtr.
S..

Aufnahme von Turn=Zöglingen.
Junge Leute vom 14. bis 18. Lebensjahre finden in dern hieſigen Turnge=
meinde
(Woogsplatz 5) Aufnahme als Turn=Zöglinge. Mit= dem Eintritt über=
nehmen
ſie die Verpflichtung an zwei Wochenabenden regelmäßig am Turn= Unter=
richt
theilzunehmen und erhalten die Erlaubniß bei Gelegenheit=bildender Vorträge
auf der Wochenverſammlung anweſend zu ſein. Zöglinge= haben kein Eintrittsgeld
zu entrichten. Ihr Beitrag zur Vereinskaſſe beträgt vierteljährlich 85 Pfg., kann
jedoch im Fall der Bedürftigkeit auf Nachſuchen erlaſſen werden Dte Mit=
glieder
der Turngemeinde haben auch fernerhin das=Recht, ihre als Zöglinge an=
gemeldeten
Söhne unentgeldlich an den Turnübungen theilnehmen zu laſſen.
Aufnahmegeſuche ſind ſchriftlich an uns zu richten.


Darmſtadt, den 30. April. 1885.
(4419
Der Voratand der Turngemeinde.

E


H
Nain=Aecar=Lahn.

EExtrazüge an Conn= und Feſttagen.4
Vom 10. Mai einſchließlich an bis Ende September d. J3. werden an jedem
Sonntage ſowie am Himmelfahrtstage (4. Maiy und Pfingſtmontage (25. Mai)
Extrazüge mit allen 3 Wagenklaſſen von Frankfurt Abgang 735. Darmſtadt 8i5
Vormittags bis Heidelberg und zurück Abfahrt 7oAbends von Heidelberg mit An=
ſchluß
nach und von Schwetzingen und Anhalten auf den größeren Zwiſchenſtationen,
ſowie ein Extrazug von Frankfurt Abgang 330 Nachmittags bis Sprendlingen ab=
[4420
gelaſſen. Bei Erſteren ſind Sonntagsbillete gültig.
280

[ ][  ][ ]

1044

R. 87.

Lur Anfertiguug von

14
ur ab-iuütstRUG t ArAbDankmiorn

in Sandſteinen, Marmor und Syenit, in einfacher und reicher Ausbildung
(4047
unter, Zuſicherung reeller= Preiſe empfiehlt ſich=
½ ths bnnrh. A. Voelix; Niederramſtädterſtraße 59.
Zeichnungen in reichſter Auswahl ſtehen zu Dienſten.

4421) Eine reinl. Frau ſucht Monat=
dienſt
.Eliſabethenſtraße 33, Hinterbau.

4422) Ein gut empfohlener jgr. Manni,
welcher 2⁷⁄. Jahr in einer Stelleſar, ſucht,
Stellel als Häusburſche.
Beck, Stellenbureau, Mathildenpl. 11

Der Unterricht im Kunſtgewerblichen Zeichnen
welchen Großh. Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein wie
ſeither auch im laufenden Sommer von Herrn Profeſſor Hermann Müller an
ſolche Gewerbtreibende ertheilen läßt, die bereits einige Fertigkeit im Freihand= und
geometriſchen Zeichnen erlangt haben, findet vom 4. Mai bis Ende Oktober im Local
der Landesbaugewerkſchule ſtatt.
Anmeldungen zur Betheiligung an demſelben wolle man bis zum 3. Mai an
das Bureau Großh. Gewerbvereins, Neckarſtraße 3, gelangen laſſen. Das Honorar
[432¾
beträgt für den ganzen Kurſus 5 Mark.

4380) Ein feineresMädchen von
angenehmem Aeußern, aus anſtändiger

Familie, welches zu=Hauſe ſchlafen kann,
zur Stütze der Hausfrau geſucht.
Schriftliche Offerten unter B. an die
Annoncen=Expedition von Daube L. Co.
in Darmſtadt.

Neue patentirte Producte der Firma
Ed. Loeſtund in Stultgart.
[275
(D. R.=Patent Nr. 27.978).
141
Loeflund's Kindermilch
aus friſcher Alpenmilch und Weizen=Extract im bair. Allgäu
hergeſtellt, ohne Zucker und mehlige Beſtandtheilt, bildet die
nahrhafteſte und verdaulichſte Kinderſpeiſe, von der Geburt
an zu gebrauchen. Bereitung höchſt einfach, nur in Waſſer auf=
zulöſeu
, per Büchſe 1 Mark.
Loeſlund's Nahm=Conſerve,
beſter Erſatz für Leberthran, gleich wirkſam, viel verdaulicher und von
vortrefflichem Geſchmack, das ganze Jahr zu gebrauchen. Wird wie
Butter auf Brod genoſſen. Per Büchſe Mk. 2.50. Durch jede Apotheke
zu beziehen. In Darmſtadt durch die Aberch'ſche Apotheke u. Friedr. Schaefer.

3623) Ein im Weißzeuggeſchäft be=
wandertes
Mädchen, ſowie ein Lehrmäd=
chen
werden angenommen. Zu erfr. Exped.

3817) Einige brave Mädchen können
das Kleidermachen erlernen.
Marktplatz. Nr. 7.

3158) Ein junger Mann mit guten
Schulkenntniſſen in die kaufmänniſche Lehre
geſucht. Gehlaxer & Reot.
3516) Ein Lehrling kann eintreten,

bei

Georg Netz, Hoftapezier.

4074) Ein braver Junge mit be=
ſonderem
Zeichentalent, kann in die
Lehre treten. Joſ. Grimm, Lithogr.
Atelier. Markt 4.

4N

4332) Einen Lehrling

L. Matthes, Hofſchreiner.

Trotz dem Zoll und dem aus
demſelben hervorgegangenen inne=
ren
Mehlaufſchlag verkaufe meine
bisher geführten.
Mehlsortem
der
Mehl= C Brodfabrik Hauſen
zu den ſeitherigen Preiſen und
erleiden dieſelben vorerſt keinen
Aufſchlag.
Dultaninen
Gostuen ohne Lorn).
per Pfund 35 Pfg.
Mortz Lundan,
(4251
Mathildenplatz 1.

4LOL
Central-Anzoneen-Expedition
der dontsoh. und ausl Loitungen.
A cntral-Burean: Frankfurt a. A.
Vornor: Berlin. Cöln. Dresden.
Hamburg. Hannover. Jolpulg. Jondon.
Aünchsn. Paria. Stuttgart. Wien.
Pronpte Botorderung aller Art
Anzoigen.
Vskannto Idoralo Bodlngungon.
Bol grösvoren Auftrigen
Auonahmoproise.
ua Annoneen-Monopol der
bodeutondsten Journale dos
Auslandos.

4333) Einen Lehrling ſucht
Adolph Thienemann, Metallgießer,
Mühlſtraße 39.

68

4334) Auf ein hieſiges Comptoir wird
ein anſtändiger, junger Mann mit guter
Schulbildung zu alsbaldigem Eintritt als
Lehrling geſucht. WoL ſagt die Exped.

3156) Ein kräftiger Junge als Fei=
lenhauerlehrling
gegen Lohn geſucht.
Hez. Sonztzal, Stiftſtraße.

Jugenheim a. d. Bergſtraße.
VIIn Ludwig.é
Neu hergerichtete Zimmer mit Balkons
und prachtvoller Ausſicht, mit oder ohne
Penſion zu vermiethen. (4317
Chr. Ludwig.

4423) Ein Tapeziergehülfe und ein
Lehrling können eintreten.
D. Vorger, Lapezier.

Laden.

52

auteſchlägerſtr. 4 ein
Pferdeſtall.

Von einem auswärtigen Geſchäft wird
ein Laden mit einem Schaufenſter und
einem Hinterzimmer in guter Lage, mög=
lichſt
in der Nähe des Ludwigsplatzes,
pro Auguſt, September auf Dauer zu
miethen geſucht. Gefl. Offerten mit Preis=
ſangabe
unter B. V. erſucht man bei der
Exped. d. Bl. niederzulegen.
[(4316

Zu miethen geſucht
eine Wohnung von 3-4 Zimmern,
in unmittelbarer Nähe der Mauer=
ſtraße
, monatweiſe auf unbeſtimmte
Zeit. Offerten Mauerſtraße Nr. 11
erſter Stock zu richten.
[4424

Verpackung und Expedition
aller, ſelbſt der dificilſten, Waaren u. Ge=
genſtände
nach allen Plätzen des In= und
Auslandes wird prompt ausgeführt.
Näheres in der Exped. d. Bl. (4309

[ ][  ][ ]

Allen Denen, die unſerem guten, unvergeßlichen Vater,
hem, Großherzoglichen=Miniſterial=Regiſtrator
4 . . ieWibiEis Ckli
ie letzte Ehre erwieſen, insbeſondere dem Präſidenten und
er Räthen des=Großh. Finaͤnzminiſtertums, den Beamten, des
hen Cölleges, ſowie ſeinen beſonderen Vorgeſetzten und
ſollegen ſagen wir hierfür,,ſowie=für die=reichen Blumen=
pendenj
unſeren innigſten Dank.
Darmſtadt, den 4. Mai 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.

Politiſche Ueberſicht.

o . Darmſtadt, 6. Mai.

Zeutſches Reich. Das preußiſche Abgeordnetenhaus nahm am
d. Mts. den Antrag Huene (das ſog. Verwendungsgeſetz) in
ſitter Leſung nach den Beſchlüſſen der zweiten Leſung an und ge=
Giehmigte das ganze Geſetz mit 223 gegen 86 Stimmen. Der Finanz=
bs
nlmiſter hatte erklärt, von dem Zuſtandekommen des Geſetzes ſei die
e5 ökwilligung der Hölle abhängig gemacht worden. Würden die Zölle
5c ſewilligt, ſo werde die Regierung das Geſetz, wie es aus der zweiten
55 lſung hervorgegangen ſei, annehmen.
200 deutſche Pilger, welche dem Papſte eine Adreſſe überreichten,
- ind am Sonntag Mittag von demſelben empfangen worden.
In
ols let Adreſſe heißt es, die Pilger ſeien im Namen des katholiſchen
longreſſes Deutſchlands gekommen; die Adreſſe erinnert an die
eyeyklika des Papſtes über die Freimaurerei und ſagt, die Katho=
51 ken Deutſchlands arbeiteten an der Verwirklichung der Ideen des
haͤpſtes über die ſoziale Frage, ſie erwähnt ſchließlich des Kultur=
⁵⁄ uͤmpfes und verſichert den Papſt der Treue der Katholiken. Der
apſt beglückwünſchte die= Pilger wegen ihrer Anhänglichkeit an den
ligen=Stuhl,- ermahnte ſie zu der für ſie beſonders notwen=
ligen
, Tugend, der Ausdauer, zum Gehorſam, zur Einigkeit und
mieren Ergebung gegenüber dem Papſte und dem Episcopat, hob
is verderblichen Anſtrengungen der Freimaurerei hervor, und er=
inerte
daran, daß ſeine Bemühungen ſeit Anbeginn ſeines Pontifi=
ufs
dahin gingen, den religiöſen Frieden wiederherzuſtellen. Die
leit, habe dieſen Eifer nicht erkältet und wünſche er, daß dieſe Be=
tülhungen
zu einem für die Kirche und das Reich gedeihlichen Er=
gbniſſe
führen möchten.
Heſterreich=Angaru. Aus Temesvar kommt die Kunde von dem
hſelbſt am Sonntag morgen erfolgten Ableben des Fürſten Alexan=
ir
Karageorgewitſch, des ſerbiſchen Thronprätendenten; die Bei=
ſtzung
erfolgt in -Wien. Fürſt Alexander Karageorgewitſch, der
weite Sohn des ſchwarzen Georgi, des Befreiers Serbiens vom
trkiſchen Joche, wurde 1806 geboren und 1842 von der ſerbiſchen
lation nach Vertreibung der Familie Obrenowitſch zum Fürſten
ſwählt. Zerwürfniſſe zwiſchen ihm und der ſerbiſchen Skupſchtina
fhrten 1852 ſeine Abſetzung und die Wiedererhebung des Fürſten
Riloſch herbei. Als deſſen Sohn Michael am 10. Juni 1868 ermordet
urde, klagte man ſofort Alexander Karageorgewitſch an, die Mör=
r
gedungen zu haben und das ſerbiſche Tribunal verurteilte ihn
20jähriger Zuchthausſtrafe. Die ungariſche Regierung verweigerte
ndeſſen ſeine Auslieferung, lettete aber ſelbſt eine Unterſuchung
ogen Fürſt Alexander ein; nach langer Unterſuchungshaft wurde
haus Mangel an genügenden Beweiſen freigeſprochen. Seitdem
ht er mie aufgehört, im Geheimen für die Wiedereinſetzung ſeiner
Umilie auf den ſerbiſchen Thron zu wirken, welchen Umtrieben
inmehr der Tod des Fürſten ein Ende gemacht hat. Sein Sohn
ard zwar verſuchen, dieſe Agitation fortzuſetzen, ſie dürfte aber
werlich irgend welchen Erfolg haben, da die Dynaſtie König
Uillans im ſerbiſchen Volke offenbar immer tiefere Wurzeln faßt.
Rrankreich. Die Kammer der Abgeordneten wurde am 4. Mai
lrch ihren neuen Präſidenten Floquet mit einer Anſprache eröffnet,
blche Uhparteilichkeit in der Leitung der Geſchäfte, Freiheit der
lgkuſſion ſowie Reſpektierung der nationalen Souveränetät verheißt.
Sämtliche großen Kleidermagazine an der Boulevards in Paris
nd ſeit dem 4. d. M. geſchloſſen, da die Arbeitgeber den Geſellen
ngen ihrer übermäßigen Forderungen gekündigt haben.
Engtand. Der Prinz von Wales und Gemahlin eröffneten am
Jorttag die internationace Ausſtellung von Erfindungen in London.
Miniſter Granville erklärte am 5. d. M. im Oberhauſe, die
rliſche und die ruſſiſche Regierung ſeien übereingekommen, dem
Uteil eines befreundeten Souveräns alle Differenzen zu überweiſen,
be ſich hinſichtlich der=Abmachung vom 17. Marz als vorhanden
cweiſen. Die Unterhandlungen über Abſteckung der afghaniſcheu
kenze werden in London ſofort wieder aufgenommen. Die Detail=
urden
an Ort und Stelle geregelt.
Im Unterhaus übergab Gladſtone gleichlautende Erklärungen.
Auf Befehl der Admiralität wurde der Bau neuer Kriegsſchiffe
llinen Modells eingeſtellt.

7
1045
Bekgien. Der Bürgermeiſter von Brüſſel überreichte am 4.
d. M. dem Könige-anläßlich der Annahme des Titels Souverän
des Congoſtaates; eine Adreſſe. Der König nahm dieſelbs mit
Dank entgegen und bezeichnete als: Hiele des neuen Stactes: der
Sache der Civiliſation in Afrika zu dienen, die Sklaverei abzu=
ſchaffen
= und für; die Entwickelung des Handelsverkehrs=Sorge zu
tragen. Hoffentlich werde es gelingen, genügende Kapitalkräfte für
die Anlage von=Wegen und induſtriellen Unternehmungen zu ge=
winnen
.
Itakien. Der Senat lehnte am 4. Mai den Antrag Roſſi's auf
Erhöhung des Einfuhrzolls für Getreide und Reis ab und nahm
die Tagesordnung Poggli's an, wonach der Senat von der freihänd=
leriſchen
Erklärung der Regierung Akt nimmt.
In der=Abgeordnetenkammer erklärte Maneini, er werde am
Mittwoch den 6. die Interpellationen über die Koloniaipolitik be=
antworten
. Depretis behauptete auf eine bezügl. Anfrage, es ſei
nicht der geringſte Verdacht eines Cholerafalles in Neapel vorhanden.
Außkand. In Petersburg wurde am 5. d. M. die Ankunft des
Oberſten Zakriewski vom Stabe des General Komaroff erwartet,
Derſelbe überbringt Berichte über den Zwiſchenfall am Kuſchkfluſſe.
Egypten. Die durch die internationale Kommiſſion in Karro
feſtgeſetzten Entſchädigungen für die durch das Bombardement von
Alexandrien Betroffenen werden nicht vor Ende Jum gezahlt.
Mittelameriſta. Aus Panama wird vom L. d. M. berichtet,
daß der Befehlshaber der Truppen von Columbia Aizpura und die
anderen Anführer der Aufſtändiſchen verhaftete, weil dieſelben nicht
die Bedingungen bezüglich der Ablieferung der Waffen erfüllten.

Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Gerichts=
ſchreiber
bei dem Amtsgericht Langen Ph. Lohnes. zum Sekretär
bei dem Erbſchaftsſteueramt mit dem Amtstitel Aſſiſtent ernannt.
Die erſte Kammer genehmigte geſtern den Geſetzentwurf,
das Mainzer Brückengeld betreffend, ſowie die Subventionierung der
Eisthalbahn und eine von Weinheim über Viernheim nach Manu=
heim
zu erbauende Nebenbahn. - Bei Beratung des Geſetzes, die
Gemeindeumlagen betreffend, entſchied ſich die Kammer nach leb=
haften
Auseinanderſetzungen über die Frage der Beſteuerung der
Aktiengeſellſchaften dahin, daß nur die Aktieninhaber und nicht, wie
die zweite Kammer beſchloſſen, die Aktiengeſellſchaften als ſolche zur
Steuer heranzuziehen ſeien. Nach lebhafter Debatte wurde der
Antrag des Fürſten zu Pſenburg=Birſtein und des Frhrn. L. Ried=
eſel
, die Regierung um Vorlage eines Geſetzes zu erſucheit, wonach
der auf Heſſen entfallende Anteil aus Reichsſteuern (Zölle) nach
Abzug der Matrikularbeiträge den Gemeinden zur Beſtreitung ihrer
Schullaſten zu überweiſen ſei, der Regierung zur Erwägung anheim=
gegeben
.
Se. Exc. der kommandierende General des 11. Armeecorps,
General der Kavallerie Frhr. v. Schlotheim, trifft am 15. d. M.
behufs Vornahme der Bataillonsbeſichtigungen hier ein.
In der Gemäldegallerie des Großh. Reſidenzſchloſſes iſt
gegenwärtig ein Studienkopf, eine berühmten Künſtlerin dar=
ſtellend
. von Hofmaler Nebel, ausgeſtellt, auf welchen wir, da die
Ausſtellung nur 8 Tage dauern kann, aufmerkſam machen.
26. Allgemeine deutſche Lehrerverſammlung. Das
Empfangs= und Anmeldelokal befindet ſich am zweiten Pfingſttage,
Montag den 25. Mai, und am Dienstag den 26. Mai in der Knaben=
Mittelſchule (riedrichsſtraße) und iſt am erſtgenannten Tage von
vormittags 9 Uhr an, am Dienstag von vormittags 7 Uhr bis
nachmittags 2 Uhr geöffnet von dieſem Zeitpunkte an befindet es
ſich im Lokal der Hauptverſammlungen (Saalbau). Der Empfanz
der ankommenden Gäſte findet am 25. und 26 Mai am Bahnhofe
der Main=Neckar=Bahn und am Hauptbahnhofe der Heſſiſchen Lud=
wigsbahn
durch Mitglieder des Empfangs=Ausſchuſſes (rothe Schleifen)
ſtatt. Um den Feſtteilnehmern im Brief= und Telegrammverkehr
die möglichſte Bequemlichkeit zu bieten, werden alle an dieſelben ge=
richteten
Briefe, wenn ſie keinen ausdrücklichen Wohnungsvermerk
tragen oder mit dem Huſatze Empfangsbureau=Saalbau: verſehen
ſind, ebenſo wie Telegramme für die Dauer der Verſammlung durch
Poſtbriefboten nach dem Bureau des Empfangs=Ausſchuſſes im
Saalbau gebracht, wo ſie von 9 bis 12 Uhr vormittags und von
2 bis 6 Uhr nachmittags von den Adreſſaten in Empfang genommen
werden können. Ein daſelbſt aufgeſtellter Briefkaſten zum Einlegen
abzuſendender Briefe wird regelmäßig bei den hierorts üblichen
Umgängen durch Poſtbriefboten entleert, auch wird für Vermitte
lung von Telegrammen an das Reichstelegraphenamt durch zuver=
läſſiges
Perſonal Sorge getragen.
Dem Vernehmen nach iſt die Meſſe bis zum nächſten
Freitag verlängert worden.
Den N. H. V.u zufolge iſt bei der geſtern ſtattgehabten
Verſteigerung des Helfmann'ſchen Hauſes in der Wilhelminen=
ſtraße
dasſelbe zum Preis von 64000 Mark von der Stadt über=
nommen
worden.

[ ][  ]

1046
4
- Hausverkauf. Das früher Finanzminiſter v. Schenck'ſch.
Haus, Beſſ. Wilhelminenſtraße Nr. 10, iſt in den Beſitz des Herrn
Major Werner, Flügeladjutant=Sr. Königl. Hoheit, des Groß=
herzogs
, übergegangen.
Durch ſtarken Hagelſchlag bei den am Montag nieder=
gegangenen
Gewittern haben in der Gegend von Groß=Gerau und
Arheilgen die Obſtbäume und die Frucht ſtark gelitten.
Ober=Ramſtadt, 3. Mai. Für die durch eine Verſammlung
von Beamten, Landwirten und Arbeitern dahier dem Fürſten und
der Frau Fürſtin Bismarck ausgedrückten Glückwünſche iſt ein
Schreiben aus Berlin an Herrn Pfarrer v. Wachter eingetroffen,
worin den Teilnehmern der Verſammlung der verbindlichſte Dank
Ihrer Durchlauchten ausgeſprochen wird.
(D. 8.)
Worms, 3. Mai. Geſtern tagte in unſerer Stadt die von
etwa 700,800 Feſtteilnehmern beſuchte Delegirtenverſamm=
lung
der Kriegerkameradſchaft Haſſign. Der Präſident
des Vereins, Herr Oberſt Gerlach, gab, nachdem Herr Premierlieu=
tenant
Gernsheim die Anweſenden namens der Wormſer Verbands=
mitglieder
herzlich willkommen geheißen, einige allgemeine Be=
merkungen
über die Vereinsthätigkeit; beſonders betonte er die leider
nur in langſamem Fortſchritt begriffene Bildung von Sanitäts=
kolonnen
; feſte Geſtalt habe dieſelbe bisher nur in Mainz ange=
nommen
. In Berlin habe man ſich über das Vorgehen ſeitens der
Kriegervereine in dieſer Hinſicht ſehr erfreut gezeigt. Man möge
ſich um ſo mehr die Bildung von Sanitätskolonnen angelegen ſein
laſſen, als für eine Schadloshaltung der allenfalls im Dienſte der=
ſelben
Geſchädigten die vollſtändige Garantie geboten ſei. Die 12
Punkte umfaſſende Tagesordnung wurde hierauf raſch erledigt. Als
Ort für den nächſten Verbandstag beſtimmte man Butzbach. Be=
züglich
des Rechenſchaftsberichts wurde auf den gedruckt vorgelegten
Jahresbericht der Haſſiar verwieſen, welcher an Einnahmen pro
1884 3608 M. 75 Pf., an Kaſſenvorrat 662 M. 94 Pf., an Aus=
gaben
3696 M. 53 Pf. und an Baarbeſtand am 31. Dezember 1884
575 M. 16 Pf. verzeichnet. Mittlerweile war von Cr. Gr. Hoh.
dem Prinzen Heinrich ein Telegramm eingelaufen, worin derſelbe
ſein durch Unwohlſein bedingtes Fernbleiben eutſchuldigt und die
Haſſia freundlich begrüßt. Herr Oberſt Gerlach brachte nach Ver=
leſung
des Telegramms ein kräftiges dreimaliges Hoch auf den
Ehrenpräſidenten aus. Am nachmittag fand noch im Worretſchen
Etabliſſement ein ſehr zahlreich beſuchtes Feſteſſen ſtatt. Ein abend=
liches
Konzert in der Ebertsburg, welches nicht minder ſtark beſucht
war, bildete, endlich den feſtlichen Abſchluß der Delegierten= Ver=
ſammlung
.
Frankfurt. 5. Mai. J. M. die Kalſerin Auguſtapaſſierte
geſtern auf der Reiſe nach Baden=Baden unſere Stadt.
Ein jüngerer Beamter der Main=Neckarbahn verlor am Sonn=
tag
ſein Leben dadurch, daß ein eingeſetzter Zahn bei dem Eſſen
ſich Loslöſte und ihm in die Luftröhre gerieth.
Amt Sonntag den 3. ſchneite es auf dem Feldberg und fielen
in den tieferen Lagen ſtarke Kieſel. Am 4. vormittags fielen im
ganzen Rheingaü Kieſel von mehr als Erbſengröße und von auf=
fallender
Härte!
Frankfurt, 5. Mäjzh Dem' allgemeinen Aufruf zur Er=
richtungkines
Schopenhauer=Denkmals in Frankfurt
a. M., welchen eine Gemeinſchaft von namhaften Perſönlichkeiten
des Iis und: Ausläudes im vorigen Jahre erließ, iſt nunmehr die
Konſtituierung= einks Geſchäfts=Komitis in Frankfurt a. M. gefolgt,
welchem die baldige Ausführung des Projekts überwieſen iſt. Das=
ſelbe
verfolgt zunächſt die Aufgabe, in den wichtigen Städten Deutſch=
lands
wie des Auslandes lokale Zweig=Komites ins Leben zu rufen,
welche die thunlichſt praktiſche und ſchnelle Verteilung von Zeich=
nungsliſten
ꝛc. in ihrem beſonderen Bezirk ubernehmen könnten.
Alle Diejenigen, welche geneigt und in der Lage ſind, in dieſem
Sinne das Unternehmen zu Ehren des großen Philoſophen zu för=
dern
, werden höflichſt erſucht, ſich mit dem Vorſitzenden des Frank=
furter
Komites, Herrn Dr. Wilhelm Gwinner Weſtendſtraße 29,
ins Einvernehmen zu ſetzen.: Geldbeiträge wolle man ſämtlich an
die Centralſtelle in Frankfurt, die Deutſche Vereinsbank, liefern.
Berlin, 4. Mai. Bei der Inventariſierung des Göthe'ſchen
Nachlaſſes wurde, wie der=Nat. 8tg. beſtätigt wird, die Origmal=
handſchrift
zur Elegie= und zum -Gbtz von Berlichingen' gefunden.
London, 8. Mai. In der Londoner Ausſtellung iſt geſtern,
das japaneſiſche Dorf, welches aus 5 Straßen mit Tempeln,
einem Theatex, Häuſern und mit Waaren gefüllten Läden beſtand
binnen einer Stunde vollſtändig niedergebrannt. Die hundert
Japaneſen, welche ſich in der betreffenden Abteilung der Ausſtel
lung befanden, ſind glücklich entkommen. Der Schaden beträgt
35000 Pfd. St. (700 000 M.)
Wer baut bas Reichsgerichts=Gebäude?
Wohl in keinem Berufe iſt eine ſo große und ſo allgemeine
Erregung denkbar, wie in architektoniſchen Kreiſen nach der Ent=
ſcheidung
einer größen Konkurrenz. Es iſt dies auch begreiflich,
wenn man bedenkt, wie die drei großen deutſchen Konkurrenzen des ½

87
letzten Jahrzehules die hervorragendſten Kräfte in Deutſchland,
Oeſterreich und der Schweiz zu vielmonatelangem Ringen mit ſehr
erheblichen Opfern an Zeit. Geſundheit und Geld anſpannte und
wie zumal von den Iuhabern größer Architekturbureaus viele
Tauſende dahingegeben wurden Um die Wirkung ihrer Pläne durch
eine pompöſe Darſtellung und Ausſtattung zu erhöhen. Daß nach
ſolchem Mühen, nach ſolch vielſeitigen, großen Hoffnungen die Ent=
ſcheidung
, die doch nur Einen dem heißerſehnten Hiele, nämlich
der Ueberſetzung ſeiner Gedanken in die Wirklichkeit näher führen
kann, bei allen anderen Konkurrenten eine große Enttäuſchung her=
vorruft
und auch Viele zur ſchärfſten Kritik des Urteils reizt, iſt
wohl erklärlich. Kein Wunder, daß man ſich immer mehr bemüht:
hat, dieſer Kritik durch eine ſorgfältige Faſſung des Programms
und durch die denkbar zuverläſſigſte Zuſammenſetzung des Preis=
gerichtes
die Spitze abzubrechen. Und wenn jemals in dieſer Be=
ziehung
das Menſchenmöglichſte geleiſtet wurde, ſo war dies bei
dem kürzlich entſchiedenen Wettſtreite um den Bau des Reichsgerichtes
der Fall. Eine von juriſtiſcher Seite verfaßte Denkſchrift ſchilderte
den eigenartigen Geſchäftsgang dieſes Gerichts in eingehendſter
Weiſe, ein bis in's Kleinſte präciſiertes Programm ließ Zwerfel
an den Grundlagen der Konkurrenz nicht aufkommen, und die Zu=
ſammenſetzung
des Preisgerichts, dem neben den höchſten Juſtiz=
beamten
des Reiches die oberſten Baubeamten der beiden größten
Staaten Deutſchlands, der Erbauer des Juſtizpalaſtes in Dresden,
ſowie einige der künſtleriſch hervorragendſten Architekten Nord= und
Süddeutſchlands angehörten, bürgten für ein ſorgſam erwogenes
und gerechtes Urteil. So betonte denn auch die Verliner Deutſche
Bauzeitung= nach Aufführung der einzelnen Preisrichter ganz be=
ſonders
, wie die Zuſammenſetzung gerade dieſes Preisgerichts für
ein ſachverſtändiges Urteil Gewähr leiſte, und daß ſie unter ſolchen
Umſtänden die Beteiligung an der Preisbewerbung nur auf das
Dringendſte empfehlen könne.
Und daß in der That die geſamte Architektenſchaft dieſer Jurh
das vollſte Vertrauen entgegengebracht hat, das beweiſt die unge=
mein
rege Teilnahme an der Konkurrenz. Aber auch der Urteils=
ſpruch
iſt bei dieſem Wettſtreite von ganz beſonderer Bedeutung.
Während z. B. bei der erſten Reichstagskonkurrenz die Entſcheidung
mit nur 7 gegen 6 Stimmen erfolgt war, wurde hier, und wohl
zum erſten Male bei ſolch großen Konkurrenzen, der Spruch ſeitens
der Preisrichter mit Einſtimmigkeit gefällt.
Unter den Siegern ſehen wir nun in erſter=Linie einen Archi=
tekten
, der in den verſchiedenſten fachlichen Thätigkeiten, in früheren
Konkurrenzen, beim Beſuche der Kunſtakademie im höheren Staats=
examen
, bei einer langjährigen praktiſchen Bauthätigkeit Erfolge
errungen hat, wie nur ſehr wenige auch der älteſten Architekten
Deutſchlands ſie aufzuweiſen vermögen. Aber trotz alledem regt
man ſich bereits in verſchiedenen Berliner Kreiſen um die Früchte
ihres Erfolges, die weitere Bearbeitung und Ausführung des Pro=
jektes
den Siegern zu entreißen. Berliner Blätter wollen wiſſen,
daß ein höherer Baubeamter des königlich preußiſchen Arbeits=
miniſteriums
(das königlich preußiſche Arbeitsminiſterium bildet be=
kanntlich
eine Reviſionsinſtanz auch für die Reichsbauten) den Bau
zu übernehmen gedenke, und eine Berliner Heitſchrift ſpricht ſogar
dafür, daß man einem der nichtprämiirten Berliner Konkurrenten
den Bau übertragen möge. Dies Alles hat ſich in ähnlicher Weiſe
bereits bei der Konkurrenz zum Reichstagsgebäude abgeſpielt. Von
privater und auch nichtprivater Seite wurde damals in Berliner
Pachkreiſen der Ausführung des preisgekrönten Projektes durch den
Süddeutſchen Wallot große Schwierigkeiten bereitet und es iſt be=
kannt
, daß nur durch die Energie des Chefs im Reichsamte des
Innern- ſolch wenig kollegiale bis zur Verbreitung von Gegen=
broſchüren
ſich ſteigernde Bemühungen unterdrückt wurden. Iſt es
doch auch ſtets als eine Grundbedingung des ganzen Konkurrenz=
weſens
anerkannt worden, daß nicht der Preis, ſondern vor Allem
die Ausführung des Baues dem der die Siegespalme errungen,
gebührt, und wurde auch dieſer Grundſatz bei den bisherigen ſtaat=
lichen
Konkurrenzen troßz aller gegenſeitigen Bemühungen ſtets befolgt.
Eine bemerkenswerte Erſcheinung iſt es, daß bei den großen
Konkurrenzen faſt ſtets jüngere Kräfte es waren, die als Sieger
aus dem Wettſtreite hervorgingen.
So gehbrt Wallot zu den jüngeren Architekten, Hoffmann
Leht erſt im 83. Lebensjahre, Dybwad iſt wenige Jahre jünger,
gerſtel war ſogar erſt 2b Jahre alt, als er den Bau der Voriv=
trche
in Wien begann, Thierſch errang ſich bereits im Alter von
82 Jahren neben Wallot den erſten Preis und auch Warth war
kaum ein Dreißiger, als ihm nach ſeinem Siege bei der Konkurrenz
um das Univerſitätsgebäude in Straßburg von der Reichsregierung
die Ausführung dieſes Gebäudes übertragen wurde.
Der bohe Wert dieſer Konkurrenzen beruht alſo nicht nur darin,
daß wir ihnen die beſten unſerer großen Monumentalbauten ver=
danken
, ſie bieten vor Allem auch unſeren jüngeren Kräften Gelegen=
heit
in dem ſchaffensfähigſten Lebensalter ein hervorragendes Können
zu bethätigen und ſich in dementſprechender Weiſe auch nutzbar zu
machen.
(F. J.)

Druck und Verlag: L. 6. Wittihiſche Hofouchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittch.