148.
.
Hislis
RAUREALNE
GLus
5½
45.
Jhrgung.
MbonnementsFrels
vlerteljährlich 1. Mark 50 Pf. Uck
Bringerlöhn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark. 50 Pf.
vrp Quartal inck. Voſtaufichlag
Irag= und Anzeigeblaft.)
5½
e
Mit der Sonntags=Beilage:
Gn n. c.
Illuftrirtes Unterhaltungsblatt.
iIr ui i dn eien
werden angenomari unDirn Ride,
von der Epehinion, Rhuinſtr. R. 2.
in Beſſungen von Friedr Blßer,
Holzſtraße Rr. 'ss, ſowle auswärt
vn allen Anvanaun-Epeditionen.
½
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
B 79.
Freitag den 24. April.
1885.
Darmſtadt, am 20. April 1885.
Betreffend: Die Bildung der für das Jahr 1885-86 nothigen Weinſteuer=Einſchätzungs=Commiſſionen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes mit Ausnahme don Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die Artikel 4, 6 und 7 des Geſetzes und 8 4 der Verordnung vom 9. Dezember 1876 (
egie=
rungsblatt S. 635 ff.) beauftragen wir Sie, behufs Abſchätzung der Weinſteuerſchuldigkeiten mit dem Gemeinderathe alsbald
die Wahl der ortsangehörigen Kommiſſionsmitglieder und deren Vertreter in der bisherigen Anzahl vorzunehmen= und die
Namen der Gewählten dem betreffenden Hauptſteueramte dann ſofort mitzutheilen. Einer Anzeige an uns bedarf es nicht.
Wir machen dabei darauf aufmerkſam, daß nach Artikel 7 des angeführten Geſetzes nur volliährige, in dem
unbe=
ſchränkten Genuſſe des Staatsbürgerrechts ſtehende Perſonen zu Mitgliedern der Abſchätzungs=Commiſſionen; gewählt, werden
[3961
durfen.
v. Marquard.
7.kr. r. eiie.
B e k a n n t m a ch u n g.hnhhh
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags ½ ½ i M
r. er en e. er r ere.
Donnerstag den 30. April l. 3s, Vormittags 10 Uhr,
u nose.
in dem Rathhausſaal dahier (Marktplatz 8) ſtattfindet.
ed.
Auf die Tagesordnung ſind folgende Gegenſtände geſetzt:
1) Vorlage des Verwaltungsberichts des Kreis=Ausſchuſſes für 1883-84;
2) Prüfung und Begutachtung der Kreiskaſſerechnung für 1883-84;
3) Feſtſetzung des Voranſchlags über Einnahme und Ausgabe der Kreiskaſſe für 1885-86.
Darmſtadt, den 20. April 1885.
Der Vorſitzende des Kreistags.
(3889
J. V. Gros.
B e k a n n t m a ch un
Wegen Vornahme der Herſtellungsarbeiten an dem weſtlichen Ufer des großen Woogs wird die Beckſtraße von der
Darm= bis Dreibrunnenſtraße für Fuhrwerke und Reiter geſperrt.
Darmſtadt, den 21. April 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(3962
J. V.: Seim, Polizez=Aſſeſſor.
Bekanntmachung.
Das in der Friedhofsabtheilung 1 Lit. G. Nr. 198½belegene Erbbegräbniß
wurde in den 1840er Jahren von Ackersmann Carl Rahn dahier erworben.
Der=
ſelbe ſowie deſſen Frau ſind längſt geſtorben, ohne daß eint Verfügung über
frag=
lichen Platz bekannt geworden iſt. Eine Enkelin Carl Rahns erhebt nun
Erban=
ſprüche. Die Legitimationsurkunde über den Platz vermag lindeß nicht vorgelegt zu
werden. Wir ſchreiben das Grab hiernach öffentlich aus, i dem wir alle diejenigen,
welche glauben Anſprüche an den Platz erheben zu könnt, ſolche innerhalb vier
Wochen bei uns vorzubringen und zu begründen, widrihtnfalls wir unterſtellen,
daß rechtmäßige Anſprüche dritter an das Erbbegräbniß nicht beſtehen.
Darmſtadt, den 22. April 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(3963
J. B.: Riedlinger, Beigeordneter.
Holzverſteigerung.
Die heute im Domanialwalde
Franken=
ſtein abgehaltene Verſteigerung iſt
geneh=
migt. Großherzogliches Rentamt Darm.
ſtadt gibt vom 1. Mai an Abfuhrſcheine
aus. Zuſammenkunft behufs Ueberweiſung
des Holzes
Montag den 4. Mai, Vormittags
8 Uhr,
am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 21. April 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
Joſeph.
(3964
251
Bekanntmachung.
Auf gerichtliche Verfügung vom 14. April. 1885 wird
nach=
ſtehende Hofraithe der Frau, Georg Heinrich Schmidt Wittwe,
Dorothea geb. Marſteller, dahier, ſowie deren beiden Söhne Jean
und Karl Schmidt= und zwar:
Flur I. Nr. 199¾. ⬜Meter 451 Hofraithe Kaſerneſtraße,
Montag den, 27. April. 1885, Vormittags 10 Uhr,
mit= unbedingtem Zuſchlag an den Meiſtbietenden verſteigert.
Darmſtadt, den 17. April 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
[(3705
Berntheiſel.
HrrxrrrrrrRrRrrrrrrrrrrrr.
Rheinſtraße19½
H-Auidt.
Herrenhendeh
nach Maaß:
Anferkigung von
5 Ausstattungen.
Lager in:
Homden- U. Botttuch-
; Leinsn; Shirting,
Grotons;„Piqus,
: Barchent, Orford,
Tischtücher;
5 Sorvietton, Händ
tücher,
aschen-
tücher, Homden- und
Rock-Flanell,
Badegegenstände,
Brusteinsätzo,
Kr agen, Manschetton
1½
u. ſ. w.
Rheinſtraße
19,
Lager in
Herren-, Damen- und
Kinder-Mäsche
aller Art.
Herrenhemden, farßig,
in Opford, halb und ganz
wollene Flanell.
Ankerjacken, Hoſen,
Hocken
für jede Jahreszeit.
Gravatten E Hoſenträger
Damen-L Kinderſchürzen
Hanben, Rüschen,
Damen=E Kinderkragen,
Hütchen & Kapuzen,
Kindorkleidchen
Normslhemden.
u. ſ. w.
09324
dxrzrrrxxurrurxxurrrnrrrrr,
Bahnhoſs-Restaurant Darmstadt.
(oboro Rostaurations-Räumo.)
Großer ſchöner Reſtaurations=Saal mit anſchließenden Verandas, von da
aus herrliche Ausſicht. Durch Erhauung eines neuen Eis- und Bier-Mellers
bin ich in der Lage, das Münchner Aacherl-Bräu in Wagenladungen zu
beziehen, immer ein gleichmäßig temperirtes Bier zu haben und den Preis von
17 Pfg. auf 15 Pfg. per Glas zu ermäßigen. Bemerke, daß heute eine friſche
Sendung von dem vorzüglichen Tacherl-Brüu eingetroffen iſt und empfehle
gleichzeitig feine Küche, reine Weine.
G. Niemaum,
Hof=Reſtaurateur.
(3965
Hühher,
Päp. PatohollWollWW.
eingeſtreut oder in Gaͤckchen vertheilt, ſchützt 13 Italiener, vorjährig; 1 Stamm
es Kleider und Pelzwerk=gründlich vor
Motten und Schwaben. - Zu haben 3. 1. Brahma Pondra, vor=
40 Pfg. bei E. Scharmann, jährig, zu verkaufen
Liebigſtraße 15. (3936
Hoflieferant. (3731
Holzverſteigerung.
Montag den 27. und Dienstag den
28. d. Mts., jedesmal von
Vor=
mittags 10 Uhr an,
werden aus Domanialwald=Diſtrict
Main=
zer Eichen (Kleineicher ꝛc.) an Ort und
Stelle verſteigert:
Scheiter Rm.: 143 Buchen I. Cl.,
652 Buchen II. Cl., 86 Eichen II. Cl.,
1 Erlen; Knüppel Rm.: 232 Buchen,
32 Eichen, 16 Erlen; Reiſig Well.:
7989 Buchen, 113 Eichen, 1280 Fichten,
75 Erlen; Stöcke, Rm.: 163 Buchen,
36 Eichen.
Zuſammenkunft jedesmal auf der
Kreuzung der Waizenborn= und
Thomas=
hüttenſchneiſe.
Meſſeler Forſthaus, 19. April 1885.
Großherzogliche Oberförſterei, Meſſel.
[3890
Heinemann.
Hineralvassot
Frühjahrsfüllung).
G. Hammann,
Caſinoſtraße 23. (3364
FISSboGGn-Gtanhlaok
in verſchiedenen Farben
in Blechkannen 1 Kilo M. 2.
[8960
EiaAUet FAld.
Eine große Sendung
Rohvild
trifft heute ein und erlaſſe dasſelbe
zu billigſten Preiſen.
Behrücken,
auch im Ausſchnitt, von ¼ Ko. ab.
Ferner:
1885
1. junge fäuse,
Enten,
1)
„
Rahnen.
Hoinrich Böhrich,
Wildpret, Geflügel=und
Delikateſſen=
ſ3967
Handlung.
9
5
8.
Billige Sohuhwaaren.
Zurückgeſetzte Kinder= Mädchen=
und Knaben=Stiefel von Mk. 185 ab,
ſowie alle übrigen Sorten Schuhwaaren
billigſt. Bahnhofſtraße 1, eine St. hoch.
62
8ish.
1065
A 79
57
625
730
gl5
ſehign.
ſellzes,
Lusverkaul
beſchädigter
Putnartik el und Hüte
von Freitag den 24. an im
1. Stocke meines Hauſes.
Anlon dehmlIb,
Ludwigſtraße 8. (3968
70ben
VAUPIMadouainC.
Eine gebrauchte, aber noch ſehl
leiſtungsfäbige 1½ pferdekräftige
ſtehende Dampfmaſchine iſt mit
oder ohne Dampfkeſſel wegen
Er=
ſatz derſelben durch eine ſtärkere
Maſchine billig abzugeben. Näher.
[3579
in der Exped. d. Bl.
RgG GOIIeh
empfehle:
Camphor, Haphtalin,
Insektenpulver, Patshoully,
Span. Pieffer, Rosmarinöl,
Hottenpapier eio.
in wirkſamſten Qualitäten billigſt
Curlstlan denVIII,
Wilhelminenſtraße.
(3677
Fſts. Nizzaer Olivenöl,
Mohnöl, deutſches,
„9
Speiſenöl
empfiehlt
G. Hammann,
(336=
Caſinoſtraße 23.
zELUaIDON
wollener, baumwollener, leinener
und ſeidener Stoffe ꝛc. empfehle
ich vorzügliche, ſehr einfach zu
be=
handelnde Farben in 38 Nüancen
in Päckchen 10 und 25 Pf.
Chrſstian SchWinn.
Wilhelminenſtraße. (3859
Spargel täglich.
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beſter Qualität
billigſt.
[3970
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können: Das Honorar ermäßigt. (3885
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GeCtion-Därmstadt.
Sonntag den 26. April 1885:
Ausſug nach der 2romm.
„ Mitl=Zug 6t5=Vorm. nach Heppenheim.- Marſch über Erbach, Kreiswald,
Ein solidor, kräftiger Mann
für Unſere Senfmühle zum Jofortigen
Ein=
tritt geſucht.
Wehner &Em; Tahr;
Holzhof=Allee 1. (395.
1
Rimbach nach Tromm und über Zotzenbach oder Abtſteinach nach Weinheim.
Ge=
meinſchaftliches Eſſen daſelbſt im „Pfälzer Hof." Rückfahrt mit Zug 818 Nachm.
Die Sectionsmitglieder, deren Damen und Freunde ſind hierzu freundlichſt
Der Sectionsvorstand. (8975
eingeladen.
Tngliſche und Franzöſiſche Gram=
A matik u. Converſations=Stunden.
Monatlich' 3 Mark=
Caſiuoſtraße 28, 3. St. 3837
3976) Eine junge Fran wünſcht
Be=
ſchäftigung im Ausbeſſern von Wäſche ꝛc.
in und außer dem Haufe.Langgaſſe 18.
3978) Ein braber Hausburſche
ge=
ſucht. Friedrichſtraße 12.
3979) Ein tüchtiger Schreiner kann
ofort eintreten bei
3806) E. alleinſt.=Wittwe, die im Waſchen
u. Putzen tücht=iſt, ſ. Sthals Lauffrau oder
als Aushülfe. Zu erfr. Langgaſſe 27.
Friedrich Schäfer, Gardiſtenſtr. 19.
3913) Eichbergſtraße Nr. 1 wird ein
( reunden. und Gönnern; zeige ich
40 hiermit ergebenſt an, daß ich wie=
4 der von Amerika zurückgekehrt bin,
L* und empfehle mich in allen
vorkom=
menden Arbeiten,bei, billiger und xeeller
Bedienung.
⁄
Johm Hild, Schuhmachermeiſter.
Heinheimerſtraße W. (3787
lediger Kutſcher
Schiffsnachrichten; mitgeteilt von dem
geſucht, der ſich auch häuslicher und Gar=
Agenten. Adolph Radh, Eliſabethenſtraße A.
tenarbeit unterzieht.
Der Poſtdampfer „Hohenzollern; Kapitän
3977) Es wird für ſogleich ein
rein=
liches, fleißiges Dienſtmädchen geſucht.
Beſſ. Heerdweg 41 parterre.
9
50
ROALIGk
Meier, vom Nordd. Lloyd in Bremen, welcher
8-10 reinliche Mädchen
von 14-16 Jahren zum Einwickeln,
von Chocoladen geſucht.
Wehner & Tahr,
Chocoladenfabrik. (3688
für Waſſerleitungen zum Verlegen von
Guß= und Schmiedeeiſen=Röhren
ge=
ſucht von
looss Söhne & Comp.,
Landan, Pfalz. (3952
am 5. April von Bremen und am 7. April von
Southampton abgegangen war, iſt am 19. April
wohlbehalten in New=York angekommen.
ntAeene.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 24. April.
15. Vorſtellung in d. 8. Abonnementsabtheilung.
Blaue Karten gültig).
Der Freivehütz.
90) Eine Hchrige Lanffrau wirs
geſucht Promenadeſtraße 42, mittl. Stock.
Romantiſche Oper in 3 Aufzügen von Carl
Maria von Weber.
r1 Agathe: Frl. Blaska von Berlin als Gaſt.
Anfang 1 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
[3978
Lodes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige hiermit Freunden und
Be=
kannten die traurige Nachricht, daß unſer guter Vater,
Großvater und Urgroßvater
Rentner Karl Rüchlor
von Bechtheim geſtern Abend ſanft verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten im Namen der
trauern=
den Hinterbliebenen
Familie Pretsch.
Die Beerdigung findet Samstag Nachmittag 3 Uhr auf
dem Darmſtädter Friedhofe ſtatt.
[(3979
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige machen wir hiermit die
traurige Mittheilung von dem nach langem, ſchwerem
Leiden erfolgten Hinſcheiden unſerer unvergeßlichen
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Wilhelmine Wickenhöfer,
geb. Bingmann,
und bitten um ſtille Theilnahme.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet ſtatt Freitag den 24. April 1885,
Nachmittags 4 Uhr, vom Sterbehaus aus, Mühlſtr. 60.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. April.
Deutſches Reich. Auch am Dienstag drangen im Reichstage
die Anträge der wirtſchaftlichen Vereinigung durch und beträgt
demnach nunmehr der Zoll für Schweine 6 M. (bisher 250 M.)
und für Spanferkel 1 M. (früher 30 Pf); auch die von der
Ver=
einigung beantragte Erhöhung des Fleiſchzölles von 12 auf 20 M.
wurde, trotzdem daß die linksliberalen und die ſocialiſtiſchen Redner
dieſen Antrag lebhaft bekämpften, genehmigt. Schließlich überwies
das Haus noch einen die Poſition „Garne' betreffenden Antrag der
Abgg. Löwe, Bamberger und Gen. der Zollkommiſſion zur
Bericht=
erſtattung; am Mittwoch ſetzte das Haus die Beratung des
Zoll=
tarifs fort.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus beſchäftigte ſich am Montag
und Dienstag mit der zweiten Leſung der Kreis= und
Provinzial=
ordnung für die Provinz Heſſen=Naſſau und wurde die Vorlage am
letzten Lage bis 8 70 meiſt im Sinne der Kommiſſionsanträge
er=
ledigt. Am Mittwoch ſtanden u. a. die Windthorſt'ſchen Anträge
auf Aufhebung des Sperrgeſetzes und Straffreiheit des Meſſeleſens.
auf der Tagesordnung und dürfte es aus dieſem Anlaß wieder
einmal zu einer kleinen Kulturdebatte gekommen ſein.
Heſterreich=Angarn. Am 22. d. M. wurde der Reichsrat durch
den Kaiſer geſchloſſen. Die Thronrede ſpricht den Dank des Kaiſers
aus für die richtige Würdigung der Staatsintereſſen und die
Opfer=
willigkeit des Reichsrats; ſie hebt die Leiſtungen und Erfolge auf
allen Gebieten des Staatslebens, namentlich die Förderung der
geiſtigen Intereſſen aller Völker durch wohlerwogene, die Jugend=
9)
—
bildung und Erziehung fördernde Beſchlüſſe hervor und konſtatiert
die erfreulichen Erfolge für die Volkswirtſchaft und das Verkehrs=
weſen durch erfolgreiche Entwicklung=des Eiſenbahnweſens. Ein
bedeutender Schritt zur Herſtellung des Gleichgewichts im
Staats=
haushaltsetat ſei geſchehen. Der Staatskredit habe ſich erfreulich
gehoben. Der Reichsrat könne mit dem Bewußtſein treu erfüllter
Pflicht auf die erfolgreiche Arbeit zum Gedeihen des Vaterlandes
und zur Wohlfahrt der Völker zurückblicken. Die guten Beziehungen
zu allen Mächten rechtfertigten die Erwartung auc
rnerer
unge=
ſtörter Friedenserhaltung. Unter den Segnunge
N3.
die Regierung beharrlich und pflichtgetreu auf den einſchlägigen
Bahnen fortfahren, ihre Aufgaben zu erfüllen, um Begonnenes zu
vollenden und ihre verfaſſungsmäßige Thätigkeit gedeihlich zu
ent=
wickeln, um das Ziel zu erreichen, welches den Abſichten, Wünſchen
und Hoffnungen des Kaiſers entſpricht.
Das ungariſche Unterhaus nahm am 22. d. M. mit 219 gegen
183 Stimmen die Vorlage, betreffend die Reform des Oberhauſes,
in der vom Oberhauſe angenommenen Faſſung an.
Das neu erbaute prächtige Theater in Szegedin iſt am 22. ds.
in Brand geraten und unrettbar verloren.
Jrankreich. Eine Depeſche Brieres aus Hanoi vom 21. April
konſtatiert, daß verſchiedene Verhandlungen mit den chineſiſchen
Offizieren wegen Einſtellung der gegenwärtig überall ſuspendierten
Feindſeligkeiten ſtattgefunden haben und kündigt die bevorſtehende
Ankunft mehrerer chineſiſcher Kommiſſare in Hanoi an.
Einem Telegramm des „Temps' aus London zufolge iſt die
Löſung der Frage des,Bosphore Eghptien' nahe bevorſtehend. Die
Frage biete zweierlei Geſichtspunkte, einmal die Verletzung des von
Franzoſen innegehabten Domizils und die den Vertretern der
fran=
zöſiſchen Behörde zugefügte Beleidigung; hierfür könne Frankreich
Genugthuung verlangen; ſodann die Frage der Unterdrückung des
Journals „Bosphore Eghptien” Wahrſcheinlich werde Frankreich
anläßlich dieſes Gegenſtandes gegenwärtig nicht reklamieren, die
Angelegenheit werde aher den Ausgangspunkt bilden für die
Ver=
handlungen zwiſchen Frankreich und dem Khedive über die
Behand=
lung der fremden Preſſe in Egypten.
Engkand. Die jüngſte Depeſche Lumsdens aus Tirpul vom
17. April beantwortet die Darſtellung Komarows über die
Ereig=
niſſe an der afghaniſchen Grenze der Reihenfolge nach, und erklärt,
die Afghanen waren weit entfernt, an die friedlichen Abſichten
Komaroffs zu glauben. Bei den fortgeſetzten aufreizenden Verſuchen,
ſie zu Feindſeligkeiten zu verleiten, waren ſie vielmehr überzeugt,
daß dies allein der Zweck der Ruſſen ſei. Am 27. März gingen
zwei ruſſiſche Truppenabtheilungen vor.
Gleichzeitig ruckte die
Kavallerie unter Alikhanow über Pulikhiſti hinaus vor, während
die Infanterie nach der rechten Flanke der Poſition der Afghanen
vordrang. Alikhanow zog ſich erſt zurück, als die afghaniſche
Kavallerie und Infanterie ihn abzuſchneiden verſuchte, und nachdem
der Befehlshaber der Afghanen einen ruſſiſchen Offizier benachrichtigt
hatte, er würde genötigt ſein, zu feuern, wenn er ſich nicht
zurück=
ziehe. Folgenden Tages benachrichtigte der ruſſiſche Generalſtabschef
den Kapitän Pate, Alikhanow hätte den Marſch lediglich zu ſeinem
Vergnügen unternommen. Pate antwortete, die Afghanen hätten
denſelben viel ernſter aufgefatzt. Lumsden hebt die Mäßigung und
die Geduld hervor, die die Afghanen während der unaufhörlichen
zweimonatlichen Provokationen gezeigt hätten. Als die Ruſſen am
30. März vorgegangen, ſeien die Afghanen genötigt geweſen, ſich zu
verteidigen. Daß engliſche Offiziere den Afghanen geraten, ſich nicht
zurückzuziehen, als Komarow dieſelben dazu aufgefordert habe, ſtellt
Lumsden in Abrede.
„ Dailh News' vom 23. April melden: Die Verhandlungen
zwiſchen England und Rußland in den letzten Tagen förderten nicht die
Ausſicht einer gütlichen Auseinanderſetzung. Das ruſſiſche Kabinet
ſcheine nicht geneigt, aus der bisherigen Stellung herauszutreten;
die Nachgiebigkeit Englands ſei nahezu erſchöpft.
Auf dem Meeting zu Wrexham am 2. d. äußerte Lord
Salis=
bury, Rußland ſuche einen Stutzpunkt. von wo es England zwingen
könne, ſich mit der Wegnahme Konſtantinopels durch die Ruſſen
zufrieden zu geben. Man müſſe Rußland den Punkt in Aſien
be=
zeichnen, über welchen es nicht hinausgehen dürfe, ohne daß England
alles zu ſeiner Zurücktreibung aufbiete.
Spanien. Die neueſten Regierungsdepeſchen über den Stand
der Cholera in Spanien lauten ziemlich günſtig. In Sativa iſt
kein neuer Erkrankungsfall, auch kein Todesfall vorgekommen. In
Alciva iſt eine Perſon erkrankt, keine geſtorben. In Sueca iſt kein
neuer Fall vorgekommen und von den 3 alten ſind 2 zur
Recon=
valescenz gelangt. In Canals und la Granja iſt kein neuer Fall
gemeldet, ebenſowenig in den übrigen Theilen des Landes.
Rußzkand. Mitteilungen aus Odeſſa zufolge, werden in Batum
namhafte militäriſche Vorbereitungen getroffen. Zwei Kriegsſchiffe
ſind von der Beförderung von allerlei Kriegsmaterial, Feſtungs=
und ſchweren Batterie=Geſchützen, ſowie Munition nach dem
ge=
nannten Hafen vollauf, in Anſpruch genommen. Es ſoll, wie es
heißt, ein beträchtliches Corps zu dem Zwecke concentriert werden,
um die ſtrategiſch wichtige Bahn Tiflis=Poti unter allen Umſtänden
ſicherſtellen zu können. Es werden alle Vorkehrungen getroffen, um
auf den erſten Befehl die Armierung. des Hafens bewerkſtelligen zu
können. - Eine gleich rege Thätigkeit herrſcht im Aſow'ſchen Hafen
von Kertſch=Jenikale. Die erſt nach dem Kriege daſelbſt, und zwar
unterhalb des Mithridatberges aufgeführten Befeſtigungen werden
mit Geſchützen von größtem Kaliber armiert. Eine Reihe von
Strandbatterien, die zum Schutze des Golfes von Kertſch beſtimmt
ſind, werden mit Beſchleunigung hergeſtellt.
Anläßlich des neuen Berichts Lumsdens ſagt das „Journal de
St. Petersbourg': Es kommt uns ſehr gelegen, von dieſem
Schrift=
ſtück zu ſprechen. Da Gladſtone ſelber bemerkte, die Ausſagen
15
953
Lumsdens beruhten auf Behauptungen aus afghaniſcher Quelle, wie
können dadurch Teile' des Komarow'ſchersſo genauen: vollſtundigen
Berichts erſchüttert erſcheinen? Gladſtone iſt ſicherlich nicht erſtaunt,
wenn die ruſſiſche Regierung ſich auf,das Zeugnis ihrer Generale
verläßt. Wenn es ſich um Verſtändigung handle, ſo ſei nicht
ein=
zuſehen, welchen Nutzen ſolche Polemik über nebenſächliches habe,
während es ſo wichtig und nützlich wäre, zu einem Schluſſe über
die Grenzfrage zu kommen. Die=Kreditforderung anlangend, ſo
ſtehe es England frei, ſich zu beunruhigen.- Rußland bleibe ruhig,
und wenn es auch über den Ernſt der Umſtände ſich=Rechenſchaft
ablege, werde es den Anforderungen der Situations zu begegnen
wiſſen.
Das „Journal= ſagt, es wäre glücklich/wenn der Wunſch
Granvilles verwirklicht würde, mit allen Mächten in
freundſchaft=
lichen Beziehungen zu bleiben und jede Differenz friedlich zu regeln.
Herbien. Die Skupſchtina nahm am 22. eine Adreſſe an, welche
der Freude über die guten Beziehungen zu allen Staaten,
insbe=
ſondere über die Gaſtfreundſchaft des Kaiſers von Oeſterreich, den
Beſuch des Königs von Rumänien ſowie dem Bedauern über die
fortdauernd getrübten Beziehungen zu Bulgarien Ausdruck gibt. Die
Skuptſchtina hofft, die Regierung werde auch fernerhin die Ehre
und das Anſehen Serbiens wahren und verheißt die im Vorjahr
begonnene Kulturarbeit zu Ende zu führen und hierbei den König,
der überall in erſter Reihe zu treffen, zum Muſter zu nehmen.
Loppten. Die aufſtändiſchen Truppen haben ſich von Berti
und Sani nach Berber zurückgezogen, das ſich in offener Rebellion
gegen den Mahdi befindet. Die Rebellion, an deren Spitze ein
Scheich, Namens Migummi, ſteht, hatten ihren Urſprung in einem
pekuniären Streite. Auch die Araber am weißen Nil in der Nähe
von Khartum werden von dem Mahdi abtrünnig, weil derſelbe
Jedermann beraubt, der etwas beſitzt, was ſich der Beſchlagnahme
lohnt.
Vereinigle Staaten. Die Legislatur des Staates Connecticut
hat am letzten Montag faſt einſtimmig eine Bill angenommen,
welche eine Strafe von 5000 Dollars oder zwanzig Jahren
Gefäng=
nis auf die Herſtellung und den Gebrauch von Dynamit zu
ver=
brecheriſchen Zwecken ſetzt. Eine gleiche Strafe trifft Perſonen,
welche Geld zur Verübung eines Verbrechens mittelſt Dynamit
bei=
ſteuern oder die Verübung eines ſolchen befürworten. Die Bill
ſchreibt ferner eine ſtrenge Ueberwachung der Händler in
Ohna=
mit vor.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 24. April.
Ihre Majeſtät die Königin Victoria und Ihre Königl.
Hoheit die Prinzeſſin Beatrice von England ſind geſtern
vor=
mittag 8 Uhr 12 Min. mit Erxtrazug von Aix=les=Bains hier
ein=
getroffen. Die Hohen Reiſenden wurden am Bahnhof der Main=
Neckar=Bahn von Sr. Königl. Hoheit, dem Großherzog, Sr.
Königl. Hoheit dem Erbgroßherzog, Ihrer Kaiſerl. Hoheit der
Großfürſtin Sergius, Ihrer Großh. Hoheit der Prinzeſſin
Victoria, Prinzeſſin Ludwig von Battenberg, Ihren Großh.
Ho=
heiten den Prinzeſſinnen Irene und Alix, ſowie Sr. Durchl. dem
Prinzen Heinrich von Battenberg empfangen und begrüßt.
Der Königl. Großbritanniſche Geſchäftsträger Mr. Jocelyn war
beim Empfang anweſend. Die Herrſchaften fuhren darauf in offenen
Wagen nach dem Neuen Palais und wurden am Bahnhof von dem
verſammelten Publikum, unter welchem die engliſche Kolonie
zahl=
reich vertreten war, freudig begrüßt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben Sr. D. dem
Prinzen Heinrich von Battenberg das Großkreuz des Ludewigs=
Ordens, der Oberin des Diakoniſſenhauſes „Eliſabethſtift” in
Darm=
ſtadt J. Sucrow die goldene Verdienſt=Medaille des Ludewigs=
Ordens, den nachſtehenden Bedienſteten Ihrer Königl. Hoheit der
Hochſeligen Prinzeſſin Carl der Kammerfrau E. Dietz und der
Kammerfrau i. P. E. Amelung die goldene Verdienſt=Medaille des
Ludewigs=Ordens, dem Obergärtner Ph. Müller, dem Obergärtner
W. Hechler, dem Kutſcher Ph. Haun und dem Küchenmädchen
K. Schroth das allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für
langjährige treue Dienſte;, dem Kutſcher bei dem Hofſtall, vormals
Kutſcher Ihrer Königl. Hoheit der Hochſeligen Prinzeſſin Carl,
A. Schuſter das allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für
langjährige treue Dienſte; dem Kammerdiener Sr. Großh. Hoheit
des Prinzen Wilhelm, C. Schul das Ritterkreuz 2. Klaſſe des
Verdienſt=Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
Die zweite Kammer nahm geſtern den Geſetzentwurf, die
Wahlen zur Vertretung und Verwaltung der Gemeinden, Kreiſe
und Provinzen an, wodurch die ſeither an die Erleichterung der
Einkommenſteuer geknüpfte Wahlfähigkeit durch Heranziehung zur
Kommunalſteuer erſetzt wird, lehnte die weitergehenden Anträge,
insbeſondere den Wegfall der Anmeldepflicht für Nichtortsbürger
und Gewährung des Stimmrechts an jeden Einwohner der Gemeinde
ab. Angenommen wurde dagegen ein Antrag des Abg. Haas,
wonach die Regierung erſucht wird, auf dieſem Landtage noch eine
organiſche Reviſion unſerer Verwaltungsgeſetze eintreten zu laſſen.
252
N. 7
954
Von Seiten des Abg. Weith iſt der Antrag auf Einführung
einer Schonzeit für den Rehbock eingebracht worden, wie ſolches
Seitens vieler Waidmänner ſchon längſt gewünſcht worden.
Hierauf vertagte ſich die Kammer bis nächſten Dienstag.
Der zweiten Kammer der Stände iſt ſeitens der Großh.
Staatsregierung eine Vorlage behufs Errichtung neuer Gebäude
für die mediziniſche Klinik, für das pathologiſcheanatomiſche
Imſtitut und für die ahnäkologiſche Klinik nebſt
Entbindungs=
amſtalt, ferner zur Einrichtung des ſeither als Entbindungsanſtalt
benutzten Gebäudes für die Zwecke des phyſiologiſchen Inſtituts
an der Landesuniverſität zugegangen, und wird beantragt für dieſe
Errichtung die Summe von 1441800 M. zur Dispoſition zu ſtellen,
ſowie die Zuſtimmung dazu zu erteilen, daß die erforderlichen
Mittel im Wege des Staatskredits durch Aufnahme eines zu
höchſtens 4 pCt. verzinslichen Anlehens flüſſig gemacht werden.
Das Großh. Regierungsblatt Nr. 7 enthält: Geſetz, die
nachträgliche Aufnahme der von der früheren Oberheſſiſchen
Eiſen=
bahn=Geſellſchaft übernommenen Beamten und Bedienſteten in den
Staatsdienſt betr.
Stadtverordnetenverſammlung vom 23. April.
Zu=
nächſt teilte der Herr Oberbürgermeiſter ein Schreiben des
Herrn Stadtv. Rückert mit, daß er ſich mit Rückſicht auf ſeine
Berufsgeſchäfte und angegriffene Geſundheit veranlaßt ſehe ſeinen
Austritt aus ſämtlichen Deputationen und Kommiſſionen mit
Aus=
nahme der Baukommiſſion anzuzeigen. Die Verſammlung nahm
mit Bedauern von dieſem Schritt Kenntnis und nahm der Herr
Oberbürgermeiſter Anlaß Herrn Rückert für ſeine Thätigkeit öffent=
Weiter beſchloß man auf Vorſchlag des Herrn
lich zu danken.
Oberbürgermeiſters bei dem Miniſterium wiederholt gegen
Verwen=
dung eines Schutzmanns als Ordonnanz auf dem Kreisamt
vor=
ſtellig zu werden. - Eine fernere Mitteilung betraf den beantragten
neuen Droſchkentarif, eine Angelegenheit, die ſeit etwa 2 Jahren
wieder in Händen des Polizeiamts liegt.
Ferner teilte der Herr Oberbürgermeiſter ein Schreiben des
Kriegsminiſteriums in Berlin mit, wonach dasſelbe auf die erhobene
Beſchwerde über die vom Exerzierplatz hereingewehten Staubmaſſen
die Anſicht vertritt, daß dieſelben zwar mit zu dem Staub in
hie=
ſiger Stadt beitragen, die Haupturſache jedoch auf die ſandige
Ge=
gend und die vielen ungepflaſterten Straßen zurückfalle, ein
Ver=
legen der Reitübungen auf den Weiterſtädter Exerzierplatz jedoch
aus dienſtlichen Zwecken unthunlich erſcheine, der demnächſtige Bau
einer neuen Kavalleriekaſerne am Oſtrand des Exerzierplatzes
übri=
gens ebenfalls mit zur Verminderung des Staubes beitragen werde.
Der Herr Oberbürgermeiſter betont, daß ſeither die Stadt zur
Be=
ſeitigung der Staubmaſſen alles in ihren Kräften ſtehende gethan,
die Pumpſtation dermalen bereits Tag und Nacht arbeite, was für
die Dauer mit Rückſicht auf die Maſchinen nicht möglich ſer, ganz
abgeſehen von dem Koſtenaufwand, da für die Heit vom 3. bis
19. April an Taglohn, Fuhrlohn und Waſſer 2940 M. verausgabt
worden. Nachdrücklichſt wurde betont, daß es Aufgabe der Privaten
ſei, die Stadt auf dieſem Gebiet kräftiger zu unterſtützen,
insbe=
ſondere den Vorſchriften über Begießen der Trottoirs beſſer wie
ſeither nachzukommen, dabei beklagt, daß die desfallſigen
Polizei=
vorſchriften nicht gehandhabt würden.
Nachdem man den Voranſchlag der Realſchule für 1885186
pro korma gebilligt, Landwirt Friedr. Ruths zum
Wildſchadens=
tarator beſtellt worden, ſchritt man zur Beratung der neuen Schlacht=
und Fleiſchverkaufsordnung und Verwiegungen im Schlachthaus.
Schödler ſtellte den prinzipiellen Antrag, den Entwurf einſtweilen
noch zurückzuſtellen, da die Grundlage der ganzen Verordnung, ein
entſprechendes Schlachthaus, mangele, die fraglichen Beſtimmungen
bei den dermaligen Einrichtungen nicht ausführbar ſeien. Büchner
konſtatierte, daß nach eingeholter Anſicht der Metzgerinnung der
vorliegende Entwurf abſolut unausführbar erſcheine. Ebert führte
aus, daß bis zum Neubau eines Schlachthauſes jedenfalls noch
lange Zeit verſtreichen wird und die Zuſtände im Schlachthaus
derart ſeien, daß man dort wenigſtens eine gewiſſe Ordnung,
die dermalen noch mangele, ſchaffe. Oſann erklärte ſich
dafür die Sache heute noch zu vertagen und die Sache an die
Kommiſſion zur weiteren Erörterung zurückzuweiſen, ein Antrag,
welcher nach kurzer Befürwortung ſeitens des Herrn
Oberbürger=
meiſters Annahme fand. — Ein Geſuch der Firma Berdux um
Bauerlaubnis für eine an der Beck= und Darmſtraße zu errichtende
Fournierſchneiderei wird von der Kommiſſion abzulehnen beantragt
und zwar mit Rückſicht auf die durch die Feuerungsanlage zu
er=
wartende Beläſtigung der dortigen Gegend. Diehm und Lehr
er=
achteten dieſe Gründe nicht für ſlichhaltig. Desgleichen Weber,
auch Blumenthal, Bergſträßer und Oſann, während Büchner,
Schödler und Mahr für den Antrag der Kommiſſion eintraten
und die Bedenken doch für bedeutſam erachteten. Die Debatte ſchloß
damit, daß der Antrag der Kommiſſion abgelehnt, das Geſuch alſo
zur Willfahrung empfohlen ward. — Einem Geſuch des Landwirts
Dehn um Bauerlaubnis für eine am Soderweg zu errichtende
Scheuer wurde bedingungsweiſe entſprochen. Bei Schluß des
Blattes war die Sitzung noch im Gange.
Militärdienſtnachrichten. Frhr. v. Bodenhauſeh,
Prem.=Lt. vom 3 Heſſ. Inf.=Regt. Nr. 117 zum Hauptmann und
Kompagniechef, Kleinſchmit, Hek.=Lt. in demſelben Rat., zum Pr.=
Lt., Verdier de la Blaquiere Unteroffizier vom 1. Großh.
Inf.=Rat. Nr. 115, Beck. Unteroffiziek vom 2. Heſſ. Inf.=Rgt.
Nr. 116 zu Portepeefähnrichs befördert; Prinz, Rittmeiſter und
Eskadronschef vom 1. Großh. Drag=Rat. Nr. 23, unter Verſetzung
in das 1. Heſſ. Huſaren=Rgt. Nr. 13, als Adjutant zur Großh. (25.)
Diviſion kommandiert; de Berghes Rittmeiſter und
Eskadrön=
chef vom 8. Schleſ. Drag.=Rgt. Nr. 15 in das 1. Heſſ. Drag=Rgt.
Nr. 23 verſetzt; Frbr. Röder v. Diersburg, Prem.=Lt. vom
Garde=Jäger=Bataillon unter Beförderung zum Hauptmann und
Kompagniechef in das Garde=Schützen=Bataillon verſetzt: v.
Eſch=
wege, Rittm. und Eskadronschef vom 2. Großh. Drag.=Rgt. Nr. 24,
als aggregiert zum Leib=Kür.=Rgt. Nr. 1 verſetzt; Freiherr v.
Nor=
mann, Rittm. vom 2. Heſſ. Drag=Rgt. Nr. 24 unter Verleihung
eines Patents ſeiner Charge, zum Eskadronschef ernannt: Freiherr
v. Barnekow, Prem=Lieut. vom Oſtpreuß. Kür.=Rgt. Nr. 3 Graf
Wrangel, mit Entbindung von dem Kommando zur Dienſtleiſtung
bei dem großen Generalſtabe, in das 2. Großh. Orag=Rgt. Nr. 24
verſetzt: Freiherr v. Ricou, Port.=Fähnr. vom Großh. Feld=Art.=
Rat. Nr. 25 zum außeretatsmäßigen Sekondlieutenant befördert:
Thielen, Sekondlieut. I. 3. des 3. Großh. Inf=Rgts. Nr. 117
und bis ult. d. M. als Erzieher bei dem Kadettenhauſe zu
Bens=
berg kommandiert, tritt unter Aufhebung ſeiner zum 1. Mai er.
ver=
fügten Verſetzung als Militärlehrer zum Kadettenhauſe in Plön am
1. Mai cr. in das Verhältnis als Militärlehrer bei dem
Kadetten=
hauſe zu Bensberg über; Rudolph, Sek=Lieut. vom 2. Großh.
Inf.=Rgt. Nr. 116, in das 8. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 117 verſetzt;
Buff Vicefeldwebel vom 2. Bat. 1 Großh. Landw.=Rgts. Nr. 115,
zum Sek=Lieut. der Reſ. des 2. Großh. Inf=Rgts. Nr. 116
Gut=
jahr, Vicefeldwebel vom 1. Bat. 3. Großh. Landw.=Reats. Nr. 117
zum Sek.=Lt. der Reſ. des 1. Großh. Inf.=Rgt. Nr. 115 befördert;
Frhr. v. Lepel, Oberſt und Kommandeur des Schleſ. Ulanen=Rgts.
Nr. 6. mit Penſion und der Regiments=Uniform; Lotheißen,
Major vom 5 Weſtfäl. Inf.=Reg. Nr. 53. mit Penſion nebſt
Aus=
ſicht auf Anſtellung im Civildienſt und der Regimentsuniform;
Endell, Rittmeiſter vom 2. Leib=Huſ.=Regt. Nr. 2. kommandiert
als Adjutant bei der Großh. (25.) Diviſion, als Major mit Penſion
und der Regiments=Uniform; Grau Sek=Lieut. von der Landw.=
Feld=Art. des 1. Bat. 4. Großh. Landm.=Rgt. Nr. 118 - der
Ab=
ſchied bewilligt; Zahlmeiſter Höhne wurde der 2. Abteilung Großh.
Feld=Art.=Rgts. Nr. 25 überwieſen.
Der Samstag den 25. April ſtattfindende vierte
Kammer=
muſikabend hat nachſtehendes Programm: 1) Streichquartett in
Es-dur von W. A. Mozart. 2) Streichquartett in Cmoll, op. 18
Nr. 4 von Beethoven. 3) Trio in Emoll op. 24, für Klavier,
Violine und Cello von Eduard Näpravnik.
Von dem Vorſtande des Vereins zur Gründung einer
Arbeiterkolonie für das Großherzogtum Heſſen Naſſau und
Frankfurt a. M. iſt das Großh. Domänengut Neu=Ulrichſtein zu
dieſem Zwecke pachtweiſe erworben worden. Dasſelbe iſt 320 Morgen
groß und liegt in der Nähe von Kirchhain bei Homberg a. d. Ohm.
Im Falle der Zuſtimmung durch die demnächſt zu berufende
General=
verſammlung des Vereins, ſoll die Anſtalt bereits am 1. Juli d. J.
ins Leben treten.
Die Wärme der letzten Tage war eine ganz enorm hohe.
Die höchſten Temperaturen am 21. d. M. betrugen in Hamburg
20, in Magdeburg 23. in Kaſſel 24, in Altkirch 262 C. im Schatten.
Mainz, 23. April. Die Direktion des hieſigen Stadttheater.
wurde Herrn Kapellmeiſter Preumayer auf 3 Jahre übertragen
Mainz, 23. April. Nach einer Bekanntmachung des Großh.
Kreisamts wird die hieſige Schiffbrücke Montag den 4. Mar d. J.
öffentlich verſteigert werden.
Tageskalender.
Samstag, 25. April: IV. Kammermuſik=Abend des Herrn W. de Haan
(Traube)
Sonntag, 26. April: Abendunterhaltung des Geſangvereins Männer=
Quartett Beſſungen (Chauſſeehaus). - Ausflug nach der Tromm
des Alpenvereins, Sektion Darmſtadt.
Montag, 27. April: Concert des Mozart=Vereins (Saalbau).
Mittwoch, 28. April: Generalverſammlung des Vereins heſſiſcher
Lehrerinnen (oberen Nathausſaal).
Generalverſammlung des
evang. Kirchengeſangvereins zu Beſſungen (Mädchenſchule).
Samstag, 2. Mai: Abendunterhaltung mit Tanz des Turnelubs
Beſſungen (Chauſſeehaus)
Dienstag, 12. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und
Induſtrie.
Drus und Lelas L. 6. Piflihlde Hoßbuacdruaeret. 2 Beranivorlich ſir die Aedaeſlon: Car Mtſch.