Buleure
werdmangenomminz uDernſtadt
von de Eppediau Ghfr. Re V.
mBiſſunzen vAarBber,
Holzſtraßze Nr. 26, ſwie auwirn
von allen AnnoneemEnedithunan
Amtliches Organ
G
für die Behannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Volizeiamks und ſümmtlicher Behörden.
p.
74
Freitag den 17. April.
181
Ge.
7„⁄₈
B e k a n n t m a ch u n g.
Der alte Roßdörfer Weg iſt wegen Umbau der Brücke über den Darmbach bis auf Weiteres geſperrt.
Darmſtadt, am 16. April. 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
(3664
G
B e k a n n t m a ch u n g,
74
die Eröffnung der Fohlenweide des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins des Kreiſes Dieburg betreffend.
Nachdem als Eröffnungstermin für die Fohlenweide Samstag den 16. Mai l. J3., Vormittags 10 Uhr, feſtgeſetzt
worden iſt, werden die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien erſucht, dies in ihren Gemeinden auf ortsühliche Weiſe bekannt
machen zu laſſen, die Anmeldungen entgegen zu nehmen und baldmöglichſt an das Großherzogliche, Kreisamt Dieburg
zu befordern.
Die Beſitzer von Fohlen, welche von der Weide Gebrauch zu machen beabſichtigen, wollen ſich bei den Bürgermeiſtereien
melden unter Angabe der Anzahl, Geſchlecht, Alter, Farbe und Abzeichen der aufutreibenden Fohlen.
Die Anmeldungen ſind bindend. Im Falle mehr Fohlen zur Anmeldung kommen, als die Weide zu faſſen vermag,
ſentſcheidet der Zeitpunkt der Anmeldung für die Priorität der Aufnaͤhme. Mitglieder des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins
Dieburg ſind in erſter Linie zu berückſichtigen.
6s können aufgetrieben werden: Hengſtfohlen im Alter von 1-2 Jahren; Wallach= und Stutenfohlen im Alter von
1-3 Jahren.
Fohlen unter 1 Jahre finden nur dann Aufnahme, wenn das Mutterthier mit zur Weide gebracht wird.
Für Hengſtfohlen iſt eine beſondere Abtheilung des Weideplatzes hergerichtet und kann auch das Schneiden der Hengſte
auf der Weide durch den Anſtaltsarzt vorgenommen werden, jedoch auf Koſten und Gefahr der Eigenthümer.
Die Bedingungen für die Benutzung der Weide ſind im Weſentlichen folgende:
1. Mit dem Auftrieb der Fohlen iſt ein Zeugniß der Bürgermeiſterei beizubringen, daß an dem letzten Standorte der
Fohlen keine anſteckende Krankheit unter den Pferden geherrſcht hat.
2. Der Geſundheitszuſtand der Fohlen wird beim Auftrieb durch einen Thierarzt unterſucht und auf Grund des
Be=
fundes entweder die Aufnahme gutgeheißen oder verweigert.
3. Zwiſchen den Beſitzern der zur Weide getriebenen Fohlen wird eine Verſicherung auf Gegenſeitigkeit hinſichtlich
dieſer Thiere gegründet. Die Fohlen werden zu dieſem Zwecke bei der Aufnahme durch Sachverſtändige abgeſchätzt und
ein=
tretenden Falls drei Viertheile des ſo ermittelten Werthes dem Beſitzer vergütet. Die auf die Fohlen entfallenden
Ver=
ſicherungsbeiträge Prämien) haben die Fohlenbeſitzer der Anſtalt zu erſetzen.
4. Für Weide und Pflege, einſchließlich ärztlicher Behandlung der Thiere in Krankheitsfallen iſt von dem Beſitzer für
jedes Fohlen bei dem Auftrieb für das Weidejahr 1885 zu vergüten:
a) von den Angehörigen des Kreiſes Dieburg und des Sparkaſſebezirks Seligenſtadt
25 Mk.
b) von den Uebrigen
30 „
5. Jedes Fohlen erhält pro Tag mindeſtens 3 Pfund Hafer und 3 Pfund Heu als Fütterung außer der Weide. Es
iſt den Fohlenbeſitzern geſtattet, die für die Weideperiode erforderliche Quantität Hafer in Natur zu liefern; im andern Falle
wir dieſelbe durch das. Curatorium beſchafft und werden dem Fohlenbeſitzer die Koſten angerechnet.
Ob die eine oder
an=
dere Verpflegungsweiſe gewünſcht wird, iſt bei der Anmeldung der Fohlen zu erklären. Die Koſten für Futtermittel und
etwaige Verſicherungsbeiträge werden angefordert werden.
6. Die zur Weide gebrachten Fohlen werden, ſoweit dies nicht der Fall, in der Anſtalt mit neuen Halftern verſehen;
den Preis dafür hat der Eigenthümer zu vergüten. Ketten werden auf Koſten der Anſtalt ſelbſt geliefert.
Gleichzeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß Penſions= und Marodepferde unter den beſonders
feſt=
zuſetzenden Bedingungen ſtets in der Anſtalt Aufnahme finden.
Dieburg, den 1. April 1885.
[3665
Das Curatorium der Fohlenweide.
234
Heß.
878
K74
Ed i ct a l l a d u n g.
Nachdem wider den Trompeter Hermann Ferdinand Goltz der 5. Eskadron 1. Großh. Heſſ. Dragouer=Regiments
(Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 23, geb. am 13. Januar 1863 zu Uebigau, Kreis Liebenwerda, der förmliche
Deſertions=
prozeß eröffnet worden iſt, wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens
aber in dem auf
Dienstag den 11. Auguſt d. 33., Vormittags 9 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen und er iu eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 11. April 1885.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion. (3666
Bekanntmachung.
In dem Firmenregiſter des
unter=
zeichneten Gerichts wurden folgende
Ein=
träge vollzogen:
Am 27. Mürz 1885:
Die dem Dr. jur. Juſtus Kahlert
von der Firma „J. G. Kahlert &a.,
Söhnel zu Darmſtadt ertheilte Procura
iſt erloſchen.
Am 1. April 1885:
Die Firma „Louis Walther”
iſt
mit Activen auf Johann Philipp Holtz
zu Darmſtadt übergegangen, welcher
die=
ſelbe unter der bisherigen Firma weiter
führt. Die Procura des Chriſtian
Wal=
ther iſt erloſchen.
Am 2. April 1885:
Balthaſer Drexel zu Darmſtadt iſt
unterm 1. April 1885 aus der Firma
„Schatz & Drexel' zu Darmſtadt
aus=
getreten und die letztere auf Daniel Schatz
als Alleininhaber übergegangen, welcher
die frühere Firma Schatz &am Drexel weiter
führt.
Am 9. April 1885:
Hugo de Waal betreibt ſeit 1.
Sep=
tember 1883 zu Darmſtadt eine Cigarren=
und Tabakshandlung unter der Firma
„Hugo de Waal- als Alleininhaber.
Darmſtadt, den 9. April 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
(3667
Küchler.
Bartha.
Holzverſteigerung.
Dienstag den 21. April
werden im Domanialwalde Frankenſtein
verſteigert:
350 Kiefern=Bohnenſtangen, ſodann
Buche: 68 Rm. Scheiter, 63 Rm.
Knüppel, 10900 Wellen, meiſt
Durch=
forſtungsreiſig, 26 Rm. Stöcke;
Kie=
fern: 51 Rm. Scheiter und Knüppel,
2100 Wellen.
Zuſammenkunft iſt Vormittags 9 Uhr
am Hüttenhäuschenplatze.
Eberſtadt, den 15. April 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Eberſtadt.
[3668
Joſeph.
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt:
a) für Buchenſcheiter I. Kl. zu Mkl.
do.
5) „
II. Kl. „ „
2) „ Kiefernſcheiter I. Kl. „ „
4) „ do. II. Kl. „
der Raummeter.
10.50
9.50
8.-
7.-
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus
aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Bekanntmachung.
Am Schluſſe des laufenden Schuljahres wird in der Kuaben=Mittelſchule
eine öffentliche Prüfung in den Tagen vom 21. bis 24. April abgehalten, zu
wel=
cher wir die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der Schüler, ſowie alle ſonſtigen
Intereſſenten hiermit freundlichſt einladen. Die Prüfungen in den einzelnen Klaſſen
werden in nachſtehender Ordnung ſtattfinden:
Dienstag den 21. d. Mts., Nachmittags von 2½ - 4 Uhr, für die Klaſſen VI,
IIIb. und 1. (Turnen).
Mittwoch den 22. d. Mts., Vormittags von 8½-12 Uhr, für die Klaſſen
Va., Va., VLa. und VILa., Nachmittags von 2-4 Uhr für die
Klaſſen IVa. und IVb.
Donnerstag den 23. d. Mts., Vormittags von 8½-12 Uhr, für die
Klaſſen Vb., VIb. VIIb. und VIIIb., Nachmittags von 2- 4 Uhr für die
Klaſſen IILa. und IIIb.
Freitag den 24. d. Mts., Vormittags von 9-12 Uhr für die Klaſſen Ha.
und Ib., Nachmittags von 2-4 Uhr für die Klaſſe I. - Zum Schluß
Entlaſſung des älteſten Jahrgangs der Schüler und Geſang.
Darmſtadt, den 16. April 1885.
Der Schulvorſtand.
(3669
Ohly.
Die ausserordentliche Verbreitung dieses Hausmittels hat eine ebenso
grosse Lahl ähnlicher Präparate als Nachahmer hervorgerufen, welche sich
nicht ontblöden, Vorpackuntz. Parbe und Etikette in tänschende Waise
herzu-
stellen. ODie Packets des ſchten Stollwerck’schen PabrRates tragen den vol
len Namen des Fabrikanton und kennzsichnen zich die Vartantitallen dunh
l Aausgelegte Virmen-Schilder.
(5602
W. Hofmamm,
Das Kohlengeſchäft
(0853
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18,
empfiehlt Buhrkohloh vorziglicher Qualität, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Locho ver. Hamburg, ſowie
Nuss., Stück- und echte Anthracit Mohlen.
C0
S
Reines Hornbrod
Buluge Schuhwaaron. 5
4 Pfund zu 44 Pfg. bei
Zurückgeſetzte Kinder= Müdchen=
und Knaben=Stiefel von Mk. 185 ab,
L. Mainzer, Hofbäcker, ſowie alle Ubrigen Sorten Schuhwaaren
14l.
1⁄1)
Bleichſtraße 13. (3670 billigſt. Bahnhofſtraße 1, eine St. hoch.
[ ← ][ ][ → ] yin noch guterhaltener Kinderſitzwagen
zu verk. Bleichſtr. 5, Hinterh. (3671
Aechter
Rußſchaſen=gxtrach.
aus der kgl. baher. Hof=Parfümerie=
Fabrik von C. D. Wunderlich,
Nürnberg.
Breisgekrönt Bayer. Jandes.-
Aus-
ſtellung 1882.
Dieſes vegetabiliſche
Haarfärbe=
mittel empfiehlt ſich als ganz
un=
ſchädlich, um grauen, rothen und
blonden Haaren ein dunkles Anſehen
zu geben, welches ſich bei längerem
Gebrauche von ſelbſt erhält, das
Glas 70 Pf.
79
Da.- UrAl46 UUSS0,
ein das Haar dunkel färbendes feines
Haaröl, zugleich vorzügl. zur
Stär=
kung des Wachsthums der Haare,
70 Pfg.,
Le=
Dosgl. ächt larbendos
für ſchwarz und braun, garantirt
unſchädlich, ſofort wirkend,
(3672
4 M. 1.50.
Zu haben in Darmſtadt bei
E. Scharmann, Ludwigsplatz 2.
Feinſten
GEUEIA4-]
von Ery. Gein,
Erdö-Rénye b. Tokay,
pr. Originalflaſche M. 2 u. M. 2.50
empfiehlt
Carl Watungor,
Louiſenplatz 4. (250,
Haupt=Niederlage: M. W. Prassel
GoId.
Kupler.
Doulsshen So0l
von
Ch. Adt. Eupferberg & die,
Mainz.
Zweig=Niederlage:
Aug. Marburg, Beſſungen. (5544
10
⁄. Beſſ. Herdwegſtr. 10 zwei friſchmellende
Ziegen zu verkaufen.
(3673
Hine junge friſchmelkende Ziege zu
ver=
kaufen Roßdörferſtr. 45.
(3674
CG UOuOh
1
empfehlei
GVVION
als Speoralität.
Hübſche Muſter v. 15 Pf. an,
Gold von 30 Pf. an,
Glanz von 40 Pf. an.
Gute reelle Waare. (3544
Lie H. BEüGléI,
Schützenſtraße 5.
Camphor, Haphtalin,
Insektenpulver, Patchoully,
Span. Pieffer, Rosmarinöl,
Mottenpapier ete.
in wirkſamſten Qualitäten billigſt
CMrIStlan oGnVII,
Wilhelminenſtraße. (3677
9Oma
BAIMaocalhv.
Eine gebrauchte, aber noch ſehr
leiſtungsfähige 1½ pferdekräftige
tehende Dampfmaſchine iſt mit
oder ohne Dampfkeſſel wegen
Er=
ſatz derſelben durch eine ſtärkere
Maſchine billig abzugeben. Näher.
(3579
in der Exped. d. Bl.
1annpasta (oaonUI6,
aus der Kgl. Hof=Parfümeriefabrik
C. D. Wunderlich, prämiirt
Nürn=
berg, mit größtem Erfolg eingeführt und
allgemein beliebt zur raſchen und
ange=
nehmſten Reinigung der Zähne und des
Mundes. Sie macht die Zähne
glänzend=
weiß, entfernt den Weinſtein, ſowie üblen
Mund= und Tabakgeruch und conſervirt
die Zähne bis ins ſpäteſte Alter, 50 Pf.
Allein=Verkauf bei E. Scharmanm,
Hofbürſtenfabrikant, Ludwigsplatz 2. (1879
Frims Liogonleder.
Gandschubs,
Paar 1 M. 50 Pfo.
Cravatten u. Hosenträgor.
4
Deux. ERLTL,
Handſchuhfabrik,
Eudwigsstrasse. (3675
Anstrich von Fussböden,
Treppen ꝛc. und Bohnen beſorgt gul
und billig
C. Raiser, Darmſtr. 7.
Beſtellungen können auch bei Herrn
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz, gemacht
werden.
(3676
3372) Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 11
2. Stock, 2 Zimmer nebſt Zubehör per
1. Mai zu verm. Heinrich Erlenbach.
3678) Kapellplatz 64 ein möblirtes
Zimmer mit Penſion, part, zu mäß. Preis.
En.
„
3679) Ein gebildetes Mädchen,
wel=
ches nähen, bügeln u. friſiren kann, ſucht
Stelle für auswärts. Näheres bei Frau
Louiſe Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
3680) Ein reinliches, ordentliches
Mäd=
chen ſucht Laufdienſt. Näheres bei Frau
Louiſe Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
3681) Ein gebildetes Müdchen, das
perfect nähen u. bügeln kann, ſucht Stelle
als Hausmädchen, ebenſo ein Mädchen, das
kochen kann und gute Zeugniſſe beſitzt.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.
Fine Frau wünſcht noch einige Tage
E, in der Woche im Flicken der Kleider
und Wäſche beſetzt zu haben.
Zu erfragen Expedition.
(3682
3683) Ein unverheiratheter Kutſcher,
gedienter Artilleriſt, ſucht Stellung als
Kutſcher, Bereiter oder Hausburſche.
Zu erfragen in der Expedition.
„
24
40
3684) Tüchtige Mädchen können
ſo=
gleich gute Stellen erhalten. Näheres bei
Frau Luiſe Zulauf, Heidelbergerſtr. 28.
3565) Ein tüchtiges Mädchen oder
unabhängige Frau, welche gut zu kochen
verſteht, in eine Wirthſchaft aufs Land
geſucht. - Zu erfragen 1. d. Expedition.
Geſucht auf ſofort
eine perfekte Köchin, die auch etwas
Handarbeit übernimmt und ſehr gut
em=
pfohlen wird. Sprechſtunde Morgens 9
bis 1 Uhr Annaſtraße 46.
(3663
885
Geſchäfts=Empfehlung.
Meinen gehrten Kunden, Freunden und Gönnern, ſowie meiner geehrten
Nachbarſchaft die ergebene Mittheilung, daß ich mit dem heutigen
Eche der Stiſt- und Goderstrasse
neben meinem Spengler= und Juſtallations=Geſchäft auch ein
44
Anden=Geſchupt
in Haushaltungs=Gegenſtänden, vollſtändigen Kücheneinrichtungen in Blech
und Emaille, Badewannen, Sitzbäder, Cloſets, Bidets, Beleuchtungs=
Gegenſtänden für Gas, Petroleum u. ſ. w., eröffnet habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein durch gediegene Waare bei den
bil=
ligſt geſtellten Preiſen mir das Vertrauen meiner geehrten Abnehmer zu erwerben
und zu erhalten. Geſtützt auf langjährige Erfahrungen, glaube ich allen
Anfor=
derungen Genüge leiſten zu können und ſehe einem geneigten Zuſpruch entgegen.
Gleichzeitig bringe ich mich zu Neu=Anlagen und Veränderungen von
Gas= und Waſſerleitungen, elektriſchen Haus= und Luftdruck=Telegraphen,
Cloſets und Bade=Einrichtungen in empfehlende Erinnerung und ſtehen
Refe=
renzen über ausgeführte Arbeiten gerne zu Dienſten.
Preis= und Koſtenboranſchläge gratis.
Hochachtungsvoll
Friedrich Hwald.
5
Großherzogkiche Handelskammer
Geßentliche Sitzung.
Freitag den 17. April 1885, Abends 6 Uhr.
Tagesordnung:
1) Neue Einläufe;
2) Arbeiterſchutzgeſetzgebung;
3) Jahresbericht für 1884.
(3686
Weinrznerniurntrminzerz
C.
Gesmcht.
ein erfahrenes Müdchen für eine kleine
Familie auf dem Lande gegen guten Lohn.
Zeugniſſe ſind erforderlich. — Näheres
Wienersſtraße 70, 3. Stock.
[3624
Fahrmamm,
ſehr zuverläſſig, der mehrere Jahre an
einem Platze war und die beſten Zeug=
(3689
niſſe hat, ſucht
Endnig Altar, Eliſabethenſtr. 34.
49
Laaaeria-Gosyoh
Taponiorgchülfon,
In eine größeren Stadt Württem=
nur ſehr tüchtige, ſucht (3687
Ludwis 4lter.
8-10 reinliche Mädchen
von 14-16 Jahren zum Einwickeln
von Chocoladen geſucht.
Wehner & Fahr,
Chocoladenfabrik. (3688.
bergs wird für ein Papier= und
Galan=
terie=Waarengeſchäft mit feiner Kundſchaft
ein durchaus gewandtes, in den genannten
Artikeln erfahrenes Mädchen geſucht.
Offerten unter K. K. 50 gefl. an Herrn
(3690
Carl Ritſert in Heilbronn.
bei
3516)
Ein Lehrling kann eintreten
Georg Netz, Hoftapezier.
Gedenket
der Renſchlein
im Staube.
(3691
Iwei leore Höbolmagen
gehen am 22. April nach
Frankfurt a. M. zurück.
Näher. durch Herrn J. Glückert in
Darmſtadt oder bei G. L. Janſen,
[3692
Frankfurt a. M.
EEm Haus
mit 8 bis 12 Räumen und ſchönem
Garten wird zu miethen event. zu kaufen
geſucht. Offerten mit Preisangabe unter
R. L. 16254 an die Annoncen=Expedition
von D. Frenz in Mainz zu richten.
2000 Harl
auf erſte Hypothek zu leihen geſucht.
[3694
Näheres in der Expedition.
Husten und Hatarrh. großen
Bei der
Anzahl von geringwerthigen Huſtenmitteln
und Bonbons darf das Publikum
wieder=
holt darauf hingewieſen werden, daß das
Loeflund'ſche Malz=Extract und die ächten
Malz=Extract=Bonbons von Ed. Loeflund
in Stuttgart als reelle und vorzüglich
wirkſame Präparate in den meiſten Apo=l
theken in Original=Packung vorräthig ge=
(2950
halten werden.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 17. April.
11. Vorſellung in der 8. Abonnements=Abtheilung.
(Blaue Karten gültig).
Zum erſten Male wiederholt:
Der neue Stiftsarzt.
Luſtſipiel in 4 Akten von M. und L. Günther.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
(3695
Dankſagung.
Für die vielſeitige, warme Theilnahme an dem uns
durch das Ableben unſerer lieben, unvergeßlichen Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Hlisabeth Krick
betroffenen ſchweren Verluſte ſagen wir Allen, insbeſondere
den Mitgliedern des Männergeſangvereins, ſowie den jungen
Herren, welche die Entſchlafene zur letzten Ruheſtätte geleiteten,
unſeren tiefgefühlteſten, herzlichen Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie J. F. Krick gen.
Darmſtadt, den 15. April 1885.
Dankſagung.
(3696
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, die uns
bei dem Ableben unſeres theuren Gatten, Vaters, Bruders,
Schwagers und Onkels
Friedrich Hugenschütz
zu Theil geworden, ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden
und den Grabgeſang der Mitglieder der Liedertafel ſagen wir
hiermit unſeren innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 16. April. 1885.
(3697
Tiefgebeugt machen wir Verwandten, Freunden und
Bekannten die traurige Mittheilung, daß uns unſer
innigſt=
geliebtes, herziges Söhnchen
3. 8 Mo.
Harl
geſtern Abend 6¼ Uhr nach nur 6tägiger, aber ſchwerer
Krankheit durch den Tod jäh entriſſen wurde.
Um ſtilles Beileid bitten in tiefſtem Schmerze
J. Friederichs.
dö, Orgcos
G. Frirderichs, geb. Haneſſe.
Die Beerdigung findet vom Trauerhauſe, Victoriaſtr. 46,
aus am Freitag um 4 Uhr ſtatt.
ck.
Politiſche Ueberſicht.
t in
Darmſtadt, 17. April.
uſen,
Deutſches Reich. Der Reichstag hat am Dienstag ſeine Ver
3692
lindlungen mit einem ungünſtigen Omen wieder fortgeſetzt, indem
ch im Laufe der Sitzung die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes her=
S.
lis ſtellte. Es handelte ſich zunächſt um die Poſitionen der
Zoll=
w lffnovelle, betr. die Asbeſtwaaren; die in der Regierungsvorlage
ſönem orgeſchlagenen Zollerhöhungen wurden von freiſinniger Seite
be=
kaufen kimpft, aus geſchäftlichen Gründen verſchob man indeſſen die
De=
tte hierüber und wandte ſich der Beratung des Antrages
Biehl=
unter
edlmayer auf Einführung eines Cementzolles von 30 Pf. zu. Abg.
ſoiltion„ frege erklärte, daß ein Teil der Konſervativen für den Antrag
hn. hfimmen würde. während die freiſinnigen Abgeordneten Münch und
hrömel gegen denſelben ſprachen. Außerdem entſpann ſich eine
zemlich lebhafte Diskuſſion zwiſchen dem Abg. Eugen Richter
einer=
lits und den Abgeordneten Frege, Sedlmahr und dem
Staatsſekre=
ir im Reichsſchatzamt, v. Burchard, andererſeits darüber, ob die
on den Abgeordneten Biehl und Sedlmayr beantragte Zollerhöhung
869½
ſls eine Retorſionsmaßregel gegen Oeſterreich zu betrachten ſei oder
ſicht. Als es ſchließlich zur Abſtimmung über den erwähnten
An=
tag kam, mußte die Beſchlußunfähigkeit des Reichstages konſtatiert
berden. Es ſteht zu befürchten, daß ſich dieſer Uebelſtand, um ſo
fter wiederholen wird, je mehr ſich der Reichstag dem Seſſionsſchluſſe
ſähert und wird derſelbe ſein Arbeitsprogramm wohl bedeutend
lürzen müſſen. Offiziöſe Stimmen betonten noch während der
Oſter=
ſerien, daß die Regierung nach denſelben außer der Zolltarifnovelle
uch die beiden Geſetzentwürfe über die Ausdehnung der
Unfallver=
icherung, ja, ſelbſt die Poſtſparkaſſen=Vorlage durchzubringen
ge=
herrke und vielleicht auch noch mit neuen Vorlagen kommen werde.
an wird froh ſein müſſen, wenn in dieſem letzten Abſchnitte neben
er Zolltarif=Novelle noch die Ausdehnung der Unfallverſicherung
nter Dach und Fach kommt; die ſo wie ſo ſchon halb geſcheiterte
Zoſtſparkaſſe=Vorlage wird ſchwerlich nochmals zur Berathung
elangen.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat am Dienstag ſeine
Ver=
handlungen mit einem Gegenſtande wieder eröffnet, dem beſonders
ie Lehrerwelt ihr Intereſſe entgegenbringen dürfte - mit der
ſweiten Leſung des von freikonſervativer Seite beantragten
Geſetz=
ntwurfes, betr. die Penſionierung der Volksſchullehrer. Die
Dis=
luſſion wurde vom Finanzminiſter v. Scholz mit einer längeren
Rede eingeleitet, in welcher er die Stellung der Regierung zu der
vorliegenden Frage eingehend erörterte, die er dahin zuſammenfaßte,
daß die Regierung dem beantragten Geſetzentwurfe im Allgemeinen
ympathiſch gegenüberſtehe. Bezüglich der Details meinte aber der
Miniſter, daß die Regierung auf den von der Kommiſſion auf
uaher. ,00 M. feſtgeſetzten Staatszuſchuß nicht eingehen könne und an
leinem Maxtmalſatz von 600 M. feſthalten müſſe. Im Uebrigen
ließ die weitere Diskuſſion faſt allgemein den Wunſch des Hauſes
369 hervortreten, das Lehrerpenſionsgeſetz zu Stande zu bringen, nur
perr Dr. Windthorſt hatte wieder allerhand Bedenklichkeiten. Er
er klärte u. a., daß die Beſtimmungen des Geſetzentwurfes im
Wieder=
ſpruch mit Art. 25 der Verfaſſung ſtünden, nach welchem die
Gemein=
den die Träger der Schullaſten ſeien und der Staat nur
aushilfs=
uder
ſweiſe eintreten ſolle und beantrage er daher Zurückverweiſung des
Entwurfes an die Kommiſſion. Trotzdem nahm das Haus
ſchließ=
lich bei der Abſtimmung über 8 1 denſelben in der
Kommiſſions=
ſaſſung an und ſetzte am Mittwoch die Beratung der Vorlage fort.
Die „Nordd. Allg. 3tg. hört, bezüglich der aus der Bismarck=
Spende zu errichtenden Stiftung ſei der Reichskanzler zu der
An=
ſicht gekommen, daß ſich als Ctiftungszweck die Gewährung von
Univerſitäts=Stipendien empfehle, ſpeziell für Studierende und
Kan=
didaten des höheren Lehrfachs.
Das von dem Herzog Ernſt von Coburg=Gotha aus Nizza
an den Reichskanzler Fürſten Bismarck gerichtete Glückwunſchſchreiben
lautete: „Durchlauchtigſter Fürſt! Es iſt mir ein Bedürfnis, den
74
881
Glückwünſchen, die Miniſter v. Seebach in meinem Namen Ihnen
überbringt, auch noch ein eigenes Wort warmer Verehrung und
dankbarer Huldigung hinzuzufügen. — Von Jugend auf hat kein
höheres Jdeal mich beſeelt, als die Einheit und Macht und Größe
unſeres Vaterlandes. Darum ſei mir vergönnt, an dem Jubeltage,
den Millionen begeiſtert feiern, auch meinerſeits Ew. Durchlaucht
von ganzem Herzen Dank zu ſagen. Ihre Weisheit hat, unter dem
Schirm unſeres kaiſerlichen Herrn, wert über alles= Hoffen hinaus
meinem Leben, wie dem aller Deutſchen, den tief und heiß erſehnten
Inhalt gegeben! Erhalte Gott Sie noch lange für Kaiſer und
Reich! Ew. Durchlaucht treu ergebener.
bung der Neuwahlen betr. ſoll am Tage darauf publiciert werden.
In Oeſterreich machen ſich die Anfänge der Wahlbewegung
an=
läßlich der bevorſtehenden Neuwahlen zum Reichsrate mehr und
mehr bemerklich. Allen Anzeichen nach wird der Wahlkampf
dies=
mal hauptſächlich auf nationalem Boden ausgefochten werden und
die Frage, ob lieberal, feudal=konſervativ oder klerikal nur eine
untergeordnete Rolle ſpielen. Die flaviſchen Völkerſchaften
Oeſter=
reichs haben ihre Erwartungen für die nächſte Zukunft ſehr hoch
geſpannt, die Czechen, wie die Polen und die Slovenen hoffen, daß
der Ausgang des diesmaligen Wahlkampfes ihren nationalen
Wünſchen und Forderungen entſprechen und endlich die Aera der
Unbedingten flaviſchen Vorherrſchaft im Donaukaiſerreiche beginnen
werde. Aber auch die Deutſchen Oeſterreichs ſind entſchloſſen, ſich
auf den nationalen Boden zu ſtellen und nach dieſer Richtung hin
bricht ſich die Volksſtimmung nicht nur unter den Deutſchböhmen,
ſondern auch unter ihren Brüdern in Mähren, Schleſien, dem
Erz=
herzogtum Oeſterreich und in den Alpenprovinzen Bahn. Vielleicht
daß bei der Zuſammenſetzung des nächſten Reichsrates das deutſche
Volk Oeſterreichs durch einen nationalen Klub, den ſo vielfach
er=
ſehnten und doch nie zu Stande gekommenen „deutſchen Klub
würdig vertreten ſein wird.
Jrankreich. Der frühere Miniſterpräſident Ferry empfahl in
einer in Epinal gehaltenen Rede, das neue Miniſterium zu
unter=
ſtützen.
Dem =Tempsl zufolge konferierte Freyeinet am 15. d. M.
vor=
mittags lange mit Campbell, dem Unterhändler bei den
Friedens=
präliminarien. Campbell teilte dem Miniſter Depeſchen Harts mit,
betreffs Ausführung der Präliminarien. Hart erklärt darin, in
der „Pekinger Zeitung; das kaiſerliche Dekret bezüglich der
Präli=
minarien geleſen zu haben. Nachrichten aus China beſtätigen der
„Agence Havas' zufolge die Abreiſe zweier chineſiſchen Delegierten
nach Tonking, um die Einzelheiten der Räumung zu regeln.
England. Die Admiralität beſchloß noch vier Schiffe der
Han=
delsmarine als Kreuzer ausrüſten zu laſſen. Zur Beſetzung der
Officierſtellen ſämtlicher für den aktiven Dienſt in Dienſt geſtellten
Kriegsſchiffe müſſen auch die Marine=Reſerve=Officiere herangezogen
werden. Seitens der Admiralität iſt an alle Penſionäre der Marine
und Marine=Infanterie, welche noch nicht 50 Jahre alt ſind und
wieder in den Dienſt treten wollen, die Aufforderung ergangen, ein
bez. Geſuch unverzüglich einzureichen.
Den „Dailh News” zufolge wäre die am 14. d. M. aus
Peters=
burg eingegangene Depeſche eine Fortſetzung der durch die Pendſcheh=
Affaire unterbrochenen Grenzverhandlungen; dieſelbe deute in
ver=
ſöhnlichſtem Tone die Löſung der Grenzfrage auf breiterer
Grund=
lage an.
Die „Pall Mall Gazette' ſchreibt: Es freut uns konſtatieren zu
können, daß die Friedensausſichten in den letzten 24 Stunden ſich
weſentlich gebeſſert haben und beträchtliche Hoffnung vorhanden iſt,
daß die engliſch=ruſſiſchen Differenzen in wenigen Tagen befriedigend
geregelt werden.
Aus Lahore Oſtindien) wird vom 15. d. M. gemeldet: Der
Vicekönig iſt heute hier angekommen und hielt unter Beantwortung
der an ihn gerichteten Adreſſe der Munizipalität eine Rede, in
wel=
cher er ſagte, er komme von der wichtigen Entrevue mit dem Emir
von Afghaniſtan, deſſen Beſitzungen, wie es ſchiene, der Schauplatz
eines unprovocierten Angriffs geweſen ſeien. Ich erſehe mit großer
Befriedigung, daß die Fürſten und das Volk Indiens ſich einhellig
erbieten, ſich um die Fahne Großbritanniens, ſelbſt weit über ihre
eigenen Grenzen hinaus, zu ſchaaren. Noch iſt es unmöglich zu
ſagen, in welcher Weiſe die gegenwärtige ſchwere Kriſe ein Ende
nehmen wird, allein ſeien Sie überzeugt, wenn der Krieg zum
Aus=
bruch gelangt, ſo geſchieht dies trotz der eifrigen und ernſten
Be=
mühungen der engliſchen Regierung, ein ſo trauriges Reſultat zu
ermeiden und trohz des gemäßigſten und verſöhnlichſten Verhaltens
von Seiten Englands.
Die „Dailh News' vom 16. d. M. melden: Die Regierung
ſandte geſtern abend die Antwort ab auf die am Dienstag
einge=
gangenen modifizierten ruſſiſchen Vorſchläge betreffs der afghaniſchen
Grenzfrage.
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Die „Times' vom 16. d. M. ſchreiben: In amtlichen Kreiſen
herrſcht der allerdings täglich ſchwächer werdende Glaube, der Krieg
dürfte vermieden werden. Die Finanz= und Handelskreiſe haben
die entgegengeſetzte Anſicht und glauben, die ruſſiſchen Staatsmänner
wollten einen Streit herbeiführen und träfen entſprechende
Maß=
nahmen.
Rußkand. Der Generalgouverneur Fürſt Dondukow=Korſakow
iſt am 15. April aus Tiflis abgereiſt, um an Ort und Stelle
Schutz=
maßregeln für die Kreiſe Oſhewat und Lenkoran gegen räuberiſche
Einfälle zu treffen, die in Dagheſtan ſtehenden Truppen zu
inſpi=
zieren und den Hafen Petrowsk mit Rückſicht auf den beabſichtigten
Eiſenbahnbau der Strecke Wladikawkas zu beſichtigen.
Der „Regierungsanzeiger' vom 6. ds. Mts. meldet: Nach dem
Bericht Komarows aus Taſchkepri vom 6. April flüchteten die Reſte
des afghaniſchen Detachements nach Herat. Der afghaniſche Ver=
Luſt überſchreitet beträchtlich die früher angegebenen Ziffern. Viele
kamen um durch Kälte und Hunger. Zwölf Tage bereits hält
Regen und Schnee an. Das von Lumsden verlaſſene Lager in
Balamurghab wurde durch die Afghanen verbrannt.
Um Anarchie vorzubeugen, wurde in Penſchdeh eine temporäre
Verwaltung organiſiert. Das ruſſiſche Detachement bleibt in
Taſchkepri. Zur Vorwärtsbewegung liegt einſtweieln keine
Not=
wendigkeit vor.
Rittelameriſia. Einer Meldung aus Libertad zufolge wurden
am 14. April die Grundlagen des Friedensvertrags von San
Sal=
vador und Guatemala acceptiert; die Feindſeligkeiten haben
aufge=
hört, auch wurde eine allgemeine Amneſtie verkündet. Die
Bevoll=
mächtigten der Republiken werden demnächſt zum Abſchluß des
deſinitiven Friedensvertrags in Acajutla zuſammentreteu.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem
Fabrik=
arbeiter J. Spahn VIII. aus Mühlheim, im Kreiſe Offenbach, das
allgemeine Ehrenzeichen mit der Inſchrift: „Für Verdienſte”
ver=
liehen und den Kanzliſten bei der Hauptſtaatskaſſe L. J. Meyer
zum Kanzlei=Inſpektor bei dieſer Kaſſe ernannt.
Für die Sitzung der 2. Kammer am Dienstag den 21. d. M.
ſtehen u. A. nachſtehende Gegenſtände zur Beratung: Die Vorlage
Großh. Miniſteriums der Finanzen, den Geſetzentwurf die
Herſtel=
lung von Nebenbahnen betr.; der Artrag der Abgeordneten Baur
und Friedrich, auf Verlegung der Station Arheilgen der Main=
Neckar=Eiſenbahn und zweckmäßige Regelung der
Stationsverhält=
niſſe der Gemeinden Wixhauſen und Erzhauſen; das Geſuch der
Angeſtellten der Oberheſſiſchen Bahnen, Gleichſtellung mit den
An=
geſtellten der Main=Neckar=Bahn betr.
- Wie die „Allg. 3tg.- meldet, hat der König von Bahern
dem Hofmarſchall Generalmajor Weſterweller v. Anthoni das
Groß=
kreuz des Verdienſtordens vom heil. Michael, und dem
Flügel=
adjutanten Major Paul Wernher das Komthurkreuz des genannten
Ordens verliehen.
- Kadetten=Verteilung. Kadett Frhr. v. Gillern wurde
dem 2. Großh. Inf=Regt. Nr. 116, Kadett am Ende I. dem 3. Großh.
Inf.=Regt. Nr. 117, Unteroffizter Kattrein dem 4. Großh. Inf.=Regt.
Nr. 118. - alle drei als charakteriſierte Portepeefähnriche - zu=
D. 3tg.
geteilt.
R. Das Abſchieds=Konzert des Muſikdirektors Herrn Th.
Adam, welches am Mittwoch Abend im großen Saale des
Saal=
baues ſtattfand, war nicht ſo zahlreich beſucht, wie man es dieſem,
aus dem Militärverband ausſcheidenden und ſich auch um das
mu=
ſikaliſche Leben unſerer Stadt verdient gemacht habenden
Kapell=
meiſter wünſchen konnte. Das reichhaltige Programm brachte in
einen einzelnen Nummern Kompoſitionen von R. Wagner,
Mendels=
ſohn=Bartholdy, Donizetti, Beriot, Dvorak und einen
Hochzeits=
marſch von Th. Adam. Ein beſonderes Intereſſe bot dasſelbe durch
die gütige Mitwirkung der Hofſängerin Fräulein Sidonie Roth,
welche eine Arie aus „Freiſchütz; ſowie zwei Lieder „Hans und
Grethe;, und Sie ſagen es wäre die Liebe von Schumann und
Kirchner in bekannter Meiſterſchaft zu Gehör brachte. In dem
jungen 12jährigen Guſt. Adam, welcher ſich bei dieſer Gelegenheit
zum erſtenmal einem größeren Publikum vorſtellte, lernten wir einen
zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigenden Violinvirtuoſen kennen,
deſſen ſämtliche Solis, welche frei aus dem Gedächtnis zum
Vor=
trag kamen, ſich eines ſtürmiſchen Beifalls zu erfreuen hatten.
Ebenſo fand das Piſton=Solo des Herrn Kapellmeiſters Hilge
un=
geteilte Anerkennung. Herr Adam, welcher ſich des ihm von dem
Offiziercorps ſeines Regiments zum Geſchenk gemachten koſtbaren
Dirigentenſtabs bediente, ſchien auf dieſes Konzert ganz beſondere
Sorgfalt verwendet zu haben, indem ſämtliche Nummern in äußerſt
präciſer und muſtergiltiger Weiſe zum Vortrag kamen. Kurz vor
Beendigung des Konzerts wurde dem nun aus ſeiner erſprießlichen
Wirkſamkeit ausgeſchiedenen Kapellmeiſter zwei prachtvolle
Lorbeer=
kränze mit weißroten Atlasſchleifen überreicht, welche von ihm in
dankbarer Rührung entgegen genommen wurden.
Dem Vernehmen nach beabſichtigt Herr Muſikdirektor a. 2
Th. Adam am hieſigen Platze die Errichtung einer Militär,
Muſikſchule. Dem Unternehmen darf wohl ein günſtiger Erfol
prognoſticiert werden, da hierfür ſowohl die Erfahrungen des tüch
tigen Dirigenten, als auch die günſtige Lage Darmſtadts inmitte
zahlreicher größerer Garniſonen ſprechen.
In der am Dienstag ſtattgehabten Sitzung des Alpen
vereins (Sektion Darmſtadt) wurde eine Schilderung der Be
ſteigung dreier der ſchwierigſten Bergrieſen (Jungfrau, Finſteraar
horn, Matterhorn) von einem Mitgliede des Schweizer Alpenver,
eins in vortrefflicher lebenswarmer Weiſe gegeben. Die enorme=
Schwierigkeiten und Gefahren einer ſolchen Bergfahrt traten den
Zuhörern lebendig vor die Augen. Bei der Jungfrau erheiſcht
ein=
zur Spitze führende 2 Fuß breite ſteile Firnſchneide, welche mittelſ.
einzuhauender Stufen, am Rande unüberſehbar tiefe Abgründe, in,
dreiviertelſtündigem langſamſtem Tempo erklommen werden muß
die ſchlimmſte bedenkenerregende Arbeit, abſolute Schwindelfreiheih,
iſt hier erſtes und unerläßliches Erfordernis. Die Ausſicht i
wechſelvoll und hervorragend vor vielen Spitzen gleicher oder noch
bedeutenderer Höhen. Das Finſteraarhorn, eine ſchlanke, kühne
Pyramide, bietet in ſeinen ſteilen meiſt vereiſten Felſen ein häufie
unüberſteigliches Hindernis; die Ausſicht vom Gipfel, wild, roman
tiſch, ſteht derjenigen von der Jungfrauſpitze nach. Die ſchwierigſte
und geſährlichſte Partie iſt die Erklimmung des Matterhorns (ir
Wallis), bei welcher mehrfach ſenkrechte oder gar überhängende
Felswände unter Benutzung künſtlicher Hilfsmittel (Seile, Ketten,
Eiſen) mühevoll genommen werden müſſen; das Matterhorn hat
auch wohl von allen Bergen die meiſten Opfer gefordert. Die
frag=
lichen Beſteigungen erfolgten am 8., 11. und 23. Auguſt v. J.,
da=
zwiſchen fielen andere Beſteigungen (wie das Felszahns Riffelhorn
bei Zermatt) und Gletſcherfahrten oder mehrfache durch das Wetter
vereitelte Verſuche, wie auf den Monteroſa; die Leiſtungen des noch
jugendlichen Redners ſind deshalb vom alpinen Standpunkte
aus als hochbedeutſame zu bezeichnen. Den Schluß bildeten einige
zutreffende Bemerkungen über Bergſport und die Einwirkung
des Bergſteigens auf den Körper. Allgemeiner lauter Beifall
lohnten den Redner, und der Vorſitzende, Rechtsanwalt Metz 1., ſprack
den wärmſten Dank der Verſammlung für die auch inhaltlich und
rhetoriſch äußerſt anſprechenden Schilderungen und die
Ermunte=
ung zu ferneren Bergfahrten und lebendige Vorführung derſelben
in touriſtiſchen Kreiſen unter allſeitiger Zuſtimmung aus.
Die Sektion Darmſtadt wird Sonntag den 26. April von
Heppen=
heim aus einen Ausflug auf die Tromm bei Wald=Michelbach mit
Rückmarſch über Ober=Abtſteinach nach Weinheim ausführen und
am 10. Mai das jährliche Stiftungsfeſt auf dem Alsbacher Schloſſe
und in Heppenheim begehen, für welches mehrere originelle
Auf=
führungen vorgeſehen ſind. Die Mitgliederzahl der Sektion iſt in
den letzten Monaten nicht unerheblich gewachſen.
0 Kommenden Samstag findet im großen Saal der
Reſtau=
ration Schmitz (Louiſenſtraße) ein muſikaliſcher Abend des
„Schubert=Vereins' ſtatt. Zum Vortrag gelangen außer den
Chören diverſe Solis für Klavier, Violine, Violoncell und
Enſemble=
piecen; ferner ſind von tüchtigen Vereinskräften Lieder= und
dekla=
matoriſche Vorträge in Ausſicht geſtellt.,
Wie in allen größeren Städten Deutſchlands und des
Aus=
landes ſcheint ſich das Münchener Bier auch in unſerer Reſidenz
ſtadt immer mehr einzubürgern. Nachdem bereits in mehreren
Reſtaurauts Münchener Biere verzapft werden, wird nun auch das
renomierte Münchener Löwenbräu in der Reſtauration Schmitz
(früher Bühler), welchem der Alleinausſchank für Darmſtadt
über=
tragen wurde, demnächſt zum Ausſchanke kommen.
0 An der Bergſtraße ſtehen dermalen die Kirſchbäume in
vollſter Blüte, was die ohnehin romantiſche Gegend doppelt anziehend
erſcheinen läßt.
Rothenburg o. Tauber. Wie in den vergangenen Jahren
wird auch heuer wieder das hiſtoriſche Feſtſpiel „Der
Meiſter=
trunk' zur Aufführung kommen, nachdem die erneute ſorgfältige
Einübung des Spiels von einer vorzüglichen und bewährten Kraft
geleitet wird. Bis jetzt ſind für den Sommer als Spieltage
be=
ſtimmt: Pfingſtmontag den 25. Mai und Kirchweihmontag den
8. Juni. Das Feſtſpiel findet Vormittags ſtatt, der Feſtzug und
Feldlager Nachmittags. Eintrittskarten und Wohnung (Gaſthaus
oder Privatwohnung) wollen bei Herrn H. Weißbecker beſtellt werden.
Tageskalender.
Freitag, 17. April: Oeffentliche Sitzung der Großh. Handelskammer.
Samstag, 18. April: 1V. Stiftungs=Feſt des Vereins Frohſinn
Saalbau).
Montag, 20. April. Verſammlung des Fabrikanten=Vereins (
Darm=
ſtädter Hof).
Mittwoch, 29. April: Generalverſammlung des Vereins heſſiſcher
Lehrerinnen (oberen Nathausſaal).
Dienstag, 12. Mai: Generalverſammlung der Bank für Handel und
Induſtrie.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.