48.
Prgang.
148.
Jahrgang.
Abonnementspreis
teljährlich 1 Mark 50 Pf. ind
rfrgerlohn. Auswärts werden von
cr Poſtämtern Beſtellungen ent=
Alngenommen zu 1 Mark bo Pf.
Fo Quartal incl. Poſtauſichlag.
Irag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerute
werden angenommmni unDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. N. 2.
mBeſſungen von Friedr. Bllzer
Holzſtraße Nr. 26, ſowie auswärtz
von allen Annonen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Behannkmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
8 66.
Donnerstag den 2. April.
1845.
Zu publiciren iſt aus dem Großherzoglichen Regierungsblatt Nr. 3:
Verordnung, über die Ausführung des Geſetzes, die Erbſchafts= und Schenkungsſteuer betreffend.
B e k a n n t m a ch u n g.
Die am 5. l. Mts. für die Heinheimerſtraße angeordnete Sperre wird hiermit aufgehoben.
Darmſtadt, den 30. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
(3164
Bekanntmachung.
Betreffend: Den Beginn des neuen Schuljahres.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß das laufende Schuljahr
41 die ſtädtiſchen Schulen (eigentliche Volksſchulen und Mittelſchulen) am 25. April
Vs. endigt und das neue Schuljahr 1885186 am 4. Mai d. Js. beginnen wird.
Wir fordern die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder ſchulpflichtiger, d. h.
hlcher Kinder, welche am 1. Mai l. Js. das 6. Lebensjahr zurückgelegt haben
erden, auf, dieſe Kinder, ſoweit dieſelben nicht in andere Schulanſtalten eintreten,
echtzeitig anzumelden und in die betr. Schulen aufnehmen zu laſſen. Bei der
An=
neldung iſt Nachweis über das Alter der Kinder und Impfſchein oder Beſcheinigung
ber Befreiung von der Impfung vorzulegen.
Auf Wunſch der Eltern oder deren Vertreter können ausnahmsweiſe auch
ylche geiſtig und leiblich nicht unreife Kinder in die Schule aufgenommen werden,
yelche bis zum 30. September l. J3. das 6. Lebensjahr erreichen. Die Aufnahme
ſüngerer Kinder iſt unzuläſſig.
Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen Kinder, welche bei
vollendetem 14. Lebensjahr die Schule nicht volle 8 Jahre beſucht haben, alsdann
licht aus der Schule entlaſſen, ſondern noch ein weiteres Jahr zur Schule
zu=
lezogen werden.
Die Nichtanmeldung in den im Nachſtehenden vorgeſchriebenen Terminen kann
lei den Mittelſchulen die Folge haben, daß bei ſpäterer Anmeldung die Aufnahme
mnöglich iſt.
Die Anmeldungen haben zu erfolgen Freitag den 1. und Samstag den
. Mai, Vormittags von 8 bis 12 Uhr und zwar:
für die Knaben=Mittelſchule: im Schulhaus in der Friedrichsſtraße;
für die Mädchen=Mittelſchule: im Schulhaus hinter der Stadtkirche;
für die Stadtknabenſchule l: im Schulhaus auf dem Ballonplatz;
für die Stadtknabenſchule l: im Schulhaus in der Müllerſtraße;
für die Stadtmädchenſchule I: im Schulhaus nächſt der Rundethurmſtraße;
für die Stadtmädchenſchule l: im Schulhaus nächſt der Blumenſtraße.
Den Oberlehrern der verſchiedenen Gruppen der Stadtknaben= und
Stadt=
naͤdchenſchulen bleibt überlaſſen, ſich je nach Bedürfniß über Verweiſung von
Kin=
lern aus der einen in die andere Gruppe zu verſtändigen.
Darmſtadt, den 31. März 1885.
Der Schulvorſtand:
[3165
Ohly, Oberbürgermeiſter.
(Das Konkursverfahren über den Nach=
2= laß des Valentin Schwarz l. in
Braunshardt wird, da ſich ergeben hat,
daß eine den Koſten des Verfahrens
ent=
ſprechende Konkursmaſſe nicht vorhanden
iſt, eingeſtellt.
Darmſtadt, den 26. März 1885.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Bekannt gemacht:
Uſinger, Gerichtsſchreiber. (3166
Pferde=Verſteigerung.
Mittwoch den 8. April l. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
wird in der Frankfurter Straße Nr. 27
(Dettweiler'ſches Beſitzthum) dahier ein
ausrangirtes Dienſtpferd gegen gleich
baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 31. März 1885.
Großherzogliches Gendarmerie=Diſtricts-
Commando Darmſtadt.
(3167
Barthel,
Oberſtlieutenant u. Diſtricts=Commandeur.
Die Lieferung
von etwa 4600 Stück Scheibenbrettern
Ausſchußmainbord von mindeſtens 20
Ctm. Breite - für die Regimenter Nr. 11
und 27 ſoll
am 21. April currentis
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Die Bedingungen ſind in dem Büreau
der unterzeichneten Behörde, auf dem
Schießplatze, einzuſehen.
Schießplatz=Verwaltungs=
Commiſſion. (3168
204
2
S
C
6
S.
S
S.
E
22
766
N6 65
Bekanntmachung.
Betreffend: Pfünderverſteigerung im ſtädtiſchen Pfandhauſe.
Ein Verzeichniß der am 13. April d. J3. und die ſolgenden Tage im
hie=
ſigen ſtädtiſchen Pfandhaus zur Berſteigerung kommenden Pfänder liegt vom
4. April an acht Tage lang zu Jedermanns Einſicht auf unſerem Büreau offen.
Darmſtadt, den 2. April 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
(3169
Bekanntmachung.
Die Gemeinde=Krankenverſicherung betreffend.
Wir fordern ſämmtliche Gewerbtreibende, welche Arbeiter beſchäftigen, auf,
ſolche, wenn ſie nicht einer bereits beſtehenden Ortskrankenkaſſe angehören,
inner=
halb 3 Tagen nach ihrer Einſtellung bei uns anzumelden, widrigenfalls wir
ge=
zwungen ſind, bei der höheren Verwaltungsbehörde hiervon Anzeige zu machen.
Die alsdann zu erkennenden Strafen haben ſich die Arbeitgeber ſelbſt zuzuſchreiben.
Beſſungen, am 31. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(3170
Berth.
C
42½
Unſere -asſteuung
21
2₈
?e
in
OGter-Ardthaehm
iſt eröffnet und laden zu deren Beſuch ergebenſt ein.
Hochachtungsvoll
63125
Gebrüder Hohborg,
Hoflieferanten,
inaanon
Hosn
ſo.
Mnzui
Mads
9
2
99½
Heinrich Sohwebel,
4.
Schuhmachermeiſter,
C.
1876
Ernst-Audwigstrasse 3.
(Hinterhaus),
empfiehlt ſein großes Lager aller Arten
Schuhuaarem,
von den feinſten bis zu den billigſten Qualitäten.
Beſtellungen nach Maaß ſowie Reparaturen werden ſchnell und pünktlich
ausgeführt.
(2671
Georg Wober, zur LLudwigshalle,
empfiehlt als außergewöhnlich preiswürdig ſeinen friſch in Zapf genommenen
184er Gau-Algesheimer,
per halb Liter 36 Pfg.
[2239
Commer.-Handschuhe.
Specialität.
Weuheiten eingetroffen.
Seidene Handsohuhe,
4 Knopf lang, Paar M. 1.
Prima
Hiogenleder-Handschuhe,
anerkannt beſtes Fabrikat.
Gehr. GRrrt,
Handſchuhfabrik,
Andwigsstrasse. l17
ſionbld-Udugbu,
große, ſüße Frucht,
per Stück 8 Pfo.,
10 Stück 75 Pfg.
Cr. P. RGuul,
Bleichſtraße.
[3172
ſosangbüchon
und ſonſtige
in großer Auswahl
bei
[3173
Johs. Waitz.
112
122
2=
Holländische
grüne Härige,
Eüsse FratBüchings
eingetroffen.
Mortz Lundan,
Mathildenplatz 1. (3174
(Frühjahrs=Füllung)
bei
2937
G. W. Prassal.
R65
167
Größte Auswahl.
Meine
Preiſe.
cUUAkUund
D:
) in bekannten feinſten neueſten Artikeln iſt eröffnet und lade 9
g zum Beſuche derſelben ergebenſt ein.
Hochachtungsvoll
Louisonplatus
Olouisonplatn
4, Mlbd. Ioadt, 4,
im Hauſe des Herrn Hoflieferant Mich. Schmidt. (307s.
g0oooooooooooonooooooooooooe
SORTOTRAUI-
Zu den bevorſtehenden Feiertagen bringe einem hochgeehrten
Publikum mein Wein=Lager, in Flaſchen wie in Gebinden, in
empfehlende Erinnerung.
(2967
„
frösste und billigste Bezgsquehe
von
H. W. Schlüter,
Carlsſtraße Nr. 7, gegenüber dem Gymnaſium.
Habe mein Lager in Sonnenschirmen & Entouteas
bedeutend vergrößert und verkaufe dieſelben zu wirklichen Engros-
Preiſen. Beſonders empfehle Confirmandenſchirme in Zanella,
Atlas und Seide; Ombrella (das neueſte der heurigen Saiſon) in
Atlas, Seide und Damaſſé, Herren=Sonnenſchirme, imitirt Gloria, M. 2. 50.
Habe die Einrichtung getroffen, daß alle Reparaturen und Ueberziehen der
Schirme an jedem Tage fertiggeſtellt werden.
(3077
Große Auswahl
in
ſesangbücho
Horron-, Damon-, Anabon-
Hädehon- und Hindor-Stiokoln
und -Schuhen
in nur prima Waare zu den billigſten
Preiſen.
(205)
ſEin Confirmandenanzug preiswertk
L. Mahr, Holustr. II.
zu verk. Schulzengaſſe 8.
[3175
in großer Auswahl
bei
J. Ph. Reinhardl,
Schloßgraben 7. (3084a
4Geor Nober
„Lur Ludwigshalle!
empfehn
Wolsse Rhelnweine
per Flasche Pfç. 60, 7b. 105 ote. eto.
Doutsche Rothweine
E per Flasche 2 Pte. bis zu Mk. 150.
1884r welssen Rheinwein
per halbes Liter 36 Prg.
Vordeaux & Austral. Rothwoine
direct bozogen in vorzüglichen,
abgelagerten qualitäten.
Dontsche & französ. Champaguer,
von Mk. 250 bis zu den keinsten.
bel Aonatmo von 12 Flusch. Proiserndoigung
Weine im Fass sn-gros-Proise.
Hrür Reinheit der Weino nird jodo Corantie
übernommen.
Prelsllsten rn Dlonsten.
Hene Lusendungen
in
modernsten Umhängen,
Palstols & Rogenmäntehn
empfehle zu außergewöhnlich
[3176
billigen Preiſen.
ua J. ROIOL,
Ludwigsſtraße 12.
Ay.
Drlcht Leyend.
Auſtern,
Rheinſalm,
Weſerſalm.
Hummer,
Seezungen, Aal,
Hechte,
Zander,
Karpfen,
Cabliau,
Schellfiſche,
Schollen zum Backen,
ſüße Bratbückinge,
friſchgewäſſerten Stockfiſch
und Labberdan,
garantirt beſte Waare, billigſt.
Gebr. Mösinger.
Hoflieferanten.
(3134
LuWVlLsnGne!
Zu Maiwein geeignet empfehle einen
vorzüglichen ſelbſtgekelterten
Aepfel-
weim, ſowie einen reinen 1884er
Veberrheiner Wein per ¼ Liter
40 Pf., wozu ergebenſt einlade. (3177
G. Frey.
Jaseline-Gold-Cream-Seife
gegen rauhe und ſpröde Haut. Vorräthig
[2562
Packet (3 Stück 50 Pf.
C. Hammann.
768
R65
Gpooralität:
PSLLOm.
olloman Fänder in allen Farben,
Seidene Handsshühe, Frausen,
Confirmanden-Taschentücher,
Hegligshauben.
Specialität:
SchürzOn,
ſchwarz, weiß, farbig,
empfiehlt in größter Auswahl zu äußerſt
(3178
billigen Preiſen
A0on GGlgek,
Ludwigsſtraße 6.
0 HA-ghrug”
in allen Qualitäten und Breiten
bei reichſter Auswahl
ausnahms=
weiſe billig empfiehlt (3179
N0. V mOIOL,
Ludwigsſtraße 12.
Spüritus-
VIS80oaengianttaoll,
raſch trocknend und ſchön glänzend,
Bernsteih-
von hohem, dauerhaftem Glanze und gut
trocknend empfehlen in verſchiedenen
Far=
ben billigſt
Geors hiobig & Co.,
Louiſenſtraße 10. (2806
vüngenltiei.
Aechten aufgeschl. Porn-
Guano,
Chilisalpetor,
Superphosphat,
Ammoniaksuperphosphat,
Kalisuperphosphat,
Kalidünger,
Düngerknochenmehl
empfehlen in beſter. Waare billigſt (2803
uoolg Diolle d oll,
Jouiſenſtraße 10.
Alle Sorten;
e Hüte, Formen
8
Putzartikel,
8 in bekannter Auswahl und zu
be=
ſonders billigen Preiſen, neu
einge=
troffen.
8 Anfertigung und Umünderun,
8 von Kinder= und Damenhüten
von den einfachſten bis zu den ele=
8 ganteſten, nach den neueſten Modellen.
Fortige Trauerhüto.
Axton venmldo,
Darmſtadt,
Ludwigastrasse S. l22424
000ooooooooooooooooooooooooe
Wogon vorgorückter Sanson
erlaſſe meine noch vorräthigen
188485er
vonsOIVILEon vGmlse
von garantirt hochfeinſter Qualität
zu bedeutend, herabgeſetzten
Preiſen, als:
Potits Poisfranz. kleineErbſen)
75 Pf. an per 1 Literdoſe,
40 Pf. an per ¼ Literdoſe,
Harneots vorts ffranz. Prinzeß
bohnen,
4 M. 1.10 per 1 Literdoſe
owie
Champiguons & Perrigord-Trüſkeln
in allen Verpackungen.
- AlIPP NO0Or.
Carlsſtraße 24. (3180
OORU.
45 Pfg. per Fl. ohne Glas, ſehr guten,
weißen Naturwein, 1884er
Ge=
wächs; ältere Jahrgänge zu 70 Pf.,
1.20, 1. 50 und 2 M. inel.
Glas.
90 Pfg. per Fl. ohne Glas, ſehr guten,
reinen, rothen Tiſchwein,
Ingel=
heimer Gewächs.
Vordennz-Weine von M. 1. 20
bis M. 2.-
Die bellebten spanlschen Rothweine
per Fl. M. 1.10, 1. 20 u. ſ. w. bis
[3181
zu M. 3. 25.
4. Veinmann,
Beſſ. Carlsſtraße 8.
LuAuaad vobl;
Schulſtraße, Beſſungen,
empfiehlt für bevorſtehende Feiertage ſein,
bekannten reinen Welne in Flaſchey
und Gebinden zu nur ſoliden Preiſen.
Für die Herren Wirthe empfehle ic
einen ausgezeichneten ſelbſtgekelterten
1884er Westhofener,
per 100 Liter 50 Mark.
Niederlage in Flaſchen befindet ſich bei
Herrn J. Wittich, Kranichſteinerſtr. 15
woſelbſt auch größere Beſtellungen
ange=
nommen werden.
[3136.
ſ
ochſtr. 8 iſt Lattigſalat, daſelbſt aus
dæ ein Bauplatz, zu verkaufen. (318.
Kopfſalatpflanzen,
kräftig und wetterfeſt, zum Auspflanzen, bei
Krick jr., Samenhoͤlg., Kunſt=u.
Handels=
gärtneret, Rheinſtr. 18. - (3081
51
Du verkaufen: ein Schreibpult, ein
franz. Bureau, ein Sopha, 6 Stühle
mit grünem Peluche bezogen (Mahagoni, ½.
ein Kinderbettchen, eine Nähmaſchine, ſieben
Zugialouſien, eine Ladeneinrichtung mit hy=
Theke. Näheres Expedition.
[2811
12068) Grafenſtraße 2, mittlerer
Stock nebſt Zubehör, auch Garten, an eine
kleine Haushaltung zu vermiethen.
1795) Schützenſtraße 10, 3. Stock,
enthaltend 5 Zimmer nebſt allem Zubehör
zu vermiethen.
F. Hartter.
2815) Hügelſtraße 61, II. Stock,
hübſche Wohnung, 4 Zimmer mit Zubehör,
prachtvoller Ausſicht, per 25. Mai.
Nähere Auskunft 1. Stock.
3183) Grafenſtraße 6 2. und
3. Stock, je 8 Zimmer mit allen
Bequemlichkeiten, event. ſofort zu
beziehen. — Daſelbſt Stallung und
Remiſe, auch als trockener
Lager=
platz geeignet. — Täglich einzuſehen
Morgens 9-12 Uhr. — Näheres
Wilhelminenſtr. 3. I.
3784 Coderſtraße "' eine Parteme,
Wohnung, beſtehend in 4 Zimmern, Vor
platz, Waſſer u. ſ. w. an eine kinderloſe
Familie auf 1. Juli zu vermiethen.
3185) Große Bachgaſſe 2 ein
Man=
ſardewohnung zu vermiethen.
3186) Carlsſtraße 29 eine Wohnung
mit 6 Zimmer (2. Stock) zu vermiethen.
3187) Marienplatz 9 Beletage zwei
unmöblirte Zimmer zu vermiethen.
Ein=
zuſehen Vormittags von 11 bis 1 Uhr.
l
Läden, Haguzius 63h0
3186) Promenadeſtraße 32 ei
Lagerplatz zu vermiethen.
R65
1885) Soderſtr. 5 im 1. St. ein gut
möblirtes Zimmer mit Penſion zu verm.
2528) Beſſ. Carlsſtr. 44 Zimmer
ſund Cabinet, elegant möblirt, auf Wunſch
mit Dienerſtube.
2717) Kiesſtraße 59, Ecke grüner
Weg, ein gut möbl. Parterrezimmer,
ſmach dem Garten gehend, mit ſeparatem
Eingang, ſofort billig zu vermiethen.
2721) Soderſtraße 7, Vorderhaus,
leine Treppe, ein gut möblirtes Zimmer an
ſeinen Herrn oder Schüler zu vermiethen.
1939) Ecke des Mathildenplatzes
ſ.u. Zeughausſtr. 7 erſter Stock ein gut
möblirtes Zimmer.
3013) Heerdwegſtraße 57, 1. Etage,
ein freundlich möblirtes Zimmer ſofort
an einen ruhigen Herrn zu vermiethen.
3018) Unt. Eliſabethenſtr. 59 gut m.
Wohn=u. Schlafz. a. Verl. m. Burſchengelaß.
3020) Steinſtraße 14, Parterre, ein
freundl. möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3088) Ein feinmöblirtes Zimmer bis
1. April zu vermiethen mit oder ohne
Penſion. Zu erfr. bei Metzger Nold
Alexanderſtraße 21, der Infanteriekaſerne
gegenüber.
3189) Hofſtallſtraßeßs, nächſt dem
Mathildenplatz, ein fein möbl. Parterre=
Zimmer ſofort zu beziehen.
3190) Rheinſtraße 5 im Hinterbau
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
3191) Rheinſtr. 16 im oberen Stock
ein möblirtes Zimmer an 1 od. 2 Herren
zu verm. und am 15. April zu beziehen.
169
A1biatulG' at al M. dbuſablol
wohnt jetzt
Aprimr.
Hooku zuasse 17
Hrdgeschoss.
[2252
Jwei unmöblirte Zimmer in d. Nähe
O der Wilhelminenſtraße zu miethen
geſucht. Off. abzug. Martinſtr. 28. (3093
2 Zimmer mit Küche
zu miethen geſucht. Offert. mit
Preisan=
gabe unter A. H. an die Exped. (309=
Eh Daohshund
ſchwarz mit gelben Abzeichen, durch eine
erbſengroße Warze auf dem Rücken
kennt=
lich, iſt innerhalb der Stadt abhanden
ge=
kommen.
Zwanzig Mark Belohnung werden
demjenigen zugeſichert, welcher fraglichen
Hund zurückbringt oder über deſſen
Ver=
bleib ſichere Auskunft ertheilen kann.
v. Werner, Hoßägermeiſter. 8112
(Hine Stellleiter wird zu kaufen geſucht
⁄ Rheinſtraße 3, Hinterbau.
[3192
Grossherzogliche Hofbibliothek.
Aufolge der Hofbibliothek- Ordnung 8 23 sollen einmal in jedem
Jahre allo aus der Hofbibliothek entliehenen Bücher ohne Ausnahme
an dieselbe zurückgeliefert werden. Als Leitpunkt für diese
allge-
meine Lurücknahme ist die erste Woche nach Ostern festgesetat.
Demgemäss werden alle Diejenigen, welche noch Bücher der
Gross-
herzoglichen Hofbibliothek in Händen haben, hiermit aufgefordert,
dieselben, in der Zeit vom 7. bis 1. Aprll d. I.
Morgens von 9-12 oder Nachmittags von 2- 4 Uhr (mit Ausnahme
des Samstags) an die Hofbibliothek zurückzugeben.
Im Interesse des Dienstes, wie nicht minder im
Interesse des benutzenden Publikums wäre es sehr
wün-
schenswerth, dass die persönlichen Mahnungen, welche nach
Ablanf der bezeichneten Woche ertolgen müssen, möglichst
ver-
mieden werden.
Die Bestimmung, dass in der Ablleferungsnoche kein Buch
ausgeliehen wird, findet auch bei verspäteter Ablieferung Anwendung.
Die Benutzung der Hofbibliothek im Lokale erleidet in der
Ablieferungswoche keinerler Beschränkung; die Abgabe von Büchern
zur Benutzung ausserhalb des Lokals beginnt bereits wieder am
13. April.
Darmstadt, den 30. März 1885.
Grossherzogliche Hofbibliothek-Direction.
3193
Dr. Valther.
egen bevorſtehenden Bücherſchluſſes Großherzoglicher Cabinets= und
Hof=Caſſe werden hiermit Alle, welche aus dem Jahre 1884 noch
Forderungen an dieſelbe haben ſollten, erſucht, ihre bezüglichen
Rech=
nungen alsbald und ſpäteſtens bis zum 10. April l. Js. zur
Vermeidung unangenehmer Verzögerungen, einzureichen.
Rechnungen aus dem laufenden Jahre ſind, ſofern hierfür nicht ſchon kürzere
Perioden beſtehen, mindeſtens halbjährlich, Ende Juni und Dezember,
ein=
zuſenden.
Darmſtadt, den 27. März 1885.
Großherzogliche Cabinets= und Hof=Caſſe.
Ackermann, Rechnungsrath.
(8095
Beehre mich hiermit bekannt zu geben, daß ich den Alleinverkauf meines
allgemein beliebten
4
„Roſenbieres
dem Herrn Ad. Gerhardt in Darmſtadt übertragen habe und bitte geehrtes
Publikum ſich durch zahlreichen Zuſpruch von der Güte desſelben zu überzeugen.
Brauerel zur Boso, Lschaſtenburg.
Auf Obiges bezugnehmend erlaube ich mir ein hieſiges wie auswärtiges
Publikum darauf aufmerkſam zu machen, daß ich Samstag den 4. er.
Kirch=
ſtraße Nr. 8, eine bayerioche Bierwirthschaft eröffnen und das halbe
Liter zu 12 Pfg. verabreichen werde. Es wird mein Beſtreben ſein, Jedermann
durch Speiſe und Trank zufrieden zu ſtellen. Außerdem während der Feiertage
ver=
zapfe ich Bockbier.
Achtungsvoll
Ad. Gerhardt,
[a194
Kirchſtraße 8.
Vortrag vom Dr. Doel
GBeſitzer der Naturheilanſtalt Untere Waid)
Donnerstag Abend 8 Uhr im Darmſtädter Hof:
„Ueber das Entſtehen und Verhüten von Krankheiten und das
Wichtigſte des Naturheilverfahrens.
Eintrittageld beliebig.
[8195
205
Erſtischend. mohlschmeckend, Kllhlend.
rrur
PAxp.
p4
u7
42₈
C
fuan znrndte aun dehen an Aen car,
giertin uir u der ven. Are. dr Cur Huur- Ansade Lartir.
M
3105) Ein braves Hausmädchen, w.
etwas kochen kann, ſucht Stelle.
Ginsheim b. Mainz. Ohly, Pfarrer.
3197) Eine perſecte Herrſchaftsköchin,
welche auch Hausarbeit mit übernimmt, die
beſten Zeugn. beſitzt, ſucht Stelle. Brave
Mädchen m. gut. Zeugn. erhalten recht/
gute St. Frau Neßling, Louiſenſtr. 30.
2944) Ein gebild. Fräulein wird zur
Beaufſichtigung von 3 Kindern im Alter
von 4 und 8 Jahren für Vor= und
Nach=
mittags ſofort zu engagiren geſucht.
Offerten unter H. 7 an die Exped.
(3106
Geſucht
eine in der Krankenpflege nicht ganz
unerfahrene ältere Perſon, zur Pflege
einer älteren Dame aufs Land.
Näheres Beſſunger Kirchſtraße b.
3036) Ein braves, tüchtiges
Dienſt=
mädchen wird geſucht. Niederramſtädter=
Straße 38, 2. Stock.
Junge Mädchen
von 14-16 Jahren finden dauernde
Be=
ſchäftigung. Näheres Carlsſtraße 12,
Hinterbau.
2834
3108) In einem feinen Kurz= und,
Modewaarengeſchäft wird per ſofort eine
tüchtige Verkäuferin und ein Lehrling
geſucht. Offerten G. 20 an die Exped.
2882) Ein junger Mann mit
tüch=
tiger Schulbildung und aus guter Familie
findet Stelle als Lehrling auf dem
Comp=
toir eines hieſigen Fabrikgeſchäfts.
Selbſtgeſchriebene Offerten sub E. 8.
an die Expedition d. Bl. zu richten.
3198) Einen Lehrjungen ſucht
L. Hufnagel, Schloſſermeiſter,
Waldſtraße 7.
te in Lehrling mit guten Schulkennt=
[313
D niſſen wird geſucht.
Wilhelm Schulz, Eliſabethenſtraße 25.
1993) Einen braven Lehrling ſucht
Otto Momberger, vorm. G. Hiſſerich,
Hofſpengler.
3110) Wir ſuchen einen jungen Mann
mit guter Schulbildung in die
kauf=
männiſche Lehre. Eintritt kann ſofort
er=
folgen. J. Ch. Notti &a; Co.Tapetenf.
2545) Einen Lehrling ſucht
Georg Heyl, Hofzimmermeiſter,
Bleichſtraße 51.
2753) Lehrling geſucht. L. Bender,
Schreinermeiſter, Wienerſtraße 57.
3049) Eine Lehrlingſtelle offen bei
A. Sperber, Uhrmacher.
b=Das neueſte, hochfeinſte E.
4 Taſchentuchparfüm iſt Bich. Gründer's
(3083
vorursschen
von höchſt lieblichem, erfriſchend. u.
dauernd. Wohlgeruch. Weit. Depot bei
rE Louis Hoin Hachf., Drog.
Gosangbüchor
2
in großer Auswahl
bei
[3199
Imll Bendok,
Ecke der Schul= und Kirchſtraße.
Reparaturen
von Jalouſieläden übernimmt
(3065
J. Böttinger, Mathildenplatz 7.
Maturarzt) iſt bis Frei=
Dr. 900h iag bei Pfarrer Ronge
Aliceſtraße 23, zu ſprechen.
(3200
Citronon-, Erdboor-, Himdesr, Johannlshser, Rirochon- und
Crangon-Eoschmack zowie einer Sorte, geeignet durch
Auſgiessen von Wasser und Wein zur Hersteollung eines
Glases
Champagner-mitation.
Dio Graus=-Lmonade Kondons ſpatent. in d. moist Staaten)
bewähren sich vorzüglich bei a11on
Erfrischungsbedürf-
nissen, und sind daher sowol im Sommer als im Minter,
ganz besonders auf Kolson, Landpartien, lagden, Mansvor.
Sowie Bällon, Condorton, Thieator Ste. zu empfehlon. Auf
die bequemste und schnellste Art - in einem Glass
Wasser - geben dis ein höchst angonsbmes und hllhlondog
dabei canlthres Gstränk.
Schachteln ; 19 Vonbons 1 Mk. - Oth.
55
d0.
=
Kiatchen mit 98
Für Export auser deutschen mit en8i., opan, bollad,
italienisch, schwed, russ, arab, indisch, chines, franzss
Ec. Etiketten.
Forner Brauss-Bonbons mit medicamentssem Inhalte nuch
arztlicher Vorschrift mit genauer Angabe der im Bonbon
enthaltenen Dosis des ’Arzneimittels. Eisen, Chinin,
Pepsin, Magnesium sulphuricum, Kalium bromatum, LI.
Bium carbonicum, Natrium sabcylicun, Coffsinum) zur
in Apotheken erhéltlich.
Gebr. Stollwerck, Köln.
G. Die Brause- Limonade-Bonbone sind in fast
allen Niederlagen Stollwofel'echer Chocoladen und Gondons
voräthig, odor werden auf Verlangon von densolben
verschrisben.
(6240
Feſucht ein gut möbl. Zimmer, wombgl.
mit Cabinet, im Süden der Stadt.
Anerbieten mit Preis an die Expedition
(3201
unter A. B.
14
GohmUUe,
von 3 Zimmern mit Küche und Zubehör,
möglichſt frei gelegen, wird geſucht.
Offerten nebſt billigſter Preisangabe
unter G. K. an die Exped. d. Bl. (3202
Fin hübſcher Kaſſenſchrauk zu
ver=
kaufen. Wo? ſagt die Exped. (3203
R65
TEuASAUA IA UIUI
Grossartige Auswahl in neuen Dessins zu billigen Preisen.
in modernen Farben, das Paar M. 1.-, empfiehlt
GGIL AUmON
(3196
[ ← ][ ][ → ]771
R 65
Bekanntmachung.
Das neue Schuljahr beginnt Montag den 13. April. Anmeldungen
wer=
klan dieſem Tage Vormittags von 9 bis 12 Uhr und Nachmittags von
äſés 5 Uhr für das Realgymnaſium und die Realſchule im Realſchulgebäude, für
AVorſchule im Pädagoggebäude entgegengenommen. Impfſchein, Geburtsſchein
M event. Schulzengniß ſind dabei vorzulegen.
Durch Einführung des neuen Lehrplans für die Realgymnaſien, der einen
nlnjährigen Curſus für dieſe Schulen vorſchreibt, wird es nötig, die jetzige erſte
aͤchſe der Vorſchule zum Realgymnaſium zu nehmen. Es beginnt daher dieſes
Ahæ ausnahmsweiſe der lateiniſche Unterricht ſowohl für neunjährige Schüler
ſüſ er neuen Sexta, als auch für zehnjährige in der Quinta. In der Folge wird
uͤſfr Unterricht nur in der Sexta, alſo für neunjährige Schüler ſeinen Anfang
nhmen.
Der Gleichförmigkeit wegen wird auch der Realſchule ſeither II. Ordnung)
ſl neue, die ſiebente Klaſſe für neunjährige Schüler hinzugefügt.
Darmſtadt, den 31. März 1885.
hwoßherzogliche Direktion des Realgymnaſiums und der Realſchule.
Kuhl.
[3204
Ranzeh. Mappeh,
ſwie die Schulartikel für ſämmtliche hieſige Lehranſtalten ſind
haben bei
[(3205
Emdl Ronter, Heke dor Schul- ≈ Hirchstr.
Gdrnmald-Club.
Section Darmſtadt.
Am zweiten Oſterfeiertag Fußtour von hier auf den Felsberg. Abmarſch
racis 7 Uhr vom Beſſunger Herrngarten; Frühſtück auf dem Frankenſtein.
Ein=
hr. auf dem Felsberg in der Reſtauration Haberkorn. Die Station zur Rückfahrt
und auf dem Felsberg vereinbart.
Beſtellungen für Mittageſſen auf dem Felsberg ſauch für ſolche, welche mit
fur. um 9 Uhr 45 Min. abgehenden Bahnzug nachkommen wollen) ſind bis zum
ſſien Oſterfeiertag Vormittags 12 Uhr bei Herrn Director Bernhardt im
ſanſe der Volksbank anzumelden.
Darmſtadt, den 1. April 1885.
[3206
Der Vorſtand: Ohly.
Geutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein.
Section Darmstadt.
Dienstag den 7. April 1885, 8½ Uhr Abends:
Monnts-Yerſammlung
im Saalbau (Damenſalon).
Tagesordnung:
füſebericht: „ Beſteigung des Finſteraarhorns, der Jungfrau und des
Matter=
horns im Auguſt 1884, von einem Mitgliede des Schweizer Alpen=
Clubs.”
3=
784
52¾
Wegen Bedienung eines älteren
Her=
ren wird einem bejahrten
Frauen=
m mer Wohnung (auch möblirt)
über=
ſſen. Näh. in der Exp. d. Bl. (3207
in Infanterie=Uniformsrock für
E. Einjährige, ſehr gut, billig zu ver=
(3208
ſichen Louiſenſtraße 2.
Köchin geſucht.
Für das Arbeilshaus Dieburg wird
für 1. Mai d. J. oder für ſpäter eine
Köchin zu engagiren geſucht. Jährlicher
Gehalt neben freier Wohnung, täglicher
Brodportion und Morgenkaffee 350 M.
Nur Bewerberinnen mit guten Zeugniſſen,
welche den alsbald an die unterzeichnete
Behörde einzureichenden Geſuchen
beizu=
ſchließen ſind, können Berückſichtigung
finden.
Dieburg, den 31. März 1885.
Großh. Arbeitshausverwaltung Dieburg.
Bonhard.
[3210
Perſonen, die mit Bruſt=
Warnung. Catarth, Huſten u.
Hals=
weh behaftet ſind, ſollten in ihrem eigenen
Intereſſe ſtets ausdrücklich das
Loeflund=
ſche Malz=Extract und die ächten Malz=
Extract=Bonbons von Ed. Loeflund in.
Stuttgart verlangen, es ſind das die
be=
liebteſten und wirkſamſten und in jeder
Apotheke in Original=Packung zu
(2290
haben.
Aur radikalon Beseltigung von Hühnerangen.
2624) Ein Mittel zu finden, welches direkt
auf die Hühneraugen wirkt, ſie vollſtändig
zer=
ſtört, ohne der Haut zu ſchaden und ohne Schmerz
zu erregen, war bis heute eines der geſuchteſten
Bedürfniſſe und der größte Wunſch aller an
Hühneraugen oder an verdickter Haut Leidenden.
Ein ſolches Mittel iſt nun gefunden in der
S. Radl au er'ſchen Specialität, aus der Rothen
Apotheke in Poſen, welche in vollkommenſter
Weiſe die Hühneraugen ſchmerzlos entfernt, jede
Hautverdickung gründlich zerſtört, bei der
An=
wendung keinerlei Beſchädigung der= Wäſche zur
Folge hat und keines läſtigen Verbandes bedarf.
Wegen ganz wirkungsloſer Nachahmung
ver=
lange man aber ausdrücklich nur das allein
echte Radlauer'ſche Hühneraugenmittel aus der
Rothen Apotheke in Poſen. Carton mit Flaſche
und Pinſel - 60 Pf. Depot in Darmſtadt
bei k. Scharmann, Hofbürſtenfabrik, C. Fatalngor,
Louiſenplatz 4, Chr. Schwinn, Wilhelminenſtr.,
Alfred Graser, Coiffeur.
Für die Hinterbliebenen der auf Zeche
Camphauſen verunglückten Bergleute
ſind weiter bei uns eingegangen von:
W. D. R. 20 M. Oberpoſtſekretär Beck
M. H. O. 2 M. Stadtverordneter L.
1 M. L. L.2 M. P. W. 2 M.
Rechtsan=
walt Heumann 3 M. L. G. 5 M. E. G.
3 M. W. S. 2 M. Vom Scatſpiel im
Laub=
froſch, Brauerei Fay, 12 M. H. G. 2 M.
F. E. 1 M. J. und C. M. 5 M.
Sa. 61 M. Hierzu früherer Betrag
365 M. 30 Pf. In Sa. bis heute 426 M.
30 Pf.
Um weitere Beiträge bittet die Expedition.
Gäſte ſind willkommen.
Der Sectionsvorstand.
(3206a
As Geschäftslocal & Wohnung.
Parterre oder I. Stock, 6 Zimmer, in
Mitte der Stadt geſucht.
Offerten mit Preis unter V. 32 be=
[3209
fördert die Expedition d. Bl.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
Haupt=Synagoge.)
Samstag den 4. April:
Vorabendgottesdienſt um 61 Uhr.
Morgengottesdienſt um 8½ Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 4 Uhr.
Sabbathausgang um 7 Uhr 20 Min.
Peorgenſtraße Nr. 13 kann unentgeltlich
CMauerſand abgefahren werden.ſ3069
Gold=Cours.
Ruſſiſche Imperals
.
20 Frankeu=Stücke
Ingliſche Govercans
dollars in Gold
M. 16.71-75
r 1613-17
„ 20.38-43
„ 4.18-21
772
Dankſagung.
Na.
[8211
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme, ſowie für
die zahlreichen Blumenſpenden bei der Beerdigung unſeres
unvergeßlichen Gatten, Schwiegervaters und Großvaters
Johannes Walther
ſagen wir Allen unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Warl Hess, Buchhändler.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 2. April.
Zeutſches Reich. Nach der „Nordd. Allg. 8tg.” haben der
Kaiſer und die Kaiſerin, vereint mit den Königl. Prinzen und
Prin=
geſſinnen dem Fürſten Bismarck zu ſeinem Geburtstag mit dem
Ge=
mälde von Anton Werner, die Proklamation des deutſchen
Kaiſer=
tums in Verſailles darſtellend, von einem koſtbaren Rahmen
um=
geben, ein gemeinſames Geſchenk gemacht.
Auf beſonderen Wunſch des Kaiſers und der Kaiſerin haben
der Großherzog und die Großherzogin von Baden ihren
Aufent=
halt in Berlin bis zum 3. bezw. 6. April verlängert. Es verlautet,
das der Erbgroßherzog ſich nach der Abreiſe ſeiner Eltern zum
Herzog von Naſſau nach Wien begeben werde. Die Kaiſerin Auguſta
wird erſt im Monat Mai nach Baden uberſiedeln, während die
Kaiſerin von Oeſterreich ſchon in nächſter Woche zu längerem
Au=
fenthalt in Heidelberg eintreffen wird.
Der Bundesrat erteilte am 81. März der Poſtdampfer=Vorlage
ſeine Zuſtimmung.
Die „Nordd. Allg. 3tg. erklärt die von einem franzöſiſchen
Blatte gebrachte und von den „Times' behufs Verhetzung
Deutſch=
lands mit Frankreich reproducierte Nachricht, ein preußiſcher
Offi=
zier ,en actve service; habe bei einer Firma in Birmingham 20
Millionen Kartuſchen für China beſtellt und in Empfang genommen,
für eine plumpe Erfindung.
Aus der „Deutſch=Oſtafrikaniſchen Geſellſchaft; macht die„
Täg=
liche Rundſchau' folgende Mitteilungen: „ Um ohne Zeitverluſt die
nötigen Vorkehrungen für die Sicherung der erworbenen
Gebiets=
teile treffen zu können und ferner ſichere Grundlagen für die
Aus=
beutung der Oſtafrikaniſchen Kolonie zu gewinnen, hat das
Direk=
torium Ende Februar eine erſte Expedition nach Hanzibar
abge=
ſandt, welche in dieſen Tagen dort eingetroffen iſt und in kurzem
zum Kontinent überſetzen wird. Eine größere Expedition mit ſehr
Umfaſſender Ausrüſtung geht mit dem Ende dieſes Monats fälligen
Dampfer ebendahin ab. In beiden Expeditionen waren militäriſche
und techniſche Kräfte vertreten. Zwei Offiziere des rheiniſchen
Feldartillerie=Regiments, die Lieutenants v. Griesheim und
Leut=
haus lerſterer der Sohn des langjährigen Bezirkskommandeurs in
Koblenz, Oberſt v. Griesheim), ſchließen ſich, wie der „Köln. 8tg.
geſchrieben wird der oſtafrikaniſchen Expedition an und haben
hier=
zu einen mehrjährigen Urlaub erhalten. Die genannten Herren
werden in den nächſten Tagen ihre Reiſe antreten. Der nächſten,
Ende April abgehenden Expedition, welche im weſentlichen aus
einer kleinen Zahl vermögender Auswanderer beſtehen wird, ſoll
ſich der durch mehrjährige praktiſche Thätigkeit bewährte Dr. Sauer
vom geologiſchen Inſtitut der Univerſität Leipzig anſchließen.
Dem=
ſelben iſt auf Verwendung des Direktoriums vom ſächſiſchen Finanz=
Miniſterium ein längerer Urlaub gewährt worden. Sobald durch
die ſchon entſandten und fernerhin noch zu entſendenden Fachkräfte
von unbeſtrittener Tüchtigkeit die Ausbeutungsfähigkeit unſerer
oſtafrikaniſchen Kolonie ſowohl in Bezug auf allgemeine
Boden=
beſchaffenheit wie auf das Vorhandenſein von Metallen und Kohlen
und auf die Ausgiebigkeit des Handels feſtgeſtellt wird, kann das
Direktorium die inzwiſchen eingeleiteten Verhandlungen zum
Ab=
ſchluß führen, um nun auch das Großkapital zur Beteiligung
her=
anzuziehen. Es wird dann die Ausbeutung des Handels, etwaiger
Bergwerke, vielleicht auch der Bau von Eiſenbahnen und der
Plan=
tagenbau im großen Stil geſonderten Körperſchaften (
Kommandit=
oder Aktien=Geſellſchaften), die nur durch Verträge vom Direktorium
abhängig ſind, im übrigen aber Bewegungsfreiheit haben, überlaſſen
werden.
Heſterreich=Angarn. Die von den Teilnehmern an der
Bis=
marck=Feier in Wien an den deutſchen Reichskanzler gerichtete Adreſſe
hat nachſtehenden Wortlaut: „Durchlauchtigſter Fürſtl. Weit über
die Grenzen des Deutſchen Reiches hinaus, ſoweit deutſche Herzen
ſchlagen, vereinigen ſich dieſelben in der Feier des Tages, an wel
chem es dem Schöpfer des Reiches gegönnt iſt, auf ſiebzig Jahre,
überreich an Thaten und beiſpielloſem Ruhme, zurückzublicken. Wenn
heute ſtatt des ohnmächtigen Staatenbundes der ſtolze Bau des
neuen Reiches ſich erhebt, ſo wiſſen dadurch auch die Deutſchen aller
Länder der Erde ihre nationale Stellung gekräftigt, und wenn das
Genie des mächtigen Kanzlers die nationalen Kräfte von
unfrucht=
barem Parteihader in die Bahnen ſozialer Reformarbeit geleitet
65
hat, ſo vermag ſich kein Volk und kein Staat dem gewaltigen Buge
dieſer Reform zu entziehen. Wir Deutſche in Oeſterreich aber haben
eine ganz beſondere Veranlaſſung, mit den Brüdern im Reiche unſere
Glückwünſche zu vereinigen, denn ſie gelten Demjenigen, der es
ver=
ſtanden hat, alten Zwiſt vergeſſen zu machen und die Fürſten und
Völker der beiden Kaiſerreiche deutſcher Nation in Freundſchaft und
Brudergenoſſenſchaft aneinander zu ſchließen. So möge es denn
auch uns erlaubt ſein, Ihnen, durchlauchtigſter Fürſt, unſeren
freu=
digſten und treueſten Glückwunſch zuzurufen: Möge Sie Gott
er=
halten bis an die äußerſten Grenzen menſchlichen Lebens, zum Heile
und zur Ehre unſerer theuren deutſchen Nation!
Sranſtreich. Das Kriegsminiſterium erteilte den Befehl, 8000
Mann Infanterie, 6 Batterien Artillerie und eine Escadron Spahis
unverzüglich nach Tongking abgehen zu laſſen. Das Projekt der
Bildung eines Korps von 50000 Mann bleibt bis zur Bewilligung
der Kredits ſeitens der Kammer ausgeſetzt. Die transatlantiſche
Kompagnie erbietet ſich, 10000 Mann in 35 Tagen zu befördern,
die Einſchiffung würde vom 4. bis 9. April ſtattfinden.
Ein dem ,Temps' am 31. März zugegangenes Telegramm aus
Hanoi meldet: „Die Schwierigkeiten hinſichtlich der
Verproviantie=
rung zwangen die Brigade Negrier, ſich von Langſon auf Thamnoi=
Dongſon zurückzuziehen. Die jetzigen franzöſiſchen Poſitionen ſind
gut. Die Verproviantierung iſt jetzt geſichert. Die Haltung der
Truppen iſt vorzüglich, die Entſendung von Verſtärkungen notwendig.
Engtand. Die Königin hat am 80. März nachmittags, begleitet
von F. K. H. der Prinzeſſin Beatrice, J. G. H. der Prinzeſſin
Ludwig von Battenberg und deren Töchterchen die lang projektierte
Reiſe nach Aix les=Bains angetreten. In Portsmouth erfolgte die
Einſchiffung an Bord der königlichen Bacht „Victoria und Albert:
nach Cherbourg. von wo die Reiſe nach Aix per Eiſenbahn
fort=
geſetzt wird
Die Admiralität hat beſchloſſen, eine mächtige Kriegsflotte für
die Oſtſee zu organiſieren. In Portsmouth ſollen alle
dienſttaug=
lichen Schiffe binnen 14 Tagen zum Auslaufen bereit ſein. Unter
denſelben werden ſich die Thurmſchiffe „Inflexible', „Devaſtation
und „Rupert', welche Kanonen im Gewicht von 38-81 Tonnen,
ſowie Torpedos und andere Kriegsvorrichtungen an Bord haben,
ferner der Monitor Chclop' die Korvetten „Active, „Volage=
„Emeralds und „Comorant, „Mercurh' und „Bachant, ſowie
das Aviſobot „Cordeliar befinden. Es werden Anſtrengungen
ge=
macht werden, den „Coloſſuss, eines der neueſten und ſtärkſten
Thurmſchiffe der Kriegsmarine, ſeefertig zu machen. Zwanzig andere
Schiffe ſowie eine ebenſo große Anzahl von Torpedoboten ſollen
ebenfalls in Bereitſchaft zum Auslaufen gehalten werden.
Im Unterhauſe regte Gorſt am 30. v. M. die Frage bezüglich
Abtretung Helgolands an und hob hervor, daß Helgoland für
Eng=
land weder merkantilen noch ſtrategiſchen Wert habe, während der
Beſitz der Inſel von den Deutſchen gewünſcht werde. Fitzmaurice
erklärte, er glaube nicht, daß in Deutſchland beſondere Wünſche
bezüglich Helgolands vorhanden wären, auch ſeien keine Beweiſe
dafür da, daß die Helgoländer eine Annexion durch Deutſchland
wünſchten. Er glaube, daß die Inſel ihrer geographiſchen Lage
nach eher däniſche als deutſche Sympathien habe. Ferner wäre eine
Abtretung Helgolands der Nordſeefiſcherei nachteilig; überdies könnte
eine ſolche nur durch eine Parlamentsakte erfolgen. Man würde es
aber der Regierung ſehr verübeln, wenn ſie ein derartiges Geſetz
einbrächte. Nach kurzer Debatte wurde der Gegenſtand verlaſſen.
Die „Times= ſchreiben England wolle keinen Krieg mit
Ruß=
land provozieren, es wolle aber auch Rußland keine ſtrategiſchen
und politiſchen Mittel gewähren, um den Krieg gegen England
ſpäter wirkungsvoller führen zu können. Wenn der ſtreitige
Wüſten=
ſtrich des Kampfes nicht wert ſei, ſo möge Rußland darauf
ver=
zichten.
Coypken. Aus Suakim wird vom 30. v. M. gemeldet, daß die
Stämme von Osman Digma abfallen. Letzterer iſt mit nur 100
Anhängern nach Tamanieb geflohen. Ein Abgeſandter desſelben iſt
unter weißer Flagge im britiſchen Lager eingetroffen mit der
An=
frage unter welchen Bedingungen Friede geſchloſſen werden könne.
Oſtindien. Der Herzog und die Herzogin von Connaught
trafen am 30. v. M. Abends, der Emir von Afghaniſtam am 31.
früh in Rawalpindi ein. Der Emir wurde in einem glänzenden
mili=
täriſchen Aufzuge vom Bahnhofe nach der für ihn hergerichteten
Reſidenz geleitet, wo ihn der Vicekönig von Indien empfing.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. April.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen geſtern
den Oberſten v. Seebeck, Kommandeur des 1. Großh. Infanterie=
Regts. Nr. 115. den Oberſten v. Prittwitz und Gaffron,
Komman=
deur des Großh. Feld=Artillerie=Regts. Nr. 25, den Major Graf von
der Schulenburg, etatsmäßigen Stabsoffizier des 1. Großh. Dragoner=
Regts. Nr. 23, den Major Graf v. Lüttichau etatsmäßigen
Stabs=
offizier vom 2. Großh. Dragoner=Regt. Nr. 24. den Major z. D.
Frhrn. v. Rotsmann, Bade=Kommiſſär des Bades Nauheim, den
Premierlieutenant Wilhelmy vom 1. Großh. Dragoner=Regt. Nr. 23,
R 65
41 Zahlmeiſter Höhn vom Großh. Feld=Artillerie=Regt. Nr. 25,
⁄. Oberhofprediger Dr. Bender, den Medicinalrat Dr. Orth, den
hndſtallmeiſter v. Willich, den Pfarrer Dr. Krätzinger aus Beſſungen;
ſuen Vortrag den Geh. Staatsrat Hallwachs, den Geheimerat Dr.
. cker.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Ober=
hndesgerichtsrat A. Lippold zum Mitglied der Prüfungs=
Kom=
ſiſſion für das Juſtiz= und Verwaltungstach ernannt.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem berittenen
overwachtmeiſter Krämer im Gendarmerie=Corps, bei ſeiner
Ver=
ſet ung in den Ruheſtand, den Charakter als Sekonde=Lieutenant
ſeliehen und demſelben zugleich die Erlaubnis erteilt, ſtatt des
irr Offiziere zu tragen.
Geſtern feierte der Großh. Verwalter im Ständehauſe dahier
Seinrich Becker ſein 50jähriges Dienſtjubiläum und wurde
dem=
eſben aus dieſem Anlaß von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog,
ld3 ſilberne Kreuz II. Klaſſe des Verdienſtordens Philipps des 1 am Samstag den 11. d. M. eröffnet.
p-oßmüthigen verliehen, eine Auszeichnung, die der pflichtgetreue
ſis allſeitig geachtete Jubilar in vollem Maße verdient. Möge Sachſenhäuſer Friedhof erfolgt am 10 Mai d. J., die Enthüllung
lemſelben dies geiſtige und körperliche Friſche, mit der er ſeinen des Denkmals am 2. September. Die bekannte
Rieſenſandſtein=
ſch rentag beging, noch lange erhalten bleiben.
(D. 2.)
geöffnet. Sonntags von 10-1 Uhr, Dienstag, Mittwoch,
onnerstag und Freitag von 11-1 Uhr.
ſtendlung wurde geſtern nachmittag das Urteil in der Strafſache
baandſtiftung gefällt. Da die Geſchworenen die Schuldfrage unter ſich das älteſte Veteranencorps mit der Fahne aus den Jahren
üsſem Antrag entſprechend brachte an der verwirkten Strafe je= National=Hymne. Bald nach 24 Uhr langte der Zug vor dem Palais
uch 4 Monate erlittene Unterſuchungshaft in Aufrechnung. Die des Reichskänzlers an, marſchierte vor demſelben auf und
präſen=
ut Rechtsanwalt Jäger geführte Verteidigung beſtritt in erſter tierte. Alsdann rückte der Fahnenzug mit ſiebenzig Fahnen in den
inie die Hurechnungsfähigkeit des Angeklagten, welcher in den
24ten Jahren dem unſeligen Schnapstrunk dermaͤßen verfallen war,
ſa3 er ſich tagtäglich im „Duſel' befand, den Kartoffelfuſel
fäßchen=
ſpfiſe bezog und dann durchſchnittlich mindeſtens 11 Liter trank,
n Folge deſſen ſittlich und geſellſchaftlich immer tiefer ſank, ohne
la3 von einer geiſtigen Störung, einer Unzurechnungsfähigkeit im
Imne des Strafgeſetzes. die Rede ſein konnte. Damit war die
dies=
nſ= lige Seſſion beendigt.
Repertoire=Entwurf des. Großh. Hoftheaters.
ontag, 6. April.: Oberon, Könia der Elfenv. Dienstag, 7. April:
Carmenv. Mittwoch, 8. April: (Neu) „Der neue Stiftsarzt',
Luſt=
vial in 4 Akten von M. u. L. Günther. Donnerstag, H. April;
Marthas. Freitag, 10. April. „Adelaider. „Die Burgruine.
Frauenemancipation!. Gallet). Samstag, II. April. „
Aſchen=
xidel' (Extra=Vorſtellung).
Die Verſteigerung von Bau= und Nutzholz aus dem
aͤdtiſchen Oberwald am Montag und Dienstag ergab bei guter
Ickeiligung, vorzugsweiſe aus hieſiger Stadt, anſehnliche Preiſe.
amentlich wurden die 231 Eichenſtämme, welche den Hauptteil der
Vexſteigerung bildeten, gut verwertet, indem ſich durchſchnittlich der
4lös für den Kubikmeter, ſtatt der tarifmäßigen 30 Mark, auf
Mark ſtellte.
Dem in der Generalverſammlung am 13. März erſtatteten
gericht über die Thätigkeit und Leiſtungen des Vereins für
Ver=
reitung von Volksbildung entnehmen wir nachſtehendes:
Mt dem Jahre 1884 hat der Verein das 13. Jahr ſeines Beſtehens
urückgelegt. Sein Wirken iſt zwar während dieſes Zeitraumes
pemiger als in den meiſten Vorjahren in Folge der beſchloſſenen
beſchränkung honorierter Vorträge um Mittel zur Verfolgung weiter
ſehender Hiele zur Hand zu haben, in die Oeffentlichkeit getreten;
ſoch hat er im Stillen Gütes gewirkt, und unter anderem durch
eſuchsweiſe Einrichtung eines Handfertigkeits=Unterrichts die
Lö=
unrg der Frage der Verbindung mit der Volksſchule weſentlich
ge=
ör dert. Dabei ſind immerhin im Laufe des Vereinsjahres fünf
ſiſſentliche Vorträge gehalten worden. Die Bibliothek des Vereins
vexbunden mit einem Leſezimmer) war auch im verfloſſenen Jahre
taͤrk benutzt; trotz Neuanſchaffung von 51 Bänden hat ſich wegen
ſuorwendigen Ausſcheidens zerleſener Bücher der Geſamtbeſtand von
124 Bänden nicht vermehrt. Auf einen Bibliotheks=Abend kamen
m Durchſchnitt 115 ausgeliehene Bücher. Die
Fortbildungsunter=
ichtskurſe, weſentlich im Anſchluſſe an die Knabenmittelſchule,
vären durch Ausfall des engliſchen Unterrichts beſchränkt auf Deutſch,
bichhalten und Rechnen 119 bis 17 Schüler, Franzöſiſch (19 bis
3 Schüler), Geometrie und Zeichnen (2 Schüler). Daneben
wur=
lent, wie bexeits erwähnt und in öffentlichen Blättern des Näheren
eiprochen. 7Schüler in Handfertigkeit mit Farbenlehre unterrichtet,
vobei Wiſſen und Können, Theorie und Praxis in organiſche
Ver=
linr dung zu bringen gelungen iſt, wie die Prüfung dargelegt hat.
Lei der war die Mitgliederzahl des Vereins in Folge vieler
Todes=
älse, Wegzüge und Austrittserklärungen gegen das Vorjahr (883)
in 15 auf 215 und die Beiträge um 35 M. auf 1147 M. 43 Pf.
geiſunken. Die Verſammlung ſchloß mit der ſatzungsgemäßen Neu=
773
wahl des Vorſtandes. Derſelbe beſteht nun für 1885 bis 1887 aus
folgenden Herren: Gymnaſiallehrer Friedrich, Rechtsanwalt
Grüne=
wald - ſeither Schriftführer - Rechtsanwalt Heumann - ſeither
Vorſitzender -, Profeſſor Kumpa Kaufmann W. Langenbach,
Ghm=
naſiallehrer Lerch. Fabrikant Wilhelm Merck, Oberbürgermeiſter Ohly,
Lehrer a. D. Philippi, Oberlehrer Sauerwein, Lehrer Wenzel
ſeither Bibliothekar - und Beamter der Renten=Anſtalt gr. Lupus,
als Rechner.
Das Rheiniſche Muſikfeſt findet vom 28. bis 30. Juni
in Bonn ſtatt und hat u. A. auch Frau Schröder=Hanfſtengel ihre
Mitwirkung zugeſagt.
8t. Frankfurt, 31. März. Die Concertſaiſon geht ihrem Ende
9 ährigen Militärdienſtehrenzeichens für Unteroffiziere, dasjenige entgegen und müſſen Veranſtaltungen, welche jetzt noch erfolgen, ganz
beſonderes bieten wie das am 10. April ſtattfindende Concert des
jugendlichen Schweſter=Paares Milanollo, Nichten der berühmten
Thereſe Milanollo, worauf hiermit beſonders aufmerkſam gemacht ſei.
Frankfurt, 1. April. Die Zweigbahn in den Viehhof wird
Die Grundſteinlegung des Kriegerdenkmals auf dem
Säule aus der Patent= und Muſterſchutz=Ausſtellung wird, weil ſie
Die Sammlungen des Großh. Muſeums ſind vom 4. April zu nichts Anderem zu gebrauchen iſt, zerſchlagen und dient das
daraus gewonnene Material zur Fundamentierung.
Berlin, 1. April. Der Zug der Kriegervereine zur Vorfeier
() (Schwurgericht.) Nach 3tägiger, ſehr eingehender Ver= des Geburtstags des Fürſten Bismarck umfaßte nahezu 4000
Mann und verlief glänzend bei prachtvollem Wetter, durch welches
ſegen den Schachkelmacher Franz Oberle von Klein=Zimmern wegen überhaupt die Feier begünſtigt wurde. Der Zug, an deſſen Spitze
Irsſchluß mildernder Umſtände bejahten, brachte die Staatsbehörde 1813-14 befand, machte vor dem Kaiſerpalais Halt, brachte dem
ine Jährige Zuchthausſtrafe in Antrag und erkannte das Gericht am Fenſter ſtehenden Kaiſer ein begeiſtertes Hoch und ſang die
Hof des Palais. Der Vorſitzende des Verbandes hielt eine
Glück=
wunſchanſprache an den Reichskanzler, der im Vortal erſchienen war;
die Rede ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den
Reichskanzler. Dieſer erſchien darauf im Hof und dankte in
herz=
lichſter Weiſe.
Der Fackelzug verlief aufs glänzendſte. Der Vorbeimarſch
dauerte über eine Stunde. Der Kaiſer verblieb während desſelben
mit den anderen Mitgliedern des kaiſerlichen Hauſes an dem Fenſter
des Palais, vom Publikum und den Teilnehmern am Zuge
ununter=
brochen enthuſiaſtiſch begrüßt. Bismarck ſtand während des
Vor=
beimarſches des ganzen Zuges am Fenſter, von der dichtgedrängten
Volksmenge ſympathiſch begrüßt. Nach dem Fackelzug fand ein
Kommers ſtatt, welcher programmäßig verlief.
Fürſt Bismarck wurde von den Univerſitäten Göttingen, Erlangen
und Tübingen zum Ehrendoktor ernannt.
Zur Geburtstagsfeier des Reichskanzlers Fürſten Bismarck
brachten S. M. der Kaiſer mit den Prinzen des Königshauſes am
1. April perſönlich ihre Glückwünſche dar und folgten hierauf der
Bundesrat, in deſſen Namen der baheriſche Staatsminiſter v. Lutz
ſprach und das preußiſche Staatsminiſterium. Die in Berlin
an=
weſenden aktiven Generale erſchienen unter Führung des
komman=
dierenden Generals des Gardekorps von Pape.
Aus dem Rheingau. Auf die Adreſſe und die Sendung
edler Weine von Weingutsbeſitzern und Schaumweinfabrikanten im
Rheingau an den Fürſten Bismarck iſt von demſelben die nachſtehende
Antwort eingegangen: Eurer Hochwohlgeboren und allen Herren
aus dem Rheingau, welche mich mit Ihren guten Wünſchen zu
meinem beporſtehenden Geburtstage ſehr erfreut haben, ſage ich im
voraus meinen ganz beſondern Dank für die reiche Sendung edler
deutſcher Weine, mit denen Sie meinen Geburtstagstiſch ſchmücken.
Ich bedaure, daß es mir nicht veraönnt iſt, jedem Einzelnen der
Herren in ſeinem eigenen Gewächſe Beſcheid zu thun; aber ich bitte
Sie, verſichert zu ſein, daß ich auch in der Ferne der
liebenswür=
digen Geber nicht minder herzlich gedenken werde.
v. Bismarck.
München. Geburtstagsgeſchenk für den Reichskanzler. Hof=
Kupferſchmiedmeiſter H. Seitz hat eine Kanne für den Fürſten
Bis=
marck aus einem Stück in Kupfer getrieben und reich ziſeliert,
60 Etm. hoch. Die Vorderſeite derſelben ſchmücken in einem
heral=
diſchen Adler mit Lorbeer umkränzt in Medaillonform die beiden
Landſitze Varzin und Schönhauſen, zwiſchen welchen ſich der
Wap=
penſchild Bismarcks mit ſeinem Wahlſpruch zIn trinitate roburt be
indet, darunter die Stadt München. Das Ganze wird durch die
Fürſtenkrone gekrönt. Auf der Rückſeite iſt ein altdeutſcher
Kupfer=
ſchmied eingraviert, der mit erhobenem ſchäumendem Glaſe dem
Beſchauer die darunterſtehende Widmung und den Spruch in
ober=
baheriſcher Mundart.
„ Und der is koa Münchner,
Dem'3 Bier nöt guat gfallt,
Und der is koa Deutſcher,
Der's mit n Bismarck nöt halt”
zuzurufen ſcheint. Selten ſoll ein ähnliches Meiſterwerk aus einer
Kupferſchmiedwerkſtätte hervorgegangen ſein.
774
R. 65
Vortrüge zum Beſten des evangeliſchen
Kirchenbauvereins.
VI.
Den letzten dieſer Vorträge im laufenden Winterhalbjahr hielt
am 20. März „zur Vorfeier von Bachs Geburtstag” mit einer
Ge=
dächtnißrede auf Johann Sebaſtian Bach= Herr Profeſſor Dr.
Köſt=
lin aus Friedberg.
Nach einer Einleitung, die auf Bachs Bedeutung und Stellung
in der Muſikgeſchichte im allgemeinen und in der Nachbarſchaft von
Händel hinwies und die Schwierigkeit berührte, die darin liegt, über
den Gehalt muſikaliſcher Werke anders als durch ihre eigene
Sprache zu reden, wandte ſich der Redner zu einer Schilderung des
äußeren und inneren Lebensganges von Johann Sebaſtian Bach.
Am 21. März 1685 geboren, Sohn eines Ratsmuſikus Joh.
Ambro=
ſius Bach, ſtammt er aus einem damals in Thüringen weit
verbrei=
teten Geſchlecht, das kerndeutſch in ſeinem Weſen ſeit hundert Jahren
die Gegend mit Organiſten und Kantoren, Stadtpfeifern und
Rats=
muſikanten verſorgte. Muſik klang von früheſter Jugend in des
Kin=
des Seele und wem entging die Aehnlichkeit der feierlichen Pracht
der Thüringer Wälder mit dem vielſtimmigen Wogen der ſtylvoll
gegliederten Tonmaſſe in Bachs Werken! Auch im perſönlichen
Charakter, in dem Ernſt und der Gewiſſenhaftigkeit, dem Fleiß und
dem unbeugſamen Rechtsſinn zeigt Bach die Züge ſeiner Familie wie
einer gewiſſen Verwandtſchaft mit ſeinem Thüringer Landsmann
Luther. Früh verwaiſt kam der Knabe in die Obhut ſeines älteſten
Bruders nach Ohrdruff, der ihn nach ſtrenger Methode in der Muſik
unterrichtete, die der Meiſter ihm ſpäter zu danken wußte. Dann
erhielt er ſeine weitere Ausbildung in Luneburg, wohin einer
ſeiner Lehrer ihn als Chorſänger bei der Michaelisſchule empfohlen
hatte. Von dort aus lernte er die bedeutendſten Meiſter der
da=
maligen norddeutſchen Orgelſchule, beſonders Johann Adam
Reinken in Hamburg kennen, nachdem er in ſeiner Heimat in die
Weiſe des großen ſüddeutſchen Orgelmeiſters Pechelbel eingereiht
worden war. Auch machte er in Hamburg Bekanntſchaft mit den
neuen Formen der franzöſiſchen Muſik, die er ſelbſt in ſeinen„Suiten”
ſpäter zur höchſten Vollendung brachte, ohne ſein deutſches Weſen
zu verläugnen. 1703 iſt er Violiniſt in der Kapelle zu Weimar und
wird als Organiſt für eine neu hergeſtellte Orgel in Arnſtadt
berufen, wo er es offenbar noch nicht verſtand, ſeine hohe Kunſt dem
praktiſchen Bedürfnis der Gemeinde unterzuordnen, maßen ihm ein
Protokoll des Konſiſtoriums bezeugt, „daß er durch viele
wunder=
liche Variationes und fremde Töne, die er in die Choräle miſchte
die Gemeinde confundiret haber. Trotzdem behandelte man das
junge Genie mit großer Gelindigkeit; auch nachdem er eine
Urlaubs=
reiſe nach Lübeck zu dem berühmten Orgelſpieler Dietrich
Buxte=
hude ganz eigenmächtig von 4 Wochen auf 4 Monate ausgedehnt,
gab man ihm nur einen Verweis. Doch ergriff er gern die
Gelegen=
heit, in der muſikberühmten Reichsſtadt Mühlhauſen (wo Johann
Eccard und die beiden Ahle gewirkt hatten) eine „regulirte
Kirchenmuſik zu Gottes Ehren= herſtellen zu helfen und grundete
dort ſeinen eigenen Hausſtand. Offenbar der damals durch ganz
Deutſchland gehende Streit zwiſchen Vietiſten und Orthodoxen, bei
welchem Bach trotz der perſönlichen Innigkeit ſeines religiöſen
Empfindens auf Seiten der letzterenzſtand, da der Pietismus die
Kunſt in der Kirche, auch die Muſik fur zweltlich= erklärte - machte
ihm die dortigen Verhältniſſe unleidlich und gern ging er als
Kammermuſikus und Hoforganiſt des Herzogs Wilhelm Ernſt nach
Weimar. Hier reifte der Künſtler in dem Meiſter vollends aus.
Er erlangte auf jährlichen Kunſtreiſen den Ruf des größten
Orgel=
meiſters ſeiner Zeit, ſtudierte eifrig auch die italieniſche
Kammer=
muſik und begann ſeine Kompoſitionen für die verſchiedenſten
Inſtru=
mente. In Weimar wurden ihm auch ſeine 4 talentvollſten Söhne
geboren. 1717 wurde Bach Kapellmeiſter bei dem Fürſten von
Köthen, einem begeiſterten Muſikfreund, in deſſen Dienſten er die
edelſten Werke ſeiner Kammermuſik und Hausmuſik ſchuf, darunter
„das wohltemperirte Klavier”
Während, einer der zahlreichen
Reiſen, auf die er ſeinen Fürſten begleiten mußte, ſtarb ſeine Frau
und wurde begraben, ehe der Meiſter eine Nachricht davon erhalten
hatte.
Die größten Ehren erwarb er bei einer Kunſtreiſe in Hamburg,
wo der alte Johann Adam Reinken, zu dem er ſ. 3 als Knabe bewundernd
aufgeblickt, ihn als den begrüßte, der die Orgelkunſt am Leben erhielt.
Seine Bewerbung um die berühmte Organiſtenſtelle an St. Jakobi
ſchlug fehl, weil es ihm an Geld fehlte, um die hochmögenden
Rats=
herren gefügig zu machen, wie der Hauptpaſtor zu Weihnachten, wo
er von der Muſik der Engel predigte, mit der er die Bachs verglich,
offen ausſprach. Im Jahre 1723 erhielt Bach das früher von einer
Reihe tüchtiger Tonſezer bekleidete Kantorat an der
Thomas=
ſchule zu Leipzig. Hauptſächlich die Rückſicht auf ſeine Söhne,
denen er ſo das Univerſitätsſtudium ermöglichen konnte und die
Hoffnung auf die Geſtaltung der Kirchenmuſik an einem ſo
hervor=
ragenden Orte wie Leipzig einen Einfluß zu gewinnen, bewogen ihn
wohl, die beſcheiden dotierte und mühevolle Stellung anzunehmen.
Sie war beſonders dornig für ihn, weil der Rektor ſeiner Schule
Hierzu eine Beilage der Firma Cd. Loeflund in
nicht wie Geßner ein muſikverſtändiger Mann war, der in Bach
den großen Künſtler ehrte, ſondern ein Pedant wie Erneſti. Hier
in Leipzig erreichte er den Gipfel ſeiner Meiſterſchaft und ſchuf ſeine
größten Werke, darunter 266 Kantaten, die Mathäuspaſſion, das
Weihnachtsoratorium, das Oſteroratorium und die einem wundervollen
gothiichen Dom vergleichbare Hmoll Meſſe. Auch trat er mit den
bedeutenden Künſtlern in Dresden in Verbindung, erhielt einen
königlich polniſchen Titel und wurde bei einem Beſuch in Potsdam
durch König Friedrich in jeder Weiſe ausgezeichnet. Solche Anerkennung
mußte viel Herbes, das er außer ſeinem Berufsleben auch im
häus=
lichen Leben zu erdulden hatte, aufwiegen. Die Potsdamer Reiſe war
die letzte geweſen. Raſtlos arbeitete er weiter, aber ein Augenleiden
zwang ihm die Feder aus der Hand. Er wurde blind. Sein letztes
Werk, dem Schwiegerſohn Altnikol in die Feder diktiert, war die
Bearbeitung des Chorals Wennwir inhöchſten Nötenſein.
Kurz vor ſeinem Tode erhielt er das Augenlicht wieder, dann machte
ein Schlagfluß am 28. Juli 1750 ſeinem Leben ein Ende. Er ſtarb
wie er gelebt, als ein gläubiger Chriſt und wurde auf dem
Johan=
niskirchhof begraben. Seine Ruheſtätte kennt Niemand. Seine Witwe,
die zweite Gattin, die eine verſtändnisvolle Genoſſin ſeines
künſt=
leriſchen Strebens geweſen und ihm 12 Kinder geſchenkt, fiel bittrer
Armut anheim. Später iſt es Beethoven geweſen, der für die letzte
überlebende Tochter Bachs eine Sammlung veranſtaltete. Der Meiſter
fiel völliger Vergeſſenheit anheim. Nach 50 Jahren ſtand Mozart in
Leipzig ſtaunend vor den Stimmen einiger Kantaten von Bach, die er ſich
zuſammenlegen mußte (eine Partitur war nicht aufzutreiben) und
in denen er Stunden lang las. Beethopen pries ihn als den
„Urvater der Harmonie” und Goethe zollte ihm höchſte Verehrung,
aber ſingen konnte und wollte ſeine Sachen Niemand, bis
Men=
delsſohn im Jahre 1829 zum erſtenmale wieder in Berlin die
Mathäuspaſſion aufführte und ſeitdem eins nach dem andern
der großen Werke des Leipziger Kantors dem Staube der
Vergeſſen=
heit entſtieg
Bach war eben in ſeiner Zeit ein Prophet und teilte das Loos
aller Propheten, von ihren Zeitgenoſſen nicht verſtanden zu werden.
Aber wie in den Zeiten von Deutſchlands tiefſter Erniedrigung am
Ende des 17. Jahrhunderts die beiden kern= und erzdeutſchen
Muſiker Händel und BachalsRepräſentanten des Genzus
unſerer Nation aufſtanden, nur halb gewürdigt von ihrer Zeit,
ſo mußten ſie mitwirken an der Kräftigung des nationalen Geiſtes,
der ſchließlich zur politiſchen Wiedergeburt des Vater=
Landes führte. Es iſt eine beziehungsreiche Thatſache daß wir
ſeinen Geburtstag, den Tag eines der Grundſäulen deutſcher Art
und Kunſt feiern dürfen unmittelbar vor dem des Erben ſeines
großen Königs, der Bach das höchſte Lob gezollt, des Begründers
des deutſchen Reiches, in dem auch Bachs Name und Kunſt nicht
mehr vergeſſen wird.
Mit vorſtehendem ſind einige Nolizen aus dem mit reichem
In=
halt des ungemein feſſelnden und von wärmſtem patriotiſchen Geiſte
getragenen Vortrages zuſammengeſtellt, der wohl allen den zahlreichen
Hö=
rern ein tiefen Eindruck gemacht und ſie zu neuem Dank gegen den
ver=
ehrten Redner verpflichtet hat, der den Freunden ernſter Muſik in
dieſer Stadt ſchon ſo manche anregende Stunde bereitet hat.
Zu=
gleich bildete dieſe Gedächtnisrede die würdige Vorbereitung auf die
muſikaliſche Gedächtnisfeier zu Ehren Bachs die der
Kir=
chengeſangverein am 28. März veranſtaltete und der
Muſik=
verein am 3. April veranſtalten wird.
Unter den Zuhörern fehlte zum zweitenmal in dieſem Winter
die hohe Frau, die ſeitdem geſchieden iſt und mit der auch der
Kir=
chenbauverein eine warme Freundin verlor. — Die beſonders
an=
ſprechenden biographiſchen Vorträge dieſes Winters, die ſich zu einem
förmlichen Ehrenkranze deutſcher Nation' geſtalteten, werden wohl im
künſtigen Winter eine entſprechende Fortſetzung und den gleichen
Anklang finden.
Litterariſches.
„Ueber Land und Meer=, das niemals zurückbleibt, wenn es
ein patriotiſches Feſt zu feiern gilt, hat den Geburts= und Jubeltag des
Furſten Bismarck durch eine glänzend ausgeſtattete Nummer, welche eine
warm geſchriebene Biographie mit nicht weniger als 21 Illuſtrationen und
ein meiſterlich gelungenes Porträt des großen Mannes enthält, verherrlicht.
Die ganze Nummer mit ihren prächtigen Bildern — Meiſterſtücke der
Holz=
ſchneidekunſt - macht der Deutſchen Verlags=Anſtalt Ehre.
Tageskalender.
Charfreitag: Außerordentl. Concert des Muſikvereins (Stadtkirche).
Am 5., 6. und 7. April: Vogel= und Geflügelausſtellung des älteren
Vereins (Turnhalle am Woogsplatz).
Am 2. Oſterfeiertag. Fußtour des Odenwald=Clubs, Sektion
Darm=
ſtadt, auf den Felsberg.
Dienstag, 1. April: Monatsverſammlung des Alpenvereins, Sektion
Darmſtadt (Saalbau).
Mittwoch, 15. April: Abſchieds=Concert (Saalbau).
Stuttgart; „Neue hygieniſche Milchproducte: betr.
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.