üer.
1V el
Quen
reisl,
48.
rgang
148.
Jahrgung.
AEEUTSTTTTGUIO
90
*
Abonnementspreis
e=zährlich 1 Mark do Pf. ind
oælohn. Auswärts werden von
Poſtämtern Beſtellungen
ent=
euommen zu 1 Mark 50 Pf.
ofOuartal inel. Poſtaufſchlag.
Grag= und Anzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden andevommen unDarmktadt
von der Eyrekn, Hehſtr. R. 2.
n Beſſunçen von Fruedr. Ellher.
Holallraze ftr. 16, lowiz euswürtz
von ellen Innanze=Eppellhnen.
Amtliches Organ
kür die Behannkmachungen des Großh. Kreisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
56.
Freitag den 20. März.
1895,
B e k a n n t m a ch u n g.
Die in dem Stalle der Auguſt Brenner Wittwe auf der Aumühle bei Arheilgen, ſowie in Arheilgen ausgebrochene
l= und Klauenſeuche iſt erloſchen.
Darmſtadt, den 14. März 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
2589
Konkursverfahren.
lleber den Nachlaß des verſtorbenen/
hlaentin Schwarz l. von
Brauns=
bi. wird heute am 16. März 1885.
ſchenittags 5 Uhr, das Konkursverfahren
Afaet.
Kechtsanwalt Dr. Wenk hier wird
hKonkursverwalter ernannt.
Konkursforderungen ſind, bis zum
hApril 1885 bei dem
Gerichteranzu=
hdien.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Afl eines anderen Verwalters, ſowie
hek die Beſtellung eines Gläubiger=
Aus=
flißes und eintretenden Falls über die
120 der Konkursordnung bezeich=
Mf. Gegenſtände - und zur Prüfung
Flangemeldeten Forderungen auf
Montag den 27. April 1885,
Vormittags 10 Uhr,
wor dem unterzeichneten Gerichte
Khin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kraenaſſe gehörige Sache in Beſitz haben
kr zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
hrb aufgegeben, nichts an den
Gemein=
hudner zu verabfolgen oder zu leiſten,
4ch die Verpflichtung auferlegt, von dem
bſige der Sache und von den
Forder=
igim, für welche ſie aus der Sache
ab=
gorderte Befriedigung in Anſpruch
unten, dem Konkursverwalter bis zum
April 1885 Anzeige zu machen.
Foßherzogliches Amtsgericht Darmſtadt II.
Bekannt gemacht:
Uſinger,
Gerichtsſchreiber.
(2590
Bekanntmachung.
Die Lieferung des Brods und der
warmen Koſt, ſowie die Beſorgung der
Leibwäſche für die Schüblinge und
po=
lizeilichen Arreſtaten für die Zeit vom
1. April 1885 bis 1. April 1866 ſoll
im Submiſſionswege vergeben werden.
Die Anerbieten ſind
bis zum 25. l. Mts., Vormittags
10 Uhr,
verſiegelt auf unſerem Büreau,
Hügel=
ſtraße Nr. 81-33 Zimmer Nr. 10,
wo-
ſelbſt auch die Bedingungen zur Einſicht
offen liegen, einzureichen.
Darmſtadt, den 18. März 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
(2591
Haas.
Vergebung von Wieſen=
Arbeiten.
Das Umbrechen von Theilen der
ſtädtiſchen Pallaswieſe und Beſeitigen der
Unkräuter auf denſelben, zuſammen auf
22b Mk. veranſchlagt, ſoll in 3 Looſen
ſubmiſſionsweiſe vergeben werden.
Die Bedingungen liegen auf unſerem
Büreau offen. Angebote ſind bis
Dienstag den 24. d. Mtz.,
Vormit=
tags 10 Uhr,
verſchloſſen und gehörig überſchrieben bei
uns abzugeben.
Darmſtadt, den 17. Mürz 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(2592
Ohly.
Bekanntmachung.
Für das neue Gebäude der Müdchen=
Mittelſchule ſollen folgende Arbeiten und
Lieſerungen auf dem Wege der
Submiſ=
ſion vergeben werden: die Maurerarbeiten,
die Steinhauerarbelten (und zwar
Sand=
ſteinarbeiten, Arheiten in Vaſaltlava und
Granit), die Zimmerarbeiten,
Dachdecker=
arbeiten, die Schmiede= und groben
Schloſ=
ſerarbeiten, und die Lieferung eiſerner
Träger.
Die Maſſenberechnungen,
Arbeitsbe=
ſchreibungen, Bedingungen und Pläne
lie=
gen auf dem Stadtbauamte vom 12. I. M.
an in den Stunden von 8-12 Uhr
Vor=
mittags und 2-6 Uhr Nachmittags offen.
Die Offerten ſind bis zum 25. März
l. J., Vormittags 9 Uhr, bei
unterzeich=
neter Stelle einzureichen.
Darmſtadt den 10. März 1885.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.
(2270a
Riedlinger, Beigeordneter.
Papierlieferung.
Die Lieferung des Bedarfs der
ver=
ſchiedenen ſtädtiſchen Verwaltungen an
Kanzlei=, Concept= und Decken=Papier,
ſowie an Bricfcouverten für das
Etats=
ahr 1885-86 ſoll ſubmiſſionsweiſe
ver=
geben werden.
Die Bedingungen liegen bei uns zur
Einſicht offen. Angebote erbitten wir bis
längſtens den 26. d. Mts., Vormittags
11 Uhr.
Darmſtadt, den 10. Mürz 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2443
Ohly.
Arbeitsvergebung.
Es wird an Ort und Stelle an den
Wenigſtnehmenden vergeben
111
634
Montag den 23. d. Mts.
und zwar:
1) Vormittags 9 Uhr im Diſtriet
Faul=
bruch auf der Abtriebsfläche das
Umroden von circa 1,40, Hectaren
Waldfeldbau=Gelände in 11 Looſen
und das Umgraben von 18 Hectaren
in 12 Looſen.
2) Vormittags 10½ Uhr, im Diſtriet
Kühpfäde das Umgraben von 18
Hectaren in 12 Looſen.
Darmſtadt am 18. März 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
[2593
Eckſtorm.
Arbeits=Vergebung.
Montag den 23. Mürz l. 33.,
Nach=
mittags 3 Uhr,
wird an Ort und Stelle in dem Diſtrict
Köhlertanne des Beſſunger Gemeindewaldes
das Umroden von 23160 Hektaren
Waldboden in mehreren Looſen an die
Wenigſtnehmenden öffentlich verſteigert.
Beſſungen, den 18. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
(2593a
Berth.
Bekanntmachung.
Samstag den 21. März l. J3.,
Vormittags 9 Uhr
anfangend, werden im Verſteigerungs=
Lokale, Saalbauſtraße Nr. 4 (Winter's
Brauerei), gegen Baarzahlung verſteigert:
a) circa 200 Flaſchen diverſe
Li=
queure, als: Pfeffermünz,
Magen=
bitter, Kirſchenliqueur, Hamburger
Tropfen, Rum ꝛc. ꝛc.;
b) 200 Flaſchen Weißwein;
c) 200 Flaſchen franz. Rothwein;
d) 100 Flaſchen ungar. Rothwein.
Die Verſteigerung findet unbedingt
ſtatt.
Darmſtadt, den 17. Mürz 1885.
Dieter,
[2594
Gerichtsvollzieher.
Darmstädter
Gold- und
Gilbor-
lotterio.
II. Serie.
Ziehung unwiderruflich am
31. März d. J.
Gewinne i. W. von 9000 M.
Loose 1 Mark
zu beziehen durch
L. F. Ohnacher.
in Darmſtadt,
und alle Looſeverkäufer.
1484
56
Holzverſteigerung.
Es werden jedesmal von Vormittags 9 Uhr an verſteigert:
Dienstag den 24. März d. Js.
zu Forſthaus Faſanerie, aus Diſtrict Rotheſuhl: Scheiter: 181 Rm. Bucher
II. Klaſſe, 68 Rm. Eichen I. Klaſſe; Knüppel: 74 Rm. Buchen, 15 Rm. Eichen
Reiſig: 2710 Wellen Buchen, 290 Wellen Eichen; Stöcke: 91 Rm. Buchen,
29 Rm. Eichen.
Zugleich kommen 2 Rm. Buchen=Scheiter I. Klaſſe und 4 Rm. Eichen=Scheiter.
II. Klaſſe aus Diſtrict Faſanerie wiederholt zur Verſteigerung.
Mittwoch den 25. März d. Js.
im Gemeindehauſe zu Arheilgen aus Diſtriet Mörsbacher Schlag und Lichtſchlag:
Scheiter: 165 Rm. Buchen I. Klaſſe, 90 Rm. Buchen II. Klaſſe, 2 Rm. Birken,
8 Rm. Eichen II. Klaſſe; Knüppel: 104 Rm. Buchen, 34 Rm. Birken, 65 Rm=
Eichen, 2 Rm. Nadelholz, 1 Am. Erlen: Reiſig: 7670 Wellen Buchen, 2120
Wel=
len Eichen, 180 Wellen Nadelholz; Stöcke: 51 Rm. Buchen, 2 Rm. Eichen.
Wegen vorheriger Einſichtnahme wollen ſich Kaufliebhaber an die
Großher=
zoglichen Forſtwarte zu Forſthaus Faſanerie und Meſſeler Fallthorhaus wenden.
Darmſtadt, den 18. März 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Krauichſtein.
Eckſtorm.
2595
Brenn= und Stammholz=
Verſteigerung.
Im Weiterſtädter Gemeindewald kommen zur Verſteigerung:
Montag den 23. d. Mts.
Diſtrict Täubcheshöhle:
7 Rm. Kiefern=Scheiter,
44 Rm. Kiefern=Knüppel,
11550 Stück Kiefern=Wellen,
107 Rm. Kiefern=Stöcke und
Dienstag den 24. d. Mts. ebendaſelbſt:
74 Stück Kiefern=Stämme von 28-48 Etm. Durchm. und von 10-15 Meter,
Länge (darunter ſehr ſchönes Schnittholz) enthaltend 70 Feſtmeter.
2. Diſtrict Löſer:
9 Rm. Kiefern=Scheiter,
22 Rm. 2 Met. l9s. Kiefern=Blanken holz,
1950 Stück Kiefern=Wellen,
7 Nm. Kiefern=Stöcke und
40 Derbſtangen.
Die Zuſammenkunft iſt jeden Tag Vormittags 9 Uhr im Holzſchlag auf der
Benſenwieſenſchneiſe und wird mit den Stämmen den zweiten Tag der Anfang
ge=
macht, und die Verſteigerung Nachmittags 2 Uhr im Löſer fortgeſetzt.
Weiterſtadt, am 18. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Weiterſtadt.
(2596
Schuchmann.
Beinlängen
empfiehlt in großartiger Auswahl bei guten Qualitäten zu mäßigen
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Vogon häumung dor Lokallisien
werden billigſt verkauft:
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ders für Comptoir ſehr geeignet,
1 Schreibtisch und eine Copirpresse,
2 Waarenschränke und 1 Welavzengachrank,
1 Nähmasehine, 1 Hutgestell Pür Erker,
1 Granathaum, mehrere grosse Oleanderbüume,
5 Fenster-Marquigen.
(2598
Gebrüder Gelllus, Ernſt=Ludwigſtraße 9.
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635
g0oeoe
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Warmstadt.
Samstag den 21. März, Nachmittags 5 Uhr:
halioh des borhhaten Salvalor-Beros.
aus der Brauerei der Herren Gebrüd. Sohmederer, München.
Per Glas 20 Pfo.
2
6623
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flligſten bis zu den feinſten, Damenunterröcke, Barben, Spitzen und Rüſchen
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[2476
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„,
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Aochton
51
TaUUAatVel
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Niederlage bei
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per ¼ Liter 48 Pf.,
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per ½ Liter 38 Pf.
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[24
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G. L.4.
TII,
(2185
Bleichſtraße.
Probiret: man wird ſtaunen.
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Zum raſchen, glanzhellen Putzen von
ſämmtlichen Küchengeräthſchaften ꝛc. in
Meſſing, Kupfer, Zinn und Blech u. ſ. w.
ſowie für Spiegel= und Feuſterglas.
Alleinberkauf bei
Ungust Cellariur, (2280
nächſt den Bahnhöfen, Darmſtadt.
Biesonspargolpſlanuen. 5
Fr. Elotn, Martinsmühle.
Wiesemerde
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gelieſert.
(2450
kr. Elehv, Martiusmühle.
Lattig
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Fr. Eotv. Martinsmühle. 15 Meter lang, auf ſofortigenf.
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Mund= und Tabakgeruch und conſervirt! großem Heuboden iſt zu vermiethen
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In Arnold Borgstraosser's
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möbl. Zimmer mit oder ohne Penſion.
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2609) Grafenſtraße 37 ein moll=
Collocllon Spemann,
Zimmer zu vermiethen.
Roglam's Valversalblbliothek,
2610) Schloßgraben 3 ein großeh,
Das Wlsson der dogenwart, möbl. Zimmer u. kleines Cabinet an zwi
deutſche Univerſalbibliothek, Herren zu vermiethen. Fr. Hauff.
Théatro françals, publis parl 2611) Alexanderſtraße 21 ein gl
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
C. Schüts,
Prosateurs frangais, Lusage
des seoles,
2534) Ein Mädchen empfiehlt ſich in
Collootlon of hrilich authors, Ausbessorn von Holdorn u. felss
Tauchnitz-Edition.
(405 x0llg. Näheres Schulzengaſſe 12.
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wfiehlt Ruhrkohlon vorzialicher Qualliät, ſehr ftückreich, wenig
nßend und von großer Heizkraft von der Loche vor. Hamburg, ſowie
Huss., Stück- und echte Anthracit-Mohlen.
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A. Hoask ade, Judugsplat l. "
der Ausverkauf findet nur im erſten Stock ſtatt, Eingang durch die Hausthüre.
rk u
orti=
rpah
I9.
woh=
berkanz
part.5
64
Hriegerveretm Darmstadt.
hn Vorabend des Geburtstags Sr. Majeſtät des Kaiſers,
Samstag den 21. März 1885, Abends präcis 8 Uhr,
ſdet im feſtlich geſchmückten gronson Gaale der Caalbaues dahier eine
1 A1LIOUS0N 1GGI00T,
ſtehend aus Inſtrumental= und Geſangsvorträgen, Feſtrede, Prolog
und Deklamationen, verbunden mit einem Banket,
unter gütiger Mitwirkung
ſer Herren Großh. Hofopernſänger Gillmeiſter und Hofmüller, des Großh.
Hof=
lich auſpielers Herrn H. Edward, des hieſigen Schubert=Vereins unter Leitung
ſeimes Dirigenten Herrn Hofmuſikers Adolf Kugler und der Muſikkapelle des Gr.
Heſſ. Garde=Dragoner=Regts. Nr. 23 unter Leitung des Herrn Muſikdirektors
O. Engel, ſtatt.
An die patriotiſch geſinnten Bewohner von Darmſtadt und Beſſungen richten
er die ergebenſte Bitte, durch zahlreichen Beſuch zur Verherrlichung des Feſtes
böitragen zu wollen.
Die Mitglieder unſeres Vereins werden hierdurch ſtatt beſonderer Einladung
lum zahlreiches Erſcheinen kameradſchaftlichſt erſucht. Orden und Ehrenzeichen, ſowie
verbandsabzeichen ſind anzulegen.
Verkaufsſtellen von Karten für Nichtvereinsmitglieder (Einzelkarten 50 Pf.,
ſlamilienkarten für 3 Perſonen 1 M.) befinden ſich bei den Herren: Conditor
Maumann, Schützenſtraße, A. Simon, Schloßgraben, D. Faix Cöhne, Ernſt=
Ludwigsplatz, Uhrmacher Bribach, Alexanderſtraße, Marktmeiſter Dick, Rathhaus,
Kaufmann J. Hartmann, Beſſ. Heidelbergerſtraße, ſowie Saalbauinſpektor Belten.
Die Theiluahme iſt nur Erwachſenen geſtattet.
Der Vorstand.
(2548
637
Nach=Ausſpruch;
eines berühmten H.=Uniperſitäts=Profeſſors
ſ wären bei, künftigen Generationen wenig
ſoder keine Kahlköpfe mehr zu erwarten,
ſ wenn man ſich von Jugend auf ſtatt der
ſchädlichen Oele u. Pomaden
ausſchließ=
lich des
Haarwaſſers v. C. Retter,
bedienen würde, welches allein Alles
ent=
hält, was einer rationellen Haar= und
Kopfhautpflege dienlich iſt. Zu haben um
40 Pf. u. M. 1.10 bei M. W. Praſſel.
Erſte Sendung
neue
bei
Relue aabibt,
eingetroffen,
per Pfund 25 Pfg.,
phe
(2615
LOOSH
der
Darmstädter Suberhotlorio
A H., ſowie des
Darmstädter Pierdemarkis
2 M. find in der Exped. d. Bl.
zu haben.
l0.
¼4
erſehen.c
hnellzuss
Vorloron.
Donnerstag den 26. Februar wurde ein
Granatanhänger mit mattgoldener
Kette verloren. Der redliche Finder wird
rſucht, denſelben gegen gute Belohnung
Ecke der Heinheimer= und Dieburgerſtraße
Nr. 2 abzugeben.
[2613
Fine Dame ſucht eine kl.
Parterrewoh=
nung oder ein kleines Lädchen.
Zu erfragen in der Expedition. (2614
Alle beſſeren Werke der Literatur,
Lexika's, Atlanten
kauft ſtets oder nimmt als Zahlung an
fl. v. dignor,
Buch= und Antiquarlatshandlung,
Eliſabethenſtraße 17. (2533
Für Hotrger.
In meinem Eiskeller iſt noch ein
Kellerchen zu vermiethen.
(2466
Carl Stumpf, Frankfurterſtr. 81.
Dwei fein moblirte Zimmer (Wohn=u.
O Schlafzimmer) an einen oder zwei
Herren bis zum 1. April zu vermiethen.
Mittlere Waldſtr. 31, parterre. 2257
1526) Ein Lehrling geſucht.
Handelsgärtnerei K. Arheilger.
Wildpret= und Geflügelhandlung.
2616
ine geſetzte Perſon, welche
ſchön flicken kann und Hausarbeit dabei
übernimmt, ſofort geſucht durch
Frau Mattern, Grafenſtr. 37.
2617) Für mein Mode=, Weiß= und
Kurzwaarengeſchäft ſuche eine mit
die=
ſen Artikeln vertraute
Verfzäuferim
per 15. April event. 1. Mai bei fr. Stat.
u. Familienanſchl.; angen. Stellg. zugeſ.
Directe Off. m. Ang. d. ſeith. Thätigkeit
ꝛc. an Clockenius Loxa in Offenbach a. M.
2618) Brave Mädchen können Stelle
erhalten. Frau Becker, Eliſabethenſtr. 1.
2619) Brave Mädchen erhalten ſofort
ſehr gute Stelle.
Stellenbureau Röſe, Eliſabethenſtr. 46.
2630) Geſucht auf Oftern zu zwei
Kindern ein Mädchen, das auch
Haus=
arbeit übernehmen muß.
Wilhelmſtraße 8, parterre.
Junge Mädchen
für Maſchinennähen finden dauernde
[2621
Beſchäftigung.
F. W. Schlütor, Schirmfabrik.
2622) Ein ehrlicher, williger Burſche
auf dauernd in ein Flaſchenbiergeſchäft
geſucht. Soderſtraße 49.
172
638
Bei den gegen=
Shll vGGnUUI8. wärtig ſo
häu=
ſigen Bruſt= u. Hals=Affectionen ſind das
Loeflund'ſche Malzextract und die ächten
Malzextract=Bonbons von Ed. Loeflund in
Stuttgart beſonders zu empfehlen, da dieſe
Mittel auf die gereizten und entzündeten
Schleimhäute lindernd u. beruhigend
ein=
wirken u. bei conſequentem Gebrauch eine
Complication der catarrhaliſchen Zuſtände
in den meiſten Fällen vermieden wird.
Man verlange in den Apotheken ſtets die
Loeflund'ſche Original=Packung.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Rady. Eliſabethenſtraße 27.
Ter Poſtdampfer „Amerika”, Kapitän Meyer,
vom Nordd. Aoyd, welcher am 4. März von
Bremen abgegangen war, iſt am 18. März,
wohlbehalten in Baltimore angekommen.
R 56
Zur radtkalen Beseltigung von Ellhneraugen.
2624) Ein Mittel zu finden, welches direkt
auf die Hühneraugen wirkt, ſie vollſtändig
zer=
ſtört, ohne der Haut zu ſchaden und ohne Schmerz
zu erregen, war bis heute eines der geſuchteſten
Bedürfniſſe und der größte Wunſch aller an
Hühneraugen ober an verdickter Haut Leidenden.
Ein ſolches Mittel iſt nun gefunden in der
S. Radl auerſchen Specialität, aus der Rothen
Apotheie in Poſen, welche in vollkommenſter
Weiſe die Hühneraugen ſchmerzlos entfernt, jede
Hautverdickung gründlich zerſtört, bei der
An=
wendung keinerlei Beſchädigunz der Wäſche zur
Folge hat und keines läſtigen Verbandes bedarf.
Wegen ganz wirkungsloſer Nachahmung
ver=
lange man aber ausdrücklich nur das allein
echte Radlauer'ſche Hühneraugenmittel aus der
Rothen Apotheke in Poſen. Carton mit Flaſche
und Pinſel - 60 Pf. Depot in Darmſtadt
bei G. Scharmann, Hofbürſtenfabrit, C. Fatzirgor,
Louiſenplatz 4, Chr. Schwinn, Wilhelminenſtr.,
Alkrod Graser, Coiffeur.
Bei Huſten,
Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. überhaupt beifhä
catarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=O4.
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzerh.
Laramellen ä Veutel 30 und 50 Pfg., und 2
von
extract (Schutzmarke „Huſte=Nicht=
Pielſch u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraßel
als auerkannt wirkſam bewährt: Zu habe:
f. L. Erlogk.
(2625
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Theilnahme während
der Krankheit und bei Beerdigung unſerer unvergeßlichen
Frau Eva Groter, geb. Unterwagner,
ſowie für die zahlreichen Blumenſpenden ſagen wir hiermit
unſeren tiefgefühlteſten Dank.
Beſſungen, den 19. März 1885.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 20. März.
Deuſſches Reich. Am Dienstag erledigte der fReichstag zunächſt
die noch reſtierenden „Anlagen' 1 (Fahrten auf den Hauptlinien) und
3 (Fahrgeſchwindigkeit) zur Poſtdampfer=Vorlage, wobei feſtgeſetzt wurde,
daß die Fahrten auf den Hauptlinien in Zeitabſchnitten von mindeſtens
4 Wochen ſtattfinden und daß die Dampfer eine Fahrgeſchwindigkeit von
mindeſtens 11½ Knoten haben müſſen. Nach Erledigung verſchiedener
unerheblicher Gegenſtände ſetzte das Haus die zweite Beratung der
Zoll=
tarif=Novelle bei der Poſition „Gemüſel fort. Die Regierungsvorlage
ſchlägt vor, dieſen Artikel zollfrei zu laſſen; die freie wirtſchaftliche
Ver=
einigung ſchlägt einen Zoll von 5 M. vor, während Abg. Stötzel
(Centrum) beantragt, nur Blumenkohl, Spargel und Kopfſalat mit
einem Zoll von 5 M. zu belegen, außerdem beantragt Abg. Lucius
Reichspartei), für Kopfkohl einen Zoll von 2 M., fur alles andere
friſche Gemüſe einen ſolchen von 5 M. zu erheben. Nach einer nicht
gerade belangreichen Debatte, die zum Teil in das humoriſtiſche Genre
hinüberſpielte, wurden ſämtliche Anträge abgelehnt und bleibt demnach
das Gemüſe zollfrei. Am Mittwoch trat der Reichstag in die Beratung
der Holzzölle ein.
Die Zolltarif=Kommiſſion des Reichstags hat alle Anträge auf
Erhöhung des Rapszolles und demzufolge auch die Anträge auf
Er=
höhung der Oelzölle abgelehnt.
Die Börſenſteuer=Kommiſſion genehmigte am 17. ds. in zweiter
Leſung den Tarif in folgender Faſſung: Der Beſteuerung unterliegen:
Kauf= und ſonſtige Anſchaffungsgeſchäfte: 1) über in ausländiſcher
Währung zahlbare Wechſel, auslandiſche Banknoten, Papiergeld.
Geld=
ſorten; 2) über Wertpapiere der im Tarif verzeichneten Art mit ¹⁄
pro Mille; Kauf= und ſolche Anſchaffungsgeſchäfte, welche
börſenuſance=
mäßig geſchloſſen ſind (Loko=, Zeit=, Fix=, Termin=, Prämiengeſchäfte ꝛc.
über Waren, die börſenmäßig gehandelt werden, mit 2⁄₁ (ſtatt in erſter
Leſung mit ¹0) pro Mille vom Werte des Gegenſtandes für je volle
2000 M. (vorher war 1000 M. beſchloſſen). Bei Geſchäften von über
10 000 (früher 100 000) für je volle 10 000. Bei Geſchäften von
unter 2000 M. (vorher 1000) wird die Steuer von einem Werte von
2000 M. berechnet. Die vorbeſtimmte Abgabe wird nicht erhoben, falls
der Wert des Gegenſtandes nicht über 600 M. beträgt und für ſog.
Komptantgeſchäfte über oben ad 1 bezeichnete Gegenſtände, ſowie für
ungemünztes Gold und Silber. Im ubrigen entſpricht die Faſſung
der=
jenigen der erſten Leſung.
Das preußiſche Abgeordnetenhaus erledigte am Dienstag die dritte
Leſung des Etats und nahm das Etatsgeſetz debattelos an.
Die „Nordd. Allg. 3ta.” ſchreibt, auf die römiſchen Meldungen
polniſcher Blätter über die Einwendungen gegen die Ernennung
Wan=
jura's zum Erzbiſchof von Poſen hinweiſend, dieſelben würfen ein
charak=
teriſtiſches Licht auf die Erwägungen des Vatikans bei der Beſetzung des
Poſener Erzbistums. Wanjura werde als ungeeignet bezeichnet, weil
er bürgerlich ſei, und nur ein Mitgl ed des polniſchen Adels ſolle
Erz=
biſchof werden können. Demnach werde zweifellos die Beſetzung des
Poſener Erzbistums vom Vatikan nicht mit Rückſicht auf die morali=
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 20. März.
2. Vorſtellung in der 8. Abonuements=Abtheil
Ackal
Blaue Karten gültig.
Dä
Neu einſtudirt:
Minnn von Barnhelm.
907 1
Luſtſpiel in 5 Akten von Leſing.
Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
ſchen und religiöſen Bedürfniſſe der Erzdibceſe, ſondern als polit=
pæhur
alEnige
An zelegenheit behandelt. Die polniſche Propaganda ſolle wieder ei Jißlla
adligen Führer haben.
Einer Mitteilung aus Berlin vom 18. d. M. zufolge haben d.
in den letzten Tagen Beſprechungen behufs Gründung einer Akti
geſellſchaft für Angra Pequena ſtattgefunden, da Lüderitz nicht im Bel
der nötigen Mittel ſich befindet. An der Verſammlung beteiligten
u. a. die Firmen Bleichröder und R. Warſchauer, Geh. Regierungs=
Dülberg als Vertreter der Darmſtädter Bank, Präſident Jonas von¼
Deutſchen Bank, Fürſt Hatzfeld, Herzog von Ujeſt, Abg. Dr. Hammachſ=Mür
ſche.
und Th. Stern aus Frankfurt a. M. Für Neu=Guinea beabſicht
die Diskonto=Geſellſchaft in Berlin ein großartiges Unternehmen indthhenlich
Leben zu rufen.
Schweiz. Der Bundesrat hat der Moſt'ſchen „Freiheit: den PoſſſrſaMir
debit entzogen.
Oeſterreich=Ungarn. Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe führ=Jelchaͤnd
am 18. d. M. die Aeußerung des deutſch=nationalen Abgeordneten Kno=hüſſe,
die Regierung wolle die Deutſchen zu Heloten des Slaventums macheußehsich
fſt.
ähnlich wie ſie mit den Ruthenen gegenüber den Polen verfahren
eine äußerſt erregte Scene herbei, da der Pole Czerkowski den Reduelchlberp
bedrohte, zu deſſen Schutze die geſamte Linke herbeieilte. Nur mit Mühfiht für
itdkon
gelang es dem Präſidenten die Ruhe wieder herzuſtellen.
Die „Wiener Allg. 3tg.” bezeichnet den bevorſtehenden Beſuch de=rhlän
Prinzen von Wales in Berlin als eine Huldigung nicht blos für Kailem
Gen=
Wilbelm, ſondern auch für die Staatskunſt des Kanzlers, für die
Kriegs=
kunſt der deutſchen Feldherren, für die Tüchtigkeit des ganzen deutſcheml=Pali
Volkes, mit einem Worte für die großartige Macht desſelben. - Lie-
Thatſache, daß der deutſche Reichstag die Dampferlinie Alexandris=
Brindiſi=Trieſt acceptierte, hat in Wien große Befriedigung
hervor=
gerufen.
uid
Am 21. d. M. werden die in Wien anſäſſigen Angehörigen des
Deutſchen Reichs ein großes Feſtbanket zu Ehren des 86. Geburtstas Jünds
des Kaiſers Wilhelm abhalten. Die Anmeldungen hierzu laufen außer= hälth
ordentlich zahlreich ein.
Die Jdee einer Zollunion zwiſchen Deutſchland und Oeſterreichſ.
durch die bekannten Auslaſſungen des Fürſten Bismarck in der Reich= lo
tagsſitzung vom 14. März über dieſen Gegenſtand wieder an das
Tages=
licht gezogen worden. Fürſt Bismarck erkärte offen, daß er an d
Jdee eines deutſch=öſterreichiſchen Zollbündniſſes, durch welches die n
der deutſch=öſterreichiſchen Allianz beſtehende Luͤcke ausgefüllt und
hier=
mit zugleich die Folgen des Bruderkrieges von 1866 zu einem
harm=
niſchen Abſchluſſe gebracht würden, feſthalte. Fürſt Bismarck wies abr
auch auf die Schwierigkeiten hin, welche der praktiſchen Durchführun
dieſes Gedankens entgegenſtehen, wenngleich er ſich hierbei nur in all, Andeutungen erging. Daß dieſe Schwierigkeiten weniger an
deutſcher, als vielmehr auf öſterreichiſcher Seite liegen, bedarf wohl
kaum erſt einer beſonderen Verſicherung, ſie liegen hier in der
Föderſ=
liſierung Oeſterreichs, in der Zurückdraͤngung des Deutſchtums und ſo
lange im Donauſtaate die Glaven die leitende Rolle ſpielen, wird an
die Verwirklichung eines pragmatiſchen deutſchöſterreichiſchen Vertrages
nicht zu denken ſein,
Frankreich. Die zollpolitiſche Aktion des Kabinets Ferry nähert
ſich ihrem Ende. Nachdem die Deputiertenkammer die Vorlage betrefs
der erhöhten Eingangszölle auf Vieh im weſentlichen genehmigt hat,
unterliegt es nicht dem geringſten Zweifel, daß dieſelbe auch die
Zu=
ſtimmung des Senats finden wird. Nach Erledigung der
Zolltarif=
ſovelle wird dann der große Kampf um das Liſten=Skrutimum
be=
ginnen, welche Frage die monarchiſtiſche und die radikale Oppoſition
in der Deputiertenkammer zu dem Verſuch beuutzen will, dem ſabinet
Ferry abermals ein Bein zu ſtellen; hoffentlich wird ſich das Kabinet
auch in dieſem Falle ſeiner Gegner erwehren. - Die Schwierigkeiten
der Franzoſen in Oſtaſien ſind neuerdings durch einen in Cochinchina
und Cambodſcha ausgebrochenen Aufſtand vermehrt worden. Zwar
melden Verichte aus Saigon, daß in Cochinchina Ruhe herrſche und dal
i4e. in Cambodſcha eine befriedigende ſei, aber dieſe Berichte klingen
ſorimiiſtiſch, um Glauben finden zu können, zumal ſchon vor einiger
aupt hllt ufſtändiſche Bewegungen aus den hinteraſiatiſchen Beſitzungen der
dien gemeldet wurden.
ungsL
Nahy 1.k7 gland. Im Oberhauſe erklärte Lord Granville am 18. das
ſlld kommen mit Rußland betrefſe keineswegs eine endgiltige Löſung
ichtigſten Fragen, welche, wie er hoffe, beide Regierungen zu einem
bigenden Abſchluſſe bringen werden; dasſelbe habe nur den Zweck,
erſt.
zu harh ſolliſion zu verhindern, die eine Löſung weit ſchwieriger machen
Im weiteren Verlauf erklärte Granville: England verhaſtete
Aene Verantwortlichkeit nach einem Meinungsaustauſch mit dem
hebl. Zebehr Paſcha und deſſen beiden Söhne und nahm deren Papiere
Aſicglag. Es haudelte ſich um eine notwendige militäriſche Maßregel.
lnhiiſterhauſe wurde am 18. die Diskuſſion der Artikel der
Wahl=
nüsſill erledigt und ſämtliche wichtige Amendements mit großer
rät verworfen. Die Diskuſſion über die Anhänge, welche einer
n Calen Charakter haben, hat begonnen.
Pänemark. Das Folkething genehmigte am 18. d. M. mit 76
6 Stimmen die Adreſſe der Linken. Im Landsthing ſoll eine
ehgeadreſſe eingebracht werden.
lalien. In ſeiner Beantwortung der Interpellation bezüglich
ſiſng . Konialpolitik erklärte Mancint am 17. in der Abgeordnetenkammer:
ſ0 Uhrſies G ziehungen Italiens und Englands ſeien ſehr herzlicher Natur.
ſ4Füll Khartums war nicht der geeignete Moment, England die
Mit=
ds pchiaylug Italiens anzubieten, Ritter v. Nigra wurde beauftragt, falls
wwieder frätno formell die Mitwirkung Italiens nachſuche, ſolche unter gewiſſen
ſchterſationen zuzuſagen. Er ſollte dabei nur die Bedingung ſtellen,
habn Mshmlien niemals Verpflichtungen übernehmen werde, welche dem
ner Uehud den Beſtimmungen der Tripelalliance entgegen wären.
Eng=
licht imt uh ſle in Afrika die Verpflichtung übernehmen, daß weder jetzt noch
das Gleichgewicht am Mittelmeere geſtört werde. Mancini
er=
teiligte
kgiermhölh færner, wenn man ihm vorwerfe, daß keinerlei Stipulatio= en
er=
bnas ndühſisen, ſo habe er darauf hinzuweiſen, daß die Creigniſſe im Sudan,
Hamdeüizm auf bezüglichen Debatten im engliſchen Parlament, ferner der
beabadrüſichzengliſche Zwiſchenfall, endlich die bevorſtehende heiße Jahreszeit
ehmrkinhul=g jede Entſchließung verhindert haben. Die freundſchaftlichen
9chimgen zu Deutſchland und Oeſterreich, deren wohlthätige Wirkungen.
dnde nſtimiſter beſonders betonte, beſtänden nach wie vor. Die Zukunft
mlagrnd, müſe die Regierung Aktionsfreiheit bei den internationalen
auj=BäAtnDlungen haben. Wenn es im Intereſſe der Civiliſation ſein
neten mych, werde Italien und ſeine Armee die ihm zukommende Rolle bei
lus ndeinhienvollen Aufgabe übernehmen. Ohne Genehmigung des
Parla=
rſahnnlinhß tverde die Regierung zu keiner ernſteren Mitwirkung im Sudan
hen Mi dur flichten. — Der Kriegsminiſter erklärte, die Truppen in Maſſauah
mit jekucffr jetzt ausreichend. Die Regierung werde aber nicht in
Verlegen=
henlbhimen und 15-20000 Mann noch expedieren können, ohne die
ulelweſentlich zu ſchwüchen.
Be=
du Artilleriekapitän Gioppi iſt als Attache bei dem Hauptquartier
für
bieg deiſdenierals Graham ernannt worden. Derſelbe reiſt demnächſt nach
Säukuz ab
WVereinigte Staaten. Der Senat nahm am 17. eine Reſolution
Amharin es heißt, man müſſe es verhindern, daß der Präſident von
Glänzala den Plan einer Einigung Centralamerikas zu einer Republik
auurhi
e. - Bayard erklärte in einem Briefe an den Präſidenten der
Koinüi ſion für die auswärtigen Angelegenheiten, die Vereinigten Staaten
winy keine Maßnahmen treffen, welche die freie Autonomie der Staaten
Chxa. amerikas hinderten.
Centralamerika. Einer Meldung aus Panama zufolge wurde der
Amhf der Aufſtändiſchen gegen die Stadt am Montag Abend
abge=
bvay; dieſelben haben ſich zurückgezogen. Zum Schußze des Eigentums
hoIm engliſches Kanonenboot 75 Mann gelandet.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 20. März.
. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Kreisarzt des
Kſhge. ſundheitsamts Offenbach Geheimen Medicinalrat Dr. H. Köhler
aurſem Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner langjährigen, mit Treue
unſsßer geleiſteten Dienſte mit Wirkung vom 1. k. Mts. an, in den
Rſchtand verſetzt.
ſ0 Schwurgericht. Geſtern nachmittag konnte die Verhandlung
geig Georg Avemaria von Egelsbach und Konſorten wegen
Körperver=
lengu mit tödtlichem Erfolg reſp. gemeinſchaftlich verübter
Körperver=
leihrg zum Abſchluß gebracht werden. Nach dem Ausſpruch der
Ge=
ſchrmen ſchien der Hauptangeklagte, Avemaria jun., ſchuldig, daß er
daahävtlichen Stich geführt, während ſein Vater und Georg
Stecken=
reukr nur der in Gemeinſchaft verübten Körperletzung für ſchuldig
bezhidan wurden. Das Vorhandenſein mildernder Umſtände mußte bei
ſäälkichen Angeklagten verneint werden. Auf Grund dieſes Wahrſpruchs
bestragte die Staatsbehörde gegen Georg Avemaria jun. eine
Gefäng=
nishhiſe von zuſammen 4 Jahren 6 Monaten, gegen Steckenreuther ein
Ich Zegen Avemarla Vater 6 Monate Gefangnis. Der Gerichtshof
en=kne gegen den Hauptangeklagten auf eine Geſammtſtrafe von
4 Irr. n 5 Monaten Gef., gegen Steckenreuther auf7 Monate und Avemaria
Vaz auf 4 Monate Gef. Als Vertheidiger fungierten die
Rechtsan=
wul Hallwachs, Pfaff und Löb.
In der am 17. ds. Mts. ſtattgehabten Sitzung der Großh.
Ihhelskammer dahier wurde das neueingetretene Mitglied, Herr
56
639
Kahlert, das ſeither durch ſchwere Krankheit an der Teilnahme bei den
Sitzungen verhindert war, durch den Vorſiyenden begrüßt. Eine
Zu=
ſchriſt, betreffend die Handelsverbindung mit Tripolis. wurde ſodann zur
Kenntnis gebracht und kann etwaigen Intereſſenten auf Verlangen
mit=
geteilt werden. - Herr Stadtverordneter Gaule hat der Handelskammer
eine Geſchichte von Gibraltar und einen Handelsbericht des engliſchen
Konſuls Horacio Schott in Gibraltar ſchenkweiſe überwieſen. Es wird
ihm einſtimmig hierfür der Dank der Kammer votiert. — Eine Zuſchrift
des Präſidiums des deutſchen Handelstags, betreffend die internationale
Regelung des Muſter= und Markenſchutzes, des Patentſchutzes ꝛc. wird
dem Referal des Herrn Kommerzienrats Blumenthal überwieſen. - Tie
Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahngeſellſchaft teilt mit, daß der dritte Nachtrag
zum ſüdöſterreichiſch=ungariſch=deutſchen Gütertarif am 1. März l. J. in
Kraft getreten ſei. — Das Großh. Amtsgericht Darmſtadt L bittet um
Namhaftmachung von mindeſtens 10 Sachkundigen, welche berufen ſind,
bei der demnächſtigen Reviſion des Handelsregiſters mitzuwirken. Es
wurden folgende 15 Herren als ſolche Sachkundige bezeichnet:
Uhr=
macher Karp, Dircktor der Volksbank Bernhard, Spezereihändler Franz
Ebert, Rentner Wilhelm Dieffenbach, Karl Hornmann, Wilhelm Manck,
Seifenfabrikant Schmidt, Stadtverordneter und Kürſchner Gräff, A.
Boden=
ſtein, Alexander Ackermann, Beer (in Firma Stade und Veer),
Cigarren=
händler Pfeil, Rentner D. Faix und Kaufmann und Mitglied der
Hau=
delskammer Wilhelm Langenbach. — Der vorgelegte Voranſchlag der
Kanzleikoſten für das Etatsjahr 1885-86 wurde genehmigt. - Herr
Kemnler lenkt die Aufmerkſamkeit der Kammer auf die im Reichstag
eingebrachten Anträge, betrefſend den Erlaß eines ſogenannten
Arbeiter=
ſchutzgeſetzes (Normalarbeitstag, Beſchränkung der Sonntagsarbeit ꝛc.)
und weiſt darauf hin, welche Nachteile und Gefahren durch die
Ein=
führung allzu. weitgehender Beſtimmungen nicht nur für die
Iu=
duſtriellen, ſondern auch für die Arbeiter drohen. Die Handelskammer
beſchließt, zunächſt die übrigen heſſ. Handelskammern über ihre Stellung
zu der Frage zu befragen, um eventuell ein gemeinſames Vorgehen in
dieſer wichtigen Angelegenheit herbeizuführen.
— Der ev. Kirchengeſangverein wird Sonntag den 22. Mär,
abends 6 Uhr in der Stadtkirche eine Gedächtnisfeier zum
zweihundert=
jührigen Geburtstage von Johann Seb. Bach veranſtalten.
Zur Aufführung wird kommen: 1) Fuge für Orgel von Buxtehude.
2) „Unſeres Herzens Freude hat ein Endel, achtſtimmige Motette von
Joh. Chriſtopy Bach. Anſprache von Herrn Superintendent Dr. Sell.
3) „Jeſu, meine Freudes, fünfſtimmige Motette von Joh. Seb. Bach.
4) Präludium für die Orgel in Bs-dur von Joh. Seb. Bach. 5) Der
117. Pfalm für vier Stimmen mit Orgelbegleitung von Joh. Seb. Bach.
Der Eintritt zu den unteren Räumen der Kirche findet nur gegen
Ein=
trittskarten ſtatt, die Samstag den 21. März, nachmittags 2 Uhr in
dem Pädagoggebäude unentgeltlich, jedoch nur an Erwachſene,
aus=
gegeben werden. Für Diejenigen, welche einen jährlichen Beitrag zur
Kirchenchorſchule zahlen, ſind Eintrittskarten reſerviert und können
Freitag den 20. März bei Herrn Buchhändler Waitz in Empfang
genommen worden. Die Emporbühne, gegenüber der Orgel, iſt
für die nichtaktiven Mitglieder des Vereins reſerviert. Die Kirche wird
um 5 Uhr geöffnet. Freiwillige Beiträge für die Kirchenchorſchule bittet
man in die, in der Kirche befindlichen Opferſtöcke einzulegen.
O Die Kapitalrentenſteuer dürfte vorläufig einen jährlichen
Ertrag von etwa 350000 M. abwerfen, während die in Ausſicht
ge=
nommene Ermäßigung der Grund= und Gewerbſteuer mehr als 600 000 M.
ausmachen wird, ſo daß etwa 40 pCt. des durch Einführung der
Pro=
greſſion bei der Einkommenſteuer entfallenden Mehrbetrags aus Steuern
faktiſch zur Erleichterung von Grundbeſitz und Gewerbe Verwendung
finden ſoll.
Wir machen nochmals auf die morgen Abend im Saalbau
ſtatt=
findende „Patriotiſche Feſtfeieru des Kriegervereins aus Anlaß
des Geburtstages Sr. Majeſtät des Kaiſers aufmerkſam. Wir
be=
merken ausdrücklich, daß ſich an derſelben auch dem Verein fernerſtehende
beteiligen können. Das Programm iſt ein ſehr reichhaltiges und darf
gewiß auf lebhaften Beſuch gerechnet werden.
Immobilienverkäufe: Das Haus nebſt Geſchäft der
Herren Ed. und L. Wambold, in Firma „J. P. Wambold
Eiſenhand=
lung' Kirchſtraße Nr. 18, ging in den Beſitz des Herrn Kaufmann
Wilhelm Hublitz käuflich über; — ferner wurde verkauft das Haus
Neue Kiesſtraße 89 an Herrn Neallehrer Völſing; - ſowie das
Haus Ecke der Kies= und Hoffmannſtraße Nr. 10 an Herrn Bäcker Go.
Knauff. — Saͤmtliche Verkäufe wurden durch den Agenten P. Thülringer
abgeſchloſſen.
Der Vortrag, welchen der Geſchäftsführer des Deutſchen Vereins
gegen den Mißbrauch geiſtiger Getränke, Herr A. Lammers aus
Bremen, am Dienstag abend in der ſtädtiſchen Turnhalle am
Kapell=
platz gehalten, hatte ein zahlreiches Publikum aus allen Verufsſtänden
angezogen. Redner behandelte das Thema „die Mäßigkeitsſache als
ge=
meinnütziger Betrieb= und nahm keinen Anſtand, die Beſtrebungen des
gedachten Vereins als zur Zeit wichtigſte Aufgabe des deutſchen Volks
hinzuſtellen, da der unſinnige Mißbrauch des Alkohols, beſonders des in
der Form des Branntweins dargereichten, als Haupturſache vieler
Schä=
den in unſerem wirtſchaftlichen Leben, beſonders auch unter den
arbei=
tenden Klaſſen, anzuklagen ſei. Dagegen verwahrte er den Verein
ent=
ſchieden dagegen, als wolle derſelbe nach Art der früheren
Mäßigkeits=
vereine, oder der Temperenzbeſtrebungen in Nordamerika, dem Volke die
Enthaltſamkeit von allen geiſtigen Getränken predigen. Man wiſſe recht
45
640
wohl, daß im deutſchen Volke, welchem ein beträchtlicher, in gewiſſem
Maße berechtigter „Hang zum Kneipen” innewohne, derartige
Beſtre=
bungen keine Ausſicht auf Erſolg haben könnten. Als Hauptaufgabe
des Vereins bezeichnete er zunächſt, eine entſchiedene öffentliche Meinung
für die Anſicht zu gewinnen, daß der Mißbrauch des Alkohols in
Wirk=
lichkeit beſtehe, wie er auch auf weite Voltskreiſe im höchſten Grade
ſchäd=
lich wirke. Wenn auch das fragliche Uebel ein ſolches ſei, daß es Vielen
gar nicht zum Bewußtſein komme, ſo ſolle man nür Aerzte, Geiſtliche,
Gefängnisbeamte, Armenpfleger, überhaupt alle diejenigen fragen, deren
Beruf es mit ſich bringe, ſich mit den Nachtſeiten der menſchlichen
Ge=
ſellſchaft zu beſchäftigen und man werde dann au der Berechtigung der
Vereinsbeſtrebungen Nicht mehr zweifeln. Tann müſſe man Einfluß auf
die Geſetßgebüng des Reiches gewinnen und eine Verminderung der keinen
Schänkſtätten, die beinahe überall in Deutſchland in erſchreckender
Ueber=
zahl beſtänden= und die Gelegenheiten zum Schnap=trinken hervorriefen,
ſowie eine Verteuerung des Branntweins durch Erhöhung der Steuern
anſtreben. Auch ſei ins Auge zu faſſen, ob nicht die Aergernis erregende
öffentliche Trunkenheit, wie es in freien Ländern, in England und
Amerika, bereits geſchehe, zu beſtrafen ſei. Andererſeits habe der Verein
auch die wichtige Aufgabe, den Arbeitern, ſtatt der Schnapsſchenken,
andere Gelegenheiten zu bieten, wo dieſelben ein paſſendes Geträuke in
anſtändigen Lokalen genießen könnten, denn das Bedürſuis, nach der
Arbeit in Geſellſchaft von ſeinesgleichen ſich zu erholen, ſei
ſelbſtverſtänd=
lich bei den Arbeitern, wie bei den beſſer ſituierten Klaſſen vorhunden
und müſſe berückſichtigt werden. Reduer verwies beſonders auf das
leuchtende Beiſpiel von Schweden und Norwegen, wo ähnliche Vereine,
wie der jetzt hier gegründete, eine ganz rieſige Verminderung des
Branut=
weingrnüſſes zu Stande gebracht, in Schweden z. B. von 40-5½ Liter
auf den Kopf der Bevölkerung, jeht nur noch 8-10 Liter, während zur
Zeit in Deutſchland dieſe letztere Ziffer gelte. Wie man aber in
Schwe=
den daran ſei, das Verhältuis imnier noch günſtiger zu geſtalten, ſo
fehle es auch nicht an Anzeichen, daß die Beſtrebungen des Vereins in
Deutſchland gewuͤrdigt und zum Heile ſeiner Bewohner ſich demnächſt
in günſtigen Neſultaten zeigen würden.
2 In einer am Montag Abend im Darmſtädter Hof ſtattgehabten
Vereins=Verſammlung des von hieſigen Induſtriellen ins Leben geruſenen
Fabrikanten=Vereins wurden die von hier und Umgegend
erſchienenen Mitglieder von Herrn Fabrikanten Carl Hochſtätter
- welchem die Beſorgung der Vereins=Geſchäfte bis zur definitiven
Wahl eines Vorſtandes übertragen war - herzlich Willkommen geheißen
und der Freude Ausdruck gegeben, daß der Ruf an die Berufs=Genoſſen
zum Beitritt freundlichen Widerhall gefunden, die Zahl der Mitglieder
bereits auf 48 gewachſen, auch noch der Beitritt von verſchiedenen
Kollegen ſicher zü erwarten ſei. — Unſtreitig ſei die rege Beteiligung
der beſte Beweis wie ſehr die Zweckmäßigkeit des Vereins erkannt und
durch deſſen Gründung einem lange gehegten Bedürfuis entſprochen
werde. Ba von einem jeden Vereinsmitgliede gleiches Intereſſe und
Tätigkeit erwartet wird, ſoll von der Wahl einer Anzahl Vorſtands=
Mitglieder - welche erfahrungsgemäß einen Verein im Verein bilden
- abgeſehen und nur 8 Vorſitzende zur Leitung der Vereins=Geſchäfte
ernannt werden. Die Wahl der Vorſitzenden für das laufende Jahr
ſiel nach vorgenommener ſchriftlicher Abſtimmung auf die Herren
Carl Hochſtätter, Louis Köder und Wilhelm Venuleth,
welche ſich nun angelegen ſein laſſen, den Intereſſen des Vereins zu
dienen. Der Fabrikanten=Verein ſucht laut ſeinem Statut den Zweck:
die Wahrung und Förderung des gemeinſamen Jutereſſes der
Indu=
ſtriellen in Darmſtadt und Umgegend dadurch zu erreichen, daß er den
Mitgliedern Gelegenheit bietet, in regelmäßigen Zuſammenkünften ſich
perſönlich kennen zu lernen und induſtrielle Fragen in geſellſchaftlichem
Verkehre zu erörtern, ſowie das Intereſſe der Mitglieder ſoweit tunlich
zu fördern und dasſelbe der Oeffentlichkeit und den öffentlichen Behoͤrden
gegenüber zu vertreten. So jehr wünſchenswerth es iſt, daß ſich in
Unſerem, gegenüber anderen Städten ſo ruhigen Darmſtadt mehr,
Leben und Verkehr entwickelt, eben ſo ſehr iſt es mit Freuden zu begrüßen,
daß die Induſtrie hier und in der Umgegend in den letzten Jahren
ſicht=
lich erſtarkt iſt und unjere Induſtriellen beſtrebt ſind auf dem Gebiete
der vaterländiſchen Induſtrie vereint rüſtig fortzuſchreiten, um den guten
Auf, den Darmſtadt in dem Weltverkehr bereits errungen, zu befeſtigen
und zu vermehren.
Verein zur Förderung gemeinnütziger Zwecke für
Darmſtadt und Beſſungen. Am 18. d. Mts. hielt der Ausſchuß
ſeine erſte Sitzung und konſtituirte ſich in folgender Weiſe: Direktor
Vernhardt, Vorſigzender, Stadtv. Karp, ſtellvertretender Vorſitzender,
Fabrikant Glückert, Schriſtfuͤhrer, Kaſſierer Rohde, Rechner. Dem
Aus=
ſchuſſe gehören ferner folgende Herren an: Barth, Bauunternehmer,
J. Berth, Maurermeiſter, H. Beſt, Hofweißbinder, W. Gaus,
Maurer=
meiſter, W. Grodhaus, Fabrikant, C. F. Mahr, Hofzimmermaler Stadtv.
Rückert, Fabrikant Dr. N. Schäfer. Nach den Statuten ſind
Beitritts=
erklärungen an den Vorſitzenden des Vereins zu richten, doch nimmt
ſolche auch jedes der obengenannten Ausſchußmitglieder entgegen. Die
von dem Vereine zunächſt einzuſchlagenden Schritte wurden eingehender
Crörterung unterzogen, und eine Anzahl vorbereitender Maßregeln
be=
ſchloſſen. Der Verein iſt ſelbſtverſtändlich nur dann im Stande wirk=
56
ſam aufzutreten, wenn ihm die Unterſtützung eines großen Teils H
Bevölkerung zu Theil wird. Der Beitrag iſt, um einen Maſſenbeitr!
der Einwohner von Darmſtadt und Beſſungen zu ermöglichen, auf nn
3 Mark jährlich feſigeſetzt. Der Beitrit von Frauen iſt geſtattet un
erwünſcht. Von mehreren Gönnern des Vereins ſind ihm bereits 200 M
freiwillige Beiträge zugewendel worden.
F. Die Gala=Soirée des Gedankenleſers Mr. Stuart Cunl
berland, welche in Anweſenheit Sr. Kgl. Hoheit des Großherzog
Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Alexander und Ihrer Kgl. Hobeit ³
Prinzeſin Irene ſtattfand, hatte ſich zwar ſeitens des Publikums keinh
allzuſtarken Beteilung zu erfreuen. - Mr. Cumberland bemerkte, deh.
er bis jetzt an allen Orten Deutſchlands, welche er beſucht, einen größereſ
Zuſpruch als in Darmſtadt zu verzeichnen gehabt - was wohl dari
ſeinen Grurd haben dürfte, daß in dieſer Saiſon bereits der Gedanker.
leſer Bellini das Intereſſe. der Darmſtädter für ſich gefordert hattelch
- jedoch die Anweſenden waren bemüht durch ſtrikte Aufmerkſamle'
und ermutigendes Beifallsklatſchen dem Experimentator die Lücken in
Saale vergeſſen zu machen. Alle Experimente, welche Mr. Cumberlau/
uns vorführte, waren geeignet Staunen und Bewunderung hervorzul
rufen, ſie gelangen ſämtlich. mit Ausnahme des Gedanken=
Zeich=
nens, woran aber wohl zum größten Teil das ungenaue, nicht
anz=
ſchließlich auf ſeinen Gegenſtand konzentrierte Denken des Herrn Schulnl
war, welcher als Expermmentöbiekt diente. Stürmiſchen Beifall erregtel
das Erraten einer gedachten Zahl, das Auffinden einer Stecknadel, die
Mord=Scene und das Erraten eines von einer hochſtehenden
Milttur=
perſon gedachten ſtrategiſchen Schlachtplans. Die Ausführung dieſes
Experiments hat ſeiner Zeit - wie Nr. Cumberland beifügte - in
Warſchau ſo hohes Aufſeden erregt, daß die Regierung jede Notiz darüber
in der Preſſe unterdrückte, auf daß nicht etwa im Publikum der Glaube
entſtünde, Mr. Cumberland ſei ein größeres Genie als der
General=
gouverneur Gurko. Am überraſchendſten wirkte unſeres Erachtens das
Erraten von Namen verſtorbener Freunde, für das uns vor der Hand
auch jede Erklärung fehlt, während wir Ungefähr zu den anderen
Exp=
rimenten den Schüſſel zu häben glauben. Dies Schlußexperiment iſt
gleichzeitig eine Demölſtration gegen alle ſpiritiſtiſchen Vorſpiegelungen.
Gegenüber dem Verfahren des Mr. Cumberland kann niemals die
Meü=
nung aufkommen, als handle es ſich um Taſchenſpielerkünſte oder
Gankel=
leien. Die Kunſt des Gedankenleſens wurzelt in ſcharfer Veobachtunz
und langjähriger Uebung.
Nie der=Ramſtadt, 13. März. Geſtern früh 54 Uhr brach in
der Mühle des Thomas Grünig bei Nieder=Ramſtadt
Feue=
aus. Obwohl die Feuerwehren von Nieder=Ramſtadt und Eberſtadt
bal=
digſt zur Stelle waren, konnte doch nur das Wohnhaus teilweiſegerette
werden, während ſämtliche Oekonomiegebäude ein Raub der Flammen
geworden ſind. Leider iſt hierbei ein Feuerwehrmann durch ein au
Linem Seitenbau einſtürzendes Kamin nicht unerheblich verletzt worden
Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt.
D. Z.
St. Johann, 18. März. In der vergangenen Nacht kurz vor
1 Uhr fand eine Exploſion ſchlagender Wetter im Schachte
Camp=
hauſen;, Bergamt Gaarbrücken, ſlatt. 17 Bergleute reiteten ſich, cira
200 aber darünter etwa 160 verheirathete Vergleute, ſind verſchllttal.
Der Schacht iſt zuſammengeſtürzt, leider wurden dabel auch die
Wind=
thüren zerſtört und hierdurch wahrſcheinlich alle Bergleute dem
Erſtickunas=
tod überliefert. Die Rettungsarbeiten ſind in vollem Gange. -
Oi=
zum Abend wurden 92 Tode zu Tage gefordert.
i.
Litterariſches.
Von J. V. v. Scheffels „Gaudeamusl: wird eine neue
Au=
aabe in Groß=Otav mit ſamtlichen in der Prachtausgabe desſelbn
Werkes enſhaltenen Illuſtrationen von A. v. Weruer und einigen
Ge=
dichten, die noch in keiner Sammlung bis jetzt veröffentlicht ſind, m
Laufe des März bei Adolf Vonz und Comp. in Stuttgart erſcheinn.
Tageskalender.
Freitag, 20. März: Vortrag zum Beſten des evangel. Kirchenbauvereins
Saalbau).
Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſtadt
(Brauerei Winter).
Samstag, 21. März: Patriotiſche Feſtfeier des Krieger=Vereins
Darm=
ſtadt (Saalbau).
Montag, 23. März: Monatsverſammlung der Freiwilligen Feuerwehr
Darmſtadt EEnslings Saal). — Abendunterhaltung mit Theater der
Geſellſchaft Fröhlichkeit(Reſtauration Markwort). -
Generalverſamm=
lung des Darmſtaͤdter Gewerbehallevereins (Vierbrauerei Heß).
— Concert des Mozart=Vereins (Caalbau).
Dienstag, 24. März: Generalverſammlung des Hausſrauen=Vereins
Vereinslokal ).
Mittwoch, 25. März: Abſchieds=Concert (Saalbau).
Hierzu eine Beilage für Nichtpoſtabonnenten: „Verlooſung, veranſtaltet von der Saalbau=Actien=Geſellſchaft zu Darmſtadt, betr.
Bruck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.