Abonnementspreis
benährlich 1 Mart 50 Pf. ind
Pilgerlohn. Auswärts werden von
4t Poſtämtern Beſtellungen
ent=
regenommen zu 1 Mark 50 Pf.
ſſo Quartal mel. Pofauſſalag.
rag= und Anzeigebkaft.,
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuffrirtes Unterhaltungsblatt.
Julerat=
werden augenommai nDarmſtiadt
von de Expedition, Rhenſte. M. æ.
m Beſſungen von Friedr. Aßer.
Holzſtraße Nr. 26, kwie auzwirn
von allen Aunonea Epidikungn
Amttliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Breigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
51.
Freitag den 13. März.
1945.
Pruck.
B e k a n n t m a ch u n g.
krreffend: Das Erſahz=Geſchäft pro 1885 insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung
Militärpflichtiger vom Militärdienſt auf Grund häuslicher Verhältuiſſe ꝛc.
Es wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß diejenigen Angehoͤrigen von Militaͤrpflichtigen oder
Militar=
flchtige ſelbſt, welche glauben, die nachſtehend abgedruckten Vergünſtigungen des 8 30, 2 der E.=O. in Anſpruch nehmen zu
men, ihre desfallſigen Anträge alsbald und ſpäteſtens bis zum Erſatz=Geſchäft im laufenden Jahr bei den
hloßherzoglichen Bürgermeiſtereien vorzubringen haben und wird hierbei ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß
Ge=
ſche der rubr. Art, welche nach dem Erſatz=Geſchäft eingehen, keine Berückſichtigung mehr finden können, es ſei denn,
his die Verhältniſſe, welche einen Antrag rechtfertigen, erſt nach dieſer Zeit eingetreten ſind.
Darmſtadt, den 10. März 1885.
Der Civil=Vorſitzende der Erſatz=Commiſſion Darmſtadt.
v. Graney.
ꝛc.
ꝛc.
2. Es dürſen vorläufig zurückgeſtellt werden:
a) die einzigen Ernährer hülfloſer Familien, erwerbsunfähiger Eltern, Großeltern oder Geſchwiſter;
5
der Sohn eines zur Arbeit und Aufſicht unfähigen Grundbeſitzers, Pächters und Gewerbtreibenden, wenn dieſer
Sohn deſſen einzige und unentbehrliche Stütze zur wirthſchaftlichen Erhaltung des Beſitzes, der Pachtung oder des
Gewerbes iſt:
o) der nächſtälteſte Bruder eines vor dem Feinde gebliebenen, oder an den erhaltenen Wunden geſtorbenen, oder in
Folge derſelben erwerbsunfähig gewordenen oder im Kriege an Krankheit geſtorbenen Soldaten, ſofern durch die
Zurückſtellung den Angehoͤrigen des letzteren eine weſentliche Erleichterung gewährt werden kann;
4) Militärpflichtige, welchen der Beſitz oder die Pachtung von Grundſtücken durch Erbſchaft oder Vermüchtniß
zuge=
fallen, ſofern ihr Lebensunterhalt auf deren Bewirthſchaftung angewieſen und die wirthſchaftliche Erhaltung des
Beſitzes oder der Pachtung auf andere Weiſe nicht zu ermöglichen iſt;
e) Inhaͤber von Fabriken und anderen gewerblichen Ctabliſſements, in welchen mehrere Arbeiter beſchäftigt ſind,
ſofern der Betrieb ihnen erſt innerhalb des dem Militärpflichtjahre vorangehenden Jahres durch Erbſchaft oder
Vermächtniß zugefallen und deren wirthſchaftliche Erhaltung auf andere Weiſe nicht möglich iſt. Auf Inhaber
von Handelshäuſern entſprechenden Umfangs findet dieſe Vorſchrift ſinngemäße Anwendung;
1) Militärpflichtige, welche in der Vorbereitung zu einem Lebensberuſe oder in der Erlernung einer Kunſt oder
eines Gewerbes begriffen ſind und durch eine Unterbrechung bedeutenden Nachtheil erleiden würden;
8) Militärpflichtige, welche ihren dauernden Aufenthalt im Ausland haben.
2262
ꝛc.
ꝛ0.
Darmſtadt, den 10. Mürz 1885.
b treffend: Das Erſatz=Geſchäft pro 1885, insbeſondere Anträge auf Zurückſtellung und bezw. Befreiung Miltuͤrpflichtiger
vom Militärdienſt auf Grund häuslicher ꝛc. Verhältniſſe.
Der Civil=Vorſitzende der Großh. Erſatz=Commiſſion Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem ich Sie auf meine Bekanntmachung vom Heutigen in rubr. Betreff hinweiſe, beauftrage ich Sie zugleich, die
lüßgenommenen Reklamationsprotokolle, gehörig vervollſtändigt und erläutert, ſtets alsbald hier vorzulegen. Sie wollen auch
ſoweit thunlich, für die Verbreitung der Bekanntmachung in Ihren Gemeinden Sorge tragen und namentlich ſolche Leute, von
ſen Ihnen aus eigener Erfahrung bekannt iſt, daß ihre Verhältniſſe einen Antrag rechtfertigen, auf dieſelbe aufmerkſam
at chen.
[2270
v. Graneh.
Bekanntmachung.
Für das neue Gebäude der Mädchen=
Mittelſchule ſollen folgende Arbeiten und
Lieſerungen auf dem Wege der Submiſ=ſſteinarbeiten, Arbeiten in Baſaltlava und
ſion vergeben werden: die Maurerarbeiten, Granith, die Zimmerarbeiten,
Dachdecker=
die Steinhauerarbeiten ſund zwar Sand=ſ arbeiten, die Schmiede= und groben Schloſ=
154
568
ſerarbeiten, und die Lieſerung eiſerner
Träger.
Die Maſſenberechnungen,
Arbeitsbe=
ſchreibungen, Bedingungen und Pläne
lie=
gen auf dem Stadtbauamte vom 12. l. M.
an in den Stunden von 8-12 Uhr.
Vor=
mittags und 2-6 Uhr Nachmittags offen.
Die Offerten ſind bis zum 25. März
l. J., Vormittags 9 Uhr, bei
unterzeich=
neter Stelle einzureichen.
Darmſtadt den 10. März 1885.
Großherzogl.=Bürgermeiſterei Darmſtadt.
[2270a
J. B. d. B.
Riedlinger, Beigeordneter.
Brennholz=Verſteigerung
im Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 16. und Dienstag den
17. Marz l. J., jedesmal von
Vor=
mittags 9 Uhr an,
ſollen im Eberſtädter Gemeindewald:
360 Rm. Kiefern=Scheitholtz, 100 Rm.
desgl. Knüppelholz, 100 Rm. desgl
Stockholz und 11000 desgl. Wellen;
ferner 925 Stück Bohnenſtangen, ſowie
70 Rm. Buchen=Knüppelholz, 23 Rm.
Stöcke, 5850 Stück desgl. Wellen und
430 Stück Wachholderwellen
zur Verſteigerung kommen.
Die Zuſammenkunft iſt jedesmal auf
der Schlangenſchneiſe am Uebergang der
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Gegen vorſchriftmäßige Bürgſcheine
wird das Holz bis Ende September l. J.
creditirt.
Eberſtadt, den 111. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
(2271
Müller.
Stamm=,Stangen=und
Brennholz=Verſteige
rung.
Montag den 16. März l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
anfangend, ſollen im Roßdörfer
Gemeinde=
wald, Diſtrikt Mark, nachverzeichnete
Holzſortimente verſteigert werden und
zwar:
5 Stück Nadelſtümme, 288 Feſtm.
enthaltend,
27 „ Eichen= und
237 „ Nadelderbſtangen,
475
Nadelreisſtangen,
„
2 Rmt. Birke,
51 „ Nadelſcheiter,
33 „ Eichen=
343 „ Nadelknüppel,
4600 Stück Eichen=
Nadel=Wellen,
9940
8 Rmt. Eichen=,
68 „ Nadelſtöcke.
Das im Wald zerſtreut ſitzende
Dürr=
holz wird auf einem Platz ausgeboten.
Die Zuſammenkunft iſt auf der Kubig
am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 6. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
(2151
Müller.
4
Bekanntmachung.
Betreffend: Die Ortskrankenkaſſe für Handlungsgehülfen und
Lehrl=
ſowie Gehülfen und Lehrlinge in Apotheken„Merkur” dahier.
Dem 8 56 der Kaſſeſtatuten entſprechend bringen wir hiermit zur Kenn
der Betheiligten, daß der Vorſtand genannter Kaſſe ſich, wie ſolgt, zuſammeni
Vorſitzender: Materialiſt K. Egenolf; Stellvertreter desſelben: Weinhändler O. W
Schriftführer: Handlungsgehülfe Kornſand; Beiſitzer: Apotheker Dr. Tenner, Hl.
lungsgehülfen Burkhard, Lynker, Philippi und Apothekergehülfe Strobel.
Dem Vorſtand liegt von nun ab die Geſammtverwaltung der Kaſſe
Maßgabe der Statuten ob. Demnächſt wird derſelbe durch ſeinen Vorſitzenden
die Erhebung der Beiträge, den Kaſſenarzt ꝛc. Weiteres bekannt geben.
Darmſtadt, den 9. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
(2)
Ohly.
Stamm= und Stungenholz=
Derkteigerung.
Montag den 16. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangen
werden im hieſigen Gemeindewald, Diſtrict Malchertanne,
150 Kiefern=Stämme von 25-50 Emt. Durchm. und 8-14 Met. Lünge u
Dienstag den 17. März l. J., Vormittags 9 Uhr anfangen,
im Diſtrict Klingsäckerntanne:
150 Kiefern=Stämme von 16-60 Emt. Durchm. und 8-13 Met. Lünge=
238 Kiefern=Derbſtangen von 8-10 Emt. Durchm. und 10 Meter Länge,
an Ort und Stelle öffentlich meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt am erſten Tag am Bahnwärterhaus am Malcherwe,
am zweiten Tag auf der Sandſchollſchneiſe an der Holzbrücke.
Pfungſtadt, den 9. März 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schiemer.
[22
Verſteigerung.
Donnerstag den 19. dieſes Monats,
Vormittags von 10 Uhr ab,
werden im Hofe des Zeughauſes
aus=
rangirte Gegenſtände, als:
Metalle, Taue, Leder, Pappe ꝛc., ſowie
ein Fallwerk zum Zertrümmern von
Geſchoſſen
unter den vor der Verſteigerung bekannt
zu machenden Bedingungen öffentlich an
den Meiſtbietenden gegen Baarzahlung
verkauft.
Darmſtadt, den 7. März 1885.
Artillerie=Depot.
2274
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Deutſche Reichsfechtſchule
verband Darmatadt:
Freitag den 13. März er., Abends 8 Uhr, im Damenſalon des
Saalbaues:
Generul=Yerſammlung.
Tagesordnung:
Rechnungsablage pro 1884 Vorſtandswahl; verſchiedene Mittheilungen.
Die verehrl. Fechtmeiſterinnen und Fechtmeiſter werden hiermit höflichſt
einge=
laden.
Der Vorstand. 2a83
Gesangverein Melomanen.
H.
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Darmſtädter Localpoſſe in 10 Bildern.
Samstag den 14. März, Abends 8-Uhr,
im Ritsert’schen Saale.
Billetverkauf bei den Herren: Juwelier. Leonhardt, Eliſabethenſtr. 26,
Hoffriſeur Spanier, Ecke der Eliſabethen= und Saalbauſtr., Chr. Wirthwein,
Ludwigsplatz 9 und Cigarrenhändler Kaminsky, Marktpaſſage und Abends an der
Kaſſe. Preiſe der Plätze: Erſter Platz 1 Mk. 50 Pfg., zweiter Platz 1 Mk.,
dritter Platz 60 Pfg. Zum Eintritt berechtigen nur die zu dieſer Extravorſtellung
an obigen Verkaufsſtellen gelöſten Billete.
[1845
Beſſungen, Chauſſeehaus.
Samstag den 14. März:
Coneert mit TFanzkrännchen
ausgeführt von der
Kapelle des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=Regiments Nr. 25
unter Leitung ihres Dirigenten Herrn F. Stütxel.
2284
Anfang des Concerts 8 Uhr.
Friſche
4
gEUAAIL
eingetroffen.
Muriz Lundan.
Mathildenplatz 1. (2285
Mittwoch Abend iſt im Saalbau ein
ſchwarzes Opernglas
in anderen Beſitz gelangt.
Man bittet dasſelbe in der Expedition
2286
d. Bl. abzugeben.
Dwei junge Herren, die hieſiges Gym=
2) naſium beſuchen, ſuchen Penſion in
einem kleinen Kreiſe. Offerten unter E.
an die Expedition d. Bl.
[2182
570
R6 51
Einladung zum Abonnement
auf das
Darmſtadter Cayhlatt
(148. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden:
Blättern wie das aͤlteſte, ſo auch das verbreitetſte in allen Kreiſen. Es
iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des Großh.
Kreisamts, der Polizei und ſammtlicher Behörden und eignet ſich durch
ſeine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art, welchen es durch ſeinen großen
Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht
reich=
haltige Mittheilungen von allgemeinem und localem
In=
tereſſe aus Stadt und Land; Unterhaltung wird ferner durch das
damit verbundene „Illuſtrirte Unterhaltungsblatt: mit Beiträgen
namhafter. Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen ſoliden
Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch
die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, ſowie
auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit dem
erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
LOOSH
der
Darmslädter SilberJotterlo
A1 H., ſowie des
Darmstädter Pierdemarkts
2 M. ſind in der Exped. d. Bl.
zu haben.
In unſerem Verlage iſt erſchienen un
durch uns ſowie durch alle hieſigen Buch
handlungen zu beziehen:
Portomonnaie-Hülfskalendor
für Techuiker und Lalon.
Preis, kart. 20 Pf.
ſen geehrten Damen theile ich hierdurch mit, daß ich von
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zum Waschen, Pärbon und Faconiron, ſowie jede Art Fodern
zum Färbon und Waschen annehme.
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(1846
Derſelbe enthält: Kalender pro 188½
mit Raum zu Notizen, amtliche Bezeich
nung der Maaße und Gewichte,
Maaß=
tabellen, Entfernungen, Berghöhen, Größch
von Bauwerken, Gewichtstabellen, Atom=l
gewichte, Münztabellen, Thermometerſcalen
Ausdehnung durch Wärme, Schmelz= und
Siedepunkte, Brennſtoffe, verſchiedene Ge=h
ſchwindigkeiten, Mathematiſche und
phyſi=
kaliſche Notigen, Logarithmentafeln, Sinus=
und Coſinustafeln, Quadrat= und
Wurzel=
tafeln, Zinſes=Zins= und Rentenrechnung,
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Notizenblätter.
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Handelsgärtnerei K. Arheilger.
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Stell. a. Oſtern. Frau Cohn, kl. Ochſeng. 9
2288) Eine Reſtaurationsköchin a=
Oſtern nach auswärts geſucht. - Bec,
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g2
11
1½
2
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Tapezier,
angehender Gehilfe, wird geſucht.
wehrſtraße 63.
ſſine Kaute Küchenabfülle abzuholen.
Heinrichſtr. 6.
(2208
Perſonen, die mit Bruſt=
Harnung. Catarrh, Huſten u.
Hals=
h behaftet ſind, ſollten in ihrem eigenen
hſereſſe ſtetg ausdrücklich das
Loeflund=
ſe Malz=Extract und die ächten Malz=
Ewact=Bonbons von Ed. Loeflund in
4lttgart verlangen, es ſind das die
be=
lihkeſten und wirkſamſten und in jeder
htheke in Original=Packung zu
[2290
hhen.
„
Bei Luſten,
erkeit, Verſchleimung ꝛc. überhaupt bei allen
tarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=Organe
Al- und Bruſtleiden haben ſich die
Malzextract=
ſramellen 4 Beutel 30 und 50 Pfg., und
Malz=
fruct (Schutzmarke „Huſte=Nicht= von C. H.
Ach u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraße 8 9
anerkanut wirkſam bewährt: Zu haben bei
(13360
L- Frlegk.
R61
Waiſenhaus=Nachrichten.
Im Monat Februar 1885 ſind eingegangen:
2. Legate: 1) Der Adam Rhein 1I. Witwe
zu Heppenheim, eingezahlt durch Nicolaus Heß II.
daſelbſt, 15 M. 2) Des Ludwig Auguſt Helfrich
Heim von Jugenheim, eingezahlt durch Johannes
Balß Ehefrau daſelbſt, 8 M. 57 Pf.
b. Aus dem Opferſtock vor dem Waiſenhaus
24 M. 79 Pf., teilweiſe mit folgenden Inſchriften:
1) Ein junges Mädchen ꝛc. 70 Pf. 2) Den a.
W. nach überſt. Krankheit ꝛc. 1 M. 3) Für die
d. W. nach gl. überſt. Operation ꝛc. 1 M. 4)
Für die a. W. von C. W. G. 1 M. 5) Ihr l.
W. bittet ꝛc. 10 Pf. 6) A. W. bittet Gott ꝛc.
1 M. 7) Den a. W von einer alten
Dienſt=
maad 20 Pf. 8) Die verſpr. Mark v. F. K. G.
1 M. 9) Ihr l. W. bittet Gott ꝛc. 20 Pf. 10)
Ihr l. W. bittet für mich ꝛc. 30 Pf. 11) Den
d. W. als Dank v. G. H. ꝛc. 2 M. 12) Aus
Dankbarkeit 6 M. 13) Den a. W. aus
Dank=
barkeit ꝛc. St. HI. 20 Pf. 14) Am
Geburts=
tag m. Kindes ꝛc. 1 M. 15) Den a. W. die
verſpr. 1 M. 16) L. W. fleht mit mir ꝛc. 1 M.
17) Den a. W. v. N. N. 1 M. 61 Pf. 18) Für
Erhörung meines Gebets 5 Pf.
Darmſtadt, den 5. März 1885.
Der Rechner Großh. Landeswaiſen=Kaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrat.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 13. März.
13. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Agehenhrödel.
Anfang halb 7 Uhr: Ende halb 10 Uhr.
Sonntag, 15. März.
Abonnement auspendu.
Gaſtſpiel des Kammerſängers Herrn Theodor
Reichmann, vom L. K. Hofoperntheater in Wien.
Don Iuam.
Oper in 4 Atten von-W. A.Mozart.½
Don Juan-Herr Th. Reichmann als Gaſt.
Dienstag, 17. März.
14. Vorſtellung in der 7. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.) — Sonntagspreiſe.
Der fliegende Holländer.
Romantiſche Oper in 3 Akten von Rich. Wagner.
Der Holländer: Herr Th. Reichmann als Gaſt.
M. Die geehrten Abonnenten, welche ihre
Plätze zu der Abonnemert zuepenqu-Vorſtellung
zu behalten wünſchen, wollen die Billets
Sams=
tag, den 14. März, Vormittags von 10-1 Uhr
gegen Vorzeigung der gelben reſp. blauen
Abonnements=Karten an der Tageskaſſe im Großh.
Hoftheater in Empfang nehmen.
Todes=Anzeige.
Unſere innigſtgeliebte Gattin und Mutter
(2191
Althen Elira Wagner,
geb. Firmay,
f1 heute Nacht im Alter von 40 Jahren nach kurzem,
ſchweren Leiden ſanft entſchlafen.
Anſtatt beſonderer Anzeige.)
Im Namen der Hinterbliebenen:
der Gatte
H. Wagner,
Profeſſor an der techniſchen Hochſchule.
Darmſtadt, den 12. März 1885.
Aufruf.
Unſere Zeit iſt in höherem Grade als irgend eine Periode der
er gangenheit eine Zeit des zielbewußten Kampfes gegen die ſchweren
ſchaden des Volkslebens, welche den Beſtand der civiliſierten Staaten
ſon jeher gefährdet haben und in ihrer Geſamtheit den Gegenſtand
ler ſogenannten ſozialen Frage bilden. Allenthalben werden, ſei es
urch die Geſetzgebung, ſei es durch die freiwillige Thätigkeit der
Ge=
ell ſchaft, Veranſtaltungen der mannigfachſten Art getroffen, um der
warmung, der körperlichen und geiſtigen Entartung und der
ſitt=
chen Verwilderung der Maſſen entgegenzuwirken. Je tiefer äber
ſimbei die Forſchung der Wiſſenſchaft und die Beobachtung der
iaris in die Urſachen und den inneren Zuſammenhang der den
Cohlſtand, die Geſundheit und die Sittlichkeit des Volkes
bedrohen=
en. Uebel hineinblickt, deſto mehr offenbart ſich der unmäͤßige Genuß
elſ tiger Getränke als der furchtbarſte Keim des materiellen und
ſeiſtigen Elendes innerhalb breiter Volksſchichten und als eines der
ſaͤchtigſten Hinderniſſe der Beſeitigung dieſes Elendes. So ſteht es
ſ allen großen Kulturſtaaten, nicht zum mindeſten in unſerem
deut=
chen Vaterlande, welches nicht nur in Bezug auf den Bierkonſum,
ondern, wenigſtens in ſeinen nördlichen und mittleren Teilen, auch
Bezug auf den Verbrauch von Branntwein, dieſem verderblichſten
ller Berauſchungsmittel, nahezu die erſte Stelle einnimmt. Nur in
Au ßland und Dänemark wird dermalen mehr Branntwein getrunken,
ſ in Nord= und Mittel=Deutſchland. Es iſt feſtgeſtellt, daß ein
thr. großer Teil aller Armut, aller Krankheiten, vornehmlich
Geiſtes=
kankheiten, aller Verbrechen, Unglücksfälle und Selbſtmorde bei uns
urch Trunkſucht und Trunkenheit unmittelbar oder mittelbar
ver=
m aßt wird. Nur die eine Thatſache ſei hervorgehoben, daß nach
werläſſigen Ermittelungen in Deutſchland unter 100 Fällen von
tökſchlag, ſchweren ſörperverletzungen und Verbrechen gegen die
i tlichkeit ſich über 60, teilweiſe ſelbſt über 70 Fälle befinden, welche
uf den Trunk zurückzuführen ſind.
Die gefahrdrohende Größe dieſes Schadens, an deſſen Heilung
unſeren Nachbarſtaaten zum Teil ſchon ſeit Jahrzehnten und unter
lmvendung der einſchneidendſten geſetzgeberiſchen Maßregeln mit
uſem Erfolge gearbeitet wird, iſt in unſerem Lande von allen, welche
r Beruf mit den leidenden und geſunkenen Teilen der Nation in
tägliche Berührung bringt, namentlich von Armenpflegern, Aerzten.
Gefängnisbeamten und Geiſtlichen, ſchon lange erkannt. Ihr Ruf
nach Abwehr iſt glücklicherweiſe nicht vergeblich geweſen.
Im Frühjahr 1883 ſind in Kaſſel Männer aus allen Teilen
Deutſchlands und vom verſchiedenſten politiſchen und religiöſen
Standpunkt zur Gründung eines deutſchen Vereins gegen den
Miß=
brauch geiſtiger Getränke zuſammengetreten, um den gefährlichen
Feind des öffentlichen Wohles nach feſtem Plane und mit geordneten
Kräften und Mitteln zu bekämpfen. Der Verein, welcher ſeitdem in
ganz Deutſchland eine erfreuliche Ausbreitung gewonnen hat, ſieht
ſeine Aufgabe nicht in der Anwendung irgend eines vereinzelten
Mittels gegen die Trunkſucht, wie es z. B. die ſogenannten
Mäßig=
keitsvereine empfehlen, ſondern in der genauen Erforſchung der
ver=
ſchiedenen auf dem Gebiete der Geſetzgebung oder im Wege praktiſcher
Veranſtaltung anwendbaren Mittel und in der Ausführung aller
eine Ausſicht auf Erfolg bietenden Maßregeln durch Einwirkung
auf die geſetzgebenden Faktoren und durch die eigene freie
Vereins=
thätigkeit.
Beſchränkung des verführeriſchen Angebotes von geiſtigen
Ge=
tränken, namentlich durch Verminderung der übergroßen Zahl von
Schankwirtſchaften und Branntweinverkaufsſtellen, Herſtellung anderer
Erholungsſtätten mit harmloſeren Getränken, Förderung aller
Er=
ziehungsmittel für Jung und Alt, welche vom Trunke abziehen,
Auf=
klärung der öffentlichen Meinung durch Wort und Schrift, - dies
ſind die nächſten Ziele des Vereins, und er iſt in dieſer Nichtung
bereits durch Antragſtellung bei Bundesrat und Reichstag, durch
Herausgabe von Flugblättern und Vereinsmitteilungen, Veranſtaltung
von öffentlichen Vorträgen, in mehreren Städten auch durch
Ein=
richtung von Volkskaffeehäuſern thätig geworden.
Einverſtanden mit den angedeuteten Grundgedanken und Zielen
des Vereins und in der Abſicht, demſelben auch in Heſſen eine
weitere Verbreitung zu verſchaffen, fordern die Unterzeichneten
hier=
mitl zu einem zahlreichen Beitritt in den deutſchen Verein gegen den
Mißbrauch geiſtiger Getränke auf. Es gilt die Mitarbeit an einem
bedeutſamen nationalen Rettungswerk, welches die vereinten Kräſte
aller Volksfreunde erfordert, und von welchem ſich daher kein Teil
unſeres geeinten Vaterlandes ausſchließen darf.
Sobald der Verein in unſerem Lande eine größere Zahl von
Mitgliedern gewennen hat, kann zur Bildung eines Bezirksvereins
geſchritten werden, welchem die, Löſung örtlicher Aufgaben
ob=
liegen wird.
Eintrittserklärungen nimmt jeder der Unterzeichneten gerne
entgegen. (Der Jahresbeitrag iſt auf mindeſtens zwei Mark feſtgeſetzt.)
Wem die Volkswohlfahrt am Herzen lieat und wer zur Hebung
eines ſchweren ſozialen Uebels an ſeinem Teil mitwirken möchte,
einerlei, welcher politiſchen oder religiöſen Richtung er angehören
mag, der trete uns bei.
Beyer, Dekan. Dingeldey, Stadtpfarrer. Dr. Draudt,
Geheimer Medicinalrat.
praktiſcher Arzt. Dr. Eigenbrodt,
Kirchenrat Ewald. Grein, Hofprediger. Dr. Habicht,
Super=
intendent. G. Höppel, Reſtaurateur. Dr. Köhler, Superintendent.
Kolb, Amtsanwalt. Dr. Landsberger Landesrabbiner. Lehr,
Stadtverordneter. Dr. Linß, Miniſterialſekretär. v. Marquard,
Provinzialdirektor. Molitor, Kaplan. L. C. Nohl, Kaufmann
Beſſungen). Ohly, Oberbürgermeiſter. Dr. Pfeiffer,
Ober=
medieinalrat. Pfnorr Pfarrer. Nockel, Spenglermeiſter. Dr.
Sell, Superintendent. Schuchmann, Maſchineninſpektor. Stamm,
Inſtitutsvorſteher. Johs. Waitz, Buchhändler. Dr. G. v.
Wede=
kind. L. Weis, Profeſſor.
155
572
N
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 13. März.
Deutſches Reich., Die zweitägigen Verhandlungen des Reichstages
über die zu der Zolltarifnovelle von freiſinniger und nationalliberaler
Seite geſtellten Abänderungsanträge in Betreff der
Ausführungsbeſtim=
mungen zum Sperrgeſetz haben bekanntlich mit der Verweiſung dieſer
Antrage an die Holzzoll=Kommiſſion geendigt. Die öfters zu rigoroſe
Ausführung dieſer Beſtimmungen ſeitens des Bundesrates wurde faſt
allſeitig anerkannt und darf man erwarten, daß die Uebereinſtimmune
hierüber zu einer erfolgreichen Veratung der genannten Anträge in der
Kommiſſion führen wird. Am Dienstag führte der Antrag des Abg.
Ackermann und Genoſſen, betr. die Abänderung zur Gewerbeordnung,
wieder einmal zu einer langen Erörterung der Innungsfrage und der
Lage des heutigen Handwerkes. Der Antrag, welcher als hauptſächliche
Forderung für das Handwerk den Befähigungsnachweis enthält, wurde
vom Antragſteller eingehend begründet, wobei derſelbe zugleich betonte,
daß es wünſchenswert ſei, ſolche wirtſchaftliche Fragen nicht vom
Fraktions=
ſtandpunkte zu beurteilen. Als Zweck des Antrages bezeichnete
Acker=
mann, der erdrückenden Konkurrenz gegenüber lediglich das
Selbſtbewußt=
ſein und die Thatkraft des Handwerkers zu heben. Von der linken Seite
des Hauſes wurde der Anfrag Ackermann von den Abgeordneten
Baum=
bach (freiſ.). Dr. Böttcher (nat.=Uib.) und Harm ſoc.) eutſchieden
be=
kämpft, wobei die genannten Redner übereinſtimmend zu der
Schluß=
folgerung gelangten, daß durch den Antrag die Selbſtändigkeit des
Handwerkers gefährdet und im Uebrigen durch ihn der Weg zur
Zwangsinnung geebnet werde. Dagegen ſand Abg. Ackermann in ſeinen
Ausführungen die Unterſtützung der konſervativen Redner v. Rheinbaben
und v. Kleiſt=Retzow, wie der Centrumsabgeordneten Hitze und Biehl,
die darauf hinwieſen, wie notwendig es ſei, die Innnungen wieder
lebens=
kräftiger zu machen, um hierdurch das Handwerk in ſeinem Kampfe gegen
das Fabrikweſen widerſtandsfähiger zu geſtalten. Gegen die Stimmen
der Linken erfolgte ſodann die Ueberweiſung des Antrags Ackermann an
eine Kommiſſion von 25 Mitgliedern. Am Mittwoch beſchäftigte ſich der
Reichstag mit den Anträgen Junggreen (Zulaſſung der däniſchen als
Gerichtsſprache in Nordſchleswig) und Bebel=Grillenberger (Erlaß eines
Arbeiterſchutzgeſetzes).
Nach officiöſen Meldungen aus Berlin ſoll es der König von Sachſen
abgelehnt haben, Herr Dr. Windthorſt, den Mandatar des Herzogs von
Cumberland, zu empfangen. Hieraus würde ſich die Haltloſigkeit der
Gerüchte ergeben, welche wiſſen wollten, daß der König ſich in Berlin
eifrig für die Anſprüche des Herzogs von Cumberland auf den
braun=
ſchweigiſchen Thron verwendet habe.
Bezüglich der engliſchen Meldungen, daß Deutſche auf britiſchem
Ge=
biete die britiſche Flagge niedergeholt hätten, bemerkt die „Nordd. Allg.
3tg.1: Hier liegen keine derartigen Meldungen vor. In amtlichen Kreiſen
glaubt man mcht, daß ein derartiges Vorgehen im Widerſpruch mit
dem völkerrechtlichen Herkommen gerade im gegenwärtigen Augenblick
möglich ſei. Soviel bekannt ſei, befindet ſich Contreadmiral Knorr noch
in jenen Gewäſſern; es ſei nicht denkbar, daß ſeitens dieſes erfahrenen
und beſonnenen Offiziers fremden Flaggen gegenüber die ſchuldige Achtung
nicht beobachtet ware. In amtlichen Kreiſen wird die Vermutung
aus=
geſprochen, daß es ſich um Vorgänge handle, welche nicht von Deutſchen
herrühren, auch nicht auf britiſchem Gebiet, ſondern auf den angeblichen
Acquiſitionen des Polen Rogozinski ſtattgefunden haben. Rogozinskis
In der Richtung
Unternehmungen hätten eine antideutſche Tendenz.
dieſer Tendenz könne es ja auch liegen, wenn man Aufziehen und
Nieder=
ziehen einer engliſchen Flagge ad hoe unter geeigneter Inſcenierung
her=
beiführe, um demnächſt Entrüſtungstelegramme nach England zu werfen,
um dort gegen Deutſchland zu hetzen. Die „N. A. Z.” bemerkt weiter,
daß die von Rogozinski angeblich Namens der britiſchen Regierung
ge=
machten Erwerbungen von letzterer bisher nicht übernommen ſeien und
vorausſichtlich nicht übernommen werden ſollen, weil dieſelben von
Nogozinski ausſchließlich in antideutſcher Berechnung behuſs Einengung
der dortigen Erwerbung deutſchen Territoriums acquiriert worden ſeien.
Oeſterreich=Ungarn. Im öſterreichiſchen wie im ungariſchen
Ab=
geordnetenhauſe ſtehen intereſſante zollpolitiſche Debatten in Ausſicht,
Beiden Parlamenten iſt am Dienstag die Zolltarifnovelle vorgelegt
wor=
den, deren leitendes Prinzip der Schutz der inländiſchen Landwirtſchaft
gegen die ihr durch die auswärtigen Zollerhöhung drohenden Nachteile
bildet. Die Erhöhung der Induſtriezölle betrifft ausſchließlich Artikel,
von welchen eine namhafte Einfuhr aus Deutſchland und Frankreich
ſtattfindet. In Betreff der Zollſätze für Getreide, Hülſefrüchte ꝛc. wird
die Regierung ermächtigt, dieſelben bis zu der Höhe abzuändern, in
welcher dieſelben in Deutſchland zur Annahme gelangen. Es wäre im
Gegenteil wohl eher an der Zeit, daß endlich die Zoll=Barieren zwiſchen
Deutſchland und Oeſterreich=Ungarn fielen, nachdem beide Staaten ſchon
ſo lange in einem engen politiſchen Freundſchaftsverhältnis mit
einan=
der ſtehen.
Im öſterreichiſchen Abgeordnetenhauſe führte am 11. d. der
Unter=
richtsminiſter gegenüber den Behauptungen des klerikalen Abgeordneten
Greuter aus, er könne deſſen ziffernmäßige Daten bezüglich der Confeſſion
der Lehrkräfte der Univerſität nicht controlieren, weil bei der
Ernen=
nung nur auf Lehrtüchtigkeit, wiſſenſchaftliche Begabung und Würdigkeit
geſehen wird, nicht auf die Konfeſſion. Das Verhalten der Hörer der
Wiener Univerſität war ein muſtergiltiges: dieſelben rechtfertigten das
ven dem Staat und den Behörden von jeher in ſie geſetzte Vertrauen
und betätigten dies nicht blos durch natürliche Ehrfurcht, ſondern ließen
51
auch aus jeder Aeußerung eine wahre Begeiſterung für den Kaiſer un
die Dynaſtie erkennen.
Frankreich. Einer Meldung aus Hongkong vom 11. Nachmittags k.
zufolge ſind die chineſiſchen Stellungen um Kelung (Formoſa) nach
5tägigem Kampfe genommen worden. Die Verluſte der Franzoſen be
tragen 40 Todte und 200 Verwundete.
Die internationale Kommiſſion zur Regelung der Schiffahrtsfrei
heit auf dem Suezkanal ſoll demnächſt in Paris zuſammentreten.
England. Der Prinz und die Prinzeſſin von Wales begeben ſichſch
8
am 8. April nach Irland.
Am 10. d. M. nachmittags fand eine 14ſtündige Konferenz Lordhü
Granville's mit Hartington und Northbrook ſtatt, wobei es ſich um diehlſ
die afghaniſche Grenze betreffenden Fragen gehandelt haben ſoll.
Im Unterhauſe antwortete am 11. d. Childers auf die Frage,
oblli=
die Nachricht des weiteren Vorrückens der Ruſſen an der afghaniſchenflc
Grenze ſich beſtätige, daß er hierüber keine Informationen beſitze.
ſ.
Die „Times” halten einen Zuſammenſtoß an der afghaniſchen Grenze
infolge weiteren Vorgehens der Ruſſen in der Nichtung auf Herat nichtkl
für unwahrſcheinlich. Die Afghanen ſeien unter dem Rat und Beiſtand I.
10
der britiſchen Vertreter zum Widerſtand gegen die Invaſion vorbereitet.
Lumsden ſolle unter dieſen Umſtänden die Verteidigung Afghaniſtanshjw
organiſieren. Der Emir der Afghanen habe'förmlich um den britiſchen
Beiſtand zur Verſtärkung Herats gegen einen möglichen Angriff
nach=
geſucht.
Da nunmehr jede Ungewißheit über das Schickſal General Gordon's
verſchwunden iſt, ſo werden Vorbereitungen getroffen, um zum Andenken
an den Dahingeſchiedenen nächſten Freitag in ſämtlichen Kathedralen des
Vereinigten Königreichs Trauergottesdienſte abzuhalten.
Spanien. Die Kammer lehnte am 11. März mit 191 gegen 66
Stimmen den Antrag der Liberalen, das Truppen=Contigent von 7000,
auf 45000 Mann herabzuſetzen, ab.
Vereinigte Staaten. Nach in Waſhington eingetroffenen
Nach=
richten iſt infolge des Vorgehens des Präſidenten Barrios, betreffs
Union der Centralamerikaniſchen Staaten zu einer Republik, zwiſchen
Guatemala und Nicaragua die Kriegserklärung erfolgt. Das Vorgehen
Barrios ſoll bezwecken, dem Bau des Kanals von Nicaragua Hinderniſſe
zu bereiten.
Braſilien. Eine Depeſche der „Financial News” aus Rio meldet:
Engliſche, franzöſiſche und italieniſche Unterthanen hatten wegen der
durch das chileniſche Bombardement Biſaguas zugefügten Schäden
Ent=
ſchädigungsanſprüche geltend gemacht, mit deren Entſcheidung ein
braſilianiſcher Schiedsrichter beauftragt war. Verſelbe entſchied gegen
Chili und verließ infolge der durch dieſe Entſcheidung hervorgerufenen
Haltung der chileniſchen Regierung Santjago. Die diplomatiſchen
Be=
ziehungen zwiſchen Braſilien und Chili ſind infolge deſſen ſuſpendiert.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 13. März.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den
Landgerichts=
rat bei Großh. Landgericht der Provinz Rheinheſſen E. Becker auf
ſein Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
Die Konfirmation S. K. H. des Erbgroßherzogs wind
am Gründonnerstage in der Hofkirche ſtattfinden.
Stadtverordnetenverſammlung, 12. März. (
Kur=
zer Bericht.) Zunächſt teilte der Herr Oberbürgermeiſter mit, daß Se=
Königl. Hoheit der Großherzog die Wiederwahl des Herrn Beigeordneten
Riedlinger beſtätigte, weiter wurde Kenntnis von einer Eingabe
verſchie=
deuer hier beſtehender Geſangvereine gegeben, worin dieſelben bitten, von
der geplanten Kündigung der dieſen Vereinen zu ihren Proben zur
Ver=
fügung geſtellten Schullokalen Abſtand zu nehmen, ein Promemoria
in Betreff der Waſſerverſorgung Beſſungens der Waſſerkommiſſion reſ=
Betriebsleitung des Waſſerwerks zum einſtweiligen Bericht überwieſen.-
In die Tagesordnung eintretend billigte man die in Ausſicht genommen
Errichtung einer Verpflegſtation für durchreiſende Vaganten auf Koſten
des Kreiſes, ein Gegenſtand, über den der Kreistag demnächſt definitiv
zu entſcheiden hat, genehmigte weiter die Vergebung des Steinfahrens
und Steinſchlagens pro 1885-86 nach den Vorſchlägen des
Stadtbau=
amts, worauf man ſich nach Erledigung verſchiedener Anträge von keinem
allgemeinen Intereſſe mit der Frage, den Geſetzesentwurf der Gemeinde=
Umlagen betr., reſp. dem dieſerhalb von mehreren Stadtverordneten
ge=
ſtellten Antrag beſchäftigte, ein Gegenſtand, der wie bekannt am 7. d. M.
Gegenſtand einer Beſprechung der Vertreter heſſiſcher Städte geweſen.
Bergſträßer führte namens der Finanzkommiſſion aus, daß die
Entſcheidung über die Kardinalſtreitfrage, nämlich die ob das halbe oder
ganze Einkommenſteuerkapital zuzuziehen ſei, dermalen kaum zu löſen
ſei, weil die erforderliche Grundlage, Kenntnis der Wirkung der neuen
Steuergeſetze, mangele, weshalb es ſich empfehle, vorerſt nur ein
prou=
ſoriſches Geſetz, auf etwa 2 Jahre, zu erlaſſen und dann die gemachtn
Erfahrungen bei der dann ſtattfindenden Reviſion zu berückſichtigen.-
Was die übrigen Fragen, Autonomie der Gemeinden in
Kommunal=
ſteuerſachen, Befreiung der unteren Einkommen, anlange, ſo glaubte die
Kommiſſion ebenfalls, daß es roch nicht an der Zeit ſer, dieſelben heute
durchzuberaten, Anträge, welche auch der Herr Oberbürgermeiſter warm
befürwortete. Rückert nahm dagegen Anlaß, für das von der Mehrheit
der Vertreter der Städte befürwortete Prinzip der Autonomie in
Kommunalſteuerangelegenheiten einzutreten. Blumenthal betonte, daß
man in Preußen alle Einkommen, einerlei aus welcher Quelle ſie fließen,
2.
ahezu gleichmäßig beſteuere, bei uns aber der Grundbeſitz über Gebühr
hlaſtet erſcheine.
Hauſer erachtete. daß man die ganze Frage zur Zeit noch nicht in
ſier vollen Tragweite überſehen könne, da das vollſtaͤndige Material
bſhlee, erklärte ſich indes für Zuziehung der halben
Einkommenſteuerkapi=
hllen. Diehm ſtimmte dem Antrag unter der Vorausſetzung zu, daß
el demnächſtiger Reviſion des Geſetzes die Städte zu hören, das künftige
auptgewicht auf dem Einkommen und nicht Grundbeſitz und Gewerbe
u ruhen habe. Schödler, der nachdrücklichſt dafür eintrat, daß Jeder
ach ſeiner=Steuerkraſt heranzuziehen ſei, wünſcht, daß man mit der
lgiehung der ganzen Einkommenſteuerkapitalien eine Probe gemacht hätte.
Thiel erklärte ſich für den Kommiſſionsantrag, obwohl er im
Prin=
p für Heranziehung der ganzen Einkommenſteuerkapitalien iſt. Rückert
lefntragt im Anſchluß an die Kommiſſionsvorlage ein Erſuchen an die
egierung, bei der ſeinerzeit ſtattfindenden Reviſion jenes Geſetzes den
ſudten mit Städteordnung eine autonomere Stellung einzuräumen,
gen auch jjenen Reviſionsentwurf zur Vegutachtung vorzulegen, ein
nrag, mit dem ſich auch Bergſträßer einverſtanden erklärte, worauf
ef ſo amendierte Antrag Annahme fand. Der Beſchluß ſoll den
übri=
teh Städten mitgeteilt werden.
Bei der heute (Freitag) abend um 6 Uhr in der Stadtkapelle
la tfindenden Paſſionsſtunde wird dem Vernehmen nach die
orſchule durch Geſang mitwirken.
Angeſichts der letzten Kammerverhandlungen und der Agitation,
ecche gegen die noch im Großherzogtum beſtehende Steuer von
408. in, den die Wirte zum Geſchäftsbetrieb einlegen, eingeleitet iſt,
er=
hänt es von beſonderem Intereſſe, dieſe Steuer etwas näher kennen zu
lruen. Nach vorliegender Mitteilung der Centralſtelle für
Landes=
ſhäſtik hat dieſelbe im Etatsjahr 1883-84-258 225,83 M. ertragen,
gen 25168751 M. in 1882-83. Berückſichtigt man, daß in das
kattsjahr 1883-84 das gute Weinjahr 1883, in 1882-83 aber das
hr ſchlechte Weinjahr 1882 fällt, ſo muß man wohl den in der
Kammer von einigen Abgeordneten ausgeſprochenen Anſichten
bei=
ſlchten, daß der Ertrag dieſer Steuer von dem Charakter des
Wein=
hh. s (ob gut oder ſchlecht) nicht beſonders abhängig ſei. An der Steuer
hen 2006 averſionierte und 8470eingeſchätzte Weinwirte teilgenommen.
oh erſteren wurden 9044788 M., von letzteren 167777,95 M.
aufge=
hacht. Den Provinzen nach trifft auf Starkenburg der Betrag von
4b31,20 M., Oberheſſen 2301121 M. und Rheinheſſen 14206955 M
ESteuer, alſo rund Starkenburg 36, Oberheſſen 9 und Rheinheſſen.
Ct.
E. Vortrag des Herrn Dr. v. Heſſe über „Rationelle Diät
Geſunde und Fettſüchtige: Die Nahrungsſtoffe, welche
nſerem Körper zugeführt werden müſſen, wenn ſie das Leben desſelben
rhalten ſollen, laſſen ſich unter vier Gruppen bringen: 1) eiweißhaltige,
2 mineraliſche, 8) fettartige, 4) ſtärkemehlartige. Die Hauptregel der
gäcetik iſt, das richtige Miſchungsverhältnis herzuſtellen, in welchem
4 Mährſtoffe dem Organismus zugeführt werden. Die Nahrungsmittel
gurgen noch micht allein zur Ernährung des Menſchen, esgehören dazu
ach noch die Genußmittel, welche den Speiſen erſt den eigentümlichen
eſchmack und Geruch verleihen. Der Fettgehalt des Körpers unterliegt
ſor en Schwankungen, es läßt ſich ſchwer eine Grenze zwiſchen
nor=
nalem und anormalem Zuſtande ziehen; das ſicherſte Zeichen für
letzte=
müſt wohl darin zu ſehen, wenn die Fettleibigkeit anfängt, unbequem
werden. Die Urſache für dieſe haben wir in der zu reichlichen
Zu=
von Nahrungsmitteln zu ſehen; eine nur tägliche Anſammlung von
FEramm Fett vermehrt den Körper vom 35. bis 45. Lebensjahre um
Vfund. Für die Entſtehung der Fettleibigkeit iſt eine Gruppe der
ſthrungsmittel von großer Bedeutung, nämlich die alkoholiſchen
Ge=
ſinke; der häufige Genuß des Bieres bewirkt mehr Fettanſatz als der
m Wein und Branntwein. Es können auch noch andere Momente
G Ueberſchuß von Nahrungsmitteln den Fettanſatz befördern, es ſind
5 Mangel an Körperbewegung, Blutarmut, welche Herabſetzung der
korfwechſelvorgänge im Körper und verringerte Muskelthätigkeit mit
Hringt, und endlich eine bereits vorhandene Anlage zur Fettleibig=
4t; erbliche Dispoſition. Alter, Geſchlecht, Beſchäftigung ſind natürlich
ſch von Einfluß auf die Entſtehung der Fettleibigkeit, der höchſte Grad
kridben tritt nicht vor dem 30. Lebensjahre auf, Frauen ſind in der
ſgell leichter zu ihr geneigt als Männer. Da die Fettleibigkeit zu
wirk=
en Krankheitserſcheinungen führt, muß ſie in ärztliche Behandlung
himmen werden, welche ihr Augenmerk darauf zu richten hat, daß
Verbrauch im Körper geſteigert werde, und zwar geſchieht dies
ſer ſeits durch Beſchränkung der Zufuhr der Nahrungsſtoffe und
ſererſeits durch Anregung derjenigen Faktore, welche den Zerfall des
ktunſatzes ſteigern. Hierauf laufen auch alle Entfettungskuren
hin=
s) mögen ſie ſich von einander noch ſo ſehr unterſcheiden. Die meiſten
bſer Kuren - Redner erwähnte die Benting'ſche Methode - haben
Vebelſtand, daß ſie nicht auf die Dauer fortgeſetzt werden können
1d Daß hinterher der Patient gewöhnlich ſehr entkräftet iſt. Die Kur
def aber nicht ſchwächen, ſondern ſoll im Gegenteil den Patienten
ſtiken und leiſtungsfähiger machen. Die definitive Entſcheidung über
d Zweckmäßigkeit einer Kur giebt allein der Erfolg, als Richtſchnur
Unen Wage und ſubjektives Befinden. Bei Herabſetzung der Quantität
t Nahrungsſtoffe - die Qualität ſpielt eine weit geringere Rolle,
nn kann keinen eigentlichen Küchenzettel für Fettleibigkeit herausgeben
v iſt die Eiweißzufuhr relativ am wenigſten einzuſchrär ken. Einen ſehr
xionellen Standpunkt in Frage der Fettſüchtigkeit vertritt Profeſſor
Epſtein in Göttingen. Der Genuß von Feit wird von ihm nicht
unter=
ſagt, ſondern vielmehr geboten, er ſetzt eines der wichtigſten
Nahrungs=
mittel wieder in die ihm gebührenden. Rechte ein, nicht aber, daß er das
Fett-
wie einige irrtümlicherweiſe;meinen — als ſpezifiſches
Heil=
i . e.
mittel gebrauche.
Giebt doch ſchon der griechiſche Arzt Hypokrates den Leuten den
Rat Fett zu eſſen und die Speiſen mit Seſamöl anzuͤrichten. Prof.
Epſtein empfiehlt die Einſchränkung des Genuſſes von Zucker und
Süßig=
keiten, Fleiſch ſoll genoſſen werden aber nicht in übertriebener Mienge.
Spargel, Spinat, alle Kohlarten und Hülſenfrüchte ſind geſtattet,
hin=
gegen ſüße Rüben ſind zu vermeiden. Herr Dr. v. Heſſe kam hierbei mit
einigen Worten auf die ſehr verbreitete Meinung zu ſprechen, das
vieler Fleiſchgenuß Kraft gebe. Unſer Organismus iſt für die
ge=
miſchte Nahrung (vegetabiliſch=animaliſch) eingerichtet,, aber zu
zahl=
reiche und häufige Fleiſchkonſumtion iſt ihm durchaus nicht zuträglich,
vornehmlich können Kinder dieſe konzentrierte Nahrung ſchlecht
gebrau=
chen, da ſie dem Magen eine zu große Anſtrengung zumutet; einmal
des Tages Fleiſch, das iſt für die meiſten Menſchen genug, zweimal
ſchon etwas zu viel, dreimal entſchieden von Schaden. In einer
ein=
fachen Ernährung liegt die beſte Gewähr für die Erhaltung der
Arbeits=
kraft. In Bezug auf die alkoholiſchen und narkotiſchen Getränke äußerte
ſich Redner dahin, daß dieſelben, mit Maß genoſſen, eine erfriſchende,
belebende auch desinfizierende Wirkung auf den Organismus ausüben,
daß man ſich aber hüten ſolle, ſich an eins dieſer geſundheitsſchädlichen
Genußmittel ausſchließlich zu gewöhnen, es ſich aber beſonders zum
Ge=
ſetz zu machen, vormittags alle alkoholiſchen Getränke zu vermeiden.
Auf die ſogenannte Schwenninger=Kur kam der Vortragende gleichfalls
zu reden, dieſelbe geht auf eine Entwäſſerung des Körpers aus,
Schwen=
ninger aber hat ſie nicht erfunden, ſondern nur angewandt. Schon
1875 hat Jäger in Stuttgart, der Erfinder des Wollregimes, dargethan,
daß durch Schwitzbäder der Körperumfang abnehme und die körperliche
und geiſtige Leiſtungsfähigkeit ſich erhöhe.
Als Schluß ſeines anregenden und belehrenden Vortrags ſetzte Dr.
v. Heſſe das Syſtem Jägers, das dieſer ſelbſt als „Kampf gegen die
ſchlechte Luft bezeichnet, in ſeinen wichtigſten Momenten auseinander
und ließ demſelben eine ſchöne, vorurteilsfreie Würdigung widerfahren.
B. Dramatiſch=muſikaliſche Aufführung von
Studieren=
den der techniſchen Hochſchule. Nachdem das Erſcheinen Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs vom Orcheſter mit der Nationalhymne
be=
grüßt worden, nahm die Vorſtellung ihren Anfang mit dem vom Herrn
Hofmuſikus Petr komponierten „Feſtmarſch”; derſelbe zeigt einen
kraftvollen, feſtlichen Charakter, es iſt eine Muſik, die man gerne öfters
hören mag. Der Komponiſt, welcher ſelbſt den Taktſtock ſchwang, wurde
am Schluß durch einen Lorbeerkranz ausgezeichnet. Es folgten drei
Lieder, geſungen von Frl. Wooge: „Wie biſt du meine Königin..
von Brahms, das Schumann'ſche „Du biſt die Ruh, du biſt der
Frie=
den .. und „Ja überſelig haſt du nich gemacht.. von Eckert. Hierauf
ſpielte das Orcheſter: Air von Bach, und die Balletmuſik aus Schuberts
„Roſamunde: und dann kam Herr Alfred Heß aus Frankfurt mit dem
Vortrage der Vieuxtemps'ſchen Ballade und Polonaiſe für Violine. Es
war das zweitemal, daß wir Gelegenheit hatten, dem jugendlichen
Virtuoſen im Konzertſaal zu begegnen. Das von uns im Oktober
(Konzert der Reichsfechter) abgegebene günſtige Urteil kann heute vollauf
beſtätigt werden. Herr Alfred Heß hat ſeitdem auch an anderen Orten,
auf ſeiner Tournée mit der ruhmlichſt bekannten Koloraturſängerin
Dyna Beumer, durchſchlagende Erfolge errungen und ſich, was beſonders
zu betonen, in Frankfurt ſelbſt von Publikum und Preſſe ſehr
liebens=
würdiger Aufnahme zu erfreuen gehabt. Seine Leiſtungen ſind ſchon
jetzt derart, daß ſie einen großen Hörerkreis herbeiziehen und den
Muſik=
verſtändigen Genuß gewähren können. Der junge Geigenkünſtler wurde
gleichfalls mit einem Lorbeerkronz beehrt; das andauernde Beifallklatſchen
des Publikums veranlaßte ihn zu einer kleinen Zugabe. Ein Prolog
bereitete auf das von Prof. Roquette gedichtete Schönbartſpiel vor
und das Orcheſter vermittelte den Uebergang durch Roſſinis Ouvertüre
zu Tankred. — Als einen ganz außerordentlich glücklichen Griff müſſen
wir es bezeichnen, daß die Herren Akademiker „Reineke Fuchs” zu
ihrer Aufführung gewählt hatten. Erſtens kann die Roquette'ſche
Dichtung, welche ſich hier mit vielem Glück des alten Tierepos bemächtigt
hat, ein wirkliches, lebendiges Intereſſe wachrufen, und zweitens eignen
ſich ſolche Scherzſtücke weit beſſer als die modernen Luſtſpiele zu
Dilettantenaufführungen. Alle Mitwirkenden gaben ſich große Mühe
und brachten es zu Wege, daß die Anweſenden mit ungeteilter
Aufmerk=
ſamkeit von Anfang bis zu Ende den komiſchen Scenen folgten. Für
die vortreffliche Regie haben ſich Darſteller und Publikum bei unſerem
tüchtigen Hofſchauſpieler Herrn Dalmonico zu bedanken.
Die Beſucher der Marienhöhe werden mit Bedauern
wahr=
nehmen, daß die ſchöne nach Südweſten gelegene Felſengruppe, der ſog.
Rabenſtein, von dem Beſitzer des angrenzenden Steinbruches durch
Sprengung zerſtört worden iſt.
6 Einer der ſchönſten Spaziergänge in der Umgebung von
Darmſtadt=Beſſungen war ſeither der große Heerdweg. Um die
Geſchichte der Vergangenheit für künftige Geſchlechter zu fixieren mag
an dieſer Stelle die Bemerkung niedergelegt werden, daß ſeit dem
Jahre 1884 die Schönheit des Heerdweges der Tyrannei der geraden
Linie zum Opfer gefallen iſt.
Der neue Verkehrsverein hat ſich unter dem Namen „Verein
zur Förderung gemeinnütziger Zwecke für Darmſtadt und Beſſungen=
574
N6 51
werden und zwar 1) für Verſchönerungsangelegenheiten im Einverſtänd= auf einem derſelben befanden ſich noch ca. 30 Menſchen, die in
gröſl=
nis mit dem Verſchönerungsverein, 2) für die Preſſe und 8) für das Verzweiflung una Hülfe riefen. Ein am Joch befeſtigter Nachen konm
Verkehrsweſen. Ein Auskünftsbureau iſt in Ausſicht genommen. In jedoch nach und nach die Leute ans Ufer bringen. Der Verkehr auf.
den Ausſchuß wurden gewählt die Herren: Volksbankdirektor Vernhard, Brücke iſt vollſtändig eingeſtellt, da ein Joch geſunken und mehrere ſi.
Maurermeiſter Verth, H. Beſt, K. Mahr, Grodhaus, Glückert, Dr. R. beſchädigt ſind.
Schäfer, G. Karp, C. Rückert und O. Wolfskehl. Der jährliche Beitrag
wurde auf 8 M. feſtgeſetzt und wünſchen wir dem Verein eine rege Be= Gebiete des früheren Brauhauſes zum Goldſten ein größeres
Schad=
teiligung.
lich der dieſer Tage ſtattgehabten 25jährigen Erinnerungsfeier der reiche Nahrung. Ein Theil der abgebrannten Gebäude wurde erſt rül
neuen Frau General v. Bechtold ausgieng und dieſe im Verein be= Feuerwehr des Brandes Herr zu werden.
ſonders mit ihrer Freundin der verſtorbenen Frau. Geh. Medizinalrat
Merck und mit noch anderen Damen den Verein gründete.
Darmſtadt. Die von dem Verkehrsausſchuſſe des Centralkomite's für Ottomar Anſchütz in Liſſa, der im Fache der Momentaufnahme w.
die XXVL. Allg. Deutſche Lehrerverſammlung in Darmſtadt an die deutſchen renommiert iſt, wieder ein Werk geſchaffen, das jedem Militaͤrfreun
Eiſenbahnverwaltungen gerichteten Geſuche um Gewährung von Fahr= eine willkommene Gabe ſein wird. Das Defilieren vor dem Kaiſer,
preisermäßigungen für die Beſucher der genannten Verſammlung ſind Küraſiergruppe ꝛc. ſind beſonders ſchöne Aufnahmen.
von der großen Mehrheit der deutſchen Eiſenbahnverwaltungen mit
an=
erkennenswerter Bereitwilligkeit berückſichtigt worden; die Leſer unſeres producierte ſich geſtern Abend vor einem geladenen Publikum, brach
Blattes dürfte die von den unten näher bezeichneten Eiſenbahnverwal= aber eigentlich Neues nicht zur Schau, da das Gleiche Herr Bellini
tungen bewilligten Fahrpreisermäßigungen beſonders intereſſieren. Das einigen Monaten, ſogar teils mit mehr Erfolg, zur Darſtellung brach
Komite giebt gleichzeitig dem Danke für die durch Gewährung derſelben Zunächſt veranſtaltek Mr. Cumberland eine Galla=Soirée mit 10 Mal
von ſeiten der betr. Staatsbehörden und Privatgeſellſchaften der Allg. Entrée, was für Frankfurt doch etwas zu hoch gegriffen ſcheint.
Deutſchen Lehrerverſammlung entgegengebrachte Sympathie hiermit
öffentlichen Ausdruck.
als ſolche durch Vorzeigung der Mitgliedskarte legitimieren, haben u. a.
bewilligt:
löſten Retourbilleke bis einſchließlich 31. Mai (für Benutzung von Schnell= und elektriſchen Bogenlampen der Platz taghell erleuchtet werden; ä
zügen iſt der erhöhte Fahrpreis zu entrichten), ſowie Giltigre it der am Mittelpunkt der Dekoration aber wird eine Koloſſalbüſte des Kanzlel
26. 27. und 28. Mai gelöſten einfachen Billete zur freien bilden, modelliert von Meiſter Ruemann nach den verſchiedenen Portläl
Rückfahrt an dem Tage, an dem das Billet gelöſt worden iſt: von Lenbach. Der eigentliche Feſtakt wird in einer kurzen Weihere!
Die Heſſiſche Ludwigsbahn.
Verlängerung der Giltigkeitsdauer der vom 24. bis 28. Mai
gelöſten Rekourbllete bis einſchließlich 81. Mai: die Oberheſſiſchen ſtützten Geſange des Feſt=Hymnus beſtehen. Das Komitk hatte Pal
Eiſenbahnen, die Königl. Bayriſchen Staatseiſenbahnen (Beſucher der Heyſe um einen ſolchen gebeten; der Dichter ſtellte nach einiger
Verſammlung haben ſich thunlichſt früh vor Abgang des Zugs bei dem dem Komite die Wahl zwiſchen zwei Dichtungen, unter denen man
Kgl. Bayriſchen Stationsvorſtande behufs Vormerkung der verlängerten für die nachfolgende entſchieden hat. Die wirkungsvolle Melodie da
Giltigkeitsdauer einzufinden), die Königl. Württembergiſchen Staatseiſen= hat Joſ. Giehrl komponiert. Der Hymnus lautet:
bahnen (ie Vergünſtigung gilt ſowol für die nach einer der württemb.
Ueber=
gangsſtationen Jagſtfeld, Bretten und Pforzheim zu löſenden Retourbillete,
als auch für die auf einer württembergiſchen Station gelöſten direkten
Retourbillete nach Darmſtadt), die Großh. Badiſchen Staatseiſenbahnen,
die Pfälziſchen Eiſenbahnen.
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konſtiluiert. Zur Erreichung ſeiner Ziele ſollen Kommiſſionen gebildet Mehrere Joch derſelben wurden losgeriſſen und trieben rheinabwäh
Mainz, 12. März. Geſtern Nacht gegen ½2 Uhr brach in Al
feuer aus. Eine daſelbſt befindliche Schreinerwerkſtätte, ſowie eine
Wir glauben einen Akt der Pietät zu erfüllen, wenn wir gelegent= Stroh= und Heu gefüllte Scheuer lieferten dem verheerenden Elemel
Heidenreich=Siebold=Stiftung nicht unerwähnt laſſen, daß die Idee zur lich von der Stadt angekauft, um zur Alignierung der Karthäuſerſtrg Pef
Gründung dieſes bewährten Wohlthätigkeitsvereines von der verſtorbe= zu dienen. Nach zweiſtündiger angeſtrengter Thätigkeit gelang ez h keh=
8t. Frankfurt, 10. März. Seit geſtern ſind in verſchieden
Kunſthandlungen Photographien einzelner Scenen des vorjähril
XXVI. Allgemeine Deutſche Lehrerverſammlung in Käiſer=Manövers ausgeſtellt. Mit dieſen Epiſoden hat Hl
8t. Frankfurt, 12. März. Mr. Cumberland, der Gedankenle
München, 10. März. In Müncken ſoll am 28. März eine voll
tümliche Bismarckfeier begangen werden. Die Münchener „Neueſ
Den Beſuchern der XXVI. Allg. Deutſchen Lehrerſammlung, die ſich Nachrichten=, ſchreiben darüber:„Nach den Beſchlüſſen des Komites w.
für den Abend des Feſtags unſer ſchöner Königsplatz mit ſeinen antiä
Tempelbauten in ein großartiges Forum verwandelt werden. Ringsi
Verlängerung der Giltigkeitsdauer der vom 24. bis 26. Mai ge= und hoch oben auf den Propyläen wird von mächtigen Dreiſußfack,
Die im hieſigen Main=Neckarbahnhofe verſuchsweiſe
ein=
geführte elektriſche Beleuchtungsanlage ſoll nach dem „F. J.n bedeutend
ausgedehnt werden und außer der Perronhalle die Wartejäle, Direktions=
und Betriebsbureaus, die Güterböden und das äußere Gebiet des Güter=
und Rangierbahnhofs umfaſſen, wofür 15 Bogen= und 144
Glühlicht=
lampen ausreichen und doppelt ſo viel Lichtmenge als die dermalige
Gasbeleuchtung, die nur für einen kleinen Teil des Bahnhofs beſtehen
bleiben ſoll, liefern werden. Die neue Beleuchtung wird ſich nur um
eine Kleinigkeit höher wie die dermalige ſtellen.
N Aus einem Hausgarten in der Wienerſtraße wurde eine Partie
Wäſcheſtücke entwendet. - Gegen einen Schuhmacher, welcher ſeine Frau
fortgeſetzt mißhandelt, iſt Anzeige erhoben worden.
Zwei 16jährige
Buben, welche am vergangenen Sonntag auf dem Exerzierplatz ein Duell
mit Piſtolen ausfochten, werden ſich hierüber demnächſt vor Gericht zu
verantworten haben.
In der Zeil vom 1. Juli 1883 bis zum 30. Juni 1884 wurden
im Bezirke des Amtsgerichts Darmſtadt 1. (Darmſtadt und Beſſungen
umfaſſend) an freiwilligen Hypotheken 196 mit einem Kapital
von 1835578 M. errichtet und 138 mit 1075760 M. gelöſcht, alſo
709818 M. mehr eingeſchrieben.
O In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag fand in Bensheim
ein angeſehener Gerber den Tod durch Ertrinken in einem Pfuhloch.
Dieſer Tage ſingen die Fiſchereizüchter zu Groß=Hauſen in der
Weſchnitz eine mehr als 5 Pfund ſchwere Lachsforelle.
Beſſungen, 12. März. Wie verlautet, ſoll der Antrag demnächſt
geſtellt werden, den Beſſunger Bauplan dahin abzuändern, daß
die Hoffmannſtraße auf den Heerdweg durchgeführt, dagegen von
der Durchführung des Grünen Wegs Abſtand genommen werden ſoll.
58 Pfüngſtadt, 11. März. Mitte Juni d. J. wird dahier ein
Gaukurnfeſt abgehalten. Zür Verſchönerung des Feſtes beabſichtigt
der hieſige Turnverein ſein 10fähriges Stiftungsfeſt nebſt Fahnenweihe
damit zu verbinden. Da der Verein nicht in der Lage iſt ein
Vereins=
banner aus eigenen Mitteln zu beſchaffen, ſo hat der Vorſtand einen
Aufruf zu Beiträgen erlaſſen.
Mainz. 12. März. Bei der Durchfahrt eines Schleppers durch die
Schiffbrücke geſtern Mittag riſſen mehrere Schleppkähne etwa 200 bis
306 Fuß von der Brücke ſich los und trieben nun gegen die Brücke.
im Niederlegen von Kränzen ſeitens der verſchiedenen Vereine und
Kch=
porationen und im taujendſtimmigen, durch ein Rieſenorcheſter untck
Wem ſoll das Lied erklingen?
Dem Mann, dem Keiner gleich,
Der in gewaltgem Ringen
Uns neu erſchuf das Reich.
Zu Schanden ward der Feinde Liſt,
Verſöhnt der alte Bruderzwiſt-
Der das gethan, wir bringen
Den Dank ihm freudenreich.
Wem ſoll das Lied erklingen?
Dem Helfer in der Not,
Der ſprach: Ich will erringen
Der Arbeit Schutz und Brotl
So laßt ihn uns umringen
Mit Liebe bis zum Todl
Wem ſoll das Lied erklingen?
Dem beſten Mann der Zeit,
Den zu ſo hoben Dingen
Sein Genius geweiht.
Und trag auf Adlerſchwingen
Ihn zur Unſterblichkeit!
Vorſtehender Feſihymnus wird in ſiylvoller Ausſtattung „
Klavierbegleitung in einigen Tagen zum Einzelnpreis von 10 Pfo. ud
für Maſſenabſaß per Hundert um 5. Mk. in der Buch= und Kuf
druckerei von Knoͤrr und Hirth in München erſcheinen und
du=
dieſelbe zu beziehen ſein. Der Ertrag iſt für die Bismarä=Ens
beſtimmt.
Tageskalender.
Freitag. 13. März: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darnlal
Brauexei Winter). - Generalverſammlung der Deutſchen
Reichsſecl=
ſchule, Sektion DarmſtadtſCaalbau).
Samstag, 14. März: Gemüthlicher Abend des Beſſunger älteren G
ſangvereins (Breidenbachs Felſenkeller).- Aufführung der Lokalphe)
Datterich des Geſangvereins Melomanen (Ritſert'ſchen Saale).
Stiftungsfeſt des Kaüfmänniſchen Vereins (Saalbauſ. - Concert mih
Tanz (Chauſſeehaus).
Wem ſoll das Lied erklingen?
Dem Mann auf hoher Wacht,
Der Elſaß und Lothringen
Ans Reich zurückgebracht,
Der Trutzu. Hohn der Welſchenbrach Ihn lüſtet nicht nach eitlem Gla
Und Rache nahm für lange Schmach, Das Volkswohl iſtſeinRuhmeskra;
Wir preiſen ihn und ſingen,
Von ſeiner Größ' und Macht.
Wem ſoll das Lied erklingen?
Dem weiſen Friedenshort,
Der Diplomatenſchlingen
Zerhauk mit blankem Wort.
Das deutſche Reich, das Herz der Welt, Wo Deutſche je beiſammenſtehn
Hat er zur Hut des Rechts beſtellt, Soll frohgemüt ſein Lob ergehe,
Gott laß' es ihm gelingen
In Treuen fort und fört!
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei. - Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.