(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
vo drauts ual. Bhaſdlean - JUUWirles UnerhaltungsolſtL. „aatnnauscnanz
1
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
Inſaune
vedenangenomment nDarnſiadr
von de Epeduon, Rhehſtr. R. 2.
mBeſſungen von Friedr. Blher.
Holzſtraße N. 36, ſowie ausvtin
R34.
Mittwoch den 18. Februar.
1885.
Gefunden: 1 Paar Manſchetten. 2 Brodbüchelchen. 1 Spazierſtock. 1 alter Regenſchierm. 1 desgl. 1 Compaß mit
ſilbernem Gehäuſe (vor etwa 14 Tagen im Walde unweit der Ludwigshöhe gefunden).
Verloren: 15 Mark leingeſchlagen in Zeitungspapier). 1 vergoldetes Armband.
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ueberſicht
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 1. bis 15. Februar 1885.
Waizen per Sack 100 Kilo M. 1850. — Korn per Sack
100 Kilo M. 16.25. - Gerſte per Sack 100 Kilo
M. 19.-. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15. 50.
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
neberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
vom 1. bis 16. Februar 1885.
Butter per ¼⁄ Kilo M. —.90, desgl. in Partien 100 Kilo.
M. -75. — Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück
M. 1. 88. - Kartoffeln per 100 Kilo M. 4.75, desgl. per
25 Kilo M. 1. 40. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50.
Heu per 50 Kilo M. 2.88.
[1440
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Großherzogliches Polizeiamt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Bildung einer Ortskrankenkaſſe für Fabrikarbeiter.
Nach Maßgabe des 8 23 des Geſetzes vom 15. Juni 1883, die Krankenverſicherung der Arbeiter betreffend, bringen
hir hiermit zur Kenntniß der Betheiligten, daß der Entwurf des von uns aufgeſtellten Statuts einer auf Grund des 8 16
des genannten Geſetzes zu errichtenden Ortskrankenkaſſe für Arbeiter beiderlei Geſchlechts in Cigarren=, Tabaks=, Holzdraht=,
gnopf=, Kamm=, Karten=, Couverts=, Schachtel=, Strohhut=, Palmkernöl=, ſowie in Tapeten=Fabriken, in Webereien,
Kleng=
ſanſtalten, ferner in der Schuhfabrik von W. Müller und der Schaftenſtepperei von Reining & Co., während 3 Tagen vom
Erſcheinen dieſes an gerechnet in unſerem Büreau für Krankenverſicherung, Kirchſtraße 9, zur Einſicht offen liegt und
Be=
nerkungen dazu innerhalb der angegebenen Friſt daſelbſt abgegeben werden können.
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohlh.
[1441
Brennholz=Verſteigerung.
Nachſtehende Holzſortimente aus dem
gedtiſchen Oberwald, Diſtrikt „
Weiden=
lache= und „Spitz am Zaun; werden in
m oberen Lokal der Turngemeinde
Avogsplatz Nr. 5 dahier, öffentlich
ver=
ſteigert und zwar:
Montag den 2. Mürz d. Js.,
Vormittags 9 Uhr:
845 Rm. Buchenſcheiter und 215 Am.
Buchenknüppel;
Dienstag den 3. Mürz d. Js.,
Vormittags 9 Uhr:
1 Rm. Obſtbaum=, 2 Rm. Birken=,
248 Rm. Eichen=, 5 Rm. Erlen= und
4 Rm. Aspen=Scheiter;
11760 Buchen=, 2080 Eichen= und
120 Weichlaub=Wellen;
241 Rm. Buchen=, 180 Rm. Eichen=
und 6 Rm. Erlen=Stöcke.
Darmſtadt, den 17. Februar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[1442
Die im Jahr 1884 im Bereiche der
Main=Neckar=Bahn aufgefundenen
herren=
loſen Gegenſtände ſollen nach Ablauf von
3 Monaten öffentlich verſteigert werden.
Etwaige Eigenthumsanſprüche ſind
vor=
her bei unſeren Stationsvorſtehern zu
Frankfurt, Darmſtadt und Heidelberg
an=
zumelden, woſelbſt auch das Verzeichniß
der Fundſtücke eingeſehen werden kann.
Darmſtadt, den 6. Februar 1885. 4
Direction der Main=Neckar=Bahn. H
WPostversand vorzüglich singender
anarienvögel unter Garantie.
B. Haschke, St. Andreasberg, Harz.
6290) Klein geſchnittenes
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bei Schneider Schuchmann,
Grafen=
ſtraße 20.
[416
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E billig abzug. Nähr. i. d. Exp. 1445
102
R34
ergebung von Bauarbeiten.
Die bei Errichtung eines Rebengebäudes, Einfriedigung u. ſ. w., an der
hie=
ſigen landwirthſchaftlichen Verſuchsſtation vorkommenden Arbeiten und zwar:
„ 738 „ 40 Zimmerarbeit „
„ 195 „ 31 Schloſſerarbeit „
„ 2114 „ 41 Glaſerarbeit „
„ 1016 88 Weißbinderarbeit
„
„ 251 „ 89 Chauſſirarbeit „ 354 00
ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden.
Pläne, Boranſchläge und Bedingungen koͤnnen von Montag den 23. Februar
ab bei uns eingeſehen, die beiden letzteren auch gegen Erſatz der Kopialgebühr in
Empfang genommen werden.
Die Offerten ſind bis
Freitag den 27. Februar, Vormittags 10 Uhr,
bei uns einzureichen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Wießell.
11446
Bekanntmachung.
Das Hebregiſter über die für das II. Semeſter des Schuljahres 1884-85,
an die israel. Gemeindekaſſe zu entrichtenden Schulgelder liegt vom 19. d. Mts.
an acht Tage lang auf unſerer Gemeindeſtube (Friedrichsſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 17. Februar 1885.
[144]
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
Neue patentirte Producte der Firma
Ed. Loeſlund in Stuttgart.
(D. R.=Patent Nr. 27978).
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zu beziehen.
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rosse öster. 1884er Zwetschen
per Pfund 23 Pfg.,
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per Pfund 40 Pfg.,
flelberger Eirschen
per Pfund 60 Pfg.,
frosse ⁶⁄ Katharinen.
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per Pfund 60 Pfg.
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„ E. „
3.
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72 „ „
„ I. „
„ II. „ 78 „
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Kindermehle, iſt es außerdem ein vorzügliches Nahrungsmittel für Kranke,
Geneſende, Wöchnerinnen, alte und ſchwache Perſonen, ſowie eine beliebte
Speiſe für den Familientiſch. Pfund=Packet 50 Pf. ¼ Packet 25 Pf.
In Darmſtadt Hauptdepot bei Wilh. Ranck. Ballonpl. 5, und bei den
Herren: Jr. Hcaefer, Ludwigspl., Em. Juſd, Kirchſtr., Ghr. Hchwinn,
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Louiſenſtr., Aug. Büchner, Marktſtr.
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jedem Packet: eine Krone.
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Cabliau
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Rheinhechte ,
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Harpien
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bresen,
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Wohnung von 3 Zimmern, Zubehör, ſof.
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Parterre=Wohnung, 6 Zimmer, Küche nebſt
allem Zubehör, an eine ruhige Familie.
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1. Stock, beſtehend in 4 Zimmern, Küche,
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behör zu vermiethen und bald zu beziehen.
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Stock, 4 Zimmer, per 1. April.
1458) Schwanenſtraße 31 eine
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nung, 2 Zimmer, Küche, bis 15. Mai
bez. zu vermiethen. Zu erfragen bei
A. Hufnagel, Eliſabethenſtraße 17.
1459) Eliſabethenſtraße,21 iſt die
Parterrewohnung, beſtehend aus 4
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derweit zu vermieth. Näher. im II. Stock.
1074) Caſinoſtraße 23, 2. Stock,
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Zu erfragen im Laden.
1138) Hochſtraße 10 iſt der mittlere
Stock zu verm. und bald zu beziehen.
1140) Wienerſtraße 63 eine ſchöne
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Badezimmer, Gas= und Waſſerleitung, 3
Bodenkammern ꝛc. zu vermiethen.
1147) Liebigſtraße eine ſchöne
Woh=
nung, Beletage, 5 Zimmer mit allem
Zu=
behör, Ausſicht auf den Wilhelmplatz.-
Näheres Aliceſtr. 19 parterre.
1247) Aliceſtraße 25 elegante
Bel=
etage, 5 Zimmer mit Zubehör u.
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Zim=
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1462) Kiesſtraße 65 iſt per 1. April
die Beletage: 6 Zimmer; die 2. Etage
5 Zimmer, ſowie die Manſarde, mit
Gar=
ten und allem Zubehör, zuſammen odel
getrennt, zu beziehen.
Dr. Körner.
1463) Ernſt=Ludwigſtr. I, zwei
Tr. hoch, zwei fein möbl. Zimmer
zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
4a
E
1454) Heerdweg 39 iſt eine
Parterre=
wohnung, per 15. April beziehbar, zu
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H. Jacobi.
377
dre
für
pril
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mit Wohnung ſofort zu vermiethen.
816) Ecke der Eliſabethen= und
Wilhelminenſtr. 17 ſind zwel Lüden
mit Wohnung, Comptoir, Werkſtätte, bis
1. April zu vermiethen.
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hoch, ein ſchön möbl. Zimmer, ſofort.
717) Heidelbergerſtraße 7 zwei
möblirte Zimmer.
1285) Rheinſtraße 5 im Hinterbau
lein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1364) Mühlſtraße 20 ein freundlich
möblirtes Zimmer.
1366) Eliſabethenſtraße 30 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
1368) Hügelſtr. 61 mübl. Zimmer.
1369) Alexanderſtraße 16 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
1465) Soderſtraße 51 ein hübſch
lmöblirtes Zimmer zu vermiethen.
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läheres in der Exped. d. Bl.
1467) Ein Mädchen empfiehlt ſich
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M
M
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1468) Einen Lehrling ſucht
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1469) Ein Taglöhner, welcher
vartenarbeit verſteht, wird geſucht
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beg Nr. 97.
R 34
4
VOTOAM.
uON
4.
VuOGh”
rene he.
im Winter 1884-85 (53. Vereinsjahr).
Em Saalbau-
Montag den 23. Februar 1885.
Anfang halb 8 Uhr. Ende nach halb-10= Uhr.
Josl2;
Oratorium von G. F. Händel.
Nach der Inſtrumentation von J. Rietz.)
Anter Leitung des Herrn Hofmuſikdirectors C. A. Mangold,
und unter gütiger Mitwirkung
der Concertſängerinnen Fräulein Prida Sohlellerer aus Augsburg
(Sopran), Fräulein Hagda Bötticher aus Leipzig (Alt, des
Concert=
ſängers Herrn Franz Lilzinger aus Düſſeldorf (Tenor) und des
Hofopernſängers Herrn Karl dillmeister von hier Gaß), ſowie der
Großherzoglichen Hofmuſik.
Die Abgabe von Tageskarten und Programmen findet in den Buch= und
Muſikalienhandlungen der Herren Bergſträßer, Bölling, Klingelhöffer und Thies
- am Concerttage ſelbſt nur bis 5 Uhr Abends- ſowie im Saalbau Abends an
der Kaſſe von 6½ Uhr an ſtatt.
Die Preiſe der Tageskarten ſind:
1) für die beſonderen Sperrſitze
4 Mk. 50 Pfg.
2) für die nummerirten Plätze im Saal, auf
den Eſtraden und in den Logen.
3 „
„
3) für die nichtnummerirten Plätze in den Logen
(2. Reihe)
2 „
„
50
4) für den Vorſaal
Zu der Sonntag den 22. Februar, Morgens 10 Uhr, ſtättfindenden
Hauptprobe werden in den genannten Buch= und Muſikalienhandlungen, ſowie an
der Kaſſe Eintrittskarten zu Mark 1 ausgegeben. Ohne eine ſolche Karte iſt, außer
11470
den Mitwirkenden, der Eintritt Niemandem geſtattet.
Cür ein onglisches Huseuim
werden von einem hier durchreisenden Herrn-
Mllerbümer zu kauſon geslohl.
Altes floissner und anderes Porzollan, als: Figuron, Vasen, Tasson,
Teller ete, Schnupftabahsdosen, Madelbüchsen, Riechſlacons und andere Mipp-
Sachen von Porzollan, Email, Schildkerot, Elfonbein und Stein, alterthümliche
Steinkerügs, gemalte und geschliffene Gläser, altmodische Sonnenfächer,
Spitzon, gestickte Seidenstoffe, Schuhschnallon und sonstiger Schmuck mit
weissen Glassteinen, kleine Bildchon, Portraits ete. auf Elfenbein gemalt, alte
Maffon, Gofässe und sonstige Gegonstände von Tinn, Kupför, Bronco, Silber
und Gold, antike Meubles ete. ete.
Offerten bittet man unter Chiffie H. 88 in der Eapedition dieges Blattes
viederzulegen.
[1432
wör. am
OUU
zulm Besten des evangelischen Kirchenbauvereins
im Gartensaal des Saalbaus,
Donnerstag den 19. Februar, Abends 7 VUhr.
(1396
Herr Geheime Kirchenrath Oberhofprediger Hansen aus Oldenburg:
ſlodächtnissrede auf Judwig Richtor.
Tageskarten zu 1 M. bei Herrn Buchhändler J. Waitz und an der Kasse.
103
Die Schülerarbeiten
der Fachſchule des
Veissbinder, Maler. v. LackirerVerband
pfp,
Dar uslag.
werden von
Donnerstag den 19. Februar bis einſchließlich Sonntag den
22. d. Mts. im Kyritz'ſchen Stift, Kirchſtraße 22,
Parterre links, von Morgens 9 Uhr bis 4 Uhr Nachmittags, aus=
[1471
geſtellt ſein.
MLUNi=ereiR.
Am 23. Februar l. J. ſind 200 Jahre verfloſſen ſeit Georg Friedrich
Hündel, einer der Herven deutſcher Tonkunſt, der Schöpfer des Oratoriums, das
Licht der Welt erblickt hat.
Aus Veranlaſſung dieſes Ereigniſſes beabſichtigt der Muſik=Verein, welcher
den größten Theil ſeines Repertoirs dem unſterblichen Meiſter verdankt, an deſſen
Geburtstag eine
Händel-Jeter
im Saalbau zu veranſtalten, beſtehend in der Aufführung des Oratoriums „
Joſua=
als drittes ordentliches Vereins=Concert in dieſer Saiſon und einem darauffolgenden/
gemeinſamen Nachteſſen.
Zu dieſer Feier werden alle activen und inactiven Mitglieder des Muſikvereins
mit ihren Angehörigen, ſowie alle Verehrer Händel's ergebenſt eingeladen. Für
diejenigen Intereſſenten, welchen die in Circulation geſetzte Liſte aus Mangel an
Zeit nicht zukommen ſollte, iſt in der Muſikalienhandlung des Herrn Thies,
Eli=
ſabethenſtraße, eine zweite Liſte zur Einzeichnung der Theilnehmer an dem Nachteſſen
[1472
aufgelegt und wird dieſelbe Samstag den 21. l. M. geſchloſſen.
Der Vorstand.
orol dor nationalliboralen Parte,
für Darmſtadt und Beſſungen.
Mittwoch den 18. Februar, Abends 8 VUhr:
Vereins=Verſammlung
im Ritsert'ſchen Saale „zum Schützenhof=
Tagesordnung: „Die Weinſteuern. Referent: Herr Landtagsabgeordneter
Dr. Oſann.
Freunde und Geſinnungsgenoſſen ſind freundlichſt eingeladen.
J. A. des Vorſtandes:
O. Wolfskehl. (1473
Rſrthaez
GORGAN
über
einzelne Cheile der Geſundheits- und Krankenpflege
veranlaßt
vom Alice=Frauenverein für Krankenpflege,
Mittwoch den 18. Februar, von 5 bis 6 Uhr Nachmittags,
in der Aula der ſtädtiſchen Realſchule.
Obermedicinalrath Dr. Pleiſſer: „Ueber die Geſundheitsverhältniſſe in Stadt und
Land mit beſonderer Berückſichtigung im Großherzogthum Heſſen”.
Der ſich ergebende Reinertrag iſt für den Fond für Freibetten des Alice=
Hoſpitals beſtimmt.
(166
Eintrittskarten ſind in der Bergſträßerſchen Buchhandlung zu erhalten.
Bekanntmachung.
Die am 9., 10. und 11. Februar l. J.
abgehaltene Holzverſteigerung in dem
Beſſunger Gemeinde=Tannenwald, Diſtrikt
Köhlertanne, Saufang und Kaiſerſchlag
iſt genehmigt und können die
Abfuhr=
ſcheine
bis Donnerstag den 19. d. M.
bei uns in Empfang genommen werden.
Erſter Abfuhrtag: Freitag den 20.
d. Mts.
Letzter Abfuhrtag: 10. Mürz l. J.
Beſſungen, den 17. Februar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[1474
GU UUII.
Wegen Verlegung eines
Glas=
magazins verkaufe eine Partie
ſoweit Vorrath reicht, zum
Selbſt=
koſtenpreis.
[1475
L. Inton,
Wilhelminenſtraße.
In unterzeichnetem Verlage iſt vorräthig:
Darmſtädter Hiſboriſche
336 Heiten großz Ockav. Breis 1 R. 50 Pf.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt,
Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Hauſer
einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Platze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau
und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schone
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15)
Feſt=
lichkeiten. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Wittich'ſche Zofbuchdruckerei.
jeder Art für alle Zei=
Annoncol tungen,
Fachzeitſchrif=
ten ꝛc. der Welt beſorgt prompt u. unter
bekannt coulanten Bedingungen die
Central=Annoncen=Epedition von G. L.
Daube & Co. in Darmstadt,
Grafenſtraße 30.
(325
Bei Huſten,
Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. überhaupt bei allen
catarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=Organe
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzextract=
Caramellen a Beutel 30 und 50 Pfg., und
Malz=
extract (Schutzmarke „Huſte=Nicht') von L. H.
Pietſch u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraße 8 9
als anerkannt wirkſam bewährt: Zu haben bei
[13360
G. L. Friogk.
[1476
ls.
Verwandten und Freunden, ſtatt jeder beſonderen
Anzeige, hiermit die traurige Mittheilung, daß unſer
hoffnungsvoller, lieber Sohn, Enkel, Bruder, Schwager
und Neffe
Eugen Schütz.,
Geſchäftsleiter der Firma: The Singer Manufactury
C. G. Neidlinger in Raab (ngarn) nach noch nicht
vollendetem 26. Lebensjahre und nur 4tägigem
Kranken=
lager Samstag den 14. d. M., Abends 10 Uhr,
ver=
ſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme an unſerem Verluſte bittet im
w Namen aller Tiefbetrübten
Ph. Schütz.
Darmſtadt, den 16. Februar 1885.
Die Beiſetzung der Leiche findet auf dem Friedhofe in
Budapeſt ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 18. Februar.
Deutſches Reich. Die Sonnabendſitzung des Reichstages, der erſte
Tag der zweiten Leſung der Kornzölle, hat über dieſes ſchon während
dreitägiger Generaldiskuſſion ſattſam erſchöpfte Thema an und für ſich
nichts Neues zu bringen vermocht. Trotzdem geſtaltete ſich die Sitzung
durch zwei Umſtände ziemlich intereſſant: Einmal durch den wunderlichen
Ciertanz, den Herr Racké (Centrum), der Abgeordnete für Mainz.
zwi=
ſchen ſeiner frethändleriſchen Neigung und der Parteiparole des Cen=
- rums für die erhöhten Kornzölle zu ſtimmen, aufführte und dann
m durch die Auslaſſungen des Abgeordneten Flügge, des einzigen
frei=
händleriſchen konſervativen Abgeordneten. Wenn man lediglich Herrn
2 placke glauben ſollte, ſo war bezüglich der Zuſtimmung des Centrums
2rs zu den Kornzöllen durchaus noch nichts entſchieden, wenigſtens machte
ſis Herr Racke die ſeinige von der Annahme oder Ablehnung des von ſeinem
undt
ling
⁵₈ arteigenoſſen, v. Huene, im preußiſchen Abgeordnetenhauſe eingebrachten
44 Antrage abhängig, welcher bekanntlich die Zollerträgniſſe zur
Erleich=
u9terung der Kommunallaſten verwendet wiſſen will. Herr v. Schalſcha
hatte indeſſen ſchon deutlich durchblicken laſſen, daß das Centrum ent=
5ſchloſſen war, für die erhöhten Zölle zu ſtimmen. Was Herrn Flügge
an=
belangt, ſo wurde es demſelben ebenfalls ſehr ſchwer, ſein freihändleri=
5 lſches Gewiſſen mit der Kornzollerhöhung in Einklang zu bringen, aber
⁵⁄=er verſchloß ſich doch nicht der Erkenntnis von der Notlage der
Land=
wirtſchaft und betonte, daß man wenigſtens den Verſuch machen müſſe,
9lbeſen Notſtand durch erhöhte Schutzzölle zu beſeitigen. Hervorzuheben
iſt außerdem aus der Sonnabendſitzung der vom Reichskanzler an der
[hand ſtatiſtiſchen Materials erbrachte Nachweis, daß ſich der Handel=
und Schiffahrtsverkehr der Seeſtädte Danzig, Königsberg u. ſ. w. ſeit
2dem 79er Zolltarif entſchieden gehoben hat, wozu freilich die von
frei=
ſiriniger Seite erhobenen gegenteiligen Behauptungen wenig paſſen wollen.
In der Sitzung des Reichstags vom Montag wurde in namentlicher
O0lAbſtimmung der Antrag der „freien wirtſchaftlichen Vereinigung= auf
Normierung des Roggenzolles auf 3 M. mit 192 gegen 151 Stimmen
ſangenommen. Dafür ſtimmten die Konſervativen, die Mehrzahl der
Reichspartei, die Majorität des Centrums, die Elſäſſer und die Polen.
Hierauf folgte die zweite Abſtimmung über den Vorſchlag der
Regie=
rung, den Weizenzoll auf 3 M. feſtzuſetzen. Derſelbe wird mit 229 gegen
Eil3 Stimmen angenommen.
Dem Bundesrate ging vom Reichskanzler ein Geſetzentwurf zu, be=
WItreffend den Schutz des zur Anfertigung von Reichskaſſenſcheinen ver=
Eſwendeten Papiers gegen unbefugte Nachahmung.
Wie verlautet, wird dem Bundesrat demnächſt der zwiſchen Deutſch=
5ä2
land und der Transvaal=Republik am 22. Jan. d. J. abgeſchloſſene
Freund=
ſcelſchafts= und Handelsvertrag zur Beratung und Beſchlußfaſſung zugehen
Vom Abg. Kardorff, dem Führer der Freikonſervativen, iſt im
Rleichstage der Entwurf eines Sperrgeſetzes eingebracht worden, nach
99
41
25½
lo
e=
946
1.
45
0.
ſwelchem der Kanzler ermächtigt wird, die Finanzzölle auf Getreide,
Mühlen=
abrikate und Schaumweine in derjenigen Höhe in vorläufige Hebung
mu ſetzen, welche der Reichstag in der zweiten Leſung der Zolltarifnovelle
enehmigen wird.
Nach der „Kreuz=3tg." iſt der Vertrag der Kongogeſellſchaft mit
ge.) Lortugal, vom 14. Februar datiert, bereits unterzeichnel. Das Blat
agt hinzu, wenn auch ſachlich für die Schlußkonferenz keine Hinderniſſe
nehr vorliegen, da die Neutralität des Kongoſtaates auch von
Frank=
eich und Portugal in den Konventionen mit der afrikaniſchen Aſſociation
nerkannt wurde, ſo zeigen ſich jetzt doch noch formelle Schwierigkeiten,
ndem es heißt, der engliſche Bevollmächtigte habe die letzten notwendigen
hnſtruktionen noch nicht erhalten.
Die Kommiſion der Kongo=Konferenz ſetzte am 16. d. M. die
Be=
ntung über die Form der Schlußcate fort.
34
379
Der „Hannover'ſche Courierü veröffentlicht Briefe von Bord S. M.
Kanonenboot „Hyäne welche bis Ende November 1884 reichen und in
denen die Beſitzergreifungen im Neubritanniſchen Archipel und an der
Nordweſtküſte von Neu=Gunnea, das Hiſſen der deutſchen Flagge am
Friedrich=Wilhelms=Hafen und dem Hafen von Hyonday, ſowie die
Ent=
deckung eines dritten Hafens auf Neu=Guinea geſchildert werden. Die
erwähnten Länder werden als fruchtbar geſchildert, namentlich erinnere
die Küſte von Neu=Guinea an die ſchönſten Gegenden von Deutſchland.
Schweiz. Die Deutſchen in der Schweiz, namentlich in dem
fran=
zöſiſch redenden Teile derſelben, haben Comites in verſchiedenen Städten
u. a. in Genf, Lauſanne, Bevey und Montreux gebildet, um im Anſchluß
an den Aufruf des deutſchen Centralkomites für eine Ehrengabe an den
Reichskanzler zu deſſen 70. Geburtstag zu wirken.
Frankreich. Eine Lepeſche des Generals Briere de U3sle aus
Langſon vom 13. d. M. 1 Uhr nachmittags meldet: Heute mittag
wurde auf der Citadelle von Langſon die franzöſiſche Flagge gehißt. Der
Fluß wurde überſchritten. Die chineſiſche Armee befindet ſich ſeit letzter
Nacht nach einem heißen Kampfe, welcher 8 Kilometer vor dem Orte
ſtattfand, auf der Flucht.
Nach einer Meldung aus Schanghai vom 15. nachmittags 4 Uhr
25 Minuten iſt dort das Gerücht von einem Gefechte zwiſchen den
franzöſiſchen und chineſiſchen Schiffen in der Nähe von Scheipoo
ver=
breitet. Ueber das Reſultat verlautet noch nichts.
Der „Temps” meldet aus Schanghai vom 15. d.: Courbet eröffnete
geſtern früh Feuer auf drei chineſiſche Kriegsſchiffe, welche ſich auf den
Ningpo=Fluß geflüchtet hatten. Der Ausgang des Geſechtes iſt
unbe=
kannt. Es herrſchte dichter Nebel.
Am 16. fand in Paris das Begräbnis des ehemaligen Mitglieds
der Kommune Jules Vallé unter ſehr zahlreicher Begleitung ſiatt. Im
Zuge ſelbſt entſtanden Streitigkeiten, indem mehrere Studenten einen
von deutſchen Sozialdemokraten herrührenden Kranz fortnehmen wollten.
Dabei entſtand ein Handgemenge, wobei zwei Studenten verwundet
wurden.
England. Die Abreiſe der Königin von Windſor iſt auf
unbe=
ſtimmte Zeit verſchoben worden.
Am 16. ds. fand in London ein Kabinetsrat ſtatt. Gladſtone
richtete ein Schreiben an die miniſterielle Partei, worin es heißt, daß
ſofort nach dem Zuſammentritt des Parlaments am 19. Februar Dinge
von äußerſter Wichtigkeit deſſen Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmen
würden.
Außer Kanada und Neuſüdwales, welche ſich erboten, Truppen zu
ſenden, erklärte auch die Kolonie Viktoria ſich bereit, auf eigene Koſten
250 Mann Infanterie für die Expedition nach dem Sudan zu ſtellen.
Der „Obſerver' glaubt mitteilen zu können, daß die engliſche Regierung
die Verſtärkung durch auſtraliſche Truppen, welche ihr durch
Neuſüd=
wales für die Expedition nach Sudan angeboten worden, annehmen
wird. Das Blatt ſetzt hinzu, daß die Königin der Regierung von
Neu=
ſüdwales eigenhändig ihren Dank ausdrücken werde.
Wie „Reuters Bureau' erfährt, hat die engliſche Regierung
end=
giltig den Bau der Eiſenbahn von Suakim nach Berber beſchloſſen, die
bezüglichen Arbeiten würden ſofort begonnen.
Die Verhandlung gegen Cunningham und Burton wurde am 16. d.
jortgeſetzt. Mehrere Zeugen deponierten, daß ſie Cunningham im Januar
im Zuge der Metropolitan Railway, von dem aus das Oynamit
geworfen worden, geſehen hätten. Die weitere Verhandlung wurde
wiederum vertagt.
Italien. Die dritte Expedition nach dem Roten Meere wird
vor=
ausſichtlich erſt nach dem 22. d. M. in Neapel eingeſchifft werden.
Kardinal Chigi iſt am 16. Februar in Rom geſtorben.
Rußland. Die Gerüchte über einen Vormarſch der Ruſſen auf
Herat und die A'ſicht, Herat unter ruſſiſches Protektorat zu ſiellen,
werden von beſtunterrichteter Seite als durchaus unrichtig bezeichnet.
Cgypteu. Aus Alexandrien wird berichtet, daß General Wolſeley
Korti am 16. d. M. verlaſſen hat. Prinz Haſſan wird entgegen der
Meldung von „Reuters Bureau=, wonach derſelbe das Kommando eines
egyptiſchen gavalleriekorps annähme, als Civilkommiſſar des Khedives
dem Stabe Wolſeleys beigegeben.
Dem „Standard” wird aus Korti gemeldet, daß die Streitmacht
des Mahdi in Khartum, die vorher auf 25000 Mann geſchätzt worden,
durch die Gordon'ſche Armee, welche gezwungen wurde, in den Dienſt
des Mahdi überzutreten, um mindeſtens 10000 Mann verſtärkt
wor=
den ſei.
p
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Februar.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog mit Sr. Königl. Hoheit
dem Erbgroßherzog, Ihren Großherzogl. Hoheiten den Prinzeſinnen
Irene und Alix, ſowie J. J. Gr. Gr. H.H. die Prinzen Heinrich
und Alexander, Se. Erl. der Graf und Ihre Durchl. die Gräfin
zu Erbach=Schönberg nebſt Gefolge begaben ſich Montag vormittag
mit Extrazug 10 Uhr 8 Minuten nach Mainz. Die Allerhöchſten und
Höchſten Herrſchaften wurden bei ihrer Ankunft in Mainz auf dem
Bahnhof von dem Provinzialdirektor Küchler, dem Gouverneur von
Woyna und dem Kommandanten Generalmajor v. Schmeling empfangen
und begaben ſich hierauf nach dem Regierungsgebäude, wo
Provinzial=
direktor Küchler Buffets mit Erfriſchungen hatte aufſtellen laſſen. Die
Herrſchaften ſahen dann hier den großen Feſtzug des Mainzer Karneval=
R4
380
Vereins an und empfingen Se. Königl. Hoheit der Großherzog den
Prinzen Karneval nebſt Gefolge und närriſchem Miniſterium, ſowie die
Offiziere der Prinzengarde. Um 1 Uhr 46 Min. wurde die Rückreiſe
D. Z.
nach Darmſtadt angetreten.
Das Großh. Regierungsblatt, Beilage Nr. 2 vom 17.
Fe=
bruar 1885, enthält: 1) Verzeichnis der Vorleſungen, welche auf der
Großherzoglich Heſſiſchen Ludewigs=Univerſität zu Gießen im
Sommer=
halbjahre 1855 gehalten werden und am 27. April ihren Anfang
neh=
men. - 2) Namensveränderung. - 3) Charakterverleihungen.
4) Konkurrenzeröffnungen.
Die Donnerstag den 19. Februar, nachmittags präcis 3 Uhr,
auberaumte Stadtverordneten=Verſammlung hat folgende
Tagesordnung: 1) Mitteilungen. 2) Verbreiterung der weſtlichen
Vor=
gärten an der Fortſetzung der Frankfurter Straße. 3)
Geländeerwer=
bungen zur Anlage und Regulierung verſchiedener Straßen. 4)
An=
ſchaffung von Waſſermeſſern. 5) Aenderung der Darmbachbrücke am
Pallaswieſenweg. 6) Baugeſuche für die Roßdörfer= und die verlängerte
Arheilgerſtraße. 7) Bedingungen der Anſtellung bei der
Schutzmann=
ſchaft. 8) Conto=Correntverhältnis der Sparkaſſe zu anderen ſtädtiſchen
Kaſſen. 9) Geſuche um Abtretung von Geländeteilen des
Schulhaus=
bauplatzes. 10) Verbeſſerung der Straßenbeleuchtung in verſchiedenen
Straßen.
Aus Anlaß des heute ſtattfindenden fünfzigjährigen
Jubi=
läums des hiſtoriſchen Vereins iſt als Feſtgabe eine reich
aus=
geſtattete Schrift erſchienen unter dem Titel: „Die Einhard=Baſilika zu
Steinbach im Odenwald, im Auftrage des Hiſtoriſchen Vereins
unter=
ſucht und beſchrieben von Dr. R. Adamy.
Der nach längerem Leiden im 56. Lebensjahre verſtorbene Gr.
Kreisaſſeſſor i. P. und Stadtverordnete Dr. H. Momberger wurde
vorgeſtern unter ſehr zahlreicher Beteiligung beerdigt. Der Verblichene
war ein ſehr tüchtiger Verwaltungsbeamter und hatte ſich auch in
ſeinem ſtädtiſchen Ehrenamte vielfache Verdienſte erworben, welches
durch Herrn Oberbürgermeiſter Ohly mit warmen Worten anerkannt
wurde.
Die Raphael=Ausſtellung in der Aula des Gymnaſiums
erfreut ſich gegenwärtig von Seiten des kunſtliebenden Publikums eines
recht zahlreichen Beſuchs. Die heranwachſende Jugend ſchenkt derſelben
jedoch, wie es ſcheint, keine beſondere Beachtung, und doch wird ſich
gerade für dieſe nicht leicht wieder eine ſo günſtige Gelegenheit bieten,
das Schaffen des Meiſters zu belauſchen, die Entſiehung der vollendeten
Werke zu ſtudieren und daran zu lernen wie auch das größte
künſtleri=
ſche Talent nur durch ausdauernden Fleiß und gewiſſenhaftes Studium
m Stande war Vollendetes zu ſchaffen. — Die hier befindliche Raphael=
Ausſtellung der Kunſthandlung Gutbier in Dresden, iſt, außer der
be=
rühmten Sammlung, welche der verſtorbene Gemahl der Königin von
England, Prinz Albert von Sachſen=Coburg, ſ. 3t. geſchaffen hat und
welche in der engliſchen Königsfamilie als ein koſtbarer Schatz
auf=
bewahrt wird, die bedeutendſte und am beſten geordnete, welche dermalen
exiſtiert. — Dem Vernehmen nach wird dieſelbe ſich nur noch dieſe Woche
hier befinden und nächſten Sonntag zum letztenmale geöffnet ſein.
Möchte deshalb Nemand die ſeltene Gelegenheit, die Ausſtellung zu
ſehen und zu bewundern, verſäumen.
- Vom Darmſtädter Karneval. Nach Veranſtaltung einer
öffentlichen Auffahrt fand Sonntag den 15. Februar die Faſchingskneipe
der Turngemeinde im Saalbau bei ausverkauftem Hauſe ſtatt. Nachdem
die Nobelgarde in prächtigem altdeutſchen Koſtüm ihren Einzug gehalten
hatte, hielt der Vorſitzende des Faſchingskomites Herr Max Anſpach
eine Begrüßungsrede an die Verſammlung mit humorvollen
Anſpie=
lungen auf Lokal= und Vereinsverhältniſſe, wobei jeder Vers in dem
Refrain endigte: „Mir fiel darüber gar ncks ei, ich hab' geglaabt deß
müßt' ſo ſeils Der General der Nobelgarde Ritter Schaum von Sevilla
Marr Hohmann) hielt eine Inſpektion der Truppen, bei welcher nach
Befund vorzüglicher Brauchbarkeit hohe Ehrenzeichen an den
Oberſt=
lieutenant von Dachreiter (Narr Kaus) und Feldwebellieutenant
Oel=
grün (Narr Warneck) verliehen wurden, während die Mannſchaften ſich
mit Ermahnungen zur Unterhaltung guten Einvernehmens mit den
Bürgern und Mitbürgerinnen dieſer Stadt begnügen mußten; auch
wurde bei dieſer Gelegenheit der närriſche Vorſitzende zum Ehrenritter
des heiligen Jokus ernannt.
Im Verlaufe des Abends brachte die Turnmannſchaft, an deren
Spitze gegenwärtig die Turnwarte Mehlbrech und Menzlaw ſtehen,
eine Reihe von gymnaſtiſchen Vorführungen, welchen wir - ebenſo
wur=
den Fechtübungen mit Fleuret und Säbel - die höchſte Anerkennung zollen
müſſen. Aber auch unter den übrigen Mitgliedern der Gemeinde fanden
ſich vorzügliche Kräfte, welche ſich vereinigten in dem vollkommen ge=
Lungenen Bemühen, die Anweſenden in fortgeſetzter Heiterkeit zu
er=
halten. Namentlich ſind hier hervorzuheben die Narren Burkhardt,
Wiegand, Hohmann, Heß, Merkel und Rudolph; die beiden erſteren
geißelten lokale Verhältniſſe, während Hohmann „dem Münchener
Artikelſchreiber Pecht” hinſichtlich deſſen Behauptung von der Armuſ
und Verkommenheit der hieſigen Gegends in einem offenen Briefe vom
Standpunkte des Darmſtädter Philiſters aus gehörig heimleuchtete
Gerne erkennen wir die Vielſeitigkeit des Narren Burkhardt an, welcher
als ſchwarzer Violinvirtuos Chevalier de Brindiſi in künſtleriſcher Weiſe
auſtrat. Ebenſo verdient Narr Wiegand beſondere Anerkennung für die
aufopfernde Thätigkeit, welche er auf die Herſtellung einer würdigen
34
Markthalle und deren Eröffnung verwendete; derſelbe empfahl ſchließlick
den Anweſenden aus dieſer Markthalle zu kaufen, weil ſie dieſch
Möglichkeit vorausſichtlich außer der Faſtnachtszeit nicht mehr
er=
leben würden. - Auf die öffentliche Begrüßung der erſchienener,
Gäſte, worunter ſich mehrere erſte Mitglieder der Hofbühne, ſowie
Mit=
glieder der hieſigen Karnevalsgeſellſchaft befanden, ergriff N.
Boden=
ſchatz, als Vorſitzender der letzteren, das Wort, um in ſehr beifaͤllig,
aufgenommener Rede der guten Beziehungen zu gedenken, welche ſeitens
der genannten Geſellſchaft zu dem Faſchingskomits der Turngemeinde,
beſtehen und dreifaches Hoch auf Darmſtadts Turner ſowie auf alle
Mitwirkenden auszubringen. - Die Kapelle „Adam Kain und
Abel=
leiſtete ihr Beſtes. Die Leitung der wirklich großartigen Geſamt=
Veranſtaltung lag in der bewährten Hand des Herrn M. Anſpach,
welchem hiermit unſere volle Anerkennung ausgeſprochen ſein ſoll.
- Dr. Vogt (Butzbach) iſt zum Landtagsabgeordneten für den
3. Wahlkreis der Provinz Oberheſſen gewählt worden.
Beſſungen. Verfloſſenen Samstag abend hielt der Geſangverein
Männer=Quartett im großen Saale des Chauſſeehauſes ſeinen ſehn
zahlreich beſuchten Ball, wobei auch Masken Zutritt hatten. Ueber alles
Erwarten waren hierzu eine große Anzahl ſehr hübſcher Masken
erſchie=
nen, wodurch alle Anweſenden in die heiterſte Stimmung verſetzt wurdenz
Der Verein, der ſich ſeit ſeinem kurzen Beſtehen der größten Beliebtheit
erfreut, wurde hierdurch angeſpornt, nächſtes Jahr einen großen
Masken=
ball zu veranſtalten. Beſonderes Lob gebührt noch dem Herrn Gaſtwirt
Emmel, der in Bezug auf Küche und Keller nichts zu wünſchen übrig
ließ, ſowie der Artillerie=Kapelle, die ebenfalls ihr Scherflein zur
Ver=
herrlichung des Abends beitrug.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 17. Februar.
(Kindervorſtellung.)
B. Heute war auf einige Stunden ein Stück Grimm'ſcher
Märchen=
welt für unſere Jugend Fleiſch und Blut geworden. Die lieblichen
Ge=
ſtalten von Dornröschen, Schneewittchen und Aſchenbrödel führen
für Phantaſie und Gemüt der Kleinen ein unvergängliches Leben; dieſe
Märchenfiguren ſind die erſte poetiſche Nahrung, welche dem jungen
Geiſte zugeführt wird, und die freundliche Erinnerung an dieſe duftigen
Gebilde bleibt auch noch dann beſtehen, wenn Kampf und Sorge des
Lebens längſt die unmittelbare, naive Daſeinsluſt, die das Weſen des
Kindes ausmacht, von uns abgeſtreift hat und mit ihr der Glaube an
die Wunder und Gaben einer gütigen Feenwelt verſchwunden iſt.
Die hieſigen Theaterbeſucher werden ohne Zweifel der
Großherzog=
lichen Theaterdirektion Dank wiſſen, daß ſie die ergötzliche und für die
Jugend auch höchſt lehrreiche Görner'ſche Komödie=Aſchenbrödel” in
das Repertoire aufgenommen hat. Und wie fand die Inſcenierung
ſtatt! Mit verſchwenderiſcher Pracht zog das ſtimmungsvolle Opus an
uns vorüber. Alle guten Geiſter des Maſchinen= und
Beleuchtungs=
weſens, der Requiſitenkammer, der Garderoben feierten Triumphe auf
der Bühne; das große und das kleine Ballet ſland auf der Sonnenhöhe
ſeiner diesjährigen Wirkſamkeit. — Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen
können bei dem Charakter der Rollen nicht wohl unter das kritiſche
Meſſer genommen werden; doch verdienen die Vertreter der Hauptfiguren
mit Namen genannt zu werden, vor allen werde Frau Kläger für
ihre ſehr gemütvolle Darſtellung des Aſchenbrödel die wohlerworbene
Anerkennung zu Teil.
Der naive Volksgeiſt, welcher die Märchen ſchafft, teilt die Perſonen
ſchlechthin in gute und böſe ein; die Schilderung der gemiſchten
Charaktere können wir auf dieſer erſten Stufe der Dichtung noch nicht
erwarten. Die Görner'ſche Bearbeitung hat ſich treu an den
Märchen=
tert gehalten - und darin liegt ihr eigentümlicher Zauber. Die böſe
Stiefmutter mit ihren eitlen und hochmütigen Töchtern - die Damen
Berl, Haacke und Ethel wußten dieſe Figuren höchſt draſtiſch zu
verkörpern - das geduldige, edle Aſchenbrödel, die wunderthätige Pathe
(Fran Eppert), der liebenswürdige, junge Prinz (Herr Hacker,
ſtanden ſie nicht heute vor uns, als wären ſie juſt den Blättern des
Grimm'ſchen Märchenbuchs entſtiegenl Die Komik gelangt zu ihrem
vollen Recht in den Figuren des Konigs Kakadu (Herr Dalmonicoh,
des Hofmarſchalls (Herr Knispel) und des ſchwachen Ehemanns, den
Herr Butterweck in gewohnter, humorvoller Weiſe repräſentierte.
Als höchſt originell müſſen wir das Arrangement des 4. Bildes
be=
zeichnen, welches das Treiben der hilfreichen Heinzelmännchen in
Aſchen=
brödels Küche zum Gegenſtand hat.
Tageskalender.
Mittwoch, 18. Februar: Vortrag über Geſundheits= und Krankenpflege
in der Aula der ſtädtiſchen Realſchule.-Vereinſammlung der
national=
liberalen Partei (Schützenhof).
Donnerstag, 15. Februar: Vortrag zum Beſten des evangeliſchen
Kirchen=
bauvereins (Saalbau). — Ausſtellung von Schülerarbeiten des
Weiß=
binder=, Maler= und Lackirer=Verbands (Kyritz'ſchen Stift).
Sonntag, 22. Febr.: Generalverſammlung des älteren Kranken= und
Sterbe=Kaſſe=Vereins für Beſſungen (Emmel).
Montag. 28. Februar: Generalverſammlung des Verſchönerungsvereins
für Darmſtadt-Beſſungen (Saalbau).
Drittes Concert des
Muſik=Vereins (Saalbau).