148.
Jahrgung.
148.
Jahrgang.
Abonuementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
em=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Grag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Alluſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Iuſerate
wndenangenommmi nDernkidt
von der Expedition. Rheinſtr. X. V.
mBeſſunzen von Friedr. Bllher
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auzwärn
von allen Annoneen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
Pa 21.
Freitag den 30. Januar.
1885.
hl
L2
15⁄₈
86
101
1.
73
lia.
11
1
enun
Darmſtadt, am 26. Januar 1885.
Betreffend: Lehrkurſus für Obſtbaumwärter bei Baumſchulbeſitzer Th. Jäger in Bensheim.
1E=
Der Director des landwirthſchaftlichen Beziresvereins Darmſtadt,
an die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes Darmſtadt.
Unter Bezugnahme auf die in Nr. 15 des Tagblatts enthaltene Bekanntmachung des Herrn Directors des landw.
Be=
zirksvereins Bensheim vom 8. l. Mts. erſuche ich Sie dringend, ſich angelegentlich dafür bemühen zu wollen, daß junge
Leute, welche Luſt und Liebe zur Obſtbaumzucht haben - die jedoch in der Regel nicht unter 17 Jahre alt ſein
ſollen-
ſich als Theilnehmer an dem am 2. März d. Js. in der Jäger'ſchen Anlage zu Bensheim beginnenden Unterrichtscurſus
melden und ſich zu dieſem Behufe, namentlich wenn eine Beihülfe zur Beſtreitung der Koſten aus Mitteln des landw.
Be=
zirksvereins Darmſtadt erbeten wird, mir perſönlich vorſtellen. Solchen Bewerbern bitte ich ein Zeugniß über ihr ſittliches
Verhalten mitzugeben und ſich in demſelben auch darüber ausſprechen zu wollen, ob der Betreffende zum künftigen
Obſt=
baumwärter ſich nicht nur eignen, ſondern auch Gelegenheit finden dürſte, die in Bensheim zu erwerbenden Kenntniſſe in
ſeiner Heimathgemeinde und Umgegend zu verwerthen.
Es wäre namentlich erwünſcht, wenn aus ſolchen Gemeinden Bewerber aufträten, in denen ein gründlich ausgebildeter
Obſtbaumwärter bis jetzt nicht anſäſſig iſt.
Gros.
(866
E d i c t a l l a d u n g.
Nachdem wider die nachſtehenden, im Bezirk der 49. Infanterie=Brigade ausgehöbenen Rekruten: 1) Chriſtian Kniſpel,
geb. am 6. Oktober 1862 zu Darmſtadt, 2) Adam Koch, geb. am 3. Januar 1863 zu Klein=Steinheim, Kreis Offenbach,
3) Karl Leichner, geb. am 25. Juni 1863 zu Peterweil, Kreis Friedberg, 4) Hermann Paul, geb. am 4. Januar 1862 zu
Nidda, Kreis Büdingen, 5) Konrad Schildwächter, geb. am 9. April 1864 zu Grünberg, Kreis Gießen, 6) Georg Fiedler, geb.
am 16. März 1864 zu Rohhauſen, Kreis Marburg, 7) Konrad Urband, geb. am 22. März 1863 zu San=Franzisko, zuletzt
wohnhaft in Holzheim, Kreis Gießen, 8) Heinrich Seng, geb. am 18. Dezember 1862 zu Geilshauſen, Kreis Gießen,
9) Wilhelm Damm, geb. am 5. Mai 1863 zu Gonterskirchen, Kreis Schotten, 10) Sigismund Kunze, geb. am 8. Mai 1862
zu Nockau, Kreis Jena, der förmliche Deſertionsprogeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, ſich
ſo=
fort bei ihrem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Mittwoch den 20. Mai 1885, Vormittags 9 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen und ſie in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden würden.
[867
Darmſtadt, den 22. Januar 1885.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Waſſerleitungs=Einrichtungen innerhalb der Gebäude.
In ſehr vielen Häuſern ſind, wie in neueſter Zeit wahrgenommen wurde, die Waſſermeſſer gegenüber dem anhaltenden
Froſtwetter nicht genügend verwahrt. Die Folge davon iſt, daß die Meſſer zerfrieren und auf Grund des 8 9 der Satzungen
für den Waſſerbezug auf Koſten der Hausbeſitzer durch neue Meſſer erſetzt werden müſſen. Als Vorbeugungsmittel
dient vor Allem Schließen der Kellerfenſter, ferner Umhüllen des Meſſers mit Stroh oder Gewebe. Es zeigt ſich auch, daß
manche Leitungen im Innern der Häuſer nicht froſtfrei liegen und in Folge deſſen einfrieren. Es iſt dringend zu empfehlen,
ſolche Leitungen vorübergehend zu umhüllen, demnächſt aber, dem Inhalt der Vorſchriften gemäß, ſo abzuändern, daß der
Froſt keinen Einfluß auf dieſelben hat.
Darmſtadt, den 27. Januär 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Riedlinger, Beigeordneter.
(801
61
224
Bekanntmachung.
Erbtheilungshalber: werden die den
Erben des Ch. Hohmann in Koſtheim
ge=
hörigen dahier= gelegenen Immobilien,
nämlich:
1) die in der Nieder=Ramſtädterſtraß=
Nr. 60 gelegene Hofraithe,
2) die in der Pankratiusſtraße Nr. 57
gelegene Hofraithe,
Montag den 9. Februar l. Js.,
Vormittags 11 Uhr,
zum dritten Mal öffentlich an den
Meiſt=
bietenden mit unbedingtem Zuſchlag,
verſteigert.
Darmſtadt, den 28. Januar 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(868
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Samstag den 31. Januar d. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,
werden auf freiwilligen Antrag im Hauſe
„Kirchſtraße 34½ zu Beſſungen die
nach=
ſtehenden Mobilien, als:
1 Commode, 1 Kanapee, 1
Kleider=
ſchrank, 2 Kiſten, 1 Tiſch, 6 Stühle,
2 Spiegel, mehrere Bilder, 1 ſilberne
Taſchenuhr, 1 Guitarre, 1
vollſtän=
diges Bett, einiges Weißzeug, ſowie
Kleider, Haus= und Küchengeräthe
öffentlich gegen baare Zahlung verſteigt.
Beſſungen, den 27. Januar 1885.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
(80,
Weimar.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 28. d.
Mts. iſt genehmigt. Erſter Zahltag und
Ueberweiſung des Holzes Freitag den 6.
Februar.
Darmſtadt, den 29. Januar 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
(869
Bekanntmachung.
Die am 15. und 16. d. Mts.
abge=
haltenen Holzverſteigerungen im
Roß=
dörfer Gemeindewald ſind genehmigt.
Erſter Abfuhrtag: Montag den 2.
Februar l. Js.
Roßdorf, den 27. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
1(870
C
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt:
a) für Buchenſcheiter 1. Kl. zu Mk. 10.50,
do.
II. Kl. „ „ 9.50,
6) „
0) „ Kiefernſcheiter I. Kl. „ „ 8.
do. II. Kl. „ „ 7.
4) „
der Raummeter.
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus
aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
R2
unn
G4hn
Holzverſteigerung.
„ Es werden verſteigert:
Dienstag den 3. Februar d. J., von Vormittags 9 Uhr an,
zu Forſthaus Faſanerie das Dürrholz aus der Forſtwartei Faſanerie, ſowie aus
Diſtrict Thiergarten 16:
Scheiter: 349 Rm. Buchen. I. Cl., 160 Rm. Buchen II. Cl., 7 Rm. Birken,
6 Am= Eichen 1. Cl., 60 Rm. Eichen II. Cl., 5 Rm. Radelholz, 13 Rm. Erlen ꝛc.;
Knüppel: 179 Rm. Buchen, 5 Rm. Birken, 34 Rm. Eichen, 31 Rm. Nadelholz,
13 Rm. Erlen ꝛc.; Reiſig: 2320 Wellen Buchen, 190 Wellen Eichen, 180 Wellen
Nadelholz, 210 Wellen Aſpen; Stöcke: 76 Rm. Buchen, 20 Rm. Eichen,
5 Rm. Aſpen.
Mittwoch den 4. Februar d. J., von Vormittags 9 Uhr an,
im Gemeindehauſe zu Arheilgen aus Diſtrict Luderplatte 15, 16 und 14, 17:
Scheiter: 28 Rm. Buchen I. Cl., 413 Rm. Buchen II. Cl., 11 Rm. Birken,
4 Rm. Eichen, 4 Rm. Erlen; Knüppel: 164 Rm. Buchen, 5 Rm. Birken, 9 Rm.
Eichen, 2 Rm. Erlen; Reiſig: 4980 Wellen Buchen, 300 Wellen Eichen, 30 Well.
Erlen; Stöcke: 335 Rm. Buchen, 69 Rm. Eichen, 1 Rm. Erlen.
Wegen vorheriger Einſichtnahme wollen ſich Kaufliebhaber an die Großh.
Forſtwarte zu Faſanerie und Kallofen wenden.
Darmſtadt, den 28. Januar 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
(871
Brenn= und Stammholz=
Herſteigerung
in dem Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 2. und Dienstag den 3. Februar l. Js., von
Vormittags 9 Uhr an,
werden in dem Gemeindewald zu Eberſtadt, Diſtrict Kirchtanne und
Klingsäcker=
tanne: 600 Rm. Kiefern=Scheitholz, 230 Stück Kiefern=Stämme von 25 Emt. bis
zu 50 Emt. Stärke verſteigert. Bemerkt wird, daß bei dem Stammholz ſich ſtarkes
Schnittholz befindet.
Den erſten Tag iſt die Zuſammenkunft auf der Kreisſtraße nach Seeheim
am Eingang des Waldes und kommt das Scheitholz zum Ausgebot, während dem
das Stammholz den zweiten Tag zum Ausgebot gelangt, und die Zuſammenkunft
auf der Schlangenſchneiſe am Uebergang der Main=Neckarbahn ſtattfindet.
Gegen vorſchriftsmäßigen Bürgſchein wird das Holz bis Ende September
l. 33. verbürgt.
Eberſtadt, den 27. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
687)
die am 26. und 27. Januar zu Mör=
L felden abgehaltenen Holzverſteige=
rungen aus den Domanialwalddiſtricten
Sensfeldertanne ꝛc. u. Schlüchter ſind
ge=
nehmigt.
Die Abfuhrſcheine ſind vom 4. Februar
an beim Großh. Rentamt Groß=Gerau
im Empfang zu nehmen.
Holzüberweiſung am 5. Februar
Vor=
mittags.
Mörfelden, den 28. Januar 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Mörfelden.
Marx.
[873
Großherzogl. Landes
Hoſpital.
Die Lieferung nachverzeichneter
Gegen=
tände für das Rechnungsjahr 1885186
ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben
werden und zwar:
a. Als Bedarf bis Ende September
1885:
1) circa 16000 Kilo Kornmehl,
5) „
2) „ 8000 „ Kernmehl,
3) „ 8000 Schwingmehl,
4 „ 8000 „ Korn= und Gerſten.
ſtroh,
1800 „ Hafer.
b. Als Bedarf bis Ende März
1886.
I. Berzehrungsgegenflände:
6) eirca 1800 Kilo friſche Butter,
7) „ 1600 Liter Mohnöl,
89)
8)
9)
10)
11)
12)
13)
14)
15)
16)
17)
1500 Kilo dörre weiße Bohnen,
1500 geſpaltene Erbſen,
1500 „ Linſen,
100 „ dörre Zwetſchen,
100
Aepfelſchnitzen,
90000 Skück Eier,
3000 Liter Weineſſig.
400 Kilo geſchälte Gerſte,
500 „ grüne Kern,
2500 „ geröſteten indiſchen
Kaffee,
18) circa 150 Kilo Kaffeeſurrogat,
19)
20)
21)
700 Liter Hefe.
40000 Stück Handkäſe,
1200 Kilo Käsmatte,
6
22) „ 400 „ Fadennudeln,
23) „ 100 „ Gemüſenudeln,
24) „ 400 „ Reis,
25) „ 300 „ Sago,
26) „ 500 „ Spelzgries,
27) 300 „ Meliszucker in
Bro=
den,
Meliszucker in Wür=
28) „
300 „
feln,
28) der Bedarf an Häringen, Gewürzen,
Salzen, Chocolade, Schweizer=, Rahm=
und Limburger=Käſe, Senf, Rahm,
Zwiebeln und Thee.
II. Verbrauchsgegenflände:
30) der Bedarf an Schreibmaterialien und
Druckſachen,
31) der Bedarf an Fenſter= und
Spiegel=
glas,
32) circa 40 Liter Spiritus von 90%
33) „ 290 Kilo ordinärer Rauchtabak
(Gail Stern 44
Nr. 2)
349) 30 „ Canaſter (Gail Nr. G,
40 „ Schnupftabak (rape
35) „
de Naney Nr. 3)
36) „ 12000 Stück Cigarren,
„957) der Bedarf an Zunder, Tabakspfeifen
und Pfeifentheilen, Doſen,
Feuerſtäh=
len, Feuerſteinen und Spielkarten,
4958) die Anlieferung von Geräthen
und zwar: Porzellan=, Steingut=,
Glas= und Blechgeräthe, Kohlenlöffel,
Körbe, Löffel, Rechen, Thürvorlagen,
Cocosläufer, Flaſchenſtopfen,
Waſch=
ſeile, Kordel, Waſchklammern,
Druck=
ſchlüſſel, Gabeln, Meſſer,
Leuchter=
ſtöcke, Scheeren, Knochenöl,
Kohlen=
kroppen, Sägefeilen, Sägeblätter und
Stühle;
der Bedarf an
Reinigungs=
gegenſtänden und zwar:
39) Bürſten=, Beſen= und Kammwaaren,
Sand, Schuhwichſe, Putzſteine,
Aus=
klopfſtöcke, Fenſterpapier und
Chlor=
kalk; ferner:
310) circa 300 Kilo Makulatur,
ſie
41)
142)
1913)
2
vis
1
1000 Stück Putzlumpen,
Schwämme,
250
25 Kilo Glyeerinſeife,
4) 7 1100 „ gelbe und weiße Kern=
„ 21
54) eirca 1000 Schachteln gewoͤhnliche und
ſchwediſche
Zünd=
hölzer,
55) der Bedarf an Farbwaaren, Gyps,
Kreide, Leim, Nägeln und ſonſtigen
Materialien für die Schreinerei,
56) der Bedarf an Särgen.
Die Bedarfsliſte, Probemuſter und
Lieferungsbedingungen liegen auf dem
Ge=
ſchäftszimmer des Unterzeichneten
vom 2. bis 7. Februar d. Is,
Vormittags von 8-12 Uhr,
ſoffen.
Offerten wolle man mit der Aufſchrift
„Submiſſion zu der am 26. Januar 1884
225
ausgeſchriebenen Lieferung' bis zum
Er=
öffnungstermin:
Donnerstag den 19. Februar d. J.,
„Vormittags 10 Uhr,
entweder in den, Submiſſionskaſten
ein=
legen oder per Poſt einſenden. In den
Offerten ſind die Submiſſionsbedingungen
ausdrücklich anzuerkennen.
Die Muſter ſind verſiegelt, und mit
entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem
Bureau der Kaſſe zu hinterlegen.
Hofheim, am 26. Januar 1885.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hoſpitals:
J. A.:
(874
Stroh, Großh. Hausverwalter.
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag den 3. Februar, Vormittags 9 Uhr,
werden aus einem Nachlaſſe im Hauſe Ballonplatz Nr. 11 (
Hinter=
bau) nachverzeichnete gut erhaltene Mobiliargegenſtände, als: Gold,
Silber, Frauenkleider, Weißzeug, Bettwerk, Möbel und ſonſtiger
Hausrath, gegen baare Zahlung verſteigert.
H. Neustadt, Hof=Taxator.
5
Friſche
Kieler Sprotten
empfiehlt
5.
we ke 10
1I,
Bleichſtraße. (876
ſeiſe,
5) „ 1450 „ Schmierſeife,
30 46) „ 1000 „ Soda,
7) „ 600 Carbolfäure v. 90lo,
8) „ 500 „ Eiſenvitriol.
Die Anlieferung der
Beleuchtungs=
materialien und zwar:
9) circa 100 Meter Lampendochte
ver=
chiedener Breite,
46
59) „ 50 Liter Rüböl,
5.
„ 4500 Kilo Petroleum,
4) „ 350 „ Stearin= u.
Chaiſen=
lichter,
9) „ 50 Schachteln Nachtlichter von
Backofen),
ſempfiehlt in Glacs und Seide in
Schellfiſche
allen Längen und Farben.
Ballbinden,
das Neueſte.
Eine Partie farbige, däniſche
Damentaussrhuhe
2cknöpfig M. 1.-
3=knöpfig M. 1.25,
4knöpfig M. 1.50.
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innerhalb 2 Stunden.
GS.LOA
vesgt. hanmlase
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in Stücken von circa ¹⁄ Pfund, Obere Eliſabethenſtraße.
per Pfund 54 Pf. (877
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Eande. FAld.
Bummete
für Luxus= und ſchweres
Laſt=
fuhrwerk empfiehlt die
Patont-Stoll Aunnst-Pahrik
BtUUuuzult
F. Murtens & Co.,
(6622
Stralsund.
ſoeben eingetroffen.
4
geohten fohen
MhGUleo ſdd”
in Stücken von ca. 1½ Pfund,
per Pfund 40 Pf.,
Murtz Landan,
Mathildenplatz 1. (877a
deutſches und ungariſches,
Mehl, empfiehlt billigſt
[879
H. Göbel, Ernſt=Ludwigſtr. 5, Hths.
226
E.Der berühmte Medicinal=Roth.
wein, pr. Fl. M. 1. für Blutarme,
Magen=
u. Nervenleidende, ſowie ſchwächliche Kinder
ungemein ſtärkend, nur allein zu haben bei
M. W. Praſſel, Rheinſtraße, in Beſſungen
(13264
bei Aug. Marburg.
in
Eatralts Codeurs, Poudre de ris.
Handelkleie, Einderpuder,
Baul de Guinine, Far do Fevande,
Eau de Cologne,
Lahnpuiver, Lahnwasser eto.
aus der Parfümeriefabrik von Feodor
Bachfeld in Frankfurt a. M. empfiehlt
in ſchöner Auswahl, vorzüglichen Quali=
(655
täten und zu billigen Preiſen
Ph
vau. dGnmIdt,
Darmſtadt-Louiſenſtr. 8.
Nordholländiſche
*
GEUIUk,
feinſter und fleiſchigſter Fiſch, per
Pfund 30 Pfg.,
grüne ungeſalzene
2 ¼a
Ducingk,
per Pfund 30 Pfg.
vorzüglich zum Backen und Sieden,
gotend. Socuungen
billigſt,
friſch gewäſſerte
4*
GLoUTIUk,
per Pfund 25 Pfg.
Philipp Wober
Carlsſtraße 24.
[880
WAecht. Madeira, direkt vom
Pro=
ducenten importirt, pr. Fl. M. 2.50, ächt.
Malaga, prima Qualität, pr. Fl. M. 2,
Marr'ſcher Kinderwein, pr. Fl. M. 1.25,
allſeitig ärztlich mit den größten Erfolgen
empfohlen, bei M. W. Praſſel, Rhein=
[13246
ſtraße.
frrree.
Hrrtgrtzm
An einem guten, bürgerlichen
1⁄₈
M4
MilaEtsoh
können noch einige Herren theilnehmen;
auch iſt daſelbſt ein hübſch möblirtes
Parterrezimmer ſogleich zu vermiethen.
6881
Wo? ſagt die Expedition.
R 21
Darmſtädter
64
H
64
D.
odl zoct-Wdlaz- Ghdlv.
4.
A A.
Dienstag den 3. Februar,
Lo-
Abends 8 Uhr 11 Minuten.
Herren-Sitzunn
im Saalbau.
Vorträge für dieſen Abend wolle man gefl. bei unterzeichnetem Comitt
recht=
zeitig anmelden.
Um einer Ueberfüllung des großen Saales vorzubeugen, wird dieſe Sitzung
im kleinen Saale abgehalten werden.
Sterne für Nichtmitglieder Mk. 1.30 bei den Herren D. Fair & Söhne
und Inſpector Belten. Mitgliederſterne nebſt Tuchkappe für die noch folgenden
zwei Sitzungen ſind ebenfalls in oben genannten Verkaufsſtellen zu haben.
(882
Das Comité
der Darmſtädter Carneval=Geſellſchaft.
Froiwüligo Fonarwehr Darmstadt.
Samstag den 7. Februar d. J., Abends 8 Uhr:
Ou iROAAlbau.
Die Feuerwehrleute erſcheinen in Uniform; einzuführende Damen
ſind bis zum 5. Februar bei dem 3. Commandanten anzumelden.
Das Commando. (884
Wtuitare.
„.
884) Ludwigsplatz 6, 2. Stock, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
885) Bleichſtraße 39, parterre, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
nrnrstratrerrrervrrrrtrstvsrtiassratrtsniretrretiea
794) Ein zuverläſſiges und kräftiges
zu allen Hausarbeiten williges
Dienſt=
mädchen wird zum alsbaldigen Eintritt
geſucht Mathildenplatz 13 Juſtizpalaſt).
Vertreter
geſucht für eine der renommirtoaten
Calousienfabrikten. - Schriftliche
(886
Offerte unter fl. 108 an
Naasonstein & Jogier, Mrnberg. Iſteht. wird auf ſogleich geſucht.
887) Ordentliche Müdchen, welche
kochen können und gute Zeugniſſe beſitzen,
erhalten ſofort Stelle. Eine
Reſtaura=
tionsköchin, ſowie eine
Herrſchafts=
köchin ſuchen Stellen. - Frau Neßling,
Louiſenſtraße 30.
829)
Geſucht
auf Anfang Februar ein tüchtiges, ſehrſ wo ſich dasſelbe unter Aufſicht und Ar
gewandtes Hausmädchen, das ſervirenlleitung der Hausfrau weiter
vervoll=
kann, nur in guten Häuſern gedient hat
und aufs beſte empfohlen wird.
Sprech=
ſtunden Vormittags von 9-1 Uhr.
Frau A. Förſter, Annaſtraße 46.
Gesmcht,
ein junger Mann als Diener, muß
Soldat geweſen ſein, mit Pferden
umzu=
gehen und Gartenarbeit verſtehen.
Nachzufragen Riedeſelſtraße 18 zwiſchen
[888
7 und 8 Uhr Abends.
889) Ein
geſucht, der
erlernen will.
ordentlicher Junge
wir=
das Buchbindergeſchäft
Näheres Expedition.
889a) Tüchtige Müdchen können
ſo=
fort Stellen erhalten.
Frau Cohn, kleine Ochſengaſſe 9.
890) Ein braves Müdchen, das
bür=
gerlich kochen kann und Hausarbeit ver=
Neckarſtraße 15, 3. Stock.
ha=
pec
Hel=
ur.
564) Es wird für ein
junges Mädchen,
das in häuslichen Arbeiten, wie nähen
bügeln, kochen einige Uebung hat, ein
Stelle in einem guten Hauſe gesmeht
kommen kann. Salair nicht beanſpruch.
Schriftliche Offerten bis Ende Janua
unter L. 4104 an Rudolf Moſſe
Frankfurt a. M.
45
(891
Todes=Anzeige.
Statt jeder beſonderen Mittheilung machen wir die
traurige Anzeige, daß unſere liebe Tante, Großtante
und Urgroßtante
Fräulein Sophie Schäſker
in ihrem 85. Lebensjahre heute ſanft verſchieden iſt.
Wir bitten um ſtille Theilnahme.
Darmſtadt, den 28. Januar 1885.
Die trauernden Familien
Louis Bosgler,
Frauz Fehrer.
Beerdigung Samstag Nachmittag ½3 Uhr.
mer,
biſche=
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 30. Januar.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfieng am 27. d. M. zu
erſönlicher Meldung u. a. den Inſtrukteur der Schweizer Kavallerie,
Oberlieutenant Wildholz. welcher zur Erlernung des deutſchen
Kavallerie=
ſienſtes zum 2. heſſ. Huſaren=Regiment Nr. 14 kommandiert iſt.
Prinz Wilhelm von Preußen vollendete am Dienstag ſein 26.
Lebens=
hhr, aus welchem Anlaß im kronprinzlichen Palais zu Berlin am
Nach=
nittag des genannten Tages Familientafel ſtattfand.
Die parlamentariſche Bedrängnis, welche ſich aus dem
Zuſammen=
ugen des Reichstages mit dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe ergiebt,
bird dort wie hier gleich lebhaft empfunden und beide Parlamente
ſrbeiten eifrigſt, um wenigſtens mit den Etatsberatungen in möglichſt
urzer Zeit zu Ende zu kommen. Jedenfalls wird indeſſen das
Abge=
rdnetenhaus mit der Diskuſſion über den Etat noch eine geraume Weile
ztbringen, und was den Reichstag anbelangt, ſo iſt nicht mehr daran
u denken, daß derſelbe, wie urſprünglich in Ausſicht genommen war,
ſch etwa gegen den 10. Februar vertagen könnte. Es ſind zu viele akademiſche
krörterungen gepflogen worden, welche die Erledigung der dringendſten
urbeiten, wie zumal der Etatsberatung, in hohem Grade verzögert haben.
ſinen verhältnißmäßig glatten Verlauf hat die Spezialberatung des
ſtats der Zölle und Verbrauchsſteuern genammen, wenigſtens ſprang
herbei die Diskuſſion nicht auf weit abgelegene Gebiete über, wenngleich
ſich an einzelne Poſitionen, wie die Tabakſieuer, Rübenzuckerſteuer und
kranntweinſteuer, eingehende Debatten knüpften. Bei letztgenannter
loſition, welcher die Sitzung vom Dienstag zum größten Teile
ge=
udmet war, lagen zwei Anträge vor, von denen der eine, von
natio=
alliberaler Seite ausgehende und vom Abgeordneten Buhl vertretene,
h auf Erhöhung der Branntweinſteuer bezog, während der andere,
nelcher von den Freiconſervativen eingebracht und vom Abgeordneten
ſden vertreten war, vorſchlug, die Friſt für die Entrichtung der
Brannt=
geinſteuer von ſechs auf neun Monate zu verlängern. Bei den
Ver=
hndlungen über die genannten Anträge kamen naturgemäß eine Reihe
feieller, die Spiritusinduſtrie betreffende Fragen zur Erörterung, für
nlche in weiteren Kreiſen ſchwerlich ein tieferes Intereſſe vorhanden
ſen dürfte. Eine Frage von allgemeinerem Intereſſe war die, ob durch
ene Erhöhung der Branntweinſteuer dem ſich leider immer mehrenden
Aanntweinkonſum in Deutſchland wirkſam entgegengetreten würde, in
wlchem Sinne ſich die Abog. Buhl (nat.=Ib.), Fürſt Hatzfeld (freiconſ.)
ud v. Schalſcha (Centr.) aunerten, während die Abgeordneten Heine
be.) und Dirichlet (freiſ.) der Meinung waren, daß nur durch
Be=
ſaaffung billigeren Bieres der Branntweinconſum allmählich bekämpft
urden könne. Schließlich wurde der Antrag Uhden in die
Budget=
kinmiſſion verwieſen, während über den Antrag Buhl erſt in dritter
Lung Beſchluß gefaßt werden ſoll. Der Litel „
ranntweinſteuer=
mrde unverändert genehmigt und der Reſt des Etats der Zölle und
Irbrauchsſteuern debattelos erledigt. In der Mittwochsſitzung kam es
teilweiſe lebhaften Debatten über den Antrag Junggreen, betreffend
u Gerichtsſprache in den ehemalig däniſchen Landesteilen, den Antrag
Undthorſt, betr. die Aufhebung des Expatriirungsgeſetzes und den
An=
rg Kablé wegen Abänderung der Verfaſſung für die Reichslande.
Die Dampferſubventionskommiſſion nahm am 28. d. die Anträge
da Subkommiſſion an, wonach die Dampfer nach Konſtruktion und
Ein=
igtungen den dieſelben Linien befahrenden fremden Poſidampfern nicht
ahſtehen dürfen und möglichſt auf deutſchen Werften gebaut ſein müſſen,
chießlich wurden die Anträge der Subkommiſion in Geſamtheit
an=
gſtommen.
Die Börſenſteuerkommiſſion des Reichstags ſprach ſich im Prinzip
mi 13 gegen 7 Stimmen für procentuale Steuer und einſtimmig für
n Schlutznotenzwang aus. Zur Formulierung beſtimmter Vorſchläge
urde eine Subkommiſſion gewählt. Dagegen wurde der Regiſterzwang
m 15 gegen 5 Stimmen abgelehnt.
Oeſterreich=Ungarn. In Wien wurde am 28. d. M. der
Aurchiſt Thilmann wegen Hochverrats zu 6 Jahren ſchwerem Kerker
xuarteilt.
Das wegen Amtsmißbrauch eingeleitete Strafverfahren gegen
ver=
fiedene Peſter Polizeibeamte wurde Seitens des Gerichts eingeſtellt.
21
227
Frankreich. Aus Saigon wird vom 28. d. M. gemeldet, daß die
Aufſtändiſchen nach Kambodſcha geflohen oder verſtreut ſeien. Drei
franzöſiſche Kolonnen, unterſtützt von den Hilfstruppen der
Einge=
borenen verfolgten dieſelben: Sivotha wurde durch den Oberſt
Mira=
mont bei Preycho geſchlagen und iſt verwundet. Die zweite Bande von
300 Mann wurde bei Rathkenot von dem Schiffslieutenant Tſigny
geſchlagen.
England. Nach einer am 28. in London eingetroffenen Depeſche
blieben in dem Gefecht bei Metammeh 2 Offiziere und 2
Zeitungskorre=
ſpondenten tod, 9 Offiziere und der Korreſpondent des „Daily
Telegraph=
wurden verwundet.
Der „Standard= teilt mit, daß ſein Kriegskorreſpondent, Cameron,
und derjenige der=Morning Poſt=, Herbert, bei dem Gefechte im Sudan
am 19. Januar getötet wurden.
Seit den letzten Dynamitattentaten ſind in allen
Regierungsgebäu=
den außerordentliche Vorſichtsmaßregeln getroffen worden, und werden
die Haferplätze ſtrenge überwacht.
Nach einer Schützung des Bautenminiſters Shaw Lefevre beläuftsſich
der im Hauſe der Gemeinen, im Weſtminſter Hall und im Tower
an=
gerichtete Schaden auf Lſtr. 10000-14000.
Die Polizei veröffentlicht die Perſonalbeſchreibung von einem Mann
und einer Frau, die verdächtig ſind, die Urheber der Exploſionen in
Weſtminſter geweſen zu ſein. Beide ſollen Amerikaner ſein.
Italien. In der am 28. d. M. fortgeſetzten Debatte über die
Kolonialpolitik erklärte Mancini in der Deputiertenkammer, die
Regie=
rung werde des notwendigen Mutes und Energie nicht entbehren, wenn
ſie ſich auf das Vertrauen der Kammer ſtützen könne.
Spanien. Aus Madrid wird vom 28. Januar berichtet, daß bei
neuen Erderſchülterungen in Andaluſien mehrere Menſchen
umgekom=
men ſind.
Vereinigte Staaten. Einer Mitteilung aus New=York vom 28.
d. M. zufolge wurde auch in der Leaislatur von Miſſouri eine
Reſolu=
tion eingebracht, welche ſich energiſch gegen die Dynamit=Attentate
ausſpricht.
Eaypten. Wolſeley lelegraphiert aus Korti vom 28. d3. morgens:
Aus Gubat, zwei Meilen oberhalb Metammehs gelegen, iſt ein
In=
fanterie=Kapitän eingetroffen, welcher Gubat am 24. Januar verließ.
Derſelbe berichtet, daß ſeit dem 17. Januar ſcharfe Gefechte
ſtattge=
unden und die Mannſchaften bis zum 25. Januar wenig Ruhe gehabt
hätten. Stewart ſei ſchwer verwundet, Wolſeleys Inſtruktionen ſeien
ausgeführt. Die britiſchen Truppen halten die jetzt ſtark befeſtigte
Poſition am Nil halbwegs zwiſchen Khartum und Berber beſetzt und
beherrſchen die Wüſtenſtraße zwiſchen der Poſition und Korti. Gubat
iſt gegen jede Streitmacht des Mahdis haltbar. Aus Khartum ſeien
während der Rekognoszierung Metammehs am 21. Januar vier Dampfer
unter Nusri Paſcha in Gubat eingetroffen, hätten Mannſchaften und
Kanonen gelandet und an den Operationen teilgenommen Wilſon iſt
am 24. Januar mit zwei Dampfern und einer Infanterie=Abteilung
nach Khartum abgegangen. Ueber die Gefechte bei Metammeh ſelbſt
meldet die Depeſche; Metammeh war von 2000 Mann unter Nurangar
mit drei Geſchützen beſetzt geweſen. Stewart umging, Wolſeleys
In=
ſtruktionen gemät, Metammeh, ſei aber am 19. Januar drei bis vier
Meilen vom Nil entfernt auf eine feindliche Abteilung geſtoßen; hier
wurde Stewart verwundet, Wilſon übernahm den Oberbefehl, drang
vor und warf am Nachmittag den Feind, welcher 5 Emire und 250 Tote
zurückließ, zurück. Der Verluſt der Briten iſt noch ungemeldet, zwei
Offiziere ſind gefallen. Wilſon habe Gubat beſetzt und am 21. Januar
eine Rekognoszierung gegen Metammeh unternommen. Obwohl der
Ort leicht einnehmbar iſt, nahm Wilſon doch von einem Angriff
Ab=
ſtand, weil er der Anſicht war, daß die Verluſte beim Sturm dem
Er=
folg nicht en ſprechen würden. Am 22. Januar rekognoszierten drei
Dampfer gegen Shendy und kehrten abends zurück. Der letzte Brief
Gordons datiere vom 29. Dezember vorigen Jahres, beſage nur, daß
Khartum noch vier Jahre lang haltbar ſei. Buller geht von Korti
ab, um den Oberbefehl auf der Wüſtenſtraße nach Gubat zu
über=
ſehmen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Januar.
Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben die Großh.
Ober=
landesgerichtsräte O. Piſtor und W. Pfannmüller zu Mitgliedern
des Verwaltungsgerichtshofs ernannt.
Wie aus Berlin berichtet wird, war Prinz Heinrich von
Battenberg in den letzten Tagen dort anweſend, um das Nötige wegen
ſeines Ausſcheidens aus der deutſchen Armee zu veranlaſſen. Der
Bräutigam der Prinzeſſin Beatrice von Großbritannien und Irland
wird nach ſeiner Ueberſiedelung nach England die Uniform der Gardes
du Corps mit der Uniform der engliſchen Horſe=Guards vertauſchen.
Die Vermählungsfeier iſt, wie die , A. Pr. 3tg.” meldet, auf den Monat
Juli feſtgeſetzt und ſoll in Osborne ſtattfinden. Vorläufig iſt der Prinz
nach Bulgarien zum Beſuche ſeines fürſtlichen Bruders abgereiſt. Er
wird dort einige Zeit verbleiben, vor ſeiner Ueberſiedlung nach England
aber nach Berlin zurückkehren.
Dem Hofball, welcher Mittwoch abend im Großh. Palais
ſtattfand, wohnten bei: Se. Königl. Hoheit der Großherzog, Ihre
Königl. Hoheit die Prinzeſſin Carl, Ihre Großh. Hoheit die Prinzeſin
Irene, Ihre Großh. Hoheiten die Prinzen Heinrich und Wilhelm, Seine
62
4½
228
Großh. Hoheit der Prinz Alexander nebſt Durchl. Gemahlin, der
Prin=
zeiſin von Battenberg, Se. Erl. der Graf und Ihre Durchl. die Gräfin
zu Erbach=Schönberg, Se. Durchl. der Fürſt zu Solms=Lich, Se. Durchl.
der Fürſt zu Pſenburg=Büdingen, Se. Erl. der Graf zu Solms=Laubach,
ſowie die Spitzen der Militär= und Civilbehörden, die Damen und
Herren der Hofgeſellſchaft. Im ganzen waren etwa 390
Einladungs=
karten ausgegeben worden.
Nachdem ſich die Allerhöchſten und Höchſten Herrſchaften, ſowie
die Feſtgäſte in den Aſſemblée=Zimmern verſammelt hatten, betraten
Se. Königl. Hoheit der Großherzog und die Großh. Familie um 8½ Uhr
den Tanzlaal. Der Tanz begann ſofort und währte bis 2½ Uhr
mor=
gens, nur unterbrochen durch das Souper, welches von den Allerhöchſten
und Höchſten Herrſchaften in den Markgräflichen Gemächern
eingenom=
men wurde. Für die Eingeladenen wurde in den Baumbach'ſchen
Zimmern und in den in der oberen Etage des Palais gelegenen Räumen
ſerviert.
Das 1. Großh. Infanterie=Regiment Nr. 115 hatte die Muſikkapelle
geſtellt, Hofgärtner Dittmann die Ausſchmückung der Ball=Lokalitäten
D. 3tg.
und des Treppenhauſes aufs geſchmackvollſte geleitet.
Im Großh. Muſeum iſt gegenwärtig die Büſte des verſtorbenen
Hof=Opern=Regiſſeurs Kramolini von Profeſſor König ausgeſtellt.
Das Leſtament des Rentners Joh. A. Helfmann in
Darmſtadt. Wir ſind in der Lage, nach der geſtern erfolgten Eröffnung
des Leſtaments des verſtorbenen Rentners J. A. Helfmann dahier,
nähere Mitteilungen über den Inhalt des Teſtaments zu machen: Rentner
J. A. Helfmann hat vor allem die Stadt Darmſtadt in ſeinem
Teſta=
mente zu ſeiner Univerſalerbin eingeſetzt, derſelben aber - abgeſehen von
einigen beſonderen perſönlichen Vermächtniſſen - foldende
Vermächt=
niſſe auferlegt: 1) Die Summe von 100 060 M. an den hieſigen
Ver=
ein der Kleinkinderſchule zur Errichtung einer zweiten Kleinkinderſchule
in einem beſonders zu erbauenden Hauſe. Dieſes Haus ſoll nach dem
Willen des Erblaſſers zwiſchen der Niederramſtädterſtraße, der
Ochſen=
gaſſe und Rundeturmſtraße erbaut werden, damit auch den ärmeren
Bewohnern dieſes Stadtteils die Gelegenheit geboten werde, ihre noch
nicht ſchulpflichtigen Kinder einer Kinderbewahranſtalt zu übergeben.
Der Vorſtand der jetzt beſtehenden Kleinkinderſchule ſoll zugleich die neue
errichten. Es ſoll dieſe jedoch getrennt von der anderen verwaltet werden.
2) Ferner die Summe von 20000 M. an den Alice=Frauenverein für
Krankenpflege dahier, zur Unterſtützung von Krankenpflegerinnen, welche
durch Alter, Krankheit oder andere Umſtände dienſtunfähig werden, aus
den Zinſen dieſer Summe. 3) Dem Hoſpital für chirurgiſche und
Augen=
kranke (dem früheren Mauerhoſpital) 10000 M. zur Stiftung eines
Kranken=Freibettes. 4) Dem allgemeinen Verein gegen Verarmung
und Bettelei dahier: 2. den Betrag von 25 000 M., deſſen Zinſen zur
Unterſtützung verſchämter Armen, namentlich armer Witwen ꝛc.,
ver=
wendet werden ſollen; b. den Betrag von 25000 M. zum Ankauf von
Häuſern in der Altſtadt, zum Zweck beſſerer Herſtellung im Sinne der
Förderung der Reinlichkeit und Geſundheit mit der Maßgabe, daß die
Erträgniſſe dieſer Häuſer angeſammelt und wider zum Ankauf und zur
beſſeren Einrichtung dieſer Häuſer verwndet werden. 5) Dem
Ver=
ſchönerungsverein für Darmſtadt=Beſſungen 3000 M. 6) Dem
Muſik=
verein dahier 500 M. Der Reſt des Vermögens, welcher ſich noch auf
eine ſehr ſchöne Summe ſtellen wird, bleibt der Stadt Darmſtadt und
ſollen die Zinſen desſelben zur Verſchönerung der Stadt und ihrer
An=
lagen verwendet werden. Sollte jedoch in unſerer Stadt eine Anſtalt
für verwahrloſte Kinder errichtet werden, dann ſoll das ganze der Stadt
verbleibende Kapital dazu verwendet werden können.
In dieſer edlen Weiſe kommen die Früchte redlicher, unermüdlicher
Arbeit der Vaterſtadt des Verlebten zum Wohle und zum Nutzen.
Möchten dieſe Stiftungen zum reichen Segen der Stadt Darmſtadt
ge=
reichen, zugleich aber den Weg anderen edlen Menſchen zeigen, welche
ſich in ähnlicher Lage, wie der verlebte Helfmann befinden. Wenn in
dieſer Weiſe verſucht wird, Unglück und Elend, welche mit dieſem
Erden=
leben ſtets verbunden ſein werden, zu lindern, Wohlthätiges und Schönes
zu fördern, ſo wird in wirkſamer Weiſe zur Entfernung der Kluft
zwiſchen Reichtum und Armut weſentlich beigetragen. Viele, welchen
die Wohlthaten dieſer Stiftungen zu teil werden, mögen den edlen
Wohlthäter ſegnen. Die Stadt Darmſtadt wird gewiß nicht ermangeln,
das Andenken desſelben in Ehren zu halten, und wohl wird ſich auch ein
Weg finden, dieſem ehrenden Andenken dauernden Ausdruck zu geben. (T. A.)
26. Allgemeine deutſche Lehrerverſammlung. In der
Sitzung des Wohnungs=Ausſchuſſes, welche am Mittwoch abend im
„Hotel Prinz Karl” ſtattfand, begrüßte zuerſt der Vorſitzende, Herr
Juwelier C. Müller, die neu eingetretenen Bezirksvorſteher, um dann
nach Verleſung des Protokolls der konſtituierenden Sitzung durch Herrn
Lehrer Hetterich den Plan der Organiſation des Ausſchuſſes und der
einzelnen Bezirksausſchüſſe (fünf für Darmſtadt, einer für Beſſungen)
zu entwickeln. Dieſer Plan wurde nach einer längeren Debatte
ange=
nommen, ebenſo wie die vorgeſchlagene Form der Wohnungskarten.
Mit der Umfrage nach Quartieren ſoll etwa Mitte April begonnen
werden, gleichzeitig ſoll ein dahin zielender Aufruf an die Bewohner
von Darmſtadt und Beſſungen erlaſſen werden, mit deſſen Abfaſſung
Herr Direktor Dr. L. Boßler betraut wurde. Schließlich wurde die
Tagesordnung für die nächſte Verſammlung in den einzelnen Bezirken
genehmigt; die nüchſte Hauptverſammlung wird etwa anfangs März
ſtattfinden.
21
L9ey)
L. Samstag abend hielt der Verein Frohſinn in der Reſtauration
Schatz ſeinen 4. Stiflungskommers ab, deſſen Verlauf, wie alle
Ver=
gnügungen, die dieſer Verein arrangiert, durch ein ſehr gewähltes
Pro=
gramm alle Teilnehmer in hohem Maße befriedigte und dem Namen,
des Vereins alle Ehre macht. Wir rufen, ihm zum Beginn des neuen
Vereinsjahres ein herzliches Glückauf zu.
( Nunmehr hat man nait der Anlage der Gräben begonnen,
welche die thunlichſte Entwäſſerung der Schlammmaſſen des großer
Woogs bewirken ſoll, wonach die eigentlichen Ausräumungsarbeiten
ihren Beginn nehmen können. Der ausgehobene Schlamm ſoll auf die
Meiereiwieſen verbracht werden.
Berichtigung. In dem Referat über den Vortrag des Herrrl uan=
Prof. Dr. Büchner in Nr. 19 d. Bl. iſt auf Seite 209 in der zweitenſ vän=
Spalte zweite Zeile von unten anſtatt Gedankenſinn - Geſchmackſinn
än=
zu leſen.
Mainz. 20. Januar. Der diesjährige Carnevalszug wird wi.
nach Beſchluß des Komites folgende Gruppen enthalten: 1) Gartner.
2) Pferdebahn=Reſtauration. 3) Ballet. 4) Cgypter - King Bell. 5)
Töchterſchule. 6) Glückslotterie. 7) Normal=Arbeitstag. 8)
Penſions=
fond. 9) Kongo=Konferenz. 10) Prinzengarde. 11) Humoriſtiſcher
Thierkreis. 12) Klepperbuwe. 13) Die Moden. 14) Drei Gruppen,
Herolde. 15) Dampfbarkaſſe. 16) Oeſterreicher. 17) Prinzenwagen
18) Preſſe. 19) Angra=Pequena oder die neuen Kolonien unter Einem
Hut. 20) Komite=Wagen. Hieran werden ſich wahrſcheinlich noch mehrereſ. P
andere Gruppen reihen, über welche noch keine definitive Entſchließungl
gefaßt wurde. Um den Zug ſo glänzend wie möglich zu geſtalten, wirdl
die Kaſſe des Carnevalvereins den teilnehmenden Gruppen auch diesmall
namhafte Beiträge gewähren und ſind hierzu insgeſamt 16000 M.
be=
ſtimmt worden.
Getreide= und Fettviehpreiſe in der Woche vom 20. bis
ſhſuh=
27. Januar 1885. Das Getreidegeſchäft geſtaltete ſich in der letzten
Woche bei gebeſſerter Nachfrage in den meiſten Artikeln zu einer feſteren
Haltung. Beſonders ſtand Weizen in ſtärkerem Begehr, erzielte demnach
etwas höhere Preiſe. Die übrigen Artikel waren zwar behauptet, aberähntlel
im Preiſe wenig verändert. Wir notieren:
Weizen: hierländiſcher neuer 1750 bis 1775 Mk., ruſſiſcherſſ. der
1850 bis 19.50 Mk., norddeutſcher 18.50 bis 1950 Mr. - Roggen
albſelein
bi
hierländiſcher neuer 16.- bis 16.50 Mr., pfälzer neuer -
- - Mk., ruſſiſcher 15.50 bis 16. - Mk. - Gerſte: nachſönmel
Hanmel
Qualität hieſ. 18.50 bis 19.- Mk., bayriſche 19.- bis 1950 Mk.
Hafer: nach Qualität hieſ. neuer 1375 bis 14. - Mk., bayeri
ſcher neuer 1450 bis 6. - M. per 100 Kilo. - Ochſen: L. Qualiiſ Cefund
tät 66-69 Mk., 11. Qualität 61 bis 63 M. — Kühe: L. Qualitä
56-58 M. 11. Qualität 45 48 M. per 50 Kilo.- Kälber: L. Quali
tät 62-65 Pf., 11. Qualität 50-55 Pf. - Hämmel: 1. Qualitäl
56 58 Pf. II. Qualität 40-45 Pf. - Schweine 1. Qualitäſſberlor,
(inländiſche): 50-51 Pf. per ¼ Kilo.
Z. f. d. I. V.
Vermiſchtes.
— Der in La Salle (Illinois) erſcheinende „Herold= bringt übel
den dortigen Aufenthalt des vom Reichsgeris te zum Tode verurteilten.
anarchiſtiſchen Verbrechers Schriftſetzer Emil Küchler nachſtehende
Mit=
teilungen: „Emil Küchler hat vor etwa drei Jahre ungefähr vier Monath
raße
in unſerer Officin gearbeitet. Er war ein harmloſer, aber exaltierter
Menſch, der ſtets eine Unmaſſe kleiner Fläſchchen mit Gift bei ſichhalkten
führte, weshalb ſich ſeine Kollegen vor ihm fürchteten. Zu Zeiten
warſPribat=
er halb verrückt. So erhielt er z. B. einige Tage Arbeit in der Officirlbie der
des hieſigen „Wochenblatt”, und als noch mehrere Spalten Satz an
ſolgen
Donnerstag zu liefern waren, vertiefte er ſich in eine Abhandlung über
die Wirkung metalliſcher Gifte und weigerte ſich entſchieden, zu arbeiten.
Er wurde an die friſche Luft geſetzt und verſchwand aus der Stadt.-
Auch an die Herausgeber der in Belleville (llinois) erſcheinenden
„Zeitung und Stern' hatte ſich Küchler um Arbeit gewandt, aber keinel
erhalten. Dagegen kam er in Omaha an, wo er arbeitete, bis er von
Curopa Geld geſandt erhielt, um nach Deutſchland zurückkehren zu
können.
Alles in Ordnung. Ein ungariſcher Gutsbeſitzer fuhr nah
achttägiger Abweſenheit mittels Eiſenbahn nach Hauſe. Am
Station=
platze erwartete ihn ſein Kutſcher Ferenz mit dem Wagen. Unterwegs
entwickelte ſich folgendes Geſpräch: „Alles in Ordnung zu Hauszu
„Alles in Ordnung, Gnaden Herr Baronl”
- Nach einer Weilel
Ferenz; „Karo iſt krepiert!”- Gutsherr: „Karo? Mein Lieblingshund.
Warum iſt krepiertz”
- Ferenz. „Weil zu viel bratenes Pferdefleilt
gfreſſen hat.”- Baron: „Wie kommt Hund zu bratenes Pferdefleiſchl
Ferenz; „Weil acht Pferd verbrennt.; — Baron; „Acht Pferd ve
brennt?1 Wie iſt das g'ſchehnzu - Ferenz: „Weil Schloß iſt abbrennt
Baron: „sten! Mein Schlotz abbrennt? Wie is Unglück g'ſchehl
Ferenz: „Weil bei Aufbahrung von Schwiegermutter brennend
Kerzen umgefallen ſein. — Baron: „Himmell Js denn Schwiegermutter
geſtorbnzu - Ferenz. „Hat Schlag troffen, weil gnädige Frau
Ge=
mahlin mit Huſarenrittmeiſter durchgegangen is.”
Tageskalenver.
Freitag. 30. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins Darmſtadt
(Winter's Brauerei).
Samstag, 31. Januar: Großer Masken=Ball der Vereine Eintracht und
Bürgerverein (Saalbau).
7)
Druas und Lelas L. 6. Mlſhlche Hobuchdnaenet. 2 Metantnonlich fir die Aedaſlonr dan. Mlh.