148.
NuULzLCUUIIOb
148.
Abonnemeutspreis
blerteljährlich 1 Mark 50 Pf. mel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
ſellen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
ßegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pw Quartal inel. Pojtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigebſatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werden angenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 28.
in Beſſungen von Frledr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Vekannkmachungen des Großh. Areisamks, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
G.
Freitag den 9. Januar.
1885
keidh,
ubil.
iom
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung vom 7. d. M.
ſt genehmigt.
Ueberweiſung des Holzes und erſter
Jahrtag: Mittwoch den 14. d. Mts.;
litzter Fahrtag den 7. Februar d. Js.
Darmſtadt, den 8. Januar 1885.
hroßherzogliche Oberfoͤrſterei Kranichſtein.
Eckſtorm.
1223
Kiefern=Stammholz=
Verſteigerung
hr Gemeindewald zu Eberſtadt.
Montag den 12. Januar l. J.,
von Vormittags 9 Uhr an,
perden in dem Gemeindewald zu
Eber=
ſtſrdt, Diſtrict Kirchtanne:
120 Stück Kiefern=Stamm=und
Schnitt=
holzſtämme von 30 bis 50
Centi=
meter Stärke
erſteigert.
Die Zuſammenkunft iſt auf der
Kreis=
ſtlaße nach Seeheim am Eingang des
Caldes.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine
örd das Holz bis Ende September l. J.
erbürgt.
Eberſtadt, den 6. Januar 1885.
großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Muller.
(224
Liebig's
Tloisch-Extraot,
ü ½. ½ ½ und ¹⁄₈ Pfund=Töpfen,
ſlemmerich's & Buſchenthal's
Floisch-Extracte,
alle zu billigen Preiſen, empfiehlt
Friedr. Söhasken.
Ludwigsplatz 7. 12218
Stumm=,Stungen= und Brennholz=
Verſteigerung.
Donnerstag den 15. Januar l. J3., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen im Roßdörfer Gemeindewald, Diſtrict Hundsrück:
32 Am. Buchen=,2 Am. Birken, 6Rm. Eichen=, 117 Rm. Radel=, 2 Rm. Erlenſcheiter,
208 „ „ 20 „ „ 6 „ „ 244 „ Nadel=Knüppel,
59
„
„ 6 „ „
98 „ Stöcke,
3450 Gtück „
„ „ 3360 „ „ Wellen,
verſteigert werden.
Ferner Freitag den 16. Januar l. 33., Vormittags 9 Uhr anfangend,
ſollen daſelbſt:
16 Stück Eichenſtämme von 8-12 Met. Lge, 11-42 Em. Drchm., 586 Feſtm. enth.,
90 „ Fichtenſtämme , 7— 22
„ 12-25 „ „ 263½ „ „
35 „ Eichen=Derbſtangen, 204 Feſtmeter enthaltend,
20 „ Buchen= „
1,06 „
„
152
Fichten= „ 1675
„
„
verſteigert werden.
Die Zuſammenkuuft iſt an beiden Tagen jedesmal auf der alten Dieburger
Landſtraße am Eingang des Waldes.
Roßdorf, den 6. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Roßdorf.
Müller.
225
ſowie
Moksdeo, do5 Diund d V.E.D.Ou ON.
Aepfelspalten, amerikaniſche, das Pfund zu 40 Pf.,
Dampkäpkel, amerikaniſche, das Pfund zu 60 Pf.,
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Macaroni, ital. (Amalvi), das Pfund zu 40 Pf.,
Suppen- & Gomüsenudeln, gewöhnliche, das Pfund 30 Pf.,
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in ½ und 1 Pfund=Packeten, das Pfund zu M. 1. 30 und M. 1. 40.
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in ½ und 1 Pfund=Packeten, das Pfund zu M. 1. 50 und M. 1.60,
ſelbſtgebraunten Kaſſee
das Pfund von M. 1. - an bis M. 1. 80.
[226
Hnuamuzh Wayld.
1
[ ← ][ ][ → ]54
R6
„
von
.
08s- Md Vollonvaaro.
29
Montag den 12. Januar,
Vormittags 9 und Nachmittags 2 Uhr aufangench
Dienstag „ 13.
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Adolpk Kahm &Co., Rheinſtraßes in Darmſtad.
durch Unterzeichneten wegen Wegzug ihre Waarenbeſtände gegen Baarzahlung verſteigern und zwar:
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hoſen, Taſchentücher, weiß und farbig, wollene Kinderſtrümpfe, Nachtmützen
weiße Damenhemden, wollene Herren= und Frauenhemden, Küchenhandtüchen=
Tiſchdecken, wollene Herrenſocken, wollene Unterjacken, wollene Kinderkleidchen=
Herren= und Damenkragen, Herren=, Damen= und Kinder=Haudſchuhe, wollen
Shawls, Flanell=Frauen= und Kinderhoſen, Rüſchen, Schleifen, Cravatten
Stickereien, Atlas=Kinderhüte, 5000 Schürzen, Herren= und Damen=Manſchetten
Filz=Unterröcke, weiße und geſtickte Unterröcke, ſowie 1000 andere Artikel.
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in den gangbaren Formen, als:
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miden und Spindel mit Fruchtknospen,
formirte Palmetten (Spalier), ſehr ſtarke
zweiarmige Cordons (Schnurbäumchenvoll
Fruchtanſatz, empfiehlt und übernimmt die
gewiſſenhafteſte Ausführung größerer und
kleinerer Obſtanlagen, auch in der
Um=
gegend, die Handelsgärtnerei C. Völker,
untere Hügelſtraße 75.
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Maccaronl,
Feinste Eiernudeln,
Tafel-Reis,
Suppen=Reis,
Grüne Kern,
Perl-Gerste.
Aechter ind. Tapiocca-Sago,
Deutscher Perl-Jago,
Feinster Gries,
Präparirte Hatergrütze,
Knorr's Suppenartikel,
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Hochfeinen Java-Kaffee,
Hochteinen Honduras-Kaffee
empfiehlt
Friedr. Schaefer,
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Schul-Schwamme,
Putz-Schwämme
in großer Auswahl lund ſchöner
Qualität
empfiehlt,
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Ludwigsplatz 7. 12266
iſt die verbreitetſte. well gediegenſte. amüſanteſte und
am ſchönſten illuſtrierte Monatsſchrift. Die Namen
ihrer Mitarbeiter werden von Heſt zu Heft glänzender.
So darf „V. F. z. M.u ſoeben einen Aufſatz von
E= Generalfeldmarſchall Graf Moltke
veröffentlichen, ſowie Illuſtrationen, welche unter Leitung;
0
d. deutſch. Konſuls Dr. G. Nachtigal in Afrika für„Vom
Fels z. Meerl gezeichnet wurden, ferner hochintereſſante
Aufſätze über „die Verbrechenserſcheinungen der Gegenwart O
von F. v. Holtzendorff, den„Selbſtmord in der Tierwelt”
von W. Preyer ꝛc., ſowie Nomane u. Novellen unſrer
gefeiertſten Erzähler. „Vom Felsz. Meer” iſt die glückliche
Vereinigung der Vornehmheit exkluſiver Revuen mit
der Gemütlichkeit, Wärmeu. Allgemeinverſtändlichkeit
eines Familienblattes: Man verlange. um den reichen,
gediegenen Inhalt kennen zu lernen, ein Probeheft in der
nächſten Buchhandlung oder Zeitungsexpedition. Soeben
beginnt der neue Jahrg. Beſter Zeitpunkt z. Abonnement.
„V. Fels ; Meer iſt für Inſerate beſonders empfohlen.
[228
Hoflieferant.
Gutuchten.
Herr Carl Retter in München
übergab mir eine als „Maarwagseré,
bezeichnete Flüſſigkeit mit dem Geſuche,
dieſelbe zu prüfen und gutachtlich darüber
zu berichten. Dieſes Haarwaſſer enthält
der damit angeſtellten Analyſe zufolge
durchaus keine den Haaren
nachthei=
lige Materien; ihre Beſtandtheile ſind
vielmehr ſolcher Art, daß von dem
Ge=
brauche des Mittels eher ein
wohlthä=
tiger Einfluß auf das Wachsthum der
Haare zu erwarten iſt, und ſteht daher
ihrer Anwendung keinerlei Bedenken
ent=
gegen.
München, den 7. September 1867.
(L. 8.)
Dr. G. C. Wittstein.
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Marburg, Beſſungen.
Alle garantirt echt,
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Indien, Chili, Java, Brschwg.,
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lien, Sardinien, Rumänien, Spanien,
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Cognao,
garantirt ächt, direct bezogen von
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Erbsen, geſchälte, ganze und
geſpaltene,
das Pfund zu 14, 16 und 20 Pf.
Erbsen, afrik., geſchälte, grüne,
das Pfund zu 30 Pfg.,
Golderbsen,
das Pfund zu 14 Pfg.,
Wohnen,
das Pfund zu 16 Pfg.,
Erbsen, grüne, ungeſchälte,
das Pfund zu 16 Pfg.
[147
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160
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[13264
8
ge-
119
12
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Anfang 7 Uhr.
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ud Klingelhöffor, ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thios zu haben.
ſeingetragene Genoſſenſchaft).
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für feine Herrſchaft wie auch für Hotel
oder Reſtauration geeignet, kann
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wieſen werden. Franks Stellenbureau,
Caſinoſtraße 2.
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wel=
ches im nähen, ſerviren, ſowie in aller
Hausarbeit bewandert iſt, auch etwas
eng=
liſch ſpricht, ſucht per ſofort Stelle, am
liebſten zu einer engliſchen Herrſchaft.—
Franks Stellenbureau, Caſinoſtraße 2.
233) Ein ordentliches Mädchen,
wel=
ches 3 Jahre bei einer Herrſchaft, in Küche
und Hausarbeit bewandert, ſucht Stelle.
Ferner ſucht ein junger, ordentl.
Haus=
burſche Stelle. - Beck, Stellenbureau,
Mathildenplatz 11. Eingang um d. Ecke.
180) Geſucht ein tüchtiges
Hausmäd=
chen, welches gut nähen u. etwas bügeln
kann und Liebe zu Kindern hat. Zu
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fragen Rheinſtraße 43 parterre.
214) Eine ordentliche Frau kann
ſo=
fort dauernde Beſchäftigung erhalten.
Näheres große Ochſengaſſe 23.
184) Ein ordentliches Hausmädchen
mit guten Zeugniſſen geſucht.
Näheres Expedition d. Bl.
234) Ein Müdchen oder Frau wird
zum Laufdienſt für Morgens geſucht.
Zimmerſtraße 8.
235) Brave Dienſtmädchen geſucht.
für ſofortigen Eintritt. — Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.
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ſofort in der Nähe der Dragonerkaſerne
zwei ineinandergehende
Parterre oder 1. Etage.
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Ausmauerung von Hochhordon,
welcher beim Transport nicht abſpringt.
Offerten unter V. A. befördert die
Expedition d. Bl.
[236
58
Samstag den 10. d. M.:
Hetzalsunoe.
Sonntag den 11. d. M.:
Tauzmusik,
wozu freundlichſt einladet
Chr. Foy zur Harmonio
[238
in Beſſungen.
R 6
Bei Huſten,
Heiſerkeit, Verſchleimung ꝛc. überhaupt bei allen
catarrhaliſchen Affektionen der Athmungs=Organe
Hals= und Bruſtleiden haben ſich die Malzextract=
Caramellen Beutel 30 und 50 Pfg, und
Malz=
extract (Schutzmarke „Huſte=Nicht=) von C. H.
Pielſch u. Co, in Breslau, Altbüſſerſtraße 8 9
als anerkaunt wirkſam bewährt: Zu haben bei,
(13360
A. L. Eriegk.
Boiv=Caurs.
M. 16.68-73
Ruſſiſche Imperlals
7 16.16-19
1
20 Franken=Stücke
24
B.35. 40
Engliſche Sovereigus
Dollars in Gold
417-21
Greßherzogliches Hoftheater.
Freitag, 9. Januar.
8. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Neu einſtudirt:
Der Kaufmann von Venedig.
Schauſpiel in 5 Akten von Shakeſpeare, überſetzt
von A. W. Schlegel.
36 Porzia : Fräulein Agnes Wisthaler, vom
Stadtheater in Köln, als Gaſt.
Anſang 7 Uhr. Ende gegen 10 Uhr.
(239
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten ſtatt
jeder beſonderen Mittheilung hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß unſer lieber Bruder und Schwager
Thilipp Ling
heute Morgen 8 Uhr in ſeinem 22. Lebensjahre ſanft
verſchieden iſt.
Um ſtille Theilnahme bitten
die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. Januar 1885.
Die Beerdigung findet Sonntag den 11. Januar,
Vor=
mittags 9 Uhr, vom Hoſpital in der Grafenſtraße aus ſtatt.
Folitiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 9. Januar.
Deutſches Reich. He. M. der Kaiſer konferierte am Mittwoch
nachmittag mit dem Reichskanzler.
Se. M. der Kaiſer erfreut ſich auch im neuen Jahre des beſten
Wohlbefindens, ſo daß er wohl auch dem am 18. Januar abzuhaltenden
Krönungs= und Ordensfeſte des Schwarzen Adlerordens wird perſönlich
beiwohnen können. Letzterer iſt im Laufe des Jahres 1884 fünſmal
verliehen worden und zwar an den ruſſiſchen Thronfolger, Nicolaus
Alexandrowitſch, an Prinz Friedrich Heinrich von Preußen (äl eſten Sohn
des Prinzen Albrecht), an den Fürſten Karl Anton von Hohenzollern,
an den ru'ſiſchen Miniſter des Auswärtigen, v. Giers, und an den
ſächſiſchen Kriegsminiſter, Grafen v. Fabrice. — Am kaiſerlichen Hofe
erwartet man im Frühjahr den Beſuch des zweiten und des dritten
Sohnes des Königs von Schweden, der Prinzen Otkar und Karl, die
ſich gegenwärtig auf einer Reiſe durch Oſtindien befinden.
Der Bundesrat hat beſchloſſen, dem Geſetzentwurfe, betr. die
Ab=
änderung des Artikels 32 der Reichsverfaſſung (Diäten), ſeine
Zuſtim=
mung nicht zu erleilen, dagegen dem Geſetzentwurfe, betr. die
Abände=
rung des Geſetzes über die Krankenverſicherung der Arbeiter,
zuzuſtim=
men. Die Eingaben wegen Erhöhung der Eingangszölle für
landwirt=
ſchaftliche Erzeugniſſe wurden zur Kenntnis genommen.
Dem Reichstage iſt der Entwurf eines Geſetzes, betr. die
Unfall=
verſicherung der in land= und forſtwirtſchaftlichen Betrieben beſchäftigten
Perſonen, zugegangen.
Von den Reichstagsabgeordneten der deutſch=freiſinnigen Partei haben
Syndicus Beiſert (Liegnitz) und Juſtizrat Schlüter (Lennep=Mettmann)
durch Zuſchriften an ihre Wähler erklärt, in der dritten Leſung für die
angeforderten 20000 M. für eine weitere Direktorſtelle im auswärtigen
Amte ſtimmen zu wollen, letzterer aus dem Grunde, daß Niemand ſo
genau beurteilen könne, ob eine neue Direktorſtelle nötig ſei, als der
um die Leitung unſerer auswärtigen Politik ſo hoch verdiente
Reichs=
kanzler ſelbſt.
Am Dienstag iſt eine von Vertretern aller Parteien an den
Reichs=
tag gerichtete Adreſſe, betr. die Abſtimmung desſelben am 15. Dezember
v. J. von Dresden mit 6060 Unterſchriften an den Reichstag und an
den Reichskanzler abgegangen.
Nicht unwahrſcheinlich klingt die Verſion, der Reichstag werde ſich
nach Erledigung des Etats und einiger kleinerer Vorlagen vertagen,
um dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe Zeit zu ſeinen Arbeiten zu laſſen.
Der Reichstag ſoll dann in einer Frühjahrs=Seſſion die Berathung der
ihm vorliegenden wichtigeren Geſetzentwürfe zu Ende führen.
Die„Magdeburgiſche Zeitung= ſchreibt: Der Geſetzentwurf wegen
Verlängerung der Herabſetzung der Ausfuhrvergütung des Zuckers um
40 Pfennige wird wahrſcheinlich erſt gegen den Schluß der
Reichstags=
ſeſſion eingebracht werden und zwar nur auf ein Jahr, kann aber
als=
dann, wenn die Hoffnung auf Geſundung der Verhältniſſe ſich nicht
er=
ſüllt, um ein Jahr verlängert werden.
Die Nachrichten über die beabſichtigte Verſlaatlichung der
Pfälz=
iſchen Bahnen werden als unbegründet bezeichnet.
In der am 7. d. M. im Saale der Leſegeſellſchaft in Köln
ſtatt=
gehabten Verſammlung zu Ehren Stanley's ſagte derſelbe, er habe
urſprünglich nicht ſprechen wollen, der freundliche Empfang bewege ihn
aber zu lebhafteſten Danke. Als Forſcher ſtehe er im Dienſte der
Tiviliſation der Welt und beabſichtige dieſer neue Abſatzgebiete zu
er=
ſchließen. Stanley wies auf einer Karte nach, wie ungeheuer die
unctvi=
liſierten Gebiete in Afrika noch ſeien. Alsdann wurde eine Reſolution
angenommen, in welcher Stanley der Dank für die kraftvolle Arbeit am
Kongo und die Befriedigung über deren Erfolg ausgeſprochen und mit
lebhafter Anerkennung die Berliner Kongokonferenz als Fortſchritt
moderner Kulturentwickelung begrüßt, und die volle Zuſtimmung zur
Kolonialpolitik Bismarcks ausgeſprochen wird, welche verbürge, daß die
kolonialpolitiſchen Schritte der Reichsregierung eine Aera friedlicher,
kultureller Erwerbungen herbeiführen werde. Nachmittags fand ein
Vankett ſtatt, an welchem 600 Perſonen, darunter die Spitzen der Civil=
und Militärbehörden, teilnahmen.
Oeſterreich=Ungarn. In der Wiener Preſſe hallt der Skandal,
welcher in einer der letzten Sitzungen des Gemeinderathes der
öſter=
reichiſchen Hauptſtadt ſtattgefunden hat, noch immer nach. Der
Heiß=
ſporn der Oppoſition im Gemeinderate, Dr. Mandl, ließ ſich zu den
heftigſten Angriffen gegen den Referenten der Budgetkommiſſion
hin=
reißen und provocierte dadurch die leidenſchaftlichſten und lärmendſten
Auftritte, die einem Handgemenge ähnlicher ſahen, als einer geordneten
Verathung. Dr. Mandl ſah ſich ſchließlich genöthigt, in einer geheimen
Sitzung den von ihm gebrauchten Ausdruck: „Verdächtige Wirtſchaft”
zurückzunehmen. Die Wiener Tagespreſſe bezeichnet einſtimmig derartige
Vorgange als keineswegs förderlich für den Ruf des Gemeinderathes
und überhaupt der Hauptſtadt und verdammt in kräfligen Worten das
Gebahren Dr. Mandl's und ſeiner Anhänger.
Frankreich. In einer bei der Gedächtnißfeier Gambettas von dem
bekannten Präſidenten der Patrioten=Liga, Deroulede, gehaltenen Rede,
hatte derſelbe ſein Bedauern über den Rücktritt des Kriegsminiſters
Campenon ausgeſprochen. Campenon ſei nur zurückgetreten, weil er
durch die auswärtige Politik Ferry's in die Unmöglichteit verſetzt
wor=
den ſei, die Armee auf das einzige und große Ziel der Revanche
vor=
zubereiten. Die Behauptung Deroulede's wird durch eine Mitteilung
des „Evenement” beſtätigt, in welcher eine Unterredung eines
Mit=
arbeiters des genannten Blattes mit Campenon wiedergegeben wird.
Hiernach habe derſelbe behauptet, Miniſterpräſident Ferry laſſe ſich von
Deutſchland dirigieren; er ſei ein Spielzeug in der Hand Bismarcks
geworden, der Frankreich bereits mit Italien und Spanien entzweit
habe, und damit beſchäftigt ſei, den Zwieſpalt mit England zu einem
offenen Konflikte zu machen. Er habe nicht länger die
Mitverantwort=
lichkeit für dieſe Politik tragen wollen und ſich namentlich entſchieden
geweigert, weitere Verſtärkungen aus der Landarmee nach Tonking und
China zu ſchicken. Das „Evenements verſichert die Genauigkeit der
Aeuße=
rungen Campenon's, während „Voltaire' ſich für autoriſiert erklärt, zu
verſichern, der Reporter des „Evenementz habe ſtark übertrieben.
Im Laufe des Januars, wahrſcheinlich bereits am 16. d. M., gehen
ſechs algeriſche Bataillone nach Tonking ab. „Francer will wiſſen, daß
die militäriſchen Operationen auf Formoſa Ende Februar ihren Abſchluß
ſinden werden. Die Flotte werde dann für anderweitige Verwendung
frei und ſolle an der chineſiſchen Küſte operieren.
England. Seitens der Regierungskreiſe fühlt man ſich bewogen,
den Unmuth und die Erregung, welche die neueſten deutſchen
Kolomal=
erwerbungen in Südoſtafrika und in der Südſee bei der engliſchen Nation
hervorgerufen haben, zu beſchwichtigen, dies um ſo mehr, als ſich dieſe
Erregung zum guten Teil gegen das Kabinet Gladſtone ſelbſt richtet.
In Birmingham ließ ſich kürzlich der Handelsminiſter Chamberlain in
einem Arbeiter=Meeting über die deutſchen Kolonialerwerbungen aus.
Er erklärte hierbei, England dürfe ſich nicht darüber beunruhigen, daß
Deutſchland von einigen Gebieten Beſitz ergriffen habe, deren
Erwer=
bung der engliſchen Regierung zu unbedeutend erſchienen ſei. England
habe ſeine Verpflichtungen gegen ſeine Koloniſten nicht vergeſſen, ſei aber
nicht befugt, Annexionen fremder Mächte zu verhindern; nur wenn die
Rechte und Freiheiten der engliſchen Kolonien in Auſtralten bedroht ſein
ollten, würde das Mutterland energiſch für dieſelben eintreten. Aus
den ganzen Aeußerungen Chamberlains geht hervor, daß ſich das
Lon=
doner Kabinet durch den kolonialen Chauvmismus eines Teils der
eng=
liſchen Nation nicht zu unbedachtſamen Schritten gegen Deutſchland
hin=
reißen laſſen will und dieſe Mäßigung kann nur gute Früchte tragen.
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Am 7. Januar wurde ein Kabinetsrat abgehalten, vor deſſen
Be=
ginn Lord Derby eine längere Unterredung mit Lord Grauville hatte;
Lord Granville beabſichtigte nach dem Kabinetsrate ſich zur Königin
nach Osborne zu begeben, wurde hieran jedoch durch die lange Dauer
der Beratungen verhindert.
Den „Daily News” zufolge würde der Lüderitzſche Agent Einwald
vor ſeiner Abreiſe nach Berlin eine Unterredung mit dem Staatsſekretär
der Kolonien, Lord Derby, haben. Derſelbe habe ſich deshalb bereits
mit Lord Derby ſchriftlich in Verbindung geſetzt und man erwarte von
dieſer Beſprechung eine freundliche Verſtändigung in der Frage der St.
Luciabay. Einwald beabſichtige, nach einem kurzen Beſuche in
Deutſch=
land nach dem Zululand zurückzukehren.
Italien. Wie aus Aom vom 5. d. M. gemeldet wird. wurde in
Suſa, in der Nähe des Mont Cenis, am 4. d. nachmittags ein
Erd=
toß verſpürt und ein gleicher von noch größerer Gewalt am 5. morgens
tn Velletri bei Rom. Die ſeismiſchen Inſtrumente auf dem
Obſer=
vatorium in Rom und in Rocco di Papa zeigten während der letzten
Tage eine ungewöhnliche Thätigkeit, beſonders zur Mittagsſtunde. In
Jschia haben die Mineralquellen während der Nacht eine höhere
Tem=
peratur angenommen.
Spanien. Der König reiſte mit dem Miniſter des Innern
Donners=
tag abend nach Andaluſien.
Die Politik tritt vor dem namenloſen Unglück, welches die jüngſten
Erdbeben über das ſüdliche Spanien gebracht haben, einſtweilen in den
Hintergrund zurück. Noch iſt die Größe des angerichteten Schadens und
des Elends, in welches die Bevölkerung der heimgeſuchten Provinzen
durch jene Elementar=Creigniſſe verſetzt worden iſt, nicht genau bekannt,
aber ſchon ſteht feſt, daß hieran keine der elementaren Kataſtrophen,
von denen man in den letzten Jahren in Curopa gehört hat, hinanreicht.
Wie bei der Kataſtrophe von Ischia, ſo wird ſicher auch jetzt das
Un=
glück, welches gerade die blühendſten ſpaniſchen Provinzen, den „Garten
Curopa'3” betroffen, die allgemeinſte Teilnahme in Guropa hervorrufen.
Die internationale afrikaniſche Aſſociation iſt durch Spanien
an=
rkannt worden. Die betreſſende Konvention, welche mit der von
Deutſchland abgeſchloſſenen identiſch iſt, wurde am 7. d. M. in Brüſſel
von einem Repräſentanten der Aſſocialion und von dem ſpaniſchen
Ge=
ſandten unterzeichnet.
Rußland. Das neue Jahr bringt u. a. auch die tauſendjährige
Gedenkfeier der Slavenapoſtel Cyrillus und Methodius, welche durch
en politiſchen Nahmen, den ihr die hierbei beteiligten nationalen
Ele=
mente geben wollen, weit über die Bedeutung einer nur religiöſen
Feier hinausgeht. In dem Hirtenbriefe des Olmützer Fürſtbiſchofs
Pardinal Fürſtenberg, der das Programm der Feier enthält, wird
aller=
lings jede politiſche Anſpielung vermieden und auch der Ausdruck
Slavenapoſtel' nicht gebraucht. Das Treiben der flaviſchen Kreiſe
aber ſpricht deutlich genug. Auf ruſſiſcher Seite iſt man auf die Feier
nicht gut zu ſprechen; man hatte ſie ſich als einen Teil der von der
fuſſiſch=orthedoren Geiſtlichkeit inaugurierten Feier gedacht und erblickt
tun in dieſer Specialfeier eine öſterreichiſche katholiſche Demonſtration
zegen die orthodore Kirche; die „Nowoie Wremje” ſprechen ſogar von
einem, polniſch=kroatiſch=ezechiſchen Bündmis, das in dem mähriſchen Orte
Felehrad, wo, als dem Begräbnisplatz der beiden Apoſtel, die Feier vor
chgehen wird, beſiegelt werden ſoll.
„= i3
fel. en
g=
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 9. Januar.
O Stadtverordneten=Verſammlung vom 8. Januar.
(Kurzer=Bericht.) Zunächſt teilte der Großh. Ober=Bürgermeiſter
mit, daß die verſtorbene Friederiſe Suppus ihm ein Legat von 200 M.
u wohlthätigen Zwecken zur Verfügung geſtellt habe; ſodann, daß die
Stadtv. Bergſträßer, Diehm und Hochſtätter den Antrag geſtellt
hätten, auf die geplante Zuziehung der Kapitalrentenſteuerkapitalten zu
den Kommunalumlagen bei Aufſtellung des Voranſchlags eine Reviſion
des Oktroitarifs, insbeſondere hinſichtlich der den Gewerbeſtand
beſon=
ders belaſtenden Poſitionen eintreten zu laſſen. — Eine Interpellation
ſes Stadtv. Rückert und Genoſſen, betreffend die Stellungnahme zu
dem Entwurf des neuen Kommunalſteuergeſetzes, gab dem
Stadtver=
ordneten Wolfskehl Anlaß, zu betonen, daß erſt Material über die
praktiſche Wirkung des neuen Entwurfs geſammelt werden müſſe, ehe
der Ausſchuß zweiter Kammer daran denken könne, definitive Stellung
u dem Gegenſtand zu nehmen.
Weiter erklärte der Herr Ober=Bürgermeiſier hinſichtlich des
An=
ſchluſſes von Beſſungen an unſer Waſſerwerk, daß die dortige
Kom=
miſſion die von der Stadt aufgeſtellten Bedingungen als zu hart nicht
ſarceptiert und eine Auseinanderſetzung in der Nichtung zugeſagt, worin
der Nachweis geführt werden ſoll, daß die von unſerem Waſſerwerk
auf=
geſtellte Koſtenberechnung nicht zutreffend erſcheine, hiernach Darmſtadt
an der Verzögerung keine Schuld treffe.
In die Tagesordnung eintretend, beſchäftigte man ſich mit der von
der Brandverſicherungskommiſſion befürworteten Erneuerung des
Brand=
kataſters hieſiger Stadt, wofür ein Kredit von 1800 Mark ausgeworfen
verde.
Der Entwurf eines Polizeireglements für den Kreis Darmſtadt,
vonach alle Fuhrwerke, die nicht ausſchließlich zum Perſonentransport
beſtimmt ſind, deutlich Namen und Wohnort des Eigentümers tragen
melſſen, fand zwar ſeitens der Stadtv. Oſann, Schödler und Lautz
eine abfällige Kritik, während Hochſtätter, Wittich, ſowie der
Ober=
gürgermeiſter im Intereſſe der Sicherheit des Publikums dafür ein=
6
59
trafen. daß wenigſtens für die Stadt eine ſolche Vorſchrift in
Wirkſam=
keit= treten möge. Schließlich entſchied man ſich dahin, vorbehältlich
mehrerer=Reduktionen, das Princip des Entwurfs zu adoptieren.- Für
beſſere Beleuchtung des Louiſenplatzes
Aufſtellung weiterer
Kande=
laber — wurde ein Kredit von 2000 M. bewilligt; bei dieſer Gelegenheit
wurde noch auf die Notwendigkeit hingewieſen am Monument für einen
beſſeren Schutz des =Publikums gegen Gefahren durch Fuhrwerke Sorge
zu tragen.
Endlich genehmigte man die Aufſiellung von neuen Laternen in
der Karl=wie'in der Lagerhausſtraße. - Bei Schluß des Blattes
ver=
handelte man über die Anlage eines Kanals zur Entwäſſerung der an
der Deburgerſtraße liegenden Felſenkeller.
Im Mathilden=Landkrankenhaus wurden im Monat
Dezember 100 Kranke mit 2133 Pflegetagen ärztlich behandelt und
verpflegt.
— Sicherem Vernehmen nach ſindet den 9. Februar im großen Saal
des Saalbaues eine Aufführung von 2 kleinen Luſtſpielen durch
Dilet=
tanten, ſowie Darſtellung lebender Bilder zum Beſten des Alice=
Hoſpitals dahier ſtatt. Nach definitiver geſtſtellung des Programms
werden wir Weiteres mitteilen und wünſchen dem Unternehmen im
Hinblick auf den guten Zweck ſchon jetzt beſten Erfolg.
O Die Zahl der beitragspflichtigen Mitglieder der Schullehrer=
Witwenkaſſe war im Rechnungsjahr 1883-8t auf 2325 geſtiegen
und dürfte zur Zeit, da in jedem Jahr neue Stellen notwendig werden,
bereits 2400 betragen.
- Wie aus Hamburg mitzetheilt wird, hat im dortigen
Stadt=
theater die Aufführung von C. M. v. Weber's Jugendoper „Sylvana”
bei ihrer erſten Aufführung einen außerordentlichen Erfolg erzielt. Der
Text der Oper iſt von C. Pasqus, die Muſik von Hofkapellmeiſter
Langer in Mannheim bearbeitet.
E. Die für dieſen Winter in Ausſicht genommenen Vorträge
über einzelne Teile der Geſundheits= und Krankenpflege
eröffnete Herr Profeſſor Dr. Büchner mit einer höchſt feſſelnden,
populär gehalienen Abhandlung über „Lebensdauer und
Lebens=
erhaltungr. Nach einigen einleitenden Worten, die ſich darauf
be=
ſogen, daß die Menſchen, wiewohl der Sprachgebrauch Redensarten liebt
wie: Ich wollt, ich wäre geſtorben” „wir wären beſſer totr doch in
Wirklichkeit das Leben als das höchſte Gut ſchätzen - wandte ſich der
Redner zu der Frage nach der möglichen Länge der Lebensdauer und
beantwortete dieſelbe vom empiriſchen Standpunkt aus durch
Anfüh=
rung ſolcher Fälle und Beiſpiele, wie ſie ihm ſeine eigene Erfahrung
oder eine gut verbürgte Ueberlieferung zur Verfügung ſtellte. Die aus
verſchiedenen Zeiten aufgeſtellten Beiſpiele von Makrobiern (Langlebigen)
werden gewiß viele der Anweſenden recht intereſſiert haben. Relativ
neu dürfte für manchen auch die Erwähnung geweſen ſein, daß das
Durchſchnittsalter der Menſchheit im Steigenzbegriffen ſei, wir ſtehen
auch in dieſer Beziehung weit über dem Mittelalter, und die Generation
von heute hat größere Ausſicht auf ein hohes Alter, als die des vorigen
Jahrhunderts. Die Urſachen. dafür ſieht Dr. Büchner in der größeren
Sorg=
falt, welche man den Bequemlichkeiten des Lebens widmet, in der
Auf=
merkſamkeit, die man heutzutage auf Kanaliſation, Desinfektion ꝛc. legt,
in dem Umſtand, daß unſere Zeit jene verheerenden Epidemien nicht
kennt, welche ehemals die Menſchheit ſo ſurchtbar dezimierten. und vor
allem in dem großen Aufſchwung, den die Heilkunde genommen hat.
Sodann kam Redner zu ſprechen auf die verſchiedenen Faktoren, die
von Einfluß auf die Lebensdauer des Menſchen ſind, wie Geſchlecht,
Erblichkeit, Berufsart, Stand, Klima. Es iſt ein durch die
Statiſtik längſt feſtgeſtelltes Faktum, daß die Frauen im Durchſchnitt
ein höheres Alter erreichen, als die Männer. Der franzöſiſche Arzt
Tiſſot ſah den Grund dafür in dem Umſtande, daß die Frauen die
Sprechwerkzeuge öfter und anhaltender in Thätigkeit ſetzten, was von
höchſt wohlthätigem Einfluß auf den Geſamtorganismus wäre (es
han=
delt ſich hier um keinen Scherz), wie es denn auch bewieſene
That=
ſache wäre, daß öffentliche Redner in der Regel ein hohes Alter zu
er=
reichen pflegten, und daß für ſchwache Atmungsorgane nichts zuträglicher
ſei, als Sing= und Sprechübungen. Profeſſor Büchner erteilt dieſem
Umſtande jedoch nur eine ſekundäre Bedeutung und ſieht den
Haupt=
grund für die längere Lebensdauer des weiblichen Geſchlechtes darin,
daß dieſes im großen und ganzen doch weniger den Stürmen und
Käm=
pfen des Lebens ausgeſetzt iſt, als das männliche. Auf den intereſſanten
Fall der Verjüngung oder Regeneration, der durch einige glaubwürdige
Beiſpiele belegt zu ſein ſcheint und der vom phyſiologiſchen Standpunkt
auch nicht verworfen werden kann, kam Redner gleichfalls mit einigen
erläuternden Worten zu ſprechen. Daß die verſchiedenen Veruſsarten
eine größere und geringere Lebensdauer im Gefolge haben, leuchtet
ge=
wiß jedem ein. Am glücklichſten ſtehen in dieſer Beziehung die Leute,
welche mit ihrer Beſchäftigung viel auf den Aufenthalt im Freien
an=
gewieſen ſind, die Vorteile des Landlebens vor dem des Stadtlebens
er=
geben ſich hieraus von ſelbſt.
Aber auch der Gelehrte kann ein hohes Alter erreichen, da die
ſort=
währeude rege Thätigkeit des Gehirns, das ja der Vorſtand des
ge=
ſamten Nervenlebens iſt, einen belebenden Einfluß auf den ganzen
Or=
ganismus ausübt. Prof. Büchner bemerkte hierbei, daß es
wünſchens=
wert ſei, einen möglichſt großen Ausgleich zwiſchen geiſtiger und
körper=
licher Thätigkeit herbeizuführen, einen Ausgleich den freilich für unſere
geſellſchaftlichen Zuſtände die ſich bis aufs Kleinſte erſtreckende
Ar=
beitsteilung nur ſelten zu Stande kommen laſſe. Die Paraly=
ſierung der die Geſundheit und das Leben bedrohenden ſchädlichen
Ein=
flüſſe bildete die zweite Hälfte des Vortrags, welche an rationellen
Winken reich war, wennſchon ſelbſtverſtändlich die Zeit ein Eintreten
auf Einzelheiten dem Redner nicht geſtattete.
Zum Schluſſe bemerkte Redner noch, wie thöricht und unnötig die
Todesfurcht ſeiz in Bezug auf ſie ſei noch heute der Ausſpruch
Epicurs von ewigem Wert: „Der Todgeht mich nichts an, denn
wo er iſt, da binich nicht, und woich bin, da iſt er nicht.
Es konnte uns nicht beikommen, den trefflichen und reichhaltigen
Vortrag in einem gedrängten Referat wiederholen zu wollen, wir
mußten uns eben auf das Herausgreifen einzelner, weſentlicher Punkte
beſchränken.
Am 30. vorigen Monats fand im oberen RNathausſaale die
ordentliche Generalverſammlung des Vereins der
Kleinkinder=
ſchule ſtatt. In derſelben wurde die geprüfte Jahresrechnung pro
1883 vorgelegt und erwähnen wir darals die nachſtehenden Ziffern: Es
ergaben die ordentlichen Einnahmen: von Allerhöchſten Herrſchaften
686 M., von der Stadt Darmſtadt 1614,20 M. von Privaten 1495,45 M.,
Beiträge der Kinder zu ihrer Verköſtigung 232972 M., Zinſen von
aus=
geliehenen Kapitalien 1614,04 M. Ertrag der Armenbüchſe 506 M.,
im ganzen 794456 M. (gegen 780536 M. in 1882). Die
außer=
ordentlichen Einnahmen: Kaſſevorrat aus 1882 159,24 M.,
zurück=
empfangene Kapitalien 428571 M., Vermächtniſſe und beſondere
Ge=
ſchenke 127442 M., Einnahme aus dem Vermächtnis der
Tambour=
major Schäfer Wwe. 400 D., zuſammen 611937M. (gegen 467628 M.
in 1882); im ganzen demnach an ordentlichen und außerordentlichen
Einnahmen 1406593 M. (gegen 1248184 M. in 1882). Die
ordent=
lichen A sgaben: Oeffentliche L ſten 10833 M., Verköſtigung der
Kinder 575507 M., Reinigung 737.12 M., Feſtlichkeiten 5458 M.,
Unterhaltung der Gebäude 380,21 M., Hausgerätſchaften 20986 M.,
Brennmaterialien 33232 M., Gehalte der Bedienſteten 1723.80 M.,
Re=
munerationen 9895 M., Hebegebuhren 7928 M., Kanzleikoſten 2701 M.,
Ausgaben verſchiedener Art 10732 M., in Summa 971285 M. (gegen
89203¾ M. in 1882). Außerordentliche Ausgaben:
Ausge=
liehene Kapitalien 4015, 84 M. (gegen 342,28 M. in 1882); im ganzen
demnach an ordentlichen und außerordentlichen Ausgaben 13728,69 M.
(gegen 12322,0 M. in 18821. Der Abſchluß ergiebt: Geſamt=
Ein=
nahme 14 063,93 M. Geſamt=Ausgabe 13728,69 M., verglichen bleibt
Reſt 33524 M. Wie aus erwähnten Ziffern hervorgeht, haben die
ordentlichen Einnahmen im Jahre 1883 794456 M. betragen, dagegen
die ordentlichen Ausgaben 971285 M., was einen Ausgabe=
Ueber=
ſchuß ergiebt von 176829 M., welcher durch die ſämtlichen
außer=
ordentlichen Ennahmen und Geſchenke im Totalbetrage von 167442 M.,
ſowie Entnahme von 88,28 M. aus dem Vermögen der Anſalt
gedeckt werden mußte. Gegen das Vorjahr, in welchem der Ausgabe=
Ueberſchuß 1114,76 M. betrug, iſt dieſes leider wiederum ein ſehr
we=
ſentlicher Rückgang in der finanziellen Lage ves Vereins, und kann an
dieſer Stelle nur die Vitte wiederholt werden, daß durch neue Beitritts=
Erklärungen zu dem gemeinnützigen Vereine die regelmäßigen Einnahmen,
desſelben wieder einen Zuwachs erfahren möchten. An beſonderen
Ge=
ſchenken und Vermächtniſſen ſind pro 1883 dankbar zu erwähnen:
Ge=
ſchenk der Stadt Darmſtadt, Erſatz der Koſten für Herrichtung des
Treppenhauſes des Anſtaltgebäudes 135,36 M., desgl. der
Mathilden=
ſtiſtung für die Provinz Starkenburg 350 M., Legat der
Oberconſiſtorial=
rat Frey Eheleute 175 M., Geſchenk des Herrn Rentner W. Schwab ſen.,
als Erlos von 32 Prioritüts=Stammaktien der Darmſtädter
Maſchinen=
fabrik 8075 M., Geſchenk zum Andenken an Herrn Hofbanquier Moritz
Wolfkehl 8. Juni 50 M., Geſchenk des Herrn Gottfried Schwab aus
An=
laß des 50jährigen Jubiläums 50 M., desgl. durch Nachlaß der
Rech=
nung der L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei 650 M., desgl. der Frau
Hofweißbinder F. Beſt 11. Wittwe 6 M., desgl. des Herrn Uhrmacher
gey 450 M. desgl. der Herren Hochſtätter und Söhne 6,90 M., desgl.
der Frau Hofweißbinder F. Beſt II. Wittwe 260 M., nachträgliche
Gabe des Herrn Diakonus Pfnor 1 M., Geſchenk durch Nachlaß der
Rechnung von Herrn Schreinermeiſter J. Ch. Schmidt 326 M., desgl.
von Herrn Glaſer L. Rettig 345 M., desgl. von Herrn Schloſſer W.
Wittich 5.40 M. Inhalt der Armenbüchſe im Anſtaltsgebäude 5,06 M.,
E. lös aus den Neujahrs=Entſchuldigungskarten zu Neujahr 1884 385.70 M.,
(gegen 410,90 M. im Vorjahr), Geſchenk eines Ungenannten 5 M.
desgl. 3 M. In Naturalien empfingen wir: 12 Pfd. Seife von Herrn
Seifenfabrikant Schmitt und 75 Stück Lauch von Herrn W. Nothnagel.
Wie bekannt, war es der Anſtalt vergönnt in dem Berichtsjahre
1883 die Feier ihres 60jährigen Beſtehens begehen zu können, und
gleich=
zeitig den höchſten Beſtand ihres Beſuches mt 42458 Verpflegstagen oder
durchſchnittlich 157 täglich anweſenden Kindern zu erreichen. Es ergiebt
dies nahezu 2000 mehr als im Vorjahr, welches mit 40 194
Verpflegs=
tagen ſchon alle vorausgegangenen Jahre ſeit Gründung der Anſtalt
überragt hatte. So erfreulich einerſeits dieſer Beweis von der ſtets
wachſenden Wirkſamkeit der Anſtalt iſt, ſo bedenklich erſcheint auf der
anderen Seite das oben hervorgehobene Mißverhältuis zwiſchen ordentl.
Ein=
nahmen und Ausgaben. Decken ja doch die Beiträge der Kinder zu
ihrem Unterhalt bei Weitem nicht die entſtehenden Verpflegskoſten,
ge=
ſchweige denn die zahlreichen und beträchtlichen anderen Ausgaben der
Anſtalt. Daß, wie erwähnt, nicht allein die geſamten
außerordent=
lichen Einnahmen von Geſchenken und Vermächtniſſen nöthig waren, um
das entſtandene Deficit auszugleichen, ſondern auch noch 8828 M. aus
NJo 6
dem Vermögen der Anſtalt hierzu entnommen werden mußten, llef,
den Beweis, daß die Anſtalt an der Grenze ihrer finanziellen Leiſtung
fähigkeit angelangt iſt, und daß ihr vermehrte reguläre Einnahmequel
erwachſen müſſen. damit ſie mit den an ſie geſtellten Anforderung
gleichen Schritt halten könne. Die Mitgliederzahl des Vereins hat ke
weſentliche Aenderung erlitten. Auch in dieſem Jahre hatten Seh
Königlicke Hoheit der Großherzog die Gnade, die bisherige Verw
ligung für die Weihnachtsbeſcheerung der Anſtalt eintreten zu laſ
Ueber die außerdem für dieſe Feier von vielen Seiten erfloſſenen Liebeſ
gaben an Kleidungsſtücken und Geld wurde ſ. Z. öffentlich quitti=
und den gütigen Gebern der Dank der Anſtalt ausgeſprochen.- 2
die Anſtalt jeitens der ſtädtiſchen Verwaltung ſich ſtets des größllza=
Entgegenkommens zu erfreuen hat, ſo kann auch diesmal dankbar
häzin=
vorgehoben werden, daß der jährliche ſtädtiſche Zuſchuß von 1614,29
ullr
welcher in Folge Ablebens der Penſisnärin Frln. Gütlich eine Vermi
derung von 200 M. zu erleiden hatte, ungeſchmälert der Anſtalt
laſſen wurde. - Im nun abgelaufenen Jahre 1884 konnte unf
Anſtalt ihren Aufgaben in bisheriger erſprießlicher Weiſe nachkomme
Der Geſundheitszuſtand der Kinder war im Ganzen befriedigend, n
Ausnahme der durch eine chroniſche Auger=Entzündung vieler Kinder
den Herbſtmonaten veranlaßten Störung. — Die Stiftungen und
Ve=
mächtniſſe zu Gunſten der Anſtalt haben im Jahre 1884, wie m
Freuden hervorgehoben werden kann, eine anſehnliche Ziffer erreicht u
betragen im Ganzen ca. 2800 M. Möge die Teilnahme unſerer M
bürger unſerer gemeinnützigen Anſialt erhalten bleiben und dieſelbe ne
Freunde und Mitglieder gewinnen.
Durch ein Schreiben der K. Ober=Poſtdirektion Carlsruhe e
die Mannheimer Handelskammer wird bekannt gegeben, daß die heſſiſch/
Gemeinden Neu=Iſenburg, Sprendlingen und Langen gee
die Führung der Telephon=Verbindungsleitung Mannheim=Fra”
furt durch ihre Ortſchaften Einſprache erhoben haben und daß an
dieſem Grunde die Ende Januar in Ausſicht genommene Fertigſtellur
der fraglichen Fernſprechverbindung eine Verſchiebung erfahren werde.
Mainz, 8. Januar. Die Allgemeine Landes=Gewerh:
Induſtrie= und Kunſtausſtellung, welche für 1836 in Ausſich
genommen war, wird mit Genehmigung des Miniſteriums erſt 185
ſtattfinden.
88 Pfungſtadt, 6. Jan. Die am Sonntag bei Gaſtwirt van Ka
abgehaltene Generalverſammlung der nationalliberale
Vereinigung, war ſowohl von hier, als auch von Hahn und Eſch= UbrückRnm
ſy.
ſehr zahlreich beſucht. Als Vertreter Darmſtadts war Herr Gymnaſick
lehrer Friedrich erſchienen. Der Vorſitzende Herr L. Lang eröffnete
Verſammlung und drückte ſeine Freude aus über das zahlreiche Eſſefn
ſcheinen der Freunde der nationalliberalen Sache. Sodann verlas de
ſelbe einen Aufruf von dem Central=Komitée der nalionalliberalen Part,
in Verlin, worin die Zwecke der nationalliberalen Vereinigungen
da-
gelegt, und die Bildung von ſolchen Vereinen für unbedingt nötig e:
achtet wurde. Denn die unſerem Volke geſtellten Aufgaben der Gegel.
wart könnten nur gelöſt werden durch dauerndes, feſtes
Zuſamme=
wirken aller patriotiſch geſinnter Männer. Das hierauf von dem Schri,
führer Herr Kling verleſene Statut wurde einſtimmig angenommer
danach kann der Veitritt jederzeit geſchehen, und beträgt der jährlich
Beitrag nur 50 Pf. — Der Reichstagsabgeordnete Herr Ulrich begrüß
ſodann die Verſammlung und brachte einen, für die Verſammelten höck
intereſſanten und belehrenden Bericht über die Eröffnung, den Geſchäft
gang und die Thätigkeit des Reichstages; ſowie über ſein Verhaltenb.
den Abſtimmungen. Er gedachte beſonders der hiſtoriſch denkwürdige
Sitzung vom 15. Dezember 1884, von der ſelbſt ein Franzoſe ſagte: Al
Franzoſe gönne ich es Bismarck, aber - als Deutſcher würde ich mi
ſchämen! — Er ſchloß mit einem dreifachen Hoch auf Bismarck, welchel
mit donnerndem Beifall aufgenommen wurde. - Herr Oberlehrer H
dankte mit beredeten Worten im Namen der Anweſenden Herrn Ulrié
für ſeinen klaren, lichtvollen Vortrag und ſchloß mit einem Hoch au
denſelben. Herr Gymnaſiallehrer Friedrich gedachte in einer treffliche
Rede des materiellen Zugs, der gegenwärtig durch ganz Deutſchlar,
gehe, begrüßte das Erwachen des deutſchen Volks, das ſich gerade jetzl
zeige durch die Tauſende von Vertrauens=Adreſſen an den Fürſten Bis
marck, welche mit Millionen von Unterſchriften bedeckt ſeien. Er geißel!
das undeutſche Verhalten der Deutſchfreiſinnigen und Ultramontane
im Reichstage, obwohl er nicht verhehle, daß unter denſelben gewi
recht wackere Männer ſeien, denen das Herz warm ſchlage für das Wohl
des Vaterlandes, allein ſie ſeien auf falſcher Bahn. Er ſchloß mit der
Wunſche, daß das nationalliberale Element immer feſter Wurzel faſhl
und dem deutſchen Volke herrliche Früchte bringen möge.
Die ſpäteren Verhandlungen waren mehr kollegialiſcher Natur.
unterhielt ſich Herr Ulrich mit den Landwirten über Getreidezöll
und Brandweinſteuer, um ihre Anſichten zu hören und legte hierau
ſeine Anſichten über die Börſenſteuer dar. Der Vorſitzende ſchloß mi
dei Wunſche, daß es unſerm Reichstagsabgeordneten vergönnt ſeih
möge, nach Schluß der Seſſion recht viel Gutes zum Wohle des
Voll=
berichten zu können.
Tageskalenoer.
Freitag. 9. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins (Winterſch
Brauerei).
Mittwoch, 14. Januar: Concert zum Beſten des Wittwen= und Wailen
fonds der Großh. Hofmuſik (Saalbau).
„
Druck und Verlag: 8. 6. Pittichſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.