Darmstädter Tagblatt 1885


08. Januar 1885

[  ][ ]

148.
Jahrgaug.

ESEWLLLCN
48
10O

148.
Jahrgang.

Abonnementsepreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inc.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
hegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.

Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:

Unterhaltungsblatt.

Inſerate
werdenangenommrn: inDarmſtadt
von der Expedition, Rhenſtr. N. 23.
in Beſſüngen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 86, ſowie auswärtz
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Rreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.

ſa 5.

Donnerstag den 8. Januar.

1885.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betr.: Die Nachſuchung der Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt auf Grund von Schulzeugniſſen.
Diejenigen jungen Leute, welche auf Grund ihrer Schulzeugniſſe die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt
nlachſuchen wollen, werden hierdurch auf die nachfolgenden, bei Anbringung der Geſuche zu beachtenden Vorſchriften mit dem
Anfügen aufmerkſam gemacht, daß hiernach unvollſtändige Geſuche ohne Weiteres zurückgegeben werden.
1) Das Geſuch iſt bei der unterzeichneten Prüfungs=Commiſſion nur dann anzubringen, wenn der ſich Mel=
dende
im Großherzogthum Heſſen geſtellungspflichtig iſt, d. h. ſeinen dauernden Aufenthaltsort hat.
2) Die Berechtigung zum einjährig=freiwilligen Dienſt darf nicht vor vollendetem 17. Lebensjahr und muß
ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Jahres nachgefucht werden, in welchem der ſich Meldende das 20. Le=
bensjahr
vollendet. Der Nachweis der Berechtigung zum einjährigen Dienſt iſt bei Verluſt des Anrechts
ſpäteſtens bis zum 1. April desſelben Jahres zu erbringen.
3) Das Geſuch muß von dem Betreffenden ſeldſt geſchrieben ſein und iſt hierzu ein Bogen in Actenformat lnicht
Briefpapier) zu verwenden. Auch erſcheint es zweckdienlich, wenn ſtets die nähere Adreſſe angegeben wird.
4) Dem Geſuche ſind folgende Papiere beizufügen:
2. Geburtszeugniß;
b. ein Einwilligungs=Atteſt des Vaters oder Vormundes mit der Erklärung über Bereitwilligkeit und =
higkeit
, den Freiwilligen während einer einjährigen activen Dienſtzeit zu bekleiden, auszurüſten und zu
verpflegen;
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Föglinge von höheren Schulen Gymnaſien, Realſchulen, Pro=
ghmnaſien
und höheren Bürgerſchulen) durch den Director der Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch
die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt;
d. das Schulzeugniß.
Sodann wird noch beſonders bemerkt:
Zu pos. b: Daß in dem Einwilligungs=Atteſt die Erklärung des Vaters oder Vormundes, daß er in der Lage ſei,
ben Freiwilligen während des einjährigen Dienſtes unterhalten zu können, nicht ſehlen darf, und daß die Unterſchriſt des
Paters oder Vormundes beglaubigt ſein muß.
Zu pos. d.: daß die Schulzeugniſſe mit Ausnahme der Reifezeugniſſe für die Univerſität und die derſelben gleich=
geſtellten
Hochſchulen und Reifezeugniſſe für die Prima der Gymnaſien und Realſchulen l. Ordn., ſämmtlich nach dem
Schema 17 zur Erſatz=Ordnung (l. Theil der Wehr=Ordnung vom 28. Septbr. 1875 - Reg.=Bl. Nr. 55 von 1815)
ſausgeſtellt ſein müſſen.
Im Uebrigen wird auf die Beſtimmungen der 88 88, 89, 90, 93 und 94 der angeführten Erſatz=Ordn. verwieſen.

Großherzoglich Heſſiſche Prüfungs=Commiſon für Einjährig=Freiwillige zu Darmſtadt.
Der Vorſitzende: Gros.
[191

Konkursverfahren.
Ueber den Nachlaß des Zahlmeiſters
Karl Gottfried Hecht von Darmſtadt
wird heute am 6. Januar 1885, Nach=
mittags
4 Uhr, das Konkursverfahren er=
oͤffnet
.
Der Herr Rechtsanwalt Laudenheimer
in Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum

29. Januar 1885 bei dem Gerichte an=
zumelden
.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über die
Wahl eines anderen Verwalters, ſowie
über die Beſtellung eines Gläubiger= Aus=
ſchuſſes
und, eintretenden Falls, über die
in 8 120 der Konkursordnung bezeich=
neten
Gegenſtände - und zur Prüfung
der angemeldeten Forderungen auf
Donnerstag den 5. Februar 1885,
Vormittags 10 Uhr,

- vor dem unterzeichneten Gerichte,
Hügelſtraße 31-33, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Kon=
kursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben
oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind,
wird aufgegeben, nichts an den Gemein=
ſchuldner
zu verabfolgen oder zu leiſten,
auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forder=
ungen
, für welche ſie aus der Sache ab=
geſonderte
Befriedigung in Anſpruch
13

[ ][  ][ ]

46
nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
29. Januar 1885 Anzeige zu machen.
Das Großherzogliche Amtsgericht
Darmſtadt I.
Schäfer.
Bekannt gemacht:
Kümmel,
Gerichtsſchreiber. (192
Gte.
Holzverſteigerung.
Montag den 12. Januar 1885.
Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeinde=Tannenwald, Diſtrict
Saufang, folgende Holzſortimente ver=
ſteigert
:
774 Am. Kiefernſcheiter,
104
Kiefernknüppel,
782 Hundert Kiefernwellen,
85 Rm. Kiefernſtöcke.
Und
Dienstag den 13. d. M., Vormittags
9¼ Uhr,
an Ort und Stelle:
119 Stück Kiefernſtämme von 30 bis
41 Ctm. Durchmeſſer und von 8 bis,
14 Meter Länge.
Zuſammenkunft der Steigerer für das
Stammholz iſt in dem Holzſchlag.
Nähere Auskunft ertheilt Forſtwart
Vollhardt.
Beſſungen, den 5. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[133
Holzverſteigerung.
Donnerstag den 15. d. Mtz., Vor=
mittags
½10 Uhr,
werden nach vorheriger Zuſammenkunft
an dem Schnittpunkt der Braunshardter
Haus= und Fallthorſchneiſe aus den Di=
ſtricten
Trieſch, Höchtanne ꝛc. verſteigert:
Kiefer: 685 Rm. Scheiter, 171 Rm.
Knüppelholz, 6520 Stück Reiſig=
wellen
und 19 Rm. Stöcke.
Da das zerſtreut ſitzende Holz bei der
Verſteigerung nicht vorgezeigt werden kann,
ſo wollen die Steigliebhaber von demſelben
vorher Einſicht nehmen.
Ferner:

an demſelben Tage, Nachmittags
1 Uhr,
nach vorheriger Zuſammenkunft an oben
bezeichneter Stelle:
800 Stück Kiefern=Reisſtangen ( Boh=
nenſtangen
) und
15 Stück Kieſern=Stämme von 25 bis
45 Em. mittl. Durchmeſſer und
7-15 Mt. Länge und 18.83 Fm.
Woogsdam, den 5. Januar 1885.
Großherzogliche Oberförſterei Woogsdamm.
[193
Frey.

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franco ins Haus, bei Entnahme von 20
Hectolitern 35 Pfg.
(12466.
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N
Bekanntmachung.
Betreffend: das Militär=Erſatz=Geſchäft für 1885, hier die Aufſtellung
der Stammrollen für die Gemeinde Beſſungen.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die Anmeldungen der=
Militärpflichtigen zur Stammrolle vom 15. d. M. bis 1. Februar unter Vorlage
der Geburtsſcheine - mit Ausnahme der hier Geborenen - der betreffenden Pflich=,
tigen auf unſerem Bureau entgegengenommen werden.
Zur Anmeldung ſind verpflichtet:


1) Alle im Jahre 1865 Geborenen;
2) ebenfalls die im Jahre 1864 und 1863 Geborenen,
3) alle Militärpflichtigen, welche eine endgültige Entſcheidung über ihre
Dienſtpflicht durch die Erſatzbehörden noch nicht erhalten, jedoch in
Beſſungen ihren dauernden Aufenthalt haben.
Militärpflichtige, welche zwar hier geboren, jedoch in anderen Kreiſen des
Großherzogthums zur Stammrolle eingetragen ſind, können hier nicht zur Muſterung
zugelaſſen werden.
Bezüglich derjenigen Militärpflichtigen. welche von hier abweſend ſind, liegt
deren Eltern, Vormündern, Brod= oder Fabrikherren die Anmeldung ob.
Schließlich machen wir noch darauf aufmerkſam, daß diejenigen, welche es
unterlaſſen, ſich zur Stammrolle zu melden, mit Geldſtrafe bis zu 30 M., event.
Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden.
Beſſungen, am 2. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.

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½½n ne bede ehen
duzirten Preiſen fortgeſetzt.
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12

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(211

[ ][  ]

2.

R6.
52
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Größherzog empfingen geſtern Se.
Erl. den Grafen zu Iſenburg=Philippseich, Major 1. 8. der Kavallerie,
den erſten Staatsanwalt an dem Landgericht der Provinz Oberheſſen
Zimmermann aus Gießen, den Lehrer i. P. Schramm aus Gernsheim;
zum Vortrag den Staatsminiſter Finger, den Miniſterialpräſidenten
Weber, den Hofjägermeiſter v. Werner.
- Auf Einladung der Herren Med.=Rat Dr. Buxmann, Dr. Kauf=
mann
, Poſtdirektor Weberſtädt, Kaufmann Ph. Kahlert und Karl Will
hatte ſich Dienſtag abend eine arößere Anzahl Herren in der Reſtauration
Näumlichkeiten. des hieſigen Gymnaſiums. Der Ver=
Bild von den unzulänglichen Ranm, Licht= und Luftverhältniſſen des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums gab. An den Vortrag des Vorſitzenden
ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion an. An derſelben beteiligten ſich die
Herren Stadtverordneter Bergſträßer, Reallehrer Becker, Superintendent
Hr. Sell, Kreisveterinärarzt Dr. Schäfer, der Vorſitzende, Hauptmann
i. P. Maurer, Gymnaſiallehrer Lerch und Gymnaſiallehrer Trümpert. tag jand ein Feſtgottesdienſt in der Schloßkirche ſtatt, dem um 2 Uhr
Die im Laufe der Diskuſion gemachten Mitteilungen waren geeignet,
das von dem Herrn Vorſitzenden über die hygieiniſchen Zuſtände an der nachmittags ein Banket in der Schloſſer'ſchen Liegenſchaft folgte, das
genannten Anſtalt entworfene Bild zu vervollſtändigen. Das Reſultat
der Beſprechung war, daß die Herren, inelche zu der Verſammlung ein=
geladen
hatten, als Komite erwählt und dieſem zugleich das Recht zu=
ſcheinen
, bleiben dieſem erweiterten Komite vorbehalten.
D. Z.
Großherzogtums an Blakkern. -, an Maſern und Röteln: in1 Wolken ſchwebend, und die verſchiedenen Bezeichnungen Liebe, Friede
Mainz mit Caſtel 69, in Darmſtadt mit Beſſungen 8. in Offenbach-
in
Worms 29. in Gießen -; an Scharlach: in Mainz 25, in Darm=
iu
Mainz 28, in Darmſtadt 28, in Offenbach 27, in Worms 7 in
Gießen 13; an Keuchhuſten: in Mainz 18, in Darmſtadt 1, in Offen=
bach
17. in Worms7, in Gießen 9; an Unterleibstyphus: in
Mainz 28, in Darmſtadt 6, in Offenbach 4, in Worms 9. in Gießen 1;
in Offenbach 49, in Worms 67, in Gießen 20. an Wochenbettkrank;
heiten: in Mainz 11, in Darmſtadt 14, in Offenbach 1, in Worms 2,
in Gießen 1; an Lungenſchwindſucht: in Mainz 254, in Darm=
ſtadt
141, in Offenbach 103, in Worms 70. in Gießen 69; an entzünd=
lichen
Krankheiten der Atmungsorgane: in Mainz 179, in Darm=
ſtadt
86, in Offenbach 68, in Worms 48, in Gießen 48; an Schlag=
fluß
: in Mainz 45, in Darmſtadt 44, in Offenbach 16, in Worms 18. Dramas an ſich keine wirkliche Tragik innewohnt, die Verketkung des
in Gießen 12; an acutem Gelenkrheumätismus: in Mainz und
Darmſtadt je 2, in Worms und Offenbach je 1; durch gewaltſamen
Tod: in Mainz 66, in Darmſtadt 25, in Offenbach 3, in Worms 12,
in Gießen 17.
und Oeſterreichiſchen Alpenvereins beſprach Herr Augenarzt der im Großen wie im Kleinen den ſchärfſten Sinn für das theatral
Dr. Hoffmann dahier die bei Hochgebirgsfahrten öfter vorkommende
Augenerkrankung, die ſ. 9. Schneeblindheit, in einem einſtündigen, klaren
und feſſelnden Vortrage. Die Krankheit rührt von einer Ermüdung heit und Grazie gepaart auftritt, ſeines Erfolges ſtets ſicher ſein känn
der Netzhaut des Auges her und beſteht in einem Krampfe der Mus=
kulatur
, ſie verändert die Farbenerſcheinungen, erregt in höheren Stadien
heftige Schmerzen und kann zu vollſtändiger Umnachtung des Erkrankten
führen. Der Redner beiprach in freier und fließender Rede die Urſachen,
Erſcheinungsformen und den Verlauf der Krankheit, die auf die durch
die großen Schnee= und Eismaſfen hervorgerufene Blendung zurückzu= gift für eine erſte Liebhaberin - dazu kommen noch ein wohllautendes
führen iſt, und auf welche die Luftverdünnung in den höheren Regionen
ſwie Profeſior Spieß in Vaſel annimmt) ſchwerlich von größerem Ein=
fluſſe
iſt. Lichtdiät, insbeſondere raſche Rückkehr zur Vegetation, Ab=
warten
der Dämmerung, Eisumſchläge ſind die beſten je nach den
Exemplare aus dem Geſchäfte des Herrn Optikers Pfersdorff dahier beſte und feinſte auszunutzen. Rückhaltloſe Anerkennung gebührt aud
vorgezeigt. Dunkle Augen, meiſt auch kurzſichtige, erweiſen ſich wider=
ſtandsfähiger
als helle und weitſichtige Augen, da erſtere pigmentärmer
ſind und letztere mehr zu Krampf neigen. Das Hinzutreten von Nord=
wind
erſchwert oft die Erkraukung. Die Heilung iſt mit erheblichen
öffnen läßt und im höchſten Grade empfindlich gegen das Licht iſt.
Der Redner beſprach auch noch verwandte Blendungserſcheinungen, wie das ſind wirkliche Charattere wie ſie das Leben ausſpielk. Herr Häcke;
die Mondblindheir ünd deren Urſachen. Der Vorſitzende, Herr Rechts= Herr Werner und Frl. Ethel waren ihre gediegenen Vertreter. D=
anwalt
Metz l., ſprach dem Redner für den allſeits ſehr beifällig aufge=
nommenen
belehrenden, anregenden und nützlichen Vortrag den wärm=
ſten
Dank der Sektion aus. Der auch dem Laienverſtändnis vollſtändig
zugängige Vortrag wird vorausſichtlich in den Vereinspublikationen im vollauf gerecht. Alle übrigen Mitwirkenden waren auf ihrem Platz.
Druck erſcheinen.
Das neue Adreßbuch iſt nunmehr erſchienen.
regiſtern der Stadt Darmſtädt eingetragen: 989 Geburten, 870 Sterb=
Geburten, 598 Sterbfäue, 269 Eheſchließungen.

- Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters
Gönntag, 11. Januar. Gaſtipiel des Fräul. Maria Orivis: Fauſt.
Margarethe . Frl. Derivls. Dienstag, 18. Januar lneu): Die
große Glöcken. Luſtſpiek in 4 Arten von Blumenthal. Donnerstag,
15. Januar: Der Barbier von Sevillal,
20 Wegen Ruheſtörung wurden 2 Engländer und 1 Taalöhner zur
Anzeige gebracht. 2 Einem Spezereihändker in der Langgaſſe wurden
verſchiedene Kleidungsſtücke entwendet.
2 Nach der B. Z. ſoll demnächſt in Dresden die durch ein Ber=
mächtnis
des vor einigen Jahren verſtorbenen Großhändlers F. L. Gehe
geſtiftete Staatsbürgerliche Bildungsanſtalt eröffnet wer=
den
. Als Zweck derſelben wird bezeichnet, denjenigen jungen Leuten oder
Schmitz eingefunden zu einer Borbeſprechüng über die bereits viel= auch ſchon gereiften Männern, welche ſich nicht für das berufsmäßige
fach als geſundheitsſchaͤdlich beklagten Mißſtände in den Beamtentum beſtimmten, ſondern ſich einem bürgerlichen Geſchäft wis=
ſammlung
präſidierte Herr Dr. Kaufmann, welcher in längerer Rede ein meten, die Gelegenheit zu bieten, ſich unbeſchadet ihrer Geſchäftsthätia=
keit
doch alle diejenigen Kenntniſſe zu erwerben, welche zu einem wirk=
ſamen
Auftreten im öffentlichen Leben erforderlich ſind, wie insbe=
ſondere
in den Kommunal=Angelegenheiten, auf dem Landtag= und dem
Reichstage.
Offenbach, 6. Januar. Herr Dekan Bonhard feierte geſtern
das ſeltene Feſt einer 50jährigen Amtsthätigkeit. Am Vormit=
unter
allgemeinſter Teilnahme glänzend verlief. Der Jubilar wurde
zum Kirchenrat ernannt und ſind ihm von nah und fern reiche Ge=
ſchenke
überreicht worden, ſo von der Stadt Offenbach eine kunſtvolle,
erkannt wurde, ſich in geeigneter Weiſe zu kooptieren. Die weiteren von Herrn Direktor Schurig meiſterhaft ausgeführte Tafel in Holz=
brennerei
, mit der Inſchrift:Die Stadt Offenbach beglückwünſcht Herrn
Schritte, welche zur Abſtellung der beregten Mißſtände dienlich er= Deran Kärl Bonhard ſeinem 5ojährigen Dienſtſübelfeſte (Beſchluß
der Stadtverordneten=Verſammlung vom 4. Dezember 1884). Unten/
- Im abgelaufenen Jahre ſtarben in den größeren Städten des befindet ſich das Stadtwappen und oben eine Reihe von Engeln, auf
Freude ꝛc. tragend. WVon der israelitiſchen Gemeinde erhielt der Jubilar
ein paar prachtvolle ſilberne Kandelaber u. ſ. w. Zahlreiche Deputationen
ſtadt 2, in Offenbach 8. in Worms 4, in Gießen 12, an Diphteritis ꝛc.; brachten dem Gefeierten Glückwunſche dar; u. A. Herr Kappus namens
des Vorſtands der deutſchkathol. Gemeinde, Herr Pirazzi namens des
Alice=Frauenvereins für Krankenpflege u. v. a.
Mainz. 7. Januar. Blühende Obſtbaumreiſer werden
an Diarkhöe und Brechdurchfall: in Mainz 146, in Darmſtadt 88, gegenwärtig in Folge der milden Temperatur bereits in verſchiedenenl
Gärten des Gartenfelds vorgefunden.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, 6. Januar: Graf Eſſexn.
E. Dies Werk Laube's gehört ohne Zweifel zu dem wirkſamſten und
beſten unſerer modernen Trauerſpielliteratur. Wennſchon der Zdee des
Ereigniſſe mehr pathetiſch zurecht gemacht als innerlich notwendig er,
ſcheint, jo ſchlägt die unvertilgbare Kraft des intereſſanten, Stoffes, de
ſich auf hiſtoriſchen Thatſachen aufbaut, wirkjam durch jede Hülle. Wa
dieſer Tragödie vor allem ſo ſehr zu ſtatten kommt, das iſt das Bühnen
- In der am Dienstag ſtattgehabten Sitzung des Deutſchen! gemäße. Es giebt keinen bühnengerechteren deutſchen Autor als Läube,
liſche Leben verräth. Ferner verſteht er ſich muſterhaft auf die Zeichl
nung des Rührenden, das ja, wofern es noch mit einer gewiſſen Schön=
Nach dieſer Richtung hin leiſtet die Figur der Lady Rutland unendlich
viel. Frl. Wisthaler, (vom Stadttheater in Köͤln), die ſich uns i
dieſer Rolle zum erſten Male vorſtellte, verkörperte die ſymipathiſch
Geſtalt mit Grazie und Innigkeit. Die junge Dame hat bildhübſch
Züge und eine tadelloſe Figur, - gewiß eine nicht zu verachtende Mill
modulationsfähiges Organ und eine verſtändige Auffaſſung. die an einl
zelnen Stellen von einer ſchönen Wärme belebt erſchien. Ihre Erſchel
nung, ihre ganze Art und Weiſe ſich zu geben iſt eine wohltuende. All
Lord Eſſer krägt Herr Edward ein rikterliches Weſen und eine kern
Umſtänden des Falls anzuwendenden Mittel, graue oder blaue Brillen hafte Mannesnatur zur Schau; Spiel und Auffaſſung ſtehen auf ihrel
die ſicherſte Vorbeugungsmaßregel; von letzteren wurden ſehr praktiſche höchſten Höhe; er weiß ſeine dankbare Partie in all ihren Nuancen auf
der 6liſabethr von Frl. Berl; ſie vermag der gerade nicht i
günſtigſten Licht erſcheinenden engliſchen Königin, durch eine gewiſſl.
Wärme in der Darſtellung einige vorteilhafte Seiten abzuringen. B
Nebenperſonen ſind zwar nur mit wenigen, aber doch feſten Strichel
Schmerzen für die Kranken verbunden, weil das Auge ſich nur ſchwer gezeichnet, ;. B. Soüthampton, Burleigh und Lady Nottingl
ham, das ſind keine bloße Theaterfiguren, die Staffage machen helfer
beiden alten Diener: James und Jonathan, ſind auch nicht nach de
Schablone entworfen, ſie zeigen Individualität; Herr Mickler und Hel
Bütterweck wurden in ihren Darſtellungen der Meinung des Dichter

Tageskalender.
Im abgelaufenen Jahre 1884. ſind in den Civilſtands=! Freitag, 9. Januar: Verſammlung des Lokalgewerbvereins (Winterſol.
Brauerei).
fälle, 310 Eheſchließungen. Die bezüglichen Zahlen für 1883 ſind: 1010 Sonntag, 18. Januar: General=Verſammlung des Gejangvereins Männe!
Quartett Beſſungen (Gaſtwirth Guntrum).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.- Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.