148.
148.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. ind.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufichlag.
Grag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Gutttoſtrrahsvilt.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
Dienstog den 6. Januar.
1905.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Verlooſungen.
Großherzogliches Miniſterium des Innern und der Juſtiz hat für folgende Verlooſungen die Genehmigung ertheilt und
den Vertrieb der Looſe im Großherzogthum geſtattet:
1) dem Pferdemarktverein zu Darmſtadt für im Frühjahre und Herbſt dieſes Jahres mit einem Fohlen= und
Pferde=
markt zu verbindende Verlooſung von Fohlen, Pferden, Pferdegeſchirren, landwirthſchaftlichen Geräthſchaften und
dergleichen;
2 für eine Verlooſung von Pferden und ſonſtigen Gegenſtänden bei Gelegenheit des diesjährigen Friedberger
Früh=
jahrs= und Herbſtpferdemarktes;
3) der Direction des landwirthſchaftlichen Bezirksvereins Mannheim und der Direction des badiſchen Rennvereins
Mannheim für eine Verlooſung von Pferden, Rindvieh, Silbergegenſtänden, Fahr= und Reitrequiſiten und ſonſtigen
Geräthen für Haus= und Landwirthſchaft aus Anlaß des im Mai 1885 in Mannheim abzuhaltenden Pferde= und
Rindviehmarktes.
Darmſtadt, den 2. Januar 1885.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[95
Reberſicht,
Ueberſicht
der Marktpreiſe von folgenden Gegenſtänden
der Durchſchnittspreiſe von folgenden Früchten
vom 15. bis 31. Dezember 1884.
vom 15. bis 31. Dezember 1884.
Butter per ½ Kilo M. 1.10, desgl. in Partien 100 Kilo.
Paizen per Sack 100 Kilo M. 1750. — Korn per Sack M. - 96. - Eier per Stück 7½ Pfg., desgl. per 25 Stück
100 Kilo M. 16. -. - Gerſte per Sack 100 Kilo M. 1.88. - Kartoffeln per 105 Kilo M. 4.70, desgl. per
M. 1850. - Hafer per Sack 100 Kilo M. 15..
25 Kilo M. 1. 40. — Kornſtroh per 50 Kilo M. 2.50,
Heu per 50 Kilo M. 2.88.
Darmſtadt, den 2. Januar 1885.
Darmſtadt, den 2. Januar 1885.
196
Großherzogliches Polizeiamt.
Großherzogliches Polizeiamt.
B e k a n n t m a ch u n g.
Von Montag den 6. d. Mts. ab wird auf einige Tage wegen ſtattfindender Spülung des Rohrnetzes die Abgabe von
Paſſer aus der neuen Waſſerleitung ſtraßenweiſe auf kurze Zeit unterbrochen.
Es empfiehlt ſich deshalb, einen angemeſſenen Vorrath von Waſſer in Gefäßen zu halten und wührend der
Unter=
rechung den Berſchluß der Hähne ſorgfältig zu überwachen.
Darmſtadt, den 3. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Ohly.
[97
Bekanntmachung.
Der Bedarf an Fleiſch, Backwaaren,
hillenfrüchten, Kartoffeln,
Materialwaa=
en, Wein, Bier, Milch ꝛc., ferner
Streu=
and, Dochtband, Schmierſeife für das
ieſige Garniſon=Lazareth pro 1. April
1885 bis ult. März 1886, die
Verwer=
hung der in derſelben Zeit aufkommenden,
küchenabfälle, Knochen, Brodreſte und das
alte Lagerſtroh, ſoll im Wege der
öffent=
lichen Submiſſion an den
Mindeſtfordern=
den reſp. Meiſtbietenden vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf
Montag den 19. Januar 1885,
Vormittags 10 Uhr,
im Geſchäftszimmer des Lazareths
anbe=
raumt.
Lieferungs= und Kaufluſtige werden
hiermit aufgefordert, ihre Gebote ſchriſt=
lich und verſiegelt mit der Aufſchrift:
„Submiſſion auf Victualien” reſp. „
An=
kauf von Brodreſten ꝛc. bis zum Termine
portofrei einzuſenden.
Die Lieferungsbedingungen liegen von
heute ab hierſelbſt zur Einſicht aus und
ſind vor Abgabe der Offerten zu
unter=
ſchreiben.
198
Darmſtadt, den 4. Januar 1885.
Großherzogl. Garniſon=Lazareth.
28
Sür das Lager des Artillerie=Schieß=
8 platzes ſollen
92 Unteroffizier=Wäſcheſchränkchen,
veranſchlagt zu 6 Mark pro Stück,
lieferbar zum 1. April er.,
123 nußbaumſournirte und, polirte
Nachttiſche mit Marmorplatte,
ver=
anſchlagt zu 18 Mark pro Stück,
lieferbar zum 15. April er.
im Submiſſionswege beſchafft werden.
Bedingungen und Muſter ſind an allen
Werktagen von 8-11 Uhr Vormittags
und 2-4 Uhr Nachmittags bei dem
Sergeanten Weber auf dem Schießplatze
einzuſehen. Die Eröffnung der an die
unterzeichnete Behörde unter der Aufſchrifi
„Lieferung von Schränkchen: oder „
Nacht=
tiſchen; eingehenden frankirten Offerten
findet am 2. Februar er., morgens 9½
(99
Uhr, auf dem Schießplatze ſtatt.
Verwaltungs=Commiſſion des
Artillerie=Schießplatzes bei Darmſtadt.
E3
Aun
Friſche Zufuhr direct vom Schiff.
Prima Lualilät.
Preis bei Abnahme von Wagenladungen
von 15 Ctr. an
ohne Octroi frei an den
Bufbewah=
rungsort
Grobes Fettschrot per Ctr. 95 Pf.
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Sohmoduthed,
Nusets,
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Sos- a; Aaskohlen
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Gleich baare Zahlung.
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Kleber, Mathildenplatz. W. Manck,
Ballonplatz, J. Nöhrich kath. Kirche,
F. C. Aittmann, Beſſ. Carlſtraße
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½ ½
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Geſchäfts=Anzeige.
Hiermit beehre ich mich ergebenſt anzuzeigen, daß mein unter der Firma
J. Bloch'ſche Hofſchönfärberei dahier beſtehendes Ladengeſchäft mit heutigem Tage
an Herrn Theodor Sehütte übergegangen iſt.
Indem ich für das mir geſchenkte Wohlwollen beſtens danke, bitte ich,
das=
ſelbe auch gütigſt auf meinen Nachfolger übertragen zu wollen.
W Die bis jetzt noch nicht abgeholten Waaren können noch weiter im
Laden in Empfang genommen.
Hochachtungsvoll
Darmſtadt, den 2. Januar 1885.
W. Höruug.
Unter Bezugnahme auf obige Annonce bitte ich freundlichſt um Zuwendung
gefälliger Aufträge, für deren prompte und ſorgfältige Ausführung Sorge tragen
werde.
Hochachtungsvoll
Theodor Schütte.
Cärberei und chemische Wasch-Anstalt
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wollene Stoffe. Seidene Stoffe, beſonders werthvolle werden ressort gefärbt.
Chemische Wüscherel
für Damen= und Herren=Garderobe, Ball= und Geſellſchaftstoiletten, Chäles,
Pelze, Uniformen, wattirte und beſetzte Gegenſtände, Teppiche, Decken,
ſowie Möbelſtoffe und Gardinen ꝛc.
Plüſche und Sammete werden in verſchiedenen Deſſins gepreßt.
Tüll=, Mullgardinen und üchte Spitzen werden gewaſchen und naturfarbig
(éoru) gefärbt.
Schmuck= und Straußfedern werden wie neu gewaſchen, gefärbt und nach Pariſer
Methode gekräuſelt.
[104
Moirir-Anstalt.
R3
29
64
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AOIT UIN
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Sorten in großer Auswahl:
Sohwarze Sarten:
Kaiser=Souchong,
Souchong-Familienthee,
Congo-Souchong,
Thee-Mischung,
Thee-Mischung Enzenberg,
Congo,
Karawanen=Thee,
Thee-Spiteen.
Grüne Sorten:
Imperial-Thoe,
Perl-Theo,
Haysan-Theo.
Packungen in eleganten Packeten von
½ und ½ Pfund.
Familien-Souchong
in Original=Kiſtchen von 1½ 2½
5 und 10 Pfund.
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welcher weder appretirt noch gefärbt iſt, und durch beſonders
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Mathildenplatz 1.
[103
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empfehle mein
großes Lager
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zu Fabrikpreiſen,
Biblioraptes,
Co=
pirpreſſen
verſchie=
dener Art,
Notiz=
block, Abreißka=
„ lender,
Schreib=
unterlagen und Mappen, Notizkalender, Agenda, ſowie ſonſtige Papier= und
Schreibwaaren.
Beſonders mache ich auf eine Colloction Geschäftabücher mit einer
zugehörigen Anleitung zur ordnungsmäßigen Buchführung nebſt Buchungsbeiſpielen
zum Preiſe von Mk. 12 50 Pfg. aufmerkſam.
[101
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16I6II68I6
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Alleinige Niederlage bei
14
buz- Nirthwein é vo,
DARksrADL. 12424
[13469
hecht braunen
SGATAAII6N
ſkeinen gefärbten),
der ſeither per Pfund M. 1.50
koſtete, erlaſſe nunmehr:
im Ballen das Pfd. zu M. 1.25,
zehnpfundweiſe „ „ „ 1. 30,
pfundweiſe „ „ „ 1. 35.
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77
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[7717
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4 Jahr M. 4. - e Jahr Mk. 7. — 1 Jahr Mk. 12.
Auswürtige Abonnenten erhalten die doppelte Anzahl.
Die Anstalt wird durch sofortige Aufnahme aller
bedeu=
tenden Novitäten fortwährend vergrössert.
[108
Von den bei Magenleiden, Blutarmuth, ſowie als Kinder
nahrung ſich ſo überaus bewährten
Bardd lishig oehon Halto-=Jogllmiostl-Fävdath.
Mehl, Chocolade, Cacao) habe wieder friſche Sendung erhalten und
empfehle dieſelben beſtens.
Georg Liebio Soho,
Rheinſtraße 28.
[13299
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Das Kohlengeſchaft
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18.
(13085
empfeht Ruhrkoblon vorziglicher Qualtat, ſehr ſtückreich, wenig
rußend und von großer Heizkraft von der Loche ver. hamburg, ſowie
Nuss., Stöck- und echte Anthracit-Mohlen.
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97
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per Pfund 20 Pfg.,
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Carlsſtraße 24. 7 109
300 Stück ſchwere große
Haſen,
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Fabrik habe ein Lager übernommen
und erlaube mir dieſelben bei
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darf zu empfehlen.
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franco ins Haus, bei Entnahme von 20
Hectolitern 35 Pfg.
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9362) Rheinſtraße 16, 2. Stock,
Wohnung von 6 Zimmern nebſt Zubehör,
neu hergerichtet, ſofort zu vermiethen.
M. W. Praſſel.
Näheres bei
9729) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünf
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
Gas, an eine ruhige Familie zu verm.
11352) Eine neu hergerichtete
Hochparterre=Wohnung
von 4 Zimmern mit allem Zubehör, ſowie
Gartenantheil an eine ruhige Familie zu
vermiethen. — Näheres bei Herrn Losoph
Trier, Wilhelminenſtraße 25.
11521) Marienplatz 10, Beletage,
beſtehend aus 8 Zimmer nebſt allem
Zu=
behör, bis April 1885, auf Wunſch auch
ſchon früher beziehbar.
11533) Biktoriaſtraße 26 iſt der
mittlere Stock, enthaltend 5 große
Zim=
mer, Balkon, Gas= und Waſſerleitung,
mit allen Bequemlichkeiten, anderweit zu
vermiethen u. auf Wunſch ſofort zu bez.
12068) Grafenſtraße 2. mittlerer
Stock nebſt Zubehör, auch Garten, an eine,
kleine Haushaltung zu vermiethen.
13070) Martinſtraße 28 Wohnung
von ſieben Zimmern im 1. Stock und einem
Theil des Dachſtocks, April beziehbar.
13255) Louiſenſtr. 40 eine Wohnung,
zu vermiethen. Preis 165 M.
13376) Der dritte Stock unſeres
Hauſes am
Ludwigsplatz
5 Zimmer, Kabinet, Küche,
Glasab=
chluß, Gas= und Waſſerleitung, völlig
neu hergerichtet, iſt ſofort beziehbar.
J. G. Kahlert & Söhne.
113) Neckarſtraße 18 der mittlere
Stock, beſtehend aus 10 eventuell auch,
7 ſehr ſchönen Zimmern nebſt allen
Be=
quemlichkeiten per 4. April zu vermiethen.
Näheres parterre.
114) Liebigſtraße 6 Beletage 5
Zim=
mer nebſt Zubehör, auf Wunſch Stallung,
zu vermiethen. Näheres parterre.
115) Brandgaſſe 14 eine Wohnung
zu vermiethen.
8964) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9372) Beſſ. Carlsſtr. 3, im 2. St.
möblirtes Zimmer ſofort.
11272) Marienplatz 10 ein ſchön möbl.
Zimmer mit Kabinet, ſofort beziehbar.
11952) Martinſtr. 24 Zimmer und
12660) Dieburgerſtraße 45 2 ſchön
möbl. Zimmer per Januar zu vermiethen.
12869) Eliſabethenſtr. 22 ein möhl.
Zimmer, nach der Straße, zu vermiethen.
63) Schloßgartenſtraße 49 ein
möb=
lirtes Zimmer zu vermiethen.
116) Hofſtallſtraße 6 ein fein möbl.
Zimmer ſofort zu vermiethen.
im,
Pe).
erenz
117) Bleichſtraße 53, 2 St. hoch,
ein möbl. Zimmer für einen feinen Herrn.
118) Soderſtraße 33, parterre, ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
119) Beſſgr. Wingertſtraße 6 ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
120) Kiesſtraße 69 iſt ein möblirtes
Zimmer bis 15. Januar beziehbar.
Marnrrrzr.
121) Eine geübte Putzmacherin ſucht
per 15. Jan. Stelle. Offerten u. R. O.,
poſtlagernd Darmſtadt.
ſEine geübte Friſeurin empfiehlt ſich
Es den geehrten Damen für in und
ſaußer dem Hauſe. Waldſtraße II. 1122
123) Ein ält. Fräulein aus achtbarer/
Familie ſucht St. zu einer Dame, bei
Kin=
dern od. als Haushälterin. G. Zeugn. beſ.
e8. Es wird weniger auf Lohn als gute
Behandlung geſehen. —
Vermittlungs=
bureau Frau Landau, Hochſtraße 10.
124) Mehrere Mädchen, welche kochen
oͤnnen, gute Z. beſitzen, ſuchen ſofort St.
Vermittl.=Bureau Frau Landau, Hochſtr. 10.
125) Tüchtige Hausmädchen und
ge=
wandte Kellnerinnen halte empfohlen.
Frau Conrath, Schulzengaſſe 4.
126) Tüchtige Mädchen, welche kochen
zönnen und lange in beſſeren Häuſern
ge=
dient, ſuchen Stellen.
Frau Gölzenleuchter. Grafenſtr. 13
127) Eine reinliche Frau ſucht
Lauf=
ülliſehienſt. Zu erfragen Obergaſſe 15 bei
Beorg Schuchmann im Laden.
nes
flel.
auß.
13355) Eine perfecte Köchin, welche
Bwjhch die übrigen häuslichen Arbeiten in
6
thenz
in er kleinen Familie zu verſehen hat, wird
in=egen hohen Lohn nach auswärts geſucht.
Mheres bei der Expedition.
128) Tüchtige Mädchen,
Kindermäd=
hen und Kellnerinnen können ſof. gute
3tellen erh. Frau Becker, Eliſabethenſtr. I.
85) Laufburſche, 16-18 Jahre alt,
geſucht. Kirchſtraße 5.
Ar.
ethe,
44)
1).
. UGRLadsGh,
lebelhören. - Die vielfach mit beſtem
(rfolge erprobten Mittel dagegen (M.2.50)
ndet Dr. Werner, Apotheker in Enders.
uch (Württg.) Bürgermeiſter Blank in
litrang ſchreibt in ſeiner Dankſagung:
Schon nach vier Tagen beſaß wieder das
ſühere gute Gehör”.
1121
ſſeine geſunde, junge Frau, 25 J. alt,
⁄ welche 2 Kinder hat, wovon das jüngſte
4 Tage alt iſt, nimmt ein Kind zum
ſchenken an. Zu erfr. Feldbergſtr. 28. 1130
R3
33
Städtiſche Sparkaſſe.
In den Monaten Januar und Februar 1885 können die Zinſen des
ab=
gelaufenen Jahres bei unſerer Kaſſe in Empfang genommen werden. Die während
dieſer Zeil von den Einlegern nicht baar erhobenen Zinſen werden der Einlage
zu=
geſchrieben und mit dieſer vom 1. Januar 1885 an zugleich verzinſt. Dies
Bei=
ſchreiben der Zinſen kann erſt vom 1. März an erfolgen.
Zugleich machen wir bekannt, daß an unſeren Zahltagen ſallen
Werk=
tagen) wegen Auszahlung der Jahreszinſen die Zahlſtunden unſerer Kaſſe
beſtimmt ſind:
vom 2. bis einſchließlich 15. Januar, Vormittags von 9 bis 12 Uhr,
und (jedoch mit Ausnahme des Samstags) Nachmittags von 2 bis
4 Uhr, vom 16. Januar au aber wie gewöhnlich: Vormittags von 9
bis 12 Uhr.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1884.
Der Verwaltungsrath der ſtädtiſchen Sparkaſſe.
Buchner.
(3357
6
Cehrinſtitut fur zgranen und Tochter
von Hämo. Bohny, priv. Lehrerin, Kirchſtr. 5 (vorm. Hofſtallſtr. 6).
2monatl. Unterrichtscourſe mit garantirtem Erfolg im Schnellzeichnen,
Zuſchneiden u. Anfertigen von Damen= u. Kindergarderobe. Pariſer Methode,
eleg. Schnitt. Abth. I.: Privatcours für Frauen, Abth. II. für junge Damen,
Abth. II.: für angehende Schneiderinnen im ſelbſtſtänd. Zuſchneiden. Die neueſten
Pariſer Muſter erhalten die Unterrichtnehmenden gratis. Für Schülerinnen wöchentl.
franzöſ. Converſationsabend unentgeltlich. — Unbemittelte berückſichtigt.
[76
40
9Ok
über
Eæ
einzelne Cheile der Geſundheis- und Krankenpflege
in der Aula der ſtädtiſchen Realſchule
Jan.:
Febr.:
18.
März
Mittwochs von 5 bis 6 Uhr Nachmittags.
Dr. Büchner: „ Ueber Lebensdauer und Lebenserhaltung.
Dr. Eigonbrodt: „Unſere hauptſächlichſten Sünden gegen die
Geſund=
heitspflege im Privatleben, in der Staats= und Gemeinde=
Ver=
waltung”
Dr. Birnhaum: „Das richtige Verfahren bei kleinen Verletzungen”.
Dr. Hoidhart: „Die ſchädlichen Einflüſſe unſerer Wohnungen auf die
Geſundheit."
Dr. Vix: „Die Störungen der Geiſtesthätigkeit und deren Verhütungv
Dr. Hoffmann, Augenarzt: „Ueber die Zunahme der Kurzſichtigkeit bei
unſerer Schuljugend=
Dr. Pfoifer: „Die Geſundheitsverhältniſſe in der Stadt und auf
dem Landel.
Dr. Draudt:„Die Pflege und Erhaltung des Gehörſinns”
Dr. Röder: „Benutzung der Brillen'.
Dr. v. Hesso: „Rationelle Diät für Geſunde und Fettfüchtigen.
Eintrittskarten ſind in der Bergſträßer'ſchen Buchhandlung zu erhalten:
Zu ſämmtlichen Vorträgen für 1 Perſon 4 M., Familienkarten für 2 Perſonen
7 M., desgl. für 3 Perſonen 10 M. Karten zu einzelnen Vorträgen 1 M.-
Mitglieder des Alice=Frauenvereins, ſowie Alle, welche das Alice=Hoſpital mit
jähr=
lichen Beiträgen unterſtützen, erhalten die oben erwähnten Karten für je 3 M.,
5 M. und 7 M. Der ſich ergebende Reinertrag iſt für den Fond für Freibetten
des Alice=Hoſpitals beſtimmt.
114
Gesmcht,
Ausstämde
werden an allen Orten einkaffirt durch eine Wohnung von 5-6 Zimmern in
Chr. Hess, Auskunfts= und Incaſſo=, der Nähe des Gymnaſiumg. Offerte sub
H. W. in der Exped. abzugeben. (31
Bureau, Schulſtraße 15.
[73
Ein Kinderbettlädchen
Ein halber Logenplatz,
(Gewerbehalle=Gewinn) preiswürdig abzu=
1. Rang, abzugeben. Näh. Exp. 113487 geben Dieburgerſtraße 5, 3. St. (132
Holzverſteigerung.
Montag den 12. Januar 1885,
Vormittags 9 Uhr,
werden auf dem Rathhauſe zu Beſſungen
aus dem Gemeinde=Tannenwald, Diſtrict
Saufang, folgende Holzſortimente
ver=
ſteigert:
774 Rm. Kiefernſcheiter,
104 „ Kiefernknüppel,
782 Hundert Kiefernwellen,
85 Rm. Kiefernſtöcke.
Und
Dienstag den 13. d. M., Vormittags
9¼ Uhr,
an Ort und Stelle:
119 Stück Kiefernſtämme von 30 bis
41 Ctm. Durchmeſſer und von 8 bis
14 Meter Länge.
Zuſammenkunft der Steigerer für das
Stammholz iſt in dem Holzſchlag.
Nähere Auskunft ertheilt Forſtwart
Vollhardt.
Beſſungen, den 5. Januar 1885.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
[133
Berth.
Wohnungsgeſuch.
Geſucht zum 1. April eine Wohnung
von 3-4 Zimmern mit allem Zubehör
in guter Lage von einer einzelnen Dame.
Offerten werden Lauteſchlägerſtraße 27
parterre entgegengenommen.
[134
m geſucht für leicht abzu=
A8GnOu ſetzende Artikel. - Gute
Proviſion. - Offerten unter E. F. an
das Annoncen=Bureau von Bernhard
[135
Freyer, Leipzig.
(In erſter Lage der Stadt wird von
19 einem hieſigen ſoliden Geſchäft per
1. Juli od. früher ein Laden zu miethen
geſucht. — Offerten mit Preisangabe unten
G. 20 an die Expedition.
[136
Fine Dame ertheilt
Malunterricht.
Auskunft durch Herrn Dr. Körner,
Niesſtraße 65.
[137
Wead.geb.j. M. erth. h. Schülern Unter=
1* richt in Latein, Franz., Geographie.
Derſ. erth. Anfängern Zitherunterricht.
Näheres i. d. Exped. d. Bl. (12083
Wegen der konventionellen Neujahrsbeſuche
hat ſich durch Abnahme einer Karte zu Gunſten
der Kleinkinderſchule zu Darmſtadt nachträglich
entſchuldigt: Major Ramdohr.
Schiffsnachrichten, mitgeteilt von dem
Agenten Adolph Nady, Eliſabethenſtraße 27.
Der Poſtdampfer „Hermanns, Kapitän Baur,
vom Nordd. Loyd, welcher am 17. Dezember
von Bremen abging, iſt am 2. Januar in
Baltimore angekommen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 6. Januar.
6. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
Blaue Karten gültig.
Gral Essex.
Trauerſpiel in 5 Akten von Heinrich Laube.
44 Gräfin Rutland Fräulein Agnes
Wis=
thaler, vom Stadtheater in Köln, als Gaſt.
Anfang halb 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Donnerstag, 8. Januar.
7. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.
Gaſtſpiel der Fräulein Maria Oérivis vom
Königl. Theater in Brüſſel.
MLgnon.
Oper in 3 Akten mit Ballet von A. Thomas.
Mignon . Frln. Maria Dérivis, als Gaſt.
rtrtreiarra.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. Januar.
Deutſches Reich. Der Kronprinz und die Prinzen Wilhelm und
Heinrich haben am Neujahrstage dem Reichskanzler und der Fürſtin
Bismarck Beſuche abgeſtattet.
Dem Vernehmen nach iſt der Staatsrat auf den 12. Januar
ein=
berufen und ſollen demſelben die für den preußiſchen Landtag beſtimmten
Vorlagen zur Begutachtung vorgelegt werden.
Die „Elberf. 3tg. veröffentlicht nachſtehendes Schreiben des
Reichs=
kanzlers: „Das Schreiben der Bürger Elberfelds und die darin
ange=
kündigte Sendung von 20146.05 M. ſind mir geſtern zugegangen. Die
Opferfreudigkeit aller Stände Ihrer Vaterſtadt und die vorwiegend
große Zahl kleiner Beträge, zeugt ſtärker als Worte vermögen von dem
ſEindrucke, welchen das Votum der Mehrheit des Reichstages vom
15. Dezember in allen Reihen der Bevölkerung gemacht hat. Durch
dieſe und damit übereinſtimmende Kundgebungen in allen Theilen des
Reiches fühle ich mich hochgeehrt und ermutigt, letzteres deswegen, weil
ich in der Stärke und der Ausdehnung der durch den Beſchluß
hervor=
gerufenen Bewegung ein Zeichen erblicke, daß das deutſche Volk die
Ge=
fahr erkannt hat, welche für die Zukunft des Reiches in der Bildung
ſolcher Majoritäten liegt, die nur im Kampfe gegen die Regierung
ge=
meinſam bilden oder unterſtützen ſollen. Wenn es auch nicht thunlich
ſein wird, die reiche Spende zur Deckung der abgelehnten Etatspoſition
zu benützen, ſo hoffe ich doch, ihnen über die Verwendung derſelben
Vorſchläge machen zu können, welche auf den Beifall der Geber rechnen
dürfen. Einſtweilen bitte ich letzteren und allen Beteiligten meinen
herzlichen Dank auszudrücken.
Fürſt Bismarck tritt am 1. April 1885 in das 71. Lebensjahr.
Bekanntlich hat der Reichskanzler wiederholt den Entſchluß kund
ge=
geben, ſich von den öffentlichen Geſchäften ins Privatleben zurückzuziehen,
jedesmal hatten ihn dazu unangenehme Erfahrungen im
parlamentari=
ſchen Leben oder Friktionen in anderer Richtung bewogen, und wurde
er allerdings auch durch ſeine erſchütterte Geſundheit und die
Empfin=
dung der abnehmenden Kräfte veraulaßt, an den Abſchied zu denken,
aber immer wieder ließ er ſich bewegen zu bleiben. Zwei Momente
waren es beſonders. welche ihn im Dienſte zurückhielten. Einmal die
perſönliche Anhänglichkeit an den greiſen Monarchen, mit dem zuſammen
er ſo viel Großes erlebt, ſo viel Schweres überwunden, und welcher,
wie man weiß, ſich nur ſehr ungern entſchließt, in dem Perſonal der
höchſten Beamten einen Wechſel zuzulaſſen. Sodann aber war Fürſt
Bismarck die Liebe zum Vaterlande maßgebend. Je mehr der Eindruck
hervortrat, als ob gewiſſe radikale und nicht in erſter Reihe
national=
geſinnte Parteien auf den Abgang des eiſernen Kanzlers ſpekulierten,
je mehr man ſonach eine unmittelbare Gefahr für das Reich in dem
Dienſtaustritt des Fürſten Bismarck zu erkennen und vorauszuſagen
vermochte, um ſo mehr drängte dieſen ſein Patriotismus, auch ferner
die Laſten und Schwierigkeiten des Amtes zu tragen.
Der Geſundheitszuſtand des Kanzlers iſt augenblicklich gerade kein
vortrefflicher, aber doch immerhin ſo beſchaffen, daß wir nicht zu
be=
fürchten haben, Fürſt Bismarck könne durch ſein Befinden veranlaßt
werden, ſich dauernder Erholung zu widmen. Es wird, das bringt die
ſtille Zeits einmal ſo mit ſich, auch jetzt viel davon geſprochen, daß
Fürſt Bismarck in Bälde eine längere Reiſe antreten würde. Zur
Stärkung dieſes Gerüchts hat wohl auch die Ungeſchicklichkeit eines
über=
eifrigen Offiziöſen ihr Teil beigetragen. Es wird dem entgegen
ver=
ſichert, daß der Reichskanzler zunächſt in Berlin verbleibt, und es ſteht
feſt, daß Fürſt Bismarck ſich an den bevorſtehenden Debatten des
Reichs=
tags, beſonders über das Seedampfergeſetz und den Nachtragsetat,
wel=
cher die Forderung für den Gouverneur von Kamerun enthält, in
Per=
ſon beteiligen wird.
Gerade vor 10 Jahren, die Militärgeſetz=Kommiſſion des Reichstags
hatte damals die ſogenannte „eiſerne Präfenz” verworfen, war des
Fürſten Bismarck Geſundheit ſo erſchüttert, daß er glaubte, dem
An=
drängen der Aerzte folgen und in den Ruheſtand treten zu müſſen.
Glücklicherweiſe iſt der Entſchluß nicht verwirklicht worden, und der
Reichskanzler hat dem deutſchen Reiche und der Welt in dieſem
Jahr=
zehnt wiedernm Großartiges geleiſtet. In dieſer Zeit iſt die kaiſerliche
Botſchaft erlaſſen worden und zu ihrer Durchführung ſind bereits
be=
deutende Schritte gemacht worden. Das deutſche Reich iſt in dieſem
Decenium in die Reihe der Kolonialſtaaten eingetreten. Berlin hat in
dieſer Zeit den großen Kongreß gehabt, und jetzt tagt hier die
Afrika=
niſche Konferenz. Das deutſche Reich diktirt in Wahrheit den Frieden.
An der am 4. Januar ſtattgehabten Feier der Berliner Univerſität
zum 100jährigen Gedächtnis Jakob Grimms nahm auch der Kronprinz
teil. Die Gedächtnisrede hielt Prof. Dr. Scherer in gedankenreicher,
formvollendeter Rede.
Oeſterreich=Ungarn. Die Vorgänge bei den Brünner
Handels=
kammerwahlen beſchäftigen die öffentliche Meinung in Oeſterreich noch
immer lebhaft. Wie es ſcheint, ſoll dieſe Angelegenheit auch in das
Parlament hineingetragen werden, denn die deutſchliberalen Blätter
kündigen an, daß trotz der Annullierung der Brünner Wahl die bekannten
Vorgange bei derſelben im Reichsrate zur Sprache gebracht werden ſollen.
Namentlich iſt es dabei auf den ſchon wiederholt und namentlich bei
den letzten Landtagswahlen in Mähren für die Gzechen eingetretenen
Statthalter, Grafen Schönborn, abgeſehen, und heißt es übrigens, daß
derſelbe wegen der Affaire demiſſionieren werde. Auch iſt man auf
deutſcher Seite weit davon eutfernt, die geſetzliche Berechtigung der neuen
Wahlordnungsbeſtimmung des Handelsminiſters anzuerkennen. Dagegen
ſcheinen die Czechen ihrerſeits entſchloſſen zu ſein, die Vorteile, die ſie
bei der Handelskammerwahl errungen, möglichſt zu wahren, da ſie
bekannt=
lich beim Verwaltungsgerichtshof Rekurs gegen die Annullierung
der=
ſelben einlegen wollen, der Verwaltungsgerichtshof dürfte ſich aber kaum
mit dieſer Angelgenheit näher befaſſen.
Frankreich. Im „Journal offiziels vom 4. Januar wird der
Ruck=
tritt des Kriegsminiſters Campenon und des Unterſtaatsſekretärs im
Kriegsminiſterium, Perier, ſowie die Ernennung des Diviſionsgenerals
Lewal zum Kriegsminiſter und des Brigadegenerals Briere de ⬜Jsle
zum Diviſionsgeneral veröffentlicht.
Nach der „Rep. françaiſe; hat General Campenon ſich zurückgezogen,
weil er mit der beabſichtigten energiſchen Aktion in Tonking nicht
ein=
verſtanden geweſen ſei.
Der neue Kriegsminiſter, General Lewal, hat folgendes Programm
aufgeſtellt: Sofortige Abſendung von Verſtärkungen nach Tonking;
Räumung Kelungs auf Formoſa; Fallenlaſſen des Geſetzes über die=
Rekrutierung. der Armee von ſeiten der Regierung.
Eine offizielle Depeſche aus Hanoi vom 4. d. M. meldet: General
be Regrier ſchlug geſtern eine ca. 6000 Mann ſtarke chineſiſche Truppen=
ſich woch. Die Truppentransportſchiffe „Chandernagor” und „Cherilon' ſind Kreuz des Verdienſtordens Philipps des Großmütigen verliehen.
leute früh mit Truppen in Haiphong eingetroffen.
renzung des Kongogebiets eingeleitet.
Dem Journal „Paris' zufolge gingen die franzöſiſchen Vorſchläge gangen waren.
ur,
ber der egyptiſchen Frage auf eine unter der Kontrolle. wo nicht
Ga=
porden.
England. Gladſione befindet ſich beſſer und konnte derſelbe am
. Januar dem Kabinetsrat beiwohnen.
Wie aus London berichtet wird, findet im Frühlommer die Ver= Rittmeiſter verliehen.
nählung der Prinzeſſin Beatrice mit dem Prinzen Heinrich ſtatt und
vird die Trauung in der St. Georgskapelle des Schloſſes zu Windſor erteilt den Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Darmſtadt:
Brand=
oin Erzbiſchof von Canterbury vollzogen werden.
In einer Beſprechung der Anſprüche von Lüderitz auf St. Lucia meiſter Adam Bach.
4en die „Timess: Wenn ein afrikaniſcher Häuptling einem deutſchen
. interthanen Territorium verkaufe, werde dieſes Tekritorium dadurch lienveräußerungen und ſonſtige Beſitzwechſel an Immöbilien im
Groß=
ellt. Angra Pequena ſei nicht deutſches Territorium durch den Ver= burg allein 124474 M. entfallen.
huf an Lüderitz geworden.
ſploſion ſtatt. Die Eiſenbahnbeamten behaupten, dieſelbe ſei durch verhaftet und fand man die geſtohlenen Cigarren teilweiſe noch vor.
om
uß die in der Nähe liegenden Gebäude erſchüttert wurden. Drei Per= meinde Erzhauſen eine Zieh=Harmonika auszuſchwindeln verſuchte.
on Stoff gefunden, wie ſolcher bei der Fabrikation von Schießbaum= das Aushängeſchildchen abgeriſſen und entwendet worden. — Wegen
volle verwendet wird.
z„
Italien. Miniſter Mancini beabſichtigt nach dem„Corrieres ſeine
ſutſchen Pöſtſchiffahrtslinie beſtimmt worden ſei.
daéta und Vorgovierte ausgebrochen ſei. Die Ortſchaften ſeien ſofort dem vor dem Geſchäftslokal angehängten Aushängekaſten entwendet.
pliert worden.
Die chineſiſchen Geſandten Li=Fong=Pao und Tſchu=Sin=Tichen ſind mannſchaft ſtattgefunden.
in 3. Januar von Rom nach Berlin abgereiſt.
hirch Erdbeben Umgekommenen beträgt 910.
Nach amtlicher Feſtſtellung wurden bei dem Erdbeben in Alhama
100 Häuſer zerſtört, 302 Perſonen getötet und 280 verwundet.
Eghpten. Nach einer Mitteilung aus Kairo erhielt General Hauptmann Swoboda vermählt.
Lolſeley am 1. Januar einen Zettel mit den Worten: Khartum allright.
ſf Authenticität desſelben iſt nicht zu bezweifeln.
Süd=Afrika. Die engliſche Expedition zur Vertreibung der Boern kommend. ein.
dem Betſchuana=Lande dürfte eine gewiß nicht von den Enaländern
nägt man nämlich ernſthaft den Gedanken eines gegenſeitigen Schutz= Arbeitern lohnenden Verdienſt erhält.
1 Trutzbündniſſes und ſind aus dieſem Anlaß ſchon Meetings und
Aka einen mächtigen Damm entgegenſetzen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Januar.
- Se. Königl. Hoheit der Größherzog empfingen am Camstag
niſter v. Werner, den Hoftheater=Direktor Wünzer.
hel „Landgerichts=Sekretärs verliehen; die Kreisbauaufſeher=Aſpiranten der Dunkelheit ſchon öfters Kolliſionen vorgekommen ſind.
hrigen treuen Dienſte in den Ruheſtand verſetzt.
B3
35
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Sergeanten
- Geſtern abend 7 Uhr fand im Weißen Saale des Großherzogl.
Wie verlautet, ſind direkte Verhandlungen zwiſchen Miniſterpräſi=l Schloſſes Galatafel ſtatt, wozu an die hier accreditierten Mitglieder
den, ſowie an die Großh. Oberſthof= und Hofſtaaten Einladungen er=
Das Großh. Heſſiſche Regierungsblatt Nr. 1 enthält:
ſien dieſelben den anderen Mächten bereits zur Prüfung mitgeteilt land und Belgien über den Schutz an Werken der Litteratur und
Kunſt betr
Militärdienſtnachricht. Frhr. v. Normann,
Pre=
mierlieutenant vom 2. Großh. Drag=Regt. Nr. 24, der Charakter als
Das Ehrenzeichen für Mitglieder freiwilliger Feuerwehren wurde
direktor und erſten Kommandanten Carl Juſtus und erſten Spritzen=
O Im Rechnungsjahr 1883184 wurden an Stempeln für
Immobi=
licht unter den Schutz und die Couveränität des Deutſchen Reiches ge= herzogtum 354587 M. vereinnahmt, wovon auf die Provinz Starken=
J Bei einem Cigarrenfabrikanten in der Eliſabethenſtraße wurde
Am 2. Januar abends 9 Uhr fand auf der unterirdiſchen Eiſen= Neujahrstag=Nacht ein Einbruch verübt und für ca. 60 M. Tabak und
hhn zwiſchen den Stationen Gowerſtreet und Kingscroß, London, eine Cigaͤrren entwendet. Der Thäter, ein entlaſſener Cigarrenarbeiter, iſt
ynamit verurſacht. Die Fenſterſcheiben der Eiſenbahnwagen wurden Von einem Zimmerplatz in der Fabrikſtraße wurde eine Winde von etwa
rfrümmert, das Gas erloſch, auch wurde in die Mauer des Tunnels 60 M. Wert geſtohlen.- Samstag mittag verhaftete die Polizei einen
ei Loch geriſſen von 2 Fuß im Quadrat. Die Exploſion war ſo heftig, Taglöhner aus Traiſa, der hier in dem Geſchäft von Faiz für die Ge=
thabten Nachforſchung eine Spiralfeder, ſowie einige angebrannte Stücke aufgehänate Gans entwendet. — Einem Arzt in der Waldſtraße iſt
Mißhandlung ſeiner Frau wurde ein Handarbeiter zur Anzeige gebracht.
Ein Taglöhner aus Eberſtadt, welcher hieſigen Arbeitern verſchiedenes
lchlaſſung zu nehmen, weil Trieſt ſtatt Genua als Kopfſtation der Handwerkszeug geſtohlen hat, wurde geſtern durch die Polizei verhaftet.
L In der Holzſtraße ſtahl ein Junge einem Wirt 6 Flaſchen Wein.-
Aus Romt wird vom 4. Januar gemeldet daß die Cholera in Einem Kaufmann auf dem Marktplatz wurden 3 Paar Handſchuhe aus
Im Monat Dezember v. J. haben 807 Milchreviſionen durch die Schutz=
Wie die N. H. V. hören, beabſichtigt die hieſige Turngemeinde ihrem
Spanien. In Granada fanden am 2. d. M. wiederum ſtarke Erd= langjährigen erſten Sprecher, Herrn Prof. Dr. Louis Büchner,
ge=
lchütterungen ſtätt. Die ganze Bevölkerung flüchtet. Details fehlen legentlich ſeiner am 17. d. M. ſtattfindenden ſilbernen Hochzeit ei e
ſch. Die Zahl der in der Provinz Granada ſeit dem 25. Dezember große Ovation, beſtehend in Fackelzug, Serenade und Feſtkommers,
darzubringen.
Dem M. A. zufolge hat ſich die Witwe des Komponiſten
Fr. v. Flotow, Frau Roſa v. Flotow, in Wien mit dem öſterreichiſchen
O Neuerdings ſcheint ſich auch der oſtindiſche Waizen in un=
Gordon, 14. Dezember. Das Papier trägt das Siegel Gordons. ſerem Fruchthandel einbürgern zu wollen und treffen größere für den
inländiſchen Konſum beſtimmte Bezüge auf dem Rhein, von Holland
In der Nähe von Heppenheim wird ähnlich wie in Bensheim
uuh ſichtigte Folge haben. In der Transvaal=wie in der Orange=Republik l eine Granit=Schleiferei errichtel, wodurch wieder eine Anzahl von
Vacante Stellen im Bezirk des 11. Armeccorps. Burgham,
bngreſſe der Boern abgehalten worden. Eine Vereinigung beider Poſtamt, Landbriefträger, 450 M. jährlich und 60 M.
Wohnungsgeld=
ubliken würde jedenfalls der Annexionsluſt der Engländer in Süd= zuſchuß. Limburg a. d. L., Bürgermeiſteramt, Bürgermeiſtereigehilfe,
1200 M. jährl. Meiningen, herzogl. Landrat, Regiſtraturgehilfe, 500 M.
jährl. ſteigend. Schlüchtern, Stadtrat, Feldhüter, 450 M. jährl.
Schmallenberg, Amtmann und Stadtvorſteher, Kommunalförſter, 720 M.
Baargehalt, 96 M. Miethsentſchädigung und 20 Amtr. Derbholz jährl.
0 Griesheim, 3. Januar. Im Anfang des verfloſſenen Monats
n Oberſten 3. D. Frhrn. v. Buſeck, den Oberſtlieutenant a. D. Frhrn. wurden die hieſigen Pferdebeſitzer durch den Ausbruch einer ſich raſch
Nicou, den Oberſtlieutenant v. Zaſtrow, Kommandeur des 6. Bra= verbreitenden bösartigen Krankheit in einen nicht geringen Schrecken
huer=Regts., den Diviſionsauditeur Juſtizrat Lotheißen, den Haupt= verſetzt - es war der ſog. Flug, dem auch zwei der beſten Pferde
üinn v. Lyucker vom 1. Garde=Feld=Artillerie=Regt., den Rittmeiſter zum Opfer fielen. Eine öffentliche Sammlung zu Gunſten des einen
Fhrn. v. Normann vom 2. Großh. Drag.=Regt. Nr. 24, den Premier= Beſitzers linderte zum Teil den materiellen Verluſt, indem 314 M. 57 Pf.
liutenant v. Oertzen von demſelben Regiment, den Sekondlieutenant eingiengen. — Wie verlautet ſoll der hieſige Artillerie=Schieß=
Grolman, Adjutant desſelben Regiments, den Premierlieutenant plätz eine nicht unbedeutende Vergrößerung erfahren. — Der Arbeiter
kübenrauch und den Sekondlieutenant v. Bothmer I. vom 1. Großh. Ph. Löſch von hier erlitt in der Groß=Gerauer Zuckerfabrik ſo ſchwere
hfanterie=Regt. Nr. 115, den Pfarrer Brüning von Hähnlein, den Geh. Verletzungen, daß ein Bein amputiert werden mußte. - Im hieſigen
hnanzrat Menges, den Geh. Oberdomäuenrat Schenk, den Kaiſerl. Re= Standesamtsbezirk, der nahezu 4000 Bewohner zählt, wurden im
prungsaſſeſſor Dr. Clemm aus Zabern, den Landſtallmeiſter v. Willich; Jahre 1884 113 Geburts=, 86 Sterbfalls= und 26 Heiratseinträge
voll=
im Vortrag den Miniſterialpräſidenten Weber, den Hoſceremonien= zogen. — Die Telephonſtangen von der Groß=Gerauer Chauſſee
bis auf die Weſtſeite von Griesheim (alſo den ganzen Ort durch) ſind
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Hilfsgerichts= auf dem Fußpfade aufgeſtellt worden. Im Intereſſe der vielen
Gries=
ſtreiber für den Dienſt bei der Kammer für Handelsſachen an dem heimer, die täglich nach Darmſtadt gehen, iſt dies ſehr zu beklagen, in=
Andgerichte der Provinz Starkenburg Th. Zimmermann den Amts= dem nicht gut zwei Perſonen neben einander gehen können und während
Von
A. Dorn von Gernsheim, 2) F. Fauſt von Münſter, 3) H. Oswald jeglichem Parteiſtandpunkte abgeſehen, wäre es wohl ſehr berechtigt,
n Darmſtadt und 4) P. Sahlfeld von Zwingenberg zu Straßen= wenn man dem Projekt der Straßenbeleuchtung und der
Klein=
giſtern ernannt; den Oberlandesgerichtsrat bei dem Oberlandesgerichte Pinderſchule ernſtlich näher treten würde und bald zur Verwirklichung
F. Clement auf ſein Nachſüchen unter Anerkennung ſeiner lang= gelangen ließe. — Ebenſo ſteht es mit der Anſchaffung eines
Leichen=
wagens.
10
2
36
Bä 3
88 Pfungſtadt 74. Januar. Mit Befriedigung können wir beim
Jahreswechſel auf die letzten 8 Tage zurückblicken. Die Feiertage
ver=
liefen in würdigſter Weiſe. Der Gottesdienſt wurde ſehr zahlreich
be=
ſucht, und hörte man im Orte ſelbſt nirgends von Ruheſtörungen, nur
machte ſich in der Neujahrsnacht ein bekannter Raufbold, der ſich
neu=
lich an einem Gemeindebeamten vergriff, ein Bergnügen daraus, die
Möbeln ſeiner Mutter zu zertrümmern. - Das Schießen war von
kei=
ner Bedeutung. — Der Neujahrsmarkt war ſowohl von Verkäufern als
Käufern gut beſucht, namentlich waren viele Holzwaaren aufgeführt und
ſollen anſehnliche Käufe abgeſchloſſen worden ſein.— Das am letzten
Dienstag in einem Teile unſerer Gemarkung abgehaltene Treibjagen
ergab 230 Stück Haſen. Zum Schluſſe fand im Hotel Strauß ein
Waid=
mannseſſen ſtatt, wobei die Kapelle Riehl konzertierte.
88 Aus Hahn wird berichtet, daß in der Neujahrsnacht einem
jungen Manne von der Wachtmannſchaft ein Gewehr abgenommen
wurde; als man die Ladung unterſuchte, ſoll ſich eine Spitzkugel
vorgefuͤnden haben. Ob verbrecheriſche Abſichten zugrunde lagen, wird
die Unterſuchung ergeben.
O Nieder=Ramſtadt, 5. Januar. Bei der heute ſtattgehabten
Fiſchereiverpachtung der Moddau und Rebenwaſſer in der Gemarkung
Nieder=Ramſtadt wurde der unverhältnismäßig hohe Jahrespacht von
308 M. gegen früher 54 M. erzielt.
Mainz. 4. Januar. Unterm 1. d. Bi. wurde der hier allgemein
bekannte und beliebte Kapellmeiſter Fiſcher vom 117. Regimenk zum
Militärmuſikdirektor ernannt. — Der Karneval hat am 1. ds. ſeinen
Einzug gehalten. Nach dem Zug fanden in der Stadthalle karnevaliſtiſche
Konzerte ſtatt.
Frankfurt. Die Grundſteinlegung des Denkmals,
welches der hieſige Verein der Kriegerkameradſchaft den Gefallenen
aus den Jahren 1870 71 auf dem Sachſenhäuſer Friedhofe errichten
wird, wird aller Vorausſicht nach am 22. März 1885, am Geburtstage
des Kaiſers. in feierlicher Weiſe vollzogen werden.
Das Beſitzlum von A. Waſſermanm in der Savignyſtraße nebſt
dem daran grenzenden Naumann'ſchen Terrain iſt in den Beſitz des
Landgrafen von Heſſen übergegangen. Für die Folge wird die
verwittwete Landgräfin von Heſſen dort reſidiren.
Frankfurt, 5. Januar. Der Baſiſt an der hieſigen Oper, Herr
Weber, ein geborener Darmſtädter, begeht am 15. d. M. das Jubiläum,
ſeiner am Darmſtädter Hoftheater begonnenen 25jährigen
Bühnenthätig=
keit und werden dem geſchätzten Künſtler ſeitens ſeiner Kollegen und
Freunde entſprechende Ovationen dargebracht werden.
Heidelberg. Die Kaiſerin von Oeſterreich trifft am 1. April
zu längerem Aufenthalt auf dem Schloßhotel dahier ein.
Berlin, 3. Januar. Es hat ſich nach und nach - recht bezeichnend
für den internationalen Charakter Berlins, welcher immer mehr
hervor=
tritt - eine kleine japaniſche Kolonie in einer Stärke von circa
achtzig Perſonen in unſerer Hauptſtadt angeſammelt. Die hier lebenden
Japaner ſind zumeiſt junge Leute und ſtudieren auf Koſten ihrer Regie= Katharina. Mit der von Petrucchio gewaltſam herbeigeführten
Ver=
rung Jura, Medizin oder beſchäftigen ſich mit Politik und den
Ein=
richtungen des Poſt= und Telegraphenweſens.
Das Jahr 1885 bringt drei Gedenktage die für die
Ge=
ſchichte der Tonkunſt bedeutungsvoll ſind: am 8. Oetober 1585, alſo
vor 300 Jahren, wurde zu Köſtritz Heinrich Schütz, der Schöpfer der
erſten deutſchen Oper (Daphne) und Kirchenkomponiſt, geboren.
Zwei=
hundert Jahre ſind vergangen ſeit der Geburt von Georg Friedrich durch Petrucchio - dieſer ſoll am Ende des Streites auf die Tafel
Händel (geboren am 23. Februar 1685 in Halle) und Johann
Seba=
ſtian Bach (geboren 21. März 1685 in Eiſenach).
Ein dieſer Tage dem Amtsgerichte Nürnberg zur Aburteilung
vorgeführter Bettler erregte große Heiterkeit. Derſelbe legte nämlich,
unzweifelhaft in der Hoffnung hierdurch ſtraffrei belaſſen zu werden,
fechtſchule ſei. Allein trotzdem verurteilte ihn das Gericht, weil
nachgewieſen wurde, daß er das „Geſammelte: nicht zum beſten jenes
Inſtituts, ſondern für ſeine eigene Perſon verwendet hatte.
.
Großherzogliches Hoftheater.
Sonntag, 4. Januar.
„Der Widerſpänſtigen Zähmungl.
E. Der Totaleindruck der Oper iſt ein entſchieden günſtiger; das
Goetz'ſche Werk gehört zu den edelſten ſeiner Gattung und man wird
es immer aufs Neue wieder mit künſtleriſchem Gewinn genießen können.
hierbei erheben ſich der Text und der Tondichter zu ihrer höchſten Höhe;
und ihren Freiern, dramatiſch wirkſam ſind die Auftritte des Chors, heißblütigen und geiſtvollen Charakters. Alle ſeeliſchen Eigenſchaften
am ſchwächſten iſt es mit der eigentlichen Komik beſtellt. Beide Autoren
(Goetz und Widmann) ſind darin ſchlecht beichlagen, ihre Anläufe in druck. Mehrere kleidſame Koſtume und die richtige Maske vollendeten
dieſer Nichtung bringen es zu keinem rechten Erfolge, aber wo die ernſte
Leidenſchaft hervortreten darf, da fühlen und verwenden ſie ihre vollen ſämtlich ihren Platz recht befriedigend ausfüllten, kommen wir das
Kräfte. Zwei Stile laſſen ſich in der Muſik von Hermann Götz
unter=
ſcheiden: ein einfacher, leicht verſtändlicher, in welchem diatoniſche
Melodien und conſonierende Accorde vorherrſchen und welcher für die
geſchloſſenen, kürzeren Sätze, ſowie für die heiteren Charaktere des Dienstag, 6. Januar: Generalverſammlung des Alpenvereins, Section
Stückes zur Anwendung kommt, und ein zweiter, in dem diſſonierende
Intervalle, jähe Uebergänge in ferne Tonarten das Scepter führen.
Dieſer letztere findet ſich bei den Recitatioſtellen und faſt in der ganzen
Nolle der Katharina und des Petrucchio, er erinnert an Wagner's
„Meiſterſinger= ohne eine motiviſche Reminiscenz aufzuweiſen.
Einge=
leitet wird die Oper von einer ſelbſtändigen, motiviſch mit Teilen der
nachfolgengen Muſik verwandten Ouverkture, welche im heiteren
Luſt=
ſpieltone dahinfließt. Der erſte Akt beginnt mit einer zärtlich=
ſchmach=
tenden Serenade, welche Lucentio im Dünkel der Nacht auf einem Platze
Paduas, in den mehrere Straßen münden, vor dem Hauſe Babtiſta
Minola's, des Vaters ſeiner angebeteten Bianca, ſingt. Sein
Ständ=
chen wird unterbrochen von der aus dem Hauſe ſtürzenden Dienerſchaft
Baptiſta's, die das Regiment der keifenden Katharina nicht mehr
aus=
halten will. Baptiſta ſucht ſie zu beſchwichtigen, Katharina, auf dem
Balkon, eifert dagegen, mit Verſprechungen von Lohnerhöhung läßt ſich
die Dienerſchaft endlich zum Rückzuge bewegen und ſingt hinter der
Scene ein gemütliches Lied. Lucentis fährt in ſeinem Geſange fort,
Bianca erſcheint auf dem Balkon und zwiſchen beiden entſpinnt ſich ein
allerliebſter Zwiegeſang. Da erſcheint im Hintergrunde ein zweiter
Anbeter, Hortenſio. mit einer kleinen Muſikbande, die ein niedliches,
munteres Ständchen aufſpielt. Es kommt zum Streit zwiſchen den
Rivalen, den Baptiſta's Erſcheinen unterbricht, beider Werbung um
Bianca lehnt er ab, weil erſt Katharina gefreit haben müßte, bevor er
daran denken könute ſeine zweite Tochter zu vermählen; beiläufig
er=
wähnt der Alte, daß er ſeinen Töchtern Lehrer zur guten Ausnützung
der Zeit bis zu etwaiger Vermählung hält. Hierauf faſſen Lucentio
und Hortenſio den Plan, ſich unter der Maske des Lehrers als
Lieb=
haber einzuſchleichen - man erinnert ſich hierbei wohl an die
Vermum=
mung des Almaviva in Roſſinis=Barbier= - das Duett, in welchem
ſie dieſen Plan ausſprechen, hat flotten, natürlichen Verlauf. Die
Schluß=
ſcene des erſten Aktes iſt das ungeſtüme Auftreten Petrucchio's, deſſen
Arie „Sie iſt ein Weib, für ſolchen Mann geſchaffens von packender
Wirkung iſt. Mit derſelben, aber in ſüßem Piano wiedergebrachten
Melodie ſagt er der noch ungekannten, aber ihrer Eigenart wegen ſchon
erkorenen Katharina „Gute Nachtn. — Den zweiten Akt eröffnet ein
Zankduett zwiſchen dem unbändigen Käthchen und ihrer milderen Schweſter
Bianca. Eine Prachtnummer darin iſt das Lied „Ich will mich keinem
geben:. Nach einer weniger intereſſanten Unterhaltung zwiſchen Baptiſta,
Petrucchio, Lucentio und Hortenſio, welche aber doch einen großen Teil
des Publikums wegen des ſeltſamen Halskragens, den Katharinens
Hände dem Hortenſio ſpenden, recht zu erfreuen vermochte, folgt die
ſchönſte Scene des ganzen Werkes, das große Begegnungsduett zwiſchen
Petrucchio und Katharina. Zwei Kernnaturen platzen aufeinander.
Trotz und Achtung, mit Liebe im Gefolge, ſtreiten in Katharinens Herzen.
Ihre Aeußerungen „Er macht mir bang= und „Ich möcht ihn
faſſen=
ſind Momente von wunderbarer Schönheit, die dem, was ein Wagner
in Liebesduetten componiert, kaum nachſtehen, die aber auch durch nichts
folgendes mehr erreicht werden; gegen den Schluß zu greift der
Kom=
poniſt noch einmal dieſen Satz auf und verteilt ihn an Petrucchio und
lobung ſchließt der zweite Akt. Der dritte bringt als wertvolle und
gefällige Rummer die Lektionen des Sprachlehrers (Lucentio) und des
Muſiklehrers (Hortenſio) mit Bianca. Der Satz aus Vergil's,Aeneiden
muß ſich ſeitens des Pfeudophilologen und ſeiner Schülerin eine recht
freie Ueberſetzung gefallen laſſen. Der Chor der tiſchdeckenden
Diener=
ſchaft iſt paſſende, herkömmliche Muſik. Die Entführung Katharina';
ſpringen Katharina zu ſich heraufziehen, mit ihr die Pferde beſteigen,
welche jein Diener Grumio hereingebracht hat, und
davonſprengen-
iſt aber jedenfalls auf der Bühne beſſer und bequemer, wenn die beiden
den Weg durchs Fenſter nehmen, wie's denn heute auch geſchah.
Der
vierte und letzte Akt enthält als erſte Scene ein durch Petruechio's
er=
dem Gerichte den Nachweis vor, daß er Mitglied der Deutſchen Reichs= heuchelte Streitſucht vereiteltes Mittagsmahl. Muſikaliſch wird dieſelbe
durch eine folgende Soloſcene der Katharina bei weitem übertroffen; in
der Arie „Es ſchweige die Klage, in Demut es trage .. „ ſpricht ſich
die Ergebenleit an den geliebten Mann mit rührenden Tönen aus.
Aus dieſer Stimmung reißen uns wieder ein paar luſtige Scenen, nach
dieſen folgt dann die Vereinigung des liebenden Paares. Die
unver=
mütet eingetroffenen Verwandten geſellen ſich zu den Glücklichen und
die Oper ſchließt mit einem hübſchen Septett ab. Unſere
ausgezeich=
nete dramatiſche Sängerin, Frl. Roth. führte die weibliche Hauptrolle.
Katharina, mit der ihr eigenen Kraft und Wärme durch. Ihr war
dieſe höchſt ſchwierige Partie neu. ſie hatte deshalb noch mit
Bewäl=
tigung des muſikaliſchen Teils zu thun und konnte noch nicht bis in
Seine ſchönſten Teile ſind die Auftritte zwiſchen Katharina und Petruchio. die kleinſten Züge frei geſtalten. Eine prächtige Leiſtung bot Herr
Feßler als Petruechio. Seine Geſtalt, ſeine ganze Art zu ſingen und
minder bedeutend und doch anmutig ſind die Scenen zwiſchen Bianca zu ſpielen, eignen ſich ganz beſonders zur Darſtellung dieſes unbändigen,
desſelben: Ungeſtüm, Jähzorn, Liebesglut, Jronie fanden beredten
Aus=
das gute Geſamtbild. Auf die Vertreter der übrigen Rollen, die
nächſte Mal zu jprechen.
Tageskalender.
Darmſtadt (Saalbau). — Monals=Verſamimlung der Conſervativen
Vereinigung (Reſtauration Grafenſtraße 27).
Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.