Darmstädter Tagblatt 1884


30. Dezember 1884

[  ][ ]

147.
Uhrgung

LELUTUAALL T
H
15b

147.
Jahrgang.

Abonnementspreis
eitehishrlich 1 Mart 20 Pf. indk.
rſrigerlohn. Auswärts werden von
ten Poſtämtern Beſtellungen ent=
gengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlaufſichlag.

Srag= und Arzeigebkatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2kdſerrik- oltehuttrahshlhit.

Inſerate
werdenangenommen: un Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Unnoncen=Erpeditionen

Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreigamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmklicher Behörden.

9 254.

Dienstag den 30. December.

1834.

Betreffend: Die Aufnahme einer Armenſtatiſtik.
Darmſtadt, am 24. Dezember 1884.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt,
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Unter Bezugnahme auf unſer lithographirtes Ausſchreiben vom 17. September l. J3. benachrichtigen wir Sie, daß
4die erforderlichen Formulare zur Aufnahme der Armenſtatiſtik an Sie abgeſendet haben.
v. Marquard.
[3388
E d i c t a l L a d u n g.
Nachdem wider 1) den Musketier Adam Serba der 5. Compagnie 4. Großh. Heſſiſchen Infanterie=Regiments (Prinz
4rh Nr. 118. geboren am 27. Juni 1861 zu Gießen, Kreis Gießen, heimathberechtigt in Arheilgen, Kreis Darmſtadt,
Vden Musketier Michael Heß von derſelben Compagnie, geboren am 5. Mai 1861 zu Rörsborn, Kreis Homburg, Re=
Geungsbezirk Pfalz, in Bayern, heimathberechtigt in Forbach im Elſaß, 3) den Gefreiten Moritz Karl Eichhörn der
El Compagnie vorgenannten Regiments, geboren am 10. Oktober 1862 zu Sonneberg, Kreis Sonneberg in Sachſen=
Miningen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ihrem
Auppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 20. April 1885, Vormittags 10 Uhr,
Eeraumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung ge=
hſſen
und jeder in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
[13389
Darmſtadt, den 18. Dezember 1884.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
B e k a n n t m a ch u n g.
Durch rechtskräftiges, am 18. Dezember 1884 von dem kommandirenden General des 11. Armee=Corps beſtätigtes Er=
äntniß
vom 9. Dezember 1884 ſind: 1) Gardiſt Franz Follert der 7. Compagnie 1. Großh. Heſſiſchen Infanterie=
Abgarde=Regiments Nr. 115 aus Elbing, Regierungsbezirk Danzig, 2) Musketier Philipp Geck aus Ober=Mörlen, Kreis
rhberg, 3) Musketier Johannes Reuſch aus Aningen, Ober=Amtsbezirk Münſingen, bei der 7. Compagnie 2. Großh.
Infanterie=Regiments (Großherzog) Nr. 116; 4) Garde=Dragoner Julius Wallenfels der Leib=Eskadron 1. Großh.
Dragoner=Regiments (Garde=Dragoner=Regiment) Nr. 23 aus Gießen, 5) Rekrut Karl Timpe aus dem Bezirk der:
ſuicufanterie Brigade aus Holzminden, Kreis Holzminden, in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und jeder in eine
Eeſtrafe von 200 Mark verurtheilt worden.
[13390
Darmſtadt, den 23. Dezember 1884.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſ. (25.) Diviſion.

Oeſſentliche
Bekanntmachung.
die Einträge in die Handelsregiſter,
wel das Genoſſenſchaftsregiſter des un=
billenichneten
Gerichts werden für das
54h 1885 durch die Darmſtädter Zei=
hhe
un, das Darmſtädter Tagblatt, ſowie
mlichtigeren Fällen durch das Central=
Handelsregiſter für das deutſche Reich
ml ſm Frankfurter Journal veröffent=
nicht
werden.
Armſtadt, den 23. Degember 1884.
. inherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[13391
C. Küchler.

Bekanntmachung.
In dem Handelsregiſter wurde nach=
ſtehender
Eintrag vollzogen:
Es wird hiermit zur öffentlichen
Kenntniß gebracht, daß an Stelle des
Kaufmann Louis Weber zu Darmſtadt
als neuer Liquidator der Firma Carl
Weber, Holzdrahtfabrik und Holzhandel
zu Darmſtadt, Kaufmann Rady da=
ſelbſt
heute beſtellt worden iſt.
Darmſtadt, den 24. December 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
13392
C. Küchler.
Bartha.

300 Stück
prachtvolle
Wald-Nason
ſoeben eingetroffen bei
Hehnrich Böhrſch,
Wildpret, Geflügel=, und Deli=
kateſſen
=Handlung. (3393
841

7
.



S.
S
3
S.
.
D.

22
5
6

[ ][  ][ ]

3188

R. 254

NaHtay
AR42
RRGunu-ADAunNo
Lager. & Exporthiere
aus der Frankfurter Bierbrauerei=
Tafelbier nach Pilsner Artſ geſellſchaft v. H. Henningers Söhne,
Lager- & Exportbiore
von J. Hildebrand, Pfungſtadt,
Bock Al0
Lagerbier aus dem Hanauer Hof, hier,
Bayrisch Exporthior von Saum &am; Friedel, Aſchaffenburg,
Erlanger Exportbier von Gebrüder Reif,
Pilsener aus dem Bürgerlichen Bräuhaus,
Pale Ale von Baß & Co.,
Extra Stont London Porter von Barelay &a; Co.
in feinſten Qualitäten empfiehlt
[13298
Eliſabethenſtraße
WElkelm Schulz,
25.

Große Sendung
4
gTanzoſtiuk Capanner, andtan
.
21
vESLIGL) GanL, Haynen
[3393a
friſch eingetroffen bei
Wildpret=, geflügeſ= und
GGATIGA -OATIOT, Delicaleſſen=Handſung.

hadonvarlegung.
Mein Geſchäft und Laden befinden ſich nunmehr
obere Eliſabethenſtraße Nr. 14.
Winua Schmitts,

Modes.

[13394

Gratulattung.
L ccherzkurten
in großer Auswahl bei
J. Ph. Beihardt,
[3395
Schloßgraben 7.
Von den bei Magenleiden, Blutarmuth, ſowie als Kinder=
nahrung
ſich ſo überaus bewährten
bdl vu Uhillig Sölldll udll'Lvgalllhoon 1-UPal dlou
Mehl, Chocolade, Cacao) habe wieder friſche Sendung erhalten und
empfehle dieſelben beſtens.
Georp Liebio Sohn,
Rheinſtraße 28.
[13299

Doutsche Schaumwone:

von

Ghr. Ad. Kupforberg ≈ Co., Möilsz,
Kupfer, Silber, Gold,
ferner Mouſſirenden Hochheimer z
billigſten En=gros-Preiſen, bei
Rud. Seligmann, Weinhandlg,
Eliſabethenſtraße 52. (274

K
20
E. aNNN
86
iſt die verbreitetſte. weil gediegenſte. amüſanteſte und
am ſchönſten illuſtrierte Monatsſchrift. Die Namen
ihrer Mitarbeiter werden von Heft zu Heft glänzender.
So darſ V. F. ¾. M.u ſoeben einen Aufſatz von
E Generalfeldmarſchall Graf Moltke
veröffentlichen, ſowie Olluſtrationen. welche unter Leitung.
d. deütſch. Konſuls Dr. G. Nachtigal in Afrika für Vomj
von
Fels z. Meerv gezeichnet wurden, ferner hochintereſſante F
Aufſäße über die Verbrechensericheinungen der Gegenwari Sff lfp
von F. v. Holtzendorff, denSelbſtmord in der Tſerwelt=
von
W. Preyer ꝛc, ſowie Romane u. Novellen unſrer
gefeiertſten Erzähler. Vom Felsz. Meer iſt die glückliche
Vereinigung der Vornehmhelt exkluſiver Revuen mit
ber Gemitlichkeit, Wärmeu. Allgemeinverſtändlichkeit
eines Familienblattes: Man verlange. um den reichen,
gediegenen Inhalt lennen zu lernen, ein Probeheſt in der
nächſten Buchhandlung oder Zeitungsexpedition. Soeben
beginnt der neue Jahra. Beſter Zeipunkt 3. Abonnement.
28. Sels;. Meer iſt für Inlerate beſonders empfohlen.

14
Apraßlinge
C
und
1.
ADioi 1ob0o
friſch eingetroffen.
Morza Landau
Mathildenplatz 1. 1332

,
1860s Eühueralgo,
Vornhaut und Warze wird in kürzestey
Leit durch blosses Veberpinseln mit den
rühmlichst bekannten, allein echten
Badlauer’schen Specialmittel gegen
Hühneraugen sicher und Schmerzlo
beseitigt. Carton mit Flasche und Pin
8el- 60 Pf. Wegen ganz wirkungsl
loser Nachahmungen verlange man abe
ausdrücklich nur das allein schte Rach,
lauer’sche Hühneraugenmittel aus do
Rothen Apotheke in Posen. Depst i
DARüsTaOT bei E. Scharmann, Hofh
bürstenfabrik, C. Watzinger, Louisen,
platz 4, Droguenhandig. Chr. Schwiny
Wilhelminenstrasse, Alfrod, Graser,
(99¼
Coiffeur.

b.
Pof

Alle Sorton von Stickoroion
in Stielftich, Kreuzſtich u. ſ. w. werde
raſch und billig verfertigt. Auch Puppe=
ſchön
und billig gekleidet. Roßdörfe;
[1147
ſtraße 32, 3. Stock.

mpſie
rußen

[ ][  ][ ]

3189

R. 254

Moussirende Weine
der Hochheimer Actiengeſellſchaft in Hochheim a. M. zu Fabritpreiſen;
von J. Oppmann, Würzburg; Math. Müller, Eltville;
A. Bühl & Co., Coblenz;
Champagner
von H. Piper 8. Co., Reims, in Vertretung und Alleinverkauf; von
Bruch=Foucher ∓ Co., Marenil ſ. Ay, empfiehlt
(13300
Wilhelm Sohulz, Weinhdlg., Eliſabethenſtr. 25.

AEEE Au aUvt uddunzol,
wie:
Rum-, Arac-, Orange, Portwein-
Ananas-, Burgunder-Pinschessenz,
in Selner in Düsseldort und ſonſtigen renommirten Fabriken
wipfiehlt zu ſehr billigen Preiſen
Horie Landaut,
Mathildenplatz 1.
[3398

IE6 Abreiss-Kalender

Ex; für 1885. EN
Künstierisch schön ausgeführt.
Ein wirklicher Zimmer- und Mandschmuck.
Preis nur 35 Pf. das Stück
GReeller Werth mindestens 1 Mark.)

Jeder Tag enthält einen sinnigen Spruch unserer hervor-
ragendsten
doutschen Diohter.
Gollte in keiner Familie fehlen!
Verkaufsstellen von Mey's Abreisskalender
in Darmstadt bei:
L. A. Burckhardt, Rheinstrasse 4,
H. Vau Wittwe, Holztrasse 6,
[3051
odor vom Vorsand ſooohäſt Hoy &a Ellich, Plagnitr Leipig.

Gänſe
au
Beſtellungen
vom Hofgut Kranichſtein werden entgegengenommen in der Großh.
[13366
Hofmeierei.
W. Hoſtmamm,
Das Kohlengeſchäft
(1308¾
Geſchäftslokal: Grafenstrasse 18.
krpfiehlt Buhrkohlen vorzüglicher Qualitt, jehr ſtlückreich, wenig
raßend und von großer Heizkraft von der Leche ver. hamburg, ſowie
Huss., Stück- und echte Anthracit Mohlen.

Weiss-Weine!
Garantie für Reinheit!
Pfölzer Weine
von 60 Pfg. bis Mk. 2. 15,
Bhein-Weine
von M. 1.- bis Mk. 4. 05,
Mosel-Weine
von Mk. . 80, Mk. 1. 60,
Die Preiſe verſtehen ſich per Flaſche
ohne Glas.
Bei Abnahme von 20 Liter
oder 30 Flaſchen an bedeu=
tende
Preisermäßigung.
Proben und detaillirte Preisliſten
gratis und franco.
WILA. genUI,
Hoflieferant S. G. H. des Prinzen
Alexander. (12936
Eliſabethenſtraße Nr. 25.

Cnri zeiehm éCo.
3 6Dure Rheinstrasso 3
Specialität im
Raftee und Thee
ep gros E; en detadl.
Grögete Auswahl, billigste Proiso.
Garantle für roinen Goschmaok.
Eigene Cafkee Röstarei.
7-10 Pip. pr. Pfd biliger als von Hembure
Bremen oder Euuerioh bezogen.
Filiale Oberguaeo u,

Gh. 8 löölollh.
Houssens
von J. Oppmann,
Steinveinseol
in ½ und ½ Flaſchen
empfiehlt
Carl atumgol,
Louiſenplatz 4. U3111

Kinder, dar23
ruiniren das Schuhwerk hauptſächlich
durch Herumtappen im Naſſen, wodurch
das Leder hart und brüchig wird. Als
beſtes Mittel hiergegen empfehle das
Sedersl von Dr. Wioderhold in Flaſchen
a 70 und 120 Pfg. Dasſelbe erhält das
Leder geſchmeidig und waſſerdicht, ohne
daß die Ausdünſtung des Fußes gehindert
wird. Zu haben in Darmſtadt bei
Friedr. Schaefer, Ludwigsplatz.

[ ][  ][ ]

3190
R254
Comptoir-Halemder,
aufgezogen zu 20 Pfg. und unaufgezogen zu 5 Pfg. per Exemplar
ſind in der Expedition d. Bl. zu haben.
Zu Nenzahr empfehle.
Eralzehm umd Hreppoh
in bekannter Güte, ſowie alle Sorten
Punsch-Essenzen.
Conditorei Haumanh,
Schützenſtraße 1. (13399
[13400
Große Auswahl von
NeufahrsulArtal.
Harl Hess, Carlsstrasse
29.

nsch Losonnen
von den renommirteſten Firmen,
Arao,Rum, Cognao
(alte, direct importirte Waare),
Täaueure
feinſter Qualitäten,
Weissweimeo,
garantirt rein,
per Flaſche 60 Pf. bis 2 M.,
Rothweimo:
Aſfenthaler, Assmannshäuser, Ingel.
heimer, Bordeaux
von 1 M. bis 2 M.,
Tokayer, Ralaga, Sherry,
Marsala, Madeira,
Honssenz, Champaguer
empfiehlt billigſt
G. P. PoIN
Bleichſtraße. (2806
Die als vorzüglich anerkannten
Punſcheſſenzen
M. 2.- M. 2.20 und M. 2.70, per
Flaſche, bringe in empfehlende Erinnerung
Wühelm Heber,
Mathildenplatz 18. (3401

Lhaupague,
erſter deutſcher Firmen,
hochfeine Qualitäten,
ver Flaſche Mk. 2.50, bei zwölf
Flaſchen Originalpreiſe.
Gl. P. PoIII.
Bleichſtraße. 1391

Behragout,
per Pfund 40 Pfg.,
Rehbug.
per Pfund 70 Pfg.,
[340.
empfiehlt
Heiur. Röhrich.
TinderHährmittel:
Nestiés Kindermehl,
Waiberahnis Hafermehl,
Knorr's Hafermehl,
Röhrich's Kinderzwieback,
Hafergrütze, präparirt,
Condensirte Milch
empfiehlt
[12268
Friedr. Schaefer,
Ludwigeplatz 7.

Aechte italieniſche
Maccarohl,
Feinste Biernudeln,
Tafel-Reis,
Suppen-Reis,
Grüne Kern,
Perl-Gerste,
Aechter ind. Tapiocca-Sago,
Deutscher Perl-Sago,
Feinster Gries,
Präparirte Hatergrütze,
Knorr's Suppenartikel,
Erbsen, Linsen, Bohnen,
Hochfeinen Java-Kaffee,
Hochteinen Honduras-Kaffee
ſempfiehlt
Friedr. Schaefer
Ludwigsplatz 7.
f220
Die vorzüglichen
Ansch- G6sGhIo

von

G. Hcherer é; Ho, Jangen.
Anauas=Puniſch,
Purgunder=Punſch,
Vorlwein=Punſch.
Ponche royal und
Rum=Punſch
empfiehlt
Carl Watzinger.
Louiſenplatz 4. 12797
Neuer
Zuppen=Gummer
[(1340,
eingetroffen.
Horis handau.
Prische grosse Schellſische
per Pfund 30 Pfo.,
Frischer Cabliau
im Ausſchnitt per Pfd. 60 Pfo.
hobonde Harpfon
per Pfd. 90 Pfo.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. (3405

[ ][  ][ ]

R254

3191

9 Parbige Hohair-Tressen,
für Kleider, Jacken ete. in allen modernen Parben.
Nr. 13 ( om breit) Nr. 41 (2lhem breith Nr. 73 (4em breith Nr. 81 (5lz em breith
016Pf.
024Pf.
pr. Meter 0.5Pf.
033 Pk.
und bei Abnahme eines Stückes oder Restes
O14 Pf.
020 Pt.
pr. Meter 0.APt.
0.30 Pr.
Aur Ansicht beſindet sich im mittleren Schauſenster eine
14
Ausstellung für die nächsten Hage.
Parbige Trossen wil Gold und Sllber
30, 40, 50 und 60 Pf. per Meter, 2lh em breit.
2 Sohwarzen und ſarbigen Seiden-Lammt,
prima Handstuhl-Waare, 48 em breitz, gestreiſten Cammt, Brocat
Gammt, Epingle-Gammt in grösseren und kleineren Resten
ME. A. - per Meter.
7)
- ſesteppte Ja. Janella Unterröoke,
Helton- und Velour-Unterröoke.
ſlestrlokle und gehäkelle wollene Unterröoke
per Stück Mk. J. 40 Pf.
Tur Ansicht beſindet sich im letnten Schauſenster eine Aus-
E.K. stellung für die nächsten Hage.
4) Hoobſeine Ballgarnituren
Mk. H.., Mk. 5.50, Mk. G.
Eur Ansicht beſindet sich im ersten Schauſenster eine Aus-
EE. stehung für die nächsten Hage.

(13406

1

[ ][  ][ ]

3192

TE IRSGIIOh

von Bowlen und Glühwein ele.;
L.Aubenheimer,
per Flaſche 60 Pf.
Wiersteimer
per Flaſche 90 Pf.,
Auanas
in ganzen und halben Scheiben,
Hrdbeeren,
Pürsiche,
ganze und halbe, in ganzen und halben
Doſen und Gläſern,
Grangem,
Handarinen,
Ctronen.
Philipp Weber,
Carlsſtraße 24. ſ340.
Dentschem
AdILo
per Flaſche M. 2.
empfiehlt in vorzüglicher gualitäl
Horis Landall,
Mathildenplatz 1. (3408
Liebig's
Fersch-Extraot,
in ½ ½, ¼ und ¹⁄₈ Pfund=Töpfen,
Kemmerich's & Buſchenthal's
Floisch-Extracto,
alle zu billigen Preiſen, empfiehlt
Eriear. uonaeter.
Ludwigsplatz 7. 12218

B 254

Hoine Mlleinniodorlage
von
Dr. Warner's

(ſtatt Horn= oder Fiſchbein= 8
D Einlage unzerbrechliche
Pflanzenfaſern,
H bringe in empfehlende Erinnerung.
Auton Schmidt,
Ludwigſtr. 8. (2796.
O00a00000004

7
ver Lapialld.,
Einanzblatt kür Jodermann.
Streng un-
erscheint

jeden
Sonntag
mit voll-
ständigem

Coursxettel.

50Pſg.
pro Quartal.

parteiischer
Wegweiser
für
Kapital.
Aulage.

Die guten informationen des Kapi-
talist'
haben sich auch im abgelaufenen
lahre wiederum glänzend bewährt.
Veber 10,000 Abonventen.
Bemehbar durch alle Postämter und die
Expedition Berlin XW., Unter den
Linden 45.

Looysohn 8 Liohungslisto
Sämmtlicher ausloosharen Effecten.
3l. Jahrgang. Wöchentlich 1 Nummer.
mit dem Kapitalisté als Gratisbeilage.
Preis 1½ Mark vierteljährlich. Durch
alle Postämter und Buchhandlungen zu
bemehen. Die Nr. L enthält u. A. den
Verloosungs-Kalender pro 1885 und das
Verzeichniss sämmtlicher bisher gezo.
genen Serien aller Prämien-Anleihen.
und wird für 80 Pfg. in Postmarken
auch separat versandt.
Verlag der Liehungsliste: M. Levysohn
in Grünberg in Schl. (13409
Htrafene zlquollo.
Anisette, Cacao, Hafkee,
Curagao=Iugwer,Nuss,Persico,
Rosen und Vanille;
Feinsten Arao, Bum und
Cognao,
Bischof; Cardinal- und
Maitrank Essenz
empfiehlt
vaxt- Watunger
Loulsenplatz 4. C3l4

Punschossenzen,
Coguae, Rum, Arao,
TIrschwasser.

Täaueure
in feinſten Qualitäten
empfiehlt
Wholm Hanſll,
5 Ballonplatz 5. 13410

Preis M. 44.
Preis M. 38 ohne Geſtell.
Alleinige Niederlage bei
Chr. Dirthvein éCo.,
DARmsTADT. 112424

Feinste Gewürze,
Ceylon-Limml,
lava-Limml,
Sohvarzen und weissen
Pfoffer, ganz und ſelbſt ge=
mahlen
, daher garantirt rein,
Curry-Ponder
empfiehlt
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. (12408

Auſtern,
Rheinſalm,
Lachsforellen, Hummer,
Turbot,
Hechte,
Seezungen, Karpfen,
Aale,
Cabliau,
Schellfiſche
friſch gewäſſerten Stockfiſch
per Pfund 25 Pf.,
Bratbüchinge,
Mieler Büchinge.
Philipp Nobel
1
Carlsſtraße 24. (13411

hizen
4=

Wſchengruben werden billigſt entleert.
[1341-
C Pallaswieſenſtraße 80.

[ ][  ][ ]

Zodoooedeoooodesaooadecehod
Prelsgekrönt!
posen Wion Bremen o

R254

3193

1372

1874

4.

1873
Deutſcher
HalseTPunsch
8
(aus f. Burgunder).
Specialität
aus der Fabrik von
Lr. Hienhaus Hachtolge.
Düsseldork.
3
Zu haben bei den Herren:
Carl Watzinger Carl Will,
O.
W. Weber, Hofl., W. Schulz.
[13302
G. P. Poth.
gooeooaaaoogaoooooe
CöIner
Punsch-Essenz,
ſowie ächten
Rum, Arac und Cognae.
Früz Rolcherh,
Markt. (13413

Düſſeldorfer

von

Habe noch eine friſche Sendung
ſomglobkuchen,
feinſte, erhalten, welche billigſt
[13415
abgebe.
Lr. Wagner Wwo.
Ecke der Wiener= und Roßdorferſtr.
Lechten Champagnst
erſter Häuſer wie:
Deut- &a Geldermann, Heidsieck & Co.
Veuve Cliquot, Ponsardin, Host &
Chandon, Louis Röderer,
empfiehlt zu billigſten en gros=Preiſen, ver=
[2589
zollt und unverzollt
Rüd. Seligmann, Weinhandlung,
Eliſabethenſtraße 52.

Punsch-Essenzen,
Cognaos, Rum, Arao,
8
Eirschwasser,
Liquoure
in feinſten Qualitäten empfiehlt
Wilh. Schulz.
Eliſabethenſtr. 25. (3000.

Joseph Selner, Ang. Framer & die.
und Alex. Frank,
in ganzen und halben Flaſchen
ſowie im Ausſchank.
Pp Vobok,
Carlsſtraße 24. (3414

Büsseldorter
Punsch-Essenzen,
hochfeine Qualität, in Arac, Rum,
Orange, Ananas, Portwein,
Burgunder ꝛc.
ſowie in= und ausländiſche
Jouss- und Rothweine,
von M.-60 bis M. 150,
13372
empfiehlt
Jac. Schmolor.
Flaſchenbierhandlung,
15 Caſinoſtraße 15.

1OIt0.
l331
Punsch-Essenzen
von 3 der erſten Lieferanten,
AraC, Rum,
Oranze,
Ananas,
Burgunder
in ganzen und halben Flaſchen,
Eirsch- Pomeranzen- und
Huss Liqueure.
insbeſondere alten Nordhäuſer
in verſiegelten Literkrügen
60 Pfg.
empfiehlt
(3309
Clemens Behle
Marktplatz, im Schwab'ſchen Hauſe.
gronntanuipiel
liefern 40 Pfg. per gehauftes Hectoliter
franco ins Haus, bei Entnahme von 20
(12466
Hectolitern 35 Pfg.
A. Le Cog & Co.

Wilhelm Hanck,
5 Ballonplatz 5.
Specialität inKaſſes
6n-gros & on-dstail.
Größte Auswahl direkt
bezogener Kaffee's.
BHlligste Preise.
Garantie für reinen Geſchmack.
Eigone Kaffee-Bronnerei.
Von 9¼ Pfund (Poſtcolli) an
Preisermäßigung.
[13416

Strassb. Gansleberpasteten
von M. 3.-
Gansleberwurst,

Pommer. Gansbrust,
Ganskeule,
1½
Gothaer Cervelatwurst,
Leberwurst,
7
Lungenwurst.

Caviar, Neunaugen.
Nürnberg. Ochsengaumensalat.
Roquefort-
Chester-
9
Neufchätel-
1
Edamer.-
40
Parmesan- 4
Kräuter-
Westphäl. Pumpernickel,
Orangen, Mandarinen,
Citronen,
Grüne Pomeranzen.
JurokRührich,
[13417
Hoflieferant.

Die beliebte

empfiehlt

[13418

Murtz Lundan,
Mathildenplatz 1.
pret. Art lu Fnot.
Dr. med. H. Gensch, ur . L. 4ode
Luat.Frot Kieord'e,
Pacſe heill rasch, erUndl. u. ohne grozo Koatean alle
Aarven-, Leinan-, Lant-zahato AauAuazuzd ah.
ner Nothoda.. Sprau P-LatL- G.

aAt Auth

[ ][  ][ ]

3194

Für den

Ja. 254

RuGGAUOAbUNN
empfehle ich in Flaſchen und
Anbruch:
Ananas-Punsah,
Portwein-Punsoh,
orangen Rum-Punsoh,
Orangen-Arao-Punsoh
in bekannten, garantirt reinen
Qualitäten, kein Kopfweh verur=
ſachend
,
Batavia-Arac, ächt,
Jamaica-Rum, ächt.
Ferner in Flaſchen.
Feine vordeaux
M. 1.25, 1.50 und M. 2.-
Feine Ingelheimer Rothweine,
Feine Hiersteiner
Flaſche 90 Pf. und M. 1.50,
Maiser-Sect
von Ewald & Co. in Rüdesheim.
FTIodr. v6naeter
[341
Ludwigsplatz 7.

Echten Batava-Aras,
Echten Frannös. Cognae
und den vorzüglichen
EONON

der

Ezport-Compaguie in Cöln
empfiehlt zu ſehr billigen Preiſen
Morls zandaU,
Mathildenplatz 1. (3420

Arac de Batalla,
Rum de Jamaica
in beſter Qualität billigſt bei
C. TammanU,
Caſinoſtraße 23. (13421

ſFin junger Hund Neufundländer
L. Baſtard), ſchwarz und grau gezeichnet
hat ſich vrlaufen.
Dem Wiederbringer eine Belohnung
auf der Ludwigshöhe.
[13422

per Pfund 30 Pfg.,
[13423
heute eintreffend.
GUrTenndaN,
Mathildenplatz 1.

9362) Rheinſtraße 16, 2. Stock,
Wohnung von 6 Zimmern nebſt Zubehör,
neu hergerichtet, ſofort zu vermiethen.
Näheres bei.
M. W. Praſſel.
9729) Schulſtraße 10, 2. Stock, fünf
Zimmer, abgeſchl. Vorplatz, Waſſer und
Gas, an eine ruhige Familie zu verm.
11352) Eine neu hergerichtete
Hochparterre=Wohnung
von 4 Zimmern mit allem Zubehör, ſowie
Gartenantheil an eine ruhige Familie zu
vermiethen. Näheres bei Herrn losoph
Trier, Wilhelminenſtraße 25.
11521) Marienplatz 10, Beletage,
beſtehend aus 8 Zimmer nebſt allem Zu=
behör
, bis April 1885, auf Wunſch auch
ſchon früher beziehbar.
11533) Viktoriaſtraße 26 iſt der
mittlere Stock, enthaltend 5 große Zim=
mer
, Balkon, Gas= und Waſſerleitung,
mit allen Bequemlichkeiten, anderweit zu
vermiethen u. auf Wunſch ſofort zu bez.
11776) Hochſtraße 23 kleine Woh=
nung
alsbald beziehbar an e. ruh. Familie.

W
11862) Martinſtr. 35 freundl.
Wohnung im 2. St. (mit hübſcher
Ausſicht) 5 Zimmer, Küche u. Zube=
hör
, 400 M. Gleich zu beziehen.
4
12068) Grafenſtraße 2, mittlerer
Stock nebſt Zubehör, auch Garten, an eine
kleine Haushaltung zu vermiethen.
12319) Hochparterre Rheinſtr. 49.
4 Zimmer, Küche ꝛc. per 1. Jan. Näh
bei C. Köhler, Eliſabethenſtr. 4 u. Rhein=
ſtraße
49.
12755) Eine kleine Manſardewoh=
nung
, Zimmer und Cabinet, Küche und
Keller am 1. April für 100 M. Reflec=
tirende
wollen Adreſſe bei der Expedition
abgeben, unter der Rummer dieſes Inſerats.
13070) Martinſtraße 28 Wohnung
von ſieben Zimmern im L. Stock und einem
Theil des Dachſtocks, April beziehbar.
13376) Der dritte Stock unſeres
Hauſes am
Ludwigsplatz
5 Zimmer, Kabinet, Küche, Glasab=
chluß
, Gas= und Waſſerleitung, völlig
neu hergerichtet, iſt ſofort beziehbar.
. G. Kahlert & Söhne.

13321) Ecke der Hoch= und Nieder=
Ramſtädterſtr. 21 eine freundliche Man=
ſardenwohnung
an ruhige Leute zu ver=
miethen
und Anfang März zu beziehen.
Näheres parterre.
13424) Mühlſtr. 56 (Kapellplatz)
iſt der dritte Stock mit 5 Zimmern und
Zubehör per 1. April zu vermiethen.
Näheres daſelbſt.
13425) Saalbauſtr. 17 iſt der erſte
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern nebſt Zu=
behör
, im beſten Zuſtand, zu vermiethen.
13426) Soderſtraße 9 iſt eine kleine
Wohnung an eine ruhige Familie zu verm.
H. Weinmann.
13427) Martinſtraße 17 Beletage,
enth. 5 Zimmer nebſt allem Zubehör, per
1. April zu vermiethen.
Näheres Beſſunger Carlsſtraße 16, I.
13428) Kleine Ochſengaſſe 11 eine
kleine Wohnung pro 15. Januar.

12326) Laden mit und ohne Woh=
nung
, ferner große helle Räumlichkei=
ten
für Werkſtätten geeignet. Näheres
bei C. Köhler, Eliſahethenſtr. 4 u. Rhein=
ſtraße
49.
Fin trockener Magazinsraum zu
C vermiethen Markt 4.
[13429

8964) Ballonplatz 3 ein fein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
9372) Beſſ. Carlsſtr. 3, im 2.St.
1 möblirtes Zimmer ſofort.
11272) Marienplatz 10 ein ſchön möbl.
Zimmer mit Kabinet, ſofort beziehbar.
11789) Schloßgaſſe 3 ein möbl. Z.
12660) Dieburgerſtraße 45 2 ſchön
möbl. Zimmer per Januar zu vermiethen.
12869) Eliſabethenſtr. 22 ein möbl.
Zimmer, nach der Straße, zu vermiethen.

Tüchtige Agenten (13430
werden von einer Amſterdamer
Bankſirma zum Wiederverkaufe von
in Deutſchland geſetzlich geſtatteten,
ſehr verkäuflichen Loos=Specialitäten
unter vortheilhaften Bedingungen an=
geſtellt
. Fre.=Offerten sub J. D. 6456
an Rudolf Moſſe, Berlin 8W.

Wür Damem.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß am
5. Januar ein neuer 6wöchentl. Curſus
im Zuſchneiden und Anfertigen von
Damenkleidern beginnt. - Anmeldungen
werden jederzeit entgegengenommen.
Auna Schench,
Mühlſtraße 20. (13431

WStellenſuchende jeden Berufs
placirt ſchnell Reuter's Burenu
in Dresden, Schloßſtraße 27. (3432

[ ][  ][ ]

Hypotheken-

M 254

Gegründet im Jahre 1836 mit einem baar eingezahlten Garantie=
Capital von 20,000,000 Gulden.
Abtheilung für Lebensverſicherung.
Die Bank verſichert für den Todesfall auch mit Betheiligung der Verſicherteu
am Geſchäftsgewinn im Verhältniß der Summen der bezahlten Prämien, wodurch
eine fortwährende Verminderung der Prämienzahlung hewirkt wird, indem ſich die
Dividende der Verſicherten 3. B. bei einem Gewinnantheil von 3p6t. der Geſamt=
prämienzahlung
für die
5te Jahrespr., 10te Jahrespr., 20te Jahrespr., 30te Jahrespr. 40te Jahrespr.

30p6t.,

60pCt.,

90pCt.,

120 pCt.

auf 15 pCt.
ieſer Prämie ſtellt.
Günſtige Bedingungen für die Aufnahme, für Beleihung und Rückauf von
Policen, für Veränderungen u. ſ. w. Grundbeſtimmungen, Proſpecte und ſonſtige
Truckſachen, ſowie weitere Auskünfte ſtehen koſtenfrei zu Dienſten bei den Vertretern
er Bank:
Herrn I. E. Munderle, Generalagent in Mainz
Herrn Rechtsanwalt lul. Houmann, Hauptagent in Darmſtadt,
ſwie bei den Agenten:
Herrn Kugust Morner in Darmſtadt,
Georg Darmstadt in Darmſtadt,
Heinrich Hodnagel in Darmſtadt Gleichſtraße 45,
(3351
Christoph Kraffert in Beſſungen.
F4.

Bauls

für Arbeiterwohnungen in Darmſtadt.
Die verehrlichen Actionäre unſerer Geſellſchaft werden hierdurch benachrichtigt,
die ordentliche Generalverſammlung vom 15. November a. c. die Dividende
ür das Rechnungsjahr 188384 auf Fünf Marku per Actie - 2,92 pCt. feſt=
eſetzt
hat, welche gegen Aushändigung des Dividendenſcheins Nr. 18 vom 2. Jan.
1885 an bei Herrn Otto Wolfskehl, Rheinſtraße Nr. 4, dahier erhoben werden
önnen.
Darmſtadt, den 18. November 1884.
[3433
Der Vorstand.

p
azn

Abonnements
auf alle in= und ausländiſche
Journale und Leitschriſton
werden prompt beſorgt von
G. v. Aiguer,
Buch= und Kunſthandlung,
Eliſabethenſtr. 17. (13434
oeogogaaggaeeeegaeooooooe.

l6stände einkaſſirt durch

werden an allen Orten
Chr. Hess, Auskunfts. und Incaſſo=
Bureau, Schulſtraße 15. (13435

Hier oder in Beſſungen ein
Wohmhaus
ik größerem Hofraum event. Hinter=
ebäuden
zu Werkſtätten geeignet, geſucht.
G. sub S. an die Exped. d. Bl. (3436

Lebendfriſche Amſterdamer
Schellfiſche
per Pfund 35 Pfg.,
Helgoländer
Schellfiſche
per Pfund 30 Pfg.
Gobr. Hösugor.
Hoflieferanten. (13438

Verloren
wurde am zweiten Feiertag Abend im
Theater oder durch den Herrngarten ein
goldenes Armband. Der redliche Finder
wird gebeten, dasſelbe gegen Belohnung
bei Herrn Hof=Juwelier Schmidt, Eli=
ſabethenſtraße
, abzugeben.
[1343-

Her bekannte Herr, welcher am erſten
Verlorem
) Weihnachtstage auf dem Karlshof,
inen falſchen Regenſchirmirrthümlicher=
am
zweiten Feiertag Abend
heiſe mitgenommen hat, wird erſucht, den=lein dunkelrothes Korallenkettchen mit
elben bei dem Wirthe des Karlshofs, Hrn. viereckigem, goldenem Schlößchen. Dem
ldam, gegen ſeinen Schirm um= redlichen Finder eine Belohnung bei Ab=
auſchen
zu laſſen.
[13437 gabe in der Expedition d. Bl. (3440

3195

13441) Eine junge Wittwe ſucht
Monatsdienſt. Näh. bei Frau Landau,
Hochſtraße 10.

13442) Eine Kellnerin ſucht ſofort
Stelle. Näheres Expedition.

M

13443) Eine j. Frau od. Müdchen
wird für Morgens 1-2 Std. für Lauf=
dienſt
ſogleich geſucht. Mauerſtr. 10.

13355) Eine perfecte Köchin, welche
auch die übrigen häuslichen Arbeiten in
einer kleinen Familie zu verſehen hat, wird
gegen hohen Lohn nach auswärts geſucht.
Näheres bei der Expedition.

13444) Geſucht ein braves Mädchen,
das gut nähen und bügeln kann und ein
Kind ausfahren will. - Frau Profeſſor
Wagner, Grießheimer Chauſſee II.
13445) Brave Mädchen erhalten ſo=
fort
ſehr gute Stelle. Stellenbureau
Röſe, Eliſabethenſtraße 46.

2) Lehrmädchen, welche das Glanzbügeln
gründlich erlernen wollen, können ein=
(13446
treten. Alexanderſtraße 14.
(cin Mädchen kann unentgeltlich das
C= Weißzeugnähen erlernen. Näheres
[13447
Marienplatz 5, Manſarde.

13448) Ein junger, ſauberer Haus=
burſche
geſucht.
G. Haumann, Conditor.

ritai.

Wtia.
E.

Ch. Adt. Kupferberg & Cie.,
MAII.

Kupſer, Filber, Gold.
Wiederlage:
H. W. Prassel.
Darmſtadt. 12269
Zweig=Niederlage bei Auguſt
Marburg, Beſſungen.

Verliner Huiversal-
Kohlonzünder
in jedem Haushalt unentbehrlich.
5- Per Packet 20 Pf.
Alleinverkauf
W=
Mar Bonn, Hügelſtraße I.

Phute und billige iſrael. Penſion in
2)
anſt. Hauſe für junge Leute, ſowie
auch für Lehrlinge. Frankfurt, Bröner=
ſtraße
6, n. d. Zeil.
[13198
843

[ ][  ][ ]

M 254
5196
Einladung zum Abonnement
auf das
Durmſtadter Tagblatt
(148. Jahrgang)
zugleich Amtliches Organ für Stadt und Kreis Darmſtadt.
Daſſelbe iſt von allen in Darmſtadt und Umgebung erſcheinenden
Blättern wie das älteſte, ſo auch das verbreitetſte in allen Kreiſen. Es
iſt gleichzeitig das Organ für die amtlichen Bekanntmachungen des Großh.
Kreisamts, der Polizei und ſämmtlicher Behörden und eignet ſich durch
ſeine Verbreitung zu Inſeraten jeder Art, welchen es durch ſeinen großen
Leſerkreis den beſten Erfolg ſichert.
Das Tagblatt bringt neben einer politiſchen Ueberſicht reich=
haltige
Mittheilungen von allgemeinem und localem In=
tereſſe
aus Stadt und Land; Unterhaltung jwird ferner durch das
damit verbundene Illuſtrirte Unterhaltungsblatt: mit Beiträgen
namhafter Schriftſteller und jährlich an 250 vorzüglichen Illuſtrationen
geboten.
Annoncen werden von der Expedition, ſowie auch von allen ſoliden
Annoncen=Bureaux entgegengenommen.
Abonnementspreis pro Quartal M. 1.50 einſchl. Bringerlohn, durch
die Poſt bezogen M. 1.50 einſchl. Proviſion exel. Bringerlohn.
Abonnements können jederzeit bei der Expedition, Rheinſtraße 23, ſowie
auf allen Poſtanſtalten erfolgen.
Die in der näheren Umgebung Darmſtadts wohnenden Poſt=
Abonnenten erhalten das Tagblatt am Tage des Erſcheinens mit dem
erſten Beſtellgang.
Die Expedition.
In unſerem Verlage iſt erſchienen und
durch uns ſowie durch alle hieſigen Buch=
Anilin-Parben,
handlungen zu beziehen:
in Päckchen zum Selbſtfärben aller
Portomonnaie Mülfshalondor
Stoffe, mit Gebrauchsanweiſung,
für Techniker und Laien.
in allen Farben.
Preis cart. 20 Pf.
Derſelbe enthält: Kalender pro 1885 Fhiedr Schaefer
mit Raum zu Notizen, amtliche Bezeich=
1242
Ludwigsplatz 7.
nung der Maaße und Gewichte, Maaß=
tabellen
, Entfernungen, Berghöhen, Größe
von Bauwerken, Gevichstabellen, Atom 150 Briofmarkon für I MI.
gewichte, Münztabellen, Thermometerſcalen,
Alle garantirt ocht,
Ausdehnung durch Wärme, Schmelz= und alle verschieden, 2. B. Canada, Cap.
Siedepunkte, Brennſtoffe, verſchiedene Ge= Indien, Chili, Java, Brschwg., Austra-
ſchwindigkeiten
, Mathematiſche und phyſi= lien, Sardinien, Rumänien, Spanien
kaliſche Notizen, Logarithmentafeln, Sinus= Viot. Cto.
(1144,
und Coſinustafeln, Quadrat= und Wurzel=
R. Wiering in Hamburg.
tafeln, Zinſes=Zins= und Rentenrechnung,
[12751
Notizenblätter.
L. C. Wittichsche Hofbuchdruskerei.
Kemmerich's
Halto-Leguminose,
Bouillon
Malto- Leguminose-Chocolade,
Malto-Leguminosen-Cacao,
Hartensteins Leguminose
(2907
empfiehlt
empfiehlt in vorzüglicher Qualität
Jac. Röhrich, Hoſieferant.
Friodr. Schaefer,
[12204
Ludwigsplatz 7

In unterzeichnetem Verlage iſi vorräthig:

mſtädter Hiſto=
Kleinigkeiten.

236 Zeilten grotz dekab. Breis 1 M. 50 V.
Inhaltsüberſicht: 1) Name der Stadt,
Stadtmauern und Stadtthore, Bevölkerung.
2) Ein Geſammtbild von Darmſtadt, wie es
war vor 100 Jahren und wie es darin herging.
3) Straßen=Namen und Beleuchtung, die Häuſer
einzelner Straßen und ihre Beſitzer. 4) Plätze
der Stadt. 5) Kirchen und Kapellen, Geiſtliche,
Confeſſionelles. 6) Das Reſidenzſchloß und ſeine
Umgebung, Namhafte Häuſer. 7) Leben am
Hofe und in der Geſellſchaft. 8) Waſſerverſorgung,
Brunnen und Teiche. 9) Ackerbau, Weinbau
und Gartenbau. 10) Gewerbeweſen, Handel und
Reiſeverkehr. 11) Preisverhältniſſe. 12) Juſtiz
und Polizei. 13) Gemeindeverwaltung. 14) Schone
Künſte, Malerei, Muſik und Theater. 15) Feſt=
lichkeiten
. 16) Brände. 17) Kriegsnöthen.
18) Sagen. 19) Oertlichkeiten bei Darmſtadt.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Düſſeldorfer
Lunſcheſenzen
Arrac, Rum, Cognac etc.,
Ananas, Pfirſiche, Erdbeeren,
in Doſen und Gläſern zur Bowle
C
GULUAahriD,
[13451
Hoflieferant.

Parket-Muchs
ohne Farbe,
Cohnmichle,
gelb, beide mit Gebrauchsanweiſung, em=
pfiehlt
billigſt
Friedr. Schaefer.
Ludwigsplatz 7. 12308

ead. geb. i. M. erth. h. Schülern Unter=
21 richt in Latein, Franz., Geographie.
Derſ. erth. Anfängern Zitherunterricht.
Näheres i. d. Exped. d. Bl. (12083
Nilchkännchen in der Obergaſſe ab=
At handen gekommen. Man bittet es
bei Metzger Volz abzugeben. (3449

Ein Mitleſer,
zur Frankfurter Zeitung= geſucht in
der Nähe der Saalbauſtraße 36. (3450
In dem Gaben=Verzeichniß für die Weih=
nachtsbeſcheerung
der Kleinkinderſchule iſt
noch nachzutragen: Fräulein Heydte.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 30. Dezember.
2. Vorſtellung in der 5. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Der Raub der Sabinerinnen.
Schwank in 4 Atten von Franz und Paul von
Schönthan.
Anfang 7 Uhr. Ende gegen 410 Uhr.

[ ][  ][ ]

A. 254

[(13451

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
traurige Mittheilung, daß geſtern, den 28. Dezember,
um 4 Uhr meine Schweſter
Wilhelmine Oeſtreicher
nach kurzem Leiden ſanft dem Herrn entſchlaſen iſt.
Um ſtille Theilnahme bittet
Juliane Graf geb. Oeſtreicher.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Ballonplatz Nr. 11, ſtatt.

Politiſche Ueberſicht.

Darmſtadt, 30. Dezember.
Deutſches Reich. Die Nordd. Allg. 3tg. ſchreibt: Die irrtüm=
lhe
Nachricht, daß ein Beſuch des Reichskanzlers in Paris zu erwarten
ſe iſt ohne Zweifel aus der Thatſache entſtanden, daß ärztlicher Rat
u Fürſtin Bismarck einen Winteraufenthalt im Süden und dem Fürſten
en längeres Verweilen außerhalb des Bereiches der Geſchäfte, der
laſenden Telegraphie und der Geſelligkeit empfohlen hat. Jedoch war
firf die Fürſtin nicht Nizza, ſondern Süditalien in Ausſicht genommen,
fird den Reichskanzler ohne Rückſicht auf klimatiſche Lage irgend ein ent=
lgener
und geſchäftliche Beziehungen ausſchließender Ort, ſei es Madeira
der Caypten, ſei es Tiflis oder Drontheim. Beide ärztliche Vorſchläge,
uyn ſie befolgt würden, implizierten keine Reiſe nach Frankreich und
daher eine ſolche in den hieſigen Auffaſſungen niemals beſprochen
widen. Es iſt alſo auch nicht nötig, Vermutungen darüber aufzuſtellen,
ulchen Empfang der Reichskanzler bei einem Beſuch in Paris zu er=
unen
hätte und zu berechnen, welches Gewicht auf einer Seite die
Utt erlichkeit des franzöſiſchen Charakters einem ehrlichen Gegner gegen=
ber
und auf der anderen Seite eine künſtliche Erregung feindlicher
Ainoritäten in die Wagſchalen legen könnten. Die Beziehungen beider
uſder und beider Regierungen zu einander ſind derart, daß auffallen=
n
und übelwollenden Deutungen ausgeſetzte Schritte zu ihrer Erhal=
tng
und Befeſtigung nicht erforderlich ſind; die beiderſeitigen Bot=
ſaaf
ter erfreuen ſich des Vertrauens der beiden Regierungen, zwiſchen
dnen ſie zu vermitteln haben, und wenn dennoch der Fall eintrete, daß
blLeiter der deutſchen und der franzöſiſchen Politik einer perſönlichen
Lſprechung bedürften, ſo würde ſich eine ſolche erreichen laſſen, auch
ine das Aufſehen und die Parteivorwände herbeizuführen, welche ſich
4 ſeinen Beſuch des Reichskanzlers in Paris knüpfen könnten.
In der Rein.=Weſtf. 3tg. wird die Antwort veröffentlicht, welche
r Reichskanzler Fürſt Bismarck an den Geheimen Kommerzienrat
Agre auf die von den Arbeitern und Beamten des Bochumer Vereins
ſir Bergbau und Gußſtahlfabrikation zur Anſtellung eines zweiten
Lrektors im Auswärligen Amte dargebotene Geldgabe unter dem
2. Dezember gerichtet hat. In derſelben heißt es: Ich bitte den Ar=
bitern
Ihres Werkes den verbindlichſten Dank für das Anerbieten ihrer
Uterſtützung ſagen zu wollen. Wenn ich auch nicht in die Lage kommen
urde, das mir zur Verfügung geſtellte Geld zu verwenden, ſo hat mich
dch die opferwillige Geſinnung, mit der mir dasſelbe geboten wird,
hrzlich erfreut. Ich ſehe darin ein Zeichen des Vertrauens in die Be=
ſtebungen
der Regierung, das Los der arbeitenden Bevölkerung zu
prbeſſern, und fühle mich ermutigt, wenn ich im Sinne der Inten=
ünen
Sr. Majeſtät des Kaiſers ferner thätig bin. Daß die Arbeiter
bei ihrer Kundgebung Ihrer Leitung anvertraut haben, zeigt ein
Arhältnis zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, von dem ich im
Ite reſſe der Reform unſerer ſozialpolitiſchen Geſetzgebung wünſche, daß
6 über all ſtattfinden oder ſich bilden möge.
Der ultramontane Weſiph. Merkur ſchreibt: Wie wir hören,
rſte das Centrum auch in der dritten Leſung geſchloſſen für die Ab=
lmung
der 20000 M. behufs Kreirung einer neuen Direktorſtelle im
uäwvärtigen Amte ſtimmen. Wenn durch eine Schwenkung eines Teiles
dr. Freiſinnigen Partei in der dritten Leſung ein anderes Reſultat er=
zit
werden ſollte, ſo wird das dem Centrum ſehr gleichgültig ſein. Wie
1 Sachlage gegenwärtig iſt, ſteht der Reichstag vor der Wahl, ein
Artrauensvotum für den Reichskanzler auszuſprechen oder nicht, das
Entæum hat aber nicht den mindeſten Grund, ohne jede Veranlaſſung
m Kanzler eine ſolche Ovation zu bereiten, um ſo weniger als die aus=
urt
ige Politik, welche der Reichskanzler als preußiſcher Premier mit
n heil. Stuhle treibe, bis jetzt das Vergnügen des Centrums nicht
nregt habe.
Nach einer Mitteilung der Elb. 3tg. ſind 20146 M. 5 Pf. als
ktrag der in Elberfeld für die zweite Direktorſtelle im Auswärtigen
lnte vorgenommenen Sammlungen, an den Reichskanzler abgeſandt
urden. Eine mit über 12000 Unterſchriften bedeckte Adreſſe begleitete
h Summe.
Vier Hamburger Bürger haben dem Reichskanzler 60000 M. zur
Arſtigung für den Fall geſtellt, daß der Reichstag definitiv das Ge=
hit
für die neu zu kreirende Stelle eines zweiten Direktors im Aus.
urtigen Amte ablehnt.

3197
Aus Leipzig geht der Nordd. Allg. 3tg. folgende Zuſchrift zu:
Die Gründe des reichsgerichtlichen Urteils in der Hochverratsſache
wider Reinsdorf und Genoſſen ſind zum Teil ungenau aufgefaßt wor=
den
. Während zur Berichtigung der Angaben der Preſſe darüber im
allgemeinen die amtliche Ausfertigung des Urteils abgewartet werden
mag, erſcheint es von Intereſſe, die beſondere Begründung der Aber=
kennung
der bürgerlichen Ehrenrechte möglichſt nach den Worten des
Präſidenten feſtzuſtellen, bevor ſie eine mißverſtändliche weitere Ver=
breitung
gefunden haben. Dieſelbe ging dahin: Schon das im Dunkeln
ſchleichende Verbrechen, welchem jeder wehrlos gegenüber ſteht, während
der Thäter zur Zeit, wo das Verbrechen in die Erſcheinung tritt, ſich
bereits in Sicherheit gebracht hat, iſt eine ehrloſe That. Hier iſt aber
der Mordanſchlag noch gegen den Kaiſer begangen, dem die Angeklagten
Treue und Ergebenheit ſchulden, und der am Tage einer allgemeinen
nationalen Feier ſich arglos dem Schutze ſeines Volkes anvertraut hatte.
Es iſt dem Angeklagten Reinsdorf nicht gelungen, ſeine That durch ſeine
extremen politiſchen Grundſätze irgend zu beſchonigen. Die That iſt und
bleibt eine ſolche, welche aus ehrloſer Geſinnung hervorgegangen iſt,
und dieſer Stempel iſt ihr dadurch aufgedrückt worden, daß gegen alle
Angeklagten auf Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt worden iſt.
Der Landesausſchuß für Elſaß=Lothringen iſt durch kaiſerliche Ver=
ordnung
zum 13. Januar k. J. einberufen worden.
Die Denkſchrift desVereins zur Wahrung der wirtſchaftlichen In=
tereſſen
von Handel und Gewerbe über den Börſenſteuer=Antrag des
Reichstags=Abgeordneten v. Wedell=Malchow und Genoſſen, welche ſo=
eben
erſchienen iſt, ſpricht ſich gegen jede procentuale Beſteuerung nach
dem Umfang der Obiekte aus; ein mäßiger, fixer Steuerſatz ſei das
allein Zuläſſige.
Oeſterreich=Ungarn. Die Regierung hat den angefochtenen Wahl=
akt
der Brünner Handelskammer annulliert und eine neue Wahl ange=
ordnet
.
Bei der Kaſſen=Skontrierung der Laibacher Eskompte=Geſellſchaft er=
gab
ſich ein Deficit von 70000 Gulden. Der Direktor Zenari erſchoß
ſich vor ſeiner Verhaftung.
Frankreich. Der Senat genehmigte am 27. ds. Mts. ſämtliche
Artikel des Einnahmebudgets. Bei der Abſtimmung über das Ein=
nahmebudget
im ganzen wurde dasſelbe mit 174 gegen 34 Stimmen
angenommen. Die Rechte enthielt ſich hierbei der Abſtimmung und
ließ erklären, ſie könne ein Budget nicht votieren, welches die Finanz=
rechte
des Senats verletze.
In der Abgeordnetenkammer beantragte die Budgetkommiſſion den
von der Regierung für das erſte Quartal 1885 geforderten Kredit von
einer Milliarde zu genehmigen.
Dem Journal Paris' zufolge treffen alle Verſtärkungen für
Tonking in etwa zehn Tagen ein. Briere traf Vorbereitungen, um
die erſt für Mitte Januar erwarteten entſcheidenden Operationen ſchon
früher zu beginnen.
In einem von Herrn v. Leſſeps warm empfohlenen Werke: la
politique française en Oesanie par Paul Dechandi, welches für ſchleu=
nige
Ausbreitung des franzöſiſchen Beſitzſtandes auf den Südſee=Inſeln
plaidiert, findet ſich folgender Paſſus: Wird Frankreich Vorteile ziehen
von dieſer neuen Herkulesarbeit (Panamakanal), oder wird es dieſelben
ſeinen Rivalen überlaſſen? Schon ſeit neun Jahren bemüht ſich Fürſt
Bismarck, das Terrain für Deutſchland vorzubereiten, aber wie man
ſieht, wird ſeiner Kolonialpolitik unaufhörlich durch die Oppoſition des
Reichstags entgegengearbeitet, welche, nachdem ſie 1880 die große über=
ſeeiſche
Handelsgeſellſchaft in Hamburg (Samoa) hat fallen laſſen, jetzt
an die Budgetkommiſſion die Regierungsvorlage über die Poſtdampfer=
linien
zurückgiebt. Dieſe Zurückſtellung, welche es dem Kanzler über=
läßt
, geſtützt auf die Konſervativen und die Nationalliberalen, mit dem
Centrum zu unterhandeln, um für die nächſte Seſſion eine Majorität zu
erlangen, erlaubt uns, einen Vorſprung zu gewinnen und die Verzöge=
rung
auszunützen. Das Votum des Reichstags giebt uns eine neue
Gelegenheit, eine dominierende Stellung in Polyneſien zu erlangen; es
liegt an uns, ſie uns nicht entgehen zu laſſen.
England. Den 72imes! wird aus Durban vom 26. d. gemeldet:
Die britiſche Flagge wurde nicht in Port Dunford, ſondern in St. Lucia
aufgehißt. Der Gouverneur von Natal ſuchte die Genehmigung zu die=
ſem
Schritte bei der britiſchen Regierung nach.
Tasmania und Queensland huben dem Vorſchlage des Prenliers
von Victoria, ſich dem Proteſte gegen die deutſchen Annexionen im
Stillen Ocean anzuſchließen, zugeſtimmt. Neuſüdwales und Südauſtra=
lien
haben es abgelehnt, ſich zur Zeit dieſem Proteſte anzuſchließen. Der
Premier von Victoria hat dem Gouverneuer ein Memorandum über=
reicht
, in welchem unter Hinweis auf die beſtimmten Verſicherungen
Lord Derby's dem Befremden darüber Ausdruck gegeben wird, daß die
engliſche Regierung auf die Wünſche und Beſtrebungen der Kolonien
keine Rückſichten zu nehmen ſcheine.
Einer Meldung aus Adelaide zufolge hat dort am 3. d. ein von
ernſten Folgen begleiteter Zuſammenſtoß zwiſchen engliſchen und deut=
ſchen
Matroſen ſtattgefunden. Die Engländer gehörten zu den Brigan=
tinen
Minnie und Babington=, und die Deutſchen zu dem Dampfer
Cataniav. Einer der engliſchen Seeleute blieb tot auf dem Platze,
und zwei andere wurden lebensgefährlich verletzt.
Spanien. Wie die Epocau mitteilt, ſind die deutſche und die
ſpaniſche Regierung übereingekommen, daß die deutſchen Konſuln in
China und Siam ſich der ſpaniſchen Intereſſen annehmen ſollen, wenn
ſolches die ſpaniſchen Vertreter für opportun erachten.

[ ][  ][ ]

M6
3193
Ein in Andaluſien und Malaga ſtattgehabtes Erdbeben hat großen
Schaden angerichtet und viele Häuſer zerſtört. Die Zahl der ums Leben
gekommenen Perſonen wird auf 200 angegeben. Die Alhambra in Gra=
nada
hat keinen Schaden gelitten.
Griechenland. Die Deputiertenkammer hat den Handels= und
Schiffahrtsvertrag mit Deutſchland genehmigt. Die Deputiertenkammer
nahm. mit 114 gegen 97 Stimmen eine Tagesordnung an, in welcher die
Kammer ihr Vertrauen zu der Regierung ausſpricht. Die Miniſter
nahmen an der Abſtimmung nicht Teil.
Eghpten. Nachrichten aun Korti vom 26. d. zufolge werden. da=
ſelbſt
Vorkehrungen für einen Vorſtoß nach Merawi getroffen. Die
Infanterie werde in Booten vorrücken und die Kavallerie zu Lande
folgen.
Ein Kurier des Mudirs von Dongola iſt von einem Punkte unweit
Berber in Debbeh angekommen. Er meldet, daß eine Rebellenmacht von
14000 Mann in ſieben Abteilungen von je 2000 Mann vom Mahdi
zur Verſtärkung von Osman Digma abgeſandt worden, welche, nachdem
ſie in Erfahrung gebracht, daß die Engländer bis Korti vorgedrungen
in Berber Halt gemacht habe. Der Kurier fügt hinzu, der Führer der
Rebellen habe beſchloſſen, in Berber zu bleiben und die Engländer da=
ſelbſt
zu bekämpfen. Der Mahdi ſtehe noch immer unweit Omderman
und Khartum ſei völlig eingeſchloſſen.
Vereinigte Staaten. Das Waſhington=Denkmal in der Bundes=
hauptſtadt
wurde am 6. c. vollendet. Die Ceremonien waren kurz und
einfach, da die eigentliche Enthüllungsfeier erſt an Waſhingtons Geburts=
tag
, am 22. Februar nächſten Jahres, ſtattfinden ſoll. Wenn das Denk=
mal
auch keinen Anſpruch auf künſtleriſchen Wert machen kann, ſteht es
doch in einer Beziehung einzig da, denn es iſt 550 Fuß hoch und ſomit
der höchſte Bau der Welt.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. Dezember.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog empfingen am Samstag
den Rittmeiſter v. Willich vom 1. Garde=Dragoner=Regt. den Premier=
lieutenant
Goldmann vom 2. Großh. Inf.=Regt. Nr. 116, den Premier=
lieutenant
Bücking vom 2. Garde=Fuß=Art.=Regt., die Sekondlieutenants
Schimpff vom 3. Großh. Inf.=Regt. Nr. 117, Schimpff vom Badiſchen
Pionier=Bataillon Nr. 14, Herden vom Inf.=Regt. Nr. 98, Steinmetz
vom PBrandenb. Fuß=Art.=Regt. Nr. 3, Hahn vom Oſtpreuß. Drag.=Regt.
Nr. 10, den Unterlieutenant zur See Zimmermann, den stud. korest.
Dieffenbach aus Gießen; zum Vortrag den Generalmajor . I. s. Mootz,
den Oberſtallmeiſter Frhrn. v. Nordeck zur Rabenau, den Hofjägermeiſter
v. Werner.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Freiherrn
M. von Leonhardi zum Kammerjunker ernannt.
Die Großh. Regierung hat den Ständen den ſchon längere Zeit
erwarteten Geſezesentwurf, die Gemeindeumlagen betr., zu=
gehen
laſſen. Danach wird der Ausſchlag der direkten Gemeinde=
ſteuern
, wie bisher im allgemeinen mit Zugrundelegung der für den
Ausſchlag der direkten Staatsſteuern gebildeten Steuerkapitalien be=
wirkt
. Die Grund= Gewerbe= und Kapitalrentenſteuerkapitalien kommen
in ihrem vollen Betrage, die Einkommenſteuerkapitalien dagegen, wie
bisher, nur zur Hälfte als Gemeindeſteuerkapital in Anſatz. Die nach
dem neuen Einkommenſteuergeſetz von der Staatsſteuer befreiten Ein=
kommen
unter 500 M. bleiben, wie bisher, der Gemeindebeſteuerung
unterworſen. Es findet inſofern beſondere Einſchätzung in drei Ein=
kommenſteuerklaſſen
ſtatt, von den Einkommenſteuerkapitalen kommt
auch hier nur die Hälfte in Anſatz. Aktiengeſellſchaften und Kom=
manditgeſellſchaften
auf Aktien werden zur Gemeindeſteuer nicht heran=
gezogen
, dagegen ſind die Inhaber von Aktien auch in Anjehung der
Zinſen und Dividenden zur Gemeindeſteuer beitragspflichtig. Deren
Heranziehung mit den gedachten Anteilen und ihren ſonſtigen Ein=
kommen
hat mittelſt Bildung beſonderer Steuerkapitalien zu erfolgen.
Die Befreiungen des neuen Einkommenſteuergeſetzes haben auch in Bezug
auf die Gemeindeſteuer, ſoweit dieſelbe auf dem Einkommen beruht,
Geltung. Die Beſtimmungen des Geſetzes, ſoweit auf die Zuziehung
von Einkommen unter 500 M. bezüglich, finden auf Gewerbsgehilfen
und Dienſtboten, welche von ihren Prinzipalen und Dienſtherren Wohnung
und Koſt empfangen, keine Anwendung. Wohnt ein Einkommenſteuer=
pflichtiger
bezw. Kapitalrentenſteuerpflichtiger abwechſelnd an verſchiedenen
Orten des Landes, ſo wird er mit dem ganzen betreffenden Steuer=
kapital
an ſeinem Hauptwohnort zugezogen. Das Geſetz ſoll mit dem
1. April n. J. in Kraft treten.
- Geſtern morgen iſt die mit nahezu 4000 Unterſchriften bedeckte
Adreſſe an den Fürſten Bismarck nach Berlin abgeſchickt worden.
An der am Dienſtag abend im Alice=Hospital ſtattgehabten
Weihnachtsbeſcheerung nahmen Se. Königl. der Erbgroß=
herzog
, ſowie J. J. G. G. H. H. die Prinzeſſinnen Irene und Alix
in liebenswürdigſter Weiſe teil. Ihre Kaiſerl. Hoh. Großfürſtin
Eliſabeth erfreute die Pflegerinnen des Vereins durch aus Nußland
geſandte kleinere Geſchenke und Ihre Großh. Hoh. Prinzeſſin Viktoria
verehrte dem Spital für die Kinderkrankenzimmer entſprechende Bilder.
k. Freitag Abend war Einſender dieſes Zeuge der Weihnachts=
beſcheerung
für arme Kinder im Eliſabethenſtift. Nach voraus=
gegangenem
Gottesdienſt in der Hauskapelle, an welchem auch die Eltern
der Kinder teilnahmen, empfingen 40 Kinder, Knaben und Mädchen, in
der Schweſternhalle bei brennendem Chriſtbaum und unter Anweſenheit

254
zahlreicher Freunde des Stiftes, vor allem Ihrer Königlichen Hoheit der
Frau Prinzeſſin Karl, eine reichliche Beſcheerung, beſtehend aus An=
zügen
, welche im Hauſe ſelbſt angefertigt waren, ſowie Spielzeug und
Gebäck. Mit Kaffee und Kuchen geſpeiſt, zogen die Kinder mit ihrer
Eltern fröhlich heim. - Indeſſen beſchränken ſich die Weihnachtsgaben
des Stiftes keineswegs auf dieſe Kinder. Am ſelbigen Abend beganner:
die Beſcheerungen mit den 12 Waiſenkindern, welche ganz ins Eliſa=
bethenſtift
aufgenommen ſind. Dann folgten ebenſoviel arme Kinder,
die auf der Krankenſtation verpflegt werden, wie auch die erwachſenen
Kranken mit Gaben bedacht wurden. Von einer Station zur anderen/
ziehen die Schweſtern unter Geſang der Weihnachtslieder, und unter
brennendem Chriſtbaum erfahren auch die Kranken, daß ſie bei dem Feſt
der Freude nicht vergeſſen werden. Außerdem wurden in armen Familien
der Stadt 10 Kinder mit Anzügen verſorgt, andere arme Familien mit.
Lebensmitteln bedacht, für weitere 40 Kinder wurden andere Gahen, ein=
zelne
Kleidungsſtücke und dergleichen, am Tage nach dem F.ſt verteilt.
Hieraus dürfte abzunehmen ſein, wie arundlos und wahrſcheinlich auf
Mißverſtändnis beruhend die in der Generalverſammlung des Vereins
der Sammler von Cigarrenabſchnitten gemachte Angabe war, als es ſich
Um Verteilung des disponiblen Betrages an wohlthätige Anſtalten
handelte, daß im Eliſabethenſtift ein Bedürfnis zu ſolcher Unterſtützung
nicht vorliege. Für jede Unterſtützung dieſer Art iſt das Stift herzlich
dankbar. Je mehr Mittel der Anſtalt hierfür in die Hände gelegt wer=
den
, um ſo mehr iſt ſie imſtande, armen Familien und beſonders armen
Kindern, Liebesgaben mitzuteilen, und ihr Bedürfnis hört erſt auf mit
der Not der Armen. -- Um ſo erfreulicher war es, daß in dieſen Tagen.
der Oberin des Stiftes anonym eine Gabe von 50 M. zuging mit der
Beiſchrift: Zur Weinachtsbeſcheerung des Eliſabethenſtifts, als Erſatz
jür den entgangenen Anteil aus dem Erlös von verkauften Cigarren=
abſchnitten
. Man darf wohl annehmen, daß dieſe mit herzlichem Dank
gegen den unbekannten Geber empfangene Gabe von Mitgliedern jenes
Vereins ausgegangen iſt.
Auch im ſtädtiſchen Armenhaus war am 1. Feiertag der
Weihnachtsbaum angezündet - Dank der reichen Gaben, mit denen aud
diesmal wieder eine große Anzahl gütiger Freunde des Hauſes dieſes
bedacht hatten. Vor der Ueberweiſung der Geſchenke wurden die In=
ſaſſen
, darunter 10 Kinder, durch eine Anſprache des Herrn Pfarrer
Pahncke auf die Bedeutung des Tages aufmerkſam gemacht. Herr
Oberbürgermeiſter Ohly. der mit Herrn Beigeordneten Hickler und
einigen Mitgliedern der Armenverwaltung erſchienen war, richtete eben=
alls
einige Worte an die Bewohner des Hauſes, in welchen er ſeine
Befriedigung darüber ausſprach, daß auch im laufenden Jahre deren
Verhalten ein zufriedenſtellendes geweſen, gedackte der aufopfernden
Thätigkeit des Herrn Verwalter Schmidt und deſſen Frau und knüpfte
daran die Mitteilung, daß der ſeither allmonatlich angeordnete Gottes=
dienſt
nunmehr alle 14 Tage im Hauſe ſtattfinden werde. Die ganze
Feier machte auf alle Anweſenden einen erhebenden Eindruck.
4 Am heiligen Abend veranſtaltete die Turngemeinde eine Weih=
nachtsbeſcheerung
für 30 bedürftige Kinder hieſiger Stadt, wobe=
den
Knaben Stoff zu einem vollſtändigen Anzug und zu einem Hemde.
außerdem Wolle zu Strümpfen, Weihnachts=Bäckereien u. ſ. w., den
Mädchen Stoff zu einem Kleidchen und dieſelben Beilagen von der
Weihnachts=Kommiſſion überantwortet wurden. Eine weſentliche Be=
reicherung
konnten die einzelnen Gaben erfahren durch die zahlreichen
Geſchenke, welche auch in dieſem Jahre wieder für die Beſcheerung ein=
gegangen
waren, nämlich vom Verein für Sammlung von Cigarren=
abſchnitten
110 M., von einem Ehrenmitglied der Turngemeinde 10 M.
30 Pf., ſowie eine große Partie Schreibhefte und Schiefertafeln; außer=
dem
wurde die Veranſtaltung vom Hauſe Stein, von der Kürſchnerei
Zeßler, von der Buchhandlung Saeng, ſowie durch freiwillige Beiträge
von Mitgliedern des Vereins in dankenswerter Weiſe unterſtützt. Seitens
des Vereinsvorſtands wurde in öffentlicher Anſprache allen Gebern im
Namen des Vereins und der beſchenkten Kleinen der wärmſte Dank
ausgeſprochen. Weihnachts=Chöre, unter der Leitung des Herrn Muſik=
direktors
Ackermann von der Singmannſchaft der Gemeinde recht wacker
vorgetragen, erhöhten den würdigen Verlauf der Feier, welche mit ernſter
Worten der Ermahnung an die Kinder und deren Eltern geſchloſſer
wurde.
Die Herberge zur Heimat veranſtaltete, wie alljährlich in
der Frühe des 1. Feiertages eine Chriſtbeſcheerung. Es konnte 7
Handwerksgeſellen, die in dem Hauſe teils für längere Zeit ſich einge=
miethet
haben, teils nur daſelbſt übernachteten, eine Freude bereitel
werden. Die Leute, ſo ziemlich aus allen Gegenden Deutſchlands,
ſtimmten im Lichte des Chriſtbaumes an den weißgedeckten mit Gaben
belegten Tiſchen fröhliche Weihnachtslieder an und wurden durch eine
Anſprache an die Bedeutung der Feier erinnert, die ſich anſchloß an
2. Cor. 8, 9: Ihr wiſſet die Gnade unſeres Herrn Jeſu Chriſti, daß,
ob er wohl reich war, ward er arm, auf daß ihr durch ſeine Armu=
reich
würdel. Dankbar nahmen ſie die Geſchenke hin, die in Kleidungs
ſtücken, wollenen Socken und Stauchen, Kragen, Chemiſetten, Kalendern,
Cigarren und anderen Gegenſtänden beſtanden. Auch wurden ſie, nach=
dem
die Feier vorüber war, mit Kaffee und Weißbrod bewirtet. Allen
Gebern, die dieſe ſchöne Feier durch ihre reichlichen Spenden möglich
Sie dürfen die
gemacht haben, ſei auf dieſem Wege herzlich gedankt.
Verſicherung hinnehmen, daß ſie mitgeholfen haben, am Weihnachtstage
fröhliche Herzen zu machen.
Wie im verfloſſenen Winter werden auch in dieſem mehrere
hieſige Aerzte, von dem Alice=Frauenverein für Kranken=

[ ][  ][ ]

pflege veranlaßt, Vorträge über einzelne Teile der Geſundheitspflege
halten. Dieſe Vorleſungen werden nicht im Alice=Hoſpital, ſondern in
einem mehr im Mittelpunkte der Stadt gelegenen Lokale ſtattfinden
und mit dem erſten Mittwoch des Januar ihren Anfang nehmen. Die=
ſelben
ſind zwar vorzugsweiſe für Damen beſtimmt, aber auch Herren
wird manches Intereſſante geboten werden, weil die private Geſund=
heitspflege
nicht erörtert werden kann, ohne zugleich die öffentliche zu
berühren.
Herr Major v. Pfiſter wird an der techniſchen Hochſchule in
der Zeit von Neujahr bis Oſtern Vorleſungen über Geſchichte der
Waffentechnik halten, welche auch Hoſpitanten zugänglich ſind.
Eine Beſprechung über die zu wählende Vortragszeit wird Freitag den
9. Januar, vormittags 12 Uhr, im Hauptgebäude des Polytechnikums
ſtattfinden.
Dem Publikum iſt gewiß bekannt, mit wie großen Schwierig=
Leiten die Bearbeitung und Beſtellung der ungeheueren Brief=
maſſen
, mit welchen die Poſt anläßlich des Jahreswechſels
überſchüttet wird, verbunden iſt. Dieſe Schwierigkeiten werden durch
zwei Umſtände weſentlich erhöht, nämlich durch die verſpätete Einlieferung
der Neujahrsbriefe und durch die gerade hier beſonders ſtark hervor=
tretende
Gewohnheit des Publikums, die meiſten Briefe ohne genaue
Wohnungsangabe zur Poſt zu geben. Um dem erſteren Uebelſtande
nach Thunlichkeit zu begegnen, iſt ſeit einigen Jahren dem Publikum
geſtattet worden, Ortsbriefe, deren Beſtellung erſt zum Jahreswechſel
erfolgen ſoll, bereits mehrere Tage vorher einzuliefern. Dieſe
Einrichtung, welche ſich im allgemeinen als zweckmäßig erwieſen hat,
aber eines häufigeren Gebrauches ſeitens des Publikums bedarf, wenn
ſie von durchſchlagendem Erfolg begleitet ſein ſoll, wird auch in dieſem
Jahre beibehalten werden. Die Einlieferung derartiger frankierter Orts=
briefe
kann bereits vom 26. Dezember ab an den hieſigen Poſtſchaltern
oder durch die Briefkaſten geſchehen und zwar in Umſchlägen, welche die
Aufſchrift tragen:
Hierin frankierte Neujahrsbriefe für den Ortr.
An
das Kaiſerliche Poſtamt 1
hier.
Dieſe Briefpackete, für deren Beförderung nach dem Poſtamte 1
eine Gebühr nicht erhoben wird, dürfen nur in Darmſtadt oder
Beſſungenverbleibendefrankierte Sendungen enthalten. Wir
weiſenwiederholtauf dieſeEinrichtung hin und empfehlen
dieſelbe zu fleißigem Gebrauche. Außerdem fordern wir das
Publikum in recht eindringlicher Weiſe auf, auf den Briefen u. ſ. w.
die Wohnung des Empfängers genau anzugeben, und machen
darauf aufmerkſam, daß die Einwohnerzahl der einen Beſtellbezirk
bildenden Orte Darmſtadt und Beſſungen ſich auf etwa 53000 beläuft,
und in Folge deſſen und da hier ein ſehr häufiger Wohnungswechſel
ſtattfindet, die Vorausſetzung völlig unrichtig iſt, die Wohnung jedes
ſEinwohners müſſe den Poſtboten bekannt ſein. Dies iſt zwar bezüglich
der ſtändigen Briefträger und folcher Adreſſaten richtig, an welche täg=
lich
Briefe eingehen, nicht aber bei Empfängern, die nur ſelten Briefe
erhalten, und in Anſehung von Hilfsboten, wie ſie während der Neu=
ahrszeit
poſtſeitig zahlreich eingeſtellt werden müſſen. In größeren
und verkehrsreicheren Orten, wie Frankfurt, Mannheim, Wiesbaden,
ſelbſt in Karlsruhe, hat ſich längſt die Gewohnheit eingebürgert, die
Wohnungen der Empfänger auf den Poſtſendungen genau anzugeben.
Es muß daher bei der zunehmenden Bedeutung Darmſtadts auch den
hieſigen Einwohnern in ihrem eigenen Intereſſe dringend anempfohlen
werden, dieſe mehr großſtädtiſche Sitte anzunehmen.
Der hieſigen Kleinkinderſchule wurde aus dem Nachlaß der
Frau Rentner Chr. Keßler, geb. Pfeil, durch teſtamentariſche Ver=
Agung der Betrag von 300 Mark zugewieſen.
(0 Während des Zeitraumes vom 1. Juli 1882 bis zum 30. Juni
1883 wurden bei dem Amtsgericht Darmſtadt l. 183 freiwillige Hypo=
heken
mit einem Kapitalbetrag von 1453 269 M. errichtet, dagegen
64 Hypotheken mit 1443498 M. gelöſcht, ſo daß die Zunahme der
ypothekariſchen Belaſtung nur um 9771 M. geſtiegen iſt. Dieſer ver=
hältnismäßig
unbedeutenden Summe ſtehen aber als Gegenwert die
ſtattgehabten Neubauten gegenüber, die einen viel höheren Wert repräſen=
ſieren
. - Im Bezirk des Amtsgerichts Darmſtadt II. ſtehen die Verhält=
niſſe
nicht ganz ſo günſtig, da dort naturgemäß weniger Neubauten wie
hier ſtattfanden, andererſeits die Hypothekenlaſt um 46549 M. wuchs,
was indes nach Lage der Verhältniſſe auch nicht ſonderlich in die Wag=
ſchale
fallen kann.
O Im vorigen Jahre wurden in Darmſtadt=Beſſungen bei
52
er Poſt 8026 857 M. eingezahlt, dagegen gelangten 8422 232 M. zur
Kuszahlung. Im Großherzogtum wurden überhaupt nahezu 65 Millionen
aus= und 63 Millionen Mark eingezahlt.
O Wie verlautet, ſollen verſchiedene Liebhaber für pachtweiſe Ueber=
fahme
der Badeanſtalten des großen Woogs vorhanden ſein.
Die Stellung der freien Hilfskaſſen im Kranken=
verſicherungsgeſetz
. Bekanntlich hat der Reichstag in ſeiner Sitzung
vom 18. d. Mts., unter vollem Entgegenkommen ſeitens der Reichsregie=
ring
, einen Beſchluß gefaßt, durch welchen es denjenigen freien Hilfs=
kuſſen
, die zwar am 1. Dezember d. J. den Anforderungen des Eingangs
erwähnten Geſetzes noch nicht genügt, aber die erforderlichen Anträge
auf Abänderung ihrer Statuten bereits eingereicht hatten, ermöglicht
wird, ſich noch bis längſtens den 1. Juli 1885 als Krankenkaſſen im


254
3199
Sinne des Geſetzes zu organiſieren. Bei dieſer Gelegenheit hat es ſelbſt=
verſtändlich
ſeitens der ſozialdemokratiſchen und denſelben naheſtehenden
Abgeordneten an den gewohnten Vorwürfen nicht gefehlt, daß die Re=
gierungen
den freien Hilfskaſſen feindſelig gegenüberſtänden, ohne daß
dieſe Vorwürfe indeſſen durch Thatſachen oder durch die Haltung der
Reichsregierung im Reichstage ſelbſt eine Begründung gefunden hätten.
Uns ſcheint es im Gegenteile, und darauf ausdrücklich hinzuweiſen iſt
der beſondere Zweck dieſer Zeilen, als wenn die Verpflichtungen der
freien Hilfskaſſen in dem Geſetze ſelbſt einen viel ſchürferen Ausdruck
hätten finden müſſen, wenn man die Erreichung des Zwecks ſichern wollte.
Denn wenn die in der Gemeindekrankenverſicherung zum Aus=
druck
kommenden Mindeſtleiſtungen: ärztliche Hilfe und Arzneimittel,
ſowie ein Krankengeld in Höhe der Hälfte des ortsüblichen Laglohnes,
ev. Krankenhausverpflegung und Zuſchuß an die Familie, durch die
freien Hilfskaſſen durchweg erreicht werden ſollen, ſo genügt dazu die
betreffende geſetzliche Beſtimmung durchaus nicht. Dort iſt geſagt, daß
diejenigen freien Hilfskaſſen, welche ärztliche Hilfe und Arzneimittel
nicht gewähren, den Mindeſtleiſtungen des Geſetzes durch ein Kranken=
geld
von Dreiviertel des ortsüblichen Taglohnes genügen. Wir wer=
den
nachſtehend beweiſen, daß diejenigen freien Hilfskaſſen, welche ſich
darauf beſchränken, dieſes niedrigſte Krankengeld zu gewähren, gar oft
nicht einmal den Mindeſtleiſtungen der Gemeindekrankenverſicherung,
noch viel weniger den erweiterten Leiſtungen gut organiſierter Orts=
kranken
= und Betriebskaſſen gleichkommen. Denn wenn ein der Ge=
meindekrankenverſicherung
in Darmſtadt angehörendes Familienhaupt,
bei einer ſchweren Erkrankung zu Hauſe die erforderliche Pflege nicht
ſinden kann und deshalb von derſelben in das Hoſpital verwieſen wird,
ſo bekommt die Familie noch weiter aus der Verſicherungskaſſe eine
wöchentliche Unterſtützung von 3 M., wäre die nämliche Perſon aber
Mitglied einer freien Hilfskaſſe und dieſe hätte ſich auf das niedrigſte
Krankengeld von 9 M. beſchränkt, ſo wären aus letzterem wöchentlich
8 M. 40 Pfg. Hoſpitalpflegekoſten zu decken, und für die Familie blieben
wöchentlich nur 60 Pfg. übrig. Und wenn Verpflegung in der Fanilie
ſtattfindet, dann leiſtet die Gemeindekrankenverſicherung neben einem
Krankengeld von 6 M. noch die ärztliche Hilfe und alle Arzneimittel;
ſind dagegen die 3 M. mehr aus der freien Hilfskaſſe immer hinreichend,
dieſe letzteren in Krankheiten ſo weſentlichen Dinge zu beſtreiten' Und
weiter, liegt nicht die Gefahr ſehr nahe, daß die ganze Krankenrente
immer gleich verzehrt, Arzt und Apotheker aber nicht bezahlt werden und
ſo drückende Schulden erwachſen, welche noch lange Zeit einen Gegen=
ſtand
der Sorge für die Familie bilden müſſen? Was die ärztliche Hilfe
betrifft, ſo ſuchen ja die freien Hilfskaſſen in Würdigung der vorliegen=
den
Mißſtände und in anerkennenswerter Selbſtthätigkeit durch Grün=
dung
von Sanitätsvereinen Abhilfe zu ſchaffen, aber auch bezüg=
lich
der Arzneimittel müßten Vorkehrungen getroſſen werden, daß
dieſe aus der Kaſſe ſelbſt bezahlt werden und es nicht in das Belieben
des einzelnen Mitgliedes geſtellt wird, ob es ſeine Apothekerrechnung
bezahlen will oder nicht! Haben doch bei der letzten Reichstagswahl
hier in Darmſtadt einige hundert Perſonen aus der Wählerliſte ge=
ſtrichen
werden müſſen, nur weil ſie im letztverfloſſenen Jahre ihre
Apothekerrechnungen nicht bezahlt hatten und dieſe von der Stadt auf
die Armenkaſſe übernommen werden mußten!
Es wird, je nach dem politiſchen und wirtſchaftlichen Standpunkt,
immer noch abweichende Anſichten geben, ob freie Hilfskaſſen den Vor=
zug
verdienen. Wir unſererſeits ſind der Meinung, daß ohne Zwang
ſoziale Fortſchritte gar nicht zu erreichen ſind. Nachdem aber einmal
den freien Kaſſen eine gleichberechtigte Stellung mit den Zwangskaſſen
durch das Geſetz eingeräumt iſt, ſollten es die erſteren als ihre wichtigſte
Aufgabe betrachten, ſich in ihren Leiſtungen den Zwangskaſſen nicht nur
formell, ſondern auch materiell völlig gleichzuſtellen!
2 Einem Juwelier in der Rheinſtraße wurde von einem unbekann=
ten
Frauenzimmer ein goldner Ring aus dem Laden entwendet. Ver=
haftet
wurde ein Schloſſer, weil er in einer Wirtſchaft in der Holzſtraße
dem Kellner Kleidungsſtücke von ca. 15 M. Wert ſtahl. Am zweiten
Feiertag fand die Polizei abends in der Anlage nächſt der Kaſernenſtraße
einen Taglöhner aus-Griesheim in total betrunkenem Zuſtande. Der=
ſelbe
wurde in Polizeigewahrſam genommen. - In einem Bäckerladen
in der Marktſtraße wurde einem Schuhmacher von auswärts der Regen=
ſchirm
entwendet. Gegen ein Frauenzimmer, welches in einem hieſi=
gen
Laden ein paar Glacshandſchuhe ausſchwindelte, wurde Anzeige
wegen Betrugs erhoben. - Eine hieſige Dame verlor am Samstag ihre
goldene Uhr. Ebenſo ein Fräulein ein goldenes Armband. Einem
hieſigen Oekonomieverwalter wurden circa 300 Mark aus ſeinem
Zimmer entwendet. Verhaftet wurde durch die Polizei ein Hand=
werksburſche
, welcher den Hausvater in der Herberge zur Heimat mit
dem Meſſer bedrohte. Ein Unbekannter kam zu einem Offiziersbur=
ſchen
und übergab dieſem ein Meſſer, das deſſen Herr gekauft haben
ſollte und empfing dafür den Kaufpreis mit 3 M. 50 Pf.: während der
Burſche das Meſſer ſeinem Herrn ablieferte, ſtahl der Schwindler eine
Taſchenuhr und machte ſich damit aus dem Staube.
Wie den N. H. V.1 mitgeteilt wird, iſt die ehemalige Ma=
ſchinenfabrik
und Eiſengießerei, vorbehaltlich der Zuſtimmung
der Direktion der Bank für Handel und Induſtrie in Berlin, an die Firma
Gebr. Seck in Bockenheim für 16000 M. per Jahr verpachtet worden.
Der Vertrag ſoll vorläufig auf 5 Jahre abgeſchloſſen ſein.
55
Pfungſtadt, 29. Dezember. Auch am hieſigen Orte wird
gegenwärtig eine Vertrauensadreſſe an den Reichskanzler Fürſten
844

[ ][  ]

3200

R254

Bismarck unterzeichnet, welche vom Vorſtande der hieſigen national=
liberalen
Vereinigung beſchloſſen wurde. Am Sonntag nach Neujahr
ſoll eine Generalverſammlung bei Gaſtwirt Zeh ſtattfinden, wozu alle
nationalliberalgeſinnten Männer eingeladen werden. Die vom Vorſtande
vorbereiteten Statuten ſollenider Verſammlung zur Annahme empfohlen
werden. Ein Fonds von 100 M. zur Bildung einer Kaſſe iſt bereits
vorhanden. Unſer Reichstagsabgeordneter Herr Ulrich hat ſein Er=
ſcheinen
zugeſagt.
Pfungſtadt zählt gegenwärtig 903 verſicherungspflichtige
Arbeiter beiderlei Geſchlechts, und ſind verſichert: 1) Bei der Gemeinde=
krankenkaſſenverſicherung
61 Perſonen, bei der Ortskrankenkaſſe für
Arbeiter in Zündholzfabriken und ähnlichen Branchen 167 Perſonen, 3½
bei der Ortskrankenkaſſe für verſchiedene Gewerbe 183 Perſonen, 4) bei
konzeſſionierten freien Hilfskaſſen 222 Perſonen, 5) bei der Fabrikbetriebs=
krankenkaſſe
der Utramarinfabrik W. Büchner (Aktiengeſellſchaft) 60
Perſonen. 6) bei der Fabrikbetriebskrankenkaſſe der Lederfabrik, Firma
Aug. Heß u. Co., 113 Perſonen, 7) bei der Fabrikbetriebskrankenkaſſe
der Bierbrauerei, Firma Juſt. Hildebrand. 97Perſonen, 8) der Gemeinde=
Krankenverſicherungskaſſe ſind freiwillig 6 Perſonen beigetreten.
Mainz, 29. Dezbr. Der Wahlprüfungsausſchuß der zweiten Kam=
mer
iſt bezüglich des gegen die Mainzer Wahl erhobenen Pro=
teſtes
in prinzipieller Beziehung für die Kaſſierung der Wuhl. Dagegen
haben ſich in dem Ausſchuß in Betreff der Wahlmanner zwei Anſichten
Gellung verſchafft. Die Majorität des Ausſchuſſes iſt für Kaſſierung
ſämtlicher Wahlmänner, während die Minorität, die in erſter Linie der
Abgeordnete Schröder vertritt, nur die Wahlmänner kaſſiert wiſſen will,
welche durch die in dem Proteſt näher bezeichneten 17 Wähler als frag=
lich
zu betrachten, beziehungsweiſe will dieſe Minorität unter allen
Umſtänden die Perſonen als Wahlmänner gelten laſſen, die auf mehreren
Zetteln geſtanden.
Im neuen Centralbahnhof iſt nun der Reſtaurationsſaal 1. und 2.
Klaſſe am 1. Weihnachtsfeiertage definitiv eröffnet worden.

Großherzogliches Hoftheater.
E. Wir faſſen die Ereigniſſe der letzten Theaterabende, die zumeiſt
in Wiederholungen beſtanden, in einen kurzen Geſamtberichl.
Der zweite Feiertag brachte Lortzings Undiner, zum erſtenmal
in dieſer Saiſon. Wenn wir an die Märchenwelt der Undine denken,
ſo wird unſerer Phantaſie zunächſt der duftige Bildereyclus von Bode
gegenwärtig; der Pinſel des Malers hat es verſtanden, die mondbeglänzte
Zaubernacht dem Auge des Beſchauers in all ihrem geheimnisvollen
Glanze nahe zu rücken; weit weniger iſt dies dem Komponiſten gelungen.
Wennſchon uns die Orer wegen ihrer vielen reizenden und das Gemüt
anſprechenden Stellen ſtets lieb und wert ſein wird, ſo vermiſſen wir
doch an ihr den eigentlich romantiſchen Charakter, wie er uns z. B. in
der Muſik Webers und Marſchners entgegentritt. Auf die Sprache des
kräftigen, gemütvollen Humors verſtand ſich der Komponiſt nun einmal
am beſten, demnach ſind in ſeiner Undiner die wirklich geglückten
Figuren der Kuappe Peit und der Kellermeiſter Hans, während die
Hauptperſonen, welche im Märchen in den Vordergrund treten, bei
Lortzing ſowohl muſikaliſch wie dramatiſch zu kurz kommen. Die Be=
teiligten
entledigten ſich ihrer mehr oder minder dankbaren Partien recht
anerkennenswert; die Gumbert'ſche Einlage An des Rheines grünem
Strande; mußte Herr Feßler (Kühleborn) auf allgemeinen Wunſch
da capo ſingen.

Am Samstag konnten ſich die Theaterbeſucher an den luſtigen
Schwänken und Scenen der Reſtroy'ſchen Poſſe Einen Jux will er
ſich machen erfreuen.
Der Sonntag gehörte dem gegenwärtigen Liebling unſeres Publi=
kums
, dem Trompeter Es bleibt zu beklagen, daß der letzte Akt
recht merklich gegen die vorhergehenden abfällt und daß man nicht viel
verliert, wenn man nach dem Schluß des zweiten nach Hauſe geht.
Der dritte Akt beginnt mit einer Sopranarie, deren letzter Teil (dieſer
wird überhaupt nur geſungen) das bekannte Lied Jetzt iſt er hinaus
in die weile Welt bildet. Wenn Scheffel ſeine Margarethe dies ſingen
läßt, ſo hat das einen Sinn, Neßlers Werner aber zieht gar nicht hinaus
in die weite Welt, ſondern bleibt ruhig im Städtchen Gäkkingen. Es
folgt nun der Hauenſteiner Rummel= Die Bauern belagern das
Schloß; Damian von Wildenſtein, der gegen ſie ausgeſchickt wird, kehrt
unverrichteter Sache in entſetzlich verhauenem Zuſtande zurück. Die
Lage der Schloßbewohner, welche incl. der Damen trotz der gräulichen
Kanonade im ungeſchützten Schloßhofe verharren, wird immer kritiſcher.
Schon ſind die Bauern eingedrungen, da ſtürmt Werner als dous ex
machina mit den Säkkinger Stadtſoldaten und Landsknechten durch eine
andere Pforte herein und jagt die Hauenſteiner in die Flucht. Das
Arrangement dieſer Scene läßt an Unwahrſcheinlichkeit nichts zu wünſchen
übrig. Die Bauern ſtellen ſich in Reih und Glied rechts auf, die frei=
herrlichen
Soldaten links, man ſchlägt einigemal mit Hellebarden und
Schwertern aufeinander los, beruhigt ſich aber bald und wartet geduldig
bis Jung Werner erſcheint und dem Hauenſteiner Rummel ein raſches
Ende bereitet. Ach, ſelbſt als Schauſpielheld ſtand der Trompeter
ſchon auf den Brettern... frage niemand, wie zu So ſeufzte Victor
v. Scheffel vor 20 Jahren im Vorwort zur vierten Ausgabe ſeines
Trompeters von Sätkingen; es muß demnach mit der damaligen
Bühnenbearbeitung nicht beſonders gut ausgeſehen haben. Im vor=
liegenden
Falle darf man aus der Bemerkung des Textbuches mit
autoriſierter teilweiſer Benutzung der Idee=
wohl
den Schluß
ziehen, daß der Dichter über das Bunge=Neßler'ſche Werk ſeinen Segen
geſprochen, oder doch wenigſtens mit der ganzen Anlage ſich einverſtan=
den
erklärt hat=
Litterariſches.
Die Elektricität im Dienſte der Menſchheit. Eine
populäre Darſtellung der magnetiſchen und elektriſchen Naturkräfte und
ihrer praktiſchen Anwendungen. Nach dem gegenwärtigen Standpunkte
der Wiſſenſchaft bearbeitet von Dr. A. Ritter v. Urbanitzky.. Mit
830 Illuſtrationen. In 22 Lieferungen 60 Pf. Lieferung 21 und 22.
Hiermit iſt das prächtige, reich illuſtrierte Werk abgeſchloſſen. Da die
Verlagsfirma außer für reichliche Illuſtrationen auch für ſorgfältige Aus=
ſtattung
geſorgt hat, iſt das beſprochene Werk in jeder Hinſicht beſtens
zu empfehlen. Dasſelbe iſt jetzt auch in elegantem, dauerhaftem Original=
Einbande komplet gebunden für 13 Mark durch jede Buchhandlung er=
hältlich
.
Tageskalender.
Dienstag, 30. Dezember: Generalverſammlung des Vereins der Klein=
kinderſchule
zu Darmſtadt (Rathhaus).
Mittwoch, 31. Dezember: Ball in der Vereinigten Geſellſchaft.
Donnerstag, 1. Januar: Winter=Caſine (Saalbau).

Gottesdienſt bei den ev. Gemeinden.
Sylveſter.
Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 6 Uhr: Herr Oberhofpr. Dr. Bender.
In der Stadtkirche:
Um 5 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
In der Stadtkapelle:
Um 6 Uhr: Herr Pfarrer Ritſert.
Im Eliſabethenſtift:
Um 4 Uhr: Herr Pfarrer Werner.

In beiden Kirchen Erhebung einer Collecte
für den Kirchenbau=Verein.
Neujahr.
Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Herr Hofprediger Grein.
Couekte für die Armen.
In der Stadtkirche:
Um 10 Uhr: Herr Superintend. Dr. Sell.
In der Stadtkapelle:
Um 9 Uhr: Herr Pfarrer Pfnor.

In der Militärkirche: (Stadtkirche).
Um 8 Uhr: Herr Diviſionspfarrer Strack.
Im Eliſabethenſtift:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
Im Armenhaus:
Um 10 Uhr: Herr Pfarrer Dingeldey.
Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 3 Uhr: Herr Pfarrer Werner.
In der Stadtkirche:
Um 5 Uhr: Herr Superintendent Dr. Köhler.
In beiden Kirchen Erhebung der gewöhnlichen
Collekte für den Armenfonds der verein. evang.
Civilgemeinde.

Gottesdienſt bei der kath. Gemeinde.
Mittwoch um 4 Uhr: Beichte. Um 5 Uhr:
Predigt: Herr Dekan Beyer, hierauf feierliche
Abendandacht mit Te deum.
Neujahrstag.
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: Die erſte hl. Meſſe.

Um 7 Uhr: Austheilung der hl. Communion.
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt. Predigt: Herr
Kaplan Molitor.
Um 110 Uhr: Hochamt und Predigt: Herr
Kaplan Schäfer.
Um 11 Uhr: die letzte hl. Meſſe.
Nachmittags.
Um 13 Uhr: Andacht.
Gottesdienſt in Beſſungen.
Sylveſter.
Nachmittags.
Um 5 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Krähinger.
Am Neujahrstag.
Nachmittags.
Um 2 Uhr: Herr Pfarrer Dr. Krähinger.
(Collekte).
English Service in the
Hof-Kirche.
Nen Tears Day: Morning Service and Holy
Commuaion at 11. 30.
J. K. Cummin H. A. Chaplain.

Pruck und Varlag: L. C. Wlttich'ſchz Hofbuchbruckeret.
Verantwortlich für die Redactton: Cari Wittich.