147.
147.
Jahrgang.
C
NLvUUUv:
LS9CLuOD
2
Abonnementsvreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inch.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
(Jrag= und Arzeigeblafkt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Illuſtrirtes Unterhaltungsblatt.
Inſerate
werdenangenommen= in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. W.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36. ſowie auzwärtz
von allen Annoncen=Erpeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Ereigamts, des Großh. Polizeiamts und ſümmtlicher Behörden.
N2 222.
Mittwoch den 12. November.
1984.
Gefunden: 1 ſilberne Armſpange. 1 kleines Portemonnaie mit einigen Pfennigen Inhalt. 1 Portemonnaie mit 36
Pfen=
nigen Inhalt. 1 Portemonnaie mit 10 Mk. Inhalt. 1 Theil eines ſpaniſchen Rohrs mit Silberknopf. 1
reh=
brauner Frauenrock. 1 ledernes Hundehalsband mit Marke 2936.
Verloren: 1 Merſchaum=Cigarrenſpitze mit Futteral. 1 ſilberne Schnupftabalsdoſe mit Monogramm. 1 goldenes
Me=
daillon, gez. J. R. 1 do. mit ſchwarzem Email. 1 graue wollene Kinderkaputze.
Darmſtadt, den 10. November 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Ed i e t a l l a d u n g.
Nachdem wider den Musketier Heinrich Zimmer der Leibeompagnie 2. Großh. Heſſ. Infanterie=Regiments (Großherzog)
Nr. 116, geboren am 19. Februar 1863 zu Billingen, Kreis Gießen, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt,
wird derſelbe hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei ſeinem Truppentheil zu geſtellen, ſpäteſtens aber in dem auf
Samstag den 28. Februar 1885, Vormittags 9 Uhr,
Hor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Termin zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ihn eingeleitete Unterſuchung
ge=
ſchloſſen, er in contumaciam für fahnenflüchtig erklärt und in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 6. November 1884.
Großherzogl. Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion. (1626
Bekanntmachung.
Das Schulgeld pro TV. Quartal 1884
Auf freiwilligen Antrag der Gebrüder
Held von Darmſtadt werden nachſtehende
Immobilien und zwar:
gang, 7 106 1981 Acker im Op=
penheimer Gau 7 114 3112 Acker daſelbſt, 26 80⁵⁄₁₈₀ 6406 Acker an der
Täubcheshöhle, 40 14 2681 Acker über den
drei Brunnen, 50 11 2081 WieſezuScheft=
heim, 54 7 4656 Wieſe im Er=
melfleck. 54 24 14388 Wieſe über dem
Einſiedel, 54 25 7938 Wieſe daſelbſt,
Montag den 17. November l. J3.,
Vormittags 1 Uhr,
an den Meiſtbietenden mit unbedingtem
Zuſchlag verſteigert.
Darmſtadt, den H. November 1884.
Exoßherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
(11494
Berntheiſel.
wird in nachſtehenden Schulen erhoben und zwar:
in der Knaben=Mittelſchule
Freitag den 14. November l. Js., Vormittags von 9-10 Uhr;
in der Mädchen=Mittelſchule
Freitag den 14. November l. Js, Nachmittags von 2-3 Uhr;
in der Großh. Realſchule und deren Vorſchule
Montag den 17. November l. Js., Vormittags von 8-10 Uhr.
Darmſtadt, am 11. November 1884.
Die Stadtkaſſe.
Kriegk.
(1627
Bekanntmachung.
Das Verzeichniß der für die Zeit vom 1. April bis 30. September 1884
zur israel. Gemeindekaſſe zu zahlenden Schulgelder liegt vom 13. d. Mis. an
acht Tage lang auf unſerer Gemeindeſtube (Friedrichsſtraße 2) zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 12. November 1884.
[11628
Der Vorſtand der israel. Religionsgemeinde.
Bekanntmachung.
Die Laubverſteigerung vom 10. d. M.
iſt genehmigt. - Die betr. Abfuhrſcheine
können von
Donnerstag den 13. November an
bei Großh. Rentamt Darmſtadt in
Em=
pfang genommen werden.
Darmſtadt, den 10. November 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V.:
[11629
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Gas, an eine ruhige Familie zu verm.
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Küche, Magdſtube, Bodenraum,
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10344) Waldſtraße 19 der erſte Stock
mit allem Zubehör ſofort zu beziehen.
10488) Eliſabethenſtraße 53 eine
freundliche Wohnung, drei Zimmer, Küche
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10898) Wendelſtadtſtraße 42 die
Beletage mit 5 Zimmern ſogleich beziehb.
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Man=
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11155) Frankfurterſtraße 32 eine
Wohnung, 5 Zimmer mit allem Zubehör.
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11220) Hochſtraße 28 eine freundl.
Manſardenwohnung, 4 Piecen, an eine
ruhige Familie zu vermiethen. Zu
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Beletage.
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3. Stock, enth. 5 Zimmer nebſt allem
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Näheres Wendelſtadtſtraße 13, parterre.
11530) Fuhrmannſtr. 13 eine ſchöne
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10788) Carlsſtr. 33, 1 St., ein gut
möbl. Zimmer mit Garderobe bald z. verm.
10901) Bleichſtr. 17, 1 St. hoch, ein
ſchön möbl. Zimmer.
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möblirte Zimmer per 1. Nobbr. beziehb.
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11279) Grüner Weg 7 zwei
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möbl. Zimmer, zuſammen oder getrennt.
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11401) Steinſtraße 37 ein möblirtes
Zimmer mit Cabinet zu vermiethen.
11405) Ein freundliches, gut möblirtes
Zimmer, nach der Straße, mit ſeparatem
Eingang, zu verm. Näheres Expedition.
11454) Wendelſtadtſtraße 22 ein
möblirtes Zimmer im 1. Stock zu verm.
11455) Carlsſtraße 40 parterre zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
11542) Magdalenenſtraße 9 ein
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möblirtes Zimmer event. mit Penſion.
11642) Roßdörferſtr. 3 ein kleines
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11643) Kaſerneſtr. 18, 3. Stock, ein
möbl. Zimmer event. Penſion.
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Ausſtattungsgegen=
ſtänden aller Art, zu ganz bedeutend
ermäßigten Preiſen, und iſt hier einer
verehrlichen hieſigen und auswärtigen
Kundſchaft Gelegenheit geboten, ihren
Win=
terbedarf in guter, reeller und neuer
Waare zu gabrikspreiſen einzukaufen.
M. J. Meyer,
6. Ludwigsſtraße 6. 10735
Neueſte
ſpur Milchner),
desgl. foinst marinirt,
Engl. Speckbückinge,
Lachsforellen,
Rieler Bückinge,
Rioler Sprotten,
Caviar,
Holl. Sohellfsche,
Schollen,
vorzüglich zum Backen.
Gebr. Hösmgok,
Hoflieferanten. (1650
Für ein Productengeſchäft
wird ein zuverläſſiger, arbeitſamer
Bursche
geſucht, welcher mit Pferden umzugehen
verſteht. Beſte Zeugniſſe erforderlich.
Näheres bei der Expedition.
[11567
694
Bauvoroy
füe
Arbeitermohnungenin Darmſtudt.
Wir beehren uns die verehrlichen Actionäre unſerer Geſellſchaft zu der
Samstag den 15. November d. J., Nachmittags 3 Uhr,
im Conferenzzimmer des Gebäudes der Heſſiſchen Ludwigs=Eiſenbahn=
Geſell=
ſchaft dahier (Eingang von der Kaſerneſtraße) ſtattfindenden
XVII. ordentlichen ſoneral-Vorsammlung
ergebenſt einzuladen.
Die Tagesordnung iſt:
1) Jahresbericht des Vorſtandes.
2) Bericht des Aufſichtsrathes über die Reviſion der Rechnungen.
3) Neuwahl eines Vorſtandsmitgliedes, ſowie des Aufſichtsrathes.
4) Beſchluß über die Verwendung des Reingewinnes, endgültige Feſtſtellung
der Bilanz und Ertheilung der Entlaſtung.
5) Beſchlußfaſſung über Anträge des Vorſtandes, des Aufſichtsrathes oder
einzelner Actionäre.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1884.
11652
Der Vorstand.
Mittelrhein. Architecten- L Ingenieur=Verein
Gocalverein Darmstadt).
Mittwoch den 12. November 1884, Abends 8 Uhr:
Restauratlon Schmitz.
Dortrag
des Profeſſors Landsborg:
„Der Eiſenbrückenbau der neueſten Zeit."
[11653
Der Vorstand.
Beſſunger äkterer Heſangverein.
Samstag den 15. November, Abends 8 Uhr:
Abendunterhultung mit Thenter
im Saale der Réstauration Harkwort.
Karten für durch Mitglieder einzuführende Gäſte ſind zu 50 Pfg. Perſon
vorher bei Herrn Sekretär Duball, ſowie Abends an der Kaſſe zu haben.
[1654,
Der Vorstand.
m Vorabend vor Allerheiligen wurde
10)
11 in der kathol. Krche ein Regenſchirm Adrosshuoh 1880.
verwechſelt. Umzutauſchen Frankfurter= Mittwoch den 12. November: Bogen 7.
ſtraße 32.
[11655
Lyon bis Pauli.
um Krauteinſchneiden empfiehlt ſich ?
Henrich, Beſſ. Ludwigsſtr. 20. ⬜-
TATAEA
11656) Ein j. gebild. Fräulein ſuchu
gegen freie Station Stelle als Geſellſch.
od. 3. Stütze d. Hausfrau. Gefl. Offert.
gub II. B. 24 an die Expedition d. Bl.
11657) Eine perfete
Maſchinen=
näherin ſucht Beſchäftigung.
Saalbau=
ſtraße 28, Hinterbaſt.
11658) Eine in Küche und Haushalt
wohl erfahrene Perſon in geſetzten Jahren
ſucht Stelle zur Führung und Beſorgung
eines nicht zu großen Haushalts.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
hn
un
Jehrling=Geſuch.
Gh.
Für das Comptoir eines hieſigen Fabrikfyankm=
und Engros=Geſchäftes wird ein junge ach
Mann (Chriſt) aus achtbarer Familie
miſhamat=
tüchtiger Schulbildung zum ſofortigen Eim
tritt geſucht. Schriftliche Offerten unte .
7In
A. H. 12 poſtlagernd Darmſtadt en
(1156⁄₈.
beten.
Fin junger Mann (Ausl.) aus ſehr zua
d' Familie wünſcht ſich in der deutſche
Sprache zu vervollkommnen und ſucht, w
ihm hierzu Gelegenheit geboten,
Penſiö=
n einer gebild. Familie. Offerten zu=
L. B. an die Exped. erbeten. 11165
Danpk-Kaſſe-Bronnerei
von
A. Luntz sol. Wwe.,
8orin,
bringt ihre Spezialitäten
Gobr. Java-Kafkee's
in empfehlende Erinnerung.
Niederlage in Darmstadt
bei den Herren CarlWalzinger,
Louisenplatz 4; Eman. Fuld,
Kirohstrasse 1; L. Buss, Die
burgerstrasse 9, Horitz kan
dan, Mathildenpl. 1. In Bes
sungen bei den Herren L.
Weinmann, Carlsstrasse 8;
Ang. Marburg. Carlsstrasse 54.
In Griesheim bei Herrr
L. Frohmann.
Proben gratis! 6546
541
be.
38.
91
792
210
54
790
02)
034
938
V2
3=
55
40)
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Mitthei=
(ung, daß meine liebe gute Schweſter
Lisetto Kessler
heute Morgen nach langem, ſchweren Leiden ſanft
ver=
ſchieden iſt.
Darmſtadt, den 10. November 1884.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Wilb. Pfeil sen.
Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 3 Uhr vom
Sterbehauſe aus, Rheinſtraße 35, ſtatt.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 12. November.
Deutſches Reich. Der „Reichsanzeiger” meldek: Ter Kaiſer hat
utr r Beſtätigung des bezüglichen Kommiſſionsbeſchluſſes von der
Zuer=
hnung des Schillerpreiſes an ein einzelnes der in den Jahren 1881
b 1883 vorgelegten Werke deutſcher und dramatiſcher Dichtkunſt
abge=
ſten, dagegen den Dichtern Paul Heyſe (München) und Ernſt v.
Wil=
dtruch (Berlin) je dreitauſend Mark verliehen in Anerkennung ihrer
ſaͤch in den letzten drei Jahren bewährten Verdienſte um die deutſche
dan natiſche Dichtkunſt.
Der Kronprinz und der Reichskanzler wohnten am 10. November
Abteilungsſitzung des Staatsrates bei. Am Donnerstag findet eine
ſel arſitzung ſtatt.
Dem Vernehmen nach wird der Reichskanzler die weſtafrikaniſche
knserenz eröffnen. Deutſche Vertreter auf derſelben werden außerdem
h ſein: Staatsſekretär Graf Hatzfeld, Unterſtaatsſekretär Buſch, Geh.
tzutionsrat Kuſſerow. Das Bureau wird gebildet aus dem deutſchen
Eesonſul in Petersburg, Schmidt, und dem franzöſiſchen Botſchafts=
Naindre.
Die „Nordd. Allg. 3tg.” ſchreibt, der Grund dafür, daß die Be=
Fhung des Reichstags noch nicht erfolgte, ſei darin zu ſuchen, daß noch
u4 Stichwahlen ausſtehen. Das Blatt kann für das lange
Hinaus=
ſeh en der Stichwahlen keinen Grund abſehen, wenn es uuch mit dem
Gese vereinbar iſt, daß die Stichwahlen bis zum 15. November
hin=
aeeſetzt werden. Hätte es doch dem öffentlichen Intereſſe mehr
ent=
wocen, wenn die Wahlkommiſſarien die ihnen offenſtehende Friſt
mög=
abgekürzt hätten.
Aus derſelben Quelle, welche vor den Wahlen meldete, daß die Re=
Fru ng ihren früheren Geſichtspunkt hinſichtlich der Poſtdampfervorlage
Egegeben thabe, daß alſo die Oppoſition im Rechte geweſen ſei, eine
Fee Vorlage zu verlangen, war auch verbreitet worden, daß die
Grund=
lez zu einer Arbeiter=Altersverſorgung ausgearbeitet ſeien. Auch dieſe
ſcricht war offenbar nur zu dem Zwecke erfunden, um den Wählern
chaz, hoch in die Millionen gehende, Ziffern vorzutragen, welche durch
Meichsſteuerſchraube neu beſchafft werden müßten, wenn die
Sozial=
bin k ihren „vorläufigen” Abſchluß durch die Altersverſorgung der
Pi. ter erhalten ſolle. Der einen wie der anderen Nachricht wurden
unterrichteter Seite ſogleich begründete Zweifel entgegengeſtellt.
Aſ-ben haben ſich inzwiſchen, ſoweit es die Dampfervorlage betrifft,
lpias als gerechtfertigt erwieſen. Die Regierung hat einfach die
Vor=
l4 aus der letzten Seſſion wieder eingebracht. Wenn nun auch noch
ſmter eine weſtafrikaniſche Linie vorgeſchlagen wird, ſo iſt damit doch
ſider Sache ſelbſt keine Neuerung eingetreten, welche den Widerſtand
En die frühere Vorlage als eine ungenügend begründete rechtfertigen
ſhite. Die weſtafrikaniſche Linie war damals ſchon in Sicht. Hätte
AReichstag die erſte Vorlage gleich bewilligt, ſo würde ihm jetzt eben
lulni.ue Linie zur Beſchlußfaſſung beſonders vorgeſchlagen worden ſein.
Miſt nur der eigentümliche Standpunkt, vermöge deſſen eine
Forde=
ug ubgelehnt werden kann, wenn in abſehbarer Zeit eine zweite
For=
lung zu ähnlichen Zwecken nötig zu werden verſpricht. Was die
Ahrsverſorgung der Arbeiter betrifft, ſo beſtätigt ſich heute, daß dem
lchs=tag in dieſer Winterſeſſion ein Geſetzentwurf hierüber nicht
vor=
rht wird; daß vielmehr über die allgemeinen Grundzüge eines ſolchen
Ibhe3 zunächſt noch die Verſtändigung zwiſchen den Bundesregierungen
lahtaht. Unſeres Wiſſens iſt auch gar keine Ausſicht, ohne vorhergehende
hlan greiche Erhebungen durch Sachverſtändigenkommiſſionen eine
Ver=
ſhigung im Bundesrate herbeizuführen.
Oeſterreich=Ungarn. Der König von Rumänien empfieng am
Mhitag vormittag in Wien den Miniſter des Aeußern, von Kalnoky,
Rmachte demſelben nachmittags ſeinen Gegenbeſuch. Am Dienstag
eiſte das rumäniſche Königspaar, einer Einladung des Kaiſers
tenv, nach Peſt, von wo es abends die Rückreiſe nach Bukareſt
gey te.
Prankreich. Die unverhoffte Energie und Selbſtändigkeit, welche
hEenat bei der Beratung des Wahlgeſetzes entwickelt hat, erregt
8 lpu nderung. Der Senat hat nämlich die bisher geltende Beſtim=
179 daß 75 Senatoren durch den Senat ſelbſt zu wahlen ſeien, bei=
222
2615
behalten, nur mit der Einſchränkung, daß deren Mandate nur auf neun
Jahre, nicht wie bisher, auf Lebenszeit, gelten ſollen. Infolge dieſes
Botums muß der ganze Geſetzentwurf umgeändert werden und iſt er
deshalb an die Kommiſſion zurückverwieſen worden. Es erſcheint indeſſen
nicht glaublich, daß die erwähnte Beſtimmung, ſelbſt mit der vom
Se=
nate beſchloſſenen Einſchränkung, die Zuſtimmung der
Deputiertenkam=
mer finden wird, da ſich auch in den Kreiſen der gemäßigten
Republi=
kaner große Abneigung gegen das ſeitherige Cooptationsrecht des Senats
kund gibt. Es wird daher dem Senate nichts übrig bleiben, als auf
dieſes Recht zu verzichten, wenn er nicht einen Konflikt der
allerſchwer=
ſten Art hervorrufen will. Bei der am Sonnabend fortgeſetzten
Be=
ratung des Wahlgeſetzentwurfs lehnte der Senat einen Antrag Naquets
auf direkte Wahl der Senatoren nach dem Liſtenſerutinium unter
An=
wendung des allgemeinen Wahlrechts ab.
Der Senat nahm am 10. d. M. das Geſetz, betreffend die
Senats=
wahlen, nach Ablehnung ſämtlicher Amendements an. — Die Kammer
beginnt Donnerstag die Budgetberatung.
Auf das Erſuchen des Präſidenten der Tonkingkommiſſion der am
Montag ſtattfindenden Kommiſſionsſitzung anzuwohnen, gab
Miniſter=
präſident Ferry die Erklärung ab, daß er der Kommiſſion keine weiteren
Mitteilungen mehr zu machen habe. Die Gerüchte über
Friedensver=
handlungen mit China haben an Beſtand gewonnen, die Unterhandlungen
ſollten in London durch Vermittelung Granvilles mit Tſeng lebhaft
fortgeſetzt werden.
Courcel reiſt Mittwoch den 12. d. M. mit ſeinen techniſchen
Bei=
räten für die Kongo=Konferenz, Ballay. Desbuiſſons und Engelhard,
nach Berlin ab.
Das „Journal officiels veröffentlicht ein Dekret, wonach die
Welt=
ausſtellung in Paris am 5. Mai 1889 eröffnet und bis zum 31.
Okto=
ber dauern wird. Ein weiteres Dekret wird die näheren Bedingungen,
unter welchen die Ausſtellung ſtattfindet, bekanntgeben.
Von Nachts 12 Uhr bis Mittags 12 Uhr des 10. November fanden
in Paris und den dortigen Hoſpitälern 55 Erkrankungen und 22
Todes=
fälle an der Cholera ſtatt, von welchen 17 in dem „Aſile des Vieillards”
Avenue Breteuil, vorgekommen ſind. - In Nantes ſind am 9. d. M.
3 und in Toulon 2 Perſonen an der Cholera geſtorben.
England. Im Unterhauſe teilte Aſhley am 10. d. M. mit, der
britiſche Miniſter in Waſhington ſei angewieſen worden,
Unterhandlun=
gen anzuknüpfen, damit die Vereinigten Staaten den Zoll auf Zucker
aus Weſtindien aufheben, wenn Weſtindien den Zoll auf gewiſſe aus
den Vereinigten Staaten eingeführte Waaren aufhebe. - Zugleich wurde
die Erklärung abgegeben, daß Gladſtone beabſichtige, ſofort nach
Er=
ledigung der Reformbill den Kredit für die Nilexpedition vorzulegen.
Das Unterhaus begann hierauf die Einzelberatung der Reformbill und
verwarf zunächſt mit 194 gegen 109 Stimmen Stanley's Amendement,
wonach die Reformbill erſt in Kraft tritt, wenn die
Bezirkseinteilungs=
bill angenommen iſt. Hierauf wurde in Einzelberatung die Reformbill
in ihrer urſprünglichen Faſſung erledigt und die dritte Leſung auf
Dienstag feſtgeſetzt.
Italien. Der Miniſter des Aeußern, Mancini, teilte den
Ge=
ſandten von Chile und Uruguay mit, daß er ihre Regierungen für den
Schaden verantwortlich mache, den Italien durch das Zurückweiſen von
italieniſchen Auswandererſchiffen erleide und verband damit die Drohung,
daß Kriegsſchiffe nach den Häfen genannter Länder abgeſendet würden.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 12. November.
- Als officielles Ergebniß der Stichwahlen zum Reichstag
werden noch nachſtehende verkündigt:
Wahlkreis Offenbach, Geſamtzahl der abgegebenen giltigen
Stim=
men 19264, gewählt Liebknecht (Soz.) mit 10505 Stimmen. Der
nationalliberale Gegenkandidat Handelskammerſekretär Schloßmacher in
Offenbach erhielt 8759 Stimmen.
Wahlkreis Bingen, Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen 15302,
gewählt Bamberger (D.=Fr.) mit 8680 St., der Nl. Gegenkandidat
Dr. v. Schauß erhielt 6622 St.
Wahlkreis Mainz, Geſamtzahl der abgegebenen Stimmen 15 854,
gewählt wurde Racké (Ultr.), mit 7974 St., der Gegenkandidat v.
Voll=
mar (Soz.) erhielt 7800 St.
Dem neugewählten Vertreter unſeres Wahlkreiſes im
Reichs=
tage, Herr Brauereibeſitzer Ulrich zu Pfungſtadt, wurde daſelbſt am
verfloſſenen Samstag abend ein ſolenner Fackelzug gebracht, an welchem
ſich auf Einladung des engeren Komites der nationalliberalen Partei
der Orts=, Kirchen= und Schulvorſtand, die Lehrer, der Turnverein, die
Geſangvereine, die Feuerwehr und hunderte von Bürgern aus
Pfung=
ſtadt, Hahn, Eich und Eſchollbrücken beteiligten. Herr Lehrer Hahn
hielt die Begrüßungsrede an den Gefeierten, welcher mit bewegten
Wor=
ten für die ihm gewordene Auszeichnung dankte und in ſeiner Rede
na=
mentlich hervorhob, daß ſeine Partei bemüht bleiben würde, auf Grund
der kaiſerlichen Botſchaft die ſozialen Verhälniſſe der weniger bemittelten
Klaſſen der Bevölkerung zu heben und zu fördern und ihnen klar zu
machen, daß es für ſie beſſer iſt, mit uns auf geſetzlichen Wegen die
Beſſerung herbeizuführen, ais nach den Grundſätzen der
Sozialdemokra=
tie. Das durch den Geſamtchor geſungene Lied „Deutſchland,
Deutſch=
land über allesz bildete den Beſchluß der ſchönen patriotiſchen Feier,
welcher noch geſellige Vereinigungen Gleichgeſinnter in den verſchiedenen
Wirtſchaftslokalitäten folgten.
144
2616
— Nach den bis geſtern G1. Novbr.) abend eingelaufenen
Nach=
richten ſind in 54 der größeren Orte des Wahlkreiſes Erbach=
Bens=
heim gefallen auf Gutsbeſitzer Scipio (nl.) 6193 Stimmen, auf
Fabrikant VOrville (fr.) 4827 Stimmen.
- Graf Erbach=Schönberg iſt nebſt Gemahlin am Samstag
von der Beſuchsreiſe bei dem Fürſten von Bulgarien wieder in
Schön=
berg eingetroffen.
— Die bei dem Großh. Steuerkommiſſariat Darmſtadt
ohne ſpecielle Aufforderungen eingegangenen Kapitalrentenſteuer=
Deklarationen enthalten 6148 600 M. Kapitalrente, wovon auf die
Stadt Darmſtadt 5125329 M. auf die Gemeinde Beſſungen
740959 M. und auf 37 Landgemeinden 282 312 M. entfallen.
Wie wir hören, beabſichtigt Fräulein Louiſe Müller mit ihrer
Geſangsſchule demnächſt ein Concert zum Beſten des zu errichtenden
Lehrerinnenheims in Heſſen zu geben, und wünſchen wir dem
ſchönen Unternehmen beſten Erfolg.
2 Wegen verübter Ruheſtörung wurden ein Schneidergeſelle und
ein Fortbildungsſchüler zur Anzeige gebracht. — Verhaftet wurde ein
Bäckergeſelle aus dem Badiſchen, der dahier einem Hausburſchen etwa
12 M. entwendete. - In der Kiesſtraße wurde einem Kaufmann der
gußeiſerne Floßrinnendeckel geſtohlen. — Einem Landwirt wurde von
ſeinem in dem Griesheimer Weg geſtandenen Wagen die Waage geſtohlen.
L. Beſſungen, 11. November. Die geſtern ſtattgefundene
Ge=
me inderatsſitzung befaßte ſich hauptſächlich mit der Ausführung
des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 über die Krankenverſicherung der
Arbeiter. Das Großh. Kreisamt empfiehlt der Großh. Bürgermeiſterei
dringend: 1) Schleunigſte Vorlage dem Gemeinderat zu machen wegen
Beſtellung eines Rechnungsführers der Gemeindekrankenverſicherung;
ferner 2) den dem Rechner zu bewilligenden Gehalt, beiw. die
Hebe=
gebühren feſtzuſetzen; 3) Beſtimmung, ob und evntuell welche Kaution
der Rechner zu ſtellen habe; 4) Abſchluß eines Vertrags mit einem Arzt;
5) desgleichen mit einer Apotheke über Lieferung der erforderlichen
Me=
dikamente: 6) Vorlage eines Gemeinderatsbeſchluſſes, in welches Hoſpital
die erkrankten Verſicherten aufgenommen werden ſollen und Abſchluß
eines diesbezüglichen Vertrags mit einer Hoſpitalverwaltung; 7)
Be=
ſtimmung der erforderlichen Anzahl von Krankenbeſuchern; 8) Beſchluß,
ob dem Rechner auch die Meldeſtelle übertragen werden ſoll.
Der Großh. Bürgermeiſter machte hierauf folgende Vorſchläge:
a. den Gemeinde=Einnehmer Nohl zum Rechner der
Gemeindekranken=
verſicherung zu ernennen; b. den Gehalt desſelben auf 300 M. jährlich
feſtzuſetzen; c. die Stellung einer Kaution von 800 M. von dem Rechner
zu fordern; d. proviſoriſch auf ein Jahr den Gemeindearzt Herrn Dr.
Fehr zum Gemeindekrankenverſicherungsarzt zu ernennen (letzterer ſei
bereits damit einverſtanden); e. die Apotheke in Beſſungen mit der
Lieferung der erforderlichen Medikamente zu beauftragen; k. vorläufig
das Mathilden=Landkrankenhaus als dasjenige Hoſpital zu beſtimmen,
in welchem die Kranken Aufnahme finden ſollen. Die Erbauung eines
eigenen Krankenhauſes ſoll deshalb jedoch nicht ausgeſchloſſen ſein;
g. zwei männliche und zwei weibliche Krankenbeſucher zu ernennen;
h. dem Krankenrechner auch die Meldeſtelle zu übertragen.
Der Gemeinderat genehmigt hierauf einſtimmig die von dem Großh.
Bürgermeiſter unler Poſ. a, d, o,kund g eingebrachten Anträge, während
derſelbe bei Poſ. b die Hebgebühren vorerſt auf 1 Jahr zu 6 pCt.
feſt=
ſetzt, bei e von Stellung einer Kaution, weil der Gemeinde=Einnehmer
ſchon als ſolcher und als Kirchenrechner Kaution in ausreichen der Weiſe
hinterlegt hat, vorerſt abſieht, und bei Poſ. h beſchließt, die
Anmelde=
ſtelle nicht dem Rechner, ſondern der Großh. Bürgermeiſterei zu übertragen.
Nach Schluß der ſehr eingehend erörterten Poſition trat man in die
geheime Sitzung über.
Beſſungen, 10. November. Nachdem vor kurzem die hieſigen
Landwirte auf Einladung des Herrn Bürgermeiſters ſich verſammelt
hatten, wozu auch der Herr Landtagsabgeordnete Friedrich erſchienen
war, Um die Lage der hieſigen Landwirte zu beſprechen und insbeſondere
über einen weiteren Uebergang über die Main=Neckar=Bahn
zu beraten - verſammelte ſich am 7. d. M. abends abermals eine
größere Zahl Landwirte. In dieſer Verſammlung wurde der Entwurf
einer Eingabe an den Gemelnderat vorgeleſen, worin dieſer erſucht wird,
mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß in der Gemarkung ein zweiter
Uebergang über die Bahn hergeſtellt wird. Es kam ſodann die dringend
nötige Erweiterung des Griesheimer Wegs zur Sprache und wurde
die Erwartung ausgeſprochen, daß der Gemeinderat auch hier bald
Ab=
hülfe ſchaffe, auch in dieſem Winter die Feldwege gründlich verbeſſern
laſſe, wozu in dem Steinbruche der Cemeinde genug Material vorhanden
ſei. — Einen weiteren Gegenſtand der Diskuſſion bildete die
Abfuhr=
ordnung und wurde allſeitig die Selbſtregie der Gemeinde als das Beſte
zugeſtanden.
222
ſtandene Polizeitaxe gewünſcht. Der vorgerückten Tageszeit weger
wurde die Beſprechung hierüber und auf welche Weiſe Abhilfe zu ſchaffen
ſei, einer weiteren Verſammlung vorbehalten.
Die Eingabe an den Gemeinderat wegen Ueberbrückung der Main=
Neckar=Bahn wird in Kürze den Intereſſenten zur Unterſchrift
vorge=
legt werden.
Beſſungen. Am nächſten Samstag den 15. November veranſtalter
der hieſige ältere Geſangverein im Markwortſchen Saale eine
Abendunterhaltung mit Theater. Das reichhaltige Programm
verſprich=
den Beſuchern einen vergnügten Abend und die zwei zur Aufführung
gelangenden Theaterſtücke: 1) „ U. A. w. g." oder: Die Einladungs
karter von A. v. Kotzebue, und 2) „ Der ſächſiſche
Dorfſchulmeiſter=
dürften nicht verfehlen, der Unterhaltung einen zahlreichen Beſuch zu
verſchafſen. (S. auch Inſerat.)
Großherzogliches Hoftheater.
Montag, 10. November.
B. „Wallenſtein's Lagerü, dies prächtige Expoſitionsſtück, iſ
wohl im Stande für ſich allein das vollſte Intereſſe in Anſpruch zu
nehmen. Es bietet ein in ſich abgeſchloſſenes Bild von wunderbare
Treue. Alles iſt überſichtlich und klar. Es iſt, als wäre das ganzi
Bild gleichzeitig, in einem Augenblick vom Dichter geſchaut und dann
atemlos mit fliegender Feder aufgezeichnet. Nun ſtehen ſie da, wie
ſi=
müſſen, die leichtfertigen Glücksritter, die Jäger, die Hartnäckigen und
Verbiſſenen vom Schlage ihrer Chefs, der Terzky und Illo, die
unmili=
täriſchen Arkebuſiere, die den raſchen Abfall des Regiments Tiefenbach
allzu erklärlich machen, die idealeren Pappenheimer, die ihren Führeu,
den Max, nicht verleugnen. Dazwiſchen die koſtbare Marketenderin, dä.
den Mansfelder mit geſchlagen hat, der Bürger, der Bauer, der Rekruc
und der prächtige Kapuziner mit ſeinem Santa Clara=Sermon.- Un
welche Bewegung in den einzelnen Abteilungen, welch zündender
Auß=
ſchwung in dem Reiterliede, in deſſen Geſang ſich ſchließlich alles ver
eint! Welch eine Verklärung der Subordination und des Geiſtes, de:
„wie Windeswehen auch den unterſten Reiter mitreißt.” Wir befanden
uns bei der heutigen Aufführung noch ſtark unter dem Eindruck, den
die Darſtellung der „Trilogien durch die Meininger im Mai d. J.
ar-
uns gemacht hatte; wir wollen keine Vergleiche ziehen und nur ſo vie
bemerken, daß das, worin die Darſtellungen der Meininger ihren
Schweu=
punkt haben, bei uns nicht erreicht wird: Das bunte Treiben des luſtiger
Lagerlebens, dieſes ſtets in Bewegung befindliche Bild ſo zu arrangiererh,
daß es neben der Naturwahrheit die Harmonie nicht einbüßt, iſt ein
bis jetzt noch unerreichtes Meiſterſtück der Meininger Truppe.
Hingegen haben wir die richtige Auffaſſung jeder einzelnen Roll
und die ſorgfältige Behandlung der Sprache zu loben. Die am meiſten
hervortretende Rolle des erſten Küraſſier wurde von Herrn
Edwar=
mit edlem Feuer geſprochen; ſeine große Rede, welche den ruhig üben
legenden Krieger zeichnet, dem im Treiben des rauhen Lebeus der idea:
Zug nicht abhanden gekommen, war von hinreißendem Schwung. O=
Holkiſchen Jäger wurden durch die Herren Steude und Wagner reck
anſchaulich repräſentiert. Eine treffliche Leiſtung war, wie immer, da
Kapuziner des Herrn Butterweck. Die zahlreichen übrigen Rolle
waren befriedigend beſetzt: jeder Mitwirkende bemühte ſich, nach Kräſteo
zum Gelingen der Vorſtellung beizutragen.
„Die Piccolominiz ſind dasjenige Schiller'ſche Stück, das ſi
an unſerer Hofbühne der beſten, ſagen wir der tadelloſen Inſcenierur
zu erfreuen hat. Die Audienzſcene des Queſtenberg (2. Akt) und de
Gaſtmahl in Terzky's Hauſe (4. Akt) werden mit einer Kraft um
Präciſion vorgeführt, die ihresgleichen ſucht. Von den Vertretern diſ
Generalität läßt ſich nur Gutes berichten: In den Herren Dalm”
nico, Steude, Mickler, Werner, Hanſen beſitzen wir tüchtig
Octavio's, Terzky's. Illo's, Buttler's= und Jſolani's. Auf den
Inte-
preten des Wallenſtein, Herrn Wünzer, ſowie den Träger des Mar
Piccolomini, kommen wir morgen zu ſprechen. Herr Knispel
b=
mühte ſich mit Erfolg, die Partie des Abgeſandten Queſtenberg mit feinic
diplomatiſchen Würde auszuſtatten. Mit dem Spiel der Dam
Schütky und Berl als Gräfin Wallenſtein und Gräfin Terzky könn
wir uns nur einverſtanden erklären. Frl. Haacke hat ſich für das fei
Converſationsſtüͤck als eine höchſt brauchbare Kraft erwieſen, aber
ihrer Thekla konnten wir beim beſten Willen nicht viel Freude
habe-
weder Haltung noch Ausdrucksweiſe ſtanden im Einklang mit den
idealen Gehalt der Figur; einige Bewegungen, die Art zu gehen, ſich
wenden, ſind bei Frl. Haacke oftmals geradezu unſchön, die Rundur
die Ebenmäßigkeit geht dem Spiel der Dame vor der Hand noch 0
Was uns aber ihre Thekla vollends verdarb, war der Geſang m.
Liedes „der Eichwald brauſet.” Niemand wird es einer Schauſpiele.
verübeln, wenn ſie die für den Geſang beſtimmten Worte nur einfa)
mit edlem Vortrage ſpricht, aber Jeder muß ſich durch einen Geſar
der nicht einmal die Stufe des Mittelmäßigen erreicht, peinlich berül
fühlen. Nun, vielleicht macht Frl. Haacke ihre heutigen Fehler
morg=
m letzten Teil der Trilogie, der ihr ja reichliche Gelegenheit zur E
faltung ihres ſchauſpieleriſchen Könnens bietet, wieder gut.
Tageskalender.
Mittwoch. 12. November: Vortrag zum Beſten des evangel. Kirchenbal
vereins im kleinen Saale des Saalbaues. — Kammermuſik=Ab a.
Traube). — Vortrag des Mittelrhein. Architekten= und Ingenie
Vereins (Reſtauration Schmitz).
Samstag. 15. November: Großer Jahrmarkt zum Beſten der Wä¼
Abend=Unterhaltung des Geſangvereins Liedert=f
Saalbau).-
Schützenhof). — General=Verſammlung des Bauvereins (Conferu
zimmer der Heſſ. Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft). — Abendunterk
tung mit Theater des Beſſunger älteren Geſangvereins (Markworz
Druck und Verlag: L. 6. Wittichiſdhe Hofbuchdruckerea. - Perantportlich für die Redaction: Carl Witts