147.
Jahrgang.
Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. inel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gehengenominen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
Jrag= und Anzeigeblaft.)
Mit der Sonntags=Beilage:
OlluntiiEp urrtquiluahvothil.
Inſerate
werdenangenommen: in Darmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annonen=Eppeditionen.
Amtliches Organ
für die Behanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamks und ſämmtlicher Behörden.
178 219.
Freitag den 7. November.
1884.
Darmſtadt, am 1. November 1884.
Betreffend: Die Ausführung des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 über die Krankenverſicherung der Arbeiter, hier
Aus=
legung des 8 5 desſelben.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Nach 8 5 des Reichsgeſetzes vom 15. Juni 1883 iſt den Perſonen, für welche die Gemeinde=Krankenverſicherung eintritt,
im Falle der Krankheit oder durch Krankheit herbeigeführte Erwerbsunfähigkeit von derjenigen Gemeinde Krankenunterſtützung
41 gewähren, in deren Bezirk ſie beſchäftigt ſind.
Es kommt indeſſen häufig vor, daß Arbeiter (namentlich ſolche, welche bei Bauten beſchäftigt ſind),. von einem
Arbeit=
geber vorübergehend für einzelne außerhalb des Sitzes ſeiner gewerblichen Niederlaſſung auszuführende Arbeiten angenommen
yerden. Es wird ſich in ſolchen Fällen fragen, ob für derarkige Arbeiter der thatſächliche Beſchäftigungsort oder der Ort,
ar welchem ſich die Betriebsſtätte des Arbeitgebers befindet, als maßgebend in Bezug auf das Verſicherungsverhältniß zu
bftrachten iſt.
Die endgültige Entſcheidung über die Auglegung dieſer Frage unterliegt nach 8 58 des oben citirten Geſetzes der
Zu=
ſEndigkeit der Gerichte.
Bis auf Weiteres ſoll diejenige Gemeinde, in deren Bezirk die gewerbliche Niederlaſſung des Arbeitgebers, alſo die
Be=
liebsſtätte desſelben liegt, die Krankenunterſtützung zu gewähren und die Krankenverſicherungsbeiträge zu erheben haben. Die
Eremeinde der jeweiligen Arbeitsſtätte dagegen, welche den vorübergehend in ihrem Bezirk beſchäftigten Arbeiter im Falle
har Erkrankung Krankenunterſtützung zu gewähren in die Lage kommt, kann gegen die Gemeinde der Betriebsſtätte
bes Arbeitgebers Erſatzanſprüche geltend machen.
Selbſtverſtändlich bezieht ſich das Vorſtehende nur auf ſolche Arbeiter, für die die Gemeinde=Krankenverſicherung
einzu=
ſr. ten hat, und nicht auf diejenigen, welche in einer anderen Kaſſe, 3. B. einer Bau=Krankenkaſſe, verſichert ſind.
Sie wollen ſich hiernach bemeſſen.
v. Marquard.
[11467
Darmſtadt, am 1. November 1884.
ikreffend: Die Feſſtellung und Erhaltung der inneren Grenzen, insbeſondere die Beaufſichtigung und Controlirung der
Feldgeſchworenen.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Diejenigen Bürgermeiſtereien, welche unſerer lithographirten Verfügung vom 8. September l. J3. noch nicht entſprochen
hlen, werden an deren Erledigung erinnert.
v. Marquard.
[1468
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Errichtung einer Abdeckerei in der Gemarkung Nieder=Ramſtadt.
Der Waſenmeiſter Peter Luckhaupt in Nieder=Ramſtadt beabſichtigt auf ſeinem Grundſtücke, Flur VII. Nr. 53 der
kmarkung Nieder=Ramſtadt eine Abdeckerei zu errichten und hat um Conceſſionirung dieſer Anlage nachgeſucht.
Es wird dieſes unter dem Anfügen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Plan und Beſchreibung des projectirten
hternehmens 14 Tage lang auf unſerer Regiſtratur zur Einſicht offen liegen und daß Einwendungen dagegen binnen gleicher
ik bei Meidung des Ausſchluſſes bei uns vorzubringen ſind.
Darmſtadt, den 1. November 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
[11469
R219
2570
E d i c t a l l a d u n g.
Nachdem wider die zur Dispoſition der Erſatzbehorden entlaſſenen Musketiere aus dem Bezirke des 1. Vataillons,
(Mainz) 4. Großh. Heſſ. Landwehr=Regiments Nr. 118. 1) Franz Möhlinger, geb. am 3. December 1858 zu Mainz.
heimathberechtigt in Stahlberg. Bürgermeiſterei Dielkirchen, Verwaltungsbezirk Kirchheimbolanden, Regierungsbezirk Pfalz;
2) Franz Anton Haeling, geb. am 22. Mai 1857 zu Bürſtadt, Kreis Bensheim, zuletzt wohnhaft und heimathberechtigt in
Mainz, der förmliche Deſertionsprozeß eröffnet worden iſt, werden dieſelben hiermit aufgefordert, ſich ſofort bei der
Landwehr=
behörde anzumelden, ſpäteſtens aber in dem auf
Montag den 2. Mürz 1885, Vormittags 10 Uhr,
anberaumten Termin vor dem unterzeichneten Gericht zu erſcheinen, widrigenfalls die wider ſie eingeleitete Unterſuchung ge=
ſchloſſen und jeder in eine Geldbuße von 150 bis 3000 Mark verurtheilt werden wird.
Darmſtadt, den 1. November 1884.
Großherzogliches Gericht der Großh. Heſſiſchen (25.) Diviſion.
11470
von 75 Pfg. an per Flaſche mit
Glas, bei größerer Abnahme oder
im Faß entſprechend billiger.
4.
6 ARelm ALe06L,
Weinhandlung,
Mathildenplatz 18. (8948
Bekanntmachung
Forderungen und ſonſtige Anſprüche
an den Nachlaß des Hutfabrikanten Phil.
Gelfius von Darmſtadt ſind binnen 14
Tagen bei uns anzumelden, andernfalls
ſie bei Regulirung des Nachlaſſes keine
Berückſichtigung finden werden.
Darmſtadt, den 3. November 1884.
Großherzogliches Amtsgericht Darmſtadt I.
[11471
Schäfer.
Bartha.
S t r e u l a u b=
Verſteigerung.
Montag den 10. November l. J3.,
Vormittags 9 Uhr beginnend,
ſoll im Gemeindehaus zu Arheilgen das
Streulaub von ſämmtlichen Wegen und
Schneiſen der Waldungen und von den
Wieſen des Großh. Hauſes der
unter=
zeichneten Oberförſterei verſteigert werden.
Darmſtadt, den 5. November 1884.
Großherzogliche Oberförſterei Kranichſtein.
J. V.:
[11472
Bücking, Forſtaceſſiſt.
2
Bekanntmachung.
Die Holzpreiſe im Magazin ſind feſtgeſetzt:
a) für Buchenſcheiter 1. Kl. zu Mk. 10.50,
d0.
II. Kl. „ „ 9.50
b) „
c) „ Kiefernſcheiter I. Kl. „ „ 8.. II. Kl. „ „ 7. —-
1) „
der Raummeter.
Das Scheitholz II. Klaſſe beſteht aus
aufgeſpaltenem Stamm=Knüppelholz von
völlig geſunden Buchen=Stangen.
Großh. Holzmagazins=Verwaltung.
Weißwein
Das Schulgeld pro IV. Quartal 1884
für die Vorſchüler des Gymnaſiums wird nächſten Samstag den 8. und
Mitt=
woch den 12. d. M., Nachmittags yon 2 bis 4 Uhr, in dem Muſikſaal des Gym,
naſiums, Zimmer Nr. VILebener Erde im Nordbau, erhoben.
Darmſtadt, den 6. November 1884.
Großherzogliche Gymnaſialkaſſe.
Langsdorf, Rechnungsrath.
[147
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Copha. und Tischvorlagon von M. 3. 50 per Stück an,
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(l47
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114
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Eal Mercerie= und Spielwaaren, Lebkuchen und ſonſtigem Backwerk, Blumen u. ſ. w.;
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Während der Dauer des Jahrmarkts Muſik im Gartenſaale.
Das Eintrittsbillet zum Jahrmarkt koſtet 1 Mk. für Erwachſene, 50 Pfg.
.
49für Kinder.
Billets ſind zu haben bei den Mitgliedern des Comite's: Frau Schuchardt,
do0
WSandſtraße 2,. Frau Selzam, Neckarſtraße 19, Fräulein Bracht, Rheinſtraße 34,
Fräulein v. Follenius, Wilhelminenplatz 9, Fräulein v. Grolmann, Eliſabethen=
2
Ellſt raße 62, Fräulein Jonghaus, Rheinſtraße 15, Fräulein Lotheiſen, Bleichſtr. 32
3tg und Herr v. Preuſchen, Heinrichsſtraße 79; ſodann während des Jahrmarktes an
Ahſder Kaſſe.
Freunde des Unternehmens, welche gütige Geſchenke an Verkaufsgegenſtänden
1517)
oder an Speiſen und Getränken für das Büffet ſpenden wollen, ſind gebeten, erſtere
oſn bei Frau Schuchardt Sandſtraße 2, letztere am Morgen vor dem Jahrmarkt im
[11408,
en Saalbau gefälligſt abgeben laſſen zu wollen.
Mlandwirthschaftliche ſonossonschaftsbanh.
Anskuss für Baar Depostten:
3½ pCt. p. a. bei 3 monatlicher Kündigung,
4 pCt. p. a. bei 6monatlicher Kündigung.
Die näheren Beſtimmungen ſind auf unſerem Bureau,
Eliſa=
bethenſtraße 32, erhältlich.
[1075
Darmſtadt, 25. Oktober 1884.
Der Vorſtand:
Hensing.
v. Wedokind.
2573
Für christl. Herrschatten:
1 Kinder=od. Hausmädchen, 15 J. a., ſehr
brav; 1 Mädch., 19 J. a., gut Fam.,
als fein. Zimmermädchen f. e. vornehm.
Haus, kann g. bürgerl. kochen. 111481
Ginsheim.
Ohly, Pfarrer.
Gesucht,
ein Mädchen, das bürgerlich kochen kann
und alle Hausarbeit gründlich verſteht, wird
ſofort geſucht. Wo? ſagt d. Exp. (10820
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der
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Die am 24. vor. Mts. abgehaltene
Schwellenverſteigerung iſt genehmigt.
Darmſtadt, den 3. November 1884.
Der Eiſenbahnbau=u. Betriebs=Inſpector:
Dittmar.
[11487
dahier ladet die Mitglieder
auf nächſten Montag den 10. November,
Abends pracis 5 Uhr,
in das Gonferenzzimmer des hieſigen Gymnaſiums ein
Darmſtadt, den 5. November 1884.
Der Vorſtand:
[1486
L. Buchner.
as unterzeichnete Comité macht die Herren Industriellen und
Gewerbe-
treibenden darauf aufmerksam, dass der Termin zur Anmeldung mit
dem 15. November 1884 abläuft und eine baldige Einsendung ihrer
Betheiligungsgesuche in ihrem Interesse liegt.
Mittelrheinisches Comité
[11368
zur Förderung der
Antwerpener Vellausstellung 1885.
Mainz, Mathildenstrasse 9.)
Adrossbuch 1885.
Freitag den 7. November: Bogen 4.
Göbel bis Hildebrand.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 7. November.
5. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Die Waiſe aus Lowood.
Schauſpiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten von
Charlotte Birch=Pfeiffer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Gold=Cours.
M. 1668-73
Ruſſiſche Impertals
20 Franken=Stücke 7 16.16- 20
„ 20.29-34
Engliſche Soverelons
4.17-21
Dollars in Gold
[1488h
Todes=Anzeige.
Geſtern Abend halb 10 Uhr verſchied nach ſchwerem
Leiden unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
Heinrich Linck
im Aller von 61 Jahren, was wir hiermit ſtatt jeder
beſonderen Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten
mit der Bitte um ſtille Theilnahme mittheilen.
Darmſtadt, den 6. November 1884.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Samstag den 8. November,
Nachmittags 4 Uhr, ſtatt.
(11489
Dankſagung.
Unſeren tiefgefühlteſten Dank ſprechen wir hiermit für
die zahlreichen Beweiſe herzlicher Theilnahme aus, welche uns
bei dem ſchmerzlichen Verluſte unſeres guten Sohnes und
Bruders
Feodor Paul
zu Theil geworden ſind.
Wir bitten dem Verewigten, welcher ſein ſchweres Leiden
mit rührender Ergebung trug, ein ehrendes Andenken
be=
wahren zu wollen.
Darmſtadt, den 6. November 1884.
Friedrich Ludwig Paul,
Hofgerichts=Kanzlei=Inſpector i. P.
Jeannette Paul.
Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 7. November.
Deutſches Reich. Auf das Beſinden des Kaiſers hat der geſtern
berichtete kleinere Unfall keinen weiteren ungünſtigen Einfluß gehabt.
Die Kaiſerin Auguſta hat Baden=Baden verlaſſen und wird zunächſt
Aufenthalt in Koblenz nehmen.
Wir geben im Folgenden eine Ueberſicht über die definitiven Wahlen
vom 28. Oktober nebſt einem vergleichenden Rückblick über die Mandate,
welche jede einzelne Partei im vorigen Reichstage beſaß, wobei indeſſen
zu bedenken iſt, daß die Ziffern hie und da noch Schwankungen
unter=
worfen ſind, da der Parteiſtandpunkt dieſes und jenes Abgeordneten
noch unbeſtimmt iſt und außerdem verſchiedene Wahlen für ungiltig
erklärt werden dürften. Definitiv vollzogen ſind 299 Wahlen, ſo daß
ſich alſo noch 98 Stichwahlen erforderlich machen; erſtere verteilen ſich,
wie folgt: Konſervative 65, Freikonſervative 22, Nationalliberale 40,
Deutſchfreiſinnige 31, Centrum 95, Polen 16, Welfen 5, Proteſtler 14,
Volkspartei 2 und Sozialdemokraten 9 - zuſammen 299. Im vorigen
Reichstage beſaßen Mandate: Konſervative lincl. 2 Hoſpitanten) 53,
Freikonſervative 24, Nationalliberale (incl. des Abg. Treitſchke) 46,
Deutſchfreiſinnige 107 (unter Hinzurechnung der 1881 als Fortſchrittler
gewählten, aber ſpäter der deutſchfreiſinnigen Partei nicht beigetretenen
Abgeordneten), Centrum 99, Polen 18. Welfen 10, Proteſtler 15,
Volks=
partei 10, Sozialdemokraten 13 und Dänen 2. Die Deutſchkonſervativen
ſind demnuch die einzige Partei, welche ſich gleich im erſten Wahlgange
eines abſoluten Gewinnes, und zwar in der Höhe von 12 Sitzen, zu
er=
freuen hat; alle übrigen Parteien müſſen erſt durch die Stichwahlen
das Manco gegen 1881 auszugleichen ſuchen, wobei die Deutſchfreiſin
nigen auf keinen Fall ihre fruhere Stärke erreichen werden, während
jene den Nationalliberalen und den Sozialdemokraten noch einen erheb
lichen Zuwachs gegen 1881 bringen dürften. Die Konſervativen kommen
26 mal, die Freikonſervativen 12 mal, die Nationalliberalen 45 mal,
die Deutſchfreiſinnigen 51 mal, das Centrum 16 mal, die Polen 4 mal,
die Welfen 8 mal, die Volkspartei 5 mal, die Sozialdemokraten 25 mal
die Elſäßer oder Proteſtler einmal in die Stichwahl; außerdem biete
der Wahlkreis Hadersleben das ſeltſame Schauſpiel dar, daß hier zwe
Dänen mit einander in die Stichwahl kommen.
Die vom „Wolf'ſchen Telegraphen=Bureau, alſo halbamtlich
ver=
breitete Nachricht, daß keine Anträge auf Zollerhöhungen ſeitens des
Bundesrates zu erwarten ſeien, wird auch in den hochoffiziöſen „Berl.
Pol. Nachr.” unter Berufung auf die „kompetenteſier Stelle wiederholt
Die Erfindung. daß mit dem neuen Reichstag ſofort ein agrariſch.
ſchutzöllneriſcher Wettlauf verſucht werden ſolle, kommt dem Anſcheir
nach aus demſelben Lager, von welchem aus jüngſt eine
Wiederein=
bringung zweijähriger Budgets ſignaliſiert worden war.
An dem Zuſammentritt der Kongo=Konferenz für den 15. November
iſt jetzt kaum mehr zu zweifeln. An dem genannten Tage wird
vor=
ausſichtlich nur die Tagesordnung für die Konferenz feſtgeſtellt werden,
die eigentlichen beratenden Sitzungen, bei denen Fürſt Bismarck den
Vorſitz zu führen gedenkt, werden wohl erſt einige Tage ſpäter ihren
Anfang nehmen.
Die braunſchweigiſche Erbſolgefrage wird für jetzt ſchwerlich mehr
zur offiziellen Erörterung gelangen. Mit den Audienzen, welche die
beiden Mitglieder des braunſchweigiſchen Regentſchaftsrats. Graf Görtz=
Wrisberg und Baron v. Veltheim, während ihrer neulichen Anweſenheit
in Berlin beim Kaiſer und beim Reichskanzler gehabt haben, kann man
die Affaire als zu einem vorläufigen Abſchluß gelangt betrachten. Dem
Vernehmen nach iſt beiden Herren die kaiſerliche Anerkennung für ihr
taktvolles Verhalten, das ſie in der ſo ſchwierigen Lage gezeigt,
ausge=
ſprochen worden und gleich anerkennend ſoll ſich auch Fürſt Bismarck
geäußert haben.
Oeſterreich=Ungarn. Das politiſche Leben des öſterreichiſchen
Kaiſerſtaates konzentriert ſich augenblicklich in den Kommiſſionsſitzungen
der in Budapeſt verſammelten öſterreichiſchen und ungariſchen Dele=
Me.
idlge
R 219
2575
gationen. Beſonderes Intereſſe bieten die Beratungen in der
Kom=
miſſion für die auswärtigen Angelegenheiten. Im Heeresausſchuß der
ungariſchen Delegation gab der Kriegsminiſter am Montag Erklärungen
ab, welche die Wichtigkeit des Heeresbudgets für einen Staat, wie die
habsburgiſche Monarchie, obgleich ſie zu den Nachbarſtaaten in den
reundlichſten Beziehungen ſtehe, betonten und die Notwendigkeit
hervor=
hoben, die Wehrkraft in anderen Staaten aufmerkſam zu verfolgen.
Be=
ſonderen Nachdruck legte der Kriegsminiſter auf den Geſichtspunkt der
Sparſamkeit, indem er darauf hinwies, daß in Oeſterreich=Ungarn die
Erhaltung eines Mannes am wenigſten koſte.
In der Budget=Kommiſſion der öſterreichiſchen Delegation gab
Kal=
noky am Mittwoch die bedeutſame Erklärung ab, daß das Bündnis
mit Deutſchland für Oeſterreich=Ungarn die unverrückbare Baſis ſeiner
ganzen auswärtigen Politik bleiben werde.
Frankreich. Der am 5. d. M. früh in Paris wieder einge=
C
troffene deutſche Botſchafter, gurſt Hohenlohe, hatte bereits am
Nach=
mittag eine längere Konferenz mit Miniſterpräſident Ferry.
Das „Journal des Debatsu meldet: Die Regierung traf mit der
Compagnie maritime ein Abkommen wegen des Transportes von 5000
Mann nach Tonking.
In Nantes kamen am 4. d. M. 13 Erkrankungen und 6 Cholera=
Todesfälle vor.
Aus Frankreich werden Symptome gemeldet, welche auf ein
be=
denkliches Anwachſen der Oppoſition gegen das Miniſterium Ferry
hin=
deuten. Nicht nur die monarchiſchen und radikalen Preßorgane
über=
ſchütten den Konſeilpräſidenten mit Angriffen, deren Ausgangspunkt
gewöhnlich die chineſiſche Affaire bildet, ſondern auch gemäßigte
republi=
kaniſche Blätter beginnen jetzt aus gleichem Anlaß gegen Herrn Ferry
in das Horn zu ſtoßen. In der That rückt aber auch der Streit, oder
wenn man will, der Krieg Frankreichs mit China nicht vom Flecke.
Auf Formoſa iſt Admiral Courbet durch die ausgezeichneten
Vertei=
digungsmaßregeln der Chineſen feſtgenagelt und in Tonking will dem
General Briere de d3sle ebenfalls kein entſcherdender Schlag gegen die
Chineſen und die wiederaufgetauchten Piratenbanden der Schwarzflaggen
gelingen. Zwar meldete eine Depeſche des genannten Heerführers vom
30. Oktober, daß eine franzöſiſche Abteilung die Nachhut der Chineſen
erreicht und derſelben beträchtliche Verluſte zugefügt habe, während eine
andere Abteilung die Gegend von Thainguyen von Zerſprengten ſäubere
und ferner, daß die Lage der Dinge am weißen Fluſſe eine „gute ſei
- aber offenbar bedeuten alle dieſe kleinen Erfolge für die Franzoſen
noch keinen entſcheidenden Wendepunkt in Tonking.- Die Regierung hat
ſich nunmehr gezwungen geſehen, das Auftreten der Cholera in Nantes
offiziell zu konſtatieren; die Epidemie nimmt daſelbſt täglich zu.
England. In der am 4. d. M. im Unterhauſe fortgeſetzten
Adreßdebatte erklärte Chamberlain, die Regierung ſei entſchloſſen, die in
Südafrika übernommenen Verpflichtungen in vollem Umfange
aufrecht=
zuerhalten und werde das unter Zuſtimmung der kolonialen Mitbürger,
einſchließlich der Majorität der holländiſchen Bevölkerung thun. Die
Adreſſe wurde ſodann ohne beſondere Abſtimmung angenommen.-
Am 5. d. M. nahm das Unterhaus den Antrag Gladſtone's an, nach
der Adreßdebatte während des Monats November jeder Reformbill den
Vorrang vor allen anderen Anträgen zu geben. Bei der Diskuſſion des
Berichts über die Adreſſe beantragte Bartleff ein Amendement zu
Gunſten einer ſtabilen, civiliſierten Regierung in Khartum. Fitzmaurice
ehnte jedoch ab, auf dieſe Frage einzugehen, deren Erörterung bei der
Kreditvorlage zweckmäßiger ſer. Die Errichtung einer ſtabilen
Regie=
rung gehöre zu den Aufgaben, welche die Inſtruktionen Wolſeley's
ent=
halten; dieſer wende der Frage ſeine ernſte Aufmerkſamkeit zu. Das
Amendement wurde abgelehnt und in zweiter Leſung die Adreſſe mit
134 gegen 18 Stimmen angenommen.
Belgien. Das Kabinet Beernaert hat die Beziehungen zum
Vati=
kan wieder angeknüpft, indem Baron Pitteurs van Hiegarts, bisher
Geſandter in Stockholm, zum Vertreter Belgiens beim Vatikan ernannt
worden iſt.
Niederlande. Nach dem jetzt feſtſtehenden Reſultat der
Senats=
wahlen befinden ſich in demſelben 26 Liberale, 13 Antiliberale.
Spanien. Der jüngſte Verſuch Zorillas, des bekannten Cheſs der
ſpaniſchen Republikaner, jenſeits der Pyrenäen einen Putſch in Scene
zu ſetzen, iſt geſcheitert.
Zorilla hat ſich, wie verlautet, nach dieſem
mißglückten Unternehmen nach London begeben. Madrider Blätter
be=
haupten indes, daß die Nachrichten über von Zorilla verſuchte
Ruhe=
ſtörungen lediglich auf Börſenmanöver zurückzuführen ſeien.
Vereinigte Staaten. Ueber den Ausfall der Präſidentenwahl
liegen bis jetzt nur Berichte aus Stadt und Staat New=York vor.
Hier=
nach hatte Cleveland am 5. d. M. Morgens 6 Uhr in der Stadt New=
York eine Mehrheit von 43000 Stimmen. Nach den letzten Berichten
erſcheint es trotzdem faſt zweifellos, daß durch den ungünſtigen
Aus=
fall der Wahlen im Staate New=York ſich für Blaine eine Mehrheit
von 5000 Slimmen ergeben wird. Die Wahl im Staate New=York wird
als maßgebend für den Ausfall der Präſidentenwahl betrachtet.
In Wilmington (Nord=Carolina) iſt ein Matroſe angekommen mit
dem Berichte, ſein Schiff, die deutſche Goelette ,Carl Auguſt” ſei auf
der Ueberfahrt von Hamburg nach Vera=Cruz durch Dynamit in die
Luft geſprengt worden; er ſei der einzige Ueberlebende. - Dagegen
teilt die „Hamb. Börſenhalle' mit, daß ein Schiff Namens ,Carl
Auguſt=
von Hamburg nach Veracruz nicht unterwegs ſei. Die Nachricht, eine
Goelette dieſes Namens ſei in die Luft geſprengt worden, bedürfe
da=
her der Beſtätigung.
Aus Stadt und Land.
(Das Ergebnis der Stichwahl ſiehe am Schluſſe ds. Blattes.)
Darmſtadt, 7. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Oberſt
Rüti, Kommandeur des Gendarmerie=Korps, das
Militärdienſtehren=
zeichen für 50 Dienſtjahre Allergnädiaſt verliehen.
— Mittwoch vormittag nahmen Se. Großh. Hoheit Prinz
Alexan=
der und deſſen durchlauchtige Gemahlin Prinzeſſin v. Battenberg
gelegentlich der Anweſenheit im Hoffmänniſchen Mädchenpenſionat
auch Veranlaſſung der Schule einen Beſuch abzuſtatten und dem
Un=
terricht in mehreren Klaſſen beizuwohnen.
Seine Großh. Hoheit hatte
die Gnade, ſich mit Rückſicht auf die gerade vorliegenden Lehrgegenſtände
über den Unterricht näher zu vergewiſſern und beim Verlaſſen der
Schule ſeine Anerkennung auszuſprechen.
Der Oberſt und Kommandeur des Großh. Heſſ. Gendarmerie=
Korps Herr Rüti feierte geſtern ſein 50jähriges Dienſtjubiläum.
Deputationen aus der Stadt und von außerhalb brachten dem Jubilar
die herzlichſten Glückwünſche dar.
9 Durch am Mittwoch abend publiziertes Erkeuntnis der
Straf=
kammer des hieſigen Landgerichts wurde ein junger Mann aus
Wor=
felden, der durch unvorſichtige Handhabung eines Gewehres, das er
ür ungeladen hielt, ſeinen Freund, ein Mitglied des hieſigen katholiſchen
Geſellenvereins erſchoß, zu 4 Monaten Gefängniß verurteilt. Den
be=
treffenden Wirt, welcher die Fahrläſſigkeit begangen, das Gewehr in
einer Ecke des Zimmers ſtehen zu laſſen, traf eine Gefängnißſtrafe von
2 Monaten. Die Verhandlung lieferte wieder einmal einen ſprechenden
Beleg für die Thatſache, mit welchem unbegreiflichen Leichtſinn
manch=
mal mit der Handhabung von Schußwaffen verfahren wird.
1 In Folge der am Mittwoch abend im Saale der Brauerei
Ritſert abgehaltenen Wahlverſammlung der nationalliberalen Partei
hatte ſich eine große Volksmenge in der Hügel= und Schützenſtraße,
ſo=
wie Markt= und Ludwigsplatz, Altſtadt ꝛc. angeſammelt. Durch die
hierbei ſtattgehabten Ruheſtörungen ſah ſich die Polizei genötigt
einzu=
ſchreiten und zahlreiche Verhaftungen vorzunehmen. Die Verhafteten
wurden mit Ausnahme von zwei Perſonen, welche ſich widerſetzten,
geſtern früh wieder entlaſſen. — Eine fein gekleidete Dame von
aus=
wärts, welche anſcheinend geiſtesgeſtört iſt, wollte ſich Mittwoch Abend
im Herrngartenteich ertränken.
Dieſelbe wurde jedoch rechtzeitig an
ihrem Vorhaben gehindert und in das ſtädtiſche Hoſpital verbracht.
- Geſtern Morgen wurden 2 ſiunge Leute von der Schloßwache
vierhaftet; dieſelben ſollen verſucht haben einem Briefträger
Wahl=
briefe wegzunehmen
44. Am 17. November wird hier eine Konferenz der Direktoren
heſſiſcher Realſchulen 1. Ordnung zuſammentreten, um über die
Feſtſtellung der neuen Lehrpläne zu beraten.
B. Den würdigen Eingang des Konzer1s des evangeliſchen
Kirchengeſangvereins bildete S. Bach's Cmoll Fuge. Hieran
ſchloß ſich der fünfſtimmige Chor o domine Jesn, geſungen vom Verein.
Die von der Chorſchule vorgetragenen Choräle; „Wunderbarer König=
und „Nun danket alle Gott” erfreuten durch ihre Korrektheit. Wenn
man denkt, welche Mühe und Zeit erforderlich iſt, um ſo viele
jugend=
liche, ſozuſagen ganz wilde Stimmen zu einheitlichem Wirken zu
ver=
binden, ſo kann man dem Leiter der Chorſchule nur die größte
Aner=
kennung zollen. Der Geſangverein machte durch ſeine Leiſtungen ſich
ſelbſt und ſeinem Dirigenten alle Ehre. Aus dem Programm heben
wir noch mit Nachdruck den Vortrag der beiden herrlichen altdeutſchen
geiſtlichen Volkslieder hervor, ſie halten - wie ſchon der Name
ſagt-
mit ihrem Charakter die Mitte zwiſchen dem ſtrengen Kirchenliede und
dem weltlichen Liede; unſeres Erachtens kann es nichts ſtimmungsvolleres
geben als die ſüße, fromme Weiſe von: „Schönſter Herr Jeſu, Herrſcher
aller Enden” Um den Orgelvortrag machte ſich Herr Anton verdient.
Herr Superintendent Dr. Sell hielt im Anſchluß an das
Matthäus=
evangelium Kapitel 26, 6-14 eine kurze zu Herzen gehende Anſprache.
Das Glas mit köſtlichem Waſſer, das jenes Weib im Hauſe Simonis
des Ausſätzigen in reicher Verſchwendung auf das Haupt des Herrn
goß - es läßt ſich gewiſſermaßen vergleichen mit den Werken der
ſchmückenden Kunſt, die wir in unſere Kirchenhallen eingeführt haben;
ſie ſind ja vielleicht in den Augen nüchterner Verſtandesmenſchen auch
nicht nötig, und ſind doch nötig, denn in uns allen lebt das tiefe
Be=
dürfnis, zum Notwendigen das Schöne zu fügen, und gerade den
un=
terſten Ständen, wo die beſchränkten Mittel zur Befriedigung dieſes
Bedürfniſſes nicht ausreichen, ſollen wenigſtens in der Kirche, durch Herz
und Gemüt erhebende Geſänge, Kunſtgenüſſe verſchafft werden, welche
über die Not und Qual des Alltäglichen einen verklärenden Schimmer
gießen. Und zudem iſt die edle Muſika aufs innigſte mit der Kirche
der Reformation verbunden; die Kirche des Evangeliums iſt zu allen
Zeiten eine ſingende geweſen, und wird und muß dieſen Charakter auch
in Zukunſt bewahren. Die Kirche war in allen Räumen beſetzt.
Die Frequenz unſerer techniſchen Hochſchule hat im
Stu=
dienjahr 1883-84 an Studierenden 120, an Hoſpitanten 75, zuſammen
195 betragen. Von den 120 Studierenden gehörten 14 der Bauſchule,
9 der Ingenieurſchule, 24 der Maſchinenbauſchule, 31 der chemiſch=
tech=
niſchen Schule (darunter 2 Pharmaceuten), 12 der mathematiſch=
natur=
wiſſenſchaftlichen und 26 der elektrotechniſchen Schule an; 4 widmeten
ſich dem Berufe als Konſolidationsgeometer und Kulturtechniker. Von
der Geſamtzahl entfielen 119 auf das Großherzogtum (87 Starken=
14 210
2516
burg, 20 Oberheſſen, 12 Rheinheſſen), 63 auf andere deutſche Staaten
und 13 auf das. Ausland.
- Güterverkehr mit Italien. Zu Anfang des Monats
September er. iſt in Mailand ein Bureau für die Vertretung von
deutſchen Reichs=Staats= und Privatbahnen des
deutſch=
italieniſchen (Eiſenbahnverbandes etablirt worden. Dieſe
von deutſchen Bahnen getroffene Einrichtung ſoll dazu beitragen, den Kr. Darmſtadt.
Güterverkehr zwiſchen Deutſchland und Italien zu entwickeln und zu Darmſtadt
beleben, durch perſönliches Benehmen mit den italieniſchen Behörden Beſſungen
und Handelskreiſen Wünſche und Beſchwerden der deutſchen Intereſſenten Arheilgen
einer raſchen Erledigung zuzuführen und überhaupt alle notwendigen Braunshardt
Erleichterungen des Güteraustauſches zur Sprache zu bringen, durch Eberſtadt
welche die deutſchen Eiſenbahnen in die Lage verſetzt werden könnten, Erzhaͤuſen
den deutſchen Intereſſen im Vertrieb und Bezug ihrer Güter Nutzen zu Eſchollbrücken
bringen. Die Vertretung trägt die Firma: Kaiſerl. deutſcher Verkehrs= Gräfenhauſen
Inſpektor Trommer, Vertreter von deutſchen Reichs., Staats= und Griesheim
Privatbahnen des deutſch=italieniſchen Verbandes in Mailand. Das Hahn mit Eich
Bureau befindet ſich in der Via Principe Amadeo Nr. 5 in Mailand. Meſſel
Anfragen und Erſuchen um Aufklärungen über die Verkehrsverhältniſſe Nieder=Beerbach
mit Italien können an die bezeichnete Firma, welche direkt Antworten Nieder=Ramſtadt mit
zu erteilen befugt iſt, gerichtet werden.
Mainz, 6. November. Die Güter zur Abfuhr von der Heſſ. Ober=Ramſtadt
Ludwigsbahn haben ſich der Art angehäuft, daß die Verwaltung ſich ge= Pfungſtadt
nötigt ſah, um die Güter beſtellen zu können, militäriſche Hilfe in An= Roßdorf
ſpruch zu nehmen.
Worms, 5. November. Der Rhein iſt gegenwärtig auf einem Traiſa
ſo niedrigen Waſſerſtand angelangt, wie er ſchon lange Zeit nicht zu Weiterſtadt
verzeichnen war. Der hieſige Pegel giebt den heutigen Stand auf Wixhauſen
Mtr. 000 an. Für den Betrieb der Schiffahrt iſt dies ein ſtarkes Kr. Darmſtadt
Hemmnis.
Stichwahl vom 6. November.
Die geſtrige Stichwahl im Wahlkreis Darmſtadt=Groß=Gerau
ergab das Reſultat, daß der nationalliberale Kandidat Ulrich gegen
den Socialdemokraten Müller zum Reichstagsabgeordneten gewählt
wurde. Ulrich erhielt nach untenſtehender Ueberſicht 10422, Müller 7491
Stimmen, die Majorität beträgt alſo 2931.
Stich=Wahl am 6. November 1884.
5
Wahllokal.
1. Schulhaus Ballonplatz
2.
desgl.
3.
desgl.
4. Schulhaus Rundeturmſtr.
Pädagog
5. „
6.
desgl.
7. Schulh. Niederramſtädterſtr.
8.
desgl.
9. Schulhaus Grafenſtraße
10.
11.
12.
Friedrichsſtraße
desgl.
desgl.
zuſammen
L. „. H. „. 710 599 196 403 650 549 32 226 364 298 147 151 650 552 292 260 566 448 119 39 568 451 149 302 652 525 414 111 656 538 353 185 500 411 323 88 635 515 378 137 603 507 349 158 688 569 368 201 7242 5062 5411 2551 Wahl am 28. Oktober,
p. 1884.
Wahllokal.
1. Schulhaus Ballonplatz
2.
desgl.
3.
desgl.
4. Schulhaus Rundeturmſtraße
5. „
Pädagos
desgl.
8.
desgl.
9. Schulhaus Grafenſtraße
10. „
Friedrichſtraße
11.
desgl.
12.
desgl.
10
8
6
14
15
18
20
10
5
10
zuſammen 1242 5801 2390 1730 1534 129
Stichwahl am 6. November 1884. Wahl am 28. Oktbr. 1884.
Gemeinden.
Waſchenbach
Schneppenhauſen
Kr. Groß=Gerau.
Aſtheim,
Bauſchheim
Berkach
Biebesheim
Biſchofsheim
Büttelborn
Crumſtadt.
Dornberg.
Dornheim
Erfelden
Geinsheim
Ginsheim
Goddelau
Groß=Gerau
Haßloch
Kelſterbach
Klein=Gerau
Königſtädten
Leeheim,
Mörfelden
Nauhein,
Rannheim,
Rüſſelsheim,
Stockſtadt
Trebur,
Walldorf
Wallerſtädten
Wolfskehlen
Worfelden
Nr. Groß=Gerau
Hierzu
Kr. Darmſtadt
Insgeſamt,
H. 5 S. 8 3411 2551 2399 1739 1534 129 450 520 324 132 401 73 234 291 173 33 242 47 6 44 1 6 — 236 329 129 104 216 90 63 74 29 29 117 12 96 16 7 88 72 45 35 62 201 409 83 43 306 198 12 182 18 2 84 31 62 33 6 76 49 28 24 60 171 107 147 21 77 309 176 258 47 99 799 188 639 143 134 281 157 97 63 115 — 48 11 55 1 4 40 65 26 3 66 102 113 39 36 110 87 83 76 1 75 — 1069 5245 296 254½ 3501 14 33 99 5 8 „27 34 79 19 57 11 29 12 23 3 233 56 130 108 58 144 146 102 24 106 146 88 123 32 21 — 186 68 140 79 26 19 13 14 9 8 132 54 82 34 19 172 158 11 79 10 — 26 136 109 85 10 112 146 37 115 54 16 297 267 197 121 140 — 7 32 3 23 19 89 136 65 39 106 — 46 69 36 52 149 17 121 2 6 135 58 77 27 49 — 135 131 89 34 36 118 71 52 54 26 87 18 51 41 20 153 243 83 107 186 161 46 111 14 50 — 155 161 101 19 64 — 68 101 37 16 100 97 57 44 45 29 147 23 117 23 — 54 74 39 30 36 3353 2246 2356 971 1336 73
7069
5245
1976 2522 3551 141
143
49) D D.
.
Die Geſamtzahl der Abſtimmenden betrug 17913 gegen 15912 im
erſten Wahlgang. Das Mehr von 2001 Abſtimmenden entfällt
größten=
teils auf die Landgemeinden, auf Darmſtadt nur 160.
L. Beſſungen, 6. November. Bei der heute ſtattgefundenen engeren
Wahl eines Reichstagsabgeordneten erhielt
1. Bezirk I1. Bezirk 1II. Bezirk Zuſ.
Bierbrauer Ulrich
208
450
188
104
Bildhauer Müller 54
168
520
298
Bei der Wahl am 28. Oktober vertheilten ſich die Stimmen wie
Hierzu 2 Beilagen für Nichtpoſtabonnenten: 1) Kaffee=Specialität von M. Landau, Mathildenplatz 1. - 2) Proſpect uver
Soennecken'3 Schreibfedern, Nundſchriftartikel, Schreibſtützen, Copierpreſſen ꝛc.
Druck und Berlaat L. C. Wittathiche Cotbucdruceret. - Derentvortlich für die Redacton: Carl. Witts.
hudfl
6l. De
hamm)
hamm
gefu