147
Juhrgung
147.
Abonnementspreis
viertelſährlich 1 Mart 53 Pf. inel.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
ent=
gegengenommen zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſtaufſchlag.
rag= und Anzeigeblatk.)
Mit der Sonntags=Beilage:
Riterguttunhvothil.
Inſerate
werdenangenommen unDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſir. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.
Amtliches Organ
für die Bekannkmachungen des Großh. Areisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.
M218.
Donnerstag den 6. November.
1884.
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Wahlen zum Reichstag betreffend.
Ich bringe hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß
Montag den 10. November l. 33., Vormittags 11 Uhr,
dem Sitzungsſaale des Regierungsgebäudes dahier Meckarſtraße 3. II. Stoch die Durchſicht der Protokolle über die engeren
Cahlen zum Reichstage in den einzelnen Wahlbezirken des IV. Wahlkreiſes (Darmſtadt-Groß=Gerau) und die
Zuſammen=
ſſellung der Reſultate der engeren Wahlen ſtattfinden, auch das Ergebniß öffentlich verkündigt werden wird.
Der Zutritt zum Lokal ſteht jedem Wähler frei.
Der Wahlcommiſſär für den IV. Wahlkreis im Großherzogthum Heſſen.
v. Marquard, Großh. Provinzial=Director.
11422
B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Die Reichstagswahl im VI. Wahlkreis des Großherzogthums.
Nachdem ſich bei der heute in Gemäßheit des 8 26 u. f. des Reglements zur Ausführung des Wahlgeſetzes für den
fleichstag vorgenommenen Ermittelung des Wahlergebniſſes der am 28. Oklober l. Js. im VI. Wahlkreis des
Großherzog=
hums ſtattgehabten Reichstagswahl herausgeſtellt hat, daß von 14010 der im Wahlkreiſe abgegebenen gültigen Stimmen
ent=
ullen ſind auf
Herrn Gutsbeſitzer Ferd. Scipio in Mannheim 6554 St., 4) Herrn Schreiner Wilh. Wedler in Darmſtadt 220 St.,
5 Herrn Fabrikant Jean dOrville in Michelſtadt 4152 „ 5) Auf Verſchiedene zerſplittert
3
⁄) Herrn Ob.=L.=R. Dr. Eugen Frank in Darmſtadt 3081
Zuſammen 14010 St.,
ind hiernach die abſolute Mehrheit der in dem Wahlkreiſe abgegebenen gültigen Stimmen ſich auf einen Kandidaten nicht
ver=
lürigt hat, wird hiermit zur engeren Wahl zwiſchen den beiden Kandidaten, welche die meiſten Stimmen erhalten haben,
näm=
ſich den Herren Gutsbeſitzer Ferdinand Scipio in Mannheim und Fabrikant Jean d=Orville in Michelſtadt, auf Grund
les 8 12 des Wahlgeſetzes und des 8 28 u. ff. des Reglements Termin auf Montag den 10. November l. J3. mit dem
Gemerken anberaumt, daß dieſe engere Wahl auf denſelben Grundlagen und nach denſelben Vorſchriften ſtattfindet, wie die
rſte, daß aber alle auf andere Kandidaten als die beiden obengenannten Höchſtbeſtimmten fallende Stimmen ungültig ſind.
die Wahlhandlung beginnt um 10 Uhr Vormittags und wird um 6 Uhr Nachmittags geſchloſſen. Die Beſtimmungen des
31 des Wahlreglements ſind genau zu beachten. Die Herren Bürgermeiſter des Wahlkreiſes werden erſucht, wo ſie nicht
llbſt Wahlvorſteher ſind, dieſen die ihnen heute zugeſchickten Wählerliſten und Formularien zu behändigen. Bei der engeren
Bahl ſind dieſelben Wählerliſten anzuwenden, wie bei der erſten Wahlhandlung. Eine wiederholte Auslegung und
Berich=
gung derſelben findet nicht ſtatt. Die Herren Bürgermeiſter des Wahlkreiſes werden erſucht, vorſtehende Bekanntmachung
ſbald in ihren Gemeinden auf ortsübliche Weiſe zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, Bekanntmachungsbeſcheinigung zu den
Gxhlacten zu geben und dafür Sorge zu tragen, daß die Wahlacten ungeſäumt und jedenfalls ſo zeitig an mich eingeſendet
erden, daß dieſelben ſpäteſtens im Laufe des 13. November l. J3. in meine Hände gelangen.
Bensheim, den 1. November 1884.
o
Der Wahl=Commiſſär für den VI. Wahlkreis des Großherzogthums.
Dr. Uſinger, Großh. Kreisrath.
[l423
B e k a n n t m a ch u n g.
Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 17. Juli l. 33. (in Nr. 141 des Tagblatts) heben wir die dort
pleoffene Anordnung der Straßenreinigung am Montag jeder Woche wieder auf und hat die Reinigung fortab nur mehr
m Mittwoch und Samstag ſtattzufinden.
Darmſtadt, den 31. Oktober 1884.
Großherzogliches Polizeiamt Darmſtadt.
Haas.
[1424
677
A218
2562
Das Schulgeld pro IV. Quartal 1884
für die Bietoriaſchule wird Freitag den 7. l. Mts, Vormittags von 8-10 Uhr
in der Schule erhoben.
Darmſtadt, am 3. Nobember 1884.
Die Stadtkaſſe:
[11383
Kriegk.
9
Bekanntmachung.
Die Fortbildungsſchule zu Beſſungen beginnt Montag den 10.
No=
vember, Abends 8 Uhr. Alle in den Jahren 1882, 1883 und 1884 aus der
hieſigen Volksſchule entlaſſenen Schüler, welche in Beſſungen wohnen, haben ſich zu
der angegebenen Stunde in der hieſigen Turnhalle präcis einzufinden, um den
betreffenden Unterrichtsklaſſen zugetheilt zu werden.
Beſſungen, den 4. November 1884.
Der Schulvorſtand:
[1425
Dr. Krützinger.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 7. November 1884, Vormittags 9 Uhr,
werden im Ritſert'ſchen Saale „zum Schützenhofen dahier:
1 Petroleumapparat, 1 Mehlkaſten, 1 Ladentiſch, 1 Ladenreal, 1
Decimal=
waage, 1000 Stück Cigarren, 5 Flaſchen Cognac, eine größere Partie
Damen= und Kinderzugſtiefel von Glanz= und Kiddleder, ſowie
Pantoffeln, 6 Kommoden, mehrere Kleiderſchränke, Spiegel, Sopha's,
Wanduhren, 2 Glasſchränke, 50 Stück Muffe in Bär=, Affen= und
ſon=
ſtigen feinen Pelzen, 6 Stück Damen=Pelzkragen, 1 ſilberne Anker=
Uhr u. ſ. w.,
durch den Unterzeichneten öffentlich meiſtbietend gegen gleich baare Zahlung
ver=
ſteigert. Die Verſteigerung der Schuh= u. Pelzwaaren findet unwideruflich ſtatt.
Darmſtadt, den 3. November 1884.
—
Engel, Gerichtsvollzieher.
5
BeusstGtA und 11AUIhOU,
rein, trocken und vollſtändig ſtaubfrei empfehlen
Nothnagel L. Weiler,
Hoſſioferanton,
Marktplatz Nr. 7.
(5420
Hofraithe=Verſteigerung
in Eberſtadt.
Dienstag den 11. November l. Js.,
Nachmittags 2 Uhr,
ſoll auf dem Rathhauſe dahier die in der
Darmſtädterſtraße gelegene Hofraithe des
verlebten Chriſtian Wolf zum letzter
Male mit unbedingtem Zuſchlag an der"
Meiſtbietenden verſteigert werden.
Bemerkt wird, daß früher eine
Wirth=
chaft darin betrieben wurde.
Eberſtadt, den 4. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Müller.
[1146.
Faſſelochs=Verſteigerung
in Eberſtadt.
Mittwoch den 12. November l. Js.
Mittags 11 Uhr,
ſoll auf dem Rathhauſe dahier ein zum
Sprung untauglich gewordener ſehr
gu=
gehaltener Faſſelochs der Gemeinde Eber
ſtadt an den Meiſtbietenden verſteiger
werden.
Eberſtadt, den 4. November 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Eberſtadt
Müller.
[11429
Feinſt gemäſtete
Wetterauer u. Metzen,
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[11430
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iermit ergebenſt, gefl. Aufträge rechtzeitig an mich gelangen laſſen
wollen.
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[1434
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am Ludwigsplatz.
AESVOTIOUK
des Horbwaaronlagers Roichardt,
Ludwigſtraße 18.
[11435
Samstag den 8. November a. C.
ſeden anſtatt Verſteigerung die vorhandenen, zahlreichen Körbe und Taſchen zu
urz billigen aber feſten Preiſen verkauft. Der Ausverkauf der Kinder= und
huppenwagen, Kindermöbel ꝛc., ſowie einer Partie in Arbeit befindlicher
Markt=
ür be, Papierkörbe, Blumentiſche und Ständer findet Anfangs December ſtatt.
B. Zuber, Konkursverwalter.
bringt hiermit zur geneigten Kenntniß,
daß der Verſandt von rheiniſchem
Trauben=Bruſt=Honig!, aus der
vorzüglichen 1884er Ernte gewonnen,
begonnen hat.
[1143]
W. H. Zickenheimer, Mainz.
7) Verkauf in Darmſtadt bei den
Herren M. W. Praſſel, Rheinſtr. 14,
A. Fiſcher, große Ochſengaſſe; Gg.
Liebig Sohn, Rheinſtraße; Em. Fuld,
Kirchſtraße; Friedr. Schaefer,
Dro=
guenhandlung; Moriz Landau,
Ma=
thildenplatz 1; in Beſſungen bei Aug.
Marburg.
Friſche
90hGIISGIG,
ſoeben eintreffend.
Jacob Böhrich.
Hoflieferant. (11438
Holländiſche
Sceuſtſche
und
Helgoländer
„
S0elſtſche
heute eintreffend.
Horm Landall,
vorher Theilhaber der Firma
Emanuel Fuld, 11439
Mathildenplatz 1.
Nur noch kurze Zeit.
Rehschlegel und
Aiemer
per Stück von 4 M. bis 8 M.
Dieſelben im Ausſchnitt ſchon von
einem Pfund ab M. 1. 20 bei
Heir. Röhrioh,
Wildpret=, Geflügel= und Delicateſſen=
[11440
Handlung.
S.
5
S.
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D.
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RERIT ARUAAURUU6 vu SUEUA UAA U U
wegen Wegzug und ſoll es dem hieſigen, ſowie auswärtigem Publikum angelegen ſein, dieſe nie wieder eintretende Gelegenheit zu
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Kieler Bückinge und Sprotten,
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11356) Heinrichſtr. 72 parterre ein
freundlich möblirtes Zimmer.
11358) Kiesſtraße 69 ein ſchön
möblirtes Zimmer bis 15. Nov. beziehb.
11454) Wendelſtadtſtraße 22 ein
möblirtes Zimmer im 1. Stock zu verm.
11455) Carlsſtraße 40 parterre zwei
möblirte Zimmer zu vermiethen.
Dur gefl. Hachriohl,
daß ich keine weiteren
Be=
ſtellungen auf Kartoffeln an
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Hahnmühle b. Pfungſtadt.
W. Hildebrand II.
A8
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8 Jahre in einer Stelle iſt, kochen kann und
aller Hausarbeit ſich willig unterzieht,
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2. tragen von Büchern, ſowie aller
ſchriftlichen Arbeiten gegen mäßige
Ver=
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4
zd
11458) Auf ein Landgut eine in dem
Oeconomiew. erfahr. Haushälterin alsb.
geſucht. Gute Zeugn. erford. Näh. Frau
Mattern, Grafenſtr. 37.
Gesucht
ein Mädchen, das bürgerlich kochen kann
und alle Hausarbeit gründlich verſteht, wird
ſofort geſucht. Wo?ſagt d. Exp. (10820
11370) Geſucht zu Neujahr ein älteres
Mädchen, das ſelbſtſtändig kocht, auch
nähen und bügeln kann. Kahlertſtr. 5,
Parterre.
11415) Auf der Maſchine geübte
Mädchen zum
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11459) Ein feines Putzgeſchäft ſucht
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R lle Diejenigen, welche noch
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1885 melden.
(11460
Edam Hüller, Haudoon.
Leicht faßlicher
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ALRGTURGTTIoNI
wird ertheilt. Näheres Exped.
(11462
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Fröber'scher Unterricht,
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Großherzogliches Hoftheater.
Donnerstag, 6. November.
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Blaue Karten gültig.
Der Poſtillon von Lonjumean.
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Anfang 7 Uhr. Ende halb 10 Uhr.
Freitag, 7. November.
5. Vorſtellung in der 3. Abonnements=Abtheilung.
(Rothe Karten gültig.)
Die Waiſe aus Lowood.
Schauſpiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten von
Charlotte Birch=Pfeiffer.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uhr.
Jsraelitiſcher Gottesdienſt.
(Haupt=Synagoge.)
Samstag den 8. November.
Vorabendgottesdienſt: um 4½ Uhr.
Morgengottesdienſt; um 84 Uhr.
Schrifterklärung.
Nachmittagsgottesdienſt um 34 Uhr.
Sabbathausgang um 5 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der
Zr. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, 8. Noobr.: Vorabend 4 Uhr 65 Min.
Morgens8 Uhr.
Nachm. 3 Uhr 30 Min.
Sabhathausg. 5 Uhr 15 M.
Wochengottesdienſt: Von Sonntag, 9. Novbr. an:
Morgens 6 Uhr 30 Min.
Nachm. 4 Uhr. — Min.
h.
d.
10
guten
hur
ber oh=
glk.
⁵⁄₈
ogen
ubtheiles
⁵⁄₈
bau.
Uhr. H.
3
. Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt, 6. November.
Deutſches Reich. S. M. der Kaiſer empfing am Sonntag den
licher Audienz, welche zugleich für den bisherigen chineſiſchen Geſandten in Paris ein.
in Berlin, Li=Fong=Pao, die Abſchiedsaudienz war. Als Vertreter des
Auswärtigen Amtes wohnte Graf Hatzfeld dem Empfange bei.
wird, den Jagdausflug nach Wernigerode aufgegeben, da er ſich durch
zu, in welchem er wie gewöhnlich arbeitete.
der Anſchlagsſumme anzugeben. Es folgen Bedingungen über
Abrech=
nung und Zahlungen.
Loſe, insbeſondere für Hochbauten über 30000 M., Furückweiſung von neues vor.
Geboten, bei denen der Preis in offenbarem Mißverhältnis zu dem
Schlichtung von Differenzen durch ein Schiedsgericht.
See zu gehen.
Poſtr folgende Mitteilungen zu: „ Die Meinungen der Juriſten, ob die der Mahdi werde Gordon vorläufig nicht angreifen.
Verfügungen als Teſtament oder nur als Inteſtat=Codicill angeſehen
zuſtändige Behörde, hat die zweite Anſchauung, und es werden demgemäß
die Inteſtaterben aufgefordert werden, die Erbſchaft anzutreten L8s
ſind vier gleichberechtigte nächſte Erben: 1) Prinz Alexander von Heſſen
und bei Rhein; 2 die Herzogin Max in Bayern, geb. königl. Prinzeß
von Bayern; 3) die Fürſtin von Hohenzollern=Sigmaringen, geborene
Prinzeß von Bäden; 4) deren Schweſter, die Herzogin von Hamilton.
Dieſe vier Erben würden eventuell das Aecht auf die faleidiſche Quart
haben. (Das betr. aus dem römiſchen Rechte übernommene Geſetz
be=
ſtimmt, daß den Erben nach Abzug aller Legate mindeſtens noch ein
Viertel der Erbſchaft verbleiben muß). Die bisher in den Zeitungen
über das Teſtament gemachten Angaben ſind nicht ganz richtig; ich kann
aus beſter Quelle folgendes über dasſelbe mitteilen. Die Verfügungen
ſind im Jahre 1876 eigenhändig vom Herzog Wilhelm geſchrieben,
offen=
bar ohne jeden ſachverſtändigen Beirat. Im Jahre 1877 iſt das
Schriftſtück bei dem Stadtgericht Braunſchweig hinterlegt worden; die
Beamten des Gerichts waren dazu auf dem Schloſſe erſchienen. Tie
Meinung, daß noch ein anderes Teſtament vorhanden ſei, iſt durch
michts begründet. Der Herzog hat im vorigen Sommer noch zwei
Codicille gemacht, eines zu Gunſten ſeiner ſchleſiſchen Beamten, eines zu
Gunſten eines jungen bayeriſchen Prinzen, ich glaube eines Sohnes des
Herzogs Karl Theodor, bei dem er Gevatter geworden. Die
Beſtim=
mungen des Teſtaments ſind ſehr kurz. Zum gerichtlichen Curator der
Erbſchaftsmaſſe iſt der Kammerpräſident v. Hantelmann ernannt, der,
da er ſeit dem Tode ſeines Vaters, des Finanzdirektors v. Hantelmann,
Die Vermögensverwaltung des Herzogs unter ſich hatte, ohne Zweifel
die berufenſte Perſönlichkeit für die ihm zugewieſenen Geſchäfte iſt."
Die „Nordd. Allg. 8tg. veröffentlicht Brieje des ehemaligen Königs
Georg V. von Hannover, aus denen die Haltung des Herzogs von
Cumberland inſofern klar wird, als dieſer ſich bekanntlich im Jahre
1878 in ſeinem Schreiben an den Kaiſer vollſtändig auf den
Stand=
punkt ſeines Vaters ſtellte. In den erwähnten Briefen, deren
voll=
ſtändige Wiedergabe kein Intereſſe bietet, hofft Georg auf Napoleon,
welcher Preußen demütigen und ihn wieder auf den Thron von
Han=
over zurückführen werde. Der Landesverrat kann nicht offener
ge=
predigt werden, als in dieſen Schriftſtücken.
Oeſterreich=Ungarn. Die in Peſt verſammelten öſterreichiſchen
und ungariſchen Delegationen, welche ſich nach ihrem Emipfange beim
Laiſer äuf kurze Zeit vertagt hatten, haben in dieſer Woche ihre
Ar=
beiten zunächſt in den Kommiſſionen wieder aufgenommen. Am Diens=
1g hielt die Budgetkommiſſion der öſterreichiſchen Delegation ihre erſte
Sitzung ab und am folgenden Tage trat die Kommiſſion für die
aus=
wärtigen Angelegenheiten zuſammen, um das Expoſe des Grafen
Kal=
noky entgegenzunehmen. Man erwartet, daß hierbei Kalnoky auch in
M 218
2567
der Frage der Orientbahnen interpelliert werden wird. namentlich über
die Haltung der Pforte, welche jetzt unter allerhand Ausflüchten den
Ausbau der Anſchlußlinien an die Orientbahnen auf die lange Bank
zu ſchieben ſucht.
Frankreich. Der deutſche Botſchafter, Fürſt Hohenlohe welcher
neuen Vertreter Chinas am Verliner Hofe, Sü=Ching=Cheng, in feier= in Berlin mit Fürſt Bismarck konferiert hatte, traf am 5. d. M. wieder
Der Senat begann am 4. d. M. die Beratung des Geſetzentwurfs
über die Wahlen zum Senat und beſchloß mit 171 gegen 71 Stimmen
S. M. der Kaiſer hat, wie aus Berlin vom 4. November berichtet die Beratung der einzelnen Artikel. Die Beratung wird fortgeſetzt.
Das „Journal des Debats” giebt über die Frage der Vermittelung
Ausgleiten im Zimmer eine leichte Anſchwellung an der Schulter zuge= Englands zwiſchen Frankreich und China nachſtehende Erklärung: „Im
zogen hat. Der Kaiſer brachte die Mittagsſtünden im Arbeitszimmer Laufe der Unterhaltungen, welche wegen der Durchſuchung dreier
eng=
liſcher Dampfer durch einen franzöſiſchen Kreuzer ſtattfanden, äußerte
Am 13. d. M. findet in Berlin eine vom Miniſter der öffentlichen Lord Granville gegen Herrn Waddington die Anſicht, das britiſche Ka=
Arbeiten veranlaßte Konferenz behufs Neuregelung des ſtaatlichen Ver= binet würde mit großer Genugthuung das Ende der Fehde zwiſchen
dingungsweſens ſtatt, wozu Vertreter der beteiligten Kreiſe. namentlich Frankreich und China ſehen, welche den Intereſſen des Handels ganz
auch Vertreter des Aelteſten=Kollegiums der Berliner Kaufmannſchaft, beſonders nachteilig iſt, und bot Frankreich zu dieſem Behufe ſeine
zugezogen werden. Ein Entwurf iſt den Teilnehmern an der Konferenz l Dienſte an. Nach einigem Zaudern ging Jules Ferry auf den Antrag
zugegangen. Derſelbe enthält zunächſt Normen „zur Vermeidung zü Lord Granvilles ein und es ſcheint gewiß, daß man am Quai dOrſay
weitgehender Berückſichtigung abſoluter Mindeſtgebote.: Weiter ſoll während einiger Zeit eine Löſung nahe gläubte. Das engliſche Kabinet
auch eine Prüfung der techniſchen Qualiſikation des Unternehmers ein= jedoch, welches ſich alſobald mit der chineſiſchen Regierung in
Verbin=
treten. Es reihen ſich daran Vorſchläge zur Abhülfe der Klagen über dung geſetzt hatte, gelangte raſch zu der Einſicht, daß China in dem
die Veröffentlichung von Submiſſionen, zur Vermeidung der Unzuträg= Glauben, es ſer ſtark genug, noch längeren Widerſtand zu leiſten,
ent=
lichkeiten, welche aus der Forderüng entſtehen, die Geböte in Procenten ſchloſſen ſchien für den Augenblick jede Vermittlung abzulehnen."
General Briere d3sle telegraphiert aus Hanoi vom 30. Oktober:
Ferner die Frage der Kautionen, ob und in Die Truppenabteilung, welche nach Renthe marſchierte, erreichte den
welchem Grade dieſelben der Beteiligung kleiner Gewerbetreibenden hin= Nachtrab der Chineſen und fügte demſelben erhebliche Verluſte bei. Eine
derlich ſind; die des Zeitraumes für Ausſchreibung von Lieferungen, ob 1 andere Abteilung ſäuberte die Umgegend Thainguyens von Zerſprengten.
pro Jahr oder für kurzere Zeiträume. Thunlichſte Zerlegung in kleinere Die Lage am weißen Fluſſe iſt eine gute; vom roten Fluſſe liegt nichts
Cgypten. Zufolge einer Mitteilung aus Kairo vom 4. d. M.
Voranſchlage ſteht, Feſtſtelluͤng eines Normalvertrages für häufiger vor= antworkete Generaͤl Wolſeley auf das Erſuchen Barings um Auskunft
kommende Arbeiten, prompte Zahlungen, auch nach Möglichkeit Ab= über die den Fall Khartums betreffenden Gerüchte, er habe durch
Wil=
ſchlagszahlungen; Beſchränkung der Kautionen, in der Regel auf 5pét., ſon eine vom 2. November datierte Depeſche des Majors Kitchener er=
Rückgabe ſobald als möglich, Beſchränkung der Konventionalſtrafen und halten, welche durch einen Boten aus Shendy überbrachte Nachrichten
enthalte, nach welchen der Mahdi mit ſtarken Streitkräften nach Om=
Das deutſche, nach Weſtafrika beſtimmte Geſchwader iſt am 3. d. burman gekommen ſei und Gordon zur Entſcheidung aufgefordert habe.
in Plymouth angekommen und beabſichtigte am 5. d. nach Madeira in Gordon habe geantwortet, er werde Khartum noch 12 Jahre halten.
Darauf habe ſich der Mahdi ohne Gefecht nach Emmek, eine Tagereiſe
Ueber den letzten Willen des Herzogs von Braunſchweig gehen der ſüdlich von Khartum, 12 Stunden vom Nil, zurückgezogen. Man glaube,
Vereinigte Staaten. Am Dienstag haben die
Präſidentſchafts=
werden müſſen, ſind geteilt. Das herzogliche Amtsgericht, die zünächſt l wahlen ſtattgefunden, ein Reſultat liegt aber zur Stunde noch nicht vor.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. November.
- Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Schullehrer
an der katholiſchen Schule zu Gernsheim, im Kreiſe Groß=Gerau, P.
Schramm und dem Gemeinde=Einnehmer und vormaligen
Sparkaſſe=
rechner D. Lorbacher zu Lorſch das ſilberne Kreuz, dem
Kammer=
fourier, Kanzleiſekretär bei dem Hofmarſchall=Aml K. Rolshauſen
das Ritterkreuz 2. Klaſſe mit der Krone und dem Oberförſter der
Ober=
förſterei Heppenheim K. Irle das Ritterkreuz 1. Klaſſe des Verdienſt=
Ordens Philipps des Großmütigen verliehen.
—
Militärdienſtnachrichten. v. Bachmayr, Major vom
2. Rhein. Huſaren=Regt. Nr. 3 unter Entbindung von dem Kommando
als Adjutant bei der Großh. (25.) Diviſion und unter Verleihung eines
Patentes ſeiner Charge, als Escadronschef in das 2. Leib=Huſ=Regt.
Nr. 2 verſetzt; Endell, Rittmeiſter und Escadronschef vom 2. Leib=
Huſ.=Regt. Nr. 2. als Adjutant zur Großh. (25.) Diviſion kommandiert;
Dr. Praſt, Aſſiſtenzarzt 1. Kl. vom 4. Großh. Inf.=Regt. Nr. 118,
zum Schleſiſchen Ulanen=Regt. Nr. 2 verſetzt.
Repertoire=Entwurf des Großh. Hoftheaters.
Sonntag, 8. November: „Der Trompeter von Säkkingen= — Zur
Feier des hundertfünfundzwanzigjährigen Geburtstages Schillers.
Wallenſtein=Trilogie. Montag. 10. November. (Erſter Abend):
„Wallenſtein's Lager= (Wallenſtein=Symphonie.) „Die Piccolomini=
Dienstag, 11. November. iZweiter Abend.) (Wallenſtein=Symphonie).
„Wallenſtein's Todr.
Freitag den 7. November, abends 6 Uhr, findet auf
Veran=
laſſung des Frauenvereins der Guſtav=Adolf=Stiftung in der
Stadt=
käpelle ein Gottesdienſt ſtatt, bei welchem Herr Pfarrer Ritſert
die Predigt übernommen hat.
Die nationalliberaie„Wahl=Korreſp.” bringt einen Artikel über
die Stellung der deutſchfreiſinnigen Partei zur Stichwahl im
Wahlkreis Darmſtadt-Groß=Gerau, welcher mit folgenden Worten
ſchließt: „Man wirft uns vor, daß wir um die Gunſt der
Deutſch=
kreiſinnigen jetzt buhlten. Nichts iſt unwahrer als das: Wir haben
offen unſere Anſicht ausgeſprochen über die jetzt veränderte Stellung
und Haltung der beiden Parteien - der deutſchfreiſinnigen und
national=
liberalen -, wir haben den gemeinſchaftlichen Feind gezeigt und die
Hoffnung ausgeſprochen, daß diejer, welcher die uns beiden eigene
Grund=
lage vernichten will, nunmehr von uns gemeinſchaftlich bekämpft
wird. Wir haben die offenliegenden Gründe; klar und beſtimmt
dargelegt und wir richten nochmals den Auf an unſere deutſch=
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4 218
freiſinnigen Mitbürger, welche ihren Kandidaten nicht mehr durchſetzen
können, den Mann mit uns zu wählen, der ihnen viel näher ſteht,
näm=
lich Bierbrauereibeſitzer Ulrich in Pfungſtadt, und nicht ſich in dieſem
wichtigen politiſchen Kampfe in den Aerger um den unglücklichen
Wahl=
ausfall zu verſtricken. Der politiſch denkende und handelnde Mann
darf nicht der vorübergehenden Strömung des Augenblicks ſeine
Ueber=
legung opfern, er muß mit Einſicht und Berückſichtigung aller
Verhält=
niſſe handeln und tritt dieſe ruhige unbefangene Ueberlegung ein, dann
wird der Ruf, den Sozialdemokraten Vorſpann zu leiſten, gewiß nicht
beachtet werden.
2 Die Ehe im ſozialdemokratiſchen Zukunftsſtaat. In
des bekannten ſozialdemokratiſchen Führers Auguſt Bebel Werk: „Die
Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft= 1883, finden ſich
hierüber folgende Sätze (S. 192 ff.). „Die Frau iſt in der neuen
Ge=
ſellſchaft vollkommen unabhängig, keinem Schein von Herrſchaft und
Ausbeutung mehr unterworfen, ſie ſieht dem Mann gegenüber als Freie,
— Die Erziehung iſt gleich jener des Mannes, ausgenom=
Gleiche.
men wo die Geſchlechtsverſchiedenheit eine Abweichung und eigenartige
In der Liebeswahl iſt
Entwickelung unumgänglich macht ꝛc. ꝛc.
ſie frei ſo gut wie der Mann; ſie freit oder läßt ſich freien und ſchließt
den Bund aus keiner anderen Rückſicht, als auf ihre Neigung. Dieſer
Bund iſt wie in der Urzeit ein Privatvertrag ohne Dazwiſchen=
Der Menſch ſoll in
treten irgend eines Funktionärs...
der Lage ſein, über ſeinen ſtärkſten Trieb ebenſo frei verfügen zu kön=
Es hat niemand darüber
nen, als über jeden anderen Naturtrieb.
Rechenſchaft abzugeben ein Unberufener hat ſich da nicht einzumiſchen.
Einſicht, Bildung, Unabhängigkeit werden die rechte Wahl erleichtern
und leiten. Stellt ſich Unverträglichkeit, Enttäuſchung,
Abneigung heraus, ſogebietet die Moral das unnatürlich
und darum unſittlich gewordene Verhältnis zu löſen.
— Endlich, da es in der neuen Geſellſchaft überhaupt nichts zu vererben
giebt, es ſei denn, man wolle das Hausgeräte als beſonders wichtiges
Erbteil anſehen, iſt auch aus dieſem Grunde die Zwangsehe hinfällig.
Hiermit iſt auch die Frage nach dem Erbrecht erledigt, das der Sozia=
Usmus nicht nötig hat „abzuſchaffen”
Alſo „dieſer Bund= (der Liebe) - eine Ehe giebt es gar nicht mehr
- iſt ein Privatvertrag, ohne Dazwiſchenkunft irgend eines Funktionärs,
d. h. natürlich ohne Pfarrer, ja ſogar ohne Standesbeamten, überhaupt
ohne jede Form; auch nicht für immer, ſondern für beliebige Fert,
worauf man wieder auseinanderläuft. Es hat ja „niemand daruber
Rechenſchaft abzugeben, ein Unberufener hat ſich da nicht einzumiſchen.
Und äußerſtenfalls erklärt man, man ſei enttäuſcht, und es gebiete
des=
halb ſogar „die Moral das unnatürlich und darum unſittlich gewordene
Verhältnis zu löſen.” Das Beſtehen einer Familie, und daß derſelben
ein Erbe erwachſe, iſt damit allerdings grundmäßig beſeitigt. Und
dieſem Zuſtande gegenüber gibt Bebel der Ehe den Ekelnamen der
„Zwangsehe” und ſolche Dinge wagt die Sozialdemokratie unter dem
heuchleriſchen Vorwand die Stellung der Frau zu heben unſerm deutſchen
Gewiſſen als die glänzenden Seiten ihres Zukunftsſtaates zu bieten!
3 Die von dem Verein zum Feierabend den hier beſchäftigten
Arbeitern, Gehülfen und Lehrlingen zur freien Benützung errichteten
Unterhaltungsräume waren im Monate Oktober von 2584 Leuten
be=
ſucht, von welchen 1627 aus der Vereins=Bibtiothek Bücher zum Leſen
verlangten, während Andere es vorzogen ſich mit Unterhaltungsſpielen
und mit Leſen der aufgelegten Zeitungen zu beſchäftigen. - Es iſt ein
Vergnügen berichten zu können, daß ebenſo wie der Vereins=Vorſtand
unausgeſetzt ſich angelegen ſein läßt, Zweck und Ziel des Vereins auf
dem einmal betretenen Wege zu erreichen, ſo auch von Jahr zu Jahr
die Zahl der Beſucher des Feierabendhauſes weſentlich zunimmt.-
Während nämlich die Unterhaltungsräume im Oktober 1880 von 1338,
in 1881 von 1535, in 1882 von 1965, in 1883 von 2014 Beſuchern
frequentiert waren, iſt wie oben angegeben der Beſuch im Oktober d. J.
auf 2584 Perſonen geſtiegen und wird dies erfahrungsgemäß in
ähn=
licher Weiſe auch in den folgenden Monaten der Fall ſein. —
Aller=
dings waren es bisher zum vorwiegend größeren Teile jüngere Leute,
welche von dem, in ſo liberaler Weiſe Gebotenen Gebrauch machten
und wird es nunmehr Aufgabe des Vorſtandes ſein, Sorge zu tragen,
daß auch mehr ältere Leute ihre Feierabendſtunden in angenehmer
Unterhaltung und bei geſunder Lektüre im Feierabendhauſe zubringen.
E3 iſt dies, gegenüber dem in ſo überraſchender Weiſe eben zu Tage
tretenden deſtruktiven Beſtrebungen um ſo mehr zu wünſchen, als gerade
der Verein zum Feierabend unleugbar mehr wie irgend ein Verien
fort=
während Fühlung mit dem Arbeiterſtande hat und in der Lage iſt, auf
eignem Grund und Boden mit Wort und That aufklärend zu wirken,
insbeſondere den vielfach abhanden gekommenen Sinn für eine
fried=
liche und geſetzliche Entwickelung unſeres Vaterlandes wieder zu
er=
wecken und zu befeſtigen. - In geeigneten Vorträgen und Vorleſungen
wird es auch dieſen Winter im Feierabend nicht fehlen und werden von
Mitgliedern und Freunden des Vereins weitere Anmeldungen zu
Vor=
trägen jederzeit von dem Vorſtande gern entgegengenommen.-
Wenn
ſich nun erfreulicherweiſe bereits 35 Beſucher an den wöchentlich 2 mal
tattfindenden Singſtunden beteiligten, ſo dürfte doch noch die Beteiligung
einer Anzahl geſchulter Stimmen älterer Leute wünſchenswert ſein, um
das deutſche Lied im kräftigen Männerchore pflegen und zum Ausdrucke
bringen zu können. — Anmeldungen von Freunden des Geſanges
können zunächſt bei dem Verwalter im Feierabendhauſe geſchehen, welcher
jedwede Auskunft zu erteilen beauftragt iſt.
2 Dienstag nachmittag geriet ein bei der Firma Lautz L
Hoff=
mann in Dienſten ſtehender Bäckergeſelle in den Gasmotor, wodurch
ihm drei Finger der rechten Hand abgeriſſen wurden. - Bei dem
Pächter des Carlshofes wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch
in die Wohnung eingebrochen und Kleidungsſtücke, ſowie eine Quantität
Obſt im Geſamtwert von etwa 170 M. geſtohlen. - Ein ſchon oft
be=
ſtrafter Junge hat nach eigenem Zugeſtändnis vor einigen Abenden einer
Frau das Portemonnaie mit M. 1.30 aus der Taſche entwendet.
Mainz, 6. November. Der „Rh. Kur. ſchreibt: Die Nachricht,
der Staat gedenke die Strecke Mainz=Wiesbaden für eigene
Rech=
nung zu bauen, iſt nach unſeren Informationen falſch. Die der Heſſ.
Ludwigsbahn vor alter Zeit erteilte Konzeſſion für dieſe Strecke iſt
allerdings erloſchen; wegen Erneuerung derſelben ſchweben aber gerade
jetzt Verhandlungen der Verwaltung mit der Staatsregierung, die auch
zum Abſchluß führen dürften, wenn die Geſellſchaft ſich denjenigen
Be=
dingungen unterwirft, welche die Staatsregierung im allgemeinen
In=
tereſſe zu ſtellen für geboten erachtet.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag, den 4. Oktober.
B. Der Schönthan'ſche Schwank „Der Raub der
Sabinerin=
nens hat in Berlin im Wallnertheater nach den übereinſtimmenden
Berichten der Blätter einen großartigen Erfolg erzielt. Die Berliner
Kritiker wetterferten miteinander in der naturgetreuen Schilderung der
ungeheuren Heiterkeit, in welcher ſich das Publikum des Wallnertheaters
„wälzten. Das Sujet iſt trotz des klaſſiſchen Titels ganz modern und
behandelt die Schickſale der dramatiſchen Jugendſünden eines
kleinſtädti=
ſchen Profeſſors, der als Student eine fünfaktige Schauertragödie „Der
Raub der Sabinerinnen” geſchrieben hat. Ein Schmierendircktor weiß
dem Profeſſor das denkwürdige Opus abzuliſten, und führt es mit
ſeiner Wandertruppe in dem Wohnort des Profeſſors auf.
Wie vorauszuſehen fällt das Römerſtück mit allem Glanz durch,
im 2. Akt muß unter dem Geziſch und Gejohle des Publikums der
Vorhang fallen, und die Direktorin kann nur dadurch den Abend und
die Kaſſeneinnahme retten, daß ſie mit großer Geiſtesgegenwart als
Fortſetzung und Schluß die zwei letzten Akte von „Haſemann's Töchter
ſolgen läßt. Dieſe Schickſale des Profeſſor Gollwitz'ſchen Stückes
er=
fahren wir nur durch Erzählung, ſie werden nicht dem Lampenlichte
ausgeſetzt. Aber an dieſes Hauptthema ſchließt ſich eine Kette komiſcher
Jrrungen und Verwechſelungen, über die man herzlich lachen kann, wenn
man die Frage unterläßt: wo liegt die innere Notwendigkeit für dieſes
Neſt von Verwicklungen ? Man wird das Gefühl nicht los, daß man
es mit einer methodiſch zubereiteten Tollheit zu thun hat, man wird
den Apparat gewahr, der die komiſchen Situationen hervorbringt, ſieht
die Fäden, an welchen der Autor ſeine Figuren lenkt. Vieles iſt
gerade=
zu an den Haaren herbeigezogen. Wie unnatürlich erſcheint es z. B.,
daß der Profeſſor, den wir uns doch als ſtillen, ehrſamen Gelehrten
mit allen Gewohnheiten eines ſolchen vorſtellen, auf einer Poſtkarte, die
nur den kleinen Zweck erreichen ſoll, ſeine Frau und Tochter im
See=
bade zurückzuhalten, damit ſie nichts von den Vorbereitungen zur
In=
ſcenierung des Stückes gewahr werden, ein ſolches Heer von Lügen
auf=
marſchieren läßt! Wie kommt ein Gelehrter zu dieſer Virtuoſität im
Schwindeln! Wie unnatürlich iſt ferner die junge Frau Doktor
Neu=
meiſter gezeichnet, welche um jeden Preis etwas aus dem Vorleben ihres
Mannes erfahren möchte, und dieſem nicht eher Ruhe läßt, bis er ihr
einen Roman auftiſcht, den nicht er, ſondern ſein Freund erlebt hat,
was denn wieder zu den drolligſten Verwirrungen Anlaß giebt.
Sehr merkwürdig erſcheint es, daß der ehemalige Student Groß,
die verſchiedenen Stationen eines Liebesverhältniſſes ſo gewiſſenhaft in
einer Mappe gebucht hat: 1) Roſe, 2) Locke, 3) Ring. 4) unbezahlte
Rechnungen, 5) Pfandbrief auf die verſetzte Uhr.
Paula, das Töchterchen des Herrn Profeſſor, das ſtets zu Papa
hält, einerſeits in die Klaſſe der „Naiven” gehört, andererſeits aber
auch wieder nichts weniger als naiv iſt - iſt ein für das Lampenlicht
zurecht gemachtes Theaterfigürchen, wie denn die meiſten Perſonen des
Schönthan'ſchen Schwankes - vielleicht mit alleiniger Ausnahme des
Theaterdirektors Strieſe - nicht dem wirklichen Leben abgelauſcht ſind,
ſondern dem witzigen Kopfe eines gewandten Theaterdichters ihr Daſein
verdanken. Schönthan verſteht die Kunſt, durch ſeine Stücke volle-
Häuſer zu machen, und wir glauben, daß die Wiederholungen des
„Raubes der Sabinerinnen= auch der hieſigen Hoftheaterkaſſe
gewinn=
bringend ſein werden.
Geſpielt wurde ganz vortrefflich; namentlich war es Herr Werner.
welcher mit der Zeichnung des Theaterdirektor Strieſe einen großen
Er=
folg errang.
Tageskalender.
Camstag, 8. November: Concert, Theater und Ball der Vereine
Bürger=
verein und Eintracht (Saalbau). — Abendunterhaltung mit Theater
des Geſangvereins Melomanen (Schützenhof).
Samstag, 15. November: Großer Jahrmarkt zum Beſten der Waiſer!
(Saalbau).
Druck und Verlagi L. C. Sittioeidhe Hofbucdruckerer.
Verantoortlich für die Redaction: Carl Wittich.