Darmstädter Tagblatt 1884


21. Oktober 1884

[  ][ ]

147.
Juhrgalg

LBvLUuussuutAL.
AEIUIUIy

147.
Jahrgang.

Abonnementspreis
vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. incl.
Bringerlohn. Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen ent=
gegengenommen
zu 1 Mark 50 Pf.
pro Quartal incl. Poſlaufſchlag.

(Jrag= und Anzeigeblatt.)
Mit der Sonntags=Beilage:
2Mluſktered üuttetrunhootho.

Inſerate
werdenangenommen inDarmſtadt
von der Expedition, Rheinſtr. Nr. 23.
in Beſſungen von Friedr. Blößer,
Holzſtraße Nr. 36, ſowie auswärts
von allen Annoncen=Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großh. Kreisamts, des Großh. Polizeiamts und ſämmtlicher Behörden.

M 206.

Dienstag den 21. Oktober.

1884.

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß eine Verſammlung des Kreistags
Mittwoch den 29. Oktober 1884, Vormittags 1½ Uhr,
in dem Rathhausſaal dahier Marktplatz 8) ſtattfindet, für welche
die Wahl der Mitglieder der Einſchätzungs=Commiſſion zur Veranlagung der Einkommenſteuer 1. Abtheilung und
der Kapitalrentenſteuer
auf die Tagesordnung geſetzt iſt.
Darmſtadt, am 11. Ottober 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
10833

B e k a n n t m a ch u n g.
Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß in der Zeit vom 1. April 1883 bis 1. September 1884 auf Grund
des Reichsgeſetzes gegen die gemeingefährlichen Beſtrebungen der Socialdemokratie vom 21. Otober 1878 die nachſtehend
verzeichneten Vereine und Drückſchriften verboten worden ſind.
Die ſeit Anfang 1882 bis dato weiter verbotenen Bereine und Druckſchriften, die im Verzeichniß nicht aufgeführt ſind,
wurden bereits früher durch Großh. Polizeiamt Darmſtadt bekannt gemacht und wird auf deßfallſige Publikationen verwieſen.
Darmſtadt, am 16. Oktober 1884.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
v. Marquard.
Am 23. April 1883: Der zu Bremen domicilirende =Verein für Geſchichter; desgl. der zu Bremen domieilirende
Dramatiſche Leſezirkel.
Am 23. Juni 1884: Der Verein Klimperkaſten zu Kiel.
Am 15. Mai 1883: Die Rumern 223 und 227 des 5. Jahrganges, ſowie die Nummern 30, 59, 61-71, 73- 8l,
83 und 84 des 6. Jahrgangs der in New=York erſcheinenden periodiſchen Druckſchriſt New=Yorker Volkszeitung, heraus=
gegeben
von der Socialiſtic=Corporative, Vol. Aſſociation, ſowie die Rummern 1, 6, 7, 10, 12. 14 des 6. Jahrgangs des da=
zu
gehörigenSonntagsblattes der Rew=Yorker Volkszeitung; herausgegeben von derſelben Aſſociation.
Am 3. Mai 1884: Die Rummer 51 der beiden in Offenburg erſcheinenden Wochenblätter: Der Vollsfreund= und
Der Rheinbote demokratiſches Blatt für Elſaß=Lothringen.
Am 17. Juni 1884. Die Nummern 114, 116 und 117 der New=Yorker Volkszeitung vom 12., 14. und 15. Mai
1884, ſowie die Nummern 18 und 19 des Sonntagsblattes der New=Yorker Volkszeitung vom 4. und 31. Mai 1884.
Am 12. Februar 1883: Das ohne Angabe des Verfaſſers und Druckers in polniſcher und deutſcher Sprache er=
ſchienene
mit der Ueberſchrift: Do Robotnikom Ponnaniai bezw. An die Arbeiter in Poſen= verſehene Flugblatt, welches
mit den Worten: Bracia Robotniey! Od wicköw znajdowadismy sie w neday i neiskut, bezw.: Seit Zeiten ſind wir
unterdrückt und leben im Elend !u beginnt.
Am 17. April 1883: Die nicht periodiſche Druckſchrift. Mucker=, Pfaffen= und Königsſchwindel (Zur Naturgeſchichte
der Volksausbeuterei)v. Ohne Angabe des Druckers oder Verlegers.
Am 9. Mai 1884: Die angeblich bei Conzett &a Ebner in Chur auf rothem Papier gedruckten nicht periodiſchen Druck=
ſchriften
: Correſpondenzblatt Nr. 12. Als Erſatz für das Stibitzte= und Correſpondenzblatt Nr. 131 mit demſelben Zuſatze,
enthaltend einen Neuabdruck mehrerer Artikel aus den Rummern 12 bezw. 13 der in Fürich erſcheinenden unterm 18. Oktober
1879 verbotenen Zeitung: Der Socialdemokrat.
Am 11. Juni 1884: Das in Magdeburg mit Beſchlag belegte Flugblatt; An das arbeitende Volk von Magdeburg;,
Verlag von O. Grimm. Magdeburg. Blaue Beilſtraße 10, angeblich Druck von A. Vogel & Comp. in Braunſchweig.
Am 22. Juli 1884: Die nicht periodiſche Druckſchrift: Vorwärtgu. Eine Sammlung von Gedichten für das ar=
beitende
Volk. Heft 1. Zürich. Verlag der Volksbuchhandlung in Hottingen.

640

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2410

R206
Am 23. Juli 1884: Die nicht periodiſche Druckſchrift: Trotz alledem" Erſatz für das Geſtohlene. Nr. 21, 1884;
enthaltend einen Neuabdruck mehrerer Artikel aus der Rummer 31 der in Fürich erſcheinenden unterm 18. Oktober 1879 ver=
botenen
Zeitung der Socialdemokrat.
Am 29. Juli 1884: Die Druckſchrift: Schreibebriefe des Heiri Unverzagt von Petrolikon an ſeinen Freund Chuerie
Niedermueth in Elendingen: Schweizer Arbeiter, wie ſtellſt du dich Pu gedruckt in der Volksbuchhandlung Hottingen-Fürich 1880.
Am 8. Auguſt 1884: Die nichtperiodiſche Druckſchrift: Die Eigenthumsbeſtier von Johann Moſt in New=York, er=
ſchienen
in der Internationalen Druckerei der Freiheits
Am 11. Auguſt 1884: Das im Verlage von S. Kokosky zu Braunſchweig und im Druck von A. Vogel &Kp Comp. da=
ſelbſt
erſchienene Flugblatt: Ein Wort an die Braunſchweiger.
[(10834

Bekanntmachung.
Dienstag den 21. Oktober, Nachmit=
tags
2 Uhr,
ſollen in dem hieſigen Gefänguiſſe, Bleich=
ſtraße
1, circa 100 Stück abgängige Bett=
Teppiche, welche ſich für Pferde=Teppiche
eignen, öffentlich gegen gleich baare Zah=
lung
ſtückweiſe an den Meiſtbietenden ver=
ſteigert
werden.
Darmſtadt, den 19. Oktober 1884.
Großherzogliche Gefängniß=Verwaltung.
Schneider.
[10835
Bekanntmachung.
Betr.: das Auliefern von Buchelu.
Für unſere Waldkulturen haben wi=
44 Hektoliter Bucheln nöthig, welche eine
75- 80 procentige Keimfähigkeit, beſitzen
müſſen, für welche der betreffende Liefe=
rant
zu garantiren hat.
Das angegebene Quantum ſoll auf
dem Submiſſionswege und zwar
Donnerstag den 23. d. Mts., 23
Vormittags 10 Uhr,
auf unſerem Bureau vergeben werden.
Die Offerten ſind verſchloſſen mit der
Aufſchrift: Submiſſion auf Buchelliefe=
rung'
bei uns einzureichen.
Beſſungen, den 17. Oktober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
Berth.
[10831

5:
D
;
l2
2

2
2
O.

1AAud
GAAUUIN

Bekanntmachung.
Samstag den 25. l. Mts., Nachmit=
tags
4 Uhr,
ſoll auf dem Bürgermeiſterei=Büreau da=
hier
ein Platz zur Benutzungs und Auf=
ſtellung
eines Carouſſels, während der
am 2. und 3. November l. J3. ſtattfin=
denden
Kirchweihe und der am 9. d. Mts.
folgenden Nachkirchweihe, öffentlich ver=
ſteigert
werden.
Arheilgen, den 15. Ottober 1884.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Arheilgen.
[10836
Frey.

2
F=
2.
2
S.
2⁷⁄
C2

L.
St
2
½
S
2
2
3

S.

eingetroffen.
Carl
Watainger,
Louiſenplatz 4. 1083]

Höchſt empfehlenswerth:
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Stärkung der Nerven; Flacon 1.25 Mark und 15 Pfg.
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mittel
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der Kopf= und Barthaare, ſowie zur Beſeitigung der Schuppen 75 Pfg.
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ſtadt
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3

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und von da ab jeden Dienstag uund Samstag
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ſtatt. Vorräthig ſind:
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vvale Körbe, Schließkörbe, Marktkörbe, Flaſchen=, Papier=, Taſſen=,
Meſſer= Löffel=, Schlüſſel=, Wiſchtuch=Körbe, Puffer, Rohrſeſſel,
Kinderſtühle, Blumentiſche und Ständer, Zeitungshalter, Notengeſtelle,
ferner eine ganz außerordentlich reichhaltige Auswahl in Phantaſie=
Körben und Taſchen für jeden Geſchmack, ſowie eine große Partie
Kindermöbel für Puppenzimmer.
Beſtellungen auf allenfalls nicht vorräthige Gegenſtände der Korbwaaren=
branche
, ſowie Reparaturen alter Sachen werden prompt und billig ausgeführt.
Zu Weihnachtsgeſchenken
beſtimmte Einkäufe werden gerne zurückgelegt.
Der Laden iſt an den oben genannten Tagen von Morgeus 9 Uhr
bis Abends 7 Uhr geöffnet.
Milln Buber, outhnsdtanvole.

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Damen-Glacé-Handschuhe, farbig, 4 Knopf
Damen-Glacé-Handschuhe, ſchwarz, 3 Knopf
Damen-Gacé-Handschuhe, ſchwarz, 3 Knopf, (Ziegenleder)
Damen-Glacé- Handschuhe, weiß, 2 Knopf
Damen- Glacé Handschuhe, weiß, 4 Knopf
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Damen-Glacé-Handschuhe, weiß, 6 Knop,
Herren- Glacé-Handschnhe, weiß, 1 Knopf
Herren-Gacé Handschuhe, farbig, 1 Knopf
Herren-Glacé-Handschnhe, ſchwarz, 1 Knopf
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1. 90
2. 40
3. 20
1. 40
1. 80
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2.
L. 40
2. 40
3. 50

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Darmſtadt.
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Heinheimerſtraße 5.
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5.
ASAn UAABAAOONN
Hambacher Stoinkopk).

[10665

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49½
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neben der Stadtkirche.
Kartoſtelm.
Feine gelbe Speiſe=Kartoffeln
Anglo-Juuss Vindormohl.
pro Malter (200 Pfd.) 5 Mk.,
Beste Nahrung für Kinder, wenn Milch allein nicht mehr genügt.
Schöne Roſenkartoffeln M. 4. 50.
In Apotheken und Droguorien zu beziehen.
12004
Erb, Hopfengarten.

AGIUGN0
in prima Aualität,
weiße per Pfund 38 Pfg.,
gelbe per Pfd. 36 Pfg.,
bei5 Pfd. 3 Pfbilliger.
Ferner:
vam Baerle's
Kernbleichſeife, per Pfd. 30 Pfg.,
Teigſeife, per Pfd. 25 Pfg.,
Bleichſoda, per Packet 10 Pfg.,
empfehlen
00OSG CSGIOI,
am Ludwigsplatz. (0840
Friſch eingetroffen:
Aechten
10841

[ ][  ][ ]

2412

Hosenträger,
Herrenbinden,
Fragen & Hanschetten,
lacken, Unterhosen,
Jagdwesten,
Flanellhenden,
Sooken elo.
empfehle beſtens.
gnton Sohmidk.
Ludwigſtraße 8. (0575.

Die ersten Lieferungen der neuen
CROTEschen

ISGſſGlſd
LuLsclo

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2000 anthentischen leulturhistariechen.
Iustrasionen. - Ausgabe in cc. 140
wöchentl. Lieferzangen d 1 Mlk.
dind eingetpaſſen und bei ans 2ur Ansicht aus haben. 5
Wir entdfehlen dies bedentbame Geschichtswerk no
allen gebildeten Kreiden angelegendlichst.
A. Wergstraesser'e
Holbuchhandlung.

rangen,
in prachtvoller Frucht eingetroffen.
Carl Watzingok,
Louiſenplatz 4. (10843
Ueberrheiner
Hurkoffeln.
Speiſe=Kartoffeln für feinen Tiſch
liefere ich dieſes Jahr wieder in den
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Waldſtraße 1. (10606.
Schottiſche
Haſergrittze,
(Gcotch Oatmeal)
in allen Packungen und offen
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1. Co74s

4a80,

M. 206

Camembort,
Nenfchätolor,
Gorvais carré,
Coulomior,
Roquokort,
Cheoster,
Edamor,
Emmenthalor,
Ramadoux,
Liimburgor,
Krünterkis)
Parmosankiis,
alle Sorten ſind von fſt. Qualität
und friſchen Bezügen,
empfiehlt
Wilh. Weber,
(10755
Hoflieferant,
Eliſabethenſtraße 14.
Voberrheiner

Biscuit, Salat, Blauo, Goldgolbo
in auserleſener vorzüglicher Qua=
[10624
lität.
Brüder Jungmanh.
Hochfeines ächtes
Hiodoröstorrorchisches und
Württomborgischos
MLI
loſe und in Säckchen, von 10 bis
200 Pfund.
Heue Erbsen, grün und gelb,
Hene Linsen und Bohnen,
Feinste Eiernudeln, garautirte,
Lechte ital. Hacaroni,
Franz. Catharinen-Pſaumen,
Feinste türk. Lwetschen,
Amerikanische Leplelspalten
empfiehlt zu billigen Preiſen
Paul Ensling.;
Eichenbrennholz.
per Centner Mk.
[7464
Nieder=Namſtädterſtraße 28.

[ ][  ][ ]

44

1600 Paar wollene geſtrickte Vamenſtrumpfe, früher 85 Pf., hellte 50 Pf.
1700 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe, geringelt, früher M. 1.20, heute 75 Pf.
1250 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe, prima Waare, früher M. 1.75,
heute M. 1.-
950 Paar wollene geſtrickte Damenſtrümpfe in ſchoͤnſter Waare, früher M. 275.
heute M. 1. 40.
350 Stück Damenweſten in allen Farben, früher M. 4. 25, heute M. 2. 50.
450 Stück geſtrickte Häkelunterröcke, früher M. 1.85, heute M. 1. 25.
850 Paar weiße Unterhoſen, früher 95 Pf. heute 60 Pf.
750 Paar geſtrickte farbige Unterhoſen früher M. 1.20, heute 75 Pf.
1000 Paar Bukskinhandſchuhe, früher 70 Pf., heute 45 Pf.
1500 Stück weiße und farbige ſeidene Foulards, früher 75 Pf., heute 40 Pf.
650 Stück Flanell=Damenhemden, früher M. 2.30, heute M. 1. 50.
750 Stück Flanell Damenhoſen, früher M. 2.80, heute M. 1. 75.
250 Stück Flanell=Damenröcke, ausgebogt, früher M. 4. 50, heute M. 2.50.
950 Stück Filzunterröcke, früher M. 3.50, heute M. 2.-
750 Stück Filzunterröcke mit Volands, früher M. 4. 75, heute M. 3. 25.
680 Stück Nachthemden, groß u. mit Beſatz, früher M. 1.85, heute M. 1.25.
1150 Stück Hemden in allen Façons mit Schweizerſtickerei, früher M. 3. 50,
heute M. 2.-
750 Stück Morgenjacken in Piquée und Shirting und mit Stickerei, früher
M. 2.60, heute M. 1.50.
370 Stück weiße Unterröcke, früher M. 2.-, heute M. 1. 25.
280 Stück weiße Unterröcke mit breiter Stickerei, früher M. 4.50, heute M. 250.
190 Paar Flockpiquéeunterhoſen mit Beſatz, früher M. 1.90, heute M. 1. 40.
3000 Stück Damen=Krauſenkragen, früher 25 Pf., heute 13 Pf.
2700 Stück leinene Stehkragen, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
700 Dutzend Taſchentücher mit farbigem Rand, früher per Dutzend M. 3. 75,
heute M. 2.50.
450 Dutzend reinleinene Taſchentücher, früher M. 4. 50, heute M. 3. 25.
1800 Stück Schlaf= und Morgenhauben, früher 30 Pf., heute 15 Pf.
650 Stück wollene Capoten, früher M. 4. 50, heute M. 2. 50.

Für Herren;
450 Stück wollene Hemden, früher M. 2. 40, heute M. 1. 50.
350 Stück weiße Oberhemden mit lein. Einſatz, früher M. 425, heute M. 2.50.) Häkelſchoner, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
750 Paar weiße geſtrickte Unterhoſen, früher 80 Pf., heute 55 Pf.
680 Paar farbige geſtrickte Unterhoſen, früher 80 Pf., heute 55 Pf.
390 Stück wollene Herrenweſten, früher M. 5. 80, heüte M. 3. 50.
1000 Stück wollene Halstücher, früher 60 Pf., heute 25 Pf.
Wiederverkäufer, denen es namentlich angelegentlichſt empfohlen ſei, erhalten entſprechenden Rabatt.
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750 Paar wollene geſtrickte Strümpfe, früher 75 Pf., heute 40 Pf.
550 Stück wollene geſtrickte Jäckchen, früher 95 Pf., heute 60 Pf.
320 Paar Bukskinhandſchuhe, früher 50 Pf., heute 35 Pf.

350 Stück geſtrickte Kinderkleidchen, früher M. 1. 20, heute 75 Pf.
190 Stück geſtrickte Kinderkleidchen, rein Wolle, früher M. 3. 50, heute M. 2.
390 Stück Pelzmuffen, früher M. 1.75, heute M. 1.-
250 Stück Pelzmützen, früher 80 Pf., heute 50 Pf.
370 Stück wollene, geſtrickte Capotten, früher M. 1. 40, heute 80 Pf.
230 Stück geſtrickte Röckchen, früher 65 Pf., heute 40 Pf.
390 Stück wollene geſtrickte Shawls, früher 35 Pf., heute 20 Pf.
540 Stück Lätzchen, früher 25 Pf., heute 13 Pf.
750 Paar Flanellhoſen, gebogt, früher 80 Pf., heute 50 Pf.
1000 Stück Kragen, früher 15 Pf., heute 8 Pf.
750 Stück farbige Kinderſchürzen, früher 40 Pf., heute 25 Pf.
680 Stück weiße Kinderſchürzen mit Stickerei, früher 50 Pf., heute 30 Pf.
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Breite engl. Tüll, früher M. 1. 20 per Meter, heute 70 Pf.
Küchenhandtücher, früher 25 Pf. per Meter, heute 15 Pf.
Weiße leinene Handtücher, früher 55 Pf. per Meter, heute 35 Pf.
Wiſchtücher, per Otzd. früher M. 5. 50, heute M. 3.50.
Rein leinene Betttücher, früher M. 3.-, heute M. 2.-.
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Rein leinene Servietten, früher 70 Pf., heute 40 Pf.
Manilla=Tiſchdecken, früher M. 3. 50, heute M. 2.
Leinene Kaffeedecken mit Franſen, früher M. 3.50, heute M. 2.-.
Iſchläfrige Waffel=Bettdecken, früher M. 2. 75, heute M. I. 75.
Manilla=Commödedecken, früher M. 2. 25, heute M. 1.40.
Rothe Cachemir=Tiſchdecken, früher M. 3. 75, heute M. 2. 50.
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Samstag den 25. Oktober 1884, Abends 8 Uhr:
im grosson Saalo dos Saalbauos:
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zum Beſten der
Errichtung deutſcher Reichswaiſenhäuſer,
unter gütiger Mitwirkung der Pianiſtin Fräulein Lilli Hitze, der Concert=
ſängerin
Fräulein Lina Hoffmann, des Herrn Hofſchauſpieler Hacker, des
15jährigen Violinvirtuoſen Alfred Heß aus Frankfurt a. M., des Herrn
Opernſängers Georg Weber aus Frankfurt a. M., der Herren Hofmuſiker
Adolf Kugler und Carl Pfeil.
01 Sperrſitz 2 Mk., Saal 1½ Mk., für Mitglieder, Sperr=
BAhéle-ſitz 1½ Mt. Saal 1 Mk., ſind in der Muſikalienhand=
lung
von Georg Thies, bei Herrn Carl Will, Ernſt=Ludwigsſtraße
und bei Herrn D. Farx Söhne zu haben.
[10858

29
Drutlu-Lrnhuntgr ParIkl.
Dienstag den 21. Oktober, Abends 8 Uhr,
Versammlung
des 4, 5. und 6. Bezirks in der Brauerei nzum grünen Laub=,
des 7., 8. und 9. Bezirks im vorderen Saale der =Böttinger'ſchen Brauerei
Mittwoch den 22. Oktober, Abends 8 Uhr,
O0
Vevammlung
des 1., 2. und 3. Bezirks in der Reſtauration Orb=,
des 10., 11. und 12. Bezirks in der Brauerei Winter" Saalbauſtraße.
Die Anhänger des Candidaten Rückert ſind hierzu eingeladen.
Das Central-Wahl-Comité
der deutſch=freiſinnigen Partei.
[10859
000000000000l00000000000000

Conoorle

der

Großherzoglichen chofmuſik.

Die Concerte zum Beſten des Wittwen= und Waiſenfonds der
D Großherzoglichen Hofmuſik werden am 27. Oktober ihren Anfang

H nehmen.
6
Das Abonnement umfaßt, wie im vergangenen Jahre, fünf Con=
H certe. Abonnement=Karten: Sperrſitz Mk. 11.25, nicht nummerirter Platz
4 Mk. 7.50; Einzelkarten: Sperrſitz Mk. 3, nicht nummerirter Platz M. 2, H
H Vorſaal Mk. 1; ſind in den Buchhandlungen der Herren Bergſträßer,
D
Klingehöffer, ſowie bei Herrn Muſikalienhändler Thies zu haben.
H
Der Vorstand.
H
Darmſtadt, im Oktober 1884.
[10681
0000000000000l00000000000000
Jufträge für Clavierſtimmen wer=/
2 den entgegengenommen in der Muſi= Untorricht in dor italionischon
kalienhandlung von Hrn. A. Schödler,
[10860
Spracho
Eliſabethenſtr. 7, und bei Hrn. Kaufmann
wird, ertheilt Wilhelminenſtr. 3. 3. St.
H. Keller, Promenade 26.
[9024

[ ][  ][ ]

2416

M 206

Aufforderung.

Der etwaige Beſitzer des Looſes Nr. 11205 der Saalbau=Lotterie, auf das
ein dreitheiliger Tafelaufſatz als Gewinn entfallen iſt, wird hierdurch aufgefordert,
das bezeichnete Loos binnen längſtens drei Wochen vom Tage dieſer Veröffent=
lichung
an vorzulegen, da alsbald nach erfolgloſem Ablauf dieſer Friſt der bemerkte
Gewinn an Herrn Heigmann in Frankfurt, der angibt, das bezeichnete Loos beſeſſen,
aber inzwiſchen verloren zu haben, ausgehändigt werden wird.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1884.
Für den Vorſtand der Saaſbau=Aclien=geſeſſſchaſt:
Der Schriftführer:
Der Vorſitzende:
Dr. E. E. Hoffmann,
Guſtav Hickler.
(10861
Rechtsanwalt.

W

10862) Ein reinliches, braves Müd=
chen
, welches den ganzen Tag abkommen
kann, ſucht Beſchäftigung. Näheres Mag=
dalenenſtraße
9.

M

(Neſucht ein Fräulein aus guter Fa=
G milie, alleinſtehend, mit feſtem, ſo=
lidem
Charakter, welche ſich verpflichten
würde, gegen freie Wohnung zuweilen
in vorkommenden Fällen einer älteren Dame
hilfreiche Hand zu leiſten. Offerten
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poſtlagernd unter E. I.
ſFin Mädchen, das ſich in einem kleinen
C= Haushalte einüben will und Mittags
Stunden beſucht, kann gegen mäßiges
Honorar in einer gebildeten Familie Auf=
nahme
finden. Näheres Exped. (10864

10865) Köchinnen, mehrere Mäd=
chen
mit g. 3. können ſofort gute St.
erhalten. Ein Mädchen nach Mainz ge=
ſucht
. Näh. Frau Landau, Hochſtr. 10.

Gesucht,
ein Müdchen, das bürgerlich kochen kann
und alle Hausarbeit gründlich verſteht, wird
ſofort geſucht. Wo?ſagt d. Exp. (10820

Für 2 Kinder wird ein tüchtiger
Glavierlehrer
geſucht. Offerten mit Preisangabebittet
man unter C. 100 in der Expedition
[10866.
d. Bl. niederzulegen.

10819) Eine gewandte Verkäuferin
wird für ein hieſiges Kurz= und Mode=
waarengeſchäft
unter günſtigen Be=
dingungen
zum baldigen Eintritt geſucht.
Schriftl. Offert unter Chiffre B. S. 84
in der Exped. d. Bl.
W
E
10822) Es wird ein zuverläſſiger
FuhrEzmecht,
per ſofort geſucht. Feldbergſtraße 5.

10823) Ein in der Kurz=und Spiel=
waarenbranche
erfahrenes Laden-
mädchen
wird geſucht. Zu erfragen
bei Leop. Cahn, Ernſt=Ludwigſtraße.

10824) Ein geſchickter Modellſchlaſſer
und ein Schleifer auf Heerdplatten und
Ofentheile finden dauernde Beſchäftigung
in der Eiſengießerei und Heerdfabrik
Julins Wurmbach, in Bocken=
heim
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10867) Eine zuverläſſige empfohlene
kinderloſe Lauffrau geſucht. Louiſenſtraße
Nr. 42. Eckladen.

10868) Gute bürgerl. Köchinnen,
welche auch etwas Hausarbeit übernehmen,
für hier und Frankfurt geſucht. Auch ein
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10869) Geſucht z. e. ält. Dame ein
Mädch., v. ang. Aeuß. z. Vorleſ. des
Nachmittags. Gehalt 45 Mk. monatlich.
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Schiffsnachrichten, mitgeteilt von A. Rah=
Rheinſtraße 47. Der Poſtdampfer Nürnbert
Kapitän Jäger, vom Nordd. Aoyd, welh
am 1. Oktober von Bremen abging, iſt
15. Oktober wohlbehalten in New=York a
kommen.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienstag den 21. October.
11. Vorſtellung in der 2. Abonnements=Abtheilur
(Rothe Karten gültig.)
Zum erſten Male:
Amhrosius.
Schauſpiel in 4 Akten von Molbech. Der
von Strodtmann.
Anfang 7 Uhr. Ende nach halb 10 Uh.

[10876
Dankſagung.
Allen Freunden, Verwandten und Bekannten, insbeſondere
den Herren Lehrern mit Schülern und den Metzgern ſagen wir
für die vielen Beweiſe der innigſten Teilnahme bei dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte unſeres unvergeßlichen Sohnes
L. u d wig
den tiefgefühlteſten Dank.
Darmſtadt, den 20. Oktober 1884.
Ludwig Wörner, Metzger.
Settchen Wörner, geb. Göbel.

Politiſche Ueberſicht.
Darmſtadt. 2. Oktober.
Deutſches Reich. Se. Maj. der Kaiſer wird Donnerstag den
23. Ortober wieder in Verlin eintreſſen; bis Mitte k. M. wird ſich die
geſamte Königl. Familie daſelbſt wieder zuſammenfinden.

Kaiſer Wilhelm hat in betreff der Congofrage ey
Brief an den König Don Louis von Portugal gerichtet, uber deſſen:
halt indeſſen zur Zeit noch nichts weiteres bekannt iſt. Der ehemari
portugieſiſche Miniſter de Serpa Pimentel, welcher nach längerem 2ll
enthalte in Berlin vor einigen Tagen nach Portugal zurückgekehrt i
hatte dem Vernehmen nach einen Brief des Königs Don Louis an
Kaiſer überbracht, und dürfte der Miniſter bei ſeiner Rückehr zr.
Liſſabon die Antwort mitgenommen haben.
Prinz Wilhelm von Preußen und Kronprinz Rudolf 2
Oeſterreich, welche am Sonnabend früh von den Elchwildjagden
Oſtpreußen nach Berlin zurückgekehrt waren, haben ſich noch am 21
mittag des genannten Tages nach Hubertusſtock begeben, um hier e-k
falls dem Waidwerk obzuliegen.
2ie Einladungen an die Mitglieder des Staatsrats zur Plenar e
ſammlung am Samstag den 26. d. M. ſind erlaſſen worden und fins
hiernach die Sitzungen, wie bereits mitgeteilt, im Königl. Schloff=
Berlin ſtatt.
In der Sitzung des Bundesrats wurde der Entwurf von Ausi
rungsbeſtimmungen zum 8 2 des Geſetzes vom 11. Juli d. J. w.
Abänderung der Maß= und Gewichtsordnung angenommen.
Infolge des am 18. ds. Mts. früh morgens auf ſeinem Lanch

[ ][  ][ ]


M 206
Sybillenort in Schleſien im 78. Jahre erfolgten Ablebens des Herzogs 1 Tonking beſtehen, ſo gewinnt das Gerücht von der bevorſtehenden De=
Wilhelm von Praunſchweig wurde, da derſelben keinen direkten Thron= miſſion Campenons an Wahrſcheinlichkeit.
erben hinterläßt, auch der nächſtberechtigte Thronprätendent, der Sohn
des ehemaligen Königs von Hannover, Herzog von Cumberland durch britiſchen Konſuls aus Schanghai vom 28. d. M. an Granville, worin
die Nichtanerkennung des Deutſchen Reichs ſich unmöglich gemacht hat, die Erklärung der franzöſiſchen und chineſiſchen Behörden mitgeteilt
der ſchon im Jahre 1879 ſanktionierte Regentſchaftsrat eingeſetzt. Von wird, wonach während des gegenwärtigen Konfliktes zwiſchen Frankreich
demſelben beſtehend aus dem Staatsminiſter Graf Görtz=Wrisberg, und China, Schanghai und Wooſung außerhalb des Vereichs der Feind=
dem
Wirkl. Geh. Rat und Präſidenten des Landtags Dr. v. Veltheim ſeligkeiten bleiben ſollen.
und dem Präſidenten des Oberlandesgerichts Dr. Schmid, wurde am
18. ds. Mts. ein Extrablatt veröffentlicht, welches der Bevölkerung die des Transvaalſtaates über das Territorium Montſioa widerrief, be=
Konſtituierung des Regentſchaftsrats kundgiebt und werde derſelbe die ſchloß die Regierung, ein oder zwei Regimenter und eine halbe Vatterie
proviſoriſche Regierung nach Maßgabe des Geſetzes vom 16. Februar regulärer Truppen aus England nach dem Betſchuana=Lande abzuſenden;
1879 führen und eventuell die Landes=Verſammlung unverzüglich ein= andere Truppen ſollen vom Kap dahin abgehen.
berufen. Weiter hat der in Braunſchweig ſtehende preußiſche Brigade=
general
v. Hilgers an die braunſchweigiſche Bevölkerung eine Prokla= verſtändigt, daß Großbritannien die Kongo=Konferenz im Prinzip accep=
mation
erlaſſen, in welcher darauf hingewieſen wird, daß laut Reichs= tiere. Die förmliche Annahme der Einladung ſei jedoch noch nicht er=
verfaſſung
dem Reiche die Prüfung der Frage über den Nachfolger des folgt.
Herzogs zuſtehe. Zunächſt habe der Bundesrat über die Legitimation
der Vertretung Braunſchweigs im Bundesrat zu entſcheiden. bis dahin der Kolonialfrage zwar die Erörterung der Errichtung eines inter=
werde
der Kaiſer darüber wachen, daß der Erledigung der Thronfolge nationalen Gerichtshofes zur Schlichtung der zukünftigen unausbleib=
nicht
vorgegriffen werde und daß die militäriſchen Aeſervatrechte Braun= lichen Streitigkeiten zwiſchen koloniſierenden Mächten für verfrüht rät
ſchweigs ſichergeſtellt würden. Ihm (Hilgers) ſei vom Kaiſer der Ober= England, ſich mit dem Gedanken auszuſöhnen, daß die Zeiten ſich ge=
befehl
über die im Lande ſtehenden Truppen übertragen worden und ändert und ſeine Verantwortlichkeit vermehrt worden ſci, und übrigens
fordere er die Bewohner im Namen des Kaiſers auf, der Entſcheidung die Jdee der Verbündung der engliſchen Beſitzungen zu pflegen. Die
des Reichs vertrauensvoll entgegenzuſehen. Die Leiche des Herzogs wird Erde habe Raum für alle; England aber werde ſters den größten
nach erfolater Einſegnung vorausſichtlich am Dienstag von Sibyllen= koloniſierenden Einfluß behalten.
ort nach Braunſchweig übergeführt.
Die Schleſiſche Zeitung= teilt mit, daß am 18. d. M. mittags der einem zwei= bis dreiwöchentlichen Auſenthalte nach Deutſchland abge=
Oberpräſibent v. Seidewitz und der Regierungspräſident Frhr. Junker reiſt. Die Cholera iſt im Abnehmen begriffen; am 17. d. M. kamen
von Ober=Conreydt auf dem Schloſſe zu Oels erſchienen ſeien. Der in Cuneo 19 Erkrankungen und 7 Todesfälle, in Neapel 57 Erkrankun=
Oberpräſident habe dort den Mitgliedern der herzoglichen Kammer er= gen und 29 Todesfälle an der Seuche vor.
klärt, daß er von dem Miniſter des Innern den Auftrag erhalten habe,
namens Sr. Majeſtät des Königs und Sr. Kaiſ. und Königl. Hoheit am 18. d. M. glücklich vom Stapel gelaufen.
des Kronprinzen von dem geſamten herzoglichen Grundbeſitz, feudalem
und allodialem, Beſitz zu ergreifen, und ſodann die Verwaltung über= nach Rumpenheim begeben, um der Beiſehung des Landgrafen Friedrich
nommen.
Für die Kapſtadt iſt die Neuſchaffung eines deutſchen Generalkon=
ſulats
für den Bereich der engliſchen Beſitzungen in Südafrika in Aus= ſtörungen. Bei den Kommunalwahlen ſiegten die Liberalen in allen
ſicht genommen und iſt hierfür der ſeitherige deutſche Konſul in Singa= größeren Städten, mit Ausnahme von Mecheln, ſowie in vielen kleineren
pore, Dr. jur. E. Bieber aus Hamburg, auserſehen worden.
Orten.
Oeſterreich=Ungarn. Im Laufe dieſer Woche wird im ungariſcher
Abgeordnetenhauſe der Geſetzentwurf wegen Beſchaffung der Koſten für angekommen. Zum feierlichen Empfang derſelben hatte die perſiſche
die Regulierung der Donau und für die Beſeitigung der Hinderniſſe Regierung auf allen Stationen zwiſchen dem kaspiſchen Meere und Te=
am
eiſernen Thore eingebracht werden. Es handelt ſich hierbei um die heran große Vorbereitungen getroffen. Der Schah hat eines ſeiner
Summe von 30 Millionen Gulden, wovon 10 Millionen auf das eiſerne Palais den Mitgliedern der Geſandtſchaft zur Verfügung geſtellt.
Thor entfallen.
Anläßlich mehrerer Mißbräuche, welche bei der Peſter Polizei vor= wurde am 16. d. M. in Waſhington von dem Präſidenten Arthur
gekommen ſind, verfügte der Miniſter des Innern die Suspendierung
einiger Polizeibeamten und ordnete eine Disziplinarunterſuchung gegen
dieſelben und Ueberweiſung der Akten an das Kriminalgericht an.
Frankreich. Am Samstag interpellierte Desroys in der Kammer
über die landwirtſchaitliche Kriſis und verlangte für die landwirtſchaft=
lichen
Produkte denſelben Schutz wie für die Induſtrie. Durch Eintritt Abend erfolgen.
des freihändleriſchen Miniſters Rouvier in das Kabinet ſeien Beſorgniſſe
hervorgerufen worden, er bitte deshalb die Regierung um Erklärungen. Wilhelm von Heſſen iſt auf Allerhöchſten Befehl eine Hoftrauer
Ferry erwiderte, die Fürſorge der Regierung ſei der Landwirtſchaft in bis zum 31. l. M. einſchließlich angeordnet worden.
der nämlichen Weiſe wie der Induſtrie zugewandt, die Regierung habe
dies durch Vorſchlag auf Erhöhung der Viehzölle bewieſen, auch gegen 1 Sitzungen gehalten, welche dem Abſchluſſe des in den einzelnen Miniſterien
mäßige Erhöhung der Getreidezölle habe er nichts einzuwenden. Die vorberaͤtenen Hauptvoranſchlags der Staats=Einnahmen und
Interpellation ſei aber keine geeignete Gelegenheit, eine Frage von ſo Ausgaben für die Budgetperiode 1885-88 gewidmet waren.
großer Wichtigkeit zu diskutieren. Er beantragte deshalb einfache Die bezüglichen Veratungen wurden am Freitag zu Ende geführt und
Tagesordnung. Dieſelbe wurde mit 259 gegen 175 Stimmen an= haben: wie die D. Ztgs mitzuteilen in der Lage iſt, einen Burchaus
genommen.
Die letzten Depeſchen des Admirals Courbet melden, daß das
Beſahungscorps von Kelung die Arbeiten an den Forts vervollſtändige, gliedern zuſammengeſetzter Veruſungsſenat, hat in der Cheſcheidungs=
die
zur Abwehr der Chineſen gebaut worden ſind, für den Fall, daß ſache der Gräfin Hutten=Czapska als Verufungsklägerin ant
dieſe zum Angriff übergehen ſollten. Die Frage, betreffend die Abſen= Samstag nach vierſtündiger, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt=
dung
von Verſtärkungen nach Tonking und China, wird wahrſcheinlich gehabter Verhandlung Urteil dahin erlaſſen und öffentlich verkündigt,
demnächſt von dem Parlament verhandelt. Ferry, der die Notwendig= daß die gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes vom 9. Juli 1884
keit der Abſendung eingeſehen, iſt in nicht geringer Veriegenheit, weil von der Beklagten verfolgte Veruſung, inſoweit der auf Grund des
der Marineminiſter keine Truppen mehr zur Verfügung hat und der Geſetzes vom 7. Juni 1879 konſtituierte Verufungsſenat zu der Ent=
Kriegsminiſter es abgelehnt, die nötigen Verſtärkungen aus der Land= ſcheidung angegangen worden, wegen Unzuſtändigkeit dieſes Senats
armee zu nehmen. Im Falle Truppen abgehen ſollen wird man ſolche zurückzuweiſen und die Berufungsklägerin in die Koſten der Verufungs=
der
afrikaniſchen Armee entnehmen, auch ein ge Vataillone Jäger zu Fuß inſtanz zu verurteilen ſei. Der Senat beſtand aus den Oberlandes=
abſenden
.
Der Austritt des Handelsminiſters Heriſſon aus dem Piſtor, Pfannmüller, ſowie den ſtändig zur Vertretung ins Oberlandes=
franzöſiſchen
Kabinet wird wahrſcheinlich noch weitere Ver= gericht beruſenen Landgerichtsräten Lippold und Walther
änderungen in demſelben nach ſich ziehen. Die Schwierigkeiten, auf
welche der Finanzminiſter Tirard bei ſeinen Vorſchlägen bezüglich der l ausgezeichnet ſchöne Pferde und Fohlen zu Markt gebracht. Hofent=
Herſtellung des Gleichgewichts im Etat in der Budgetkommiſſion der lich entwickelt ſich ein gutes Geſchäft.
Deputirtenkammer ſtößt, dürften denſelben wohl bewegen, ebenfalls aus
dem Miniſterium auszuſcheiden, und ebenſo iſt der Rücktritt des Kriegs= hervorragende Talente aufweiſt, hat in den letzten Jahren vornehmlich
miniſters Campenon nicht unwahrſcheinlich. Die Budgetkommiſſion will, durch das Auftreten einiger dramatiſcher Dichter von nicht gewöhnlicher
um das Gleichgewicht des Budgets herbeizuführen, erhebliche Abſtriche Vegabung ein weitgehendes Intereſſe in Anſpruch genommen. Die
am Budget des Krieges vornehmen, wogegen ſich Campenon entſchieden Stücke Biörnſons, Ibſens u. a. haben ihren Weg über alle deutſchen
verwahrk hat, und da gleichzeitig auch die Diſferenzen zwiſchen ihm und Bühnen gemacht und größte Anerkennung gefunden. - Der Däne
dem Miniſterpräſidenten wegen Abſendung neuer Verſtärkungen nach 1 Molbech, deſſen Schauſpiel Ambroſius= heute in unſerem Hoftheater

2417
England. Die amtliche Gazetten veröffentlicht eine Depeſche des
Ungeachtet Präſident Krüger die Proklamation des Protektorats
Wie die Timess erfahren hat die engliſche Regierung Deutſchland
Das Organ Gladſtones, die Daily News hält bei Beſprechung
Italien. Der deutſche Botſchafter in Nom, v. Keudell, iſt zu
Der neue Dampfer der deutſchen zoologiſchen Station in Neapel iſt
Dänemark. Der König und die Königin haben ſich am 18. d. M.
von Heſſen beizuwohnen.
Belgien. Die geſtrigen Wahlen verliefen ohne erhebliche Ruhe=
Perſien. Die deutſche Geſandtſchaft iſt am 18. d. M. in Teheran
Vereinigte Staaten. Der neue deutſche Geſandte v. Alvensleben
empfangen.
Aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 21. Oktober.
Die Ankunft Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs ſoll heute
Wegen des Ablebens Sr. Königl. Hoheit des Landgrafen Friedrich
Das Staatsminiſterium hak im Laufe vergangener Woche mehrere
befriedigenden Stand der Finaͤnzen des Großherzogtums ergeben.
Das Oberlandesgericht: beziehungsweiſe ein aus ſieben Mit=
gerichtsräten
Dr Eckſtein (als Vorſizendem), Dr. Franck, Maurer,
D. 3tg.
Der Herbſtpferdemarkt iſt ziemlich gut befahren und ſind
II. Die ſcandinäviſche Litteratur, welche auf allen Gebieten
642

[ ][  ]

2418

206

gegeben wird, überraſcht gleichfalls durch die Eigenartigkeit, mit welcher
der Dichter ſeinen Stoff behandelt, durch das Geſchick. mit dem er die
Theilnahme für den Titelhelden bis zum letzten Augenblick in feſſelnder
Weiſe rege zu erhalten verſteht. Die eingeflochtenen Lieder hat der be=
kannte
däniſche Componiſt Hartmann ſehr originell in Muſik geſetzt.
Am Freitag Abend hielten die nationalen Wähler des 6. Wahl=
bezirks
im Fürſtenauer Hof eine äußerſt zahlreich beſuchte Ver=
ſammlung
unter dem Vorſitz des Herrn Kreistierarzt Schäfer ab,
zu welcher ſich auf beſondere Einladung auch die Herren Oberbürger=
meiſter
Ohly und Otto Wolfskehl eingefunden hatten. Die Dar=
legungen
der letzteren beiden Herren fanden den lebhafteſten Beifall der
Anweſenden. Schließlich ſoll ohne weiteren Commentar die Thatſache
konſtatiert werden, daß alle bisherigen Bezirksverſammlungen der
Nationalliberalen in wohlbeſetztem, teilweiſe überfüllten Lokale ſich ab=
ſpielten
.
1 Der Feſtball, welcher am Camstag Abend aus Anlaß der
Renovierung des großen Saals in den feſtlich erleuchteten Räumen
des Saalbaus ſtattfand und mit welchem zugleich die diesjährige
Ballſaiſon eröffnet wurde, war ſehr ſchwach beſucht. Nach beendigtem
Konzert, welches den erſten Teil des Programms bildete, gab Herr
Oberbürgermeiſter Ohly in einer Anſprache der Hoffnung Ausdruck,
daß der nunmehr ſo geſchmackvoll dekorierte Saalbau für die Folge
auch ſeiner Beſtimmung entſprechen und der Sammelpunkt des hieſigen
geſelligen Verkehrs werden möge, wozu es indes nicht der Worte, ſon=
dern
der That bedürfe, und ſchloß mit einem Hoch auf Se. Königl.
Hoheit den Großherzog. An dem ſich nun anſchließenden Ball betei=
ligten
ſich etwa 45 Paare, wodurch den zahlreich vertretenen Ball=
Kommiſſären zur Aufrechterhaltung der Ordnung wenig Mühe ver=
urſacht
, der tanzluſtigen Jugend aber um ſo mehr Gelegenheit geboten
wurde, ſich ungehindert den Tanzvergnügungen bis zur frühen Morgen=
ſtunde
hinzugeben.
Konzert zum Beſten der Errichtung deutſcher Reichs=
waiſenhäuſer
. Dem kunſtliebenden Publikum wird es von Intereſſe
ſein zu erſahren, daß die hier im beſten Anſehen ſtehenden Künſtter
Frln. Lilli Hitze, Frl. Lina Hoffmann, Herr Hoſſchauſpieler Hacker
und Herr Hofmuſiker Kugler bei dem am 25. Oktober d. J., Abends
8 Uhr, im großen Saale des Saalbaues ſtaltfindenden Konzert ihre
Mitwirkung freundlich zugeſagt haben. Für dieſes Konzert hat auch in
bereitwilliger Weiſe der junge erſt fünfzehnjährige Violinvirtuoſe ulfred
Heß, jüngerer Bruder des beliebten Concertmeiſters Willy Heß aus
Frankfurt a. M., ſeine Mitwirkung zugeſagt. In dem jungen Künſtler,
welcher mit hervorragendem Erfolg in den größten Städten Deutſch=
lands
und Englands konzertierte, begrüßen wir wieder eines jener
phänomenalen muſikaliſchen Talente, die wie ſ. Zt. Dengremont die
Muſikwelt in Erſtaunen ſetzte. Sämmtliche Blätter rühmen die Kraft
und Fülle des Tons, die bei dem Alter des Spielers doppelt über=
raſchende
Fertigkeit, das muſikaliſche Verſtändniß und das ſichere unbe=
fangene
Auftreten. Ebenſo haben wir auch wieder Gelegenheit, den hier
in gutem Andenken ſtehenden Opernſänger Herrn Georg Weber aus
Frankfurt a. M. in dieſem Concert zu hören.
Nachdem vor einigen Wochen mehrere Herren aus Schleswig=
Holſtein hier anweſend waren, um das Weſen und die Einrichtungen
unſerer landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften und ihrer Ver=
bände
kennen zu lernen, weilt zur Zeit zu gleichem Zwecke im Auftrage
der ungariſchen Regierung ein kömiglicher Oekonomiebeamter hier, der
die geſamte Geſchäftsverwaltung der erwähnten Korporationen auf das
gründlichſte ſtudiert und zu dieſem Behufe auch mehrere Landgemeinden,
m welchen Genoſſenſchaften beſtehen, beſucht. Die ungariſche Regierung
plant die Einführung des landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsweſens im
Magyarenlande und ſoll die hier gewonnene Kenntnis als Grundlage
dienen. Unſere engere heſiſche Heimat aber kann ſich dieſer Anerkennung
einer ihrer blühendſten Schöpfungen auf landwirtſchaftlichem Gebiete
mit allem Grunde erfreuen.
(T. A.)
2 Einer Frau aus Beſſungen wurde auf dem letzten Wochenmark=
ein
Thalerſtück entwendet. Einem Handwerksburſchen wurden von
ſeinem Schlafkameraden in einer hieſigen Herberge verſchiedene Klei=
dungsſtücke
entwendet. - In Beſſungen vereinnahmte ein Wirt ein
falſches 2Mark Stück. - In dem Heſſ. Ludwigsbahnhof kam am
Sonntag einer Frau von auswärts ihr Portemonnaie mit ca. 6 M.
abhanden.-
Ein Arbeiter aus Nieder=Ramſtadt wurde am Sonntag
in Beſſungen wegen ſchwerer Körperverletzung verhaftet und in das
Polizeigefangniß eingeliefert.
Die Mitteilung in Nr. 203 des Tagblatts betr. die Reſtau=
ration
im Centralbahnhof in Mainz wird dahin berichtigt,
daß Herr Helfmann die Reſtauration zum neuen Bahnhof am
Centralbahnhof übernommen hat, die Reſtauration im Centralbahnhoſ
wurde dagegen dem langjährigen tüchtigen Reſtaurateur des Caſino
zum Gutenberg in Mainz, Herrn Fritz Bruch, übertragen.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag, 17. Oktober.
Harold
E. Man geſtatte uns zum Eingang einige Worte über den Bau
des Dramas. Der 1. Akt iſt eine vielſprechende Expoſition von großer
theatraliſcher Wirkung. In der Art wie Harold der Sachſe ſich gegen
den ſchwachen König und deſſen trotziges Normanengefolge auflehte,

glauben wir die Kontouren zu einem großen Menſchenbilde zu erblicken,
wir meinen einzutreten in eine ergreifende, einfache Fabel mit echt
tragiſchen Motiven, die keiner zuſammengeſetzten Gerüſte bedürfen.
Aber im Verlauf des Stücks werden wir gewahr, daß es ſich doch nicht
um die Zeichnung eines großen Menſchenſchickſals handelt, in welchem
Schuld und Leiden im rechten Verhältniß zu einander ſtehen. Die Er=
eigniſſe
gehen nicht aus den Charakteren hervor, ſondern die Charaktere
ſind der Greigniſſe wegen da, wir vermiſſen im Harolde die Grund=
bedingung
der Tragödie, ihre Entwicklung aus einer Leidenſchaft
heraus. Die Häufung der Probleme trägt wohl zur Erhöhung der
Spannung bei, zerſtört aber die Einheit des Charakters und der Hand=
lung
. Schon im 2. Akt werden neue Motive aufgenommen. Wir er=
fahren
, daß König Eduard den Normanenherzog Wilhelm zu ſeinem
Erben eingeſetzt hat, und daß er den kleinen Wulfnoth, gegen ſein Ver=
prechen
, Wilhelm übergab. Mit Harolds Werbung um des Normanen=
herzogs
Tochter tritt im 3. Akt wieder eine Wendung ein, und der Eid,
den Harold leiſten muß, iſt abermals ein neues Motiv, das das Stück
nach einer anderen Nichtung hinlenkt. Dieſer Eid, welcher von dem
arglos vertrauenden Harold in heimtückiſcher Weiſe erſchlichen wird,
dürfte ſich in der Folge als durchaus nicht bindend für Harolds Ge=
wiſſen
erweiſen, und dem jungen Helden gilt in der That ſein Volk und
Land mehr als das Heil ſeiner Seele: er bricht den Eid, aber er thut
dies mit dem Bewußtſein, daß ſein Leben von nun an ein verfehltes
ſei, daß er den ſchrecklichen Folgen ſeines übereilten Eidſchwurs nicht
entgehen werde: Hier lieg ich nun vor Dir, allmächt ger Gott, Schöpfer
des Menſchen und der Menſchen=Schwäche, und thue ab von mir. frei
mit Bewußtſein, was meine ſtolze Mannheit einſt geſchmückt! Dieſer
Eid lag nicht im Willen und Wiſſen Harolds begründet, folglich
können wir in ihm auch nicht die tragiſche Schuld des Helden erblicken.
Hätte der Graf von Boulogne ſein ſchnelles Wort, das Harold über
den wahren Sinn ſeines Schwurs belehrt, einige Augenblicke früher
geſprochen, ſo wäre Harold nicht in die ihm geſtellte Falle gegangen.
Der Finger des Ungefährs ſollte aber in die Tragödie nicht hineinſpielen.
Dieſe Bemerkungen reſp. Ausſtellungen werden uns jedoch nicht hindern.
einer Aufführung des Harold unſer wärmſtes Intereſſe zu ſchenken.
Es iſt etwas in dieſer Wildenbruch'ſchen Tragödie, was an Shakeſpeare
erinnert; dieſe Verwandtſchaft erſtreckt ſich freilich nicht auf das Weſent=
liche
, ſondern berührt nur das Beiwerk: die Diction, die Art der ge=
wählten
Bilder und Gleichniſſe, denn die Fabel entwirft Shakeſpeare
in wenigen großen Zügen, die, urſächlich mit einander verknüpft, feſt=
ſtehen
. Die Spannung liegt im Ganzen, das die Jdee verkörpert. Er
ſucht nicht ſpecielle Spannungen, und ſpecielle Intereſſen hineinzulegen
neben jener großen Spannung, und alles Intereſſe ſtrahlt vom Ganzen
aus. Eine Hauptſituation, Ein Motiv, Ein Ziel, Eines Hauptcharakters,
alſo Eine Richtung desſelben - das iſt Shakeſpeare'ſches Weſen, aber
es giebt auch ein Gewand la Shakeſpeare und dieſes ſeinen Figuren
anzulegen hat Wildenbruch mit wahrhaft genialem Geſchick verſtanden.
Wenn Harold ſpricht: Nun, Du zum Ring gekrümmte goldene Schlange,
kriech auf mein Haupt, mit deinem kalten Hauche ertöte die Erinne=
rung
mir im Hirn, an alles das, was Menſchen fromm und weich
macht. Dich, vielgeſtaltiges Gefühl des Herzens ſchmied ich in einen
ehernen Entſchluß - oder wenn König Eduard redet: Sieh mich nicht
an mit ſolchen hohlen Augen, du ſtauneſt, daß es Menſchen giebt wie
mich. denn Du biſt jung, und Jugend richtet ſtreng. und richtet ſchnell
und falſch Du weißt es nicht, daß das Geſetz, das zwiſchen Tag
und Nacht das Zwielicht ſetzte, auch für Menſchen gilt: daß Menſchen
ſind, die weder Licht noch Dunkel, die immer Schatten nur=
ſo

glaubt man in der That die Sprache Shaekeſpeare's zu vernehmen, und
die Geſtalt des König Eduard könnte füglich in einem der Shakeſpeare=
ſchen
Königsdramen ſtehen.
Was nun die Aufführung anlangt, ſo gedenken wir zunächſt mit
uneingeſchränkter Anerkennung des Herrn Edward als Träger der
Titelrolle. Daß die Verkörperung dieſes Heldenjünglings, welchen des
Schickfals Schläge in kurzer Friſt zum düſtern Mann umwandeln, dem
geſchätzten Künſtler in allen ſeinen Phaſen gelang, iſt eigentlich ſelbſt=
verſtändlich
, denn gerade für derartige heroiſche Rollen beſitzt Herr
Edward alles erforderliche Material, daß er aber die Partie des
Harold in ihren hochpathetiſchen wie lyriſch angehauchten Stellen, zu
welchen letzteren vornämlich der Abſchied von Adele gehört, in gleich
abgerundeter Weiſe zur Geltung brachte, gereicht ihm zum beſonderen
Verdienſt. Als eine höchſt fein ausgearbeitete Charakterſtudie haben
wir den König Eduard des Herrn Werner anzuſehen. Herr Dal=
monico
ſchuf aus dem Normanenherzog Wilhelm eine kräftige, ritter=
liche
Geſtalt. Von einer höchſt feinen Auffaſſung ſprach der Erzbiſchof
des Herrn Wagner. In durchaus würdiger Weiſe geſtaltete Frl. Berl
die Gytha. Recht anmutig und liebenswürdig war auch Frl. Haacke
als Adele; an einigen Stellen hätten wir freilich etwas mehr Innigkeit
gewünſcht. Die übrigen Rollen waren mit einigen Ausnahmen, ziemlich
entſprechend beſetzt.
Tageskalender.
Dienstag, 21. Oktober: Wahlverſammlungen der Deutſchfreiſinnigen Par=
tei
(zum grünen Laub und Böttingers Brauerei).
Mittwoch, 22. Oktober: Concert von Frau Wilma Norman=Neruda und
Herrn Carl Halle (Saalbau).
Vereins=Verſammlung im Kauf=
männiſchen
Verein. Wahlverſammlungen der Deutſchfreiſinnigen
Partei. (Reſtauration Orb und Brauerei Winter).

Druck und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruderat.
Verantwortlich für die Redaction: Carl Wittich.